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[Charmed] - Blutdurst

AW: [Charmed] - Blutdurst

Zunächst einmal ein riesengroßes Dankeschön an euch Drei! Vielen Dank, dass ihr so treue Fans seid und nach all der Zeit immernoch Interesse an der FF habt! Das motiviert extrem - und deshalb kann ich euch heute endlich wieder einen neuen Teil präsentieren! Bald kommt der nächste - und das meine ich ernst, denn ich bin schon dabei, ihn zu verfassen ;) Nun aber erstmal viel Spaß mit diesem Teil:


"Was genau hast du eigentlich vor? Du willst doch nicht etwa ..."
Piper brach ihren angefangenen Satz sofort ab, als ein verlassenes Verkehrsschild am Straßenrand ihre Aufmerksamkeit auf sich zog: es war schon recht alt, demnach leicht rostig und unleserlich. Doch was es wirklich zu einem unübersehbaren Blickfänger machte, war das rote, aggressive Zeichen, das nichts Gutes verheißen konnte; ein Totenkopf grinste ihr höhnisch entgegen und schien ihr sagen zu wollen, dass es für sie keine Hoffnung mehr gab.
"Das haben mit Sicherheit die gemacht. Ich will gar nicht wissen, wie lange dieser Cop schon tot ist.".
Pat warf seiner nun stummen Begleiterin einen langen Blick zu als sie nicht antwortete, bevor er den Kopf wieder Richtung Straße lenkte und dann mit der Antwort fortfuhr, die er ihr noch schuldig war: "Hör zu, Piper, es wäre besser, wenn wir erst einmal verschwinden würden. Du brauchst dringend einen Arzt und außerdem können wir Hilfe holen!" "Willst du die anderen ernsthaft im Stich lassen?", empörte sich die Brünette darauf und sah Pat sofort den Kopf schütteln. "Aber nein!", rief er, um sie zu beruhigen, "Um Gottes Willen - meine Freundin ist unter ihnen! Aber genau deshalb will ich ja Hilfe holen gehen ..." - kurz blieb es abermals still zwischen den beiden - "... Ich versuche nur das Richtige zu tun ...", murmelte der Kurzhaarige, stattliche Mann dann abschließend. "Dasselbe versuche ich auch.", stimmte Piper zu, "Nur, Pat, du hast mit deinen eigenen Augen gesehen, wie groß der Wald ist. Wenn wir jetzt gehen ... dann finden wir vielleicht nie wieder zurück."
Pat schien ihren Standpunkt nachvollziehen- und verstehen zu können, das glaubte die junge Hexe an seinem ernsten und zugleich besorgten Gesichtsausdruck erkennen zu können. Er verstand, dass sie nur als Gemeinschaft überleben konnten und eigene Bedürfnisse wohl oder übel zurückgestellt werden mussten. Selbst wenn das hieß, das eigene Leben riskieren zu müssen. Sie lächelte aufmunternd, obwohl ihr gar nicht danach zumute war, sah dann zurück auf die Straße - was ihr prompt einen Herzstillstand bescherte: "Pat!!", schrie sie hysterisch, als sie einen Menschen gerade auf der Straße liegen sah, auf der sie mit gut 80 Km/h unterwegs waren. "Scheiße!", rief Pat aus und riss das Steuer um, - es war die einzige Ausweichmöglichkeit! - was er im nächsten Moment bereits bereute: Zwar war die Frau gerettet, doch der Wagen, in dem sie saßen, kam von der Straße ab und wurde von einem naheliegenden Baum wie magisch angezogen. "Festhalten!", rief Pat alarmiert, als er die Situation erkannte. Er trat zwar mit all seiner Manneskraft auf die Bremse, doch es schien nichts mehr helfen zu können. Und so kam der Streifenwagen erst durch den Zusammenstoß mit dem Holzspender zum Stehen, was ein hellleuchtendes Augenpaar mit Freuden beobachtete. "Hups ...", sagte die Blondine nur, bevor sie sich mit einem Grinsen von der Straße erhob und auf das noch dampfende Autowrack zulief.
_____​

