melancholy
Die Hoffnung schon erfüllt die Brust...
DAS TVERLEBNIS.com FANFICTION SERIENPROJEKT
DAS SERIENPROJEKT VON SERIENFANS FÜR SERIENFANS
Author's Note & Danksagung: Es hat mir großen Spaß gemacht, die Charaktere zu entwerfen, den Pilot zu schreiben und zu hoffen, dass in der nächsten Folge die Vorgabe in mein Konzept passen wird xD
Ich hoffe, dass meine Überraschung Überraschung genug ist, aber ich denke, das geht durch ^^ Eigentlich will ich aber nur eines in meiner Danksagung sagen: Vielen, vielen Dank für dieses wunderbare Projekt! <3
Theater: Da ich quasi in und mit der Oper aufgewachsen bin und meine komplette Freizeit im Tiroler Landestheater - im Zuschauerraum und nach Vorstellungen hinter der Bühne - verbringe, sollte im Grunde alles seine Richtigkeit haben. Allerdings übernehme ich keine Haftung für gelgentliche Realitätsabweichungen - z.B. ist es ein Ding der Unmöglichkeit, als Anfängerin (egal ob Dirigentin oder Opernsängerin) eine Premiere bzw. überhaupt ein Engagement geschweige denn eine Gastrolle am Royal Opera House of Covent Garden zu bekommen!
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Die Charaktere nach 1x01:
Faye Alastaire
Alter: 24
Opernsängerin (lyrischer Sopran), die gerade ihr erstes Engagement bekommen hat - sie gehört zum festen Ensemble am Royal Opera House of London und ist mit ihrem langjährigen besten Freund und Arbeitskollegen, dem Bariton Dale Hastings liiert, nachdem ihr letzter Freund sie unerwartet verlassen hat.
Christine Ladouce
Alter: 24
Christine und Faye kennen sich seit ihrer Schulzeit - und sind seit ihrer ersten Begegnung unzertrennlich. Gemeinsam entdeckten sie die Liebe zur Oper und beschlossen, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen. Faye studierte Gesang, Christine wurde Dirigentin - ein Beruf, der sehr zu ihrem Leidwesen noch immer von Männern dominiert ist.
Christine ist französischer Abstammung und hat, obwohl sie perfekt Englisch spricht, ihren Akzent noch immer nicht zur Gänze abgelegt. Auch sie hat das Glück, sofort nach Abschluss ihres Studiums einen Vertrag (allerdings nur für zwei Stücke und ein Symphoniekonzert) am ROH bekommen zu haben.
Dale Hastings
Alter: 26
Beruf: Opernsänger (Bariton). Seit vielen Jahren ist Dale in Faye verliebt - allerdings hat er sich nie getraut, ihr seine Liebe zu gestehen. Erst bei den Proben für Rigoletto, kurz nach Fayes Trennung von ihrem Freund, kamen die beiden sich näher un sind seitdem ein Paar. Zusammenziehen mussten sie nicht mehr - denn die beiden wohnen schon seit Jahren zusammen in einem kleinen Appartement in der Nähe der Oper.
Matthew Ashford
Alter: 27
Matthew ist der einzige Nichtmusiker in der Runde. Der Journalist ist seit vielen Jahren mit Christine zusammen und gleichzeitig auch ihr bester Freund. Bei einer Trennung würde sich nur wenig an ihrer Beziehung ändern.
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Trivia zu 1x01:
*Der Nachname "Ladouce" kommt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt "Die Süße". Es existiert ein Musical namens "Irma La Douce", in dem es um das Freudenmädchen Irma geht - Christines Nachname soll aber in keinerlei Beziehung zu diesem Musical stehen.
