Phoenix
1.000er-Club
- Registriert
- 5 Januar 2004
- Beiträge
- 3.399
AW: Blutdurst
Danke, es geht schon wieder! War mehr die Zeit von Di bis einschließlich Fr
Anyway ... ich habe jetzt den ganzen Abend hart geackert und hier ist er nun: Der neue Teil!, hoffentlich nach eurem Geschmack.
Lange Zeit wurde Phoebe von diesen Augen angestarrt, denn sein durch das Dunkel stechender Blick hatte sich in ihr Gedächtnis gebrannt. Es schien als hätte seine Geste ihren Sinn erfüllt; Phoebe würde sich dauerhaft an ihn erinnern.
"Phoebe!"
Sie zuckte zusammen als der nächste Schock durch ihren Körper jagte - ein Segen!, denn sie vergaß das boshafte Gesicht des Mannes, der sie bedroht hatte. Stattdessen hatte sie nun die besorgten und verwirrten Gesichter ihrer Schwester und einiger anderer vor Augen. "Prue.", keuchte sie erleichtert und fiel ihrer Beschützerin um den Hals. Mit einem Mal fiel all die Angst und Anspannung von ihr ab. Bei Prue fühlte sie sich sicher, auch wenn sie das nicht oft zugab.
"Hey, hey. Was ist denn passiert?", fragte Prue und blickte über Phoebe Schulter zu den anderen hoch, "Und wo sind Piper und Chase?" Dana und Jules wirkten genauso besorgt wie Prue als Phoebe nicht antwortete. Die übrigen schienen desinteressiert an der verängstigten Frau, aber neugierig auf das Camp. "Das is' es also.", murmelte CJ und bestätigte Prues Vorurteil, "Sieht irgendwie verlassen aus.", er runzelte die Stirn, irritiert über die vielen verdunkelten Holzhütten und Zelte, bzw. über alle verdunkelten Holzhütten und Zelte. "Es ist schon spät.", gab ihm Debby zu bedenken und warf ebenfalls einen Blick durch das verdunkelte Camp, von dem man nicht gerade viel erkennen konnte. Es war nicht das größte, aber es lag nicht weit von einem wunderschönen See entfernt und sollte ganz anständig sein. Viele Menschen besuchten es. Zumindest stand das im Prospekt ...
"Also wenn um diese Uhrzeit schon alle schlafen ...", Michael hob seinen skeptischen Blick und warf ihn erst zu seiner Freundin, dann zu Pat, der ebenfalls etwas unglücklich wirkte. Schließlich sollte dies ein Urlaub werden - Partys waren da ganz selbstverständlich! "Naja, lasst uns jetzt erst mal einen geeigneten Zeltplatz suchen.", schlug Shannon vor und stiefelte sofort furchtlos los. Michael und CJ folgten ihr wortlos nur Pat und Debby drehten sich nochmal zu den anderen vier Frauen um. "Brauchen Sie ...", setzte Debby an, wurde aber von Jules unterbrochen: "Nein.", sagte sie nur rau, offensichtlich genervt von der übergroßen Freundlichkeit dieser Gruppe. Prue stimmte mit einem Nicken zu und als auch Pat und Debby weg waren, wandte sie sich wieder an ihre Schwester, von der sie immernoch eine Antwort erwartete. "Phoebe.", sagte sie eindringlich.
"P-Piper und Chase geht's gut, sie warten im Wagen. Ich wollte nur kurz Luft schnappen und dann ... war da dieser Typ ..", erklärte Phoebe und stand auf, "Er war echt unheimlich, Prue.", sagte sie und warf ihrer Schwester einen viel sagenden Blick zu. "Hat er dich verletzt?", fragte Dana empört und unterzog Phoebe sofort einer Generalinspektion. "Nein. Nur ... nur fast. Währet ihr nicht gekommen.", wieder bedeutete Prue Phoebes Blick, dass das nur die halbe Geschichte war, da sie die ganze nicht in Anwesenheit ihrer Freunde erzählen konnte. "Ok. Gehen wir erst einmal zum Auto.", erklärte Prue und erblickte den Wagen auch sogleich. Zielstrebig näherte sie sich dem großen Jeep.