"Hey Prue ...", flüsterte Phoebe, sodass die anderen sie nicht hören würden. "Ja, Phoebe?" "Warum versuchen wir nicht Leo zu rufen?" "Das habe ich schon versucht." "Und warum ist er dann nicht hier?" "Wenn ich das wüsste, Phoebe, wenn ich das nur wüsste ... Ich denke schon eine ganze Weile darüber nach, weißt du. Die einzige plausible Erklärung dafür ist, dass dieser Ort magisch abgeschirmt wird." "Aber ... sie sind doch menschlich." "Ich weiss ..."
Prue seufzte und hielt sich die Hand vor das Gesicht, als sie von einem blauen Schimmer von der Seite geblendet wurde. Sie streifte sich kurz durch das rabenschwarze Haar dann machte die Hexe die nächsten Schritte - bis sie merkte, dass Phoebe und auch die anderen, die hinter ihnen gelaufen waren, sich nicht mehr fortbewegten. "Phoebe? Ist alles in Ordnung?", fragte die älteste Halliwell und musterte ihre kleine Schwester genau, um Hinweise auf deren Gesundheitszustand zu erhalten: Die Frau war deutlich erschöpft, doch ansonsten recht stabil. "Sieh mal Prue.", sagte Chase letztendlich, der jetzt neben Phoebe stand, und deutete zwischen ein paar Bäume. Prue überwand den kleinen Abstand zu den anderen schnell. Noch schneller drehte sie den Kopf zur gezeigten Richtung. "Oh mein Gott!", gab sie völlig verblüfft von sich. "Sollen wir uns das mal ansehen?", fragte Chase sofort die gesamte Gruppe und war sichtlich aufgeregt, "Also ich bin dafür." "Ich auch! Ich wollte mir schon immer mal einen von der Nähe ansehen!", stimmte CJ ein und machte innerlich schon viele schnelle Schritte auf das Objekt seiner Begierde zu. Shannon konnte darüber nur schnippisch zischen: "Als hättest du nicht ohnehin schon einen von innen gesehen." "Hey! Was soll das denn heißen?!" "Also, ich finde, das stinkt nach einer Falle." "Aber was, wenn jemand verletzt ist, Dana?", gab Phoebe im Gegensatz zu bedenken und blickte dann zu ihrer Schwester - ihre Meinung war die einzige, die fehlte. "Okay, dann ist es abgemachte Sache.", fügte sich Prue sofort ihrer Rolle, "Wir sehen es uns an!", resümierte sie die Gesamtheit aller Meinungen und tauschte danach einen weiteren Blick mit ihrer Schwester. "Okay ...", murmelte Phoebe und machte dann den ersten Schritt auf den frontal völlig demolierten Streifenwagen zu, dessen Blaulicht allein in der Abenddämmerung funkelte und noch Leben verhieß, obwohl es längst tot war.
Es dauerte keine zwei Minuten, da stand für Phoebe fest, dass sich niemand mehr - auch keine Leiche - in dem Autowrack befand. Prue, die abseits des Wagens stand, war mit dieser Aussage allerdings äußerst unzufrieden. Und auch CJ schüttelte schnell den Kopf, als Dana einwarf, dass es sich auch um einen anderen Wagen halten könnte. "Nein, ich bin mir ganz sicher, ich habe genau diesen Wagen hier gesehen.". "Und was macht dich da so verdammt sicher?", fragte Shannon nunmehr genervt von der Engstirnigkeit ihres Begleiters. "Das fehlende Nummernschild!", rief CJ triumphierend, doch das war Shannon kein ausreichender Beweis: "Das beweist nur, dass auch "dein Freund und Helfer" das Gesetz bricht.", gab sie schnippisch zurück und verschränkte genervt die Arme. "Gehen wir endlich weiter?!", fragte sie, wurde jedoch von allen - außer Debby, die sie zu beruhigen versuchte - überhört: "Vom Gefühl her glaube ich auch, dass es sich um den Wagen handelt, den wir gesehen haben.", sagte Dana an Prue gewandt und die älteste Hexe nickte. "Kein Zweifel. Der Wagen ist noch heiß - er muss erst vor wenigen Minuten noch gefahren sein.", fügte Chase hinzu, der soeben Phoebe half, die eine Sitzgelegenheit suchte. "Was mich an der Sache beunruhigt ist die Tatsache, dass er sozusagen mit Absicht von der Straße abgekommen ist. Die Straße verlief vollkommen gerade - keine Kurven, nichts!", erläuterte Prue und warf einen gewohnten Blick auf ihre kleine Schwester, die über ihren angelegten Verband rieb. Als sie Prues ernsten Blick erkannte, hörte sie sofort auf: "Es juckt ...", rechtfertigte die jüngste Halliwell ihre Tat beiläufig, lenkte dann aber auf das eigentliche Thema zurück: "Also ich finde es merkwürdig, dass hier niemand mehr ist. Irgendjemand muss den Wagen doch gesteuert haben!" "Da hat sie Recht.", mischte sich CJ wieder ein und verschränkte die Arme. Unsicher, was als nächstes zu tun war, wurden nur noch Blicke- statt Wörtern getauscht. Bis Prue die Führung wieder in die eigene Hand nahm: "Okay, ich schlage vor, wir sehen uns noch ein bisschen nach Piper und Pat um, halten aber gleichzeitig Ausschau nach einem geeigneten Platz zum Übernachten, denn es wird bald dunkel werden.", wies sie ein und machte gleichzeitig auf die fortgeschrittene Uhrzeit aufmerksam. Ein Nicken der gesamten Gruppe ließ Phoebe schmunzeln. Prue war tatsächlich der geborene Anführer, nicht nur innerhalb der Macht der Drei, sondern auch innerhalb anderer Gruppen Als ihr Blick zum kaputten Streifenwagen zurückwanderte, als ihr neue gekürte Anführerin ihr beim Aufstehen half, verging ihr die gute Laune jedoch sofort wieder und ein Seufzen kam stattdessen zum Vorschein: "Prue.", begann sie, "Siehst du das Blut? Dort, auf dem Sitz und dem Airbag." "Phoebe, Piper geht es gut.", sagte Prue sofort bestimmt, wissend, auf was ihre kleine Schwester hinaus wollte. "Woher willst du das wissen?", jammerte Phoebe aber nur, sodass es Prue einen kurzen Moment die Sprache verschlug, "Ich weiss es einfach.", murmelte sie dann aber doch noch eine kleinlaute Antwort, an die sie zur Zeit all ihre letzten Hoffnungen knüpfte.


~ TBC

Das war's dann auch schon wieder, aber der neue Teil kommt wie gesagt bald. Ich würde von euch gerne wissen, ob sich der Teil "anreiht" oder man beim Lesen die lange (Warte-)Pause zwischen den letzten Teilen bemerkt?

Außerdem würde ich euch allen gerne meine Homepage nahelegen. Dort könnt ihr alle meine Geschichten nochmal nachlesen - ich würde mich über Kommentare - auch zu "Blutdurst" (Direktlink zur neusten Fortsetzung) - sehr freuen! Wenn ihr aber lieber hier einen Kommentar schreiben wollt, ist das auch ok.

Auf bald dann ;)
 
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AW: [Charmed] - Blutdurst

Ich kann es immer noch nicht glauben....
Es geht wieder weiter. Ich freu mich ja sooo... :jump:

Der neue Teil ist echt super geworden. Ich finde man merkt die laaange :D Wartezeit zwischen den Teilen nicht. Hast den Anschluss super gefunden.

Freu mich jetzt natürlich wieder auf den nächsten Teil.

P.S. echt super nett und lieb von dir, dass dich wieder aufraffen konntest, weiter zu schreiben....
 
AW: [Charmed] - Blutdurst

Danke! Freut mich, dass du dich freust xD Ja, das Aufraffen ist immer das schwierigste - vor allem, wenn man weder Ansporn noch Ideen hat :\ Aber das ist erstmal vorbei!, da ich eigentlich den gesamten Rest der FF bereits im Kopf habe und nur noch aufschreiben muss.

Viel Gelaber, wenig Sinn; Hier der neue Teil!


