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FanFiction-Wettbewerbs-Beiträge by Elenia

Elenia

...sunshine...
Registriert
14 Januar 2003
Beiträge
15.066
Da ich selber in letzter Zeit ein bisschen die Übersicht verloren habe, was für Storys aus dem FanFiction-Wettbewerb ich schon hier im Serien-FanFiction-Forum gepostet habe, und welche nicht, dachte ich mir, dass es vielleicht sinnvoller wäre, sie alle mal hier in einem Thread zusammen zu fassen. Aber genau das werde ich hier nachholen.



BEITRÄGE ZUM FANFICTION-WETTBEWERB UND ZUM TVERLEBNIS.com ADVENTSKALENDER
Kurzgeschichten zu verschiedenen Serien


Inhaltsverzeichnis

  • Adventskalenderbeitrag [Gilmore Girls] - Leise rieselt der Schnee... >klick<
  • FanFiction-Wettbewerb [Gilmore Girls] - Das Spendendinner >klick<
  • FanFiction-Wettbewerb [Grey's Anatomy] - Lieben bedeutet loslassen zu können... >klick<
  • FanFiction-Wettbewerb [Desperate Housewives] - Einsamkeit >klick<
  • FanFiction-Wettbewerb [Gilmore Girls] - The loss >klick<
  • Adventskalenderbeitrag [Heroes] - The day before christmas >klick<
  • FanFiction-Wettbewerb [Grey's Anatomy] - Fernsehpause >klick<
  • FanFiction-Wettbewerb [Supernatural/Grey's Anatomy] - Crossover >klick<
  • Adventskalenderbeitrag [Supernatural] - Holidays are coming >klick<
  • FanFiction-Wettbewerb [Grey's Anatomy] - Die "Scheidung" >klick<
  • FanFiction-Wettbewerb [Gilmore Girls] - Jesse's Story >klick<
  • Adventskalenderbeitrag [Gossip Girl] - That's what friends are for >klick<
  • FanFiction-Wettbewerb [Grey's Anatomy] - Mark and the seaven deadly sins >klick<
  • FanFiction-Wettbewerb [Gilmore Girls] - Timing is everything >klick<
  • FanFiction-Wettbewerb [Legend of the Seeker] - One last mistake >klick<
  • FanFiction-Wettbewerb [Doctor's Diary] - Happy birthday >klick<



Hier ist nochmal meine Geschichte aus dem Adventskalender von 2006, damit wir hier mal ein paar andere Serien außer Charmed vertreten haben ;)


Leise rieselt der Schnee...

Sorgfältig und vorsichtig ließ Rory den Aufhänger der silbernen Weihnachtskugel mit den glitzernden Verzierungen über einen Tannenzweig gleiten, richtete ihn so aus, wie sie ihn haben wollte und trat schließlich einen Schritt zurück, um ihr Werk zu begutachten.
Skeptisch wiegte sie ihren Kopf leicht hin und her, bevor sie schließlich wieder einen Schritt auf den Weihnachtsbaum zuging und die Kugel, die sie gerade erst aufgehängt hatte, wieder von dem Ast herunter nahm. Rory blickte nachdenklich auf den Baumschmuck, wobei sich das Ende des Schales löste, den sie um ihren Hals trug und über die Kugel fiel. Mit einem geistesabwesenden Ausdruck im Gesicht schob sie den Schal wieder zurück, wobei sie den Weihnachtsschmuck allerdings nicht aus den Augen ließ und ihn probeweise vor verschiedene Äste der großen Tanne hielt, der neben dem Pavillon auf dem Dorfplatz von Stars Hollow stand. Aber mit keinem der Plätze schien sie so richtig zufrieden zu sein.
„Na, Rory, wie weit bist du inzwischen?“, erklang in diesem Moment die Stimme eines jungen Mannes von der anderen Seite des Baumes und Logan erschien auf Rorys Seite, was diese dazu veranlasste, die Kugel ziemlich hastig an einen der Äste zu hängen und ihrem Freund zuzulächeln.
„Also bisher läuft es ganz gut...“, erklärte sie mit einem übertrieben zuversichtlichen Unterton in der Stimme, der bei Logan ein Schmunzeln auslöste, als sein Blick über diese Seite des Baumes glitt.
„Das sehe ich. Du scheinst ja wirklich fleißig bei der Arbeit gewesen zu sein.“
Mit einem Grinsen nahm er die noch immer leicht schwankende Kugel, die Rory gerade noch an den Baum gehängt hatte, wieder herunter und reichte sie seiner Freundin, während er einen leichten Kuss auf ihre Wange hauchte. Ihre Baumseite war nun wieder vollständig leer.
„Ich kann doch auch nichts dafür... irgendwie ist der Baum komisch. Die Kugel passt einfach nirgends so richtig hin.“, erklärte Rory überzeugend und ernsthaft, was Logan zu einem Lachen veranlasste. Zärtlich legte er den Arm um ihre Schultern und zog sie sanft zu sich.
„Ich liebe einfach deine perfektionistische Art. Auch wenn das bedeutet, dass ich diese Seite des Baumes auch gleich noch schmücken kann, nachdem ich meine eigentlich fertig habe, sonst ist der Baum an Silvester noch nicht fertig.“, zog er Rory liebvoll auf, bevor er seine Hände auf ihre Hüfte legte, sie zärtlich, aber bestimmt an sich zog und leidenschaftlich küsste.
„Na, na, na, was muss ich denn hier sehen? Solltet ihr zwei nicht eigentlich arbeiten?“, ertönte in diesem Moment die Stimme von Lorelai schon über den gesamten Dorfplatz hinweg, während sie aus Lukes Diner auf die Straße trat.
„Nachdem du ja Taylor versprochen hast, den Baum zu schmücken und das Ganze dann auf mich abgeschoben hast, ja.“, antwortete Rory ihrer Mutter, die nun – eingepackt in ihre Winterjacke und einen kuschelig warmen Schal – auf das junge Paar zukam. „Aber du hättest dir denken können, dass ich um acht Uhr morgens noch nicht wirklich in der Lage bin, so eine schwierige Aufgabe zu erledigen. Vor allem, da mein gemütliches Bett viel, viel wärmer war, als es hier ist. Ich bin kurz davor, einzufrieren.“, rechtfertigte Rory sich gegenüber Lorelai, was Logan dazu veranlasste, sie noch ein wenig näher zu sich zu ziehen, sei es nun, um sie ein wenig zu wärmen, oder vielleicht auch, um ein wenig Deckung vor Lorelai zu haben, deren spitzer Zunge er noch nicht ganz gewachsen war.
„Ach komm schon, es ist doch wunderschön hier. Man riecht sogar schon richtig, dass es heute noch schneien wird.“, lenkte Lorelai etwas vom Thema ab, während sie sich neben ihre Tochter stellte, ihr die Weihnachtskugel aus der Hand nahm und sie wahllos einfach in den Baum hängte.
„Du wechselst doch schon wieder das Thema. Gib es einfach zu, dass Taylor dir heute morgen Dampf gemacht hat, weil du den Baum noch immer nicht geschmückt hast, obwohl heute schon die Stars Hollow Weihnachtsfeier ist.“, entgegnete Rory allerdings, löste sich von Logan und nahm die Kugel mit einem kurzen missbilligenden Blick auf ihre Mutter wieder vom Baum herunter.
„Und was meinst du, wie schon es erst sein wird, wenn es heute zur Bescherung schneien wird?“, kam Lorelai wieder auf den Schnee zurück, was Logan zu einem Grinsen veranlasste, da die Wortgefechte der Gilmore Girls immer wieder herrlich anzusehen waren. „Außerdem hat Luke meine Hilfe gebraucht.“, stellte Rorys Mutter wie abschließend fest, sah mit einem fast trotzigen Gesichtsausdruck zu ihrer Tochter und nahm ihr erneut die Kugel aus der Hand, um sie wieder an den Baum zu hängen.
„Sicher doch, du musstest Luke helfen, wo er doch an Weihnachten überhaupt nicht geöffnet hat.“, konterte Rory und nahm die Kugel erneut wieder vom Baum herunter und drückte sie Logan in die Hand, damit ihre Mutter sie ihr nicht einfach wieder wegnehmen konnte.
Dieser blickte auf den Baumschmuck, als hätte seine Freundin ihm eine Bombe in die Hand gedrückt und keine harmlose Glaskugel. Ein einziger Blick von Lorelai genügte und Logan reichte ihr hastig die Kugel, was ihm einen missbilligenden Blick von Rory einbrachte. Logan zuckte jedoch nur mit den Schultern und wies mit einem leicht furchtsamen Blick auf Lorelai, die die Kugel schon wieder am Baum platzierte.
„Ich musste Luke helfen, die Weihnachtsgeschenke einzupacken. Oder willst du auf den ersten Blick wissen, was du geschenkt bekommst, ohne die Gelegenheit zu haben, das Geschenkpapier – das wir in mühevollen Stunden um die Sachen gewickelt haben – in zwei Sekunden wieder runter zu reißen?“, verteidigte sich Lorelai mit einem leicht schmollenden Gesichtsausdruck, während sie sichtlich zufrieden begutachtete, wie sie die Kugel an den Baum gehängt hatte.
„Hier hast du deinen Kaffee und deinen Bagel.“, ertönte in diesem Moment Lukes Stimme, als er um den Weihnachtsbaum herum kam und Lorelai den Becher mit ihrem Lieblingsgetränk und das Gebäck in die Hände drückte. „Wobei ich ja nach wie vor der Meinung bin, dass drei Kaffee an einem Vormittag eigentlich reichen sollten...“, versuchte er aber sofort anschließend wieder einmal, seine Freundin zu einer gesünderen Lebensweise zu bringen.
Auf diesen Kommentar hin warf Rory ihrer Mutter einen geringschätzigen Blick zu, da sie genau wusste, dass sie mit Luke sicher keine Geschenke eingepackt hatte, wenn sie schon Zeit gehabt hatte, drei Kaffee zu trinken. Diese jedoch lächelte ihrer Tochter nur besonders fröhlich zu und nahm einen großen Schluck von ihrem dampfenden Kaffee.
„Du hattest deinen Spaß, jetzt darf ich meinen Spaß haben.“, erklärte Rory daraufhin nur, nahm den Karton mit dem Baumschmuck, drückte ihn ihrer Mutter in die Hände, die daraufhin fast ihr zweites Frühstück hätte fallen lassen, nahm Logans Hand und zog ihn hinter sich davon, um sich nun ihrerseits in Lukes Diner aufzuwärmen und mit Kaffee zu stärken.
Lorelai blickte ihrer Tochter für einige Sekunden leicht verwirrt nach. Dann grinste sie, wie immer, wenn sie feststellte, dass Rory mehr von ihr selbst besaß, als sie gedacht hatte, und drückte nun ihrerseits den Karton mit den Christbaumkugeln in Lukes Hände.
„Du kannst das viel besser als ich, Schatz.“, meinte sie nur mit einem bezaubernden Lächeln und widmete sich wieder genüsslich ihrem heißen Kaffee, während Luke sich nur fragte, wie er es nur wieder geschafft hatte, sich Lorelais Arbeit aufzuhalsen.
„Aber beeil dich besser, es wird nachher noch schneien und wenn der Baum nicht fertig wird, ist Taylor mit Sicherheit stinksauer.“
„Taylor soll es erst mal wagen, sich zu beschweren. Soll er doch seinen Baum selber schmücken. Es war schließlich nicht meine Idee, eine fünf Meter hohe Tanne hier auf den Platz zu pflanzen.“, grummelte Luke leise vor sich hin, bevor er kopfschüttelnd zu Lorelai sah, die immer noch leicht grinsend an ihrem Kaffee nippte.
„Seit wann hast du dich eigentlich wieder mit dem Schnee versöhnt? Ich dachte, nachdem er dir letztes Jahr dein Auto verschüttet hat, hättest du ein für alle Mal genug davon.“, bemerkte er anschließend und nahm Lorelai in den Arm, die Kiste mit einer Hand haltend.
„Ich habe mich noch nicht mit dem Schnee versöhnt. Ich gebe ihm heuer nur eine letzte Chance, das Chaos von letztem Jahr wieder gut zu machen. Und dazu brauche ich weiße Weihnachten.“, antwortete Lorelai und wandte ihren Blick dann gen Himmel. „Du hast mich gehört und weißt also, was ich haben will. Einen schneebedeckten Dorfplatz nachher bei der Weihnachtsfeier.“
Leicht amüsiert sah Luke zu seiner Verlobten und küsste sie zärtlich. Er liebte ihre Verrücktheiten... auch wenn er das vielleicht nicht so schnell zugeben würde.
„Aber es wird trotzdem nicht schneien, Schatz. Glaub mir endlich, der Schnee wird sich nicht nach deinen Wünschen richten.“, erwiderte er allerdings trotzdem.
„Wenn er weiß, was gut für ihn ist, dann schon.“, konterte Lorelai nur mit ihrem üblichen frechen Grinsen und machte sich dann aber schließlich doch daran, den Baum zu schmücken, damit sie und Luke es noch bis zum Abend schafften. Schließlich wollte keiner von ihnen das Dorfweihnachtsfest vor einem nur halb geschmückten Baum feiern.

