Mcleod Daughter
1.000er-Club
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- 21 Juli 2007
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AW: Welche Bücher lest ihr?
Also ich habe gerade "Feuchtgebiete" von Charlotte Roche beendet (innerhalb von 2 Tagen) ... Kann ich sehr empfehlen. Dieses Buch sollte man aber nur lesen, wenn man "offen für Alles" ist ... Ich musste an einigen -okay vielen- Stellen wirklich würgen ^^, aber ich finde, dass man einige Sachen dort von sich wiederfindet, was öffentlich aber wohl keiner zugeben würde. Charlotte schreibt mit so viel Witz und Sarkasmus, dass man das Buch eigentlich nur lieben oder hassen kann. Ich denke nicht, dass es da ein großartiges Zwischending gibt. Ich bin sehr begeistert und kann die Leute, die es kritisieren nicht wirklich verstehen. Aber diese Themen, die dort angeschnitten werden, sind in der Gesellschaft einfach tabu und werden totgeschwiegen. Wieeee dem auch sei, es ist toll.
Kurze Inhaltsangabe:
"Nach einer missglückten Intimrasur liegt die 18-jährige Helen auf der Inneren Abteilung von Maria Hilf. Sie wartet auf den Besuch ihrer geschiedenen Eltern, in der irren Hoffnung, die beiden könnten sich am Krankenbett der Tochter endlich versöhnen. Unterdessen nimmt sie jene Bereiche ihres Körpers unter die Lupe, die gewöhnlich als unmädchenhaft gelten, und lässt Krankenpfleger Robin die Stellen fotografieren, die sich ihrem neugierigen Blick entziehen. Nebenher pflegt sie ihre Sammlung von Avocadokernen, die ihr auch in sexueller Hinsicht wertvolle Dienste leisten. Selbst wenn Helens Besessenheit eine Notoperation nötig werden lässt - ihr ungestümer Witz und ihre Wahrhaftigkeit machen sie zu einer Sensation nicht nur auf der Station des Krankenhauses. Sie spricht aus, was andere nicht einmal zu denken wagen. »Feuchtgebiete« ist eine Exkursion zu den letzten Tabus der Gegenwart. Mutig, radikal und provokant rebelliert Charlotte Roches Roman gegen Hygienehysterie und die sterile Ästhetik der Frauenzeitschriften, gegen den standardisierten Umgang mit dem weiblichen Körper und seiner Sexualität - und erzählt dabei die wunderbar wilde Geschichte einer ebenso genusssüchtigen wie verletzlichen Heldin."
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Jetzt habe ich mit dem Buch "Schmerzenskinder" von Waris Dirie angefangen. Ihre Büche "Wüstenblume" und "Nomadentocher" habe ich bereits gelesen und war so von ihrer Arbeit beeindruckt, dass ich mir dieses Buch einfach auch noch kaufen musste. Bisher habe ich noch nicht so viel gelesen, aber das, was ich gelesen habe ist auch mal wieder aufs Höchste schokierenden, tragisch und auch sehr mutig. Wer sich für die Geschichte der Genitalverstümmlung an Frauen in Afrika interessiert und mehr darüber erfahren möchte, fährt mit diesen Büchern genau richtig!
" Die UN-Sonderbotschafterin war nicht so blauäugig zu denken, Genitalverstümmelungen junger Mädchen seien nur auf den afrikanischen Kontinent beschränkt. In welchem Maße die unsägliche Praxis jedoch auch in Europa Einzug gehalten hat, war auch für sie ein Schock. Das 10-jährige Mädchen in Cardiff wäre verblutet, hätte nicht ein englischer Arzt sein Leben gerettet. Alle weiteren Nachfragen Diries waren an der üblichen Mauer des Schweigens abgeprallt. Geblieben ist ihr Albtraum -- aber auch der feste Vorsatz, unter der schwarzafrikanischen Bevölkerung in Europa ein neues Bewusstsein zu schaffen. FGM (das englische Kürzel für „Female Genital Mutilation“ ersetzte die verharmlosende „Beschneidung“), durfte in Europa nicht praktiziert werden. „Ich bin jetzt keine Wüstenblume und keine Nomadentochter mehr“ -- Waris Diries drittes Leben hatte begonnen!
Zurück in Wien, ihrer jetzigen Heimatstadt, beginnt eine ernüchternde Bestandsaufnahme. Die somalische Autorin, im Alter von fünf Jahren selbst ein Beschneidungsopfer, muss feststellen, dass entgegen anderslautender Behauptungen, die Genitalverstümmelung weltweit stetig zunimmt. Schätzungen von UNO und WHO gehen inzwischen von unvorstellbaren 150 Millionen Opfern aus. Dann der Schock: Allein 500.000 betroffene Mädchen und Frauen leben in Europa! Wer sind diese Frauen? Wie und wo leben sie unter uns? Wie ist die Gesetzeslage? Eine Menge Fragen warten auf Waris Dirie, deren Recherche sie quer durch Europa führt. Eine bedrückende Dokumentation entsteht.
