AW: Buchclub Runde 4: "Sherlock Holmes" von Arthur Conan Doyle
So, ich bin jetzt auch schon wieder ein paar Tage mit dem Buch fertig, hab's aber leider noch nicht geschafft, hier zu posten, was ich hiermit nachholen möchte
1. Wie hat dir das Buch gefallen?
Insgesamt hat es mir eigentlich ganz gut gefallen, ich war natürlich auch an den Film erinnert, den ich auch erst vor Kurzem gesehen habe. Was eigentlich auch ganz gut war, da für meinen Geschmack die Charaktere ohnehin etwas wenig äußerlich beschrieben wurden und ich so wenigstens ein Bild im Kopf hatte.
Wo ich Kathi absolut zustimmen muss, ist die Tatsache mit dem Schreibstil, der wirklich sehr gelungen ist und einen auch dann mal bei der Stange hält, wenn die Geschichte an sich mal wieder eine Länge hat, was durch die Erzählweise durchaus einmal vorkam.
Was mich grad etwas wundert, ist der Altersunterschied, den du beschreibst, Kathi. Ich hab mir ne englische, ungekürzte und nicht für die Schule vereinfachte Version gekauft und da wird das jetzt eigentlich nicht erwähnt. Man erfährt halt, dass Watson schon M.D. ist und Holmes irgendwas dubioses an der Uni macht und eigentlich nicht so wirklich einen Beruf hat. Dass Watson so viel älter wäre, wurde zumindest bei mir nicht erwähnt.
Sehr witzig fand ich die Tatsache, dass man Holmes Tierexperimente, die hier im Buch mit dem sterbenskranken Hund ja schon vorkamen, auch im Film gebracht hat *g*
Aber wieder zurück zu der eigentlichen Frage, eigentlich ganz gut geschrieben, interessant, überraschen - v.a. wie Holmes auf seine Theorien kam, dubios - als man sich mit der Geschichte plötzlich in der amerikanischen Wüste befindet und man überhaupt nicht weiß, was das jetzt mit der Geschichte zu tun hat, im Endeffekt aber wirklich nicht schlecht.
2. Was hat dir besonders gefallen, was nicht? (Und warum?)
Bei der Erzählart muss ich Kathi jetzt wieder widersprechen, ich hab's persönlich nicht so mit den Ich-Erzählern, das mag ich nicht oft... wobei's bei Watson eigentlich noch ok war. Und bei dem 2. Teil muss ich auch widersprechen. Ich muss sagen, die Geschichte an sich fand ich sogar fast spannender und besser, als die ganze Mordsache in Erlangen, wobe ich zumindest in der Hinsicht zustimmen muss, dass sie absolut unnötig für die ganze Geschichte um den Mordfall ist. Da hätte eine kurze Zusammenfassung bei Weitem auch gereicht. Als unabhängiger Western taugt sie aber was *g*
Von daher fand ich den Teil eigentlich sogar sehr gut, am wenigsten mochte ich die kleinen Längen, die dann doch immer vorkammen (auch in dem "Western"-Teil).
3. Welche Figur hat es dir besonders angetan, welche konntest du gar nicht ausstehen? Wieso?
Wie gesagt, bei Watson und Holmes fehlte es mir noch so ein bisschen an Charakter, generell an Beschreibungen, sodass ich mir von den beiden gar kein so tolles Bild machen konnte. Dagegen kamen die Personen aus dem zweiten Teil deutlich besser rüber, da könnte ich mir ein wesentlich besseres Bild machen, weshalb mir auch der engagierte und liebevolle Ersatzvater John Ferrier besonders gut gefallen hat. Ich glaube, er hätte echt alles für Lucy getan, obwohl sie gar nicht seine echte Tochter ist, was ihn mir noch sympathischer macht.
Nicht gefallen haben mir dagegen all diese erz-religiösen Mormonen mit ihren dämlichen Vorstellungen (sry, ich will niemanden beleidigen, der vll. Mormone ist
aber die in dem Buch sind halt dämlich. Punkt).
4. Allgemeine Bewertung des Buches auf einer Skala von 1-10 (10 ist das Beste)?
Ich muss sagen, 7 fände ich jetzt eigentlich auch eine ganz gute Benotung. Es war nämlich nicht schlecht, hatte aber eben auch so seine Schwächen.
5. Würdest du noch weitere bücher des Autors/der Autorin lesen?
Rein theoretisch denke ich schon, rein praktisch hab' ich im Moment viel zu viele andere Sachen zu lesen
6. Falls dir sonst noch was einfällt...
Joa, wie gesagt, was ich extrem irritierend fand, war diese ewig lange Vorgeschichte zu dem Verbrechen, wo ich anfangs gar nicht wusste, was das jetzt da zu suchen hat. Wobei die Geschichte an sich ja gar nicht schlecht war. Ansonsten muss ich auch sagen, dass Sherlock schon sehr schnell und unkompliziert hinter alles kam.
Wobei vielleicht gerade seine Überzeugung von diesen Theorien ihm hilft, diesen auch konkret und ohne zu zweifeln nachzugehen. Denn jeder von uns würde sich wahrscheinlich 1000 verschiedene Lösungen überlegen und nicht wissen, welche er verfolgen soll.