Elenia
...sunshine...
- Registriert
- 14 Januar 2003
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„Paige, pass auf das ist zu...“, begann Patty gerade und wollte Paiges Hand festhalten, in der sie einige Wurzeln hielt und diese gerade eben in den Kochtopf warf, in dem eine ungewöhnlich blaufarbige, stark dampfende Flüssigkeit auf dem halliwellschen Herd vor sich hin kochte.
Kaum hatte die junge Hexe die Zutat in den Trank, den sie vorbereitete, fallen lassen, gab es einen lauten Knall, verbunden mit einer starken Druckwelle, der Paige nach hinten gegen die Arbeitsfläche der Küchentheke schleuderte und der Dampf entwickelte sich so stark, dass ihre Mutter Patty zuerst nicht einmal erkennen konnte, was ihrer Tochter passiert war.
Besorgt eilte Patty schließlich, als man wieder klarer sehen konnte, zu Paige und half ihr, sich wieder aufzurichten, während sich diese stöhnend den Rücken hielt, mit dem sie hart an die Theke geprallt war. „Ich wollte dir gerade noch sagen, dass du viel zu viele Ingwerwurzeln hinzugeben wolltest“, erklärte sie noch entschuldigend und warf dann einen Blick auf den Trank, der nun fast schon brodelnd kochte und dessen Färbung sich von blau nach giftgrün verändert hatte.
„So ein Mist aber auch. Es ist einfach zum Verzweifeln, dass ich mit meinen Kräften so wenig ausrichten kann! Jeden Dämon, der hier auftaucht, muss ich mit einem Trank besiegen, den ich mir meistens aus mindestens hundert verschiedenen Magieratgebern zusammensuchen darf. Mum, ich werde damit noch verrückt! Vor allem sollte ich diese Zeit, die ich dadurch verschwende, besser damit nutzen, eine Unterstützung für die gute Macht zu suchen. Ich glaube, ich bin als Hexe einfach untauglich.“
Für Patty war nur all zu klar, dass Paige im Moment ziemliche Probleme damit hatte, mit den Dämonen und grundsätzlich mit ihrem Dasein als Hexe zu kämpfen hatte. Schließlich hatte sie keine Familie, die ihr zur Seite stand, oder auch nur irgendeine andere Unterstützung. Natürlich durfte sie selbst ihr oft helfen, doch das war wohl kaum ein Ersatz für eine hilfreiche Schwester, wie es bei Prue, Piper und Phoebe der Fall gewesen war.
„Paige, ich verstehe nur zu gut, dass es im Moment sehr schwierig für dich ist, aber du musst wissen, dass der Ältestenrat genau weiß, was er tut. Und ich bin immer für dich da, wenn du mich brauchst“, erklärte sie ihrer Tochter und sah sie eindringlich an. Im Moment hatte sie nicht die Zeit, an ihrem Leben als Hexe zu zweifeln.
Paige seufzte auf die Worte ihrer Mutter leicht auf. Wie oft hatte sie diese Erklärungen in den letzten Tagen wohl schon gehört? Und trotzdem hatte sie es nicht geschafft, irgendetwas zu verändern. Weder hatte sie ein vernünftiges und einigermaßen vollständiges Werk über Magie gefunden, noch hatte sie es geschafft, eine Unterstützung für die gute Macht zu finden. Es war einfach zum Verzweifeln. Aber irgendwo hatte ihre Mutter auch Recht und so nickte sie, wenn auch leicht resignierend.
„Gut, und jetzt lass uns wieder an die Arbeit gehen, denn der Dämon, der dich angegriffen hat, wird nicht darauf warten, bis der Trank fertig ist“, ermahnte Patty Paige dann und schob schnell den Topf mit dem Zaubertrank von der Herdplatte, da die Flüssigkeit inzwischen drohte, überzukochen.
„Nein, denn das wäre doch ziemlich dämlich von ihm, oder etwa nicht?“, drang in diesem Moment eine bedrohliche Stimme aus dem Durchgang von der Küche zum Esszimmer, was Paige schnell herumwirbeln ließ. Aus dem Türrahmen trat der Dämon, der sie schon früher an diesem Tag angegriffen hatte und für den sie eigentlich diesen Trank hatte vorbereiten wollen. Anscheinend war er schon länger hier und hatte zumindest das Ende ihres Gesprächs mit Patty mitbekommen. In seiner Hand lag schon ein Energieball bereit, der lediglich durch eine kleine Aufwärtsdrehung seines Handgelenks in Paiges Richtung flog, die sich daraufhin mit einem Sprung zur Seite retten musste, während der Energieball in mehrere Kräutervorräte flog und diese in Flammen aufgehen ließ.
