Immerhin, knapp zwei Wochen später... da gabs schon Schlimmeres
Kapitel 64
„Was tust du hier?“ stieß Paige entsetzt hervor. „Sag mal, spinnst du? Du kannst doch nicht einfach hier her kommen.“ Cole blickte seinerseits verdattert um sich: „Uuups.“ meinte er schließlich. „Uuups? Das ist alles, was du zu sagen hast? Cole, sag mir bitte, was das soll.“ „Ja, also...“ Cole lachte unsicher. „Also, ehrlich gesagt, das weiß ich auch nicht so genau.“ „Wie, du weißt nicht…?“ „Ich lag in meinem Krankenhausbett…“ „Ja, das sieht man!“ meinte Paige mit einem kritischen Blick auf sein Nachthemd, das Coles Figur nicht unbedingt zum Vorteil betonte. „Ich hab an dich gedacht, ich hab dich vermisst, tut mir Leid, ich wusste nicht, dass so etwas passieren kann…“ „Dass du mich vermisst?“ Cole lächelte. „Nein, dass meine Gefühle die Kontrolle über meinen Körper übernehmen und mich zu dir… schimmern.“
Paige hörte sich das alles kopfschüttelnd an: „Also, Cole, das ist die blödeste Geschichte, die ich je gehört hab. Ich hab dir gesagt, dass ich Abstand möchte, und du hast diesen Wunsch zu respektieren.“ „Paige, das ist die Wahrheit. Ich kann nichts dafür, dass ich hier bin. Du weißt doch, unsere Kräfte sind direkt mit unseren Gefühlen verbunden… so erklär ich mir das zumindest.“ „Dann… dann musst du deine Gefühle eben besser kontrollieren. Ich will hier über einiges nachdenken, und das kann ich nicht, wenn du hier die ganze Zeit vorbeischimmerst!“ Cole zuckte mit den Schultern: „Mich freut es. Ich dachte ja, ich seh dich nie wieder, nachdem du dich heimlich aus meinem Zimmer geschlichen hattest.“
Paige wurde rot: „Ja, das tut mir ja auch Leid. Aber ich wusste, dass du mich niemals gehen lassen würdest.“ „Natürlich nicht. Paige, ich liebe dich, das weißt du!“ Paige drückte sich die Hände auf die Ohren. „Seit still, bitte sei still.“ „Paige! Warum wehrst du dich dagegen? Dass meine Gefühle mich hier hergebracht haben, zeigt doch, wie stark sie sind. Warum kannst du das nicht akzeptieren?“ „Warum kannst du nicht akzeptieren, dass es vorbei ist? Ich will nicht mehr. Wir hatten eine schöne Zeit, aber jetzt ist es genug. Ich bin kein Teenager mehr, der machen kann, wonach er gerade Lust hat. Ich habe auch Verantwortung für meine neue Familie. Und die hab ich ganz schön missbraucht, als ich mit dir ins Bett gegangen bin!“
Während Paiges Redeschwall hatte sich Cole zu Tara gesetzt und streichelte ihr liebevoll übers Haare. „Aber du hast doch jetzt noch eine Familie!“ murmelte er, „was ist mit Verantwortung der gegenüber?“ Paige betrachtete Cole und versuchte ihre Gefühle zu unterdrücken. Aber wie er da saß, mit Tara spielte und so hilflos aussah, da hätte sie ihn am liebsten gedrückt und geküsst. Cole hatte ja Recht, das hier war auch ihre Familie. „Um Tara kümmer ich mich schon.“ sagte sie. Ihre Stimme klang milder. „Ich möchte auch gerne von dir umsorgt werden.“ Cole sah sie mit seinem Dackelblick an. Paige musste lachen: „Schau nicht so. Du kannst dich um dich selbst kümmern.“
Cole hob seinen einbandagierten Arm hoch: „Wie denn, als Krüppel? Kannst du mich nicht wenigstens heilen?“ Paige seufzte: „Na gut.“ Sie kniete sich hin und hob ihre Hände über Coles Körper. Sie leuchteten auf und kurz drauf war Cole wieder ganz der Alte. Er strahlte: „Danke!“ „Nichts zu danken.“ Paige wollte aufstehen, doch Cole hielt sie fest. „Was…?“ Er legte einfach seinen Finger auf ihren Mund: „Wehr dich nicht dagegen!“ Er drückte sie an sich und küsste sie.