Ettelewen
1.000er-Club
Da sag ich nur:
Sorry!!!
15. Eine Vision
Lauschende Weide
Dunkelheit umfing Lauschende Weide. Sie war ganz alleine und doch... Wer genau hinhörte und seine Seele für das Unsichtbare öffnete, konnte die Geister flüstern hören.
Menschenfrau, da bist du ja wieder... Wir haben dich schon erwartet, flüsterten sie Lauschender Weide zu. Mit dem Wind huschten sie um sie herum und spielten mit ihrem Haar und den Fransen an ihrem Kleid. Lauschende Weide liebte es ihnen zu zuhören, auch wenn sie immer in Rätseln sprachen. Niemand konnte sie dazu bringen auch nur einmal etwas klares von sich zu geben.
Schon sei drei Tagen sass Lauschende Weide hier, ohne etwas zu essen und ohne zu schlafen. Während dessen waren die Stimmen immer deutlicher geworden.
Was gibt es neues in der Welt? fragte sie in Gedanken. Die Welt ist im Wandel, antworteten die Geister. Dinge werden geschehen...Gute oder schlechte? Wir wissen es nicht.. Das muss sich erst noch zeigen...Die Geister schienen sich entschlossen zu haben, Lauschender Weide ihr wissen in Bildern zu zeigen, denn plötzlich fühlte sie sich in einen Strudel von Gefühlen gerissen. Freude, Hass, Angst, Liebe, Vertrauen, Neid... Die ganze Welt schien beschlossen zu haben, alle ihre Gefühle auf sie zu lenken. Als sie glaubte, es nicht mehr länger ertragen zu können, hörte es ebenso abrupt auf, wie es begonnen hatte. Dann sah sie einen jungen Mann vor sich. Er stand auf einem Felsen und blickte, die Arme zur Seite ausgestreckt, Richtung Himmel. Er war schön und seine ganze Haltung drückte einen so starken ungezähmten Willen aus, dass Lauschende Weide eine Träne nicht zurückhalten konnte. Früher einmal, waren alle jungen Männer so gewesen, aber der Weisse Mann hatte ihren Willen ganz langsam aber beständig gebrochen.
Der Gesichtsausdruck des Mannes aber war ernst und in seinen Augen stand Schmerz und Kummer geschrieben. Sie kannte diesen Mann, aber noch ehe sie nach seinem Namen suchen konnte, wechselte das Bild und sie sah einen Adler, der seine Kreise am Himmel zog und sich dann ganz plötzlich auf ein weisses Kaninchen stürzte.
Vom einen auf den anderen Moment war Lauschende Weide nicht mehr nur Beobachter, sondern sah alles durch die Augen des Adlers. Sie glaubte sogar den Wind in den Flügeln zu spüren. Als sie sich nur noch ein paar Meter über Boden befand, verwandelte sich das Kaninchen in einen Weissen Mann. Sie konnte sein Gesicht ganz deutlich erkennen, bevor sich die Adlerklauen in sein Gesicht schlugen...
Lauschender Weides Schrei lies die Bilder abreissen und sie erwachte wie aus einem Albtraum. Ein Schauder lief ihr über den Rücken.
Das ist nur eines der vielen Ereignisse, die kommen werden, flüsterten die Geister nun wieder.
Aber viele Tage liegen noch dazwischen und du solltest dich jetzt um deine beiden Gäste kümmern, von denen zumindest der eine dich ungeduldig erwartet.
Gäste? Wer kann das sein? dachte sie verwirrt. Den einen kennst du sehr gut und auch der andere ist dir nicht unbekannt, auch wenn du ihn noch nie gesehen hast, antworteten die Geister geheimnisvoll und kicherten dabei. Sie liebten ihr Rätsel und Lauschende Weide tat ihnen den Gefallen versuchte zumindest, sie zu lösen. Wie kann man jemanden kennen, den man noch nie gesehen hat? Meint ihr eine Seelenverwandtschaft? Oder hab ich von dieser Person schon durch jemand anderen etwas gehört? Ich habe keine Ahnung, von wem ihr spricht. Aber die andere Person...Ein Bild schoss ihr durch den Kopf. Das Bild eines Menschen, den sie nur all zu gut kannte. „Cecata!“ rief sie laut, ohne es richtig zu merken.