Abends hatte sich ganz Stars Hollow auf dem Dorfplatz versammelt und es wurden eifrig Geschenke untereinander ausgetauscht, während Kirk in einem etwas abgetragenen roten Kostüm als Weihnachtsmann auftrat, wobei ihm ständig entweder der Bart herunterrutschte, oder das Kissen, mit dem er einen dicken Bauch vortäuschte. Jedes Mal, wenn er wieder den Bart oder das Kissen richten musste, konnte man ein unterdrücktes Lachen aus der Richtung hören, wo Patty und Babette nebeneinander standen, woraufhin Kirk immer wieder gereizt in ihre Richtung blickte, schließlich aber zu Taylor eilte, um sich zu beschweren.
Alles in allem verlief der Abend bis auf einige böse Seitenhiebe von Kirk auf die kichernden Damen sehr harmonisch und als sich schließlich die Bewohner von Stars Hollow wieder in ihre eigenen Häuser zurückgezogen hatten, standen nur noch Lorelai – in Lukes Arme gekuschelt – und Rory – eng an Logan gelehnt – vor dem großen und nun herrlich geschmückten Weihnachtsbaum.
„Wieso stehen wir eigentlich immer noch hier?“, quengelte Rory etwas übertrieben, während sie fröstelnd die Arme um sich schlang, was Logan dazu veranlasste, sie noch näher zu sich zu ziehen.
„Warte einfach ab.“, meinte Lorelai nur ruhig und mit einem glücklichen Lächeln.
Es herrschte einige Momente Stille, bevor nun Luke das Schweigen durchbrach. „Aber sie hat Recht, auf was warten wir? Es ist viel zu kalt.“
„Warte einfach ab.“, wiederholte Lorelai nur, was Logan davon abhielt, sich seinerseits zu beschweren, doch das war auch nicht mehr nötig.
Denn in diesem Moment hatte es begonnen, in dicken, samtigen Flocken zu schneien, was sowohl Lorelai als auch Rory ein Lachen entlockte, die nun wusste, auf was ihre Mutter so lange gewartet hatte. Luke und Logan schüttelten nur fassungslos den Kopf, während die beiden Gilmore Girls sich an den Händen nahmen und das weihnachtliche Schneegeschenk beobachteten.
„Siehst du, Luke, ich habe dir doch gesagt, dass es noch schneien wird!“
 
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AW: [Gilmore Girls] - Leise rieselt der Schnee

Ich fand die Geschichte damals schon so schön. Finde ich gut das ihr sie hier nochmal extra reingetan habt. Sie ist wirklich toll.
 
Diese Geschichte war ein Beitrag zum FanFiction-Wettbewerb, den ihr hier findet.

Serie: Gilmore Girls
Disclaimer: Keine der Figuren und Szenarien gehört mir, lediglich die Idee zu dieser Story.
Schließt an die Folge 6x17 „Bridesmaides revisited – Versumpft“ an, in der Rory Logan stehen lässt, nachdem sie erfahren hat, dass er in der kurzen Zeit ihrer Trennung mit so gut wie allen Brautjungfern seiner Schwester Honor zusammen war.
Umfang: 1.790 Wörter, bzw. ca. 3 1/3 Seiten