In Waris Diries somalischer Heimat gibt es eine verniedlichende Redensart: „Liebe tut dreimal weh“, heißt es da, „bei der Beschneidung, bei der Vereinigung mit dem Mann und bei der Geburt der Kinder“. Frauen wie Waris Dirie und ihren weltweit beachteten Publikationen obliegt es, solch menschenverachtenden Weisheiten auf immer den Garaus zu machen. "
Also ich habe gerade "Feuchtgebiete" von Charlotte Roche beendet (innerhalb von 2 Tagen) ... Kann ich sehr empfehlen. Dieses Buch sollte man aber nur lesen, wenn man "offen für Alles" ist ... Ich musste an einigen -okay vielen- Stellen wirklich würgen ^^, aber ich finde, dass man einige Sachen dort von sich wiederfindet, was öffentlich aber wohl keiner zugeben würde. Charlotte schreibt mit so viel Witz und Sarkasmus, dass man das Buch eigentlich nur lieben oder hassen kann. Ich denke nicht, dass es da ein großartiges Zwischending gibt. Ich bin sehr begeistert und kann die Leute, die es kritisieren nicht wirklich verstehen. Aber diese Themen, die dort angeschnitten werden, sind in der Gesellschaft einfach tabu und werden totgeschwiegen. Wieeee dem auch sei, es ist toll.
Kurze Inhaltsangabe:
"Nach einer missglückten Intimrasur liegt die 18-jährige Helen auf der Inneren Abteilung von Maria Hilf. Sie wartet auf den Besuch ihrer geschiedenen Eltern, in der irren Hoffnung, die beiden könnten sich am Krankenbett der Tochter endlich versöhnen. Unterdessen nimmt sie jene Bereiche ihres Körpers unter die Lupe, die gewöhnlich als unmädchenhaft gelten, und lässt Krankenpfleger Robin die Stellen fotografieren, die sich ihrem neugierigen Blick entziehen. Nebenher pflegt sie ihre Sammlung von Avocadokernen, die ihr auch in sexueller Hinsicht wertvolle Dienste leisten. Selbst wenn Helens Besessenheit eine Notoperation nötig werden lässt - ihr ungestümer Witz und ihre Wahrhaftigkeit machen sie zu einer Sensation nicht nur auf der Station des Krankenhauses. Sie spricht aus, was andere nicht einmal zu denken wagen. »Feuchtgebiete« ist eine Exkursion zu den letzten Tabus der Gegenwart. Mutig, radikal und provokant rebelliert Charlotte Roches Roman gegen Hygienehysterie und die sterile Ästhetik der Frauenzeitschriften, gegen den standardisierten Umgang mit dem weiblichen Körper und seiner Sexualität - und erzählt dabei die wunderbar wilde Geschichte einer ebenso genusssüchtigen wie verletzlichen Heldin."
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Jetzt habe ich mit dem Buch "Schmerzenskinder" von Waris Dirie angefangen. Ihre Büche "Wüstenblume" und "Nomadentocher" habe ich bereits gelesen und war so von ihrer Arbeit beeindruckt, dass ich mir dieses Buch einfach auch noch kaufen musste. Bisher habe ich noch nicht so viel gelesen, aber das, was ich gelesen habe ist auch mal wieder aufs Höchste schokierenden, tragisch und auch sehr mutig. Wer sich für die Geschichte der Genitalverstümmlung an Frauen in Afrika interessiert und mehr darüber erfahren möchte, fährt mit diesen Büchern genau richtig!
" Die UN-Sonderbotschafterin war nicht so blauäugig zu denken, Genitalverstümmelungen junger Mädchen seien nur auf den afrikanischen Kontinent beschränkt. In welchem Maße die unsägliche Praxis jedoch auch in Europa Einzug gehalten hat, war auch für sie ein Schock. Das 10-jährige Mädchen in Cardiff wäre verblutet, hätte nicht ein englischer Arzt sein Leben gerettet. Alle weiteren Nachfragen Diries waren an der üblichen Mauer des Schweigens abgeprallt. Geblieben ist ihr Albtraum -- aber auch der feste Vorsatz, unter der schwarzafrikanischen Bevölkerung in Europa ein neues Bewusstsein zu schaffen. FGM (das englische Kürzel für „Female Genital Mutilation“ ersetzte die verharmlosende „Beschneidung“), durfte in Europa nicht praktiziert werden. „Ich bin jetzt keine Wüstenblume und keine Nomadentochter mehr“ -- Waris Diries drittes Leben hatte begonnen!
Zurück in Wien, ihrer jetzigen Heimatstadt, beginnt eine ernüchternde Bestandsaufnahme. Die somalische Autorin, im Alter von fünf Jahren selbst ein Beschneidungsopfer, muss feststellen, dass entgegen anderslautender Behauptungen, die Genitalverstümmelung weltweit stetig zunimmt. Schätzungen von UNO und WHO gehen inzwischen von unvorstellbaren 150 Millionen Opfern aus. Dann der Schock: Allein 500.000 betroffene Mädchen und Frauen leben in Europa! Wer sind diese Frauen? Wie und wo leben sie unter uns? Wie ist die Gesetzeslage? Eine Menge Fragen warten auf Waris Dirie, deren Recherche sie quer durch Europa führt. Eine bedrückende Dokumentation entsteht.
In Waris Diries somalischer Heimat gibt es eine verniedlichende Redensart: „Liebe tut dreimal weh“, heißt es da, „bei der Beschneidung, bei der Vereinigung mit dem Mann und bei der Geburt der Kinder“. Frauen wie Waris Dirie und ihren weltweit beachteten Publikationen obliegt es, solch menschenverachtenden Weisheiten auf immer den Garaus zu machen. "