Jaa...! riefen die Geister. Sein Schicksal ist mit der anderen Person eng verwoben. Aber was ihm dieses Schicksal bringen mag, können wir nicht sehen. Zu viele Möglichkeiten..., zu viele Wege..., zu viele Menschen, die darin eine Rolle spielen... Ein Schleier liegt davor, durch den wir weder sehen noch hindurch gehen können. Es wird sich zeigen...Einen Moment schwiegen die Geister, aber sie flogen unbeirrt weiter um sie herum. Lauschende Weide wartete neugierig und gleichzeitig ein wenig ängstlich ab. Es kam nicht oft vor, dass die toten Seelen nichts zu sagen hatten.
Finde deinen Platz im grossen Ganzen...begannen die Geister wieder zu flüstern. Halt sie davon ab einen grossen Fehler zu begehen und hilf den Schicksalsträgern, denn sie sind noch in ihrem Innern zerrissen. Sie bestehen aus zwei Wesen, das zu einem werden muss, oder alle die du liebst, werden den Tag der Entscheidung nicht überleben. Und nun geh... geh... geh...
Die Geister waren endgültig verstummt. Heute würde sie keine Antwort mehr auf die Fragen bekommen, die Lauschender Weide durch den Kopf spuckten. Vorsichtig richtete sie sich auf und begann langsam den Hügel hinunter zu klettern. Das heutige Gespräch mit den Toten hatte sie mehr verwirrt, als jemals eine anderes Gespräch zuvor. Wen sollte sie davon abhalten, einen Fehler zu begehen? Wer waren die Schicksalsträger? Was spielte der Weisse Mann, den sie gesehen hatte, für eine Rolle in dem ganzen? Alles war so verwirrend. Das einzige, was sie mit Sicherheit wusste, war, dass Schwarzer Adler wieder zu Hause war.
Und das war immerhin etwas.
Lauschende Weide hatte jetzt schon über so viele Jahre mit den geistern Gespräche geführt, dass sie gelernt hatte, sich in Geduld zu fassen. Früher oder später würde sich alles zeigen.
Mit der Hand über den Augen blickte sie zur Sonne auf. Vor Mitternacht würde sie wohl kaum im Lager ankommen...
Sorry!!!
15. Eine Vision
Lauschende Weide
Dunkelheit umfing Lauschende Weide. Sie war ganz alleine und doch... Wer genau hinhörte und seine Seele für das Unsichtbare öffnete, konnte die Geister flüstern hören.
Menschenfrau, da bist du ja wieder... Wir haben dich schon erwartet, flüsterten sie Lauschender Weide zu. Mit dem Wind huschten sie um sie herum und spielten mit ihrem Haar und den Fransen an ihrem Kleid. Lauschende Weide liebte es ihnen zu zuhören, auch wenn sie immer in Rätseln sprachen. Niemand konnte sie dazu bringen auch nur einmal etwas klares von sich zu geben.
Schon sei drei Tagen sass Lauschende Weide hier, ohne etwas zu essen und ohne zu schlafen. Während dessen waren die Stimmen immer deutlicher geworden.
Was gibt es neues in der Welt? fragte sie in Gedanken. Die Welt ist im Wandel, antworteten die Geister. Dinge werden geschehen...Gute oder schlechte? Wir wissen es nicht.. Das muss sich erst noch zeigen...Die Geister schienen sich entschlossen zu haben, Lauschender Weide ihr wissen in Bildern zu zeigen, denn plötzlich fühlte sie sich in einen Strudel von Gefühlen gerissen. Freude, Hass, Angst, Liebe, Vertrauen, Neid... Die ganze Welt schien beschlossen zu haben, alle ihre Gefühle auf sie zu lenken. Als sie glaubte, es nicht mehr länger ertragen zu können, hörte es ebenso abrupt auf, wie es begonnen hatte. Dann sah sie einen jungen Mann vor sich. Er stand auf einem Felsen und blickte, die Arme zur Seite ausgestreckt, Richtung Himmel. Er war schön und seine ganze Haltung drückte einen so starken ungezähmten Willen aus, dass Lauschende Weide eine Träne nicht zurückhalten konnte. Früher einmal, waren alle jungen Männer so gewesen, aber der Weisse Mann hatte ihren Willen ganz langsam aber beständig gebrochen.