"Verdammt." Prue seufzte tief und lies sich auf einen Baumstamm fallen, der förmlich zum Hinsetzen einlud. Piper und Phoebe hielten sich die Hände schützend vor die Augen, denn das grelle Licht der Morgensonne breitete sich allmählich im Rücken ihrer Schwester auf der Landschaft aus. "Mittlerweile haben wir nicht mal mehr auf Ausflügen unsere Ruhe.", erneut seufzte die Älteste tief. Bislang hatte sie versucht Phoebes Vision, ein deutliches Zeichen, zu ignorieren. Doch so leicht ließ sich ihre Berufung nicht abwimmeln.
Jemand hatte auf ihre Schwestern geschossen und eine von ihnen kurz darauf auch noch mit einem Messer bedroht. "Es tut mir Leid.", sagte Prue, "Ich hätte bei euch bleiben sollen."
"Mach dir keine Vorwürfe.", meinte Piper sofort und blickte dann zwischen ihren Schwestern hin und her, "Glaubt ihr wir haben es mit einem Dämon zu tun?" "Wohl kaum. Wäre er wirklich ein Dämon, stünde ich wahrscheinlich nicht mehr vor euch.", sagte Phoebe düster und blickte sogleich in den Wald, als könnte sie in dessen Tiefen die Antwort erblicken, würde sie nur lange genug danach Ausschau halten. "Phoebe hat Recht. Er hätte auch eher mit Feuerbällen auf euch gezielt.", stimmte Prue zu. "Also haben wir es mit einem Menschen zu tun.", schlussfolgerte Piper, blickte aber skeptisch zu ihrer große Schwester hinüber, die darauf unheilvoll nickte.
"Hey!!"
Wie Drillinge drehten sich die Köpfe der Mächtigen Drei in die Richtung aus der die auffordernde Stimme gekommen war. Ein junger Mann rannte auf sie zu, mit der einen Hand wedelnd, damit er auch ja nicht zu übersehen war. Als er angekommen war nickte er vor allem Piper zur Begrüßung freundlich zu - sie kannte er noch nicht. "Pat.", erkannte Prue ihn, "Was ist denn?" "Habt ihr hier schon irgendwelche Leute gesehen?", fragte er sofort ernst. Die Schwestern blickten sich verwirrt an, dann verneinten sie einheitlich. "Wir auch nicht.", erklärte Pat, "Die Zelte und Hütten sind alle leer. Restlos." "Was?!", stieß Phoebe empört aus, "Und was ist mit Christian?" "Christian?", Pat und Prue blickten sich erst gegenseitig, dann die beiden jüngeren Schwestern fragend an. "Genau.", murmelte Piper derweil, "Er hat gesagt, dass er in einer der Hütten schläft und am nächsten Tag das Auto repariert.", als sie die noch immer fragenden Blicke sah, ergänzte sie noch: "Christian ist der Typ von Abschleppdienst." Mit einem Nicken verdeutlichte Pat, dass er verstanden hatte: "Aber wie gesagt: Das Camp ist leer! Die einzigen Menschen hier ... sind wir."
Eine geheimnisvolle und unheimliche Stille folgte und ließ vor allem Piper erzittern. Sie waren allein. In einem üblicherweise belebten Camp. Und mit mindestens einem Jäger, der - wenn er nicht verrückt war - dringend einen Optiker aufzusuchen sollte, da er drei erwachsene Menschen, die auf einem Auto saßen, mit Tieren verwechselt hatte. Irgendwas sagte ihr, dass dieser Typ absichtlich auf sie geschossen hatte. Und alleine war er sicher auch nicht.
