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The Magic Hour

  • Ersteller Ersteller Wet Eyes
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Wet Eyes

Guest
The Magic Hour

Paige war auf dem Dachboden und las im `Buch der Schatten´. Sie saß in einem bequemen Korbsessel ihrer Vorfahren und wollte unbedingt einen Liebeszauber finden, denn sie hatte es langsam satt, als einzige der Halliwells keinen Freund zu haben.
Drei Tage waren nun schon vergangen, seit die jüngste Halliwell-Schwester hier ihre Zeit verbrachte. Sie verließ den Dachboden nur noch um zu essen, zu trinken und wenn sie arbeiten musste. Piper war schon etwas genervt davon, doch „solange du nichts schlimmes heraufbeschwörst, haben wir wenigstens Ruhe“ war ihre Rede.
Gefunden hatte Paige nur Dämonen-Vernichtungszauber, -beschwörungen, -aufspürungen... eben alles, was mit Dämonen zutun hatte.
Sie strich sich eine Strähne ihres kastanienfarbenen Haares aus dem Gesicht und verfluchte `Das Buch der Schatten´: „Mist, wieso gibt es denn kein Inhaltsverzeichnis? Wie soll man hier etwas finden?“ Sie suchte weiter, hatte schon gut zwei drittel des Buches durchgeblättert und doch, solange sie auch versuchte einen Zauber zu finden, es gab einfach keinen! Frustriert schlug sie den alten geerbten Folianten zu. Ihre Vorfahren hatten wohl keine Probleme mit der Liebe gehabt.
„Vielleicht finde ich ja nachher noch etwas.“, murmelte Paige, als sie sich in die Küche orbte um sich einen starken Kaffe zu holen, der sie wach halten sollte, denn es war schon nach 23.00 Uhr. Man merkte, dass sich Paiges Leben verändert hatte, seit sie wusste, dass sie eine Hexe war und bei ihren Schwestern wohnte. Sie war viel vernünftiger geworden und ließ die Finger von Partys, die unter der Woche stattfanden. Neuerdings kam die Langschläferin am Morgen auch besser aus dem Bett, was ihren Job sichtlich positiv beeinträchtigte, da Paige schon um 8 Uhr früh anfing.
Piper und Leo saßen am Küchentisch und hielten ein „Mitternachtsmahl“. Endlich waren die beiden mal nicht am streiten.
Sie wurde – wieder einmal – von Piper gerügt: „Paige, was soll das? Du kannst doch wie jeder andere Mensch auch die Treppe benutzen. Du weißt, dass wir unsere Kräfte nicht...“ „...zum eigenen Nutzen einsetzen sollen. Ja, ja, schon gut. Ich denk halt nie dran. Und außerdem, wir sind alle keine richtigen Menschen!“
„Hi Paige!“, grüßte nun auch Leo lächelnd, „Wie geht’s denn so?“ „Na ja,“ war alles was Paige erwiderte und wandte sich gleich Piper zu, die den Tisch abräumte und das Geschirr in die Spüle stellte: „Ähm, also. Könntest du mir vielleicht bei was helfen?“ „Klar, was ist denn?“ „Na ja, ich...“, Paige sah verstohlen zu Leo. Der kapierte sofort, dass es hier um eine Sache unter Schwestern ging und gab seiner Frau einen kurzen Kuss um sich zu verabschieden. „Aber bleib nicht zu lange weg, ich warte auf dich.“ „Ich tu mein bestes.“ sagte ihr Ehemann und orbte sich nach „oben“.
„Schieß los!“, forderte Piper ihre Schwester auf. „Also, es ist so, Phoebe und Cole sind vollkommen glücklich, du und Leo, ihr streitet zwar oft, seid aber verheiratet, und ich...“ Paige stockte. „Oh, ich verstehe.“ Piper grinste. „Du willst einen... “Freund“! Tja, jetzt weiß ich wieso du dauernd auf dem Dachboden warst. Aber im `Buch der Schatten´ sind doch viele Liebeszauber! Oder bist du auf einmal vernünftig geworden und hast eingesehen, dass du die Magie nicht zu deinem eigenen Vorteil einsetzen darfst? Das wäre ja ein Wunder!“
„Warte mal, du sagst, dass es im Buch viele Liebeszauber gibt! Wieso darf man sie dann nicht benutzen?“ „Na ja, unsere Vorfahren haben sich wohl auch nicht immer an die Regeln gehalten...“, gab Piper verlegen zur Antwort und trocknete einen abgespülten Teller ab. „Und wieso hab ich dann überhaupt keine gefunden?“, fuhr Paige fort.
„Vielleicht hat der `Hohe Rat´ sie ja extra wegen dir verschwinden lassen.“, gab Piper lächelnd zur Antwort und wandte sich dann wieder ihrem Geschirr zu.
„Das hat mir jetzt auch nicht weiter geholfen.“, dachte Paige betrübt, als sie die Küche verließ um `ganz normal´ die Treppe zum Dachboden hinauf zu steigen. „Weiter suchen und das beste hoffen ist meine Devise.“

