AW: All hell breaks loose
Hi!
Hier bin ich weider und das Ende naht!
30. Kapitel
„Für sie kam jede Warnung zu spät.“ berichtete ein Bote traurig. Rhiannon senkte den Blick und atmete tief ein.
„Wissen wir denn überhaupt was sie vorhaben?“ fragte sie und schaute dabei wieder auf. Die anderen Engel schüttelten die Köpfe.
„Sie wollen ein Pentagramm bilden.“ Erklang Joannes Stimme hinter ihnen. Die Versammelten wirbelten herum und betrachteten den Neuankömmling. Die meerblauen Augen des Teufels blitzen kurz auf, als sie die Anwesenden kurz musterte.
„Sie wollen den größten Kraftort der Erde einschließen.“
„Das wäre eine Katastrophe!“ rief Rhiannon und schüttelte verzweifelt den Kopf.
„Das ist wahr, deshalb müssen wir es unbedingt verhindern. Ihr wisst, was das sonst für die Erde bedeutet. Die Dämonen besäßen dann als einzige Magie.“ erklang Eleyas Stimme hinter ihnen. Sie betrat den Raum, dicht gefolgt von Audrey.
„Rhiannon, wir haben versucht diese Angelegenheit vor den Menschen geheim zu halten, aber du hast selbst gesehen zu was die Dämonen fähig sind: Sie haben bereits drei Erzengel getötet, geschweige denn wie viele Menschen. Die Erdbevölkerung ist stärker als du glaubst, bitte sie um Hilfe!“ legte Audrey dem Engel nahe und sah ihr forschend in die Augen.
„Ich weiß, du möchtest nicht, dass ihnen zu Schaden kommt, aber wir brauen Hilfe!“ schloss Eleya. Seit sie den Raum betreten hatte wollte Joanne Blickkontakt mit ihrem ehemaligen Mentor aufnehmen, doch sie wich den Versuchen immer wieder geschickt aus.
Rhiannon nickte zustimmend. „Du hast recht!“ stimmte sie zu und wandte sich an Gabriel.
„Leite alles Nötige in die Wege.“ Gabriel verneigte sich und verschwand gleich darauf.
Rhiannons eisblaue Augen wanderten von einem zum anderen.
„Ihr wisst was ihr zu tun habt, also macht euch auf den Weg, wir haben nur noch wenig Zeit!“ mit diesen Worten löste sie die Versammlung auf.
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Zu dieser Zeit war ich oft in der anderen Dimension und habe Eleya häufig getroffen, doch sie hat mich immer ignoriert. Wir haben nie ein Wort gewechselt.
Ein großer Fehler, wie ich jetzt weiß, wahrscheinlich wäre vieles anders geworden, hätten wir uns nur zusammen gerissen. Aber jetzt… jetzt ist es zu spät.
Wir mussten praktisch täglich Kämpfe austragen, nicht wenige von uns gingen für immer von uns, jedoch konnten wir auch den Feind erheblichen Schaden zufügen.
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Eleya kam durch die Tür in den hellen Raum. Ihre weiße Kleidung war zerfetzt, Kratzer, Schnittwunden und blaue Flecke übersäten ihren Körper, mit einem Wort sie sah furchtbar aus, ebenso wie die handvoll Engel die hinter ihr herkamen. Rhiannon warf ihnen einen besorgten Blick zu, doch sie wusste was geschehen war.
„Nichts zu Machen. Sie haben uns eingekreist und überrannt.“ erklärte Elanora und ihre Schwester vermutete, dass hinter ihrer unregelmäßigen Atmung Schmerzen steckten. Doch dank ihrer Fähigkeiten schlossen sich Eleyas Wunden langsam und ein reflexartiger Heilungsprozess begann. Rhiannon fürchtete den Augenblick, der immer näher kam und sie schließlich erreichte. Der markerschütternde Schrei, des Engels, der in seiner Kirche qualvoll starb hallte in ihren Kopf wieder. Tränen schossen ihr in die Augen, sie hatten ihn nicht mehr helfen können, niemand hatte ihn beschützen können.
„Das war’s. Wir müssen uns jetzt auf das Schlimmste einstellen und uns auf die letzte Kirche konzentrieren. Außerdem müssen wir uns unbedingt im Inneren des Pentagramms befinden, falls wir scheitern sollten.“ erklärte Eleya und auf ihre Worte folgte ein langes Schweigen, bis Gabriel streng in die Runde schaute und mit grimmigen Ton rief: „Na los! Macht euch fertig, wir haben nicht ewig Zeit.“ Auf diese harschen Worte folgte kurzweiliges Gedrängel, als die Engel durch die Tür nach draußen wollten. Nur Gabriel selbst, Rhiannon und Eleya blieben zurück. El lächelte leicht und legte ihrer Schwester tröstend die Hand auf die Schulter.
