W
Wet Eyes
Guest
The Magic Hour
Paige war auf dem Dachboden und las im `Buch der Schatten´. Sie saß in einem bequemen Korbsessel ihrer Vorfahren und wollte unbedingt einen Liebeszauber finden, denn sie hatte es langsam satt, als einzige der Halliwells keinen Freund zu haben.
Drei Tage waren nun schon vergangen, seit die jüngste Halliwell-Schwester hier ihre Zeit verbrachte. Sie verließ den Dachboden nur noch um zu essen, zu trinken und wenn sie arbeiten musste. Piper war schon etwas genervt davon, doch „solange du nichts schlimmes heraufbeschwörst, haben wir wenigstens Ruhe“ war ihre Rede.
Gefunden hatte Paige nur Dämonen-Vernichtungszauber, -beschwörungen, -aufspürungen... eben alles, was mit Dämonen zutun hatte.
Sie strich sich eine Strähne ihres kastanienfarbenen Haares aus dem Gesicht und verfluchte `Das Buch der Schatten´: „Mist, wieso gibt es denn kein Inhaltsverzeichnis? Wie soll man hier etwas finden?“ Sie suchte weiter, hatte schon gut zwei drittel des Buches durchgeblättert und doch, solange sie auch versuchte einen Zauber zu finden, es gab einfach keinen! Frustriert schlug sie den alten geerbten Folianten zu. Ihre Vorfahren hatten wohl keine Probleme mit der Liebe gehabt.
„Vielleicht finde ich ja nachher noch etwas.“, murmelte Paige, als sie sich in die Küche orbte um sich einen starken Kaffe zu holen, der sie wach halten sollte, denn es war schon nach 23.00 Uhr. Man merkte, dass sich Paiges Leben verändert hatte, seit sie wusste, dass sie eine Hexe war und bei ihren Schwestern wohnte. Sie war viel vernünftiger geworden und ließ die Finger von Partys, die unter der Woche stattfanden. Neuerdings kam die Langschläferin am Morgen auch besser aus dem Bett, was ihren Job sichtlich positiv beeinträchtigte, da Paige schon um 8 Uhr früh anfing.
Piper und Leo saßen am Küchentisch und hielten ein „Mitternachtsmahl“. Endlich waren die beiden mal nicht am streiten.
Sie wurde – wieder einmal – von Piper gerügt: „Paige, was soll das? Du kannst doch wie jeder andere Mensch auch die Treppe benutzen. Du weißt, dass wir unsere Kräfte nicht...“ „...zum eigenen Nutzen einsetzen sollen. Ja, ja, schon gut. Ich denk halt nie dran. Und außerdem, wir sind alle keine richtigen Menschen!“
„Hi Paige!“, grüßte nun auch Leo lächelnd, „Wie geht’s denn so?“ „Na ja,“ war alles was Paige erwiderte und wandte sich gleich Piper zu, die den Tisch abräumte und das Geschirr in die Spüle stellte: „Ähm, also. Könntest du mir vielleicht bei was helfen?“ „Klar, was ist denn?“ „Na ja, ich...“, Paige sah verstohlen zu Leo. Der kapierte sofort, dass es hier um eine Sache unter Schwestern ging und gab seiner Frau einen kurzen Kuss um sich zu verabschieden. „Aber bleib nicht zu lange weg, ich warte auf dich.“ „Ich tu mein bestes.“ sagte ihr Ehemann und orbte sich nach „oben“.
„Schieß los!“, forderte Piper ihre Schwester auf. „Also, es ist so, Phoebe und Cole sind vollkommen glücklich, du und Leo, ihr streitet zwar oft, seid aber verheiratet, und ich...“ Paige stockte. „Oh, ich verstehe.“ Piper grinste. „Du willst einen... “Freund“! Tja, jetzt weiß ich wieso du dauernd auf dem Dachboden warst. Aber im `Buch der Schatten´ sind doch viele Liebeszauber! Oder bist du auf einmal vernünftig geworden und hast eingesehen, dass du die Magie nicht zu deinem eigenen Vorteil einsetzen darfst? Das wäre ja ein Wunder!“
„Warte mal, du sagst, dass es im Buch viele Liebeszauber gibt! Wieso darf man sie dann nicht benutzen?“ „Na ja, unsere Vorfahren haben sich wohl auch nicht immer an die Regeln gehalten...“, gab Piper verlegen zur Antwort und trocknete einen abgespülten Teller ab. „Und wieso hab ich dann überhaupt keine gefunden?“, fuhr Paige fort.