„Look into the future, what do you see?“ Phoebe summte das Lied im Radio mit. Sie kannte es irgendwoher, doch sie konnte sich nicht mehr dran erinnern. Es machte sie irgendwie etwas melancholisch.
„Ich bin so glücklich!“ dachte die mittlere Halliwell- Schwester. „Wenn ich Cole nicht hätte...?“ Sie wollte gar nicht daran denken.
Phoebe stand von ihrem Bett auf und stellte sich vor ihren Wandspiegel.
„Ich weiß, dass Cole mich attraktiv findet, er betont es ja immer wieder, aber wie finden mich eigentlich andere Männer?“
Sie hatte schon immer keine Probleme mit ihrem Aussehen gehabt, ganz im Gegensatz zu Piper, die in der High School mit ihrer Zahnspange ausgesehen hatte, wie... ja, wie ein ganz normales Schulmädchen eben. Heute strahlte ihre Schwester nur so vor Schönheit, obwohl sie nichts an sich betonte. Die Halliwells konnten sowieso alle mit ihrem Aussehen zufrieden sein.
Phoebe ging zu ihrem Schreibtisch und nahm ihr Tagebuch zur Hand. Sie blätterte in den ersten paar Seiten herum und dachte bei sich, dass sie viel früher hätte damit anfangen sollen. Nur ein paar Tage bevor Prue gestorben war, hatte sie es gekauft.
Bei ihrem ersten Eintrag war sie genauso unglücklich gewesen, wie bei ihrem zweiten. Sie las das Geschriebene noch einmal:

„Liebes Tagebuch, 18.09.2002
das ist mein erster Eintrag. Was soll ich denn schreiben?
Ach, ich weiß:
Ich kann es immer noch nicht glauben, dass Cole eine Hexe umgebracht hat. Werde ich ihm das überhaupt jemals verzeihen können? Einerseits verstehe ich ihn, er wollte seinen Vater retten, aber andererseits, es ging auch um mich. Sein Vater ist schon lange tot, ich bin noch am Leben. Tja, wie lange wohl noch? Wenn uns noch mehr dieser Dämonen belagern, ist die Aussicht auf einen frühen Tod hoch. Vielleicht wäre es ja sogar besser, wenn ich sterben würde, dann müsste ich Cole nicht mehr nachtrauern und er würde es bereuen, mich im Stich gelassen zu haben. Aber was rede ich da?! Ich lasse doch meine Schwestern und die Unschuldigen nicht allein! Vielleicht hat Cole eine zweite Chance verdient, aber ich weiß nicht... Ich werde mal wieder viel nachdenken. Oh, Prue ruft. Was hab ich jetzt schon wieder angestellt? Manchmal kann sie einem echt auf die Nerven gehen. Machs gut, mein Vertrauter. Deine Phoebe“
Phoebe schämte sich so sehr für diese letzten Sätze: „Wieso habe ich immer nur an ihre schlechten Seiten gedacht? Wieso? Wenn ich sie doch nur einmal verstanden hätte. Was muss sie von mir denken? Sie hat so viel für uns getan und ich hielt das alles für selbstverständlich. Aber jetzt kann ich auch nichts mehr daran ändern. Und wie treffend meine Sätze über einen baldigen Tod waren.“
Sie seufzte und las weiter:

„Liebes Tagebuch, 02.10.2002
es ist etwas schreckliches geschehen. Meine große Schwester Prue ist gestorben. Ein Dämon hat sie umgebracht. Piper geht es noch schlechter als mir. Wie sollen wir bloß ohne Prue klar kommen? Wer soll die Macht der Drei wieder herstellen? Aber das ist nicht so wichtig! Am liebsten wäre ich keine Hexe mehr. Am liebsten wäre ich für sie gestorben. Aber am besten wäre es, wenn ich dieses blöde Buch nie gefunden und diesen dämlichen Spruch nie aufgesagt hätte. Ich bin an allem schuld! Wenn ich nicht aus New York gekommen wäre, dann wäre jetzt alles anders. Andy und Prue würden leben und wären höchstwahrscheinlich ein Paar geworden. Aber ein Gutes hat es: Ich habe den Mann meines Lebens getroffen: Cole! Ich habe ihm verziehen und wir sind wieder zusammen. Wenn er und Piper nicht wären, wüsste ich nicht was ich machen sollte. Auch Leo und Daryl helfen mir total. Und es ist noch jemand gekommen: Unser Dad! Er ist genauso getroffen wie wir und ist so furchtbar froh, dass er sich mit Prue noch vor ihrem Tode ausgesprochen hat. Ich muss wieder gehen - Prue wird gleich beerdigt. Irgendwie werden wir es schaffen, Piper und ich und Leo und Cole. Irgendwann werden wir wieder glücklich sein und lachen können. Vielleicht sogar bald. Piper geht es sehr schlecht. Sie tut mir so leid. Aufwiedersehen mein Freund und Danke, dass ich dir alles anvertrauen kann.
Phoebe“

Man sah heute noch, wo ihre Tränen die Seiten des Buches gefärbt hatten. Auch jetzt stiegen sie ihr in die Augen, aber sie war viel zu glücklich um jetzt zu weinen. Prue würde es sicher so wollen. Sie schlug eine leere Seite auf und begann einen neuen Eintrag:

