Der Tempel der Musen
Mit der Hilfe des Heißluftballons gelangt man hoch zu einer großen Hochebene, die sich kurz vor dem Gipfel des Berges befindet. Will man den Heißluftballon nicht verwenden, so führt auch die in den Berg geschlagene Treppe nach oben, jedoch ist das ein sehr weiter und steiler Aufstieg. Hoch über der Wolkendecke in Aireado befindet sich der Tempel der Musen. Eindrucksvoll und in weißem Marmor erhebt sich der große Tempel in der Mitte der hügeligen Landschaft. Umgeben von einem wunderschön angelegten Garten wird die Hochebene scheinbar nur von einer sehr dicken Wolkendecke getragen, die sich bauschend um den Rand der Hochebene legt. In diesem Garten könnte man stundenlang in der Wiese liegen und den Himmel beobachten. Am Tag hat man freie Sicht auf den strahlendblauen Himmel, der nur hin und wieder von watteartigen Wolken durchzogen wird. In der Nacht ist die Sicht auf abertausende Sterne ungetrübt und wenn man lange genug hier im Garten verweilt, sieht man sogar ein oder zwei Sternschnuppen vorbei ziehen.
Der Garten besteht aus vielen Büschen, die in schönen und gepflegten Formen geschnitten sind. Rosensträuche und Liliengewächse bringen Farbe in das satte Grün. Gepflegt wird der Garten von den Satyrn, die im Dienst der Musen stehen. Je nach Laune der Satyrn, kann man sie beim Arbeiten beobachten oder sie lassen sich auf einen kleinen Tratsch ein. Manchmal sind die liebenswerten Geschöpfe aber auch einfach nur zum Necken aufgelegt und treiben ihren Schabernack mit den Besuchern. Erst recht, wenn es männliche Besucher sind. Weibliche Besucher, vor allem Musen und Nymphen gegenüber, sind sie wahre Gentlemen, sie sind den weiblichen Geschöpfen vollkommen verfallen und verstehen es auch, ihnen zu schmeicheln und sie zu verführen.
Im Garten befinden sich außerdem Vogelbäder und kleine Springbrunnen, die dem Garten so richtig Leben einhauchen. Außerdem stehen an verschiedenen Stellen große Steinfiguren, wie man sie aus dem antiken Griechenland kennt. Diese Steinfiguren stellen die großen olympischen Götter dar. Kleine Steinbänke, die Sitzplatz für zwei Personen bieten, stehen sich hier und da gegenüber und laden zum Verweilen ein. Setzt man sich hier nieder und genießt den Ausblick und die Gartenanlage, kommen auch die Satyrn um die Besucher mit Speis und Trank zu verpflegen.
Durch den Garten hindurch führt ein Weg aus Sand und feinen Kieselsteinchen. Egal wohin sich dieser Weg verzweigt, er führt vor allem immer in die Mitte der Hochebene. Zum Tempel der Musen.
Über neun Stufen, die um den gesamten Tempel verlaufen gelangt man hoch zum Eingang. Das Dach der Tempel wird von neun hohen Säulen getragen. Der Tempel ist offen gehalten und lauter Rundbögen geben den Weg ins Innere des Tempels frei. Am Tag tauchen die Sonnenstrahlen den Tempel in helles Licht und Staubkörnchen glitzern in der Luft, was dem Ort ein magisches Ambiente verleiht. Überall dort, wo draußen die Säulen verteilt stehen, finden sich im Innern des Tempels Steinfiguren. Mindestens drei Meter hoch, erstrecken sich diese Steinfiguren in die Höhe und lächeln gütig den Besuchern entgegen. Es sind die neun Musen, die anmutig und schön anzusehen sind.
Clio’s Kammer
Clio, die Rühmende, steht elegant und mit erhobenem Kopf auf ihrem Piedestal, das verziert mit vielen aufgeschlagenen Büchern und vereinzelten Buchseiten, sowie Schreibfedern ist. In ihrer Hand hält Clio eine Papierrolle, mit der anderen Hand hält sie den Schreibgriffel fest an ihre Brust gedrückt.
