N
Nancy
Guest
Ich habe eine Geschichte über Piper und Leo geschrieben. Eure Meinung würde mich sehr interessieren:
Ein vergessener Traum, der doch keiner war...
„Mist, verdammter. Warum muss sowas immer mir passieren?“ fluchte Piper aufgeregt und bäumte sich mit den Händen in der Hüfte wütend vor ihrer qualmenden Motorhaube auf.
„Und warum ausgerechnet heute?“
Es war Montag morgen und sie hatte nur noch eine knappe halbe Stunde Zeit, bis ihr erster Arbeitstag in der Bank beginnen sollte. Doch mittlerweile schien alles danach auszusehen, als würde auch dieser Job wieder einmal platzen, und alles nur wegen diesem verfluchten Auto.
„Ähm, kann ich Ihnen vielleicht helfen?“
Eine männliche Stimme riss sie aus den Gedanken. Sie drehte sich um und blickte in die wohl schönsten Augen, die sie jemals zuvor gesehen hatte. Doch sie hatte keine Zeit, in ihnen zu versinken. Ihr Auto war jetzt wichtiger, ihr Auto und vor allem – ihr Job.
„Sie? Mir helfen? Wie denn?“ fragte Piper verwundert. Vor ihr stand ein groß gewachsener blonder junger Mann in verwaschenen Jeans und Holzfällerhemd. Er sah aus, als sei er geradewegs aus einer naheliegenden Werkstatt herbeigeflogen, nur um ihr zu helfen.
„Naja, in dem ich mir das ganze einmal anschaue“, er ging auf das Auto zu und reichte ihr die Hand. „Hi, ich bin Leo.“
„Ähm, Piper“, stammelte sie verunsichert. „Also wissen Sie, ich... ich meine, ich kenne Sie doch überhaupt nicht und mein Auto...“
„...muss dringend mal in eine Werkstatt“, antwortete Leo, der sich bereits über die Motorhaube gebeugt hatte.
„Oh nein, wissen Sie, heute ist doch mein erster Tag in der Bank und ich habe mir doch vorgenommen, alles richtig zu machen. Mich hübsch anzuziehen, freundlich zu den Kunden zu sein und jetzt....jetzt komme ich nicht mal pünktlich dort an. Grandma hat ja gleich gesagt, dass ich mir lieber einen Job als Köchin suchen soll.“
„Ich bin sicher, Sie werden ein wahrer Kundenmagnet sein.“ antwortete Leo und klappte die Motorhaube zu.
„Kundenmagnet? Ähm, wie meinen Sie das? Was ist mit meinem Auto?“
„Wie gesagt, es müsste dringend mal in eine Werkstatt, aber vorerst müssten Sie damit erst mal zu Ihrem Job kommen.“
„Sie meinen, Sie haben es hingekriegt? So schnell?“ Piper jubelte.
Leo grinste: „War doch nichts dabei.“
Piper öffnete die Tür und startete den Motor: „Nichts dabei? Sie haben mir das Leben gerettet. Wie kann ich das nur wieder gut machen?“
„Naja, Leben gerettet ist nun wirklich etwas übertrieben...“
„Oh nein, ganz und gar nicht...“, Piper holte einen Stift und einen Zettel aus dem Handschuhfach und kritzelte ihre Telefonnummer auf das Papier. „Das hier ist meine Nummer und meine Adresse. Ich möchte mich unbedingt mit einem Essen bei Ihnen bedanken.“
„Aber...“
„Keine Widerworte. Ich bin eine prima Köchin und Sie sind hoffentlich ein prima Esser. Es sei denn, Ihre Frau...“
„Oh, ähm, ich bin nicht verheiratet.“ stotterte Leo.
Piper lächelte und drückte ihm den Zettel in die Hand: „Na um so besser, dann sehen wir uns heute abend um acht.“
Und ehe er noch etwas sagen konnte, fuhr sie auch schon davon.
######
„Dieses Haus gehört mir heute Abend ganz alleine und damit basta.“ rief Piper, während sie aufgeregt zwischen zwei Kochtöpfen und einem dampfenden Ofen hin und her huschte.
„Piper!“ antwortete Phoebe grinsend. „Was ist nur in dich gefahren?“
Prue zog sie auf: „Die Liebe würde ich sagen. Wie heißt er denn?“
„Liebe? So ein Blödsinn. Ich kenne diesen Typen doch gar nicht.“ fauchte Piper.