Du bist stark! Du schaffst das! Die Worte erklangen aufmunternd in Rhiannons Kopf und sie blickte ihrer großen Schwester hinterher. Tränen sammelten sich in ihren Augen und sie spürte wie Gabriel näher trat und sie umarmte.
Eleya stand in ihrem Zimmer und betrachtete ihr Spiegelbild.
Mein Gott, ja, die anderen werden sich in Panzer hüllen und ich? Ich bin verrückt genug und bekleide mich nur mit weißer Seide. Sie lächelte über ihren Hochmut, sie wusste dass er sehr gefährlich war, aber man musste alles versuchen um den Feind zu verunsichern.
Was kann das besser, als ein Feind, der keine Rüstung braucht? Vielleicht ein Feind mit Rüstung. Sie bürstete ihr haar und ließ es offen auf ihren Rücken fallen. Dann begutachtete sie ihren Silberring, der im Licht funkelte. Ihr Blick wanderte dann zu ihrem Schwert, welches sie in die Hand nahm und es in die Hülle, an ihren Gürtel steckte. Den Raum schon verlassend, warf sie noch einen Mantel über.
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Joanne straffte ihre Gestallt und betrachtete ihr Spiegelbild. Sie war dunkel gekleidet und wäre unsichtbar, in der Dunkelheit gewesen, wenn sie sich dafür entschieden hätte, einen Helm zu tragen, denn ihre golden leuchtenden Haare würden sie verraten. Zufriedne mit sich selbst suchte sie nach Janus.
Sie fand ihm in Besprechungsraum, er sah auf, als sie eintrat.
„Alles fertig?“ fragte er und legte dann einige Zettel weg.
„Warst du schon bei Balli?“ erkundigte sich Jo, nachdem sie ihm geantwortet hatte. Er nickte und musterte sie kurz.
„Er ist bereit, wie alle anderen auch.“
„Gut, auf geht’s.“
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Es waren gute Worte, mit denen ich meinen Gefolgsleuten Mut machen wollte, doch sie taugten nicht viel, da ich wahrscheinlich genauso viel Angst hatte wie sie.
Der Balrog hatte uns geholfen sie zu finden, aber es waren zu viele. Eleya war bereits dort gewesen, doch die Lage war von Anfang an Hoffnungslos.
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„Schnell hier rüber!“ rief Eleya und deutete auf die Kirche. Im Inneren war die Energie dieses Ortes praktisch greifbar, doch die allgemeine Aufmerksamkeit wurde der Lichtgestalt, vor dem Altar angezogen. Sie war ohne Frage ebenfalls ein Engel, doch sie war anders. Sie leuchtete in so hellem Licht, dass ihre Umrisse praktisch nicht zu erkennen waren.
„Eine Throne. Gütiger Himmel.“ murmelte Eleya. Gabriel blickte von ihr zu der Lichtgestalt.
„Diese Kirche muss sehr alt sein.“ Meinte er nur und betrachtete Elanora etwas näher. „Kannst du den Engel sehen?“ fragte er plötzlich.
„Selbstverständlich! Warum fragst du?“ antwortete sie perplex. Anstatt es ihr zu erklären, nickte er nur geistesabwesend. Audrey trat zu ihnen und sie richteten ihre Aufmerksamkeit wieder der Lichtgestalt zu.
Jetzt ist alles klar… sie waren zu schwach für diese Kirche, deshalb ist sie die letzte! Fuhr es El durch den Kopf, doch plötzlich wurde sie abgelenkt. Sie spürte, dass die Gestalt sie ansah und plötzlich geschah etwas, womit die Anwesenden nicht gerechnet hatten: Seine Umrisse wurden sichtbar und der Throne warf sich vor Eleya auf die Knie.
„Dann ist es also doch wahr!“ keuchte Audrey.
‚Du musst weg von hier!’ Eleyas grüne Augen waren fest auf den Engel vor ihr gerichtet. Sie bekam keine Antwort in Worten, sondern in Gefühlen und verschiedenen Eindrücken. Die Throne waren so alt, dass sie niemals sprechen gelernt hatten, deshalb empfing Elanora nur eine Welle aus Missverständnis und Verwirrung.
‚Die Dämonen greifen an.’ Diesmal spürte sie ganz deutlich, dass der Throne verstand.
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„Wir haben die Kirche umstellt.“ Berichtete ein Bote .