Berührt man die Statue von Clio, kann es passieren dass die Muse, die in Adormidera weilt, plötzlich aus Fleisch und Blut vor einem steht, denn Clio fühlt sich von dem Besucher gerufen und will ihm helfen. Will man aber nicht mit der fleischgewordenen Clio sprechen, sondern nur von den Eigenschaften der Muse profitieren, so verändert sich bei der Berührung die Umgebung und der Besucher findet sich in der Kammer der Muse wieder. Auch hier ist es möglich die Muse anzutreffen und mit ihr zu reden. Doch ist sie gerade nicht da, hat man die Kammer für sich allein.
In den Kammern befinden sich viele Bücher, aufgeschlagen auf einem Tisch, übereinander gestapelt oder sorgsam in Bücherregalen aneinander geschlichtet. Hier findet man alles zu den Geschichten vergangener Zeiten. Legenden und Sagen, Märchen und Mythen. Alles steht hier in Clio’s Kammer bereit, gelesen zu werden. Möchte man selbst Geschichten niederschreiben, sei es um Dinge festzuhalten, die passiert sind, oder Geschichten, die aus dem kreativen Geist entspringen, hier ist man am richtigen Ort. So klar wie hier, sind die Gedanken und Erinnerungen nirgendwo. Es ist, als würde das Vergangene erneut passieren, so kann man es detailgetreu aufschreiben, oder sich noch einmal an alle Details erinnern. Die Kammer hat aber auch noch eine andere Wirkung: Hier wird jedem Besucher ein gesundes Selbstvertrauen geschenkt. Jeder, der von hier weg geht, fühlt sich gut und ist sich seines eigenen Wertes sicher.
Melpomene’s Kammer
Melpomene, die Singende, hat etwas Tröstliches in ihren Augen. Mit offenen Armen heißt sie alle Willkommen, die ihre Hilfe benötigen. Sie steht auf ihr reich geschmücktes Piedestal, das verziert ist, mit den Blüten der tränenden Herzen. Zu ihren Füßen befindet sich eine Maske der Trauer, die von den Steinblüten der tränenden Herzen umrankt wird. In ihrer Hand hält Melpomene die tragische Maske, eng an sich gedrückt wie ein kleines Kind. In der anderen Hand hält sie einen Weinlaubkranz fest.
Berührt man die Statue von Melpomene so kann es passieren, dass die Muse in Form eines Geistes erscheint. Durchsichtig und nicht greifbar und doch ist ihr Anblick unglaublich tröstend. Kommt man in Trauer zu Melpomene, so braucht die Muse nur ihre Hand auf die Schulter des Besuchers legen und schon wird es dem Besucher leichter ums Herz. Möchte man aber in die Kammer der Muse so konzentriert man sich bei der Berührung der Staute auf die Kammer. Auch hier ist es möglich, die Muse anzutreffen und auch hier ist sie wieder nur ein Abbild ihres Daseins. Melpomene hat immer ein offenes Ohr für die Probleme und die Trauer, die einen beschäftigen und sie versucht dem Besucher die Trauer ein klein wenig zu nehmen.
Die Kammer sieht mehr wie ein kleiner grüner Garten aus, in dessen Mitte ein kleiner steinerner Pavillon steht. Seine Säulen ist mit wilden Wein umrankt, dessen Trauben sehr süß sind. Man hört Vögel pfeifen, so als würden sie Melpomenes zauberhafte Stimme imitieren wollen. Je nachdem in welcher Stimmung der Besucher ist, stimmen sie ein Trauerlied an, oder versuchen ihn mit zartem Zwitschern aufzumuntern. Doch niemand kann dies besser als Melpomene. Ist die Muse in ihrer Kammer anwesend, so singt sie auch gern dem Besucher etwas vor, ist sie nicht da, hört man sie in der Ferne und je mehr man sich auf ihre Stimme konzentriert, desto besser wird es einem danach gehen. Man verlässt diesen Ort mit einem leichteren Herzen.
Terpsichore’s Kammer
Terpsichore, die Tanzende, funkelt fröhlich von ihrem reich geschmückten Piedestal herunter. Auf ihrem Piedestal finden sich Tanzschritte wieder, die kreuz und quer über den Stein verlaufen. Kleine Füße, große Füße, es wirkt als wäre soeben getanzt worden. Ausserdem befinden sich am Rand kleine Ballerinen die um das Piedestal ihre Pirouetten drehen. Die Muse hält ihre Leier in der Hand und mit der anderen zupft sie an eine der Saiten, so als wolle sie den Besucher aufmuntern ein kleines Tänzchen mit ihr zu wagen.