So sehr sie sich im Moment auch Ablenkung wünschte, so wenig war dies die richtige Methode dafür. Aufgedrehte Damen mittleren Alters, deren letzte Gesichtsstraffung großteils dafür gesorgt hatte, dass ihnen ein bestimmter Gesichtsausdruck geblieben war, liefen hektisch in dem großen Saal auf und ab und herrschten eine Armee livrierter Diener in ziemlich arrogantem Ton an, dieses Tischtuch doch noch gerade zu rücken oder jenen Kerzenständer einen Zentimeter nach rechts zu rücken.
Insgesamt schienen sie allesamt mit Emily Gilmore verwandt zu sein, hätte diese Tatsache Rory nicht noch mehr erschreckt als die durchweg rosa gestaltete Dekoration und wäre ihre Großmutter nicht die Einzige gewesen, die es schaffte, ihre Anweisungen volle fünf Minuten ohne jegliche Unterbrechung an alle möglichen Angestellten zu erteilen, ohne sich auch nur einmal korrigieren zu müssen.
„Wir sind alle große Fans deiner Großmutter, Rory. Keine schafft es so wie sie, dieses unqualifizierte Personal zur Arbeit zu bewegen.“, sprach in diesem Moment eine der Frauen, alles Mitglieder von Emilys Bridgeclub, Rory von hinten an, sodass diese erschrocken zusammenzuckte. Es war die Frau gewesen, deren Gesichtsausdruck wirkte, als hätte sie am Tag zuvor eine selbstmörderische Dosis Schmerzmittel mit einigen Martinis zu viel kombiniert.
Bevor sie auf den zumindest als Kompliment gedachten Kommentar der ihr unbekannten Frau jedoch antworten konnte, war diese schon wieder auf dem Weg zu einem der Angestellten, der es dummerweise gewagt hatte, einem der Blumengestecke einen neuen Platz zuzuweisen.
„Ach, Rory, ist es nicht einfach herrlich? Das Spendendinner für das Hartford Mädchenwaisenhaus wird ein voller Erfolg werden. Die Leute haben uns die Karten gewissermaßen aus der Hand gerissen.“, erklärte Emily Gilmore mit einem begeisterten Gesichtsausdruck, während sie ihrer Enkelin Stapel um Stapel rosafarbener Tischtücher in die Hände drückte, sodass Rory bald kaum noch dahinter hervorsehen konnte.
„Aber Grandma...“, versuchte Rory, diese zu unterbrechen.
„Und die Versteigerung heute abend wird noch einmal so viel Geld bringen, wie die Karten und das Essen zusammen. Und sieh nur, wie gut hier alle zusammenarbeiten.“, erklärte Emily gerade in dem Moment, als am anderen Ende des Saales ein ungeschickter Diener ein Tablett voller Gläser fallen ließ, was alle Mitglieder des Bridgeclubs dazu veranlasste, sich gewissermaßen auf ihn zu stürzen.
„Aber Grandma, hier sind doch schon überall Tischdecken!“, rief Rory ihrer Großmutter verzweifelt hinterher, während sie versuchte, mit ihrer Last das Gleichgewicht zu halten.
„... im Nebenzimmer!“, hörte sie diese allerdings nur noch unvollständig antworten, als ein weiteres Stück Stoff oben auf dem Tischdeckenstapel landete, doch diesmal eindeutig kein rosafarbenes, sondern ein schwarzes. Ein sehr bekanntes, schwarzes Stück Stoff.
„Mum!“, empörte Rory sich sofort und drehte sich zu ihrer Mutter um, die plötzlich neben ihr aufgetaucht war. „Ich bin kein Kleiderständer!“
„Entschuldige bitte, ich dachte, nachdem du hier massenweise rosafarbene Capes herumträgst – und bitte sag mir jetzt nicht, dass du schwul bist, ich wäre am Boden zerstört – kannst du meinen Mantel auch noch zur Garderobe bringen.“, rechtfertigte Lorelai sich allerdings nur mit einem freundlichen Lächeln und einem koketten Augenaufschlag.
„Das sind Tischdecken, Mum! Was machst du eigentlich hier? Ich dachte, du wolltest nicht kommen? Und schon gar nicht, um zu helfen...“
„Weißt du, Schatz, deine Großmutter kann sehr überzeugend sein, wenn sie – auch nachdem du den Anrufbeantworter, der voller Nachrichten von ihr ist, schon abgeschaltet hat – das Telefon minutenlang klingeln lässt und du genau weißt, wenn du es wagst, das Telefon aus zu stecken, steht sie augenblicklich vor der Tür.“, berichtete Lorelai mit einem giftigen Seitenblick zu ihrer Mutter, die nun damit begonnen hatte, nicht nur die Angestellten, sondern auch ihre Freundinnen herum zu kommandieren.
Dann beugte Lorelai sich leicht zu ihrer Tochter, um ihr verschwörerisch zuzuflüstern, während sie überprüfte, ob sich auch niemand in Hörweite befand.
„Hast du übrigens die eine Freundin deiner Großmutter gesehen, deren Gesicht nach ihrer schiefgelaufenen Straffungs-OP aussieht, als hätte sie gestern versucht, sich mit Alkohol und Tabletten umzubringen?“, fragte sie dann mit einem schadenfrohen Grinsen auf den Lippen.
„Ja, Mum, habe ich.“, murmelte Rory nur als Antwort, die normalerweise zwar über den Kommentar ihrer Mutter lauthals gelacht hätte, aber heute einfach nicht in der richtigen Laune dazu war, was natürlich auch Lorelai auffiel.
„Schatz, ist alles in Ordnung?“
„Ja, alles in Ordnung. Ich stehe hier nur mit einem Berg rosafarbener Tischdecken, die mich langsam aber sicher unter sich zusammenbrechen lassen und über mir zusammenstürzen werden, um mich einen qualvollen Erstickungstod sterben zu lassen und Logan hat während unserer von ihm angenommenen Trennung mal mit so einfach mit allen Brautjungfern seiner Schwester etwas angefangen.“
Lorelai hatte schon einen Spruch über eine Anklage gegen Emily wegen unbeaufsichtigter, tödlicher Tischtücher auf den Lippen gehabt, als ihre Tochter mit der Sache über Logan herausplatzte, die sie die ganze Zeit beschäftigte.
Gerade wollte sie ihr darauf antworten, als Emily sich den beiden übrigen Gilmore – Frauen näherte, Lorelai am Unterarm fasste und mit sich zog, während diese ihrer Tochter einen verzweifelten Blick zuwarf.
„Du bist zu spät, Lorelai. In der Zwischenzeit hättest du schon die Hälfte der Kleider für die Tanzeinlage heute abend kürzen können! Und außerdem...“
Während Emily Gilmores Stimme auf die Entfernung immer leise wurde, sah Rory lediglich noch, wie ihre Mutter die Worte „Später!“ mit ihren Lippen formte, bevor ihr der Stapel mit den Tischtüchern und dem Mantel ihrer Mutter obenauf schließlich zu Boden fiel.
Seufzend und irgendwie vorwurfsvoll blickte Rory auf den Berg an Stoff vor sich auf dem Boden. Das würde heute noch ein langer Tag werden.

Den Kopf auf einen Arm gestützt, saß Rory während der Tanzeinlage der abendlichen Veranstaltung an ihrem Tisch und beobachtete die Versuche ihrer Mutter, ihrer Großmutter zu entwischen, die sie nach und nach jedem der anwesenden, unverheirateten Männer zwischen dreißig und achtzig vorstellte, in der Hoffnung, Lorelai doch noch auf den „richtigen“ Weg zu führen.
Im Normalfall hätte Rory darüber gelacht, doch heute waren ihre Gedanken ganz wo anders... Logan war alles, woran sie im Moment denken konnte; doch er hatte sich bei der Hochzeit seiner Schwester einfach unmöglich benommen, als sie von deren Brautjungfern erfahren hatte, dass er mit ihnen allen etwas angefangen hatte, als sie kurzzeitig ihre Beziehung nicht wirklich definiert hatten, wie Rory es gerne bezeichnete. Wie hatte er sich nur so schnell über sie hinwegtrösten können? Und jetzt saß sie bei auf diesem idiotischen Spendendinner fest, anstatt etwas mit ihm zu unternehmen.
„Eine Nachricht für sie, Miss Gilmore.“, riss sie in diesem Moment einer der Angestellten aus ihren Gedanken und hielt ihr ein silbernes Tablett mit einem Zettel darauf hin.
Überrascht blickte Rory ihn an, nahm aber nach einigem Zögern schließlich die Nachricht entgegen.
Schau aus dem Fenster zu deiner Rechten.
Das war das Einzige, was auf dem Zettel stand und verwundert erhob Rory sich, um genau dies zu tun. Als sie nach draußen sah, konnte sie direkt auf den Parkplatz des Saales sehen, indem der heutige Abend veranstaltet wurde und in erster Reihe, fast direkt vor der Tür, parkte Logans Auto, auf dessen Motorhaube aus hunderten M&Ms der Text „I’m so sorry!“ gelegt war. Daneben stand er selbst, mit einem riesigen Blumenstrauß in der Hand, erwartungsvoll zu dem Fenster blickend, hinter dem sie stand.
Oh, nein, so einfach würde sie es ihm nicht machen. Natürlich war es eine liebevolle Geste und sie liebte ihn nach wie vor, doch für eine Entschuldigung brauchte es etwas mehr.
Gerade wollte Logan auf den Saal zugehen, als die Frau mit dem Selbstmordgesicht regelrecht auf ihn zustürzte und ihn wütend aufforderte, sofort sein Auto aus der Sperrzone zu fahren, was man bis zu Rorys Beobachterposition hören konnte. Logan widersprach ihr, was die Frau zu noch wütenderen und durch Gesten verstärkten Kommentaren veranlasste und Rory um sein Wohlergehen fürchten ließ.
Trotz ihrer immer noch vorhandenen Enttäuschung ging sie daher nach draußen.

