• Willkommen auf Traumfeuer.com!
    Registriere Dich kostenlos und mach mit bei Fanart, Fanfiction, RPGs, Rollenspielen und Diskussionen zu Serien/Filmen/Kino

Cursed

Pyro

1.000er-Club
Registriert
12 Oktober 2003
Beiträge
4.079
Ort
Düsseldorf
cursed.jpg


Cursed

Langsam ließ sie den leblosen Körper zu Boden sinken. Sie hatte genug getrunken, genug um ihren Durst zu stillen, doch der Durst nach Blut und Tod war es noch lange nicht. Sie warf einen letzten Blick auf den Körper. Sein Antlitz war so schön, er war ende 20 und noch so jung. Sein gesamtes Leben lag noch vor ihm. Abwertend musterte sie nun seine bleiche Haust und die Bissstellen an seinem Hals. Einige Tropfen seines kostbaren Blutes flossen an seinem Hals herab und tröpfelten zu Boden. Tief atmete das Kind der Nacht ein und strich sich über ihre Lippen, bevor sie die gezogene Linie mit ihrer blutroten Zunge nach fuhr und dabei ihre spitzen Eckzähne hervorblitzen ließ. Der Mond war von einigen schwarzen Wolken verdeckt und der Himmel wurde von vereinzelten Blitzen erhellt. Schwach drang das Mondlicht durch dieses dichte Wolkengeflecht und ließ die Augen des Vampirs schimmern. Erneut warf sie einen Blick zurück, auf ihr Opfer, auf den leblosen Körper. Erneut fuhr sie sich über ihre Lippen und genoss den Geschmack des Blutes.
Mit langsam Schritten verließ sie dann die dunkle Gasse und trat auf die offene, beleuchtete Straße. Ihre braunen Haare hingen ihr in ihr Gesicht. Ihr Kopf war gesenkt und ihr Blick zu Boden gerichtet. Ein Schatten lag über dem Gesicht der Frau, wodurch ihre Gesichtszüge schwer zu erkennen waren. Eingehüllt von ihrem schwarzen Mantel und ihre Hände tief in dessen Taschen vergraben trat sie Schritt für Schritt den Bürgersteig entlang, horchte dem Gemurmel der Leute, welche um diese Zeit noch über die Straßen huschten und schnell ihre Häuser aufsuchten. Leicht amüsiert über die Hektik der Menschen konnte der Vampir sich ein Schmunzeln nicht verkneifen und schüttelte abwertend seinen Kopf. Der Drang nach Blut wurde immer größer, der Drang nach Tod übermannte sie. Die Turmuhr schlug 2 und auf den zweiten Glockenschlag folgte ein greller Blitz, der die Stadt für einen Bruchteil einer Sekunde erhellte. Mit geschlossenen Augen blieb sie stehen, ließ den Blitz wirken und führte derweil eine ihrer kalten und toten Hände an ihre Haare, strich über diese und öffnete folglich ihre Augen wieder. Kalt und emotionslos war ihr Blick. Rot schimmerten ihre Augen, welche durch die Umgebung schweiften. Die Menschen waren sehr scheu und ängstlich in der Nacht, doch trotzdem waren sie so dumm und begaben sich auf die Straßen und lieferten sich somit den Kindern der Nacht aus.
Ihr Blick ruhte auf dem Antlitz einer jungen Frau, die hektisch über die Straße eilte. Ihre blonden Locken fielen auf ihre Schultern und ihr blutroter Mantel war bis zu ihrem Hals zu geköpft. Hungrig tastete der Vampir seine Lippen mit seiner Zunge ab, warf einen prüfenden Blick um sich und zog seinen Mantel etwas hoch. Ihr Blick beruhte immer noch auf der jungen Frau, welche inzwischen die andere Straßenseite erreicht hatte und mit schnellen Schritten in eine kleine Nebengasse verschwand. Kopfschüttelnd begann Joleen ihr zu folgen, verschränkte ihre Arme eng vor ihrer Brust und beschleunigte ihre Schritt folge ein wenig, damit sie die junge Frau nicht verlieren würde.
In der dunklen Gasse angekommen betrachtete Joleen, wie die junge Frau hektisch zur Seite schaute und in ihrer Handtasche zu wühlen begann. Joleen blieb stehen, musterte die junge Frau, bevor sie ihren Plan in die Tat umsetzte und in einer Nebelwolke verschwand...


