Danke, Danke und nochmals Danke :zufrieden Ich freue mich riesig, dass es euch gefallen hat :umarmung:
Ihr macht mir ja ein richtig schlechtes Gewissen, dass ich anscheinend so lange brauche ^^ Aber Schule war bei mir zurzeit halt sehr stressig, aber ich hoffe, dass ich das nächste Kapitel schneller fertig bekomme.
So, genug gelabert.
Viel Spaß mit dem neuen Kapitel. Hab es dieses Mal in zwei Teile aufgeteilt. Jetzt könnt ihr erstmal den ersten lesen.
~ 4. Kapitel I ~
16. November 2004
„Meine Güte… ist ja zum sterben langweilig.“, murmelte John leise vor sich hin und legte seinen Kopf auf die Tischplatte ab. Er war schon seit einigen Minuten fertig mit den Matheaufgaben, die der Lehrer der Klasse für eine Stillarbeit gegeben hatte. Er musste mal wieder zu einer Konferenz und die Schüler sollten sich in der Zeit mit den Aufgaben beschäftigen. Desinteressiert schaute John von seinem Platz durchs Fenster nach draußen. In der Nacht hatte es angefangen, wie wild zu regnen und es hatte erst vor wenigen Minuten wieder aufgehört.
„Vielleicht sollte ich einfach gehen?! Schließlich habe ich alle Aufgaben gemacht. Was soll ich also noch hier rumsitzen?! Marc muss bis Mittags arbeiten, also hätte ich genügend Zeit etwas Leckeres zu kochen. Hm… ich müsste nur noch schnell vorher einkaufen gehen.“, grübelte er vor sich hin und begann dabei schon seine Schultasche zu packen. Prüfend warf John einen Blick durch den Klassenraum. Alle waren mehr oder minder mit den Übungen beschäftigt und vielleicht würden sie es ja gar nicht merken, wenn er schnell genug durch die Tür verschwinden würde?! Ein Versuch ist es wert, dachte John und griff entschlossen seine Tasche, bevor er langsam aufstand, um kein Geräusch zu verursachen. Auf das Gelaber und Gemeckere der anderen konnte er nämlich gut und gerne verzichten. Seit seine Beziehung zu Marc aufgeflogen war, hatten ihn, bis auf seine beste Freundin, alle gemieden und die Jungs versuchten immer noch ihn auf den verschiedensten Wegen von der Schule zu vergraulen. Sogar die Lehrer sahen ihn manchmal komisch an oder verhielten sich ihm gegenüber nicht gerade fair. Auch wenn John versuchte sich nie etwas anmerken zu lassen, tat es ihm weh, dass die Menschen um ihn herum so grausam sein konnten und einfach auf seinen Gefühlen herumtraten.
So passierte es auch immer häufiger, dass John einige Stunden schwänzte oder ganze Tage von der Schule fern blieb. Lieber verbrachte er seine gewonnene Freizeit bei Marc oder er ging im Park spazieren, wenn sein Schatz zur Uni musste.
Unsicher sah John sich im Raum um und atmete tief durch. Bis jetzt hatte ihn noch keiner bemerkt und es waren nur noch wenige Schritte bis zur Tür. Sein Herz machte einen kleinen Hüpfer, als er die Türklinke mit der Hand umfasste. Dabei kam ihm allerdings ganz automatisch ein leiser Jubelschrei über die Lippen und sofort drehten sich alle Köpfe ruckartig zur Tür. Wie angewurzelt blieb John stehen und bewegte sich erst keinen Millimeter. Er brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass ihn alle anstarrten.
„Na na, was soll das denn werden?! Anscheinend will sich unser kleines Monster aus dem Staub machen?!“, ertönte die höhnische Stimme ihres Klassensprechers. Er grinste und ging langsam auf John zu, dessen Innerstes sich bei den Worten schmerzhaft zusammenzog. „Das wird unserem Prof sicher nicht gefallen... Und meinem Vater sicher auch nicht. Nur damit du es nicht vergisst. Er ist hier Direx.“
Noch bevor er weiter reden oder John aufhalten konnte, hatte dieser hastig die Tür aufgerissen und rannte nun so schnell, wie er konnte über den Schulflur. Ihm war es egal, ob er von der Schule fliegen würde, so lange er die ganzen Leute nie wieder sehen muss. Er wollte jetzt nur noch zu Marc und in dessen beschützende Arme. Er legte die Strecke im Rekordtempo zurück und kramte aufgelöst den Schlüssel aus seiner Hosentasche. Er wusste ja nicht, dass Marc zur selben Zeit unter der Dusche stand. Schließlich hatten sie sich gestern nicht mehr gesehen und so hatte er noch keine Ahnung davon, dass sein Freund seinen Job verloren hatte.