„Vielleicht hat der `Hohe Rat´ sie ja extra wegen dir verschwinden lassen.“, gab Piper lächelnd zur Antwort und wandte sich dann wieder ihrem Geschirr zu.
„Das hat mir jetzt auch nicht weiter geholfen.“, dachte Paige betrübt, als sie die Küche verließ um `ganz normal´ die Treppe zum Dachboden hinauf zu steigen. „Weiter suchen und das beste hoffen ist meine Devise.“
„Look into the future, what do you see?“ Phoebe summte das Lied im Radio mit. Sie kannte es irgendwoher, doch sie konnte sich nicht mehr dran erinnern. Es machte sie irgendwie etwas melancholisch.
„Ich bin so glücklich!“ dachte die mittlere Halliwell- Schwester. „Wenn ich Cole nicht hätte...?“ Sie wollte gar nicht daran denken.
Phoebe stand von ihrem Bett auf und stellte sich vor ihren Wandspiegel.
„Ich weiß, dass Cole mich attraktiv findet, er betont es ja immer wieder, aber wie finden mich eigentlich andere Männer?“
Sie hatte schon immer keine Probleme mit ihrem Aussehen gehabt, ganz im Gegensatz zu Piper, die in der High School mit ihrer Zahnspange ausgesehen hatte, wie... ja, wie ein ganz normales Schulmädchen eben. Heute strahlte ihre Schwester nur so vor Schönheit, obwohl sie nichts an sich betonte. Die Halliwells konnten sowieso alle mit ihrem Aussehen zufrieden sein.
Phoebe ging zu ihrem Schreibtisch und nahm ihr Tagebuch zur Hand. Sie blätterte in den ersten paar Seiten herum und dachte bei sich, dass sie viel früher hätte damit anfangen sollen. Nur ein paar Tage bevor Prue gestorben war, hatte sie es gekauft.
Bei ihrem ersten Eintrag war sie genauso unglücklich gewesen, wie bei ihrem zweiten. Sie las das Geschriebene noch einmal:
„Liebes Tagebuch, 18.09.2002
das ist mein erster Eintrag. Was soll ich denn schreiben?
Ach, ich weiß:
Ich kann es immer noch nicht glauben, dass Cole eine Hexe umgebracht hat. Werde ich ihm das überhaupt jemals verzeihen können? Einerseits verstehe ich ihn, er wollte seinen Vater retten, aber andererseits, es ging auch um mich. Sein Vater ist schon lange tot, ich bin noch am Leben. Tja, wie lange wohl noch? Wenn uns noch mehr dieser Dämonen belagern, ist die Aussicht auf einen frühen Tod hoch. Vielleicht wäre es ja sogar besser, wenn ich sterben würde, dann müsste ich Cole nicht mehr nachtrauern und er würde es bereuen, mich im Stich gelassen zu haben. Aber was rede ich da?! Ich lasse doch meine Schwestern und die Unschuldigen nicht allein! Vielleicht hat Cole eine zweite Chance verdient, aber ich weiß nicht... Ich werde mal wieder viel nachdenken. Oh, Prue ruft. Was hab ich jetzt schon wieder angestellt? Manchmal kann sie einem echt auf die Nerven gehen. Machs gut, mein Vertrauter. Deine Phoebe“
Phoebe schämte sich so sehr für diese letzten Sätze: „Wieso habe ich immer nur an ihre schlechten Seiten gedacht? Wieso? Wenn ich sie doch nur einmal verstanden hätte. Was muss sie von mir denken? Sie hat so viel für uns getan und ich hielt das alles für selbstverständlich. Aber jetzt kann ich auch nichts mehr daran ändern. Und wie treffend meine Sätze über einen baldigen Tod waren.“
Sie seufzte und las weiter:
„Liebes Tagebuch, 02.10.2002