Patty wusste nicht, wie sie ihrer Tochter helfen sollte. Im Prinzip war sie ein Geist. Sie durfte ihre Fähigkeiten nicht benutzen, da es ihr sonst nicht gestattet worden wäre, ihrer Tochter in ihrer ersten Zeit als Hexe zu helfen. Also konnte sie Paige weder unterstützen, aber genauso wenig bestand die Gefahr, dass sie irgendeinen Schaden durch den Dämon erlitt.
Doch während Patty noch überlegte, hatte Paige sich schon wieder aufgerappelt, auch wenn sie sich beim Abstützen auf dem Boden leicht das Handgelenk verstaucht hatte. Sie wusste genau, dass sie nur durch Schnelligkeit und ein wenig Glück eine Chance gegen den Dämon haben würde, da sie den Trank nicht hatte fertig stellen können.
Sie hatte sich jedoch kaum aufgerappelt, als ein weiterer Energieball geflogen kam, der sie hinter dem Küchentresen in Deckung gehen ließ.
Patty hatte sich in der Zwischenzeit gesammelt, hatte eine der vielen Schubladen in der Küche aufgerissen und ein äußerst scharfes Messer herausgeholt. Doch gerade, als sie sich umdrehte, um es Paige zuzuwerfen, trat der Dämon hinter sie und konnte sie mit einem gezielten Schlag gegen ihr Gesicht zurück gegen die Hängeschränke schleudern, was Patty dazu veranlasste, das Messer fallen zu lassen. Der Dämon fing es geschickt auf und ohne auch nur einen Moment zu zögern oder auch nur nachzusehen, ob er überhaupt in die richtige Richtung warf, zielte er über seine rechte Schulter, genau, als Paige wieder hinter dem Tresen auftauchte.
Erschrocken bemerkte sie das Messer und ohne überhaupt wirklich zu registrieren, wie schnell sie handelte, oder was sie überhaupt tat, hatte sie ihre Hand ausgestreckt und laut „Messer!“ gerufen, sodass sich die Waffe in ihrer Hand materialisierte und sie diese nun ihrerseits auf den Dämon zurückschleuderte.
Dieser konnte nicht annähernd so schnell reagieren wie Paige und als das Messer seinen Brustkorb traf, starrte er entsetzt auf die Wunde und anschließend mit vor Schmerz und Wut verzerrte Gesichtszüge noch einmal auf Paige, als er auch schon in einer Wolke aus Flammen verging und lediglich leichten Brandgeruch, gemischt mit dem äußerst würzigen Aroma der von Paige benutzten Kräuter, zurückließ.
Düstere Finsternis verhüllte die zierliche Gestalt in der dunklen Kutte, die durch die felsigen und nur schwach erleuchteten Gänge der Unterwelt eilte, fast komplett. Zielstrebig suchte sie sich ihren Weg durch die zahlreichen Abzweigungen und versteckten Gänge des weitläufigen Höhlensystems der Unterwelt.
Als sie ihr Ziel anscheinend erreicht hatte, zögerte sie noch einmal kurz, klopfte dann dennoch verhalten an die massive Eichentür, woraufhin aus dem inneren der separaten Höhle ein gedämpftes Herein erklang, während hektische Geräusche zu vernehmen waren, die die Gestalt vor der Tür noch etwas innehalten ließen, bevor sie schließlich eintrat.
In dem Gemach zog sie die Kapuze der Kutte vom Kopf herunter und glättete sich mit einer kurzen Handbewegung die hellbraunen Haare, wobei ihr trotzdem noch einige Strähnen ins Gesicht fielen. Ihre braunen Augen funkelten belustigt auf, als sie einen großgebauten, südländisch anmutenden Dämon in den hinteren Teil der Gemächer huschen sah und blickte dann jedoch wieder ernst zu ihrer Schwester, der es sichtlich etwas peinlich war, dass sie gerade gestört worden war.
„Schön, dass du dich auch einmal wieder amüsierst, Prue, aber leider zum völlig falschen Zeitpunkt“, erklärte Phoebe mit einem deutlich missbilligenden Ausdruck im Gesicht. Noch vor kurzem erst hatte sie sich mit ihren Schwestern auf einen gemeinsamen Plan geeignet und schien es, als würde ausgerechnet Prue, die immer auf eine Zusammenarbeit der drei Schwestern gedrängt hatte, eigene Wege zu gehen.