„Liebes Tagebuch 11.10.2003
Ich will mal wieder schreiben. ....... Ähm, also! Was soll ich denn schreiben? Na, okay:
Nach Prue’s Tod –ein Jahr und 17 Tage ist das jetzt her- haben Piper und ich unsere Halbschwester Paige gefunden. Ja, unsere Halbschwester. Mom und Sam sind ihre Eltern. Sie hat es uns verschwiegen, weil damals eine Beziehung zwischen Hexen und Wächtern des Lichts nicht erlaubt war. Was Piper ja nun geändert hat. Paige ist jetzt schon etwas länger bei uns... Mehr zu ihr andermal. Piper und Leo streiten sich die ganze Zeit. Langsam nervt es! Piper hat mit mir über Paige geredet. Sie sagt, Paige sei unglücklich. Ich weiß nicht, warum sie das denkt. Ich finde sie glücklich genug. Cole war in letzter Zeit immer da. Gestern ist er mal wieder gegangen, um sich „umzuschauen“. Ich bin verliebt wie noch nie! Ich könnte mir sogar vorstellen, ihn zu heiraten. Aber natürlich nicht sofort! Piper hat nach meiner Ansicht zu früh geheiratet. Aber solange sie sich mit Leo noch einigermaßen versteht, ist es ja okay. Was ist, wenn sie sich einmal scheiden lassen? Was ändert sich dann für uns? Ich meine, er ist ja auch unser Wächter! Aber darüber will ich gar nicht nachdenken. Hoffentlich kommt Cole bald wieder. Ich vermisse ihn schon wieder. Tja, jetzt weiß ich nicht mehr, was ich noch schreiben soll. Also, dann mal ciao! Deine Pheebz“
 
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Als sie das Buch geschlossen und in die Geheimschublade gelegt hatte, streifte sie mit ihrem rechten Arm ein Bild von Cole, das auf ihrem Schreibtisch stand, und wurde plötzlich wieder einmal von einer heftigen Vision heimgesucht.
Phoebe sah sich selbst in ihrem Zimmer stehen und Cole vor ihr. Er sprach etwas, doch sie konnte es nicht verstehen. Sie wusste nur, dass sie sich überrascht, aber auch glücklich fühlte.
Dann wechselte die Vision und Cole war alleine im Mausoleum zu sehen. Es stand in der Mitte des Raumes und hielt einen Zettel in der Hand, auf dem etwas stand. Doch Phoebe konnte es nicht entziffern. Cole las laut von dem Zettel, aber wieder unhörbar und wurde plötzlich von einem roten Licht gefangen. Phoebe empfand ein wundervolles Gefühl der Freiheit. Ihr Freund drehte sich dauernd im Kreis, so dass ihr schon beim Zuschauen schwindlig wurde.
Dann war die Vision plötzlich vorbei und Phoebe fand sich in ihrem Zimmer wieder. Sie war umgefallen und rappelte sich langsam wieder auf. Was sollte diese Vorhersehung bedeuten? Sie wusste es nicht, nur, dass es etwas Gutes war. So beschloss sie, erst einmal alles auf sich beruhen zu lassen und sich überraschen zu lassen.
Ja, sie kannte das Lied! Aber woher? „Out of the darkness, a light shines...“ Sie legte sich ins Bett und sang laut mit. Dieses Lied wollte sie noch zu Ende hören und dann schlafen gehen. „Ich liebe dieses Lied und ich liebe Cole!“ Sie war glücklich. „The dream must stay alive...“


„Leo! Wann kommst du denn endlich?“
Piper war mal wieder von ihrem Ehemann versetzt worden und wartete nun schon eine geschlagene Stunde auf ihn. Eigentlich hatten sie sich zum Essen verabredet, doch jetzt konnten sie den reservierten Tisch beim besten Italiener der Stadt natürlich vergessen.
`Es ist doch immer das selbe‘, dachte sie frustriert.
`Langsam habe ich es satt ständig zu warten.‘
Im selben Augenblick erschien Leo aber schon in einem Strudel aus weißem Licht.
„Na endlich! Da bist du ja! Weißt du wie spät es ist?“
Leo bemerkte die schlechte Laune seiner Frau und wollte ihr einen Begrüßungskuss auf die Wange geben, doch Piper wandte sich von ihm ab. „Zuerst sagst du mir, warum ich schon wieder warten musste. Also?“ „Du kannst es dir ja denken. Ich hab eben viel zu tun. Darüber streiten wir doch schon seit Wochen.“
„Wenn du willst, dass ich weiterhin mit dir zusammen lebe, musst du dich auch mal für mich anstrengen.“
Pipers Stimme wurde immer lauter. Leo konnte sich nicht mehr beherrschen und fuhr fort: „Tja, wenn du mit mir zusammen leben willst, musst du aber auch Rücksicht auf meinen Beruf nehmen.“ „So kann das doch nicht weiter gehen! Mir reicht es! Wir streiten jetzt fast jeden Tag.“
Piper war außer sich, schnappte sich ihre Handtasche und die neue Lederjacke und knallte laut die Eingangstür hinter sich zu. Leo war gar nicht mehr dazu gekommen, etwas zu sagen und rannte seiner Frau hinterher: „Piper! Piper! Warte doch!“
Phoebe, die plötzlich neben ihm stand, sagte: „Lass sie erst mal! Sie beruhigt sich schon wieder!“
Schweigend ging er wieder nach drinnen und holte sich in der Küche einen heißen Tee. Phoebe folgte ihm ins Wohnzimmer und sah ihn mitfühlend, aber auch etwas strafend an. Leo bemerkte ihren Blick sofort, sagte aber nichts und ging mit seiner Tasse ins Wohnzimmer. Leo hatte keine Lust, zu reden und machte das auch deutlich.
„In einem Punkt hat Piper aber wirklich Recht. Du verausgabst dich viel zu sehr in deiner Arbeit und vernachlässigst sie.“, begann Phoebe trotzdem. „Was soll ich denn machen? Mich nicht mehr um meinen Job kümmern, alles aufgeben? Dein Cole ist schließlich auch nicht immer da.“ „Aber wenn er etwas verspricht, dann hält er es auch. Aber ich denke, ihr nehmt es beide zu ernst. So schwer habt ihr es auch nicht.“ „Womöglich hast du recht.“ erwiderte er seufzend. „Ich werde mich bei Piper entschuldigen und ab heute mehr für sie da sein. Aber jetzt muss ich gehen. Ruf mich, wenn Piper wieder da ist, OK?“ „Klar! Bis bald.“
Leo verschwand in dem weißen Lichtstrudel und als er schließlich ganz weg war, stand auch Phoebe seufzend auf, nahm Leo's Tasse und verschwand in der Küche.