Epsioden:

1. Forsaken in reality - x x x

_____________________

Ich hoffe euch gefällt diese "Vorgeschichte". Ich werde die erste Episode von dieser FanFiciton bald schreiben. :)
Dann hoffe ich Mal auf Feedback und auf Verbesserungsvorschläge, ect. :)

Pyro
 
Werbung:
Zuerst einmal der Titel und auch der gesamte Prolog an sich versprechen ja schon mal einiges, was die weitere Story angeht und ich muss sagen, dass mir die Geschichte bisher äußerst gut gefällt.
Die Idee natürlich sowieso ;) aber sie ist auch sehr gut geschrieben.

So, ich hoffe, ich habe damit mein Pflichtsoll erfüllt, da ich ja schon fast genötigt wurde, die Story zu lesen, obwohl ich das sowieso vor hatte, bloß nicht so schnell Zeit hatte :D

Ich hoffe bloß, Tom, du hast den Besuch vom Reh einigermaßen ohne Geistesschaden überlebt, damit du die Story fortsetzen kannst... denn wenn ich da so an die Bombendrohungen denke ;)

Birgit
 
Dann melde ich mich schlussendlich auch zu Wort und gratuliere dir zu einer sehr gelungenen Einleitung. Vampire sind ein Thema, über das ich gerne und viel lese, deshalb habe ich recht hohe Ansprüche in einen Autor, der sich damit befasst

Ich gehe jetzt davon aus, dass du mich zufrieden stellst ;)

Zwei Mängel habe ich, doch für den einen kannst du nichts. Es ist der Wechsel zwischen dem Vampir und Joleen, also zwischen deiner Beschreibung des Vampirs in seinem Mantel und ihren toten Händen. Das ist etwas, wofür ich die deutsche Sprache verdamme, nämlich für ein Fehlen gewisser Worte in der Fantasy-Literatur ;)

Der zweite Mangel ist, dass du dir die Dinge, die du postest, vielleicht noch ein weiteres Mal durchlesen solltest, da ich durch die Satzfolge mehrmals das Gefühl hatte, es würde etwas stocken. Vielleicht kommt es auch nur mir so vor, und ich bin paranoid ;)

Du hast sehr viele, detailreiche Beschreibungen im Prolog, aber begehe nicht den Fehler, zu viele Details einzubauen, dadurch wird der Lesefluss nur gehemmt

So, trotz jeder Kritik freue ich mich auf Fortsetzungen, die hoffentlich so gut sind, wie der Prolog. Also, verdirb ihn uns nicht, Reh ;)
 
Danke ihr beiden für das "nette" Feedback. ;) Wobei ich glaube, dass es eher erzwungen ist :D
Ich werde versuchen mit daran zu halten Bernd und habe mir den Teil, den ich jetzt posten werde, noch ein Mal durch gelesen und hoffe, dass dieser flüssiger zu lesen ist, als der vorherige.
Jedoch muss ich dazu sagen, dass mir dieser Teil, obwohl es nur die "Einleitung" des ersten Kapitels ist, nicht sonderlich gefällt. Ich hatte mehr oder weniger eine Schreibblockade, wollte jedoch etwas zu "Papier" bringen.