Nach einem ziemlich kurzen Fußmarsch kamen Pat und die drei Schwester bei den anderen an. Diese standen vor dem Jeep in einem Halbkreis und diskutierten mit leicht gesenkten Köpfen miteinander, sodass sie ihre Ankunft nicht einmal bemerkten. "Was ist denn hier los?", fragte Prue nur und drängte sogleich CJ und Jules etwas bei Seite, sodass sie den Kreis durchbrechen konnte. Mit demselben Anblick, den die Anderen hatte, bekam sie plötzlich selbst Panik und verspürte den Drang ihnen auch noch dazwischen zu reden und somit das Chaos zu vergrößern: Nun hatten sie nicht nur einen Platten sondern gleich vier - denn Prue war sich sicher, dass die Reifen auf der anderen Seite des Autos nicht besser aussahen. Phoebe und Piper, die links und rechts über die Schulter ihrer Schwester gespäht hatten, musterten die deutlich zerschnittenen Gummifetzen, die früher mal aufgepumpte Reifen gewesen waren, noch eine Weile länger als sie selbst. "Was zum Teufel geht hier vor sich.", rief die Älteste wütend über die Situation, "Das ist nicht witzig." "Wem sagst du das.", gab CJ zu und schluckte schwer. Eigentlich war er kein Weichei, doch diese merkwürdigen Zufälle schienen sich nun auch vor seinen Augen zur Absicht zu wandeln. Die Reifen waren das bisher unmissverständlichste Zeichen: Nur ein ziemlich scharfes Messer kombiniert mit gewaltiger Aggression hätte den Gummi so zerstückeln können. "Das war Absicht.", stellte Pat nochmals klar und legte sogleich seinen schützenden Arm um seine zitternde Freundin, "Und aufgrund der Tatsache, dass keine Menschenseele im Camp ist, würde ich sagen, dass wir unsere Sachen packen und so schnell wie möglich-"
Ein scharfes luftzerschneidendes Geräusch ließ nicht nur Pats Stimme sondern auch jegliche anderen Geräusche verstummen. Ein dumpfer Blechton folgte, als wäre ein Stein auf der Motorhaube aufgeschlagen. Doch es war kein Stein, sondern ein spitzer Pfeil mit verbogener Spitze, der das Blech nun hinunter rollte. Er hatte Pat nur um wenige Zentimeter verfehlt.
Prue konnte wie in Zeitlupe beobachten wie jeder ihrer Mitmenschen in irgendeiner Art und Weise Angst, gar Panik, entwickelte. Piper und ein paar anderen wich gänzlich alle Farbe aus dem Gesicht, während sie selbst und Phoebe nur geschockt und wie gefühlsmäßig erstarrt auf das Bild reagierten: Nicht weit entfernt von ihnen standen zwei blutrünstig grinsende Männer, beide bewaffnet mit einer Armbrust. Phoebe erkannte sie sofort. Der, der soeben auf Pat geschossen hatte und nun seine Armbrust seelenruhig nachlud, überraschte Phoebe nicht gerade. Der andere, der nun seine Waffe anhob und zu zielen begann, ließ ihre Seele gefrieren; Es war Christian.
"Weg hier!!", schrie Prue sofort und schaffte es nicht die kleinste Sekunde zu verlieren. Sofort reagierten die Menschen, es war als hätten sie nur auf einen panischen Aufschrei gewartet, der ihre Ängste sprunghaft steigern- und somit ihren Überlebensinstinkt wachrütteln würde.
Und dann schossen plötzlich tausende Pfeile durch die Gegend.
Prue empfand es als Wunder, dass sie immer wieder ausweichen konnte, obwohl die Geschosse immer wieder drohten in ihrem Rücken zu landen. Sie war sich sicher, dass ihre Schwestern ihr folgen würden, doch über die anderen war sie sich nicht sicher, sodass sie sich immer wieder umdrehte. Dabei erkannte sie, dass sie eine große, aber aufgelockerte Gruppe waren. So rannte zum Beispiel Dana fast auf gleicher Höhe mit ihr, während Piper, Phoebe und vor allem Pat und CJ den deutlichen Schluss der Flüchtenden bildeten. "Schneller!", befahl Prue alarmiert, denn die Angreifer rannten ihnen schnell hinterher und schossen sogar im Rennen nur knapp vorbei.