*"Rigoletto" ist eine Oper von Giuseppe Verdi, die von dem buckligen Hofnarren Rigoletto und seiner Tochter Gilda handelt. Gilda, ein junges Mädchen das von seinem Vater das strikte Verbot erhalten hat das Haus nur zu verlassen, um in die Kirche zu gehen (Rigoletto hat zu große Angst, seine Tochter zu verlieren und nennt ihr daher nicht einmal seinen Namen), verliebt sich - im Glauben, er sei ein armer Student - in den Duca von Mantua und stirbt schließlich, um das Leben des Ducas zu retten, in Rigolettos Armen. Als Vorlage zu "Rigoletto" dient Victor Hugos "Le Roi s'Amuse".
*Das ROH (Royal Opera House of Covent Garden) ist Londons Opernhaus. Im wirklichen Leben gehen dort Stars wie Anna Netrebko und Rolando Villazon aus und ein - jeder Musiker wünscht sich, ein Mal am ROH auftreten zu dürfen.
*Für alle, denen es ergeht wie Dale: Louboutins sind sündhaft teure Schuhe (charakterisiert durch die rote Ledersohle), die nahezu jede Frau auf diesem Planeten gerne besitzen möchte
Ihr ganzer Körper zitterte vor Schmerz. Langsam... Ganz langsam versuchte sie sich aufzurichten, doch sie schaffte es nicht. Sank zu Boden... Tränen liefen ihre Wangen hinab, tropften zu Boden. „Vater...“, flüsterte sie kaum hörbar, schloss für einen kurzen Moment die Augen. Schluchzte leise, presste beide Hände fest an ihre Brust. Sie hatten sich von Blut tiefrot gefärbt. Blut... „Vater...“
Ihre Kraft schien sie erneut zu verlassen, doch sie zwang sich, ihn anzusehen. Tief in seine Augen zu blicken. Seine Augen, die so voll Angst, so hasserfüllt waren. Ihm alles zu erzählen. Wie sie ihn betrogen hatte... Seine Anweisungen missachtet, erneut zu diesem fürchterlichen Ort geritten war... Genau gewusst hatte, was geschehen würde. Doch ihre Liebe war so stark gewesen... Stärker als alles auf dieser Welt, stärker als der Tod. Sie hatte beobachtet, wie sie geweint hatte... Eine solch fürchterliche Frau... Geweint...
Sie konnte kaum atmen, das Brennen in ihrer Kehle schien niemals nachlassen zu wollen... „Es tut mir so Leid...“
Ein kaum merkliches Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie hatte ihn gerettet... Erneut schloss sie ihre Augen. Und würde sie nie wieder öffnen.
Der letzte Ton war verklungen. Der Applaus längst verblasst. Leise seufzend betrachtete sie die Tischplatte, spielte mit ihrem Weinglas, ohne es zu bemerken. Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf... So jung zu sterben... Einen Menschen zu retten, doch zugleich den Vater im Stich zu lassen... Wie schwer war diese Entscheidung gewesen...
„Faye! Hier bist du!“
Erschrocken blickte sie auf, sah in das strahlende Gesicht ihrer besten Freundin Christine Ladouce, deren Lächeln sie sofort ansteckte. „Du bist wirklich unverbesserlich!“, meinte diese schmunzelnd. „Da könnte man meinen, du lässt dich von allen feiern und genießt wie immer deren ungeteilte Aufmerksamkeit, dabei sitzt du hier ganz allein und träumst.“
Faye lachte leise. „Tut mir Leid“, entgegnete sie. „Aber mir geht Gildas Schicksal nicht mehr aus dem Kopf... Sie war doch nur ein Mädchen!“
Christine seufzte. „Du bist viel zu sensibel für diesen Job. Aber ich wette mit dir, spätestens nach den nächsten vier Vorstellungen kannst du den Namen ‚Gilda’ nicht mehr hören. Und irgendwann wirst du dich auch an das ständige Sterben gewöhnen.“
„Du musst es wissen“, brummte Faye, schnappte sich ihr Weinglas und erhob sich. „Schließlich musst du nichts anderes tun, als mit einem Stab in der Luft herumzufuchteln und am Ende kassierst du den ganzen Applaus... Singen ist schwere Arbeit!“