Pat öffnete mit einem zufriedenen Lächeln die Augen - und genau in diesem Moment verging ihm der Ausdruck der Freunde wieder. "Nur ein schöner Traum ...", murmelte er enttäuscht und schloss die Augen gleich erneut, um seinem Traum noch einmal ganz nahe zu sein. Er war ja wirklich nicht der Träumer-Typ, doch in diesem Moment hätte er alles gegeben, um wie in seinem Traum mit Debby auf Hawaii zu sein.
Der Dunkelblonde zuckte auf einmal zusammen, als er plötzlich etwas an seiner Schulter spürte. Noch während er entsetzt in unheimliche, hellleuchtende Augen blickte, erinnert er sich unerwartet daran, dass selbiger Griff ihn ursprünglich geweckt hatte. "Endlich sind sie wach!", berichtete die Blondine, die ihm nun ins Gesicht blickte und lächelte ihn mit einem merkwürdigen Ausdruck in den Augen an. "Was ...", gab Pat verwirrt von sich und blickte mit selbigen Gemütszustand von links nach rechts - "Piper!" - und erkannte erst bei ihrem Anblick, was genau passiert war. "Die andere Tür ist blockiert.", sagte die fremde Frau und verschränkte die Arme, "Ich weiss nicht, wie wir sie hier rausholen sollen. Aber kommen sie doch erst einmal selbst aus diesem Wrack." "Da war eine Frau ...", begann Pat grüblerisch und dachte zunächst nicht daran, den Wagen zu verlassen. Zuerst musste er feststellen, wie es Piper ging: Vorsichtig drückte er ihren nach vorne gefallenen Kopf weg vom glücklicherweise aufgegangenen Airbag des Beifahrersitzes. Eine Platzwunde über ihrem rechten Auge wurde damit sichtbar, die aber schon nicht mehr blutete. Ansonsten hatte sie sich aus dem Unfall außer ein paar Kratzern keine weiteren Verletzungen zugezogen. Pat selbst, ebenfalls mit Kratzern und Schrammen übersäht, spürte beim folgenden Herausklettern aus dem nun unbrauchbaren Auto, dass irgendetwas mit seinem Rücken oder der Hüfte nicht richtig im Lot war, denn er konnte kaum aufrecht stehen, ohne sich selbst Schmerzen zuzufügen. "Ja, das muss ich gewesen sein.", erklärte die Fremde unter all diesen Momenten, "Ich bin selbst erst vor wenigen Minuten zu mir gekommen ... auf dieser Straße hier. Irgendjemand hat mich niedergeschlagen und ich muss wohl das Bewusstsein verloren haben.", sie musterte Pat aufmerksam - und somit blieben ihr dessen Beschwerden nicht verborgen: "Haben sie sich verletzt?" "Nein.", log Pat nach sekundenkurzer Bedenkzeit und unterzog nun die Fremde selbst eines kritischen Blickes. Sie wurde also niedergeschlagen?, dachte er skeptisch, Wie kommt es dann, dass sie im Gegensatz zu Michael noch lebt?! Noch dazu hat sie weder Blessuren noch schmutzige Kleidung. Irgendetwas stimmt hier nicht., stellte er weiter fest und beschloss sie genau im Auge zu behalten: "Sind sie allein hier?", fragte er also und klopfte sich beiläufig etwas Staub und Laub von der Jeans, Spuren, die Auto und Baum an ihm hinterlassen hatten. "Ja.", nickte die Frau, "Und wo sind ihre Begleiter?" Pat stoppte in seiner unnötigen Handlung und sah nun noch skeptischer als zuvor zu der blonden Frau, deren Geschichte mehr als unglaubwürdig daher kam. "Wie bitte?", fragte er ehrlich verdutzt und bekam zunächst ein entsetztes "Oh!" zu hören. "Ich habe sie alle gesehen, als ich hier gewandert bin, habe sie aber leider auch gleich wieder aus den Augen verloren." "So.", erwiderte Pat nur; die Geschichte wurde immer unrealistischer.
Dies schien auch der gewitzten Frau langsam zu dämmern. Offenbar war er nicht so dumm wie sie ihn eingeschätzt hatte. Ihr zukünftiges Opfer hatte sie längst durchschaut - und aus diesem Grund war sie auch dazu gezwungen, zu handeln.
"Meine Begleiterin ... helfen Sie mir erst, sie zu befreien."
"Selbstverständlich!", sprang sie sofort an und folgte Pat ohne zu zögern zum Auto. Dass ihr der Mann dabei stets den Rücken zudrehte, kam ihr nur gelegen, denn so konnte sie ihren Dolch ohne Vertuschungsmanöver und ganz gelassen aus ihren hohen, braunen Stiefeln ziehen. Als Pat sich dann auch noch beugte, schoss ihr durch den Kopf, dass er wohl doch nicht so schlau war wie es vor wenigen Sekunden den Eindruck gemacht hatte. Er murmelte etwas von "Stein" und "aufbrechen", doch sie war auf etwas ganz anderes fixiert und hörte ihm deshalb kaum zu: "Deine Nieren sind sicher zwei besonders schmackhafte Exemplare ...", murmelte sie leise vor sich hin und holte noch im gleichen Moment mit dem Dolch aus, ihm dieses Organ aus dem Leib zu schneiden und für sich einzunehmen.
Doch sie hatte nicht mehr mit Pat gerechnet, der sich gleichzeitig drehte und aufrichtete und ihr den vom Waldboden genommenen Stock um die Ohren schlagen wollte. Noch weniger rechnete sie allerdings damit, dass dieser Anblick ihr vorerst letzter sein sollte; vor Pats verwirrten Augen ließ sie erst den Dolch- dann sich selbst fallen, sodass sie wohl eher schmerzhaft mitten auf ihr blutrünstiges Gesicht fiel. Zurück blieb Piper, die eine Eisenstange in Händen hielt und diese offensichtlich als Waffe benutzt hatte. Sie atmete schwer - es war überraschend, dass die Frau sie nicht kommen gehört hatte - und ließ die Stange nach getaner Arbeit gleich wieder fallen. Pat, einerseits noch verwirrt, dass sie es alleine aus dem Wagen geschafft hatte, stellte sofort seine zweite Verwirrung zur Diskussion: "Woher wusstest du ...?". "Der letzte Fremde, der mir in diesem gottverlassenen Wald über den Weg gelaufen ist, hat einen Pfeil in meiner Schulter versenkt. Ich bin vorsichtig geworden ..." - Pat musste schmunzeln - "Und außerdem war ihre Geschichte unglaubwürdig.". Pat konnte nichts anderes tun als dem zuzustimmen. Stumm blickte er zu der Frau auf dem Boden, beugte sich erneut unter Schmerzen und hob die Waffe auf, die für seine Ermordung bestimmt war. "Alles in Ordnung?", fragte Piper ihn und lief ihm entgegen, wobei "stolpern" wohl die bessere Wortwahl gewesen wäre. "Nur ein starrer Rücken vom Unfall.", erklärte Pat und wollte Piper ohne groß zu Fragen beim Laufen helfen. Doch die junge Hexe lehnte ab: "Dann solltest du mir nicht helfen; das macht es nur noch schlimmer." "Aber ..." "Pat, sie wacht sicher gleich wieder auf! Lass uns die Zeit bis dahin klüger nutzen, okay?"
Tiefes Seufzen entfloh Pipers trockener Kehle, als ihre Umgebung nur eine halbe Stunde später zu verschwimmen begann. Ihr Kopf dröhnte und ihr Herz pumpte anhaltend mehr Blut zu der Wunde, durch die noch immer Lebenssaft ihren Körper verließ. Und dieser ständige, wenn auch nur mehr wenige Blutverlust wurde allmählich zur übermächtigen Schwächung: Piper unterdrückte immer öfter einen gewissen Brechreiz und überhaupt fiel es ihr immer schwerer, einen Fuß vor den anderen zu setzen, ohne den wackeligen Beinen nachzugeben. "Piper?", fragte Pat, dem das natürlich nicht entging, doch bekam er nur die gewohnte Abfuhr in Form eines heftigen Kopfschüttelns: "Nein.", sagte Piper immer wieder, genau wie dieses Mal. Nein, sie konnte noch nicht loslassen, nicht während der Kampf noch im vollen Gange war - ihre Schwestern würden sie brauchen.
Nun war es Pat, der schwer seufzte: Er hatte es nunmehr oft genug versucht und nahm aus diesem Grund zwar schweren Herzens aber endlich hin, dass die junge Frau schlicht zu stur war, um seiner Argumentation überhaupt Gehör zu schenken. "Ich frage mich, wie es den anderen geht.", sprach er deshalb seinen nächsten Gedanken aus, "Ich frage mich, ..." - wiederholte er sich - "... wie es Debby geht.". Piper schwieg einen Moment und lauschte ihren unstetigen Schritten, da sie nicht mehr wusste, was sie antworten sollte: "Du ... Du würdest wohl alles dafür geben, jetzt bei ihr sein können, was?" "Oh ja.", antwortet der junge Kurzhaarige schlicht und blickte zum laubübersäten Waldboden. Piper näherte sich ihm und platzierte eine zittrige Hand auf seiner starken Schulter: "Ich danke dir, dass du mich gerettet hast." "Es war das einzig richtige." "Selbst, wenn das heißt, die zu verlassen, die du liebst." "Ja! Selbst dann!", rief Pat selbstbewusst und klopfte seine Faust zweimal auf seine ausgestreckte Brust, "Ich bin schließlich ein Held!", grinste er und zauberte damit ein kurzes Lächeln auf Pipers Lippen.
"Piper! Pat!", echote es plötzlich vollkommen unerwartet durch die fortgeschrittene Dämmerung und beide Menschen zuckten zusammen als wäre ein Geist durch ihre Körper gefahren. Es waren mehrere Stimmen, - bekannte Stimmen! - die nach ihnen riefen, doch keine von ihnen vermochte zu überzeugen. Pat, den es verwundertes, dass ihn die lauten Stimmen trotz der Gefahr aufzufliegen nicht störten, blickte sichtlich ungläubig zu seiner Begleiterin.
Pipers Augen kniffen sich in diesem Moment zusammen wie ihre beiden Schwestern erkennen konnten. Offenbar versuchte sie den Blick zu schärfen, da sie dem unerwarteten Anblick noch nicht ganz traute. "Wir sind gleich da!", schrie Prue in den ausgestorbenen Wald hinein und drehte sich spontan lächelnd zu den anderen: Dana, die mit ihr zusammen Phoebe beim Laufen half, erwiderte ihr ungewohntes Glücksgefühl und auch die anderen, die hinter ihnen waren, drückten in irgendeiner Form Freude aus. Freude darüber, endlich wieder alle an einem Ort versammelt zu sein.
"Ich fass es nicht!", sagte nun auch Pat, der endlich die Realität begriff und vom Glück überrumpelt los - seiner Liebe entgegen - rannte. Er schloss Debby in seine starken Arme und drückte die Frau mit aller Kraft an sich während sein Kumpel CJ auf seine Schulter klopfte. "Ich wusste es!", schrie der Farbige glücklich. Keiner der Erwähnten bemerkte bei all der überschwänglichen Freude, dass es Piper nun alles andere als gut ging. Sie lächelte - ja - doch gerade dieses Gefühl der Erleichterung, das der Anblick ihrer Schwestern nun mal mit sich brachte, sollte ihr zum Verhängnis werden: Und daran konnte auch Prue nichts mehr ändern, die mit einem Aufschrei nach vorne sprang, um ihre fallende Schwester aufzufangen.