Berührt man die Statue von Terpsichore so kann es passieren, dass die Muse in Form eines Geistes erscheint. Durchsichtig und nicht greifbar und doch ist ihr Anblick fröhlich und Mut bringend. Besucht man die Muse mit schlechter Laune, so weiß Terpsichore wie man jemanden aufmuntert und locker macht. Terpsichore muß nur kurz an ihrer Leier zupfen und schon erklingen fröhliche Melodien, die in Fleisch und Blut übergehen. Möchte man aber in die Kammer der Muse so konzentriert man sich bei der Berührung der Staute auf die Kammer. Auch hier ist es möglich, die Muse anzutreffen und auch hier ist sie wieder nur ein Abbild ihres Daseins. Terpsichore sieht den Besucher an und weiß was ihm fehlt. Sie verhilft dem Besucher zur Entspannung und lockert seine Versteifung mit ein paar gut einstudierten Übungen
Die Kammer sieht nach einem kleinen Saal aus. An einer Wand sind viele Spiegel angebracht, in der sich der Besucher mehrmals sehen kann. So kann der Besucher kontrollieren ob er die Muskelentspannenden Übungen auch wirklich richtig macht. Fühlt sich der Besucher bereit dazu, erklingt Terpsichores Leier und der Besucher kann sich frei bewegen. Der Rhythmus gibt den Tanz vor und der Besucher kann gar nicht anders, als diesem Rhythmus zu folgen. Es gibt keine peinlichen Bewegungen, kein schüchternes Hüfteschwingen. Sobald die Leier ertönt, hat der Besucher das Gefühl sich jeder Bewegung hingeben zu können, die ihm gut tut. Ähnlich einem Ausdruckstanz, kann er hier all seine Gefühle und Verspannungen transportieren und von sich abschütteln. Verlässt der Besucher diese Kammer, so fühlt er sich gut ausgeruht und lebendig wie schon lange nicht mehr.
Thalia’s Kammer
Thalia, die Festliche, lacht herzlich von ihrem reich geschmückten Piedestal herunter. Auf ihrem Piedestal finden sich Weingläser und Lampions wieder und wenn man genau hinsieht, sieht man auch manche Menschen fröhlich tanzen. Die Muse hält ihre komische Maske fest an sich gedrückt in der Hand und mit der anderen hält sie ihren Krummstab fest. Auf ihrem Haupt schmückt sie ein Efeukranz, der neckisch zu einer Seite hinunterrutscht.
Berührt man die Statue von Thalia so kann es passieren, dass die Muse in Form eines Geistes erscheint. Durchsichtig und nicht greifbar und doch ist ihr Anblick herzergreifend fröhlich und spaßig. Bei Thalia kann man sich immer sicher sein, dass es etwas zu feiern gibt. Egal welche Leistung man erbracht hat, Thalia zeigt in jeder Form ihre Anerkennung und lässt das Herz des Besuchers vor Stolz strotzen. Möchte man aber in die Kammer der Muse so konzentriert man sich bei der Berührung der Staute auf die Kammer. Auch hier ist es möglich, die Muse anzutreffen und auch hier ist sie wieder nur ein Abbild ihres Daseins. Thalia weiß Feste zu feiern und Glück zu verbreiten. Hier in dieser Kammer kommt jeder auf seine Kosten, ob man Tanzen möchte, oder einfach nur glückliche Stunden verbringen möchte.
Die Kammer sieht aus wie eine kleine Waldlichtung die zu einer Feier dekoriert ist. Bunte Lampions hängen in den Bäumen und Tische und Stühle stehen in Gruppen herum. Es gibt viel zu Trinken, aber auch für Speisen ist gesorgt. Auf einem entlegenen Grill dreht sich ein Spanferkel um die eigene Achse und ein Kuchen verspricht eine Süße Nachspeise. Ausserdem tanzen hier fremde Wesen, die man noch nie gesehen hat, dennoch sind sie gesellig und laden einen ein, einfach mitzumachen. Unter ihnen befinden sich auch ein paar Satyrn. Wer nach Gesellschaft sucht und ein bisschen Feiern möchte, ist hier bei Thalia an der richtigen Stelle. Wer hier nach Hause geht, geht entweder mit etwas Kopfweh vom Wein heim, oder gut gelaunt, weil er die Gesellschaft so genossen hat.