Empört stemmte Christine ihre Hände in die Hüften. „Bitch!“
„Diva!“, lautete Fayes prompte Antwort. „Außerdem... Außerdem...“ Verzweifelt suchte sie nach Worten. „Außerdem musst du nicht glauben, ich hätte übersehen, wie du dir vor dem Schlussapplaus heimlich die Tränen aus dem Gesicht gewischt hast!“
Fayes Tag
„Oh Gott, was hab ich mir nur dabei gedacht?!“ Nervös lief Faye Alastaire in ihrer Wohnung auf und ab. „Was hab ich mir nur dabei gedacht?! Ich bin noch nicht bereit für sowas, ich kann das nicht!“
Sie schüttelte ihr feuerrotes Haar und warf einen flüchtigen Blick in den Spiegel – den sie sofort bereute. Mit einem spitzen Schrei wandte sie ihren Blick ab, wich unwillkürlich zurück. „Und ich sehe aus wie ein Kobold!“
Faye war den Tränen nahe und schien bereits kurz vor einem Nervenzusammenbruch zu stehen, als eine tiefe, ihr mehr als vertraute Stimme hinter sich vernehmen konnte. „Nicht hyperventilieren, so kurz vor der Premiere kann man nicht mehr umbesetzen!“
Dale Hastings hatte unbemerkt den Raum betreten, und schlang nun sichtlich amüsiert seine Arme um ihre Taille. Anstelle einer Antwort stieß Faye ein Knurren aus, das vermutlich hätte gefährlich klingen sollen, ihn jedoch nur noch mehr erheiterte. „Du klingst genau wie der Hund, den ich vor Jahren hatte.“
Sie überging seine Bemerkung. „Ich muss verrückt gewesen sein, als ich am R.O.H. vorgesungen habe! VERRÜCKT!“ Wütend funkelte sie ihren Gesangs- und Lebenspartner an. Faye und Dale kannten sich seit ihrer Kindheit und waren bereits vor Jahren zusammengezogen – als Freunde. Es war nicht zuletzt seine Schuld gewesen, dass die Dinge sich nicht so schnell entwickelt hatten, wie erhofft – schließlich hatte er es erst gewagt ihr seine Liebe zu gestehen, als es beinahe zu spät war.
Faye hatte große Probleme damit gehabt, die abrupte Trennung von ihrem Freund zu überwinden, aber trotz allem...
„Warum hast du mich nicht davon abgehalten?!“
Ihre Stimme, die sich beinahe vor Panik überschlug, riss Dale aus seinen Gedanken. „Sorry, Faye... Was hast du gesagt?“
„Ich habe dich gefragt, warum du mich verdammt nochmal nicht davon abgehalten hast, am ROYAL OPERA HOUSE vorzusingen!“
Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. „Weil du gut bist.“
Seufzend ließ sie sich auf die Couch sinken. „Oh Gott...“, murmelte sie und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Im nächsten Moment sprang sie jedoch sogleich wieder auf. „Eine Premiere... EINE PREMIERE AM R.O.H.! Mit mir! Vor zwei Jahren hab’ ich noch gebetet, dass ich im Figaro von der Uni die Susanna singen darf, und jetzt?! Jetzt steht mir die größte Blamage meines Lebens bevor! Ich... ich werde mich nie wieder in London sehen lassen können... Nie wieder! Sie werden mich zwingen, auszuwandern und als Einsiedlerin in Timbuktu zu leben!“
„Faye?“
„Hm?“
„Weniger Drama.“
„ICH DRAMATISIERE NICHT!“
„Aber du schreist“, erwiderte Dale ruhig. „Und Schreien ist nicht gut für die Stimme, Gilda...“
Erneut konnte Faye ein Seufzen nicht unterdrücken. „Dann... Dann schweige ich. Ab jetzt sag’ ich kein Wort mehr, bis heute Abend! Kein Wort!“
Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen schloss er sie in seine Arme. „Du schaffst das, Kleines...“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Ich weiß es. Die ganze Stadt ist schon gespannt auf dein Debut... Und du wirst sie nicht enttäuschen.“
Faye stieß ein zischendes Lachen aus. „Na toll, unter Druck arbeiten...“, brummte sie. „So etwas hab ich gern.“
„Ich dachte, du wolltest schweigen?“
Wenn Blicke töten könnten...