Nachdem Piper eine Weile in der Dunkelheit San Franciscos herum gelaufen war, dachte auch sie bei sich, dass sie zu hart zu Leo gewesen war. Sie wusste doch, wie sehr er sie liebte und wie sehr er seine Arbeit liebte.
„Hoffentlich verzeiht mir Leo.“
Entschlossen ging sie weiter in Richtung Halliwell Manor, als sich plötzlich etwas vor ihr materialisierte.
„Ein Dämon!“ schoss es ihr durch den Kopf. Instinktiv ging sie ein paar Schritte zurück, als sie die ganze Erscheinung vor sich sah. Es war wirklich ein Dämon. Er war am ganzen Körper schwarz, so dass man ihn in der Dämmerung fast nicht erkennen konnte. Nur seine Augen leuchteten gelb und erhellten die Straße. Sein Kopf schien sich die ganze Zeit zu drehen und Piper wurde ganz schwindlig davon.
„Was mach ich jetzt bloß? Wenn nur Phoebe und Paige da wären!“ Piper wurde es Angst und Bange. Aber sie musste sich etwas einfallen lassen, denn inzwischen war der Dämon näher gekommen und stand nur noch 1 Meter von ihr entfernt.
Als er seine Hand hob und sich darin eine Energiekugel bildete, reagierte sie sofort und ließ ihn erstarren. Zum Glück konnte er sich nicht befreien. Dann kam ihr ihre 2. Kraft wieder in den Sinn und sie hob die Arme und ließ den Dämon, noch in der Starre, explodieren.
Der Angreifer schrie auf, als er plötzlich in tausende kleine Stücke gerissen wurde. Die Einzelteile fielen über den ganzen Boden und zerplatzten dann wie Seifenblasen auf dem Asphalt.
Dieses Geräusch jagte Piper einen kalten Schauer über den Rücken. Als schließlich nichts mehr von dem Dämon übrig war, überkam sie ein komisches Gefühl, das ihr Angst machte.
Sie rannte weiter in der Finsternis nach Hause und flüsterte die ganze Zeit: „Leo! Leo!“


Derweil war Leo im Halliwellschen Haus und machte sich Sorgen: „Was, wenn Piper etwas zu-gestoßen ist?“
„Leo! Sei nicht albern! Sie ist eine Hexe.“, rief Phoebe etwas ärgerlich. „Sie findet sich allein zurecht. An deiner Stelle würde ich Piper mit irgend etwas überraschen, das euch wieder versöhnt. Koch doch mal etwas romantisches für sie. Ich halte solange Ausschau, ob sie kommt.“
In Wirklichkeit war sie genauso besorgt wie Leo, doch sie bemühte sich, es zu verbergen, er war jetzt wichtiger.
„Na gut,“ murmelte der und begab sich in die Küche. Leo fand alles, was er brauchte: Spaghetti, Tomatensoße und dazu einen guten argentinischen Wein und zum Nachtisch konnte er ein Tiramisu mit Espresso servieren.
Leo fing an die Nudeln zu kochen und nebenher das Tiramisu vorzubereiten. Die Tomatensoße köchelte und er schnitt Gewürze hinein.
Als gerade alles fertig war, kam Phoebe aufgeregt in die Küche gelaufen: „Piper kommt gerade. Sie sieht total aufgeregt aus.“ Leo stellte schnell die Teller auf den Tisch und gab Phoebe noch kurz Anweisungen und rannte dann vor die Tür.
Piper fiel ihm überglücklich in die Arme und Leo gab ihr einen Kuss. Als sie drinnen waren, erzählte Piper von ihrem Erlebnis mit dem Dämon.
„Oh mein Gott. Das war ein Darklin.“ rief Leo erschrocken. „Hat er dich berührt? Bitte nicht! Das wäre tödlich.“ „Nein, er hat mich nicht berührt. Ich habe ihn explodieren lassen. Es ging alles ganz schnell. Schwups, und er war weg.“ erzählte Piper nicht ganz ohne Stolz.
„Hauptsache, du bist wieder da! Ich habe eine Überraschung für dich. Mach die Augen zu und komm mit!“
Leo führte Piper in die Küche, wo Phoebe beste Arbeit geleistet hatte. Als Piper die Augen aufschlug, glaubte sie zu träumen:
Vor ihr auf dem Tisch standen zwei Teller voll Spaghetti und daneben zwei Gläser mit rotem Wein. Die Küche wurde nur von den beiden Kerzen auf dem Tisch erhellt und auf dem Boden lagen überall Rosenblätter.
„Oh - Oh, ...Leo! Das ist wunderschön! So etwas romantisches habe ich noch nie gesehen.“ Piper war außerstande mehr zu sagen und gab Leo einen langen Kuss. Dann setzten sich die beiden Eheleute an den Tisch und Leo begann Piper zu füttern.
Nach dem Nachtisch waren beide zufrieden und Piper flüsterte: „Ich liebe dich, Leo!“ „Ich liebe dich auch, Piper!“
Dann deckte Leo den Tisch ab und trug seine Frau in ihr gemeinsames Zimmer. Auch dort war der ganze Boden und das Bett mit Rosenblüten bedeckt und hunderte von kleinen Teelichtern erhellten den Raum. Leo legte Piper auf das Bett und begann sie zärtlich zu küssen. Sein Mund wanderte über ihre Lippen weiter zum Hals, bis er schließlich ihren Bauch mit Küssen überschüttete. Langsam begann er Pipers Bluse auf zuknöpfen und sie öffnete sein Hemd. „Oh, Leo,“ stöhnte Piper. Leo flüsterte leise: „Lass mich niemals mehr allein, Piper.“
Pipers Kopf lag ruhig auf Leos nackter Brust, die sich langsam hob und senkte. So schliefen sie selig, bis sie am nächsten Morgen die ersten Sonnenstrahlen weckten.
 