Nachdem John die Tür aufgeschlossen und wieder hinter sich geschlossen hatte, lehnte er sich mit dem Rücken dagegen und versuchte seinen schnellen Herzschlag wieder unter Kontrolle zu bekommen. Er atmete ruhig ein und aus und schloss dabei die Augen. Als er das Öffnen der Badezimmertür hörte, öffnete er seine Augen wieder und runzelte leicht die Stirn. Überrascht sah er Marc an, als dieser frisch geduscht vor ihm stand und ihn fragend ansah.
„Was tust du hier? Du hast doch um diese Zeit sonst immer noch Schule?“, fragte Marc nicht minder erstaunt.
„Dich könnte ich genau dasselbe fragen. Du arbeitest doch heute immer.“, entgegnete John verteidigend und betrachtete Marc aufmerksam, wobei ihm erst jetzt auffiel, dass Marc nur ein weißes Handtuch um die Hüften trug. Seine Haare waren wie sein Oberkörper noch immer nass von der Dusche. John spürte, wie sein Herz vor Aufregung wieder schneller begann zu schlagen, als er einen Wassertropfen beobachtete, der von Marcs Haaren auf dessen Schulter fiel und von da sich seinen Weg über den gut gebauten Oberkörper suchte. Erst als der Tropfen im Handtuch verschwand, bemerkte John, dass er seinen Freund angestarrt hatte und die Röte schoss ihm ins Gesicht. Marc schmunzelte über diese Reaktion und zog John kurzerhand in eine Umarmung, wobei sich das Rot auf seinen Wangen noch etwas vertiefte. ‚Mit dieser Röte sieht er aus wie nach dem …’, dachte Marc grinsend, schüttelte dann aber den Kopf. ‚An was denk ich hier nur schon wieder, ermahnte er sich selber und schob John dabei wieder etwas von sich. Prüfend sah er ihn an.
„Also, was tust du hier?“, fragte Marc nach dem Grund für Johns Anwesenheit. „Und sag jetzt nicht, dass die Stunde wieder ausgefallen ist.“
Verlegen richtete John seinen Blick auf den Fußboden und betrachtete interessiert die Holzmaserung des Bodens.
„Du kannst nicht immer die Schule schwänzen.“, schlussfolgerte Marc aus dieser Reaktion und begann John eine kleine Standpauke zu halten. „Das macht doch alles nur schlimmer. Deine Noten und damit deine Zukunft gehen dadurch den Bach hinunter und wenn du nachsitzen musst, können wir uns noch weniger sehen. Und wenn deine Eltern davon Wind kriegen, wie oft du schon gefehlt hast? Dann kann ich dich vielleicht bald gar nicht mehr sehen. Denk nicht immer nur daran, was du möchtest, sondern auch mal an die Konsequenzen deiner Handlungen. Vielleicht wirst du sogar von der Schule geworfen. Und was ist dann? Was willst du dann machen?“ Sauer sah er seinen Freund an, der noch immer mit hängendem Kopf da stand und sich nicht rührte.
„Ich… ich wollte… doch nur bei dir sein. Ich hab es da einfach… einfach nicht mehr… ausgehalten“, wisperte John, wobei seine Stimme zitterte. Er wusste ja, dass Marc Recht hatte, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass er so wütend werden würde. Er kniff die Augen zusammen und versuchte die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Er hatte sich doch nur nach Marcs Nähe, Wärme und Worten gesehnt. War es denn so falsch nach seinen Gefühlen zu handeln?! Auch wenn es Folgen haben könnte?
Erst, als er zwei starke Arme spürte, die ihn in eine sanfte Umarmung zogen, hob er den Kopf. John sah genau in Marcs Augen, die ihn entschuldigend anblickten.
„Tut mir leid Honey. Ich wollte dir mit meinen Worten nicht wehtun.“, flüsterte Marc liebevoll und strich mit dem Daumen eine Träne weg, die sich inzwischen einen Weg über Johns Wange gebahnt hatte. Sacht setzte er einen Kuss auf Johns Stirn und wanderte mit seinen Lippen weiter über die Schläfen, zu den Wangenknochen, bis er zärtlich seine auf Johns Lippen legte. Marc begann ihn langsam, aber sinnlich zu küssen, wobei er seine Umarmung noch verstärkte.
John lehnte sich wohlig seufzend in den Kuss und die Umarmung. Er grummelte verstimmt, als Marc den Kuss viel zu schnell wieder abbrach.
„Verzeihst du mir?“, hörte er Marcs Stimme an seinem Ohr und spürte, wie die warme Luft angenehm über die empfindliche Haut strich. Automatisch nickte er und zog seinen Freund am Nacken wieder zu sich, um ihn zu küssen. Erst da bemerkte er, dass Marcs Unterlippe leicht bläulich angeschwollen war. Geschockt sah er seinen Freund an. Warum war ihm das denn erst jetzt aufgefallen?!
„Was ist passiert?“, fragte er und strich mit einem Finger leicht über die Wunde, worauf Marc leicht zusammenzuckte.
~ 4. Kapitel I Ende ~
tbc...