„Das ist blanker Unsinn. Ich amüsiere mich immer dann, wenn es mir gerade passt und bisher war das noch niemals zum falschen Zeitpunkt. Nur weil wir vorhaben, deinen Ex-Freund zu töten, muss sich nicht alles nach deinem Zeitplan richten.“ Energisch blickte Prue zu ihrer jüngeren Schwester, die bei deren Worten leicht zusammenzuckte. Es war unglaublich, wie sehr sich die Autorität ihrer älteren Schwester durch den Wechsel auf die dunkle Seite noch gesteigert hatte.
„Aber wir waren uns bei diesem Ziel einig. Und nur falls es dich interessiert: Piper hat mich nicht einmal angehört, sondern gleich wieder aus ihrem Zimmer geschmissen. Sie bräuchte jetzt noch einen, ach nein halt, es waren drei, Tage Zeit, hat sie mir erklärt. Es war nur zu deutlich, dass auch sie andere Gesellschaft wesentlich mehr geschätzt hat, als die meine. Und um ehrlich zu sein würde ich auch lieber etwas anderes tun, aber Cole muss nun einmal vernichtet werden, sonst wird er noch unsere Macht gefährden.“ Bestimmt sah Phoebe zu Prue. Sie wusste, dass sie in diesem Fall im Recht war und Prue würde das einsehen müssen.
Doch anscheinend war eher das Gegenteil der Fall. So sehr Prue sich auch bewusst war, dass Phoebe durchaus Recht hatte und Cole ihre Macht gefährden konnte, wenn er an Phoebes Bindung an das Gute appellierte, so sehr widerstrebte es ihr auch, auf ihre jüngere Schwester zu hören.
„Vergiss es, Phoebe. Ob er jetzt noch einen oder zwei oder meinetwegen auch noch drei Tage lebt, ist völlig egal. Wir kümmern uns dann um das Problem, wenn es aktuell ist. Und er hat sich doch schon länger nicht mehr bei dir gemeldet.“ Mit einer kurzen Argumentation hatte sie jede einzelne von Phoebes Begründungen buchstäblich gegen die über den Haufen geworfen. Eine abfällige Handbewegung in Richtung der Tür machte ihr zudem noch äußerst deutlich, dass Prue jetzt wieder ihr Zimmer für sich haben wollte.
Missmutig, aber mit einem abfälligen Schnauben drehte Phoebe sich um die eigene Achse und stolzierte aus den Gemächern ihrer Schwester. „Dann werde ich eben selbst das tun, was mir notwendig erscheint. Wundere dich aber nicht, wenn ich dann das nächste Mal auch meinen eigenen Weg gehe!“, beendete sie wütend das Gespräch mit Prue.
Kaum hatte die junge Hexe die Zutat in den Trank, den sie vorbereitete, fallen lassen, gab es einen lauten Knall, verbunden mit einer starken Druckwelle, der Paige nach hinten gegen die Arbeitsfläche der Küchentheke schleuderte und der Dampf entwickelte sich so stark, dass ihre Mutter Patty zuerst nicht einmal erkennen konnte, was ihrer Tochter passiert war.
Besorgt eilte Patty schließlich, als man wieder klarer sehen konnte, zu Paige und half ihr, sich wieder aufzurichten, während sich diese stöhnend den Rücken hielt, mit dem sie hart an die Theke geprallt war. „Ich wollte dir gerade noch sagen, dass du viel zu viele Ingwerwurzeln hinzugeben wolltest“, erklärte sie noch entschuldigend und warf dann einen Blick auf den Trank, der nun fast schon brodelnd kochte und dessen Färbung sich von blau nach giftgrün verändert hatte.
„So ein Mist aber auch. Es ist einfach zum Verzweifeln, dass ich mit meinen Kräften so wenig ausrichten kann! Jeden Dämon, der hier auftaucht, muss ich mit einem Trank besiegen, den ich mir meistens aus mindestens hundert verschiedenen Magieratgebern zusammensuchen darf. Mum, ich werde damit noch verrückt! Vor allem sollte ich diese Zeit, die ich dadurch verschwende, besser damit nutzen, eine Unterstützung für die gute Macht zu suchen. Ich glaube, ich bin als Hexe einfach untauglich.“
Für Patty war nur all zu klar, dass Paige im Moment ziemliche Probleme damit hatte, mit den Dämonen und grundsätzlich mit ihrem Dasein als Hexe zu kämpfen hatte. Schließlich hatte sie keine Familie, die ihr zur Seite stand, oder auch nur irgendeine andere Unterstützung. Natürlich durfte sie selbst ihr oft helfen, doch das war wohl kaum ein Ersatz für eine hilfreiche Schwester, wie es bei Prue, Piper und Phoebe der Fall gewesen war.