__________________________

Episode 1 – Forsaken in reality


Zitternd stand sie da, nicht wissend, was passieren würde. Voller Angst stand sie dort, kramte in ihrer kleinen Handtasche und warf einige Blicke um sich rum, bevor sie ihre Augen wieder auf ihre Tasche richtete und versuchte ihren Schlüssel zu finden. Das schummrige Licht, welches von der Laterne neben der jungen Frau ausging, begann zu flackern. Ein schwarzer Schleier legte sich über die Straße. Die junge Frau atmete ein letztes Mal ein. Ihr Herz begann zu rasen und schneller als ihr lieb war brach sie in Schweiß aus und sackte zu Boden. „Was...“, brachte sie heraus, strich sich über ihren trockenen Hals, stütze sich mit ihrer anderen Hand auf den Boden ab. Röchelnd kniete sie dort, nicht wissend was mir ihr geschehen würde.
Hinter ihr begann sich der Nebel zu sammeln und als sich dieser verdichtete, war nur eine unangenehme Kälte zu vernehmen. Bevor die Frau sich jedoch aufrichten konnte, spürte sie eine Hand in ihrem Nacken, die sie brutal hoch zog. Kreischend versuchte das blonde Wesen sich zu wehren, doch konnte nicht mehr genügend Kräfte aufbringen. Von der Angst geprägt zuckte sie vor sich hin. Mit einem krächzendem Atem beugte sich Joleen zu dem Hals der jungen Frau, öffnete langsam ihren Mund, bevor ihre Zähne vorblitzen konnten und sie ihre spitzen Schneidezähne tief in den Hals der Frau bohrte. Ein schriller Schrei ertönte, bevor Stille wieder einkehrte und der leblose Körper des jungen Menschen zu Boden sank. Langsam beugte sich Joleen mit der Frau hinunter, ließ nicht von ihrem Hals ab. Genüsslich saugte sie die letzten Tropfen ihres Blutes aus der Halsschlagader des Menschen. Kaum waren einige Sekunden verstrichen, schon spürte Joleen einen kalten Luftzug über ihren Rücken fahren. Die feinen Härchen an ihren Armen richteten sich auf. Der Vampir zog langsam seine Zähne aus dem leblosen Körper, musterte nun das bleiche Wesen, an wessen Hals das rote Blut hinab floss. Joleen richtete sich mit einem Ruck auf, klopfte sich über ihre Hose und schaute herab. „Dieses Gesindel.“, sprach sie, bevor sie sich umdrehte und mit langsamen Schritten Abstand nahm. Doch bevor sie sich erneut in Nebel auflösen konnte, zuckte Joleen zusammen. Ihre Brust schmerzte, ihr Kopf begann zu dröhnen und ihre Augen zu schimmern. Das Licht, welches die Gasse erleuchtete, begann nun zu strahlen, dass jeder Winkel der Gasse von jenem geblichen Licht eingehüllt wurde.
Joleens Schatten bildete sich auf der Hauswand ab. Gekrümmt vor Schmerzen fiel die auf die Knie, tastete mit ihren Händen an ihrem Gesicht und fühlte dann einen pochenden Schmerz, der von ihrem Hals ausging. Dieses Gefühl breitet sich jede Sekunde weiter aus, in ihrem gesamten Körper empfand sie pochende Schmerzen. Unkontrolliert begann der Vampir auf zu stehen und durch die Gegend zu torkeln, gegen Wände zu schlagen und wieder zu Boden zu fallen. Kaum hatte Joleen sich aus der Gasse gekämpft und sich auf der Straße, dem Mondlicht ausgesetzt, nieder gelassen, schon begann ihr gesamter Körper zu qualmen.

Ein sanfter Wind zog über die Straße, welcher die Menschen zugleich auch frieren ließ. Das Sonnenlicht jedoch vermochte dieses Frieren schnell zu lindern und die nötige Wärme zu spenden. Die Augen der Passanten waren auf das junge Mädchen gerichtet, welches mitten auf der Straße lag. Fast leblos lag sie dort, zeigte keine Regung. Ihre Haut war bleich, ihr Körper kalt wie Eis. Ihre Lippen blutrot gefärbt und ihre Haare schwarz wie Pech. Immer wieder konnte man aus dem Getuschel der Menschen entnehmen, wie Entsetzt sie über das Mädchen waren, welches reglos am Boden lag. Ab und zu brachte sie ein Zucken hervor, welches jedoch scheinbar falsche Hoffnung sprießen ließ.
Die Sonne stand schon recht hoch am Himmel, was vermuten ließ, dass das Mädchen schon mehrere Stunden dort verweilte. Mit einer schnellen Schrittfolge näherte sich eine blonde junge Frau in einem roten Mantel dem jungen Mädchen. Diese wirkte recht angespannt und warf immer zu einen prüfenden Blick um sich herum, doch ließ ihre Augen dann wieder auf das hilflose Menschenkind fallen. Die blonde Frau stand recht schnell neben dem am Boden liegenden Wesen, beugte sich langsam zu ihr runter und strich ihr durch ihr pechschwarzes Haar. Unmittelbar nach der Berührung der Frau zuckte das Mädchen auf und stemmte ihre bleichen Hände gegen den harten Asphalt. Keuchend begann das Mädchen zu atmen und schaute zu der Frau, blinzelte, um ihre verschwommene Sicht ein wenig klarer werden zu lassen, doch als sie dann noch einige Male auf Grund ihrer Ungläubigkeit zu blinzeln begann, schreckte sie nur zurück und sank auf den Boden nieder. „Das ist unmöglich. Ich habe dich letzte Nacht ge...“, Joleens Blick richtete sich zum Himmel, an welchem die Sonne hell schien und das auch noch direkt auf sie nieder. Panisch begann sie zu kreischen, richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Frau vor ihr und schüttelte den Kopf. „Keine Angst mein Kind.“, sprach die blonde Frau, ließ ein gehässiges Grinsen über ihr Gesicht blitzen und strich Joleen über ihre Stirn. Langsam begann das blonde Wesen sich aufzurichten, strich ihre Haare beiseite, sodass ihre Bisswunden zum Vorschein kamen. Ungläubig schüttelte Joleen erneut ihren Kopf und krabbelte einige Meter nach hinten, bevor sie versuchte sich auf zurichten. „Komm mit mir...“, erhob sie ihre Stimme, und wank Joleen mit ihrer linken Hand zu, wobei sie sich umdrehte und erneut mit schneller Schrittfolge auf die Seitegasse zuging, in der sie von Joleen gebissen wurde.
Geistesabwesend folgte das junge Mädchen der mysteriösen Frau, nicht wissend, was passieren würde, nicht wissend, was sie wolle. Starr blickte sie nach vorne, von jeglichen Emotionen verlassen. Schritt für Schritt näherte Joleen sich der Frau und begann am ganzen Leib zu zittern.
 
