Bellezza erscheint
Nachdem man sich sattgegessen hatte, gingen die beiden Paare getrennte Wege: Clark führte Lana in ihr Cafehaus zurück zur Arbeit und Lex und Lea schlenderten gemütlich Richtung See, als Lex auf einmal fragte: „Warum wohnst du bei deinen Verwandten und nicht bei deinen Eltern?“ „Weil ich keine Eltern mehr habe!“ antwortete Lea „Sie sind gestorben, als ich noch klein war!“ fügte sie hinzu „Sei froh, dass du noch deinen Vater hast Lex. Du sagst zwar, dass ihr Differenzen habt und euch vor allem geschäftlich in den Haaren liegt, aber ich würde liebend gerne mit dir tauschen, wenn es ginge!“
Lex seufzte: „Weißt, du als meine Mutter noch gelebt hat, war vieles einfacher. Mein Vater war ein ganz anderer Mensch, liebenswürdig, beliebt!“ Während er noch sprach, dachte er sich: „Wovon spreche ich überhaupt?“ Lex wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Lea fragte: „Wie ist deine Mutter gestorben?“ „Krebs! Die letzten Tage waren für sie wie der letzte Gang Jesu Christi auf den Golgotaberg!“
„Eigenartig? Ich habe etwas Anderes gehört!“ dachte sich Lea. Sie wusste genau, das Lillian Luthor zusammen mit ihren Eltern bei einem großen Hotelbrand nahe Metropolis umgekommen war. „Vermutlich hat er wie sein Vater seine Seele verloren, als er mitansehen musste, wie seine Mutter starb!“
„Wie sind deine Eltern gestorben?“ fragte Lex im Gegenzug. „Ähnlich wie die von Lana, durch Feuer!“ antwortete Lea stumm und eine Träne rollte ihr über die Wange. Lex merkte das, wischte mit seiner rechten Hand die Träne aus Leas Gesicht und drückte sie an sich. Lea nahm dankbar seine Wärme auf und genoss das Gefühl der Geborgenheit, welches von Lex ausging. Doch da war noch etwas Anderes. Eine starke Macht, deren Ursache sie noch nicht kannte.
Später am Abend wollten Jonathan und Martha noch ausgehen und baten Lea und Clark, sie zu begleiten. Clark stimmte zu, doch Lea schüttelte den Kopf. „Ich muss morgen früh raus, unser Volleyballteam bereitet sich auf die Nationalmeisterschaft vor und morgen früh müssen wir noch trainieren. Gute Nacht!“ sagte sie und verschwand in ihrem Zimmer.
Martha blickte Jonathan an und sagte: „Ihr Verhalten ist seit ihrer Krankheit etwas seltsam. Sie war vorher nicht so!“ „Wahrscheinlich eine Folge der Grippe! Gibt sich bestimmt bald wieder!“ meine Jonathan aufmunternd und zog mit seiner Familie los.
Unterwegs trafen sie auf Lex, der mit seinem Vater einen Nachtspaziergang machte. Wie üblich stritten die beiden um die Vorgangsweise bei der Arbeit. Die Kents hörten nicht mehr zu, sie kannten die Klagen von Lex auswendig. Als Lionel Luthor die 3 bemerkte, tat er so, als hätte das Streitgespräch gar nicht stattgefunden.
Noch ehe Jonathan Lionel necken konnte, wurden sie plötzlich von 4 maskierten Banditen überfallen. Die „Dämonenbande“ wie man sie nannte, richtete ihre Waffen auf die Gruppe und verlangten ihre Ersparnisse. Clark flüsterte seinem Vater zu: „Soll ich sie mir vorknöpfen?“ „Lass das gefälligst! Lionel würde deine wahre Identität sofort mitkriegen und an die Folgen möchte ich lieber nicht denken!“ zischte er seinem Sohn zu.