Einfach klasse deine Story! Hoffentlich gehts bald wieder weiter, ich freu mich nämlich schon!
 
danke... sorry, hatte noch keine zeit! :)

„Guten Morgen, Schatz.“ „ Guten Morgen, allerseits. Alle schon so früh wach?“ Piper und Leo begrüßten sich wie immer mit einem Kuss. Paige schaute ihnen neidisch zu und sah dann zu Phoebe. Doch die achtete gar nicht auf die Welt um sich herum. „Wahrscheinlich denkt sie an Cole,“ dachte Paige und sah auf ihre Uhr. „Was, erst sieben? Und Phoebe ist schon auf den Beinen? Na ja, egal.“
Als Piper endlich von Leo ließ, warf sie ihrer jüngsten Schwester Paige einen prüfenden Blick zu, den die gar nicht bemerkte. Auch Leo merkte die Unstimmigkeit Paiges und flüsterte leise zu Piper: „Hatte sie schon so lange keinen Kerl mehr?“ Piper gab ihm einen Klaps auf die Brust und lächelte ihn schelmisch an: „Ich habe da, glaub ich, keine Probleme.“ „Das wäre ja auch ein Wunder“, antwortete Leo ebenso frech. Die beiden verzogen sich ins Wohnzimmer und landeten knutschend auf einem Sessel. Doch plötzlich bemerkte Piper, dass sie beobachtet wurden und sah auf. In der Tür stand Paige, die verlegen stammelte:
„Ich- Ich wollte euch nicht stören. Entschuldigung.“ Dann rannte sie die Treppe hoch und in ihr Zimmer.
Piper machte sich ernsthafte Sorgen:
„Was ist denn bloß los mit ihr? So schlimm ist es doch gar nicht, wenn man keinen Freund hat! Ich denke, ich muss mal mit ihr reden.“ Schon war sie auf dem Weg zu Paiges Zimmer.
Leo murmelte seufzend: „Ich will auch mal jammern dürfen.“ Dann drehte er sich auf die andere Seite und gönnte sich ein Nickerchen.


Paige warf sich auf ihr Bett und fing hemmungslos an zu schluchzen. Wieso waren alle so glück-
lich, nur sie nicht? Es war total ungerecht!
Als Piper das Zimmer betrat, hatte sich Paige wieder einigermaßen beruhigt und trocknete sich die Tränen mit einem Taschentuch. „Was ist denn los, Schätzchen? Ist es wieder, weil du keinen Freund hast?“ Piper setzte sich auf das Bett. „Was denn sonst? Ist vielleicht jemand gestorben?“ Ein Stich durchfuhr Pipers Herz und sie zuckte zusammen. Sie dachte an Prue. Paige hatte das bemerkt und stammelte beschämt: „Oh mein Gott, es tut mir so leid. Ich habe nicht daran gedacht, dass... .“ Sie wusste, wie verletzbar Piper war. Von Prue´s Tod war sie von allen die am meisten getroffene. „Schon okay. Du hast ja eigene Probleme. Erzähl!“ Piper wusste, dass sie endlich mit Prues Tod fertig werden musste. Als sie sich gehen gelassen hatte, war alles nur noch schlimmer geworden. „Was soll ich denn erzählen? Du weißt doch alles. Ihr seid glücklich und ich...“ „Fehlt dir die Liebe oder willst du nur...na ja, willst du Sex?“ Der ältesten Halliwellhexe war es sichtlich peinlich mit ihrer jüngsten Schwester über dieses Thema zu reden. Sie bewunderte Phoebe, da sie offen darüber sprach und manchmal sogar so, dass Piper richtig schockiert war. Phoebe wollte immer alles über eine Liebesnacht wissen oder erzählen.
„Das ist es nicht. Wenn ich nur einen Kerl fürs Bett wollte, könnte ich es doch jederzeit mit irgend jemandem tun. Es ist nur, ich möchte einfach geliebt werden und jemanden haben, der mich ab und zu in den Arm nimmt!“ „Aber du hast doch Phoebe und mich! Wir sind deine Schwestern und immer für dich da. Und wenn du mal ein Gespräch mit einem Freund brauchst, steht dir Leo jederzeit zur Verfügung. Na ja, fast jederzeit.“ Piper grinste.
Paige war etwas erleichtert und lächelte Piper dankend an. Die stand von Paiges Bett auf und sagte noch: „Ich geh dann mal. Also, wenn du irgendwas brauchst...du weißt schon.“ „Ja, danke.“