„Das ist schon in Ordnung, er gehört zu mir!“, rechtfertigte sie dort angekommen Logans Anwesenheit bei der Freundin ihrer Großmutter, deren Miene sofort weicher wurde.
„Rory, ich wusste ja nicht, dass dein Freund noch vorbeikommt.“, meinte sie nur und war wieder im Saal, bevor Rory erwidern konnte, dass sie sich im Moment nicht sicher war, ob Logan noch immer ihr Freund war.
„Danke für die Rettung, ich dachte schon, ich würde noch innerhalb der nächsten halbe Stunde auf dem Tisch eines Pathologen wieder zu mir kommen und feststellen, dass ich tot bin und gerade obduziert werde.“, meinte Logan erleichtert, der wirklich nervös gewesen war, ob Rory überhaupt auf seinen Versuch, sich zu entschuldigen, reagieren würde. Doch als sie ihm nicht antwortete, sondern nur mit verschränkten Armen vor ihm stand, sank sein Mut augenblicklich wieder.
„Du sprichst nicht mehr mit mir, schon klar. Ich habe wirklich Mist gebaut, ich hab’s verdient. Aber weißt du, Rory, ich wollte dich damals nur vergessen. Und nachdem es beim ersten Mal nicht geklappt hat, habe ich es immer wieder versucht, aber nie hat es funktioniert. Du warst ständig in meinem Kopf. Rory, ich konnte dich damals nicht vergessen und ich kann es jetzt erst recht nicht. Ich liebe dich.“, entschuldigte sich Logan bei ihr, doch Rory schwieg noch immer.
„Ich weiß, dass es Mist war. Es tut mir leid, was ich getan habe und dass ich dich verletzt habe und wenn du willst, gehe ich sofort in diesen Saal, ziehe mich bis auf meine Hose aus und lasse mich von den Hyänen dort oben zerfleischen.“, erklärte er dann und wies nach oben zu den Fenstern, wo sich schon einige Mitglieder des Bridgeclubs versammelt hatten und offensichtlich über Logan redeten.
Dies entlockte Rory nun endlich doch ein schwaches Lächeln. Was konnte sie mehr verlangen, als dass er sich ehrlich bei ihr entschuldigte? Und das hatte er getan. Sie konnte ihm zumindest noch eine Chance geben...
„... und immerhin hast du mir ein riesiges „Sorry“ aus M&Ms geschrieben...“, setzte Rory daher ihren gedanklichen Satz nun an Logan gewandt fort und warf ihm einen vorsichtigen Blick zu, während sie sich eines der süßen Schokokügelchen nahm und in den Mund steckte.
„Und du gerade dabei bist, es aufzuessen.“, scherzte Logan nun deutlich erleichtert über Rorys erste Reaktion, lehnte sich leicht gegen die Motorhaube und zog Rory zu sich, die sich langsam in seine Arme sinken ließ.
„Außerdem hast du es mit Miss Alkohol und Drogen aufgenommen...“, merkte Rory noch an, bevor sie sich an ihn lehnte.

Eine Weile standen sie so schweigend nebeneinander und sahen über den Saal hinweg hinauf zum Vollmond, der rund und hell am Himmel stand.
Rory griff noch ein weiteres Mal hinter sich und steckte sich ein M&M in den Mund, was Logan zu einem Lächeln veranlasste.
„Ach ja, falls ich es vergessen habe, zu erwähnen,“ flüsterte er ihr daraufhin zu, „in dem Blumenstrauß sind einige Blüten aus Schokolade dabei.“
 
AW: [Gilmore Girls] - Das Spendendinner (Wettbewerbsbeitrag)

also ich habs dir ja eh schon gesagt, Birgit, aber um meine Kritik offiziell zu machen, post ichs nochmal hier :D

ich find die Geschichte toll :zustimmen die Charas verhalten sich genau, wie sie sich im TV verhalten würden, der Witz der Serie ist auch gut rüber gekommen. Ich mag zwar Logan nicht, aber auch der Inhalt war ganz gut ;)
Ich finde auch, dass du die Wörter gut eingebaut hast und du hast auch das Kriterum der begrenzten Länge gut geschafft umzusetzen (is bei mir meist das größte Problem :D).

meine Meinung nach hast du also verdient gewonnen ;) congraz :)

lg syd
 
AW: [Gilmore Girls] - Das Spendendinner (Wettbewerbsbeitrag)

Danke für das Lob, Kathi :) Echt lieb von dir^^
 
AW: [Gilmore Girls] - Das Spendendinner (Wettbewerbsbeitrag)

Die Geschichte ist super schön geschrieben.
Ich finde du hast den Sieg verdient. Deine Geschichte ist witzig und toll umgesetzt aus der Serie.

vlg
Verena
 
AW: [Gilmore Girls] - Das Spendendinner (Wettbewerbsbeitrag)

Ich kann micht diesen Meinungen auch nur anschließen die Geschichte ist wirklich super und du hast dir den Sieg wirklich verdient.
 
Diese Geschichte war ein Beitrag zum FanFiction-Wettbewerb.


Lieben bedeutet loslassen zu können...


Disclaimer aus technischen Gründen am Ende ;)


Die Arme hinter dem Kopf verschränkt und den Blick nachdenklich zur Decke gewandt; schon seit mehr als einer halben Stunde lag er so im Bett seines Hotelzimmers. Die nicht einmal mehr leicht bekleidete Schönheit, die mit ihrem Kopf auf seiner rechten Schulter ruhte, war ihm nicht einmal einen Blick wert, obwohl er immer wieder Lust dazu verspürte, eine Locke ihrer wunderbar zersausten, roten Haare um seinen Finger zu drehen. Seufzend wandte er sich vom dreihundertzweiundsiebzigsten Muster der Tapete ab und sah stattdessen auf das leuchtende Display des Digitalweckers auf dem Nachttisch. Doch die roten Ziffern verrieten ihm auch nicht mehr, als dass er jetzt schon zum dritten Mal innerhalb einer Viertelstunde auf den verdammten Wecker schielte.
Was wollte er eigentlich? Seine Schicht begann erst in um acht Uhr morgens, er hatte keine Frau, die auf ihn wartete...
Aber vielleicht war gerade das das Problem. Denn entgegen seiner bisherigen Ansprüche hatte es ihm diesmal nicht gereicht, nur ein Intermezzo zu sein. Das einzige Mal, dass er sich bisher eine feste Beziehung gewünscht hatte und nicht seine jeweilige Partnerin.
Wahrscheinlich war es die Zurückweisung, die noch so tief in seinen Knochen steckte. Soweit er sich erinnern konnte, hatte ihn bisher keine Frau zurückgewiesen, wenn sie ihn erst einmal... nun ja... näher gekannt hatte. Im Gegenteil hatte er eher Probleme damit gehabt, die anhänglichen Dinger wieder loszuwerden.
Und diese eine Frau – die einzige, die er wohl bisher tatsächlich geliebt hatte – hatte ihm von Anfang an nur Probleme bereitet.
Bis zum heutigen Tag, wo er genau gesehen hatte, wie sie mit dem anderen aus der Wäschekammer gekommen war. Er hatte nie geglaubt, dass sein Herz tatsächlich einmal brechen konnte...

Leicht fröstelnd zog sie die Decke etwas fester um ihre Schultern, während sie gedankenverloren in den klaren Sternenhimmel blickte. Das wolkenlose Firmament ließ darauf schließen, dass es in der weiteren Nacht noch ziemlich kalt werden würde und allein schon bei dem Gedanken daran wünschte sie sich zurück in ein Bett mit ihm.
Aber sie hatte sich bewusst gegen ihn entschieden. Denn im Endeffekt wäre es nur ungerecht ihm gegenüber gewesen, wenn sie dieses Spielchen noch weiter getrieben und ihm noch weiter Hoffnungen gemacht hätte.
Denn im Endeffekt hatte sie sich nur an ihn geklammert, um nicht alles Altbekannte zu verlieren und vielleicht auch, um sich selbst dafür zu bestrafen, dies in erster Linie überhaupt begonnen zu haben. Oft genug kam es natürlich auch vor, dass sie ihm die Schuld daran gab, dass das überhaupt alles so gekommen war. Wenn er sie schließlich an jenem Abend nicht verführt hätte...