TBC

Der nächste Streich folgt sogleich! Mit "sogleich" ist Morgen oder Übermorgen gemeint. Insofern mir nichts dazwischen kommt ;)
 
AW: [Charmed] - Blutdurst

Suuuuuuuuuuuuper :D

Die Geschichte ist so wunderbar spannend gehalten, und ich freu mich schon drauf wenns weiter geht.

Mach weiter so;)
 
AW: [Charmed] - Blutdurst

Super, der neue Teil ist mal wieder einfach klasse geworden.
Find es echt super, dass endlich alle wieder zusammen sind...

Mach ganz schnell weiter :D Freu mich schon
 
AW: [Charmed] - Blutdurst

Wow super. Gleich 2 neue Teile zum Lesen.
Wahnsinn. Ich bin echt begeistert. Ich liebe deine Story. :)

Ich bin auch echt froh dass sich alle wieder gefunden haben, aber ich denke mal dass freudige Wiedersehen wird nicht lange von Dauer sein. Piper ist anscheinend ja auch ziemlich schwer verletzt und die anderen sind auch schon ziemlich erschöpft.

Also ich bin wirklich schon gespannt wies weitergeht!
Freu mich schon auf den neuen Teil! ;)
 
AW: [Charmed] - Blutdurst

Da bin ich wieder!

Zunächst einmal vielen Dank für die vielen lieben Kommentare - I appreciate it!
Dann eine Entschuldigung für die leichte Verspätung ;)

Und nun viel Spaß mit dem neuen Teil, der euch hoffentlich genausogut gefällt, wie der Rest. ^^


