AW: Im Auftrag der Götter - Ares' Aufgabe
Egeas war noch einige Zeit lang wach gelegen, bis ihn schließlich doch die Müdigkeit übermannt hatte und er in einen traumlosen Schlaf fiel. Doch plötzlich hörte er ein lautes Klopfen an seiner Tür, was ihn regelrecht aus dem Bett hob. Ihm war so, als wäre er erst gerade eingeschlafen, doch auch wenn es sich im Moment nicht so anfühlte, so hatte er doch ein paar Stunden Schlaf erwischt. Schlaftrunken sprang Egeas aus dem Bett und warf sich kurz ein Hemd über, denn eine Schlafhose hatte er bereits an. Während er sich noch das Hemd vorne am Hals zuband, öffnete er bereits die Tür und blickte einem der Stallburschen entgegen, der ihn freudig angrinste.
"Was gibts?" fragte Egeas mürrisch, den Knaben vor sich der neugierige Blicke in die Hütte warf. "Was fragst du so blöd? Du hast doch Stalldienst,..." konterte der Bursche gut gelaunt und lehnte sich am Türrahmen an, während er ausgeschlafen Egeas entgegenblickte und ihn frech angrinste. Egeas fuhr sich gerade durch die verlegten Haare um sie irgendwie noch gerade zu biegen, als er die frotzelnde Antwort des Bediensteten hörte. "Ich glaub ich hör nicht richtig,... leg dir gefälligst einen anderen Ton zu..." meckerte der Krieger den Stallburschen an, nickte aber schließlich. Er war viel zu müde um näher darauf einzugehen, dass ein Stallbursche nicht das Recht hatte so mit ihm zu reden, auch wenn er heute die selben Dienste verrichten mußte, wie der Angestellte.
"Schon gut,... gib mir fünf Minuten" maulte er weiter und warf die Tür wieder hinter sich und somit vor der neugierigen Nase des Stallburschens zu. Dann wusch er sich schnell und schlüpfte in bequeme Hosen und in ein Shirt, bevor er nach fünf Minuten die Hütte verließ und sich mit dem Stallburschen auf den Weg zu den Stallungen machte.
"Wirst du jetzt jeden Morgen um diese Zeit an meiner Tür klopfen?" fragte er immer noch nicht ausgeschlafen und gähnte herzhaft, während er sah, wie am Horizont gerade die ersten Sonnenstrahlen hervorbrachen und das Lager in goldenen Schein legte. "Ich dachte Stalldienst wär erst am Abend?" fragte er weiter, als der Bursche ihm auf seine erste Frage nickte.
"In den frühen Morgenstunden und am Abend. Die Pferde wollen bei uns zwei Mal am Tag verpflegt werden" erklärte der Bursche und zog sich eine Wasserflasche hervor, von der er Trank, während er von Egeas beobachtet wurde. "Ahja,..." war Egeas Reaktion darauf, doch sein Nasenrümpfen verriet seinen Unmut darüber. "Wie heißt du eigentlich?" fragte er dann, nachdem er leise vor sich hinmaulte, dass er so wenigstens weder Rhea noch Aikos über den Weg laufen würde.
"Mános" antwortete der Stallbursche auf die Frage von Egeas und blickte kurz zu dem hochgewachsenen Krieger "Ach,... und sei dir da nicht so sicher..." grinste Mános ihn breit an und sah in das verwirrte Gesicht von Egeas.
Doch bevor Egeas näher nachfragen konnte, was genau er damit meinte, kam er selbst darauf, auf was sich dieser grinsende Kommentar bezog. "Hey,... wie meinst du das?" rief er Mános hinter her und blieb stehen, da er sofort eine Antwort wollte. Doch Mános hatte nicht vor näher darauf einzugehen, dass er bereits wußte, dass es eine weitere Stallhilfe geben würde und ließ den Krieger unwissend stehen, während er die letzten paar Meter zu den Stallungen liefen.
"Der Junge ist mir jetzt schon unsympathisch,..." grummelte Egeas und blickte Mános noch einige Sekunden hinter her, bevor er sich wieder bewegte und schließlich auch am Stall ankam. Egeas ließ sich kurz in die paar Aufgaben einweisen, die er zu erledigen hatte und während die anderen Krieger und Amazonen sich beim Frühstück vergnügten, schuftete Egeas schon wild in den Stallungen um die einzelnen Boxen sauber zu bekommen und frisch einzustreuen. "Morgenstund hat Gold im Mund" versuchte er sich selbst etwas aufzuheitern, als er plötzlich einen Pfiff draußen auf der Weide hörte. Egeas blickte hoch und sah sich nach Mános um, um auszuschließen, dass der Pfiff von ihm kam. Doch der war damit beschäftigt die andere Seite der Stallungen auszumisten und leise ein Liedchen vor sich hinzupfeifen.
Neugierig, wer um diese Uhrzeit schon das Frühstück verlassen hatte, legte er die Mistgabel zur Seite und blickte kurz zu Mános, ob dieser ihn aufhalten würde. Auch wenn Mános keine Chance gehabt hätte, die Neugier des Kriegers zu stoppen, so hatte Egeas keine Lust auf ein weiteres Wortgefecht und sich vor dem Stallburschen rechtfertigen zu müssen, weshalb er kurz seine Arbeit nieder legte.
Lautlos, was er dank seiner Ausbildung beherrschte, schlich er aus dem Stall und blickt sich auf der Weide um, als er auch schon einen Krieger bei einem Pferd stehen sah. "Nicht doch,... was will der denn hier..." redete Egeas mit sich selbst und bereute es augenblicklich seiner Neugier nachgegangen zu sein.
"Na? Suchst du Zuflucht bei den Pferden, weil niemand mehr mit dir reden will?" rief er provozierend quer über die Koppel und hatte den Gedanken, scih weider zurück in den Stall und somit aus Akastos Sicht zu schleichen verdrängt. Immerhin war er sich sicher, dass der Krieger ihn sicherlich gehört hatte, als er die Stalltür hinter sich geschlossen hatte um Mános vom Geschehen hier heraussen auszuschließen.