Eine Akte nach der anderen knallte vor ihm auf den Empfangstresen der Notfallchirurgie. „Die Dame in 104 braucht dringend 5 mg Chloramphenicol und in der 237 müsste das Rifampicin etwas erhöht werden. Kümmern sie sich außerdem um den Darmdurchbruch in der 176 und der Chief Resident möchte sie dann anschließend sprechen.“, wies ihn die schon etwas übermüdete und gestresste Krankenschwester, die heute Nachtschicht hatte, an. Seufzend nahm er die Krankenblätter auf und sah sie lustlos durch.
Warum hatte er sich eigentlich dazu überreden lassen, seine Schicht zu tauschen? Jetzt saß er hier im Krankenhaus fest und hatte eigentlich nicht die geringste Lust, überhaupt hier zu sein.
Viel präsenter als irgendwelche Patienten waren ihm im Moment sowieso ihr langes, rotes Haar, das so schön ihr Gesicht umrahmte und fast bis zu ihren Brüsten fiel. Warum war er eigentlich mit ihr in der Wäschekammer verschwunden?
Gut, sie war wirklich hübsch und er konnte jetzt schließlich auch nicht behaupten, dass er keinen Spaß gehabt hatte, aber eigentlich wusste er auch ganz genau, dass ihn im Moment eine andere Frau hier in diesem Krankenhaus wesentlich mehr faszinierte, aber das wollte er sich selbst am Allerwenigsten eingestehen.
Und jetzt war das heute passiert. Aber andererseits... er hatte keine Verpflichtungen und die sexuelle Spannung zwischen ihnen beiden schien in den letzten Tagen fast greifbar zu sein. Das hieß schließlich trotz allem nicht, dass er ihr irgendetwas schuldig oder ihr verpflichtet war. Sie hatten beide nur etwas Spaß gebraucht und das war sogar ihr klar gewesen, glaubte er.
Doch genug von diesen Gedanken, er hatte schließlich Arbeit zu tun, weshalb er sich die Akten unter den Arm klemmte und sich auf den Weg zu den vorher genannten Zimmern machte.

Wieso war sie eigentlich heute mit ihm in der Wäschekammer verschwunden, wenn sie doch genau wusste, was sie eigentlich vereinbart hatte. Denn dieser kurze Sex widersprach der Abmachung nun mal vollkommen.
Nun hätte sie sich schon zwei Mal in den Hintern treten können, wenn dies denn anatomisch überhaupt möglich gewesen wäre. Sie hatte nicht nur einem Mann falsche Hoffnungen gemacht, obwohl sie genau wusste, dass sie eigentlich gar nichts daraus werden lassen wollte; und einen zweiten Mann hatte sie dazu benutzt, sich genau das klarzumachen.
Sie konnte nur froh sein, dass letzterer gar nichts in die Sache hineininterpretieren zu schien. Als sie ihn darauf angesprochen hatte, dass sie ja noch etwas trinken gehen könnte, hatte er ihr klar und deutlich gesagt, als was er dieses kurze Zwischenspiel betrachtete und wahrscheinlich war sie auch froh darum, auch wenn sie im ersten Moment wie vor den Kopf gestoßen war, dass jemand sie so rüde zurückweisen würde.
Im Nachhinein betrachtet war es aber mit Sicherheit gut gewesen, denn eigentlich gab es nur einen einzigen Mann, den sie immer noch wollte und das war keiner der beiden, die sie im Moment so beschäftigten.
Und gleichzeitig wusste sie auch, dass sie ihn – der unerreichbar für sie geworden war – nie wieder zurückbekommen würde.
Unwillkürlich fröstelnd zog sie erneut die Decke fester um ihren Körper, während sie darüber nachdachte, ob es nicht Sinn machen würde, ein wenig frischen Wind in ihr Leben zu bringen...

Seufzend, aber schließlich doch entschieden, schob Mark Sloan die Rothaarige von seiner Schulter, ohne sie dabei aufzuwecken und stand auf.
Langsam ging er zum Fenster des Hotelzimmers und blickte nachdenklich auf das nächtliche Seattle. Er würde ihr die Entscheidung nicht noch schwerer machen, denn sie hatte heute deutlich gezeigt, dass sie ihn nicht wollte... vielleicht nicht wollen konnte.
Und so viel Gentleman war er, dass er ihr die Sache nicht unnötig schwer machen würde...

Erneut fröstelte Addison Montgomery und schließlich entschied sie sich, nach drinnen zu gehen, bevor sie hier draußen noch erfror. Was sie weiter tun sollte... nun, diese Entscheidung hatte sie bei weitem noch nicht getroffen; einige schlaflose Nächte würden wohl in nächster Zeit auf sie warten.

Leise schloss Alex Karev die Tür zu Zimmer 176 hinter sich, um den Patienten nicht zu wecken, bevor er sich auf den Weg zum Chief Resident machte.
Die zusätzliche Arbeitszeit hatte er dazu genutzt, sich Gedanken über alles zu machen und hatte sich vorerst dafür entschieden, alles auf sich beruhen zu lassen und erst später weiterzusehen. Er hatte hier viel zu lernen und zu tun, da konnte er nicht noch irgendwelche Ablenkungen brauchen.
Dass er vielleicht zu lange abwarten könnte und die Entscheidung dann bereits zu spät war, kam ihm nicht in den Sinn.


Vorgabe: Der Chara muss Liebeskummer haben
Serie: Grey’s Anatomy
Disclaimer: Keine der Figuren und Szenarien gehört mir, lediglich die Idee zu dieser Story. Die FanFic spielt in between/nach Folge 3.21 „Desire“.
Umfang: 1155 Wörter (schöne Zahl ;) )
 
Diese Geschichte war ein Beitrag zum FanFiction-Wettbewerb.


Einsamkeit


Vorgabe: Ein wichtiger Charakter, der die Serie bereits verlassen hat, soll wieder auftauchen.
Serie: Desperate Housewives
Disclaimer: Keine der Figuren und Szenarien gehört mir, lediglich die Idee zu dieser Story. Die FanFic spielt zeitlich nach 3.03 und vor 3.16. Und leider bin ich auch nicht sonderlich begeistert von den Story, aber ich hatte ja nen Beitrag versprochen :D
Umfang: 1.171 Wörter