So eine Schreibblockade hätte ich ab und an gern ;)

Nein, Schreibblockanden sind einfach widerlich und man ist mit nichts zufrieden, das aus den Fingern in die Tastatur oder auf das Papier vor einem strömt und versucht es dauernd zu ändern. Ja, ja, ja, alles schon gehabt... :D

Aber ich für meinen Teil finde den Beginn der ersten Episode nicht so schlecht, wie du ihn darstellst, Tom, mir gefällt er eigentlich sehr gut. Viel Geschehen, wenig Information zum Geschehen, genau die Art Story, die ich liebe und verfluche, da es immer so lange dauert, bis es zu einer vernünftigen Aufklärung kommt ;)

Der Fluss der Story kommt mir ebenfalls lockerer vor als bei deinem Prolog, hoffe, dass hält sich so

Also, schön weiter schreiben und die Blockade überwinden, ich habe - sozusagen - Blut geleckt und will meine Beute haben... :gemein:

Ich sollte weniger mit Phrasen um mich werfen, oder? ;)
 
Vampire, hach das bringt mein Blut in Wallung, ich kann da Max nur zustimmden.Das ich bei diser Story große Erwartungen an den Autor stelle, da ich diese Geschöpfe und die Geschichten um sie liebe......also kommen wir mal zu meinem Feedback.

Der Prolog ließ ja schon einiges an Spannung aufkommen und auch wie du das Geschehen umsetzt fand ich sehr gut geschriebn, wobei ich ebenfalls ab und an im Lesefluss gehemmt wurde.
Aber ansonsten kann ich nur sagen, ach sehr schön geschrieben.

Die erste EPI, schön,schön genau mein Geschmack, Action,offene Handlungen,Spannung,Rätselhaft...ja dann mach deiner Muse mal Feuer unterm Hintern, will weiter lesen!!

LG Stella
 
Naja, also erzwungen war das Feedback nicht. Wie gesagt, ich hätte ja eh gepostet, wurde dann bloß von jemandem gedrängelt... wenn ich bloß wüsste, wer das war :D

So, jetzt kommt aber wieder meine allgemeine unkreative Phase, da es jetzt eigentlich so weit wäre, dass ich ein Feedback schreiben sollte... :)

Ich versuch das jetzt einfach mal, aber net wundern, wenn es nichts vernünftiges wird; heute fühle ich mich nämlich nicht so richtig in der Lage, jemanden zu loben *g*

Aber loben muss ich dich, Tom, da führt kein Weg dran vorbei.
Die neue Fortsetzung finde ich nämlich sehr ansprechend, da - wie Max es schon gesagt hat - du nicht zu viel verrätst und trotzdem einiges passiert, was ich sehr gut finde.
Die Spannung wird so auf alle Fälle beibehalten und lässt alles schön mysteriös erscheinen, was ja zum Thema deiner FanFiction sehr gut passt :)

Von daher ein Lob von mir und ich hoffe, es geht bald weiter.
 