„Paige, ich verstehe nur zu gut, dass es im Moment sehr schwierig für dich ist, aber du musst wissen, dass der Ältestenrat genau weiß, was er tut. Und ich bin immer für dich da, wenn du mich brauchst“, erklärte sie ihrer Tochter und sah sie eindringlich an. Im Moment hatte sie nicht die Zeit, an ihrem Leben als Hexe zu zweifeln.
Paige seufzte auf die Worte ihrer Mutter leicht auf. Wie oft hatte sie diese Erklärungen in den letzten Tagen wohl schon gehört? Und trotzdem hatte sie es nicht geschafft, irgendetwas zu verändern. Weder hatte sie ein vernünftiges und einigermaßen vollständiges Werk über Magie gefunden, noch hatte sie es geschafft, eine Unterstützung für die gute Macht zu finden. Es war einfach zum Verzweifeln. Aber irgendwo hatte ihre Mutter auch Recht und so nickte sie, wenn auch leicht resignierend.
„Gut, und jetzt lass uns wieder an die Arbeit gehen, denn der Dämon, der dich angegriffen hat, wird nicht darauf warten, bis der Trank fertig ist“, ermahnte Patty Paige dann und schob schnell den Topf mit dem Zaubertrank von der Herdplatte, da die Flüssigkeit inzwischen drohte, überzukochen.
„Nein, denn das wäre doch ziemlich dämlich von ihm, oder etwa nicht?“, drang in diesem Moment eine bedrohliche Stimme aus dem Durchgang von der Küche zum Esszimmer, was Paige schnell herumwirbeln ließ. Aus dem Türrahmen trat der Dämon, der sie schon früher an diesem Tag angegriffen hatte und für den sie eigentlich diesen Trank hatte vorbereiten wollen. Anscheinend war er schon länger hier und hatte zumindest das Ende ihres Gesprächs mit Patty mitbekommen. In seiner Hand lag schon ein Energieball bereit, der lediglich durch eine kleine Aufwärtsdrehung seines Handgelenks in Paiges Richtung flog, die sich daraufhin mit einem Sprung zur Seite retten musste, während der Energieball in mehrere Kräutervorräte flog und diese in Flammen aufgehen ließ.
Patty wusste nicht, wie sie ihrer Tochter helfen sollte. Im Prinzip war sie ein Geist. Sie durfte ihre Fähigkeiten nicht benutzen, da es ihr sonst nicht gestattet worden wäre, ihrer Tochter in ihrer ersten Zeit als Hexe zu helfen. Also konnte sie Paige weder unterstützen, aber genauso wenig bestand die Gefahr, dass sie irgendeinen Schaden durch den Dämon erlitt.
Doch während Patty noch überlegte, hatte Paige sich schon wieder aufgerappelt, auch wenn sie sich beim Abstützen auf dem Boden leicht das Handgelenk verstaucht hatte. Sie wusste genau, dass sie nur durch Schnelligkeit und ein wenig Glück eine Chance gegen den Dämon haben würde, da sie den Trank nicht hatte fertig stellen können.
Sie hatte sich jedoch kaum aufgerappelt, als ein weiterer Energieball geflogen kam, der sie hinter dem Küchentresen in Deckung gehen ließ.
Patty hatte sich in der Zwischenzeit gesammelt, hatte eine der vielen Schubladen in der Küche aufgerissen und ein äußerst scharfes Messer herausgeholt. Doch gerade, als sie sich umdrehte, um es Paige zuzuwerfen, trat der Dämon hinter sie und konnte sie mit einem gezielten Schlag gegen ihr Gesicht zurück gegen die Hängeschränke schleudern, was Patty dazu veranlasste, das Messer fallen zu lassen. Der Dämon fing es geschickt auf und ohne auch nur einen Moment zu zögern oder auch nur nachzusehen, ob er überhaupt in die richtige Richtung warf, zielte er über seine rechte Schulter, genau, als Paige wieder hinter dem Tresen auftauchte.
Erschrocken bemerkte sie das Messer und ohne überhaupt wirklich zu registrieren, wie schnell sie handelte, oder was sie überhaupt tat, hatte sie ihre Hand ausgestreckt und laut „Messer!“ gerufen, sodass sich die Waffe in ihrer Hand materialisierte und sie diese nun ihrerseits auf den Dämon zurückschleuderte.
Dieser konnte nicht annähernd so schnell reagieren wie Paige und als das Messer seinen Brustkorb traf, starrte er entsetzt auf die Wunde und anschließend mit vor Schmerz und Wut verzerrte Gesichtszüge noch einmal auf Paige, als er auch schon in einer Wolke aus Flammen verging und lediglich leichten Brandgeruch, gemischt mit dem äußerst würzigen Aroma der von Paige benutzten Kräuter, zurückließ.
