1x01 „Schicksalshafte Begegnungen“
„Mami!...Daddy!!“ rief der kleine Junge. Die Umgebung, wahrscheinlich eine Kleinstadt, ist fast bis zur Unkenntlichkeit verschwommen. Alles ist totenstill und nur die Schreie des kleinen Jungen sind zu vernehmen. Aufeinmal quietschen Reifen in der Nähe, dann ein kräftiger Rums.
Aufeinmal befinden wir uns auf einem Friedhof. Eine Beerdigung ist gerade begonnen worden. Wir sehen diese Beerdigung durch die Augen eines kleinen Junges...ist es vielleicht der selbe Junge wie vorhin?! „Mögen die Beiden in Frieden ruhen!“ sagte der Priester und der Sarg wurde hinab in das kühle und modrige Grab gelegt.
Wie eine Vision schießen nun einzelne „Szenen“ nur so um sich. „Seine Großmutter würde sich um ihn kümmern aber sie ist zu beschäftigt.“ sagte eine ältere Frauenstimme im Hintergrund, wir sehen wieder den kleinen Jungen von vorhin, um die 6 Jahre alt mit braunen Augen und kurzen dunkelblonden Haaren. Da wird aufeinmal eine zweite, ruhigere und sanftere Stimme deutlich „Mein Mann und ich haben uns in den letzten Monaten ausgiebig mit ihm beschäftigt...er ist uns ans Herz gewachsen und wir würden uns freuen, ihn adoptieren zu dürfen.“. Dann sehen wir eine Frau, nur ihre Umrisse sind zu erkennen, um sie herum befindet sich nur Licht, sie läuft nun auch in unsere Richtung zu.
„Daniel, Daniel!“ rief aufeinmal eine vertraute, doch fremde Stimme.
„Ha!“ schrie aufeinmal eine männliche, etwas tiefere Stimme. Schweissgebadet und aufgekratzt schiesst Daniel hoch. Er blickt durch den ganzen Raum. Daniel befindet sich in seinem Schlafzimmer, in seinem Bett. Dann pustet er tief durch... „Puh! Es war nur ein Albtraum! Nur...ein Albtraum!“ sagte er und hatte dabei einen zufriedenen und dazu humorvollen Ton. Und sofort ließ er sich wieder, mit befriedigenden, hochgerollten Augen zurück in sein Bett plumpsen und ins Land der Träume reisen.
„Tick“ machte der Radiowecker. „Willkommen Hollow Bridge und einen guten Morgen allerseits! Ich bin Cubba da Bubba und ihr hört das „Hollow Radio“ und...Maroon 5 mit „Harder to Breath“.
Und schon begann der Song und wie durch zauberhand stand Daniel auf und duschte, putzte sich die Zähne, zog sich an und stylte sich ersteinmal für den heutigen Tag und nicht zu vergessen war natürlich die besondere Duftnote, die er auflegte.
Während allen dem lief das Radio, immer noch der gleiche Song.
Dann ging er die Treppe hinunter in die Küche. Er ging zu einem der Hängeschränke über der Spüle. Er nahm sich eine Schüssel und stellte sie auf den Küchentisch mitten im Raum. Dann lief er zum Kühlschrank öffnete ihn und schüttelte sich ersteinmal vor so einer Kälte am frühen Morgen. Er nahm die Milch raus und schloss schnell den Kühlschrank. Dann griff er noch zum Müsli, nahm sich einen Löffel und setzte sich an den Tisch. Er bereitete sich ein Müsli vor und stellte die Milch ersteinmal beiseite. Er nahm den Löffel und wollte ihn sich zum Mund führen. Doch das Müsli platschte vom Löffel runter wieder in die Schüssel. Er sah wie gebannt auf den blanken Löffel. Wie aus dem Nichts sah er im Löffel unscharfe Bilder, die nach und nach schärfer wurden.
Eine miauende Katze war zu erspäen, dann wie Daniel sie streichelt und ihr Milch gibt. Die Bilder fuhren durch ihn wie ein Blitz und plötzlich verschwanden sie. Wie eine Befreiung löste sich Daniel aus seiner Starre und atmete ersteinmal tief durch.
„Daran ist nur die Schule schuld, Halluzinationen! Wer weiss, vielleicht sprühen die ja unsichtbare Drogen in die Klassenzimmer während des Unterrichts...davon habe ich schon mal gehört...das nennt man „Mind drugging“...jawohl, so heißt das!“ fluchte er leicht vor sich hin und machte einige lustige Gesten und setzte witzige Mimik dabei ein. Dann las er die gestrige Zeitung „Alte Dame nach Herzanfall im Koma“. Er dachte sich „Die Arme Frau, Sachen gibt’s! Und dies hier ist nur eine Kleinstadt!“. Er ließ wieder den Löffel in das Müsli sinken, doch da kratzte es plötzlich an der Küchentür.