Erst Mal vielen Dank ihr drei, für euer Feedback. :) Es freut mich, dass euch das bis jetzt geschriebene gefällt und ich hoffe ich kann euch mit einigen Überraschungen dieser Story "beeindrucken" und hoffe, dass meine Ideen euren Vorstellungen entsprechen und euch nicht abschrecken meine FanFiction zu lesen. ;)
Ja Bernd. Die Frage, wann weiter geschrieben wird, wann ihr den neuen Teil bekommt habe ich damals mit "Hm" beantwortet und du hast schön kommentiert. :D
Jedenfalls konnte ich mir jetzt endlich wieder Zeit nehmen einen neuen Teil zu schreiben und ich hoffe er wird euch gefallen. Es ist dir Fortsetzung der ersten Episode und wird auch direkt verlinkt. ;)
Viel Spaß beim Lesen.

Fortsetzung

Die Zeit, in der Joleen jeden einzelnen Schritt machte schien ihr wie eine kleine Ewigkeit. Aus unerfindlichen Gründen begann ihr Herz zu rasen, das junge Mädchen spürte es in jedem Gliedmaß pochen und dieses Pochen arbeitet sich bis zu ihrem Kopf hoch. Schnell wurde Joleen von Kopfschmerzen geplagt, die für sie aber belanglos waren. Das Gefühl der Schwäche und der Hilflosigkeit bereiteten ihr Sorgen, welche die Gedanken an die Kopfschmerzen verblassen ließen. Die Frau, die vor Joleen in die Gasse getreten war, schritt immer weiter in die Dunkelheit, welche sich trotz des Sonnenlichtes dort ausbreitete. Seufzend und unwissend folgte Joleen zögernd. „Was will sie von mir?“, schoss es ihr durch den Kopf, als die junge, blonde Frau plötzlich stehen blieb und ihren, für Joleen verwirrenden Blick auf sie richtete. Das Mädchen versuchte den Gesichtsausdruck der mysteriösen Frau zu erkennen, doch nichts. Sie verzog keine Miene. Joleen anstarrend stand sie da, regte sich nicht. Nach den letzten Schritten kam nun auch Joleen zum stehen. Nervös begann sie mit ihrem leicht fettigen Haar zu spielen, warf ebenso nervöse Blick um sich und versuchte ein wenig Licht zu suchen, um die Frau, welche nun vollständig von der Dunkelheit umgeben war, zu erkennen. Das erste Mal in ihrem Leben, dass sie nach Licht verlangte, es brauchte, es liebte. „Hast du etwa Angst?“ Joleen nickte nur apathisch. „Hattest du letzte Nacht auch Angst?“ Ohne ein Wort zu verlieren und mit ihrer gesamten Aufmerksamkeit auf der Frau ruhend schüttelte sie langsam ihren Kopf, wobei einige Strähnen ihres Haares hin- und herschwenkten.
Joleen konnte das Zittern nicht mehr unterdrücken, es war nahezu irreal, was sie durchlebte. Von den Ereignissen erschlagen wartete sie nervös und unruhig auf eine weitere Frage. Vergebens. Kopfschüttelnd wand sich die blonde, junge Frau von Joleen ab, strich sich behutsam über ihre eigene Schulter, wobei sie ihren roten Samtmantel streifte. „Was soll ich bloß mit dir machen? Du bist es eigentlich nicht wert.“, begann sie zu überlegen, fuhr sich durch ihre Haare und drehte ihren Oberkörper zu dem Ausgang der Gasse, an welchem viele Menschen vorbei gingen, doch ihre Aufmerksamkeit letzen Endes nicht erregten. Wieder fiel der Blick der Frau auf das Mädchen, deren äußerliches Erscheinen recht jung wirkte. Sie musterte die Kleine von oben bis unten, schüttelte abermals den Kopf und ging mit schnellen, in der Gasse schallenden Schritten an ihr vorbei, wobei ihr Oberarm die Schulter Joleens streifte.
Erleichtert atmete Joleen aus, konnte ihre zittrigen Hände langsam unter Kontrolle bringen und ihre hektische Atmung regulieren. Mit geschlossenen Augen vermochte sie sich umzudrehen, doch bevor sie dies machen konnte, vernahm sie den Geruch des Todes. Ihr Herz pochte, sowie es noch nie gepocht hatte, Schweißtropfen liefen ihr die Stirn herunter. Während sie ihre Augen öffnete sah sie nur eine Welt, voller Leichen und Gräbern. Zerstörte Städte, kein Leben, nichts war mehr, wie es vor wenigen Sekunden noch war. Mit ängstlichen und skeptischen Blick auf ihre Hand ertönte ein schriller, dröhnender Schrei.