Phoebe schloss am 08. November 2003 die Tür zum Halliwell Manor auf und ließ Piper und Paige, die mit zwei riesigen Einkaufstüten bepackt waren, in das Haus. Dort stellten sie ihre Last in den Gang und ließen sich erschöpft in zwei Sessel im Sonnenzimmer nieder. Phoebe gesellte sich zu ihnen und versprach: „Ich übernehme das Auspacken. Ruht euch erst mal aus, ihr seid ja ganz erschöpft! Warn die Tüten wirklich so schwer?“ „Natürlich nicht! Wir haben doch nur simuliert.“ meinte Paige ironisch. „Vergiss ja nicht die Sachen, die in den Kühlschrank gehören, auch dort zu verstauen. Ich könnte mir vorstellen, dass du die Sachen auspackst und anschließend in der Küche vergammeln lässt.“, zog Piper sie auf. „Weißt du überhaupt, was in den Kühlschrank gehört? Also da wären die Butter, der Salat, ...“ Paige fiel Piper zu Hilfe. „He! Das ist unfair! Zwei gegen eine. Gleich könnt ihr es selber machen.“ Phoebe versuchte ein beleidigtes Gesicht zu ziehen, dass aber so schief aussah, dass alle drei in Lachen ausbrechen mussten.
Die mittlere Schwester ging immer noch grinsend in den Gang und nahm die zwei Tüten, die sie kaum tragen konnte, auf den Arm. In der Küche stellte sie sie auf die Ablage und begann alles auszupacken. Als sie mit einer Tüte fertig war, blinzelte plötzlich jemand herein.
„Hi, Phoebe!“ „Cole!!! Du bist wieder da! Ich dachte schon, du bist wieder mal für länger weg. Ich hab‘ dich so vermisst!“ Phoebe fiel ihrem Freund um den Hals und gab ihm einen langen Kuss. Er war nun schon 5 Tage weg gewesen und hatte Phoebe allein zu Hause sitzen lassen. Sie hatte zwar endlich etwas Zeit für ihre Schwestern und sich gehabt, ihn aber schon vom ersten Tag an vermisst.
„Ich hab’s auch nicht mehr ohne dich ausgehalten. Ich musste dich einfach wiedersehen.“ Cole konnte schon immer über seine Gefühle sprechen.
Natürlich vergaß Phoebe bei einem weiteren Kuss von Cole vollkommen die Lebensmittel, die neben ihr standen. Cole blinzelte sie so plötzlich nach oben in Phoebes Zimmer, dass diese gar nichts davon mitbekam. Als die zwei sich voneinander lösten, erschrak sie fürchterlich, als ihr die Gabe ihres Freundes wieder einfiel. „Mann, du kannst einen aber erschrecken! Mach das ja nie wieder!“ Phoebe setzte sich einen strengen Ausdruck auf und brachte Cole zum Grinsen.
„Natürlich! Ich werde dich nie wieder mitnehmen. Ich werde dich nur entführen.“ Er spielte das Spiel mit, doch wurde plötzlich ernst. „Schließ die Augen, Phoebe!“ Phoebe gehorchte, obwohl ihr irgendwie mulmig war. Was hatte Cole vor?
„Phoebe, ich liebe dich und will für immer bei dir sein. Deshalb werde ich dich jetzt etwas fragen...“ Seine Freundin öffnete die Augen und sah, dass Cole vor ihr kniete und einen wunderschönen goldenen Ring, in den ein kleiner Bergkristall eingesetzt worden war, in der Hand hielt. Er nahm ihre Hand, steckte ihr langsam den Ring an und fragte sie entschlossen: „Phoebe Halliwell, willst du mich heiraten?“

Piper hatte sich mit Paige über den neusten Kinofilm unterhalten und wunderte sich langsam, wo Phoebe blieb. „...und dann hat er sie erschossen! Ich fand die Stelle am besten, auch wenn sei etwas brutal war. Und du? Piper? Piper! Hörst du mir überhaupt zu? Was ist denn los?“ „Ach, nichts. Ich habe gerade nur überlegt, was Phoebe so lange macht... Sie müsste doch schon längst fertig sein! Ich geh mal nach ihr gucken.“ Sie lief in die Küche und fand die halb ausgeräumten Tüten vor und den schönen frischen Salat, der inzwischen lummelig geworden war. Piper hatte ihn zum Abendes-sen auf italienische Weise herrichten wollen. „Nein! Das darf doch nicht wahr sein! Phoebe! Paige, Phoebe hat alles stehen lassen und ist gegangen.“ „Aber das hätten wir doch bemerkt! Sie ist doch nicht vorbei gelaufen.“, dachte Paige laut, die dazu gekommen war. „Stimmt! Das ist komisch. Und wenn ein Dämon da war und sie entführt hat?“ Piper fing an, sich Sorgen zu machen. „Lass uns lieber mal nachsehen!“ Beide Schwestern liefen die Treppe hoch zu Phoebes Zimmer.
 
Na da wird Phoebe ja was erwarten! *ggg*
Schreib bitte schnell weiter! Deine Story gefällt mir einfach wahnsinnig gut!
 