Kurz Zeit nachdem sie den vermeintlich schützenden Wald erreicht hatten, stoppten ihre Angreifer und schossen wieder im Stehen auf ihre Beute. Damit erhöhten sich nicht nur Qualität- sondern auch Quantität ihrer Schüsse. Prue empfand den Übergang zwischen "Ein Pfeil ist nur knapp an meinem Kopf vorbei geschossen." zu "Endlich in Sicherheit." als eine nervenzerreißende Ewigkeit. Doch kaum war der Gedanke vollendet, kam die Erlösung: "Rennt so viel ihr wollt. Das hier ist unser Wald, ihr könnt uns nicht entkommen!", rief Christian amüsiert grinsend, senkte wie sein Kumpel die Waffe und rannte dann böse lachend in entgegengesetzter Richtung tiefer in den Wald hinein. Anscheinend war dies eine klassische Hetzjagd, allerdings mit Pausen, von denen Prue sicher war, dass sie sie irgendwann in den Wahnsinn treiben sollten und würden. Schließlich war sie jetzt schon mit den Nerven völlig am Ende.
Erstmals sah sie sich um. Um sie herum knieten oder hockten keuchende Menschenkörper am Boden. Nur eingeschränkt bekam sie mit, dass Dana wohl eine Schnittwunde am Arm hatte, Jules sich bei ihrem finalen Sturz in den rettenden Wald am Knie verletzt hatte und Debby vor Angst zitternd am Boden saß und sich mit ihren Armen selbst umarmte. "Wo sind die anderen?!", fragte sie panisch und sah sich wirbelnd um. Sogleich ertönte ein "Hier." Und sie sah wie CJ mit der erschöpft keuchenden Shannon im Arm aus einer anderen Richtung zu der Gruppe kam. "Habt ihr die anderen gesehen?", fragte Prue, die ihnen sogleich entgegen kam und machte CJ so auf die Fehlenden aufmerksam. Er schüttelte besorgt den Kopf. "Verdammt.", rief Prue aus. Zwar konnten sie unmöglich soweit entfernt sein, dass sie ein Rufen ihres Namens nicht hören würden, doch Prue hatte einfach Angst. Angst die zwei Männer irgendwie doch noch zum Umdrehen zu bewegen. "Prue!!", rief es plötzlich aus derselben Richtung aus der auch CJ, der sich nun um die vier aufgewühlten Frauen kümmerte, aufgetaucht war. "Piper!", erkannte sie sofort die aufgeregte Stimme ihrer kleinen Schwester und lief ihr entgegen. Piper, Phoebe und Pat waren nun auch endlich wieder in Sichtweite, doch etwas irritierte sie an dem Anblick: Pat und Piper mussten Phoebe stützen. Ein Blick auf Phoebes Bein ließ klar werden wieso: Ein Pfeil hatte sich von hinten in ihre Wade gebohrt und das nicht schlecht, denn Blut tränkte bereits ihr helles Jeans-Hosenbein im Bereich der Wunde. "Phoebe.", auch Prue half ihrer kleinen Schwester, die nur tapfer "Es geht schon." sagte während sie sich auf Boden neben ihrer Freundin Dana sinken ließ. Diese und Piper waren sofort dabei ihre Wunde und den noch immer darin steckenden Pfeil zu inspizieren, während Prue zur Zeit leider noch andere Probleme hatte: Noch immer war die Gruppe nicht vollständig. Wenn ihm was passiert ..., malte sie sich bereits das Schlimmste aus. Dann hörte sie Schritte - und wirbelte herum, sodass sie Chase und Michael sofort im Blickfeld hatte. "Chase!", rief sie erleichtert, dann verfinsterte sich ihr Blick. Michael musste ebenfalls gestützt werden, doch bei ihm war es viel schlimmer: Drei Pfeile hatten sich in seinem Rücken festgesetzt, einer an der Schulter, zwei nahe den Nieren. Sein Blick war bereits abwesend und an Chases Mühe erkannte die älteste Halliwell, dass er auch keine Kraft mehr besaß. "Miky!!!", schrie Shannon entsetzt und war sofort auf den Beinen. "Diese Irren!", rief Prue frustriert als sie die Szenen um sich herum beobachtete. Phoebe und vor allem Michael - bei dem sie nicht mal sicher war, ob er überleben würde - waren bereits ernsthaft verletzt. Und leider sagte ihr Instinkt ihr, dass sie nicht die letzten bleiben würden.