Als der Schrei verstummte und das junge Mädchen aufrecht in ihrem Bett saß, wandten sich ihre glasigen und tränenden Augen zum Fenster. „Wo bin ich?“, fragte sie sich, drückte mit einem kleinen Kraftaufwand die Decke zur Seite und rutschte an die Bettkante, wo sie ihre Beine baumeln ließ, bis diese in die Pantoffeln geschlüpft waren. „Das... es ist nicht echt. Es kann nicht echt sein.“, schoss es ihr durch den Kopf und glitt es ihr schließlich über die Lippen. Ungläubig, was gerade passierte blickte sie wieder auf ihre Hand. „Wie?“, formte Joleen mit ihren Lippen, bevor sie über ihre Augen strich und ihre Hand dann langsam zu ihrer Schulter herunter führte. Leicht taumelnd versuchte sie sich aufzurichten, doch viel abermals zurück, auf ihr gefedertes Bett. Wieder durchfuhr ein Zittern ihren Körper. Joleen schloss ihre Augen, stemmte ihre Hände auf ihr Bett und stand nun auf, bevor sie dann kurz nach vorne taumelte und sich an der Hand abstütze. Seufzend schlenderte sie nun nach rechts, öffnete das Fenster und schob die Vorhänge, die durch den nun hereinkommenden Wind immer wieder die Sicht verdeckten, zur Seite. Dieses Gefühl der Schwäche verfolgte sie. Sie war nicht fähig ungehindert auf ihren Beinen zu stehen, immer drohte die Gefahr zusammen zu brechen. Sich aus dem Fenster beugend und am Fensterbrett abstützend schluchzte Joleen in die tiefe und dunkle Nacht. „WARUM?“. „Wieso geht dieser Albtraum nicht einfach vorbei? Was passiert mit mir?“, fragte sie sich weiterhin schluchzend. Schnell wischte das junge Mädchen die Tränen weg und führte ihre Hand, mit der sie über ihre Augen streifte, an ihrem Mund wo sie vorsichtig ihre Eckzähne abtastete. Tränen schossen ihr in ihre Augen. Ihre Arm baumelte wieder neben ihrem Oberkörper. Wie leblos stand sie da, nicht wissend was passiert war, nicht wissend was passieren würde. Langsam torkelte Joleen zurück und ließ sich auf ihr Bett fallen. Tränen vergießend kauerte sie unter ihrer Decke, welche sie lust- und kraftlos über sich gezogen hatte.

To be continued...
 
Yeah ein neuer Teil \o/
Ich hab es mit Freuden gelesen ;) Dir gelingt es sehr gut, Gefühle auszudrücken und diese zu umschreiben, das gefällt mir an der FF. Ausserdem schreibst du detailiert, sodass man sich von allem leicht ein Bild machen kann, ein weiteres Plus. Und noch ein Plus bekommst du von mir, denn manche von Vampiren handelnde FFs, handeln nur vom Blut vergießen und der Handlung des Bisses, Nacht für Nacht. Hier ist Abwechslung drin :)
Und wo bekomm ich jetzt ein Minus her? Achja ich habe hier noch nicht gepostet, groooßes Minus :D Aber eher für mich ;) Und für dich...hm...höchstens die wiederholten Handlungen. Dieser Part unterscheidet sich nicht sehr von dem davorgehenden, weil du wieder ihre Angst, ihr Zittern und Ähnliches beschrieben hast. Aber ich denke mal, dass sie bald eine Wandlung erfahren wird und es somit spannend wird.
LG Sista
 