„Gut. Ist euch etwas Ungewöhnliches aufgefallen?“ fragte Ares barsch.
„Nein, Herr!“ Der Dämon nickte und drehte sich zur Seite, Odine stand genau hinter ihm und blickte auf, als er sich an sie wandte. „Los gehts“ rief er.
Die Dämonen gingen auf das Portal zu, stießen es auf und wurden fast geblendet, von dem grellen Licht, dass beim Altar seinen Ursprung fand. Odine kniff die Augen zusammen und hob einen Bogen mit einem Pfeil, dessen Spitze aus purer Dunkelheit bestand.
„Ich wusste doch, dass wir es mit einem Throne zu tun haben.“ murmelte sie und spannte die Sehne. Langsam gewöhnten sich die Augen der Dämonen an die Helligkeit.
„Kommt!“ rief Ares und alle begaben sich auf ihre Position.
Odine blieb wo sie war und spannte die Sehen noch etwas weiter und ließ den Pfeil los. Er rast auf das Zentrum des Lichtes zu, doch er ereichte sein Ziel nie. Kurz vor seinem Bestimmungsort zerbarst er in tausende kleine Splitter. Bewegung kam auf und plötzlich erkannte Odine zwei smaragdgrüne Augen, die sie höhnisch anfunkelten und hörte das markante Geräusch, dass ein Schwert verursacht, wenn es aus der Schwertscheide gezogen wurde.
„Du bist nicht das, was ich erwartet habe.“ kommentierte Odine trocken.
„Das einzige, was du hier finden wirst, ist dein Tod.“ Antwortete Eleya. Sie Herrin des Sees schaute sich um und hob kurz die Augenbrauen.
„Greift an!“
Darauf hatten die Dämonen gewartet, sie schwärmten aus und wollten ihr Opfer, wie schon oft zuvor, umzingeln. Das plötzliche Erscheinen von Eleyas Verstärkung hinderte sie aber daran. Audrey trat hinter einer Säule hervor, mit einem grimmigen Lächeln und ihrem kampfbereiten Schwert. Eleya holte aus und der erste Dämon, der sich ihr genähert hatte, ging zu Boden, doch die Lage war von Anfang an aussichtslos, auf jeden Engel kamen zehn Gegner und sobald eine Kreatur getötet wurde nahm eine neue seinen Platz ein. Eleya bahnte sich langsam einen Weg zu Odine durch. Als sich die beiden Frauen gegenüber standen, schien die Zeit kurz still zu stehen. Ihrer Gabe der Vorhersehung verdankte El ihr Leben, denn sie sah schon einen Augenblick zuvor, was ihre Schwester vorhatte und der Energieball traf ihre ausgestreckte Hand, ohne Schaden anzurichten.
‚Streng dich an, Kind, so wird das nichts!’ hallte es durch Odines Kopf und sie schaute sich kurz um. Mit einem hämischen Lächeln wandte sie sich wieder ihrer Schwester zu. „Ich glaube, heute hast du Pech gehabt. Schau!“ rief sie und deutete hinter sich. Eleya blickte in die entsprechende Richtung und ihre Pupillen weiteten sich, diese Chance nutzte Odine sofort und rannte auf ihre Gegnerin zu und ein Schwert erschien in ihrer Hand. Gerade noch rechtzeitig gelang es Elanora den Hieb zu parieren. Ein fürchterlicher Kampf entbrannte zischen den beiden und Odine schien zu unterliegen. El legte einen Zauber um sich und ihre Schwester, deshalb konnte kein Dämon eingreifen. Nach kurzer Zeit war sie entwaffnet und an die Wand gedrängt und Eleya bedrohte sie mit ihren Schwert, doch sie hatte wahrscheinlich mehr Angst, as ihre Schwester, nachdem sie gesehen hatte, dass der throne sich ebenfalls am Kampf beteiligt hatte. Odine schloss die Augen und konzentrierte sich, doch sie konnte nichts unternehmen, ihre Schwester war zu mächtig.
„Möchtest du noch etwas sagen?“ zischte El und schaute hasserfüllt in die Augen ihrer Rivalin.
Odine warf einen Blick über Elanoras Schulter und ein boshaftes Grinsen erschien auf ihren Lippen. „Bye bye El!“ erwiderte sie.
Eleya blieb noch genug Zeit sich umzudrehen, bis ein entsetzlicher Schrei ihr ganzes Bewusstsein erfüllte und ein grauenhafter Schmerz jede Faser ihres Körpers durchdrang. Sie konnte nichts anderes mehr wahrnehmen, bis endlich die erlösende Bewusstlosigkeit eintrat.
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So das wars für heute!