Christines Tag
„MATTHEW!“ Ein gellender Schrei zerriss die Stille. Es verging kaum eine Minute, bis der Gerufene völlig atemlos angekommen kam. „Um Himmels Willen, was ist denn los?!“
„Ich weiß nicht, was ich heute anziehen soll!“
Beinahe hätte sich Matthew an seinem Kaugummi verschluckt. „Und deswegen schreist du das ganze Haus zusammen?!“
Christines Gesichtsausdruck genügte als Antwort.
Leise seufzend begann er, es sich auf dem Bett gemütlich zu machen. „Das wird ein langer, langer Nachmittag...“
Drei Stunden und 24 Abendkleider später ließ auch sie sich erschöpft fallen. Müde sah sie ihrem langjährigen Lebensgefährten in die Augen, der sich deutlich beherrschen musste, um nicht laut loszulachen. „Warum gehst du nicht einfach im Frack?“
„Ich bin Dirigentin und kein Pinguin!“, rief Christine entsetzt aus, während sie ihr Handy aus ihrer Jeanstasche holte und nahezu mechanisch die Nummer eintippte, die sie in ihrem Leben am meisten gewählt hatte.
„Sie hat ein Schweigegelübde abgelegt“, meldete sich Dale. „Aber ich soll dir ausrichten, dass du das bodenlange Kleid von DKNY mit den roten Louboutins kombinieren sollst. Was auch immer Louboutins sind...“
Sie beschloss, die letzte Bemerkung zu überhören. „Wie lange ist sie schon still?“
„Eine halbe Stunde. Und du wirst mir nicht glauben, wie gut diese Ruhe tut... AU!“
„Wird sie wieder handgreiflich?“, fragte Christine, während sie versuchte, mit einer Hand die Kastentür offen zu halten und gleichzeitig einen weißen Schuhkarton herauszufischen – was sich jedoch als äußerst schwierig herausstellte, da ihr begehbarer Schrank ein sich automatisch öffnendes und schließendes Portal besaß. Sie stieß einen spitzen Schrei aus (der Dale am anderen Ende der Leitung vor Schreck beinahe sein Handy aus der Hand fallen hatte lassen), als sie einen Blick auf die Uhr warf. „Verdammt! Dale, ich muss Schluss machen, mir läuft die Zeit davon... Wir sehen uns im Theater, okay?“
Matthew hob eine Augenbraue. „Wann musst du denn fahren?“, fragte er nachdem sie aufgelegt hatte. Christine seufzte leise. „Vor zehn Minuten.“
„Weißt du was, Chrissi? Noch vor fünf Stunden hab’ ich gedacht, ich schaff’s nicht... Und jetzt? Schau mich an! Hast du die vielen ‚Bravas’ gehört? Ich glaub, ich bin im Himmel“ Mit einem seligen Lächeln auf den Lippen wandte sich die bereits deutlich angetrunkene Faye ihrer besten Freundin zu. Diese schwieg. „Warum sagst du denn nichts?“
Christine schloss für einen kurzen Moment die Augen. „Faye...“, zischte sie. „Hast du mich gerade Chrissi genannt?“
Lächeln.