Die Kerzen waren schon fast heruntergebrannt und lediglich noch der Duft der vorher genossenen Nachspeise hing in der Luft. Die Umgebung wurde ansonsten durch kein weiteres künstliches Licht erhellt, sodass eine angenehm romantische Atmosphäre entstand. Die geleerten Teller und Gläser standen noch auf dem Tisch, daneben die benutzten Servietten und einige inzwischen schon fast verwelkte Blütenblätter, die zur Dekoration gedient hatten. Die ganze Situation schien fast schon mit einem Weichzeichner überzogen zu sein, als hätte man zu viel Alkohol getrunken und das Blickfeld würde langsam verschwimmen.
Doch Gabrielle wusste, dass die beiden Gläser Wein, die sie zum Essen getrunken hatte, dafür nicht wirklich verantwortlich sein konnten. Aber vielleicht lag es auch einfach an den Umständen, dass sie nicht mehr ganz so klar denken konnte, denn der junge, gutaussehende Mann ihr gegenüber konnte durchaus der Anlass dafür sein. Schließlich konnte sie schon seitdem sie fertig gegessen hatten, den Blick nicht mehr von John Rowlands nacktem Oberkörper wenden, der so gar nicht zu dem stilvollen Ambiente auf Gabrielles Terrasse passen wollte, die Blicke der elegante Frau dafür aber umso mehr anzog. Und als seine Hand dann langsam über den Tisch wanderte, um sich sanft über die Ihrige zu legen, wäre Gabrielle am liebsten aufgestanden, um sich auf seinen Schoß zu setzen und ihn zu küssen.
Aber sie wollte den wundervollen Augenblick, an dem sich ihrer beider Lippen in einem atemberaubenden Kuss berühren würden, noch ein wenig hinauszögern, um die Vorfreude zu steigern. Deshalb unterbrach Gabrielle auch den Blickkontakt zu John und sah kurz auf ihren leeren Teller, da sie ihn sonst wohl doch auf der Stelle geküsst hätte.
Erst, als John sie ansprach und sie bat, ihn anzusehen, hob die schöne Frau ihren Blick wieder, wobei ihr noch währenddessen klar wurde, dass keineswegs John gesprochen hatte.
Und so verwunderte es sie auch kaum, in Carlos’ dunkelbraune Augen zu blicken und seine vertrauten Gesichtszüge zu mustern, die ihn ihr – auch noch nach ihrer Scheidung – ein Gefühl des Vertrauens und des „Nachhausekommens“ auslösten.
„Gabi, du weißt, dass ich dich immer geliebt habe und auch immer lieben werde. Mir ist bewusst, dass du dich vernachlässigt gefühlt hast und nur deshalb diese Affäre mit John angefangen hast, aber ich habe mich geändert.“, erklärte er mit einem liebevollen Unterton in der Stimme und auch aus seinem Blick sprachen seine Gefühle für sie.
Nun etwas verlegen senkte Gabrielle erneut ihren Blick, da sie sich eigentlich die ganze Zeit gewünscht hatte, dass Carlos endlich Vernunft annahm und einsah, dass er sie so nicht behandeln konnte und sie wichtiger nehmen musste. Doch seine Affäre mit Xiao-Mei hatte auf sie immer den Eindruck gemacht, dass es mit seiner Liebe für sie aus und vorbei war... doch seine Worte jetzt ließen sie all das vergessen.
Erneut forderte Carlos sie jedoch auf, ihn anzusehen und noch während sie erneut ihren Blick von dem leeren Teller abwandte, war ihr klar, dass sie nicht ihren Ex-Mann vor sich sehen würde. Stattdessen blickte sie wieder in das freundlich lächelnde Gesicht von John.
„Gabi, du weißt, dass ich dich immer geliebt habe und auch immer lieben werde. Mir ist bewusst, dass ich eigentlich zu jung für dich bin, aber du brauchst jemanden, der für dich sorgt, jetzt, nachdem Carlos weg ist. Du brauchst jemanden, der für dich da ist, der dich liebt und der dich schätzt.“
Nachdenklich blickte Gabrielle ihn an. Sein fast noch jugendliches, ruhiges Gesicht war ein absolutes Gegenteil zu Carlos markantem, männlichen. Ebenso war auch der Charakter der beiden fast gegenteilig. Und ihr war klar, dass es bei beiden Männern bestimmte Eigenschaften gab, die sie sehr an ihnen schätzte...
Bei John war es die Tatsache, dass sie bei ihm an erster Stelle stand, dass er alles für sie tun würde. Und diesmal stand sie trotz aller Vorsätze einfach auf, trat um den Tisch herum und küsste John zärtlich, während sie sein Gesicht in beide Hände nahm.
Noch während des Kusses allerdings veränderte sich das Gefühl, das sie auf ihren Lippen verspürte und automatisch wusste sie, dass es Carlos war, den sie gerade küsste. Und so verwunderte es Gabriele keineswegs, als sich die starken Arme ihres Ex-Mannes um ihre Hüften legten und sie ihn aufstehen spürte, wobei er sie langsam Schritt für Schritt nach hinten gegen die Wand drückte, um sie leidenschaftlich zu küssen.
Und ebenso leidenschaftlich erwiderte Gabrielle auch seinen Kuss, während sie sich von Carlos hochheben ließ und die Beine um seine Taille schlang.
Jetzt veränderte sich das Gefühl allerdings erneut und John ließ sie sanft wieder zu Boden gleiten, um sie an der Hand zu nehmen und mit ihr nach oben ins Schlafzimmer zu gehen. Er schien fast Angst zu haben, sie zerbrechen zu können, denn so voller Gefühle und oft auch leidenschaftlich seine Berührungen waren, so war ihr doch stets bewusst, dass er nur daran dachte, dass es für sie angenehm war, während Carlos dies ob seiner Leidenschaft auch schnell einmal vergessen konnte. Dafür war er einfach der deutlich erfahrenere Liebhaber.
Während diese Gedanken durch Gabrielles Kopf geschossen waren, hatten sie das Schlafzimmer auch schon erreicht und John drückte sie sanft zurück auf das weiche und gemütliche Bett, während ihr nun ihren Nacken küsste und seine Hände zärtlich unter ihr Kleid wandern ließ.
Erneut dauerte es jedoch nicht lange und sie spürte, wie die Berührungen fordernder, die Küsse komplett „anders“ wurden, während er sie mit ungestümen Bewegungen ihrer Kleidung entledigte.
Schon wieder wechselte die Art der Zärtlichkeiten und sanfte, liebevolle Berührungen verwöhnten ihren Körper, bevor...

... Gabrielle aufwachte. Sie lag alleine in ihrem abgedunkelten Schlafzimmer, in dem großen Ehebett, das sie sich einst mit Carlos geteilt hatte und hatte ihre Decke fast vollständig von sich geschoben. Mit leicht beschleunigtem Atem lag sie eine Weile regungslos in den Kissen und sah blicklos zur Zimmerdecke hinauf, die sie in der Dunkelheit bereits gar nicht mehr wirklich ausmachen konnte.
Ihre Hand glitt suchend zu der freien Seite des Bettes neben sich, wohlwissend, dass sie dort niemanden finden würde.
„Du brauchst jemanden, der für dich da ist, der dich liebt und der dich schätzt.“, klangen Johns Worte noch immer in ihren Ohren und sie wusste, dass er Recht hatte. Sie liebte Carlos nach wie vor und auch für John empfand sie durchaus Etwas. Doch im Endeffekt war ihr klar, dass weder der eine, noch der andere Mann eine wirkliche Option für sie war. Carlos hatte sie betrogen und John war noch nicht reif genug für eine richtige Beziehung. Nein, keiner der beiden war der Richtige. Aber trotzdem brauchte sie jemanden, der für sie sorgte. Schon immer hatte sie einen Mann an ihrer Seite gebraucht und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, wollte sie nicht alleine sein.

Ja, Einsamkeit. Etwas, was den meisten Menschen Angst macht. Manchmal wollen wir bewusst einsam sein, ziehen uns zurück, wollen unsere Ruhe haben. Doch der Gedanke daran, ganz alleine zu sein, bereitet dem Meisten von uns eine unbeherrschbare Furcht, die uns oft dazu veranlasst, uns in Beziehungen zu stürzen, für die wir gar nicht bereit sind, nur um nicht alleine zu sein. Ja, für Einsamkeit sind die wenigsten Menschen geschaffen.
 
AW: [Desperate Housewives] - Einsamkeit (Wettbewerbsbeitrag)

Ich weis ja nicht ob ich jetzt hier ein Feedback geben darf, denn wie ich oben gelesen hab, ist diese Story im Wettbewerb... ?!?!

Also ich find die Story einfach wunderschön. Man weiß erst am Schluss mit wem Gabi das Date hat bzw. dass sie alles nur geträumt hat. Die Geschichte ist einfach wunderschön um zu relaxen, man kann richtig mit den Gedanken abschalten. So erging es mir zumindest.
Auch deinen Schreibstil find echt angenehm zu lesen.
Weiter so!!!

Liebe Grüße
Sandy
 
AW: [Desperate Housewives] - Einsamkeit (Wettbewerbsbeitrag)

Natürlich darf man hier Feedback geben, dafür ist das Thema schließlich da ;) Der Bemerk mit dem Wettbewerb ist nur deshalb da, damit man weiß, dass es sich um eine Kurzgeschichte handelt, die auf Vorgaben basiert und vielleicht mal den einen oder anderen Interessenten auch zum FanFic-Wettbewerb lockt^^

Aber generell ist natürlich immer Feedback erwünscht und dir natürlich auch ein Dankeschön für deines :) Das freut einen als Autor doch immer.
 
AW: [Desperate Housewives] - Einsamkeit (Wettbewerbsbeitrag)

Also ich muss auch sagen das mir deine Geschichte und dein Schreibstil mir sehr gut gefallen.

Die Geschichte war richtig schön entspannent und ich dachte die ganze Zeit das sie einfach nur tagträumt während Carlos mit ihr redet das sie allerdings alles träumt finde ich super und besonders der letzte Absatz gefällt mir. Der ist so geschrieben wie in der Serie immer wenn die eine Tote da erzählt. Und der ist wirklich gut geworden.

Also dickes fettes Lob von mir.
 
AW: [Desperate Housewives] - Einsamkeit (Wettbewerbsbeitrag)

Dir natürlich auch ein Dankeschön für's Feedback :) Freut mich immer, wenn eine Geschichte ankommt^^
 
Ja, eigentlich sollte das hier mal ein Beitrag zum FanFiction-Wettbewerb werden (Thema: ein Chara soll sterben), aber da mich die Uni und das daraus resultierende Arbeitspensum leider "etwas" aufgehalten hat, ist sie leider nie rechtzeitig fertig geworden.
Aber irgendwie wollte ich die Story doch zu einem Ende bringen und hab das auch versucht, bin allerdings mit dem Ergebnis nicht wirklich zufrieden. Zudem habe ich auch noch zwei alternative Enden, da ich mich nicht wirklich entscheiden konnte, wie es nun ausgehen sollte.... Naja *seufz* Ich wollte euch die Story trotzdem nicht vorenthalten, bildet euch eure Meinung drüber ;) FB jeglicher Art natürlich immer erwünscht^^


Serie: Gilmore Girls
Disclaimer: Spielt nach 7x21 „Unto the breach – Die Abschlussfeier“...
Umfang: Ende 1: 2.164 Wörter; Ende 2: 2.216 Wörter