es ist etwas schreckliches geschehen. Meine große Schwester Prue ist gestorben. Ein Dämon hat sie umgebracht. Piper geht es noch schlechter als mir. Wie sollen wir bloß ohne Prue klar kommen? Wer soll die Macht der Drei wieder herstellen? Aber das ist nicht so wichtig! Am liebsten wäre ich keine Hexe mehr. Am liebsten wäre ich für sie gestorben. Aber am besten wäre es, wenn ich dieses blöde Buch nie gefunden und diesen dämlichen Spruch nie aufgesagt hätte. Ich bin an allem schuld! Wenn ich nicht aus New York gekommen wäre, dann wäre jetzt alles anders. Andy und Prue würden leben und wären höchstwahrscheinlich ein Paar geworden. Aber ein Gutes hat es: Ich habe den Mann meines Lebens getroffen: Cole! Ich habe ihm verziehen und wir sind wieder zusammen. Wenn er und Piper nicht wären, wüsste ich nicht was ich machen sollte. Auch Leo und Daryl helfen mir total. Und es ist noch jemand gekommen: Unser Dad! Er ist genauso getroffen wie wir und ist so furchtbar froh, dass er sich mit Prue noch vor ihrem Tode ausgesprochen hat. Ich muss wieder gehen - Prue wird gleich beerdigt. Irgendwie werden wir es schaffen, Piper und ich und Leo und Cole. Irgendwann werden wir wieder glücklich sein und lachen können. Vielleicht sogar bald. Piper geht es sehr schlecht. Sie tut mir so leid. Aufwiedersehen mein Freund und Danke, dass ich dir alles anvertrauen kann.
Phoebe“
Man sah heute noch, wo ihre Tränen die Seiten des Buches gefärbt hatten. Auch jetzt stiegen sie ihr in die Augen, aber sie war viel zu glücklich um jetzt zu weinen. Prue würde es sicher so wollen. Sie schlug eine leere Seite auf und begann einen neuen Eintrag:
„Liebes Tagebuch 11.10.2003
Ich will mal wieder schreiben. ....... Ähm, also! Was soll ich denn schreiben? Na, okay:
Nach Prue’s Tod –ein Jahr und 17 Tage ist das jetzt her- haben Piper und ich unsere Halbschwester Paige gefunden. Ja, unsere Halbschwester. Mom und Sam sind ihre Eltern. Sie hat es uns verschwiegen, weil damals eine Beziehung zwischen Hexen und Wächtern des Lichts nicht erlaubt war. Was Piper ja nun geändert hat. Paige ist jetzt schon etwas länger bei uns... Mehr zu ihr andermal. Piper und Leo streiten sich die ganze Zeit. Langsam nervt es! Piper hat mit mir über Paige geredet. Sie sagt, Paige sei unglücklich. Ich weiß nicht, warum sie das denkt. Ich finde sie glücklich genug. Cole war in letzter Zeit immer da. Gestern ist er mal wieder gegangen, um sich „umzuschauen“. Ich bin verliebt wie noch nie! Ich könnte mir sogar vorstellen, ihn zu heiraten. Aber natürlich nicht sofort! Piper hat nach meiner Ansicht zu früh geheiratet. Aber solange sie sich mit Leo noch einigermaßen versteht, ist es ja okay. Was ist, wenn sie sich einmal scheiden lassen? Was ändert sich dann für uns? Ich meine, er ist ja auch unser Wächter! Aber darüber will ich gar nicht nachdenken. Hoffentlich kommt Cole bald wieder. Ich vermisse ihn schon wieder. Tja, jetzt weiß ich nicht mehr, was ich noch schreiben soll. Also, dann mal ciao! Deine Pheebz“
Paige war auf dem Dachboden und las im `Buch der Schatten´. Sie saß in einem bequemen Korbsessel ihrer Vorfahren und wollte unbedingt einen Liebeszauber finden, denn sie hatte es langsam satt, als einzige der Halliwells keinen Freund zu haben.