„Aber gut genug, um ihn zu bekochen.“ lästerte Prue schelmisch.
„Darf ich euch daran erinnern, dass ich mich schon oft genug bei euren Schäferstündchen mit irgendwelchen Jakes und Gerrys verzogen habe, nur um euch nicht zu stören? Jetzt bin ich mal an der Reihe.“
„Oh, unsere Piper hat vor, ein Schäferstündchen zu halten...“ kicherte Phoebe.
„Unsinn. Ich möchte mich einfach nur bei ihm bedanken. Ich meine, er hat mir geholfen, ohne mich zu kennen. Da muss ich mich doch wenigstens bei ihm revanchieren. Und jetzt verschwindet endlich.“
„Ja ja, wie gehen ja schon“, antwortete Prue. „Aber was ist mit Grandma?“
„Grandma ist heute Abend bei Tante Gail. Und da ist sie doch nie vor Mitternacht zu Hause.“
„Na gut, Schwesterchen, „Phoebe drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Dann werden wir mal das Revier räumen. Allerdings nur, wenn wir morgen einen ausführlichen Bericht von dir erhalten.“
„Ja ja, ihr werdet schon nichts verpassen und jetzt husch...“
Prue und Phoebe verließen grinsend das Haus, während Piper weiter in den Töpfen rührte, in den Schränken wühlte und den Tisch deckte.
Plötzlich läutete es an der Tür.
„Oh nein, jetzt schon? Das kann er doch noch nicht sein“, Piper schaute auf die Uhr. „Oh nein, es ist ja schon zehn vor acht und ich bin noch nicht mal umgezogen.“
Aufgeregt lief sie zur Tür.
Leo stand ebenso aufgeregt draußen und grinste sie verlegen an: „Hallo. Ich hoffe, ich bin nicht zu früh.“
„Ähm, nein“, Piper lächelte und wickelte sich die Schürze vom Körper. „Ich bin nur etwas zu spät dran. Kommen Sie schon mal rein, ich geh mich nur schnell umziehen.“
Sie schloß die Tür hinter ihm.
„Aber wegen mir brauchen Sie sich doch nicht umziehen. Sie sehen wunderschön aus.“
Piper spürte das Blut in ihren Kopf schießen: „Ähm...“
„Nein ehrlich, es wäre mir peinlich, wenn Sie sich extra für mich umziehen würden.“
„Nagut, wenn Sie meinen.“ antwortete Piper schließlich.
Und so gingen sie in das Esszimmer und setzten sich an den gedeckten Tisch.
Und obwohl sie sich nie zuvor gesehen hatten, redeten sie den ganzen Abend ununterbrochen. Sie sprach von nervigen Kunden und Spinatnudeln, während er von kaputten Autos und reparierten Haustüren sprach. Und auch wenn ihre Themen nicht unterschiedlicher sein konnten, verstanden sie sich doch prächtig.
„Weißt du“, sagte Piper. „Ich habe mich schon lange nicht mehr so gut unterhalten. Es ist, als ob...“
„...wir uns schon ewig kennen würden.“ sagte Leo und schaute sie verträumt an.
„Ja.“ lächelte Piper.
Und während sie in seine Augen schaute, spürte sie ihn immer näher kommen. Sie sah seine Lippen und wünschte sich nichts sehnlicher, als sie endlich zu berühren. Doch auch wenn Piper nichts davon bemerkte, stand auf einmal die Zeit still und weder sie noch Leo regten sich.
Grandma war nach Hause gekommen und löste entsetzt Leos Starre auf, während Piper noch immer mit gespitzten Lippen auf ihrem Stuhl saß.
„Leo, was zum Teufel machst du hier?“ fragte sie wütend.
„Ich...Piper hat mich zum Essen eingeladen und gerade wollten wir...“ stotterte Leo nervös.
