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Wunderkind

Zoe

1.000er-Club
Registriert
1 August 2004
Beiträge
2.214
Ort
in der Hölle
Wunderkind




1. Teil

Atsuko war am 5. Februar 1973 im Herzen Tokios zur Welt gekommen. Alle sagten sie wäre schon ein besonderes Baby gewesen. Mit knapp einem jahr hatte sie sprechen gelernt, vier Monate später gehen. Mit drei Jahren konnte sie lesen und schreiben, mit vier Jahren das kleine 1x1. Damals kam sie in den Kindergarten, wo sie anfangs fast keine Freunde fand. Die Kindergärtnerinnen mochten sie nicht, weil sie immer alle belehren musste und obendrein die anderen Kinder über die Mäkel an der Küche aufklärte.
Zu ihrem fünften Geburtstag bekam sie von ihrer Tante ein Tagebuch geschenkt. Es hatte einen kleinen Spiegel an der Vorderseite und war mit roten Herzen bestickt. Seit diesem Tag an schrieb Atsuko Tagebuch.
Sie nahm es wie ein Notizbuch überallhin mit und schrieb ihre Thesen darin auf. Am 18. Juni 1978 war sie zu der Einsicht gekommen, dass es für nichts nur eine Lösung oder Erklärung gab. Und so suchte sie nach anderen.
Mit sechs Jahren kam sie in die Schule, doch ihre Erklärungen und Lösungen auf die verschiedensten Sachen behielt sie für sich, denn sie fand sie viel zu gut für die Anderen.
Nach der ersten Klasse furde sie gleich in die Fünfte versetzt. Ihr machte die Umstellung und der Altersunterschied nichts aus, doch jedesmal wenn sie einen Test oder eine Schularbeit hatte und sie nicht ihre, sondern die offiziellen und "falschen" Lösungen hinschrieb, musste sie kichern, über die Unlogik dieser oder die Dummheit der Lehrer, ihr für diese Lösungen alle Punkte zu geben.
 
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@Dione: meiner eigentlich auch nicht ich versuche jedoch verschiedene Bereiche abzudecken ;)


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Liebes Tagebuch

Heute war es wirklich sehr merkwürdig in der Schule. Warum ist mir bis jetzt noch nie aufgefallen, dass ich anders bin? Vielleicht weil es mir egal war. Doch jetzt nicht mehr. Warum habe ich nie gemerkt, dass ich keine Freunde habe? Hier habe ich das Gefühl, dass ich ganz alleine bin. Im Kindergarten und in der ersten Klasse hatte ich noch keine Probleme damit, Außenseiter zu sein. Und eigentlich brauche ich auch keine Freunde. Es ist nur... ich brauche einfach das Gefühl, Freunde zu haben, um mir nicht selber so komisch vorzukommen.

Warum bin ich eigentlich in der 5. Klasse?

Bis jetzt hat mich diese Frage noch nicht so sehr beschäftigt, doch in letzter Zeit drängt sie sich immer wieder in meine Gedanken und erdrückt meine Konzentrazion. Bin ich etwas besonderes? Ich will mir das nicht einreden, denn egal ob ich es bin oder nicht, ich will nicht überheblich wirken. Ich weiß, dass ich mehr als die anderen weiß, und mir ist bewusst dass es nicht normal ist mit 7 Jahren in der fünften Klasse zu sein. Doch ich hab es mir nicht ausgesucht, und warum auch immer, ich will es wissen.

Irgendwie war das alles in meinem Kopf und doch ist es mir erst heute eingefallen. Und seitdem kann ich nur noch daran denken. Ich habe sogar das Gefühl schon paranoid zu werden, als würden mich alle anstarren und über mich flüstern. Wahrscheinlich tun sie es auch.
 
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