Da wurde Daniel aufeinmal wieder ernst und lauschte dem Kratzen. Er ging leise und vorsichtig zur Tür und nahm die kleine Gardine über dem Türfenster weg um etwas zu sehen, doch da war nichts. Er machte, wieder zurück in der Realität, die Gardine wieder zurück und lief langsam zum Tisch wieder zurück. „Ich sag’ ja, „Mind drugging“!“ sagte er noch ernüchternd doch da war es wieder. Am frühen Morgen, dachte er sich, spukt es schon bei ihm. Er ist doch so unschuldig, erst süße Sechszehn und zu Jung um zu sterben. Er öffnete mutig die Tür und blickte böse drein. Doch da war niemand...nichts...nada! Plötzlich miaute es und Daniel blickte ein oder zwei Etagen tiefer. Da stand eine niedliche weisse Katze, kein Baby aber noch recht jung, und blickte zu Daniel hoch und miaute. „Hey, was bist du denn für eine Schönheit?!“ fragte er und bückte sich runter zu ihr. Doch da rannte sie aufeinmal weg und versuchte sich in dem kleinem Busch zu verstecken, der neben dem Weg im Garten wächst.
Er kam wieder hoch und rief zur Katze „Na gut, wenn du wegrennen willst, renn’, wenn du kommen willst, komm’! Es ist deine Entscheidung aber falls du Lust hast habe ich etwas für dich!“ sagte er und ging zum Tisch. Er nahm die Milch und schüttete sie in eine Schüssel, die er gerade aus dem Schrank nahm und stellte sie vor die Tür, in die Küche. „Denk’ aber nicht allzu lange darüber nach! Ich muss gleich zur Schule!“ stellte er noch hinterher und ging nocheinmal in sein Zimmer. Als er mit seinem Rucksack in die Küche wiederkam, war die Katze in der Küche und trank, wie Daniel es sich eigentlich gewünscht hatte die Milch. Ein breites Lächeln fuhr über sein Gesicht...diese nette Szene wird jedoch von einem „Morgen!“ unterbrochen.
Es war der Postbote mit einem Brief. „Hey...“ er reichte Daniel den Brief entgegen. „Das ist doch noch das Haus von Isabelle Collack?“ fragte der Postbote verwirrt. „Äh, eigentlich nicht mehr! Meine...Eltern...besser gesagt, die Mutter meiner Mutter, Isabelle ist vor kurzem verstorben und hat meinen Eltern das Haus hier hinterlassen. Da sie aber ein größeres Haus als dieses hier haben, haben sie es mir gegeben, da sie mich für eigenständig genug halten.“ Entgegnete Daniel dem Postboten. „Achso...aber melde dann wenigstens das Haus um...das müssen aber deine Eltern klären, dass du das haus erhält!“ sagte der Postbote freundlich noch, als er trotzdem Daniel den Brief übergab. „Na gut, bis dann!“ rief er schon im gehen und Daniel verabschiedete sich ebenfalls. „Ach, noch was!“ setzte der Postbote hinzu. „Das machst du schon sehr gut!“ sagte der Postbote. „Äh...Danke!“ entgegnete Daniel obwohl er kein Lob für ein eigenes Haus verdient habe, seiner Meinung nach. „Ich meine, wenn du die Zeichen des Schicksals aber auch nur einmal missachtest, wirst du sofort bestraft werden!“ fügte der Postbote mit einem auffallend anderem Ton, den er seit seiner eigentlichen Verabschiedung drauf hatte. „Gut...“ sagte Daniel obwohl er nicht gerade wusste was der Postbote meinen könnte.
„Huh...ich glaub’ ich werde dann mal gehen...schon wieder!“ brabbelte der Postbote leicht verwirrt und wieder mit normalem Ton vor sich hin. „Komischer Mann! Na ja, was soll’s?! So, ich geh’ dann mal!“ sagte Daniel und sah zum Kätzchen, dieses rannte sofort aus der Küche und versteckte sich erneut im Busch.
Dann machte Daniel das Licht aus und schloss die Tür. Er lief den Weg durch den Vorgarten entlang und blieb neben dem Busch stehen. Dann hockte er sich wieder hin und sprach zu dem Kätzchen „So, wann immer du willst, kannst du vorbeikommen...außer wenn ich schlafe, weil sonst muss ich mir einen Hund kaufen, damit ich beim Schönheitsschlaf nicht geweckt werde.“. Daniel stand danach wieder auf und lief nun zur Schule, doch das Kätzchen verharrte noch ein paar Sekunden und verlies dann das Grundstück.