Er ist etwas länger geworden, aber ich hoffe (und denke), dass damit keiner ein Problem hat (?)
Danke, es geht schon wieder! War mehr die Zeit von Di bis einschließlich Fr
Anyway ... ich habe jetzt den ganzen Abend hart geackert und hier ist er nun: Der neue Teil!, hoffentlich nach eurem Geschmack.
Lange Zeit wurde Phoebe von diesen Augen angestarrt, denn sein durch das Dunkel stechender Blick hatte sich in ihr Gedächtnis gebrannt. Es schien als hätte seine Geste ihren Sinn erfüllt; Phoebe würde sich dauerhaft an ihn erinnern.
"Phoebe!"
Sie zuckte zusammen als der nächste Schock durch ihren Körper jagte - ein Segen!, denn sie vergaß das boshafte Gesicht des Mannes, der sie bedroht hatte. Stattdessen hatte sie nun die besorgten und verwirrten Gesichter ihrer Schwester und einiger anderer vor Augen. "Prue.", keuchte sie erleichtert und fiel ihrer Beschützerin um den Hals. Mit einem Mal fiel all die Angst und Anspannung von ihr ab. Bei Prue fühlte sie sich sicher, auch wenn sie das nicht oft zugab.
"Hey, hey. Was ist denn passiert?", fragte Prue und blickte über Phoebe Schulter zu den anderen hoch, "Und wo sind Piper und Chase?" Dana und Jules wirkten genauso besorgt wie Prue als Phoebe nicht antwortete. Die übrigen schienen desinteressiert an der verängstigten Frau, aber neugierig auf das Camp. "Das is' es also.", murmelte CJ und bestätigte Prues Vorurteil, "Sieht irgendwie verlassen aus.", er runzelte die Stirn, irritiert über die vielen verdunkelten Holzhütten und Zelte, bzw. über alle verdunkelten Holzhütten und Zelte. "Es ist schon spät.", gab ihm Debby zu bedenken und warf ebenfalls einen Blick durch das verdunkelte Camp, von dem man nicht gerade viel erkennen konnte. Es war nicht das größte, aber es lag nicht weit von einem wunderschönen See entfernt und sollte ganz anständig sein. Viele Menschen besuchten es. Zumindest stand das im Prospekt ...
"Also wenn um diese Uhrzeit schon alle schlafen ...", Michael hob seinen skeptischen Blick und warf ihn erst zu seiner Freundin, dann zu Pat, der ebenfalls etwas unglücklich wirkte. Schließlich sollte dies ein Urlaub werden - Partys waren da ganz selbstverständlich! "Naja, lasst uns jetzt erst mal einen geeigneten Zeltplatz suchen.", schlug Shannon vor und stiefelte sofort furchtlos los. Michael und CJ folgten ihr wortlos nur Pat und Debby drehten sich nochmal zu den anderen vier Frauen um. "Brauchen Sie ...", setzte Debby an, wurde aber von Jules unterbrochen: "Nein.", sagte sie nur rau, offensichtlich genervt von der übergroßen Freundlichkeit dieser Gruppe. Prue stimmte mit einem Nicken zu und als auch Pat und Debby weg waren, wandte sie sich wieder an ihre Schwester, von der sie immernoch eine Antwort erwartete. "Phoebe.", sagte sie eindringlich.
"P-Piper und Chase geht's gut, sie warten im Wagen. Ich wollte nur kurz Luft schnappen und dann ... war da dieser Typ ..", erklärte Phoebe und stand auf, "Er war echt unheimlich, Prue.", sagte sie und warf ihrer Schwester einen viel sagenden Blick zu. "Hat er dich verletzt?", fragte Dana empört und unterzog Phoebe sofort einer Generalinspektion. "Nein. Nur ... nur fast. Währet ihr nicht gekommen.", wieder bedeutete Prue Phoebes Blick, dass das nur die halbe Geschichte war, da sie die ganze nicht in Anwesenheit ihrer Freunde erzählen konnte. "Ok. Gehen wir erst einmal zum Auto.", erklärte Prue und erblickte den Wagen auch sogleich. Zielstrebig näherte sie sich dem großen Jeep.