Doch Piper fasste sich noch während des Sturzes und fiel nur auf die Knie, den Rest ihres Körpers konnte die Verletzte mit beiden ausgestreckten Armen abfangen. Piper keuchte flüchtig, als ihr gesamtes Gewicht auf ihre Arme drückte, und ließ ihren Kopf locker hängen, dann erhob sie ihn wieder - gerade rechtzeitig, um ihre große Schwester zu sehen, die sich achtlos neben sie auf den dreckigen Boden warf und verängstigt ansah: "Ist alles okay?", fragte sie behutsam und packte ihre kleine Schwester an beiden Schultern. Als sie etwas Flüssiges an ihren Fingerspitzen wahrnahm, zog sie die entsprechende Hand sofort zurück, musterte das blutige Glied für den Bruchteil einer Sekunde kritisch und blickte dann zurück zu Piper. Deren Erscheinungsbild drängte sich erst jetzt richtig vor ihre Aufmerksamkeit: Piper war schrecklich blass um die Nase und ihr hellblaues T-Shirt mit vielen hässlichen Blutspuren übersäht. Beim Blick in ihre braune Rehaugen bemerkte Prue dieselbe Schwäche und Müdigkeit, die sie schon bei Phoebe erkannt hatte, aber auch denselben starken Willen, sich jetzt nicht gehen zu lassen. "Bestens ...", antwortete ihr Piper mit gewohnten Sarkasmus und wich plötzlich ihrem Blick: "Ich habe ... mich gehen lassen ..."
"Piper.", jammerte nun Phoebe, die endlich bei ihrer Schwester mit Dana angekommen war und umarmte sie einfach. Es war eine schmerzvolle Tat, die beiden Körpern nichts Gutes brachte, dennoch aber ein nötiger Balsam für beider Seelen darstellte. "Es tut gut, euch zu sehen.", hauchte Piper und man glaubte den Ansatz einer weinerlichen Stimme zu vernehmen.
Prue beobachtete das Spektakel - und es brach ihr fast das Herz. Wie konnte sie zulassen, dass ihre kleinen Geschwister verletzt wurden? Wie nur? Sie waren beide so unendlich schwach, dass sich Prue als letzte Möglichkeit dazu gezwungen sah, nichts anderes zu tun, als ihrem Glück zu vertrauen. Ohne jenes würden sie diesen Albtraum nicht überleben, denn die nötige, eigene Kraft besaß keiner mehr von ihnen, am wenigsten Piper und Phoebe. "Hier.", sagte die Älteste, als ihre Schwestern endlich voneinander ließen und reichte Piper eine Trinkflasche mit frischem Quellwasser. "Ihr habt Wasser gefunden?", fragte Pat nun neugierig und blickte zwischen CJ, Chase und Prue hin- und her, während sich der Rest der Truppe - außer Debby, die an Pat hing - zu Piper und Phoebe gesellte. "Ja.", antwortete die Schwarzhaarige kurz und knackig und schielte nach den zwei Sekunden, in denen sie dem Retter ihrer Blutverwandten anerkennenden Blickkontakt schenkte, bereits wieder verstohlen auf Piper. "Hör mal, ich bin mir sicher, dass dir CJ und Chase alles genauso gut erklären können. Ich muss mich um meine kleinen Schwestern kümmern." "Ja, das verstehe ich.", erwiderte Pat nickend und gab Debby, die nun auf seinem Schoß saß und ihn durchgehend umarmte, einen Kuss auf das helle Haar, das er so liebte - er war nur froh, dass ihr nichts geschehen war. "Vielleicht lässt sie sich ja von dir helfen.", glaubte er, "Sie ist ziemlich stur." "Ich weiss.", nickte Prue nur zurück, "Das liegt in der Familie.", und mit diesen letzten Worten fuhr sie herum.
Piper schnappte unterdessen nach Luft, sofort nachdem sie die gesamte Trinkflasche in einem Schluck geleert hatte. "Langsam, langsam.", tadelte Phoebe in sanften Ton und strich ihr über die unverletzte Schulter. "Das ... das tat gut.", erwiderte die ältere von beiden, deren Stimme sich dank des nun unrauen Halses bereits etwas erholt hatte. "Shannon und ich holen Nachschub.", sagte Dana daraufhin und stand sofort motiviert auf, nachdem sie nun keine fünf Minuten gesessen hatte. "Was?!", sagten Phoebe und Shannon gleichzeitig überrascht, "Das ist doch nicht dein Ernst! Wir sind erst vor einer Minute wieder alle an einem Ort versammelt ... und jetzt willst du dich schon wieder trennen?!", schrie sie hysterisch und hatte einen Blick in den Augen, der es fast schaffte, Phoebe einzuschüchtern. "Nein, ich möchte nur nicht, dass noch jemand stirbt.", verteidigte sich Dana cool und lächelte danach vorsichtig, "Komm schon, der Fluss ist nur zehn Minuten entfernt und außerdem haben wir den hier zur Verteidigung." - sie deutete auf den umgestreiften Bogen - "Wir alle brauchen das Wasser. Wer weiss, was uns noch bevorsteht ...", wies Dana auf Tatsachen hin und deutete zur weiteren Erklärung nur auf Pat, der das Wasser ebenso hastig zu sich nahm wie Piper zuvor. "Schön schön.", zuckte das scheinbar verwöhnte Gör nach all der Predigt nur noch aufgebend mit den Schultern, als sei ihr alles egal. "Lass es uns hinter uns bringen.", und mit diesen mürrischen Worten liefen beide davon.
Prue passierte sie und schenkte ihnen ein äußerst dankbares Lächeln. Nicht, weil sie offensichtlich ihren Wasservorrat auffrischen wollten, sondern, weil sie es ihr ermöglichten, mit ihren Schwestern allein zu sein. "Das ist ja der Bogen ...", hörte sie Piper zu Phoebe sagen, denn sie blickte Dana hinterher. Phoebe nickte kaum sehbar, brachte es augenscheinlich noch nicht fertig, darüber zu sprechen. "Wie geht es dir, mit deiner Wunde?", zögerte Prue hingegen keine weitere Minute, das Kind beim Namen zu nennen, und ließ sich neben ihrer großen kleinen Schwester nieder, "Zeig mal her." "Prue, ich glaube nicht, dass-" "Piper!", unterbrach die älteste Halliwell unverzüglich und verlor für diesen kurzen Moment jegliche Nerven: "Bitte ..." "Okay ...", gab Piper nach, denn eine solch verzweifelte Bitte konnte sie ihrer großen Schwester einfach nicht abschlagen.
Es verging eine gewisse Zeit, in der Piper ihren etwas chaotisch sortierten Gedanken nachging - bis ein flammender Schmerz sie scharf einatmen ließ und sämtliche weiteren Gedanken aus ihrem Kopf vertrieb als würde man einen Schwarm treibender Bienen hineinleiten; sie wusste nicht einmal mehr, woran sie überhaupt gedacht hatte, so schnell hatte sie die Realität eingeholt. "Entschuldige ...", murmelte Prue und warf einen Blick über ihre Schulter zu Phoebe, deren Gesichtsausdruck verriet, dass sie ebenso besorgt war wie sie selbst. "Dieser fiese Drecksack ...", war ihr einziger Kommentar, auf den Piper nur mit einem zustimmenden Nicken reagieren konnte. "Nichtsdestotrotz hattest du großes Glück.", sprach Prue sie dann an, "Ein solcher Pfeil hätte dich töten können.", lieferte sie eine Erklärung und fuhr damit auch gleich fort: "Du hast viel Blut verloren ...", stellte die bekannte Sorgenstimme fest und streckte die Hand aus, um die Haut an ihrer Stirn zu straffen, sodass sie die Platzwunde genauer untersuchen konnte, "... und Dreck in den Wunden ... Hältst du durch?". Piper schmunzelte auf diese Frage hin und lächelte gequält. "Habe ich denn eine andere Wahl?". Wahrscheinlich nicht., gestand sich Prue im Innern ein, sagte aber stattdessen, dass sie sie schon irgendwie aus diesem Wald bringen würde. "Irgendwie..." und sie packte die Hände ihrer Schwestern, um ihr Versprechen mit einem aufheiternden Händedruck zu besiegeln.