So, also im ersten Moment hab ich mich noch voll über deine neue Fortsetzung gefreut und sie auch sehr schnell gelesen, aber dann ist mir eingefallen, dass ich ja jetzt noch ein Feedback schreiben muss... Mist! Ich bin so verdammt unkreativ, was das angeht :D

Naja, ich versuch jetzt einfach mal, mich zusammenzureißen, denn deine Story hat ja schließlich ein Feedback verdient.
Ich finde sie nämlich von Teil zu Teil etwas verwirrender, da du keineswegs irgendetwas aufklärst, sondern den Leser im Dunkeln über die Hintergründe der Geschichte lässt und mir gefällt das ziemlich gut, denn dadurch bleibt die Spannung erhalten und bei Vampirgeschichten ist das ja unbedingt notwendig ;)

Und denk dran: Vampire sind gar nix Schlimmes :D

Birgit

EDIT: 4600ter Beitrag \o/ *g* Auch, wenns jetzt so gar nicht zum Thema passt, aber das musste erwähnt werden.
 
So habe die Fortsetzung dann auch endlich gelesen und kann nur sagen *wow*
Geniale Wandlung der Story, vor allem bringst du die Umgebung,Eindrücke und Gefühle super rüber, so das man seine Fantasie sehr gut mit spielen lassen kann.

Die Story ist düster, spannend, packend und einfach gut zu lesen.....1+* mal an dich vergeben muss und vor allem deiner Muse Feuer unterm Hintern machen, denn will wissen wies weiter geht.

LG Carola
 
Gosh, ja! Ihr seht richtig. Ich habe es geschafft. Der nächste Teil von "Cursed" wurde so eben fertig geschrieben und wie ich finde werden in diesem Teil wieder viele Fragen gestellt und in euren Köpfen hervor gerufen. Geklärt werden eigentlich keine, nur vielleicht bestätigt. Jedenfalls kann ich euch auch schon für die nächsten Teil eine kleine 'Auskunft' geben. Joleens Gefühle sind sehr zerrissen, da sie gedanklich und nervlich vollkommen am Ende ist und ich hoffe durch diese Kontraste wie z.B. "...ließ diese Frage in ihrem gedankenlosen Kopf wiederhallen..." wird dies ein wenig deutlich. ;)
Aber jetzt zur Story:

Fortsetzung

Trotz des Leids, dass sie erfuhr, konnte Joleen nach einigen Minuten, in denen sie unter der Decke auf ihrem Bett gekauert hatte, einschlafen. Der Wind zog durch den Raum und schaffte es auch mit Leichtigkeit die Vorhänge, welche das junge Mädchen kraftlos zur Seite geschoben hatte, wieder vor das geöffnete Fenster zu wehen. Zitternd vor Kälte, Angst, Trauer und Leid schlief sie, ohne Traum, ohne Verarbeitung der Erlebnisse, Gefühle und Gedanken, die sie am Tag gehabt haben sollte. Was sollte das bedeuten? In welcher Welt war sie? Welche Welt war die Realität? Wo gehörte sie hin?