Düstere Finsternis verhüllte die zierliche Gestalt in der dunklen Kutte, die durch die felsigen und nur schwach erleuchteten Gänge der Unterwelt eilte, fast komplett. Zielstrebig suchte sie sich ihren Weg durch die zahlreichen Abzweigungen und versteckten Gänge des weitläufigen Höhlensystems der Unterwelt.
Als sie ihr Ziel anscheinend erreicht hatte, zögerte sie noch einmal kurz, klopfte dann dennoch verhalten an die massive Eichentür, woraufhin aus dem inneren der separaten Höhle ein gedämpftes Herein erklang, während hektische Geräusche zu vernehmen waren, die die Gestalt vor der Tür noch etwas innehalten ließen, bevor sie schließlich eintrat.
In dem Gemach zog sie die Kapuze der Kutte vom Kopf herunter und glättete sich mit einer kurzen Handbewegung die hellbraunen Haare, wobei ihr trotzdem noch einige Strähnen ins Gesicht fielen. Ihre braunen Augen funkelten belustigt auf, als sie einen großgebauten, südländisch anmutenden Dämon in den hinteren Teil der Gemächer huschen sah und blickte dann jedoch wieder ernst zu ihrer Schwester, der es sichtlich etwas peinlich war, dass sie gerade gestört worden war.
„Schön, dass du dich auch einmal wieder amüsierst, Prue, aber leider zum völlig falschen Zeitpunkt“, erklärte Phoebe mit einem deutlich missbilligenden Ausdruck im Gesicht. Noch vor kurzem erst hatte sie sich mit ihren Schwestern auf einen gemeinsamen Plan geeignet und schien es, als würde ausgerechnet Prue, die immer auf eine Zusammenarbeit der drei Schwestern gedrängt hatte, eigene Wege zu gehen.
„Das ist blanker Unsinn. Ich amüsiere mich immer dann, wenn es mir gerade passt und bisher war das noch niemals zum falschen Zeitpunkt. Nur weil wir vorhaben, deinen Ex-Freund zu töten, muss sich nicht alles nach deinem Zeitplan richten.“ Energisch blickte Prue zu ihrer jüngeren Schwester, die bei deren Worten leicht zusammenzuckte. Es war unglaublich, wie sehr sich die Autorität ihrer älteren Schwester durch den Wechsel auf die dunkle Seite noch gesteigert hatte.
„Aber wir waren uns bei diesem Ziel einig. Und nur falls es dich interessiert: Piper hat mich nicht einmal angehört, sondern gleich wieder aus ihrem Zimmer geschmissen. Sie bräuchte jetzt noch einen, ach nein halt, es waren drei, Tage Zeit, hat sie mir erklärt. Es war nur zu deutlich, dass auch sie andere Gesellschaft wesentlich mehr geschätzt hat, als die meine. Und um ehrlich zu sein würde ich auch lieber etwas anderes tun, aber Cole muss nun einmal vernichtet werden, sonst wird er noch unsere Macht gefährden.“ Bestimmt sah Phoebe zu Prue. Sie wusste, dass sie in diesem Fall im Recht war und Prue würde das einsehen müssen.
Doch anscheinend war eher das Gegenteil der Fall. So sehr Prue sich auch bewusst war, dass Phoebe durchaus Recht hatte und Cole ihre Macht gefährden konnte, wenn er an Phoebes Bindung an das Gute appellierte, so sehr widerstrebte es ihr auch, auf ihre jüngere Schwester zu hören.
„Vergiss es, Phoebe. Ob er jetzt noch einen oder zwei oder meinetwegen auch noch drei Tage lebt, ist völlig egal. Wir kümmern uns dann um das Problem, wenn es aktuell ist. Und er hat sich doch schon länger nicht mehr bei dir gemeldet.“ Mit einer kurzen Argumentation hatte sie jede einzelne von Phoebes Begründungen buchstäblich gegen die über den Haufen geworfen. Eine abfällige Handbewegung in Richtung der Tür machte ihr zudem noch äußerst deutlich, dass Prue jetzt wieder ihr Zimmer für sich haben wollte.
Missmutig, aber mit einem abfälligen Schnauben drehte Phoebe sich um die eigene Achse und stolzierte aus den Gemächern ihrer Schwester. „Dann werde ich eben selbst das tun, was mir notwendig erscheint. Wundere dich aber nicht, wenn ich dann das nächste Mal auch meinen eigenen Weg gehe!“, beendete sie wütend das Gespräch mit Prue.