Drei Tage waren nun schon vergangen, seit die jüngste Halliwell-Schwester hier ihre Zeit verbrachte. Sie verließ den Dachboden nur noch um zu essen, zu trinken und wenn sie arbeiten musste. Piper war schon etwas genervt davon, doch „solange du nichts schlimmes heraufbeschwörst, haben wir wenigstens Ruhe“ war ihre Rede.
Gefunden hatte Paige nur Dämonen-Vernichtungszauber, -beschwörungen, -aufspürungen... eben alles, was mit Dämonen zutun hatte.
Sie strich sich eine Strähne ihres kastanienfarbenen Haares aus dem Gesicht und verfluchte `Das Buch der Schatten´: „Mist, wieso gibt es denn kein Inhaltsverzeichnis? Wie soll man hier etwas finden?“ Sie suchte weiter, hatte schon gut zwei drittel des Buches durchgeblättert und doch, solange sie auch versuchte einen Zauber zu finden, es gab einfach keinen! Frustriert schlug sie den alten geerbten Folianten zu. Ihre Vorfahren hatten wohl keine Probleme mit der Liebe gehabt.
„Vielleicht finde ich ja nachher noch etwas.“, murmelte Paige, als sie sich in die Küche orbte um sich einen starken Kaffe zu holen, der sie wach halten sollte, denn es war schon nach 23.00 Uhr. Man merkte, dass sich Paiges Leben verändert hatte, seit sie wusste, dass sie eine Hexe war und bei ihren Schwestern wohnte. Sie war viel vernünftiger geworden und ließ die Finger von Partys, die unter der Woche stattfanden. Neuerdings kam die Langschläferin am Morgen auch besser aus dem Bett, was ihren Job sichtlich positiv beeinträchtigte, da Paige schon um 8 Uhr früh anfing.
Piper und Leo saßen am Küchentisch und hielten ein „Mitternachtsmahl“. Endlich waren die beiden mal nicht am streiten.
Sie wurde – wieder einmal – von Piper gerügt: „Paige, was soll das? Du kannst doch wie jeder andere Mensch auch die Treppe benutzen. Du weißt, dass wir unsere Kräfte nicht...“ „...zum eigenen Nutzen einsetzen sollen. Ja, ja, schon gut. Ich denk halt nie dran. Und außerdem, wir sind alle keine richtigen Menschen!“
„Hi Paige!“, grüßte nun auch Leo lächelnd, „Wie geht’s denn so?“ „Na ja,“ war alles was Paige erwiderte und wandte sich gleich Piper zu, die den Tisch abräumte und das Geschirr in die Spüle stellte: „Ähm, also. Könntest du mir vielleicht bei was helfen?“ „Klar, was ist denn?“ „Na ja, ich...“, Paige sah verstohlen zu Leo. Der kapierte sofort, dass es hier um eine Sache unter Schwestern ging und gab seiner Frau einen kurzen Kuss um sich zu verabschieden. „Aber bleib nicht zu lange weg, ich warte auf dich.“ „Ich tu mein bestes.“ sagte ihr Ehemann und orbte sich nach „oben“.
„Schieß los!“, forderte Piper ihre Schwester auf. „Also, es ist so, Phoebe und Cole sind vollkommen glücklich, du und Leo, ihr streitet zwar oft, seid aber verheiratet, und ich...“ Paige stockte. „Oh, ich verstehe.“ Piper grinste. „Du willst einen... “Freund“! Tja, jetzt weiß ich wieso du dauernd auf dem Dachboden warst. Aber im `Buch der Schatten´ sind doch viele Liebeszauber! Oder bist du auf einmal vernünftig geworden und hast eingesehen, dass du die Magie nicht zu deinem eigenen Vorteil einsetzen darfst? Das wäre ja ein Wunder!“
„Warte mal, du sagst, dass es im Buch viele Liebeszauber gibt! Wieso darf man sie dann nicht benutzen?“ „Na ja, unsere Vorfahren haben sich wohl auch nicht immer an die Regeln gehalten...“, gab Piper verlegen zur Antwort und trocknete einen abgespülten Teller ab. „Und wieso hab ich dann überhaupt keine gefunden?“, fuhr Paige fort.