„Seid ihr taub! Her mit dem Geld!“ schrie der Anführer. „Nein!“ sagten alle im Chor. „Na gut, ich kann auch anders!“ Noch bevor man es realisieren konnte, schnappten sich 2 seiner Kumpane Lionel und hielten ihm eine Pistole an den Kopf. „Also Junior, wenn du nicht willst, dass wir deinem Vater das Gehirn rausblasen, rück die Kohle raus oder du kannst ihn vom Boden aufkratzen!“
„Dad!“ schrie Lex, doch Lionel schüttelte den Kopf. „Ich zähle bis 3. Eins, zwei...!“ Weiter kam der Anführer nicht, da die Waffe plötzlich aus seiner Hand flog und in einiger Entfernung auf dem Boden landete.
„Hört auf der Stelle auf. Ich habe es genau gesehen, was ihr vorhabt. Ihr wollt ihn in jedem Fall töten, aber das werde ich nicht zulassen!“ ertönte eine frische Stimme von einem Baumwipfel.
„Wer bist du? Zeig dich!“ schrie einer der Maskierten. Als Antwort sprang eine junge Frau vom Baum herunter. Sie sah gut aus: rote, goldverzierte Tunika, deren Rock bis zur Hälfte ihrer Oberschenkel reichte, an den Schultern goldene Schulterschützer, aus denen ausfahrbare Flügel ragten und wie Ebenholz schwarze Haare. Ihre Augenpartie war von einer Maske verdeckt, welche einen roten Rand hatte.
Wütend blickte die Kriegerin die Verbrecher an, die bereits ihre Waffen auf sie richteten und sagte spöttisch: „Versucht es nur! Eure Kugeln werden mich niemals treffen!“ Im gleichen Augenblick begann die Schießerei. Doch sie hob nur ihre rechte Hand und ein blaues Schutzschild erschien um sie herum, an dem die Kugeln abprallten.
„Seht ihr! Männer wie ihr können mir nie das Wasser reichen!“ sagte sie grinsend, was die Bande in Rage versetzte. „Was willst du Weib? Du glaubst wohl, weil du eine Frau bist lassen wir so was durch?“ erwiderte der Anführer und stürzte sich auf sie, was eine Armverdrehung und einen kräftigen Magenschwinger zur Folge hatte. Röchelnd sackte er auf den Boden.
Die „Opfer“ hatten inzwischen ihre Fassung wiedergewonnen. „Ich rufe die Polizei! Aber bis die kommt, sind die Banditen längst weg!“ meinte Lionel und griff zu seinem Handy.
Als die Polizei schließlich eintraf, ließen sich die Mitglieder der „Dämonenband“ widerstandslos festnehmen. „Im Knast sind wir wenigstens sicher!“ meinte einer, als sie abfuhren.
„Jetzt möchte ich nur noch wissen, wer diese Frau war!“ sagte Jonathan, als er hinter sich einen Luftzug wahrnahm. Er drehte sich um und sah direkt in das Gesicht der mysteriösen Kriegerin.
„Was ist denn? Hast du etwa Angst vor mir?“ fragte sie freundlich. „Ein bisschen!“ gab er kleinlaut zu, was der Kehle der Frau ein lustiges Lachen entlockte.
„Das brauchst du nicht! Ich bin da, um Leute wie euch zu schützen vor den Mächten des Bösen. Das heute war nur ein kurzer Vorgeschmack auf das, was noch kommt. Aber habt keine Furcht. Smallville hat 4 Schutzwächterinnen und ich bin eine davon!“ „Wer bist du eigentlich?“ fragte Martha. „Ich heiße Bellezza!“ sagte die Kriegerin und wollte verschwinden, als ihr plötzlich etwas einfiel. Sie wandte sich Clark zu und sagte: „Hüte deine Gefährtin gut! Denn sie ist auch ein potenzielles Opfer!“ Mit diesem Worten flog sie davon und ließ die Gruppe alleine zurück.