Laut dröhnte der Fernseher durch das Erdgeschoss des Gilmore’schen Hauses, während Lorelai hektisch damit beschäftigt war, Tüte um Tüte mit bestelltem Essen der verschiedensten Lieferservices aus ganz Starshollow und Umgebung auf dem Wohnzimmertisch zu stapeln, der ohnehin schon mit einer riesigen Auswahl an Süßigkeiten bedeckt war.
Ein kurzer Blick auf den Bildschirm zeigte ihr, dass die Vorwerbung schon lange vorbei war und der Film bereits angefangen hatte, den sie schon eingelegt hatte, bevor Rory kommen wollte, damit sie die Werbung eben nicht ansehen mussten. Den ganzen Tag schon freute sie sich auf den seit langem geplanten Filmabend mit ihrer Tochter, die nun endlich wieder ein bisschen Zeit hatte, nachdem sie ihren Abschluss geschafft hatte und noch nicht entschieden hatte, wie es berufsmäßig weitergehen sollte.
Zudem wollten die beiden heute Abend nicht nur ihre Filmliste abarbeiten und wieder einmal richtig gut essen, sondern auch über die Tatsache sprechen, dass Logan Rory am Tag ihrer Abschlussfeier bei den Großeltern einen Heiratsantrag gemacht hatte und Rory nun noch nicht entschieden hatte, wie sie darauf reagieren wollte.
Als nun allerdings alles an Essen bereit stand, der Film ohnehin schon die ersten Momente überstanden hatte und von Rory immer noch nichts zu sehen oder zu hören war, begann Lorelai sich etwas zu wundern. Sie hatte mit ihrer Tochter eine feste Zeit ausgemacht und im Gegensatz zu ihr war diese normalerweise pünktlich. Kurz saß Lorelai etwas unschlüssig auf dem Sofa, bevor ihr einfiel, dass sie noch etwas zu Trinken herrichten konnte. Also stand sie wieder auf, um aus der Küche noch etwas zu holen und hatte gerade die Kühlschranktür geöffnet, als sie das Geräusch der Haustüre hörte.
„Hallo Rory! Du bist zu spät, aber das ist kein Problem, das Essen war großteils eh schon kalt, als es geliefert wurde, wenn du willst, können wir es aufwärmen. Oder wir bestellen einfach Neues und sagen ihnen, dass sie sich diesmal gefälligst beeilen sollen. Oh, und der Film läuft natürlich schon, schließlich bist du zu spät. Aber wir können ihn wieder vorspulen... Oder wir lassen ihn einfach weiterlaufen und überlegen uns einen eigenen Anfang, wir können auch –", an dieser Stelle wurde der unaufhörliche Redeschwall der älteren Gilmore etwas undeutlich, da sie gerade fast komplett im Kühlschrank verschwand, um an einige Cola-Flaschen zu kommen, die hinter mehreren kleinen Kartons von altem bis sehr altem chinesischen Essen standen und vermutlich auch schon mehrere Jahre an ihrem Standort verbracht hatten.
Die ganze Zeit über hörte sie allerdings keine Reaktion ihrer Tochter, weshalb sie dann doch etwas verwirrt mit zwei Cola-Flaschen in der Hand in Richtung Eingang ging, um zu überprüfen, ob sie sich nicht doch etwa getäuscht hatte und gar niemand gekommen war.
Aber vor der Garderobe stand Rory. Immer noch mit Jacke und Handtasche über dem Arm, völlig unbeweglich. Ihr Blick geradeaus und völlig fixiert auf die gegenüberliegende Wand gerichtet.
„Rory? Was ist los?“, fragte Lorelai sofort und stellte die Cola-Flaschen auf dem Schreibtisch ab, auf dem auch das Telefon seinen Platz gefunden hatte, bevor sie zu ihrer Tochter ging, die immer noch keine Tendenz dazu zeigte, sich zu bewegen, oder auch nur ihre Jacke weg zu hängen.
Verwundert nahm Lorelai ihr dies dafür ab und beobachtete dabei Rory, die immer noch einfach im Flur stand. Wenn sie wütend gewesen wäre, hätte sie innerhalb weniger Minuten einen halben Roman erzählt und auch unter allen anderen Umständen, die sie bisher bei Rory mitbekommen hatte, hatte sie sich noch niemals so benommen.
Während sie ihre Tochter also verwundert musterte und sogar kurz mit der Hand vor ihrem Gesicht herumwedelte – was aber keinerlei Reaktion zur Folge hatte -, stellte sie fest, dass diese den Verlobungsring trug, den Logan ihr bei der Feier zu ihrem Abschluss angeboten hatte. Offensichtlich hatte sie sich also doch entschieden, aber weshalb war sie dann jetzt so... so geistesabwesend?
„Rory?“, fragte Lorelai noch einmal und nahm die Hand mit dem Ring in die ihre, um sie etwas hochzuheben. „Was ist passiert?“
Und jetzt schien sie ihre Tochter endlich erreicht zu haben, denn Rory blickte mit großen Augen zu ihrer Mutter auf, sah kurz auf den Ring an ihrem Finger, riss sich dann fast schon los, um in ihr Zimmer zu laufen und die Tür hinter sich zu zu schmettern.
Nun mehr als verwirrt sah Lorelai hinter ihr her und wollte Rory gerade folgen, als das Telefon klingelte. „Nein, nicht jetzt, ich bin nicht da, ich habe überhaupt keine Zeit...“, murmelte sie vor sich hin, während der Anrufbeantworter ansprang und sie feststellen musste, dass Rory ihre Zimmertür abgeschlossen hatte.
„... tut es mir leid, aber ich habe heute interessantere Dinge vor, als ans Telefon zu gehen.“, endete gerade die Ansage des Anrufbeantworters, worauf der übliche unangenehme Piepston folgte und nur eine Sekunde später war bereits Emily Gilmores aufgebrachte Stimme zu hören.
„Lorelai! Ich finde diese idiotischen Ansagen mehr als unangebracht! Ich weiß genau, dass du daheim bist, also geh gefälligst ans Telefon! Lorelai!“
„Ich habe keine Zeit...“, murmelte diese allerdings weiter, während sie an die Tür von Rorys Zimmer klopfte. Ihr war klar, dass etwas geschehen sein musste, aber sie konnte ihrer Tochter schließlich nicht helfen, wenn diese sie so ausschloss.
„Lorelai! Geh ans Telefon! Es ist wichtig, Rory braucht...“, aber jetzt kam Emily nicht mehr dazu, zu Ende zu sprechen, denn kaum, dass das Wort Rory gefallen war, war Lorelai auch schon zurück zum Telefon gelaufen und hatte abgehoben.
„Was ist mit Rory? Was ist mit ihr los? Sie ist nach Hause gekommen, ohne ein Wort zu sagen und hat sich in ihrem Zimmer eingeschlossen und sie...“, plapperte nun Lorelai hastig los und ließ sich kaum noch von ihrer eigenen Mutter unterbrechen, sodass diese sich mit deutlich erhöhter Lautstärke Gehör verschaffen musste.
„Logan ist tot!“, schrie Emily schon fast in den Hörer und augenblicklich herrschte nun auf beiden Seiten Schweigen. Jetzt war es Lorelai, die nichts mehr sagen konnte.
„Er ist tot...“, wiederholte Emily noch einmal, diesmal allerdings deutlich leiser. „Er muss auf dem Weg zu ihr gewesen sein, um mit ihr zu reden und hatte einen Autounfall, weil er zu schnell unterwegs war. Seine Mutter hat mich gerade angerufen, dass das Krankenhaus Rory informiert hat, weil er unbedingt wollte, dass sie kommt. Aber er muss tot gewesen sein, bevor sie dort angekommen ist. Lorelai? Bist du noch am Apparat? Lorelai?“
Aber diese hörte ihre Mutter bereits nicht mehr, da sie den Hörer einfach auf dem Schreibtisch abgelegt hatte. Für einen kurzen Moment stand sie einfach nur da, die Hände vor den Mund geschlagen und ihren Blick lediglich auf die Wand gerichtet, wie Rory zuvor.
Doch dann atmete sie tief durch und ging wieder zurück zu Rorys Zimmer, während aus dem Hörer immer noch Emilys Stimme drang, die ihren Namen rief.
„Rory, mach auf... Ich weiß, was passiert ist, bitte, mach auf...“