„Vielleicht hat der `Hohe Rat´ sie ja extra wegen dir verschwinden lassen.“, gab Piper lächelnd zur Antwort und wandte sich dann wieder ihrem Geschirr zu.
„Das hat mir jetzt auch nicht weiter geholfen.“, dachte Paige betrübt, als sie die Küche verließ um `ganz normal´ die Treppe zum Dachboden hinauf zu steigen. „Weiter suchen und das beste hoffen ist meine Devise.“
„Look into the future, what do you see?“ Phoebe summte das Lied im Radio mit. Sie kannte es irgendwoher, doch sie konnte sich nicht mehr dran erinnern. Es machte sie irgendwie etwas melancholisch.
„Ich bin so glücklich!“ dachte die mittlere Halliwell- Schwester. „Wenn ich Cole nicht hätte...?“ Sie wollte gar nicht daran denken.
Phoebe stand von ihrem Bett auf und stellte sich vor ihren Wandspiegel.
„Ich weiß, dass Cole mich attraktiv findet, er betont es ja immer wieder, aber wie finden mich eigentlich andere Männer?“
Sie hatte schon immer keine Probleme mit ihrem Aussehen gehabt, ganz im Gegensatz zu Piper, die in der High School mit ihrer Zahnspange ausgesehen hatte, wie... ja, wie ein ganz normales Schulmädchen eben. Heute strahlte ihre Schwester nur so vor Schönheit, obwohl sie nichts an sich betonte. Die Halliwells konnten sowieso alle mit ihrem Aussehen zufrieden sein.
Phoebe ging zu ihrem Schreibtisch und nahm ihr Tagebuch zur Hand. Sie blätterte in den ersten paar Seiten herum und dachte bei sich, dass sie viel früher hätte damit anfangen sollen. Nur ein paar Tage bevor Prue gestorben war, hatte sie es gekauft.
Bei ihrem ersten Eintrag war sie genauso unglücklich gewesen, wie bei ihrem zweiten. Sie las das Geschriebene noch einmal:
„Liebes Tagebuch, 18.09.2002
das ist mein erster Eintrag. Was soll ich denn schreiben?
Ach, ich weiß:
Ich kann es immer noch nicht glauben, dass Cole eine Hexe umgebracht hat. Werde ich ihm das überhaupt jemals verzeihen können? Einerseits verstehe ich ihn, er wollte seinen Vater retten, aber andererseits, es ging auch um mich. Sein Vater ist schon lange tot, ich bin noch am Leben. Tja, wie lange wohl noch? Wenn uns noch mehr dieser Dämonen belagern, ist die Aussicht auf einen frühen Tod hoch. Vielleicht wäre es ja sogar besser, wenn ich sterben würde, dann müsste ich Cole nicht mehr nachtrauern und er würde es bereuen, mich im Stich gelassen zu haben. Aber was rede ich da?! Ich lasse doch meine Schwestern und die Unschuldigen nicht allein! Vielleicht hat Cole eine zweite Chance verdient, aber ich weiß nicht... Ich werde mal wieder viel nachdenken. Oh, Prue ruft. Was hab ich jetzt schon wieder angestellt? Manchmal kann sie einem echt auf die Nerven gehen. Machs gut, mein Vertrauter. Deine Phoebe“
Phoebe schämte sich so sehr für diese letzten Sätze: „Wieso habe ich immer nur an ihre schlechten Seiten gedacht? Wieso? Wenn ich sie doch nur einmal verstanden hätte. Was muss sie von mir denken? Sie hat so viel für uns getan und ich hielt das alles für selbstverständlich. Aber jetzt kann ich auch nichts mehr daran ändern. Und wie treffend meine Sätze über einen baldigen Tod waren.“