„Das sehe ich. Was ich dich fragen wollte, weißt du ganz genau. Woher kennt ihr euch? Wo habt ihr euch getroffen?“
Leo stammelte: „Sie hatte heute morgen eine Autopanne und da hab ich mich zu ihr georbt und ihr geholfen. Was sollte ich denn machen? Sie alleine am Straßenrand stehen lassen?“
„Ja, verdammt noch mal, Leo, du weißt doch ganz genau, dass eure Zeit noch lange nicht gekommen ist.“
„Aber ich kenne Piper doch schon so lange. Ich habe sie ihr ganzes Leben lang beobachtet.“
„Ja, aber sie kennt dich nicht und das sollte eigentlich auch so bleiben, Leo. Es muss so bleiben. Du wirst außerdem großen Ärger dort oben bekommen. Sie könnten es dir verweigern, eines Tages ihr Wächter des Lichts zu werden.“
„Aber das ist vorher bestimmt. Ich bin dazu bestimmt, ihnen zu helfen.“
„Ja, aber nicht so lange sie keine Hexen sind und wer weiß, ob sie das jemals werden.“
„Es ist ihr Schicksal. Genauso wie Piper mein Schicksal ist. Und ich ihrs.“
Grandma legte ihre Hand auf seine Schulter: „Leo, ich weiß, was du für Piper empfindest und glaub mir, eines Tages wirst du ihr deine Gefühle zeigen können. Doch jetzt ist sie noch nicht bereit dafür. Ein Leben mit dir würde sie nur verwirren. Du kannst dein Geheimnis nicht ewig vor ihr bewahren.“
„Aber was soll ich denn tun? Wir sind gerade dabei, uns zu küssen...“
„Geh in deine Welt zurück, Leo. Den Rest erledige ich.“
Leo schwieg. Langsam näherte er sich Piper und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann verschwand er in einer blauweißen Lichthülle im Nichts.
Grandma legte die Hände ineinander und sprach:
„Was dir begegnet, du jetzt vergisst
Du nichts mehr weißt und nichts vermisst
Dein Leben soll wieder wie vorher sein
Denn eure Begegnung war nur Schein.“
Sie löste Pipers Starre auf.
„Grandma“, rief Piper lächelnd. „Schön dass du endlich da bist. Ich muss dir unbedingt von meinem neuen Job erzählen.“
Und während Piper gar nicht aufhören konnte, über ihren ersten Arbeitstag zu reden, wusste Grandma, ganz gleich, wie unglücklich sie Leo in diesem Moment gemacht hatte, dass sie das einzig richtige getan hatte.
Ein vergessener Traum, der doch keiner war...
„Mist, verdammter. Warum muss sowas immer mir passieren?“ fluchte Piper aufgeregt und bäumte sich mit den Händen in der Hüfte wütend vor ihrer qualmenden Motorhaube auf.
„Und warum ausgerechnet heute?“
Es war Montag morgen und sie hatte nur noch eine knappe halbe Stunde Zeit, bis ihr erster Arbeitstag in der Bank beginnen sollte. Doch mittlerweile schien alles danach auszusehen, als würde auch dieser Job wieder einmal platzen, und alles nur wegen diesem verfluchten Auto.
„Ähm, kann ich Ihnen vielleicht helfen?“
Eine männliche Stimme riss sie aus den Gedanken. Sie drehte sich um und blickte in die wohl schönsten Augen, die sie jemals zuvor gesehen hatte. Doch sie hatte keine Zeit, in ihnen zu versinken. Ihr Auto war jetzt wichtiger, ihr Auto und vor allem – ihr Job.
„Sie? Mir helfen? Wie denn?“ fragte Piper verwundert. Vor ihr stand ein groß gewachsener blonder junger Mann in verwaschenen Jeans und Holzfällerhemd. Er sah aus, als sei er geradewegs aus einer naheliegenden Werkstatt herbeigeflogen, nur um ihr zu helfen.
„Naja, in dem ich mir das ganze einmal anschaue“, er ging auf das Auto zu und reichte ihr die Hand. „Hi, ich bin Leo.“
„Ähm, Piper“, stammelte sie verunsichert. „Also wissen Sie, ich... ich meine, ich kenne Sie doch überhaupt nicht und mein Auto...“
„...muss dringend mal in eine Werkstatt“, antwortete Leo, der sich bereits über die Motorhaube gebeugt hatte.
