Liebe Leute!
Es tut mir wahnsinnig leid diese Geschichte anscheinend vergessen zu haben...aber ich hoffe ihr findet wieder zurück zu ihr und lest den neuen teil mit neuem interesse!
Eure Sarah
Carol erkannte nicht viel, dafür war es zu dunkel. Aber das was sie sah, reichte um sich zu wundern. Die Frau war sehr, beinahe gespenstisch blass und ihr schwarzes langes Haar verschmolz mit der Finsternis. Das furchterregenste waren für Carol allerdings die roten, wie von Blut getränkten Lippen und die ausdruckslosen Augen, in denen sie sich nicht spiegeln konnte. Definitiv war diese Frau eine Schönheit, aber nicht von dieser Welt, wie die Höllenhunde, die ihr selbst am Boden liegend wie Schosshunde noch Angst machten.
Zenon war nicht entgangen, dass Carol sie durchgehend musterte, doch sie genoss Blicke sichtlich, sog sie gierig in sich auf: "Was denkst du Carol? Ich merke, dass du Angst hast." "Schon, ich kenne sie ja nicht. Ausserdem muss ich zu meiner Mutter, sie wartet. Wohnen sie hier?" Carol wollte schon längst gegangen sein, doch irgendetwas hielt sie zurück. "Ich wohne nicht hier und ja die Hunde gehören mir...das hattest du doch vorhin in Gedanken gefragt. Und jetzt hör auf zu zittern!" Zenon fuhr sich durch ihr Haar und trat näher an Carol heran, ihr langer Mantel raschelte in die Stille hinein. Carol schaute immer noch verwundert und skeptisch: "Sie wissen wer ich bin und was ich denke, aber wer sind sie?" Die Arme verschränkend wartete sie auf eine Antwort, die Angst war verflogen. Sie wollte stark sein, zur Not hatte sie ja ihre Kräfte, falls sie sie nicht verließen. Zenon war über die Entschlossenheit Carols nicht verwundert, sie wusste alles im Voraus und antwortete dementsprechend ruhig. In Gedanken ging ihr dieses Gespräch allerdings gegen den Strich, trotz perfekter Schauspielkünste hasste sie es die gefühlvolle Frau mimen zu müssen: "Nun ich will nicht lügen Carol, oder sollte ich besser Gwendolyn sagen..." "Gwendolyn?", Carol zog eine Augenbraue hoch, "was wird hier gespielt?" "Nicht doch...in Sarkasmus musst du dich noch üben. Carol Gwendolyn Stanford ist eine Lüge...in Wahrheit bist du nur Gwendolyn, meine kleine Gwen." Noch einen Schritt näher kommend strich Zenon Carol über die Wangen. Carol wich zurück, als die Kälte sie ereichte: "Wer bist du?", schrie sie nun aller Förmlichkeiten entledigt. "Ich bin Zenon, Herrscherin über alles wovon dein lieber Ururgroßvater Chester keine Ahnung hat, schwarze Magie, das einzig Wahre. Du bist die Prinzessin meines Throns Gwen, meine Tochter und jetzt kommst du mit mir!" Carol bekam es endgültig mit der Angst zutun, die wie eine Schlange an ihr emporkroch, bereit ihre Giftzähne zu entblössen..."Ich muss jetzt gehen!", murmelte sie und rannte los, ohne Ziel. Doch schon waren ihr die Höllenhunde auf den Fersen, in der Ferne das schallende Lachen Zenons: "Gib auf Gwen! Du entkommst mir nicht." Carol lief einfach weiter, ohne Achtung auf den Weg, die Dornen der Sträucher hinterließen Schürfwunden auf Armen und Beinen, über die nächste Wurzel stolperte sie und brach weinend und erschöpft zusammen. Die Höllenhunde hatten sie auf der Hetzjagd eingeholt und standen nun im Kreis um sie herum, die glühenden Augen auf sie gerichtet, die Zähne gefletscht. Vor ihr erschien wieder Zenon und reichte ihr die Hand. "Steh endlich auf Gwen! Du vertrödelst unsere Zeit!" Carol schaute hasserfüllt auf die Hand, ergriff sie aber widerwillig und sah nur noch wie der Wald um sie herum verschwand.