TBC
 
AW: [Charmed] - Blutdurst

Juhuuu *freu*
Wieder ein neuer Teil!

Ich mache mir schon echte Sorgen um Piper. Es sieht nicht wirklich gut aus für sie. Sie hat auch ziemlich viele Verletzungen, ich hoffe sie hält durch. Irgendwie bin ich da ja ziemlich skeptisch darüber, dass die anderen zum dem Fluss gehen wollen. Ich hab ein ungutes Gefühl... aber ich lass mich mal überraschen! :)

Also, ich freu mich schon wieder auf einen neuen Teil! :D
 
AW: [Charmed] - Blutdurst

der neue Teil ist auch wieder einfach nur toll geworden. Bin so gespannt wie es weiter geht bzw. wann die Typen als nächstes wieder auftauche...

Also schnell weiterschreiben^^
 
AW: [Charmed] - Blutdurst

Hey Leute, danke für die Kommentare ;)

Hier der neuste Teil!


Als die erste Eule ihren Nachtflug startete, waren CJ und Chase fertig damit, die lange mitgeschleppten Zelte aufzubauen. Zwei große- und ein zwei kleine Zelte verliehen dem tristen Wald nun etwas Farbe, ebenso erheiterten zwei Lagerfeuer die allgemeine Stimmung. Und auch der mitgeschleppte Proviant konnte endlich zum eigentlichen Zweck, dem Verzehr, genutzt werden. Ja, es war eine richtige "Ruhepause.", wie Pat es soeben betitelte, fast so als würden sie - wie ursprünglich geplant! - in einem harmlosen Wald campen. Und da sie dank des dünnen Rauchs ihrer zwei Lagerfeuer auch keinerlei Angst haben mussten, aus der Ferne von ihren verrückten Verfolgern entdeckt zu werden, machte sich nicht nur in Pat eine Art Wohlbefinden breit: Alle vergnügten sich mit eigentlich komplett sinnlosen Gesprächen.
Phoebe empfand das als mulmiges Gefühl. Sie befanden sich in Lebensgefahr! und trotzdem schien es in diesem Moment niemanden zu stören. Nicht einmal Shannon, die erst vor ein paar Stunden ihren zukünftigen Ehemann verloren hatte. Es war merkwürdig und irgendwie unheimlich, doch auch für Phoebe nachvollziehbar, denn sie blieb unter all den Gutgelaunten auch keine Ausnahme, die Chance zur Erholung war zu willkommen.
"Oh!", rief Phoebe plötzlich, einem anderen Gedanken folgend, ... "Das habe ich ja ganz vergessen!", ... und wäre in ihrer typischen Euphorie mit Sicherheit aufgesprungen, würde sie nicht eine bestimmte Beinverletzung daran hindern. "Wir haben einen Streifenwagen gesehen.", berichtete sie ihrer nächstgrößten Schwester aufgeregt, deren Augenbrauen sich dabei argwöhnisch an ihrer Stirn hochzogen, "Er ist die Straße entlang gefahren ... aber als wir ihn wiedergefunden haben, war er nur noch ein Wrack.". Phoebe hatte kaum geendet, da bemerkte man, dass Piper deutlich unruhig wurde: "Ihr wart dort?!", rief sie schockiert, "Pat!" und erhielt sofort eine Rückmeldung des Gerufenen, da der junge Mann trotz seiner eigenen Verwirrtheit auf die Unruhe seiner Begleiterin reagierte und das Lagerfeuer wechselte. "Sie waren am Streifenwagen.", erklärte ihm Piper die lange Geschichte in der knappen Variante. Und als auch Pats Augen groß wurden, wusste Prue, dass etwas ganz und gar nicht gut lief. "Habt ihr ihn auch gesehen?", fragte Phoebe perplex und warf einen kuriosen Blick durch die allgemein interessierte, große Runde. "Wir haben ihn nicht nur gesehen.", erklärte Pat und schenkte seinen nächsten Augenblick der einzigen Frau der Runde, die die Geschichte bereits kannte, sie miterlebt hatte, bevor er fortfuhr: "Wir sind ihn gefahren."
"Du bist ohne mich in einem echten Streifenwagen gefahren?! Mann, das ist total uncool! Und ich dachte, wir wären Kumpel.", wurde er plötzlich aus seinem Rücken heraus angepflaumt. CJ und Debby waren wohl neugierig geworden oder wollten nicht alleine an einem Campfeuer sitzen. Jedenfalls standen sie nun hinter Pat, um der Geschichte lauschen zu können. "Heißt das, wir haben euch fahren sehen?", fragte eine zweite Stimme, mit der keiner gerechnet hatte: Dana und Shannon waren mit vielen, frisch aufgefüllten Trinkflaschen von der Wasserquelle zurückgekehrt und brachten ihren Kameraden nicht nur das, sondern auch einen Herzkasper als Gratisgeschenk. "Wahrscheinlich.", sagte Piper, die sich als erste von dem Doppel-Schock, den zuerst CJ und Debby und dann die beiden Frauen ausgelöst hatten, erholte und sah zu ihrer kleinen Schwester, deren Hoffnung sie wohlmöglich gerade zerstörte. "Oh.", stieß Phoebe auch nur betrübt aus, "Ich dachte, es wäre Hilfe ..." "Moment mal!", mischte sich nun Chase ein, "Wenn ihr in dem Auto wart, dann wart ihr es auch, die von der Straße abgekommen seid?!" Pat und Piper nickten bloß, etwas anderes konnten sie auch nicht tun, da Sprechen nicht in Frage kam - zumindest jetzt noch nicht. "Oh mein Gott - bist du okay?" Nervös fummelte Debby nun an ihrem geliebten Pat herum, doch der winkte nur genervt ab. "Wer ist gefahren?", stellte der Dunkelhäutige der Gruppe eine scheinbar belanglose Frage und ließ damit Debby verstummen. "Ich.", meldete sich Pat, "Wieso fragst du?" Doch anstelle einer simplen Antwort, bekam er nur ein höhnisches Grinsen zu Gesicht: "Kein Alkohol am Steuer, Kumpel! Und das Einparken müssen wir auch noch üben." "Haha.", gab Pat trocken zurück, "Das ist nicht lustig.", stimmte Piper zu und kopierte den finsteren Blick des Gleichgesinnten, um dessen Wirkung noch zu verstärken. "Ist es wirklich nicht, aber CJ hat Recht; Warum seid ihr von einer gerade Straße abgekommen?" "Also habt ihr sie nicht gesehen?", fragte Prues kleine Schwester zurück und ein weiteres Mal wurden ihre Augen groß. "Wen gesehen?", mischte sich erstmals Shannon ein, der das Ganze wohl etwas viel wurde, da sie die Arme ein weiteres Mal verschränkt hatte und wie Chase die Sache skeptisch betrachtete. "Die Frau, wegen der wir von der Straße abgekommen sind.", erzählte Pat mysteriös und warf einen vielsagenden Blick durch die gesamte Gruppe genauso als würde er eine Horrorgeschichte zur allgemeinen Belustigung erzählen. "Sie ist schlank, weißblondes Haar, eisblaue, stechende Augen ...", beschrieb sie Piper, doch keiner ihrer Zeugen erkannte die Täterin. "Das heißt, sie ist wieder auf den Beinen. Und das seid geraumer Zeit, denn wir haben die Anderen nur knapp verpasst.", richtete sie sich erneut an Pat, dessen Gesicht sich in Sorge verzog. Ein zweites Mal musste er seiner potenziellen Mörderin nicht über den Weg laufen, wenn es irgendwie zu vermeiden war. "Soviel zum Thema "Ruhepause"...", murmelte er genervt.