Die schwachen Strahlen der Sonne weckten Joleen auf zarte Art und Weise. Autos rauschten an ihrer Wohnung vorbei und ein dichtes Wolkengeflecht begann sich am Himmel zusammen zu brauen. 12:54 Uhr. Immer noch zitternd auf Grund der Kälte, die durch das geöffnete Fenster in das Zimmer drang, öffnete sie verschlafen ihre Augen. Große Augenringe machte sich auf ihrem Gesicht breit. Gähnend richtete sich die Frau auf und strich sich langsam und behutsam durch ihr Haar. Wieder baumelten ihre Füße aus dem Bett und Joleen rutschte leicht nervös und, man mochte es auch verstört nennen, auf der Bettkante umher. Die Decke hatte sie sich über die Schultern gelegt und versuchte gegen die enorme Kälte anzukämpfen, die es jedoch immer wieder schaffte der jungen Frau ein Zittern abzugewinnen. Apathisch drehte sie ihren Kopf leicht zur Seite und betrachtete das geöffnete Fenster, doch schaffte es die Geräuschkulisse, die sich ihr bot, gekonnt zu ignorieren. Ebenso teilnahmslos wie zuvor wandte sie ihren Kopf wieder nach vorne und schloss sachte ihre Augen. „Wieso kann ich aus diesem Alptraum nicht einfach aufwachen?“, fragte sie sich still und lautlos, während sie ihren Kopf in den Nacken legte und ein seufzen von sich ließ.
Nach einigen Minuten der absoluten Stille riss sie ihre Augen wieder auf, richtete ihren Kopf und starrte an die Wand. „Hast du Angst?“ Schallte es durch das Zimmer, mit der kalten und furchteinflössenden Stimme, die Joleen in der letzten Zeit oft genug vernommen hatte. Zitternd schossen ihr Tränen in die Augen, die sie jedoch zusammen kniff und dann hals über kopf aus dem Zimmer stürmte.
Die Tür knallte laut hinter ihr. Nachdem das Knallen verschallt war, lehnte sich das Mädchen gegen die weiße Wand und begann langsam zu Boden zu sinken. Als sie dort unten hockte richtete sie ihren Kopf zu Boden und schluchzte lauthals. „Was passiert mit mir?“, ertönte es mit schwacher und nahezu hauchender Stimme. Ihr war es so, als würde sie einen Wandel vollziehen, ungewollt und schmerzhaft, schmerzhafter als all das Leid, die Trauer, die Ängste und der Kummer der Menschen zusammen. Wieder verharrte sie in dieser Position einige Minuten und ließ diese Frage in ihrem gedankenlosen Kopf wiederhallen, bevor sie die Kraft nahm und sich an der Wand abstützend aufrichtete. Taumelnd richtete sie die Decke so, dass sie wieder über ihren Schultern hing, wischte sich die entstandenen Tränen aus ihrem Gesicht und zog den Rest der recht langen Decke auf dem Boden hinter sich her.
Nachdem Joleen es gemeistert hatte die Treppen unversehrt herunter zu gelangen schleifte sie sich kraft- und lustlos in die Küche, um sich dort vorerst nieder zu lassen. Die Rollladen waren in der gesamten, zweistöckigen Wohnung herunter gelassen. Immer noch von der Angst vor dem Tageslicht erfüllt wandte Joleen ihr bleiches und krankes Gesicht nacheinander zu beiden Seiten. Mit zitternden Händen umfasste sie das Seil für die Rollladen und begann, beim ersten Versuch vergebens, zu ziehen. Hektisch atmend schloss sie die Augen und kniff sie, als sie begann ihre Kraft aufzuwenden, zusammen und zog, immer hektischer atmend, die Rollladen hoch, sodass die Sonnenstrahlen ihre Haut berühren konnte.
Tränen bahnten sich ihren Weg über die Wangen der jungen Frau, welche nicht wusste wie ihr geschah. Zaghaft ließ sie los und wandte sich vom Licht ab. Würde man sie so sehen, würde man sofort die Angst in ihrem Gesicht erkennen. Menschen würden sie für gestört halten. War sie es? Welche Welt war die Realität, in die sie gehörte?

Der Mittag war zwar eine Qual für die junge Frau gewesen, doch hatte sie ihn mit Müh’ und Not überstanden. Nachdem sie eine warme Dusche genossen hatte und sich an einige Tätigkeiten erinnerte, die sie anscheinend vor hatte, begann sie sich gemach fertig zu machen.
Je näher sie dem Punkte kam, an dem sie die Wohnung verlassen müsste, desto größer wurde ihre innere Angst sich dem Tageslicht auszusetzen.
Woher kamen all diese Erinnerungen? Lebte sie ein normales Leben, wie jeder andere Mensch? Lebte sie in einer endlichen Realität, der sie doch, wie Joleen dachte, zuvor entgangen war?

To be continued...

_________________

Viel Spaß beim Lesen. :D

Tom
 
Werbung:
Tom, stell dir vor, noch ein weiteres Weltwunder: Ich poste ein Feedback und das sogar ziemlich bald, nachdem du einen neuen Teil deiner FF gepostet hast \o/ :D

So, jetzt muss ich dich aber erst mal loben und nicht, weil du überhaupt weitergeschrieben hast, sondern weil du sehr gut weitergeschrieben hast ;)
Die Fortsetzung ist sehr gut geschrieben und äußerst geheimnisvoll, denn du hast es eh schon gesagt, es wird keine einzige Frage geklärt.

Jetzt hoffe ich nur, dass wir auf den nächsten Teil nicht wieder so lange warten müssen. Wäre doch schade drum.
 
Zurück
Oben