"Verdammt." Prue seufzte tief und lies sich auf einen Baumstamm fallen, der förmlich zum Hinsetzen einlud. Piper und Phoebe hielten sich die Hände schützend vor die Augen, denn das grelle Licht der Morgensonne breitete sich allmählich im Rücken ihrer Schwester auf der Landschaft aus. "Mittlerweile haben wir nicht mal mehr auf Ausflügen unsere Ruhe.", erneut seufzte die Älteste tief. Bislang hatte sie versucht Phoebes Vision, ein deutliches Zeichen, zu ignorieren. Doch so leicht ließ sich ihre Berufung nicht abwimmeln.
Jemand hatte auf ihre Schwestern geschossen und eine von ihnen kurz darauf auch noch mit einem Messer bedroht. "Es tut mir Leid.", sagte Prue, "Ich hätte bei euch bleiben sollen."
"Mach dir keine Vorwürfe.", meinte Piper sofort und blickte dann zwischen ihren Schwestern hin und her, "Glaubt ihr wir haben es mit einem Dämon zu tun?" "Wohl kaum. Wäre er wirklich ein Dämon, stünde ich wahrscheinlich nicht mehr vor euch.", sagte Phoebe düster und blickte sogleich in den Wald, als könnte sie in dessen Tiefen die Antwort erblicken, würde sie nur lange genug danach Ausschau halten. "Phoebe hat Recht. Er hätte auch eher mit Feuerbällen auf euch gezielt.", stimmte Prue zu. "Also haben wir es mit einem Menschen zu tun.", schlussfolgerte Piper, blickte aber skeptisch zu ihrer große Schwester hinüber, die darauf unheilvoll nickte.
"Hey!!"
Wie Drillinge drehten sich die Köpfe der Mächtigen Drei in die Richtung aus der die auffordernde Stimme gekommen war. Ein junger Mann rannte auf sie zu, mit der einen Hand wedelnd, damit er auch ja nicht zu übersehen war. Als er angekommen war nickte er vor allem Piper zur Begrüßung freundlich zu - sie kannte er noch nicht. "Pat.", erkannte Prue ihn, "Was ist denn?" "Habt ihr hier schon irgendwelche Leute gesehen?", fragte er sofort ernst. Die Schwestern blickten sich verwirrt an, dann verneinten sie einheitlich. "Wir auch nicht.", erklärte Pat, "Die Zelte und Hütten sind alle leer. Restlos." "Was?!", stieß Phoebe empört aus, "Und was ist mit Christian?" "Christian?", Pat und Prue blickten sich erst gegenseitig, dann die beiden jüngeren Schwestern fragend an. "Genau.", murmelte Piper derweil, "Er hat gesagt, dass er in einer der Hütten schläft und am nächsten Tag das Auto repariert.", als sie die noch immer fragenden Blicke sah, ergänzte sie noch: "Christian ist der Typ von Abschleppdienst." Mit einem Nicken verdeutlichte Pat, dass er verstanden hatte: "Aber wie gesagt: Das Camp ist leer! Die einzigen Menschen hier ... sind wir."
Eine geheimnisvolle und unheimliche Stille folgte und ließ vor allem Piper erzittern. Sie waren allein. In einem üblicherweise belebten Camp. Und mit mindestens einem Jäger, der - wenn er nicht verrückt war - dringend einen Optiker aufzusuchen sollte, da er drei erwachsene Menschen, die auf einem Auto saßen, mit Tieren verwechselt hatte. Irgendwas sagte ihr, dass dieser Typ absichtlich auf sie geschossen hatte. Und alleine war er sicher auch nicht.