Seufzen. „Na gut... Kein Alkohol mehr für dich! Sich gleich bei der Premiere zu betrinken, also wirklich... Wenn das die Kritiker sehen!“
Erschrocken blickte Faye auf. „Kritiker?! Wo?! Oh mein Gott, was machen die denn hier unten? Warum hat der Portier sie nicht aufgehalten? Wie sehe ich aus?! Ich... Ich kann doch in diesem Aufzug keinen Kritikern unter die Augen treten!“
„Faye? Das war ein Scherz...“
„Bist... Bist du dir sicher?“
„Vollkommen sicher.“
„Wirklich?“
„Wirklich.“
„Ganz bestimmt?“
„Faye!“
Energisch nahm Christine ihr das Weinglas aus der Hand und leerte es, ohne selbst zu bemerken was sie tat, in einem Zug. „Whatever...“ Sie wandte sich ab, um sich in der Kantine umzusehen. „Wo steckt Dale eigentlich?“
Faye lachte. „Ich hab’ ihn vor einer Stunde nach Hause geschickt... Jemand muss ja auf Tosca aufpassen!“
„Tosca?“
„Der Hund! Mimì klang mit der Zeit so... gewöhnlich!“ Sie rümpfte die Nase. „Deshalb habe ich sie gestern umbenannt!“
Christine seufzte leise. „Warum frage ich eigentlich?“
Es war bereits weit nach ein Uhr, als sich die Kantine langsam zu leeren begann. Es verwunderte sie selbst am meisten, doch Faye hatte Christines Alkoholverbot eingehalten. Wieder vollkommen nüchtern betrachtete sie ihre Freundin, die nun selbst ein wenig zu tief ins Glas geschaut hatte. „Wie war das nochmal mit dem Betrinken bei Premierenfeiern?“
Keine Antwort. Faye runzelte die Stirn. „Ist alles in Ordnung?“
Geistesabwesend spielte Christine mit ihrer Kette. „Natürlich“, erwiderte sie mit ihrem französischen Akzent, der mit jedem Schluck stärker geworden war, und lächelte. „Um Himmels Willen, jetzt schau mich doch nicht so an!“
„Wie schau ich dich denn an?“
„Als... als ob... Mein Gott, ich habe keine Ahnung... Auf jeden Fall gefällt mir dieser Blick nicht!“
Faye lachte. „Klar...“
Eine Weile herrschte Stille. Die Feier war noch immer im Gange, auch wenn die Anzahl der Gäste erneut deutlich gesunken war. Langsam erhob sich Christine. „Ich bin todmüde...“, brummte sie. „Und hab’ jetzt schon Kopfschmerzen. Warum hast du mich nicht davon abgehalten, so viel zu trinken?“
Mit einem unschuldigen Lächeln auf den Lippen zuckte Faye mit den Schultern. „Ich durfte ja nicht... Aber wenigstens eine von uns sollte ihren Spaß haben...“
„Das kriegst du zurück.“
„Je t’aime aussi, chérie!“
Da sie in ihrem Leben weder eine Uhr getragen noch besessen hatte, warf Christine einen Blick auf ihr Handy. „Oh mein Gott, so spät...“ Sie stieß ein tiefes Seufzen aus. „Zum Glück kann ich morgen ausschlafen...“
Gerade wollte sie das Telefon wieder in der Tasche verschwinden lassen, als sie das Datum auf dem Display bemerkte. Schlagartig erbleichte sie. „Faye... Was für ein Tag ist heute?“
„Der 10. Mai, wieso fragst du?“
Keine Antwort. Christines Hände hatten zu zittern begonnen, doch es dauerte nur einen Moment bis sie ihre Beherrschung wieder erlangte. „Aus... aus keinem speziellen Grund“, murmelte sie. Faye sah ihr tief in die Augen. „Wag es nicht, mich anzulügen“, entgegnete sie mit einer solchen Schärfe in der Stimme, die sie selbst unwillkürlich zusammenzucken ließ. Erneut konnte Christine ein Seufzen nicht unterdrücken. „Faye, ich... ich muss dir was beichten. Eigentlich hätte ich es schon vor langer Zeit tun sollen, aber... Du bist die Erste, der ich es erzähle, also...“
„Sag schon“, erwiderte Faye, nun schon viel sanfter. Ein eiskalter Schauer durchfuhr ihren Körper, als sie Christines Gesichtsausdruck bemerkte. „Was... was ist los? Christine... Mach mir keine Angst okay?“
Sie wandte ihren Blick ab. „Ich bin adoptiert.“
Klirrend fiel das Weinglas zu Boden.