„Oh nein, wissen Sie, heute ist doch mein erster Tag in der Bank und ich habe mir doch vorgenommen, alles richtig zu machen. Mich hübsch anzuziehen, freundlich zu den Kunden zu sein und jetzt....jetzt komme ich nicht mal pünktlich dort an. Grandma hat ja gleich gesagt, dass ich mir lieber einen Job als Köchin suchen soll.“
„Ich bin sicher, Sie werden ein wahrer Kundenmagnet sein.“ antwortete Leo und klappte die Motorhaube zu.
„Kundenmagnet? Ähm, wie meinen Sie das? Was ist mit meinem Auto?“
„Wie gesagt, es müsste dringend mal in eine Werkstatt, aber vorerst müssten Sie damit erst mal zu Ihrem Job kommen.“
„Sie meinen, Sie haben es hingekriegt? So schnell?“ Piper jubelte.
Leo grinste: „War doch nichts dabei.“
Piper öffnete die Tür und startete den Motor: „Nichts dabei? Sie haben mir das Leben gerettet. Wie kann ich das nur wieder gut machen?“
„Naja, Leben gerettet ist nun wirklich etwas übertrieben...“
„Oh nein, ganz und gar nicht...“, Piper holte einen Stift und einen Zettel aus dem Handschuhfach und kritzelte ihre Telefonnummer auf das Papier. „Das hier ist meine Nummer und meine Adresse. Ich möchte mich unbedingt mit einem Essen bei Ihnen bedanken.“
„Aber...“
„Keine Widerworte. Ich bin eine prima Köchin und Sie sind hoffentlich ein prima Esser. Es sei denn, Ihre Frau...“
„Oh, ähm, ich bin nicht verheiratet.“ stotterte Leo.
Piper lächelte und drückte ihm den Zettel in die Hand: „Na um so besser, dann sehen wir uns heute abend um acht.“
Und ehe er noch etwas sagen konnte, fuhr sie auch schon davon.
######
„Dieses Haus gehört mir heute Abend ganz alleine und damit basta.“ rief Piper, während sie aufgeregt zwischen zwei Kochtöpfen und einem dampfenden Ofen hin und her huschte.
„Piper!“ antwortete Phoebe grinsend. „Was ist nur in dich gefahren?“
Prue zog sie auf: „Die Liebe würde ich sagen. Wie heißt er denn?“
„Liebe? So ein Blödsinn. Ich kenne diesen Typen doch gar nicht.“ fauchte Piper.
„Aber gut genug, um ihn zu bekochen.“ lästerte Prue schelmisch.
„Darf ich euch daran erinnern, dass ich mich schon oft genug bei euren Schäferstündchen mit irgendwelchen Jakes und Gerrys verzogen habe, nur um euch nicht zu stören? Jetzt bin ich mal an der Reihe.“
„Oh, unsere Piper hat vor, ein Schäferstündchen zu halten...“ kicherte Phoebe.
„Unsinn. Ich möchte mich einfach nur bei ihm bedanken. Ich meine, er hat mir geholfen, ohne mich zu kennen. Da muss ich mich doch wenigstens bei ihm revanchieren. Und jetzt verschwindet endlich.“
„Ja ja, wie gehen ja schon“, antwortete Prue. „Aber was ist mit Grandma?“
„Grandma ist heute Abend bei Tante Gail. Und da ist sie doch nie vor Mitternacht zu Hause.“
„Na gut, Schwesterchen, „Phoebe drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Dann werden wir mal das Revier räumen. Allerdings nur, wenn wir morgen einen ausführlichen Bericht von dir erhalten.“
„Ja ja, ihr werdet schon nichts verpassen und jetzt husch...“
Prue und Phoebe verließen grinsend das Haus, während Piper weiter in den Töpfen rührte, in den Schränken wühlte und den Tisch deckte.
Plötzlich läutete es an der Tür.
„Oh nein, jetzt schon? Das kann er doch noch nicht sein“, Piper schaute auf die Uhr. „Oh nein, es ist ja schon zehn vor acht und ich bin noch nicht mal umgezogen.“
Aufgeregt lief sie zur Tür.
Leo stand ebenso aufgeregt draußen und grinste sie verlegen an: „Hallo. Ich hoffe, ich bin nicht zu früh.“
„Ähm, nein“, Piper lächelte und wickelte sich die Schürze vom Körper. „Ich bin nur etwas zu spät dran. Kommen Sie schon mal rein, ich geh mich nur schnell umziehen.“
Sie schloß die Tür hinter ihm.