Nach einem ziemlich kurzen Fußmarsch kamen Pat und die drei Schwester bei den anderen an. Diese standen vor dem Jeep in einem Halbkreis und diskutierten mit leicht gesenkten Köpfen miteinander, sodass sie ihre Ankunft nicht einmal bemerkten. "Was ist denn hier los?", fragte Prue nur und drängte sogleich CJ und Jules etwas bei Seite, sodass sie den Kreis durchbrechen konnte. Mit demselben Anblick, den die Anderen hatte, bekam sie plötzlich selbst Panik und verspürte den Drang ihnen auch noch dazwischen zu reden und somit das Chaos zu vergrößern: Nun hatten sie nicht nur einen Platten sondern gleich vier - denn Prue war sich sicher, dass die Reifen auf der anderen Seite des Autos nicht besser aussahen. Phoebe und Piper, die links und rechts über die Schulter ihrer Schwester gespäht hatten, musterten die deutlich zerschnittenen Gummifetzen, die früher mal aufgepumpte Reifen gewesen waren, noch eine Weile länger als sie selbst. "Was zum Teufel geht hier vor sich.", rief die Älteste wütend über die Situation, "Das ist nicht witzig." "Wem sagst du das.", gab CJ zu und schluckte schwer. Eigentlich war er kein Weichei, doch diese merkwürdigen Zufälle schienen sich nun auch vor seinen Augen zur Absicht zu wandeln. Die Reifen waren das bisher unmissverständlichste Zeichen: Nur ein ziemlich scharfes Messer kombiniert mit gewaltiger Aggression hätte den Gummi so zerstückeln können. "Das war Absicht.", stellte Pat nochmals klar und legte sogleich seinen schützenden Arm um seine zitternde Freundin, "Und aufgrund der Tatsache, dass keine Menschenseele im Camp ist, würde ich sagen, dass wir unsere Sachen packen und so schnell wie möglich-"
Ein scharfes luftzerschneidendes Geräusch ließ nicht nur Pats Stimme sondern auch jegliche anderen Geräusche verstummen. Ein dumpfer Blechton folgte, als wäre ein Stein auf der Motorhaube aufgeschlagen. Doch es war kein Stein, sondern ein spitzer Pfeil mit verbogener Spitze, der das Blech nun hinunter rollte. Er hatte Pat nur um wenige Zentimeter verfehlt.
Prue konnte wie in Zeitlupe beobachten wie jeder ihrer Mitmenschen in irgendeiner Art und Weise Angst, gar Panik, entwickelte. Piper und ein paar anderen wich gänzlich alle Farbe aus dem Gesicht, während sie selbst und Phoebe nur geschockt und wie gefühlsmäßig erstarrt auf das Bild reagierten: Nicht weit entfernt von ihnen standen zwei blutrünstig grinsende Männer, beide bewaffnet mit einer Armbrust. Phoebe erkannte sie sofort. Der, der soeben auf Pat geschossen hatte und nun seine Armbrust seelenruhig nachlud, überraschte Phoebe nicht gerade. Der andere, der nun seine Waffe anhob und zu zielen begann, ließ ihre Seele gefrieren; Es war Christian.
"Weg hier!!", schrie Prue sofort und schaffte es nicht die kleinste Sekunde zu verlieren. Sofort reagierten die Menschen, es war als hätten sie nur auf einen panischen Aufschrei gewartet, der ihre Ängste sprunghaft steigern- und somit ihren Überlebensinstinkt wachrütteln würde.
Und dann schossen plötzlich tausende Pfeile durch die Gegend.
Prue empfand es als Wunder, dass sie immer wieder ausweichen konnte, obwohl die Geschosse immer wieder drohten in ihrem Rücken zu landen. Sie war sich sicher, dass ihre Schwestern ihr folgen würden, doch über die anderen war sie sich nicht sicher, sodass sie sich immer wieder umdrehte. Dabei erkannte sie, dass sie eine große, aber aufgelockerte Gruppe waren. So rannte zum Beispiel Dana fast auf gleicher Höhe mit ihr, während Piper, Phoebe und vor allem Pat und CJ den deutlichen Schluss der Flüchtenden bildeten. "Schneller!", befahl Prue alarmiert, denn die Angreifer rannten ihnen schnell hinterher und schossen sogar im Rennen nur knapp vorbei.