„Cole, ich-ich... Oh mein Gott, ich weiß nicht was ich sagen soll! Das kommt alles so überraschend und ich brauche Zeit um darüber nachzudenken.“ Phoebe stammelte völlig überwältigt vor sich hin.
„Das verstehe ich. Natürlich, das ist alles ein bißchen plötzlich. Aber lass‘ mich nicht zu lange warten! Ich komme in zwei Tagen wieder. Ich hoffe, dann hast du deine Antwort gefunden. Und lasse dich von niemandem beeinflussen. Nicht zu einem Nein aber auch nicht zu einem Ja. Du allein musst entscheiden.“ Er stand auf, gab ihr einen Kuss und verschwand.
Im selben Moment stürmten ihre Schwestern herein und sahen eine völlig verstörte Phoebe vor sich. „Phoebe! Geht es dir gut? Wir dachten schon, dir sei etwas passiert. Phoebe?“ Piper war ganz aufgeregt. „Mir geht‘s gut.“ „Wie bist du hier hoch gekommen? War das ein Dämon?“ „Cole!“ Phoebe war einsilbig und setzte sich auf ihr Bett. „Mir geht es gut, Cole war da und hat mich hier hoch gebracht. Es tut mir Leid, dass ich die Sachen unten stehen gelassen habe, aber ich möchte jetzt erst einmal allein sein!“ Phoebe holte tief Luft, nachdem sie ohne Punkt und Komma geredet hatte. Sie legte sich hin und drehte sich auf die andere Seite.
Paige zog Piper mit sich und sagte an Phoebe gewandt: „Natürlich. Ruf uns, wenn du etwas brauchst!“ Sie verließen das Zimmer und schlossen die Tür hinter sich. Als sie die Treppe herunter gegangen waren, fing Piper sofort an: „Aber Paige! Wir können sie doch nicht so alleine lassen. Wir wissen ja nicht mal, was sie hat!“ „Eben! Und deswegen warten wir, bis sie kommt und es uns sagt. Wir wollen doch nicht aufdringlich sein, oder?“ „Na ja...Aber ich würde es trotzdem gerne sofort wissen. Was kann denn passiert...“
Bevor sie die Frage aussprechen konnte, orbte Leo herein. Paige grüßte kurz und ging dann in die Küche, um zu retten, was noch zu retten war.
„Schatz! Da bist du ja mal wieder. Lang nicht mehr gesehen. Was denkst du dir eigentlich...?“ „Fang jetzt ja keinen Streit an!“ Leo ermahnte Piper mit einem ernsten Gesichtsausdruck. „Natürlich nicht! Das war ein Scherz.“ Piper lächelte , worauf Leo auch lächelte und ihr einen Kuss gab. „Uuh, du wirst ja immer besser! So gut hast du bisher nie geküsst.“ Piper grinste ihren Mann frech an. „Das kann ich ändern!“ Er nahm ihren Kopf in seine Hände und gab ihr einen Kuss, der erst schüchtern war und dann immer fordernde wurde. Als Leo sein Können endlich bewiesen hatte, atmeten beide schwer. Da fiel Piper Phoebe wieder ein.
„Leo...Phoebe war vorhin so komisch drauf. Sie hat etwas davon gesagt, dass Cole da war und sie allein sein wolle. Ich mach mir Sorgen.“ „Ich würde sie jetzt erst mal in Ruhe lassen, so wie sie es will...“ „Das hat Paige auch gesagt, aber ich kann das nicht!“ Piper wurde bald verrückt. „Ich schlage vor, du lässt sie bis zum Abendessen in Ruhe und wenn sie dann nicht kommt, gehst du mal zu ihr!“ Seine Frau seufzte. „Na gut. Dann lass uns mal das Essen richten.“...

Phoebe wollte schlafen und die Gedanken in ihrem Kopf verdrängen. Cole hatte sie wirklich gefragt! Er hatte es getan! Vor kurzem hatte sie noch in ihr Tagebuch geschrieben, dass sie fände, dass Piper zu früh geheiratet habe und jetzt fragte Cole, ob sie das auch machen wolle. Sie waren doch beide noch so jung. Sicher, Phoebe hatte schon daran gedacht Cole zu heiraten. Aber in ferner Zukunft und nicht jetzt. „Geht weg von mir! Weg! Weg, weg! Ich will euch nicht hören! Ich will schlafen.“ Sie versuchte die Gedanken zu verdrängen. Sie wollte morgen weiterdenken. Jetzt aber nur schlafen! Aber wie sollte Phoebe sich entscheiden? Sie liebte Cole über alles, klar, aber sie hatten doch noch so viel Zeit. Vielleicht hätten sie auch bald heiraten können, in vier, fünf Jahren. Aber jetzt? Andererseits – würde Cole immer noch zusammen sein wollen, mit der Frau, die seinen Heiratsantrag abgelehnt hatte? Wenn er sie verließ, würde sie ihn für immer verlieren und das würde Phoebe nicht aushalten! War es das Wert? War es wert, Cole zu verlieren und ihre Freiheit zu behalten? War es wert, ihre Freiheit zu verlieren und Cole zu heiraten? Sie wusste keine Antworten.
In dem Moment hörte sie Piper zum Essen rufen. Aber Phoebe hatte keinen Hunger. „Hoffentlich kommt Piper jetzt nicht nach oben und fragt mich aus. Das ist das letzte, was ich jetzt will. Ich möchte jetzt schlafen und morgen aufwachen und merken, dass ich alles geträumt habe.“