Zwei Tage später fand die Beerdigung statt und Rory hatte bis dahin noch immer kein Wort gesprochen. Sie war lediglich in ihrem Bett gesessen und hatte den Ring an ihrem Finger gedreht und auch essen wollte sie nichts. Lediglich den Kaffee, den Lorelai ihr gebracht hatte, hatte sie angenommen, ansonsten aber jegliche Fürsorge von Seiten ihrer Mutter abgewiesen.
Aber am heutigen Tag hatte sie pünktlich das Bett verlassen, geduscht und sich zurecht gemacht. Ein schlichtes schwarzes Kleid und zurückgesteckte Haare waren alles, was Rory zustande gebracht hatte, aber es war das einzige für sie, das halbwegs erträglich war. Es wirkte einfach alles so unglaublich sinnlos und leer, dass es eigentlich keine Rolle spielte, ob sie sie sich zurecht machte, oder nicht.
Und selbst vor Logans Grab hielt dieses Gefühl an, das ganze Begräbnis über. Sie war einfach völlig leer, keine einzige Träne wollte fließen, während sogar Lorelai neben ihr die eine oder andere vergoss. Sie war als Unterstützung für ihre Tochter mitgekommen, hatte aber das Gefühl, als könnte sie überhaupt nichts für sie tun, denn Rory stand mit verschränkten Armen mit etwas Abstand neben ihrer Mutter, sodass diese wusste, dass es gar keinen Sinn hatte, ihr eine Umarmung oder ähnliches an zu bieten. Aber dass sie nicht einmal weinte...
Aber dazu fühlte Rory sich nicht in der Lage. Es war ohnehin sinnlos. Logan war tot und ob sie nun weinte oder nicht, das würde nichts an der Situation ändern. Er wäre trotzdem tot und sie musste ohne ihn weiterleben; etwas, dass sie sich nach den letzten Jahren eigentlich nicht hatte vorstellen wollen, weshalb sie auch beschlossen hatte, seinen Antrag anzunehmen. Sie wollte ihr Leben mit ihm verbringen und eine Familie gründen, und um ihm das zu sagen, hatte sie ihn gebeten, zu ihr zu kommen. Aber er war nie angekommen.
Er hatte sie alleine gelassen, nachdem sie sich entgegen ihrer normalen Vernunft für ihn entschieden hatte und die Zukunft einfach auf sie zukommen hatte lassen wollen. Aber mit ihm war diese ganze Zukunft gestorben, verschwunden und für immer verloren, was eine Leere hinterlassen hatte, die sie sich nicht hätte vorstellen können. Und darum konnte sie es nicht über sich bringen, zu weinen, weil sie wusste, dass es mehr für das gewesen wäre, was sie mit Logan verloren hätte, als für ihn. Sie hätte um ihre gemeinsame Zukunft geweint, um ihre möglichen Kinder und nicht um ihn. Und wenn sie weinte, wollte sie sicher sein, dass sie für ihn weinte, der sie in den vergangenen Jahren dazu gebracht hatte, aus sich heraus zu kommen und einige Dinge zu tun, die sie ohne ihn niemals getan hätte. Sie hatte unglaublichen Spaß am Leben gefunden und nicht mehr alles so verbissen gesehen wie früher vielleicht und von daher hatte sie ein ganz neues Leben begonnen, als sie ihn kennen gelernt hatte und das war nun mit ihm gestorben.

So bemerkte Rory kaum, wie die Zeremonie vorüber ging; wie seine Eltern und Verwandte und Freunde um ihn trauerten; wie Colin und Finn zu ihr kamen und sie wortlos umarmten; wie sogar Logans Eltern freundliche Worte an sie richteten. All dies bekam Rory nur wie durch einen Nebel mit und als Lorelai ihr sagte, dass die Beerdigung vorbei war und schon fast alle gegangen waren, nickte Rory nur, blieb aber trotzdem an Ort und Stelle stehen.
Und Lorelai tat es ihr gleich. Ohne ein Wort zu sagen, stellte sie sich neben ihre Tochter und leistete ihr einfach schweigend Gesellschaft, während auch die letzten Trauergäste langsam den Friedhof verließen und sich der engere Familienkreis zum Essen in einem Nobelrestaurant traf. Rory war nicht eingeladen – auch wenn sie sehr wahrscheinlich ohnehin nicht gekommen wäre.
So stand sie einfach nur da, nach wie vor einige Meter von dem Grab entfernt, als würde Logans Tod noch einmal wirklicher, wenn sie wirklich herantrat und den Sarg in der erdigen Grube sah. Sie hatte auch keine Blume dabei, um diese noch einmal in das ausgehobene Loch zu werfen – generell versuchte Rory alles, um die Endgültigkeit dieses Tages hinaus zu zögern. Und scheinbar gehörte dazu auch, sich nicht von dem Grab zu entfernen, denn auch mehr als eine halbe Stunde nach dem Ende der Beerdigung stand sie noch immer an Ort und Stelle.
Lorelai hatte unterdessen entschieden, dass es für Rory vielleicht besser war, einen Moment alleine zu sein, um sich doch noch zu verabschieden, sodass sie ihrer Tochter kurz die Hand auf ihren Oberarm legte.
„Ich warte beim Auto...“, erklärte sie knapp und leise, beließ ihre Hand noch eine kleine Weile länger auf Rorys Arm und machte sich dann auf den Weg zum Parkplatz, während Rory in der einsetzenden Dämmerung immer noch am Grab stand.

Es dauerte noch einmal fast eine Stunde, bis sie sich zum ersten Mal bewegte und nun schließlich doch langsam auf das Grab zuging.
„Du Idiot!“, flüsterte sie leise bei ihren ersten Schritten.
„Du blöder Idiot!“ Nun schon etwas lauter trat sie noch einmal näher, den Blick fast schon zwanghaft auf den Grabstein und weg vom Grab an sich gerichtet.
„Wie konntest du nur in deinen Tod rasen, wenn ich auf dich warte und dir sagen will, dass ich deine Frau werde?“
Langsam sank sie am Rand des Grabes zu Boden, immer noch starr auf den Grabstein mit seinem Namen blickend.
„Wie kannst du mich nur alleine lassen und mich schuldig fühlen lassen, dass du nur wegen mir überhaupt unterwegs warst?“
Nach diesen letzten Worten schwieg sie allerdings erneut und rieb sich mit der rechten Hand über ihren linken Oberarm, bevor sie ihre Hände wieder vor ihrem Oberkörper verschränkte und leicht vor und zurück wippte.

Ende 1
Noch eine ganze Weile saß Rory einfach dort, ungeachtet des dreckigen Bodens und der langsam einsetzenden abendlichen Frische. Noch immer floss keine einzige Träne, denn die Trauer, die sie im Moment verspürte, war nicht allein für Logan, sie war auch für sich selbst und das, was sie verloren hatte – und sie wollte wirklich nur weinen, wenn sie sicher sein konnte, dass es nur für Logan war.
Noch weitere endlos scheinende Minuten blieb sie sitzen, bevor sie sich schließlich erhob, den Dreck auf ihrem Kleid ignorierte und erneut am Grab vorbeiging, ohne es anzusehen.
Mit dem Rücken dazu blieb sie schließlich stehen und schloss ihre Augen. „Logan, ich kann dein Kind nicht bekommen...“
Noch einmal blieb sie eine kurze Weile stehen, bevor sie entschieden den ersten Schritt nach vorne tat und den Friedhof verließ.

Ende 2
Und schließlich, als sie selbst schon fast nicht mehr damit gerechnet hatte, begannen die Tränen zu fließen. Unaufhörlich strömten sie über ihre Wangen und tropften unberechenbar auf ihr Kleid oder auf den Boden, während sie sich immer noch fest selbst umklammerte, als könnte ihr das Sicherheit und Halt geben.
Zwar war ihr klar, dass sie natürlich trotzdem um die verlorene Zukunft weinte und nicht nur um Logan selbst, aber irgendwie gehörte das doch zusammen. Logan und ihre Zukunft – das war eins gewesen und jetzt... Jetzt musste es ihr gelingen, diese beiden Dinge wieder voneinander zu trennen.
Langsam fasste sie mit einer Hand nach vorne, um die elegante Schrift in dem Grabstein nachzufahren, die Logans Namen für immer dort festhielt, die ihn damit endgültig und für immer von der Liste der Lebenden entfernt hatte. Und als sie schließlich mit dem N abschloss, fühlte sie sich unendlich allein. Die Tränen wollten nicht mehr versiegen, aber die Leere war trotzdem noch da und würde es wahrscheinlich immer sein.
 
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AW: [Gilmore Girls] - The loss

Ich finds klasse, daß du die Story noch gepostet hast. Ich war schon ganz gespannt, wer bei dir auf der "Todesliste" steht. :D Es war ne gute Wahl Logan sterben zu lassen, ist ne schön emotionale Geschichte geworden. Mir ist aufgefallen, daß sich in manchen Sätzen das Wort "hatte" ziemlich wiederholt, ab und zu hättest du es zwischendrin weglassen können. Ansonsten gefällt mir den Schreibstil sehr gut, und auch die Handlung hast du gut aufgebaut. Du hast die Vorbereitung für den Filmabend genauso klasse beschrieben wie Rorys Gefühle und Lorelais Verwirrung.
Zu den beiden Endvarianten muß ich sagen, daß mir die zweite vom Stil her besser gefällt. Daß Rory bei der ersten Variante schwanger ist, hat natürlich auch was, obwohl ich nicht weiß, was ich davon halten soll, daß sie das Kind nicht bekommen will. Wenn ich mich entscheiden müßte, dann eher Ende 2.

Alles in allem gefällt mir die Story richtig gut. So schön emotional *schnief*. ;)
 
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