Das 4,5 x 4,5 cm große Verhütungspflaster enthält wie die Pille ein Östrogen und ein Gestagen, die den Eisprung wirksam unterdrücken und so vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen. Der Unterschied zur Pille: Das Pflaster wird 3 Wochen hintereinander für jeweils eine Woche aufgeklebt, die 4. Woche ist pflasterfrei.
Das Verhütungspflaster funktioniert relativ einfach:
Als "Klebepunkte" für das Pflaster kommen vier verschiedene Bereiche am Körper in Frage: der Bauch, das Gesäß, die Außenseite des Oberarms oder der Oberkörper (nicht im Bereich der Brüste).
Einmal aufgeklebt, wird das Verhütungspflaster für eine Woche getragen. Nach sieben Tagen, immer am gleichen Wochentag, wird das Pflaster gewechselt. Dies kann zu einer beliebigen Uhrzeit erfolgen. Nach insgesamt drei Wochen ist die vierte Woche pflasterfrei, in dieser Woche kommt es zur Entzugsblutung. Der nächste Zyklus mit dem Verhütungspflaster beginnt wieder am "Pflasterwechseltag".
Das Pflaster gibt in 24 Stunden 20 µg Ethinylestradiol und 150 µg Norelgestromin ab. Das Wirkprinzip entspricht dem der oralen hormonellen Kontrazeptiva (Schwangerschaftsverhütung). Ergebnisse von klinischen Studien mit mehr als 3.300 Anwenderinnen und über 22.000 beobachteten Zyklen haben gezeigt, dass das Verhütungspflaster mit einem Pearl-Index von 0,9 zu 99 Prozent sicher ist - und damit genauso zuverlässig wie die "Pille".
Die Haftfähigkeit ist selbst bei sportlichen Aktivitäten oder in der Sauna ausgezeichnet. Sollte sich es dennoch einmal während eines Zyklus lösen, bleibt die verhütende Wirkung erhalten, wenn innerhalb von 24 Stunden ein neues Pflaster aufgeklebt wird. Magen-/Darm-Störungen oder Erbrechen haben keinen Einfluss auf die Resorption der Wirkstoffe.
Gesundheitliche Vorteile
Für den Wiener Gynäkologen Johannes Huber ist das Pflaster aus zwei Gründen ein Quantensprung. Erstens umgeht das Östrogen die Leber, wenn es durch die Haut aufgenommen wird. Dadurch werde die starke Produktion von Stressfaktoren in der Leber verhindert. Zweitens unterdrücke die Anwendung über die Haut nicht die natürliche Produktion von Androgenen (männlichen Geschlechtshormonen) der Frau.
Weniger Nebenwirkungen
Dadurch werden Nebenwirkungen vermieden, die bei der Pille vorkommen können: etwa Brustspannen, eine Minderung sexueller Lust oder Gewichtszunahme. Auch die Erhöhung des Blutdrucks und Thrombosen können verhindert werden.
Nie wieder vergessen?
Nur ein Mal pro Woche angebracht und sollte es sich lösen - noch zwei Tage Toleranzzeitraum.
Das sind die Punkte, welche auch von Fachärzten gelobt werden. Denn über 50% der befragten Frauen gaben zu, schon öfter die Pille vergessen zu haben
Die Nebenwirkungen:
Nur knapp 2% der Probandinnen, hatten das Pflaster wegen Hautunverträglichkeit absetzen müssen. 1,5% litten an Kopfschmerzen und 1,8% klagten über Übelkeit, was lt. Gynäkologen in einem normalen Rahmen liegt.
Was sie beachten sollten:
Starke Raucherinnen und Frauen mit Neigung zu Thrombosen müssen vorsichtig sein bzw. kommen dafür nicht in Frage und sollten in jedem Fall mit ihrem Gynäkologen ein Beratungsgespräch führen. Für Frauen, welche die Pille schon über einen längeren Zeitraum einnehmen, können bedenkenlos zu dieser Art der Verhütung wechseln.
Relativ hohe Kosten und Umweltbelastung
Mit derzeit 50,30 Euro für die Dreimonatspackung ist das Pflaster auch nicht gerade preiswert. Auch der Preis für die Umwelt ist hoch: Weil das Pflaster beim Wechseln noch bedeutende Reste des Hormons Ethinylestradiol enthält, welches Abwässer stark belastet, soll es in einem Beutel aus Papier, Kunststoff und Aluminium im Hausmüll entsorgt werden.