Piper und Leo hatten das Abendessen vorbereitet, während Paige den Tisch gedeckt hatte. Sie hatten ein paar mal nach Phoebe gerufen, aber keine Antwort bekommen, geschweige denn, dass Phoebe heruntergekommen war. „Leo, ich gehe jetzt mal zu ihr. Ich lasse sie jetzt nicht allein da oben, wo es ihr doch schlecht geht!“ Leo schaute seine Frau bedenklich an: „Vielleicht hat sie keinen Hunger oder sie schläft oder sie will immer noch allein sein. Lass sie doch mal bis morgen in Ruhe.“ Paige stimmte ihm zu: „Vielleicht nervt es Phoebe, wenn du sie störst!?“ „Trotzdem! Das lässt mir jetzt keine Ruhe. Ich werde jetzt nach ihr sehen.“
Entschlossen ging Piper die Treppe hinauf zu Phoebes Zimmer. Sie klopfte leise an die Tür, doch niemand antwortete. „Phoebe? Pheebz?“ Leise öffnete sie die Tür. Ihre Schwester lag mit dem Rücken zu ihr und schlief. „Phoebe, was ist nur mit dir?“ Piper flüsterte die Worte, obwohl sie wusste, dass sie niemand hörte. Sie schloss die Tür wieder und ging schweigsam die Treppe hinunter und setzte sich zu Leo und Paige an den Tisch. „Sie schläft. Oder zumindest stellt sie sich so!“ Piper seufzte und nahm sich ein Brot...


Im Mausoleum saß Cole und hatte den Kopf in die Hände gestützt. Er hatte sie wirklich gefragt. Er hatte Phoebe wirklich gefragt, ob sie seine Frau werden wollte. Wenn sie Ja sagte, dann würde sich alles ändern... Und wenn sie Nein sagte? Daran durfte er gar nicht denken! Es wäre so schrecklich! Würden sie dann immer noch ein glückliches Paar sein? Oder würde ihre Beziehung nicht mehr standhalten? Wollte er dann überhaupt noch mit ihr zusammen sein?
Auch Cole quälte sich mit vielen Fragen. Er war ein Dämon, sie eine Hexe. Würde diese Liebe wirklich standhalten? Und wenn Balthasar wieder ausbrechen würde? Nein, dass müsste er verhindern! Er stand auf und blinzelte in den Höllenschlund. Cole war nun in einem Raum, der dunkel war und nur ein schwacher Lichtschein war an einer Stelle des Zimmers. Er ging von einem Ständer in der Mitte aus. Darauf lag ein Buch. Cole ging darauf zu und berührte es vorsichtig mit den Fingerspitzen. Ja, er konnte es anfassen. Ein Vorteil, dass er auf der Seite des Guten stand. Er schlug den Einband auf und las: Buch des Lichts. Es war das Gegenstück zum Buch der Schatten. Das Buch des Lichts enthielt viele berühmte Hexen und alle ihre Nachfolger. Seit ein paar Jahren war auch Piper, Prue und Phoebe darin verzeichnet. Seit ein paar Monaten nun, war der Name Prue durchgestrichen und Paige daneben geschrieben worden. Das Buch gehörte dem Bösen, doch seit ein paar Wochen hatte eine Hexe geschafft, es auf die Seite des Guten zu ziehen. Jetzt war der Inhalt nur noch für Menschen mit guter Seele (haben Dämonen überhaupt eine Seele?) lesbar. Zum Glück nahm das Buch Cole an, es spürte wahrscheinlich, dass er Hexen half. Cole blätterte, bis er einen Zauberspruch gefunden hatte, der lautete:
„Es ist das Böse gewesen,
es wird das Gute sein.
Wenn diesen Spruch ich gelesen,
ich werde ganz rein.
Die Kräfte, die bleiben,
der Rest der geht.
Das Böse bringt Leiden,
wird mit dem Wind verweht.“

Darunter stand kurz erklärt:
„Für Halbdämonen, die auf die gute Seite wechseln wollen. Lese den Spruch und werde befreit. Die Kräfte werden gut und verändern sich, das heißt man bekommt andere Kräfte.“
Cole war begeistert. Das war genau das, was er wollte! Gut werden und die Kräfte trotzdem behalten. Er schrieb den Spruch auf ein Stück Papier und steckte es in die Jackentasche. Dann blinzelte er sich wieder ins Mausoleum. Cole stellte sich in die Mitte des Raumes und las den Zauber aus dem Buch vor. Als er geendet hatte, passierte jedoch nichts. Cole war enttäuscht und stampfte wütend auf, als ihn plötzlich ein rotes Licht erfasste und er sich schneller und schneller im Kries drehte. Ihm wurde schwindlig und er verwandelte sich, ohne etwas zu tun,
plötzlich in Balthasar.
Cole dachte, jetzt hätte sein letztes Stündlein geschlagen, als er verbrannte. Schmerz durchfuhr ihn, doch plötzlich war alles vorbei. Cole war wieder der alte und kniete auf dem kalten Steinfußboden des Mausoleums. Hatte der Zauber gewirkt? Er wagte es und versuchte sich in Balthasar zu verwandeln. Es ging nicht. Er versuchte es noch einmal. Es ging immer noch nicht. „Juhu! Ich bin frei!“ Cole sprang im Mausoleum herum. Ein anderer hätte ihn sicher als einen Irren abgestempelt, der sich für Rumpelstilzchen hält. Als er wieder zu Ruhe kam holte er tief Luft. Jetzt war Phoebe an der Reihe.
 
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