Kurz Zeit nachdem sie den vermeintlich schützenden Wald erreicht hatten, stoppten ihre Angreifer und schossen wieder im Stehen auf ihre Beute. Damit erhöhten sich nicht nur Qualität- sondern auch Quantität ihrer Schüsse. Prue empfand den Übergang zwischen "Ein Pfeil ist nur knapp an meinem Kopf vorbei geschossen." zu "Endlich in Sicherheit." als eine nervenzerreißende Ewigkeit. Doch kaum war der Gedanke vollendet, kam die Erlösung: "Rennt so viel ihr wollt. Das hier ist unser Wald, ihr könnt uns nicht entkommen!", rief Christian amüsiert grinsend, senkte wie sein Kumpel die Waffe und rannte dann böse lachend in entgegengesetzter Richtung tiefer in den Wald hinein. Anscheinend war dies eine klassische Hetzjagd, allerdings mit Pausen, von denen Prue sicher war, dass sie sie irgendwann in den Wahnsinn treiben sollten und würden. Schließlich war sie jetzt schon mit den Nerven völlig am Ende.
Erstmals sah sie sich um. Um sie herum knieten oder hockten keuchende Menschenkörper am Boden. Nur eingeschränkt bekam sie mit, dass Dana wohl eine Schnittwunde am Arm hatte, Jules sich bei ihrem finalen Sturz in den rettenden Wald am Knie verletzt hatte und Debby vor Angst zitternd am Boden saß und sich mit ihren Armen selbst umarmte. "Wo sind die anderen?!", fragte sie panisch und sah sich wirbelnd um. Sogleich ertönte ein "Hier." Und sie sah wie CJ mit der erschöpft keuchenden Shannon im Arm aus einer anderen Richtung zu der Gruppe kam. "Habt ihr die anderen gesehen?", fragte Prue, die ihnen sogleich entgegen kam und machte CJ so auf die Fehlenden aufmerksam. Er schüttelte besorgt den Kopf. "Verdammt.", rief Prue aus. Zwar konnten sie unmöglich soweit entfernt sein, dass sie ein Rufen ihres Namens nicht hören würden, doch Prue hatte einfach Angst. Angst die zwei Männer irgendwie doch noch zum Umdrehen zu bewegen. "Prue!!", rief es plötzlich aus derselben Richtung aus der auch CJ, der sich nun um die vier aufgewühlten Frauen kümmerte, aufgetaucht war. "Piper!", erkannte sie sofort die aufgeregte Stimme ihrer kleinen Schwester und lief ihr entgegen. Piper, Phoebe und Pat waren nun auch endlich wieder in Sichtweite, doch etwas irritierte sie an dem Anblick: Pat und Piper mussten Phoebe stützen. Ein Blick auf Phoebes Bein ließ klar werden wieso: Ein Pfeil hatte sich von hinten in ihre Wade gebohrt und das nicht schlecht, denn Blut tränkte bereits ihr helles Jeans-Hosenbein im Bereich der Wunde. "Phoebe.", auch Prue half ihrer kleinen Schwester, die nur tapfer "Es geht schon." sagte während sie sich auf Boden neben ihrer Freundin Dana sinken ließ. Diese und Piper waren sofort dabei ihre Wunde und den noch immer darin steckenden Pfeil zu inspizieren, während Prue zur Zeit leider noch andere Probleme hatte: Noch immer war die Gruppe nicht vollständig. Wenn ihm was passiert ..., malte sie sich bereits das Schlimmste aus. Dann hörte sie Schritte - und wirbelte herum, sodass sie Chase und Michael sofort im Blickfeld hatte. "Chase!", rief sie erleichtert, dann verfinsterte sich ihr Blick. Michael musste ebenfalls gestützt werden, doch bei ihm war es viel schlimmer: Drei Pfeile hatten sich in seinem Rücken festgesetzt, einer an der Schulter, zwei nahe den Nieren. Sein Blick war bereits abwesend und an Chases Mühe erkannte die älteste Halliwell, dass er auch keine Kraft mehr besaß. "Miky!!!", schrie Shannon entsetzt und war sofort auf den Beinen. "Diese Irren!", rief Prue frustriert als sie die Szenen um sich herum beobachtete. Phoebe und vor allem Michael - bei dem sie nicht mal sicher war, ob er überleben würde - waren bereits ernsthaft verletzt. Und leider sagte ihr Instinkt ihr, dass sie nicht die letzten bleiben würden.
Er ist etwas länger geworden, aber ich hoffe (und denke), dass damit keiner ein Problem hat (?)