Der Gesichtsausdruck des Mannes aber war ernst und in seinen Augen stand Schmerz und Kummer geschrieben. Sie kannte diesen Mann, aber noch ehe sie nach seinem Namen suchen konnte, wechselte das Bild und sie sah einen Adler, der seine Kreise am Himmel zog und sich dann ganz plötzlich auf ein weisses Kaninchen stürzte.
Vom einen auf den anderen Moment war Lauschende Weide nicht mehr nur Beobachter, sondern sah alles durch die Augen des Adlers. Sie glaubte sogar den Wind in den Flügeln zu spüren. Als sie sich nur noch ein paar Meter über Boden befand, verwandelte sich das Kaninchen in einen Weissen Mann. Sie konnte sein Gesicht ganz deutlich erkennen, bevor sich die Adlerklauen in sein Gesicht schlugen...
Lauschender Weides Schrei lies die Bilder abreissen und sie erwachte wie aus einem Albtraum. Ein Schauder lief ihr über den Rücken.
Das ist nur eines der vielen Ereignisse, die kommen werden, flüsterten die Geister nun wieder.
Aber viele Tage liegen noch dazwischen und du solltest dich jetzt um deine beiden Gäste kümmern, von denen zumindest der eine dich ungeduldig erwartet.
Gäste? Wer kann das sein? dachte sie verwirrt. Den einen kennst du sehr gut und auch der andere ist dir nicht unbekannt, auch wenn du ihn noch nie gesehen hast, antworteten die Geister geheimnisvoll und kicherten dabei. Sie liebten ihr Rätsel und Lauschende Weide tat ihnen den Gefallen versuchte zumindest, sie zu lösen. Wie kann man jemanden kennen, den man noch nie gesehen hat? Meint ihr eine Seelenverwandtschaft? Oder hab ich von dieser Person schon durch jemand anderen etwas gehört? Ich habe keine Ahnung, von wem ihr spricht. Aber die andere Person...Ein Bild schoss ihr durch den Kopf. Das Bild eines Menschen, den sie nur all zu gut kannte. „Cecata!“ rief sie laut, ohne es richtig zu merken.
Jaa...! riefen die Geister. Sein Schicksal ist mit der anderen Person eng verwoben. Aber was ihm dieses Schicksal bringen mag, können wir nicht sehen. Zu viele Möglichkeiten..., zu viele Wege..., zu viele Menschen, die darin eine Rolle spielen... Ein Schleier liegt davor, durch den wir weder sehen noch hindurch gehen können. Es wird sich zeigen...Einen Moment schwiegen die Geister, aber sie flogen unbeirrt weiter um sie herum. Lauschende Weide wartete neugierig und gleichzeitig ein wenig ängstlich ab. Es kam nicht oft vor, dass die toten Seelen nichts zu sagen hatten.
Finde deinen Platz im grossen Ganzen...begannen die Geister wieder zu flüstern. Halt sie davon ab einen grossen Fehler zu begehen und hilf den Schicksalsträgern, denn sie sind noch in ihrem Innern zerrissen. Sie bestehen aus zwei Wesen, das zu einem werden muss, oder alle die du liebst, werden den Tag der Entscheidung nicht überleben. Und nun geh... geh... geh...
Die Geister waren endgültig verstummt. Heute würde sie keine Antwort mehr auf die Fragen bekommen, die Lauschender Weide durch den Kopf spuckten. Vorsichtig richtete sie sich auf und begann langsam den Hügel hinunter zu klettern. Das heutige Gespräch mit den Toten hatte sie mehr verwirrt, als jemals eine anderes Gespräch zuvor. Wen sollte sie davon abhalten, einen Fehler zu begehen? Wer waren die Schicksalsträger? Was spielte der Weisse Mann, den sie gesehen hatte, für eine Rolle in dem ganzen? Alles war so verwirrend. Das einzige, was sie mit Sicherheit wusste, war, dass Schwarzer Adler wieder zu Hause war.
Und das war immerhin etwas.
Lauschende Weide hatte jetzt schon über so viele Jahre mit den geistern Gespräche geführt, dass sie gelernt hatte, sich in Geduld zu fassen. Früher oder später würde sich alles zeigen.
Mit der Hand über den Augen blickte sie zur Sonne auf. Vor Mitternacht würde sie wohl kaum im Lager ankommen...