„Aber wegen mir brauchen Sie sich doch nicht umziehen. Sie sehen wunderschön aus.“
Piper spürte das Blut in ihren Kopf schießen: „Ähm...“
„Nein ehrlich, es wäre mir peinlich, wenn Sie sich extra für mich umziehen würden.“
„Nagut, wenn Sie meinen.“ antwortete Piper schließlich.
Und so gingen sie in das Esszimmer und setzten sich an den gedeckten Tisch.
Und obwohl sie sich nie zuvor gesehen hatten, redeten sie den ganzen Abend ununterbrochen. Sie sprach von nervigen Kunden und Spinatnudeln, während er von kaputten Autos und reparierten Haustüren sprach. Und auch wenn ihre Themen nicht unterschiedlicher sein konnten, verstanden sie sich doch prächtig.
„Weißt du“, sagte Piper. „Ich habe mich schon lange nicht mehr so gut unterhalten. Es ist, als ob...“
„...wir uns schon ewig kennen würden.“ sagte Leo und schaute sie verträumt an.
„Ja.“ lächelte Piper.
Und während sie in seine Augen schaute, spürte sie ihn immer näher kommen. Sie sah seine Lippen und wünschte sich nichts sehnlicher, als sie endlich zu berühren. Doch auch wenn Piper nichts davon bemerkte, stand auf einmal die Zeit still und weder sie noch Leo regten sich.
Grandma war nach Hause gekommen und löste entsetzt Leos Starre auf, während Piper noch immer mit gespitzten Lippen auf ihrem Stuhl saß.
„Leo, was zum Teufel machst du hier?“ fragte sie wütend.
„Ich...Piper hat mich zum Essen eingeladen und gerade wollten wir...“ stotterte Leo nervös.
„Das sehe ich. Was ich dich fragen wollte, weißt du ganz genau. Woher kennt ihr euch? Wo habt ihr euch getroffen?“
Leo stammelte: „Sie hatte heute morgen eine Autopanne und da hab ich mich zu ihr georbt und ihr geholfen. Was sollte ich denn machen? Sie alleine am Straßenrand stehen lassen?“
„Ja, verdammt noch mal, Leo, du weißt doch ganz genau, dass eure Zeit noch lange nicht gekommen ist.“
„Aber ich kenne Piper doch schon so lange. Ich habe sie ihr ganzes Leben lang beobachtet.“
„Ja, aber sie kennt dich nicht und das sollte eigentlich auch so bleiben, Leo. Es muss so bleiben. Du wirst außerdem großen Ärger dort oben bekommen. Sie könnten es dir verweigern, eines Tages ihr Wächter des Lichts zu werden.“
„Aber das ist vorher bestimmt. Ich bin dazu bestimmt, ihnen zu helfen.“
„Ja, aber nicht so lange sie keine Hexen sind und wer weiß, ob sie das jemals werden.“
„Es ist ihr Schicksal. Genauso wie Piper mein Schicksal ist. Und ich ihrs.“
Grandma legte ihre Hand auf seine Schulter: „Leo, ich weiß, was du für Piper empfindest und glaub mir, eines Tages wirst du ihr deine Gefühle zeigen können. Doch jetzt ist sie noch nicht bereit dafür. Ein Leben mit dir würde sie nur verwirren. Du kannst dein Geheimnis nicht ewig vor ihr bewahren.“
„Aber was soll ich denn tun? Wir sind gerade dabei, uns zu küssen...“
„Geh in deine Welt zurück, Leo. Den Rest erledige ich.“
Leo schwieg. Langsam näherte er sich Piper und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann verschwand er in einer blauweißen Lichthülle im Nichts.
Grandma legte die Hände ineinander und sprach:
„Was dir begegnet, du jetzt vergisst
Du nichts mehr weißt und nichts vermisst
Dein Leben soll wieder wie vorher sein
Denn eure Begegnung war nur Schein.“
Sie löste Pipers Starre auf.
„Grandma“, rief Piper lächelnd. „Schön dass du endlich da bist. Ich muss dir unbedingt von meinem neuen Job erzählen.“
Und während Piper gar nicht aufhören konnte, über ihren ersten Arbeitstag zu reden, wusste Grandma, ganz gleich, wie unglücklich sie Leo in diesem Moment gemacht hatte, dass sie das einzig richtige getan hatte.