"Könnt ihr einmal Klartext reden?!", "Ja, Schatz!", stimmte Debby ihrer Freundin etwas kleinlaut zu: "Wer ist diese Frau? Etwa ..." "Ja. Vermutlich eine von denen." "Zumindest ein weiterer Feind, denn sie hat versucht, uns zu töten.", führe Piper weiter aus, womit es Prue zu viel wurde: "Ok, lasst uns bloß morgen Früh verschwinden. Sie haben bisher nicht mehr angegriffen, weil sie selbst angeschlagen waren. Sie sind selbst nur Menschen ... deshalb glaube ich auch nicht, dass sie es heute noch mal versuchen werden." "Wir sind also sicher?" Vorerst.", nickte Debby Prues Andeutung bestätigend, packte dann erneut die vielen Wasserflaschen und verteilte sie in den Zelten. Diesem indirekten Aufruf zur Auflösung der nächtlichen Krisensitzung folgten Debby und Pat, die sich nach einem freundlichen "Gute Nacht allerseits." in ihr gemeinsames Zelt zurückzogen, sowie CJ, der sich an dem anderen Campfeuer, von dem er ursprünglich gekommen war, noch eine letzte Gute-Nacht-Zigarette anzündete.
Phoebe warf Blicke zu denen, die wie sie selbst Danas Aufforderung, zur Ruhe zu kommen, nicht nachgekommen waren. Nur um jetzt festzustellen, dass wir alle todmüde sind., dachte die jüngste Halliwell bevor sie herzhaft gähnte und die Arme in alle möglichen Richtungen ausstreckte. "Ich habe zwar mein Zeitgefühl verloren, aber ich glaube, es ist schon verdammt spät.", sagte die jüngste Hexe der Mächtigen Drei und warf abermals ihren prüfenden Blick durch die Runde: Chase schien als einziger hellwach zu sein, denn seine aufgerissenen Augen, starrten sie aus der Dunkelheit heraus munter an. Ihre Schwestern hingegen und vor allem Shannon schienen mehr ihrem eigenen Zustand zu entsprechen, denn auch deren Augen waren bereits auf Halbmast. "Ja, wir sollten die Zeit nutzen und uns ausruhen.", bestätigte nun eine ihrer großen Schwestern, "Vor allem du und Piper braucht den Schlaf." "Okay! Dann werde ich Wache halten.", offerierte Chase und bekam auch sogleich dankende Blicke und -Worte zugeworfen. "Gute Idee!", rief CJ herüber, lief zu seinem neuen Freund, packte ihn am Arm - "Ich helfe dir." - und schleppte ihn auch sofort davon, nämlich an den Rand ihres Lagers, wo sie sich sofort arrangierten.
Piper seufzte erschöpft. Es war ein langer Tag gewesen, aber umso mehr freute sie sich auch auf das Schlafen. Das Zelt konnte zwar nicht ihr wollig warmes Bett im eigenen Heim ersetzen, doch es war auf jeden Fall besser als auf dem erdigen Waldboden übernachten zu müssen. In Anbetracht der Umstände, war sich Piper nicht mal sicher, ob sie das überhaupt überlebt hätte - sie danke Gott, dass Pat und sie die anderen noch vor Einbruch der Nacht wiedergefunden hatten.
"Autsch!", entfuhrt es ihr plötzlich, denn Prue hatte sie ohne jegliche Vorwarnung am Handgelenk ihres schlechten Armes gefasst. "Wo willst du hin?", fragte sie rhetorisch, "Du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass ich das-" - sie deutete auf ihre angeschlagene Schulter - "-unbehandelt lasse." Piper musterte erst Prues eisblaue Augen, die so entschlossen und ernst waren, dann drehte sie den Kopf, damit sie Phoebe ansehen konnte. Die erwiderte ihren eigenen, recht ausdruckslosen Blick aber nur, anstatt ihr ihre Meinung mitzuteilen. "Komm. Ich habe nur auf das frische Wasser gewartet.", erklärte Prue unterdessen und setzte zum Laufen an, "Phoebe, du gehst am Besten schon schlafen und ruhst dich aus.". "Okay.", nickte die Jüngste, bevor sie das halliwellsche Zelt öffnete und dann nur noch ein letztes Mal zu ihren Schwestern umdrehte, bevor sie selbiges Zelt mithilfe des Reißverschlusses hinter sich schloss. Prue zu widersprechen, kam für sie jetzt nicht mehr in Frage, denn sie hatte die Fähigkeit, der Anführer zu sein, den sie so dringend brauchten, um zu überleben.
"Ugh.", stöhnte Piper bei diesem Anblick dennoch und wehrte sich unerheblich gegen Prues festen Griff, der sie dazu zwang, ihrer Schwester zu folgen. "Kann das nicht warten, Prue? Ich bin wirklich müde." "Nein.", antwortete Prue streng, ohne sich umzudrehen, "Das könnte sich entzünden und dieses Risiko will ich nicht eingehen. Setz dich.". Bevor Piper der Bitte nachkommen konnte, wurde sie mit einer Hand auf ihrer rechten Schulter herunter gedrückt. Piper ließ diese Schmach nur ungern vor der Nachtwache, also CJ und Chase, über sich ergehen, doch sie wusste, dass sie sich gegen Prue nicht wehren konnte - es gar nicht zu versuchen brauchte - wenn sie so dermaßen entschlossen war. Ein schneller Handwink ihrerseits jagte die beiden Männer aber aus der unmittelbaren Nähe davon, sodass sie mit Prue alleine war. Prues Griff kehrte in diesem Moment zurück, doch dieses Mal wurde ihr Oberarm so sanft umgriffen, dass Piper einen Blick nach hinten werfen musste.
Sie erschrak hörbar, weil sie plötzlich ihre Mutter vor sich sah. Deren Blick war voller Sorge, gleichzeitig aber zuversichtlich, bevor sie ihn hob und Piper in ihre eigenen Rehaugen starrte. "Alles okay?", fragte unerwartet Prues Stimme und als Piper blinzelte, war ihre große Schwester zurück. Die Frau, die für Piper immer wie ihre richtige Mutter gewesen war. "Ja.", hauchte sie, noch etwas irritiert, und drehte dann wieder den Kopf nach vorne. Ihre Ohren machten Geräusche des Wassers aus, danach musste Prue das Stück Stoff, das sie in ihrer Hand gehabt hatte, ins kühle Nass getunkt und nun auch ausgedrückt haben, denn es plätscherte ein weiteres Mal. "Das könnte jetzt etwas weh tun.", warnte Prue unverzüglich, doch Piper hörte ihr nicht zu.
Sie war erneut in ihren Gedanken verloren; an ihre Mutter. Piper dachte nicht oft an Patty, wie sie sich soeben selbst vor Augen geführt hatte. Nein, die Mutter der mächtigsten Hexen aller Zeiten war kaum in ihren Gedanken vertreten - Prue war es. Ihre große Schwester, die doch so viel mehr als das für sie war. Piper schämte sich für diese Gefühle doch andererseits, war es die logische Folge ihrer Kindheit. Immerhin hatte sie nur wenige Erinnerungen an ihre eigentliche Mutter, Prue war es, die diese Rolle übernommen hatte und nun den entsprechenden Gefühle von ihrer kleinen Schwester zu erwarten hatte.
Beißende Kälte ließ sie auffahren, doch irgendetwas hielt sie inmitten ihres verzweifelten Fluchtversuchs auf. "Lass mich los!", rief sie, ohne zu wissen, wenn sie ansprach, doch es half nichts und so sah sich Piper gezwungen, sich diesem unangenehmen Gefühl auszusetzen. Plötzlich entwich ihrem Körper die letzte Kraft und jegliche Faser schmerzte, als hätte sie sie zuvor überanstrengt. Ihr wurde schwindlig, doch dieselbe Kraft, die sie zuvor aufgehalten hatte, stellte sich nun als Stütze heraus: "Ich hab' dich.", flüsterte Prue in ihr Ohr und erlöste sie von der eisigen Kälte, die sie zuvor auf ihrer Wunde platziert hatte. "Der Dreck in der Wunde ist hartnäckig.", murmelte sie und verzog die Miene über den unerwartet starken Gegner.
"Ich habe Angst, Prue.", flüsterte Piper plötzlich, den Tränen nahe und Prue unterband ihre Bewegung. "Ich auch, Piper.", entrichtete sie zu und gab ihrer keinen Schwester einen sanften Kuss auf das Haar, bevor sie mit ihrer Behandlung, vorsichtiger als zuvor, fortfuhr. "Alles wird gut.", sagte sie, wusste dagegen aber, dass es eine Lüge war; bevor es besser werden würde, musste es erst noch schlimmer werden ...