Sie seufzte und las weiter:
„Liebes Tagebuch, 02.10.2002
es ist etwas schreckliches geschehen. Meine große Schwester Prue ist gestorben. Ein Dämon hat sie umgebracht. Piper geht es noch schlechter als mir. Wie sollen wir bloß ohne Prue klar kommen? Wer soll die Macht der Drei wieder herstellen? Aber das ist nicht so wichtig! Am liebsten wäre ich keine Hexe mehr. Am liebsten wäre ich für sie gestorben. Aber am besten wäre es, wenn ich dieses blöde Buch nie gefunden und diesen dämlichen Spruch nie aufgesagt hätte. Ich bin an allem schuld! Wenn ich nicht aus New York gekommen wäre, dann wäre jetzt alles anders. Andy und Prue würden leben und wären höchstwahrscheinlich ein Paar geworden. Aber ein Gutes hat es: Ich habe den Mann meines Lebens getroffen: Cole! Ich habe ihm verziehen und wir sind wieder zusammen. Wenn er und Piper nicht wären, wüsste ich nicht was ich machen sollte. Auch Leo und Daryl helfen mir total. Und es ist noch jemand gekommen: Unser Dad! Er ist genauso getroffen wie wir und ist so furchtbar froh, dass er sich mit Prue noch vor ihrem Tode ausgesprochen hat. Ich muss wieder gehen - Prue wird gleich beerdigt. Irgendwie werden wir es schaffen, Piper und ich und Leo und Cole. Irgendwann werden wir wieder glücklich sein und lachen können. Vielleicht sogar bald. Piper geht es sehr schlecht. Sie tut mir so leid. Aufwiedersehen mein Freund und Danke, dass ich dir alles anvertrauen kann.
Phoebe“
Man sah heute noch, wo ihre Tränen die Seiten des Buches gefärbt hatten. Auch jetzt stiegen sie ihr in die Augen, aber sie war viel zu glücklich um jetzt zu weinen. Prue würde es sicher so wollen. Sie schlug eine leere Seite auf und begann einen neuen Eintrag:
„Liebes Tagebuch 11.10.2003
Ich will mal wieder schreiben. ....... Ähm, also! Was soll ich denn schreiben? Na, okay:
Nach Prue’s Tod –ein Jahr und 17 Tage ist das jetzt her- haben Piper und ich unsere Halbschwester Paige gefunden. Ja, unsere Halbschwester. Mom und Sam sind ihre Eltern. Sie hat es uns verschwiegen, weil damals eine Beziehung zwischen Hexen und Wächtern des Lichts nicht erlaubt war. Was Piper ja nun geändert hat. Paige ist jetzt schon etwas länger bei uns... Mehr zu ihr andermal. Piper und Leo streiten sich die ganze Zeit. Langsam nervt es! Piper hat mit mir über Paige geredet. Sie sagt, Paige sei unglücklich. Ich weiß nicht, warum sie das denkt. Ich finde sie glücklich genug. Cole war in letzter Zeit immer da. Gestern ist er mal wieder gegangen, um sich „umzuschauen“. Ich bin verliebt wie noch nie! Ich könnte mir sogar vorstellen, ihn zu heiraten. Aber natürlich nicht sofort! Piper hat nach meiner Ansicht zu früh geheiratet. Aber solange sie sich mit Leo noch einigermaßen versteht, ist es ja okay. Was ist, wenn sie sich einmal scheiden lassen? Was ändert sich dann für uns? Ich meine, er ist ja auch unser Wächter! Aber darüber will ich gar nicht nachdenken. Hoffentlich kommt Cole bald wieder. Ich vermisse ihn schon wieder. Tja, jetzt weiß ich nicht mehr, was ich noch schreiben soll. Also, dann mal ciao! Deine Pheebz“