Und, was sagt ihr? Ich will nicht zu viel verraten, aber beim nächsten Mal wird es wieder aufregender ;) Also lasst euch überraschen.
 
AW: [Charmed] - Blutdurst

yeah, ein neuer Teil :D Er gefällt mir echt gut. Vorallem, dass die Mächtigen 3 und ihre Freunde endlich mal ein paar Stunden hatten um sich zumindest körperlich etwas zu erholen. Doch selbst in der Zeit, in der nicht viel passiert merkt man schon, wie sich die Spannung wieder aufbaut. Bin echt gespannt wie es mit Piper weitergeht, denn ihr geht es im moment ja am schlechtesten. Die Begegnung mit ihrer Mutter fand ich echt klasse... Macht echt wahnsinnig spaß deine story zu lesen, Also bitte ganz schnell weiterschreiben :D :D Freu mich
 
AW: [Charmed] - Blutdurst

Ich finde den neuen Teil auch einfach toll, arme Piper sie tut mir echt leid, sie hats echt am schlimmsten getroffen.
Bin mal gespannt, die "Bösewichte" werden bestimmt bald wieder angreifen, freu mich shcon wieder drauf, was dann alles passiert und wer als nächstes stirbt.

Aber eine Frage hätte ich trotzdem noch, warum nutzen eigentlich die Mächtige 3 nicht ihre kräfte bzw. es würde ja schon reichen, wenn sie leo rufen und der Piper und Phoebe heilen würde, oder?

freu mich schon auf den neuen teil. Du schreibst so schön. Schnell weiterschreiben :D
 
AW: [Charmed] - Blutdurst

Vielen Dank für die lieben Kommentare und euer Lob! Ich hoffe, dass ich euch bald den neuen Teil liefern kann ;)

Und zu deiner Frage Saja:
Post vom 16.07.08 schrieb:
"Hey Prue ...", flüsterte Phoebe, sodass die anderen sie nicht hören würden. "Ja, Phoebe?" "Warum versuchen wir nicht Leo zu rufen?" "Das habe ich schon versucht." "Und warum ist er dann nicht hier?" "Wenn ich das wüsste, Phoebe, wenn ich das nur wüsste ... Ich denke schon eine ganze Weile darüber nach, weißt du. Die einzige plausible Erklärung dafür ist, dass dieser Ort magisch abgeschirmt wird." "Aber ... sie sind doch menschlich." "Ich weiss ..."
Und zu den Kräften gab es ganz am Anfang eine kleine Diskussion unter den Schwestern; sie können sie nicht einsetzen, weil sie sich ansonsten vor den anderen "verraten" müssten.
 
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AW: [Charmed] - Blutdurst

Hey, ich wollt mal fragen, ob es bald wieder weiter geht?
*süchtig-nach-deiner-ff* :D :D

grüßle Sandy^^
 
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