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[Charmed] - Blutdurst

AW: [Charmed] - Blutdurst

Nach einem knappen Monat wird's dann auch mal wieder Zeit, nicht wahr? ;)


"Pat!", schrie Debby schrill und heulte plötzlich los, als sie ihren Freund genauer ansah und die Schnittwunde an seinem Arm bemerkte. Piper gab zu, dass diese schmerzhaft sein musste und dementsprechend widerlich aussah. Doch Debby verhielt sich, als würde er jeden Augenblick an akutem Blutmangel zugrunde gehen. Der Situation unangemessen., dachte sich die junge Hexe, denn ihr Kopf ratterte förmlich, um schnellstens einen Rettungsplan zu fabrizieren, während Debby den leichten Weg wählte und einfach der Panik verfiel. Zugegebenermaßen hatte auch Piper große Befürchtungen, was ihre weitere Zukunft anbelangte, letztendlich war ihr aber auch klar, dass sie sich nur noch selbst helfen konnte. Sich der großen Gefahr bewusst, in der sie alle schwebten, dachte Piper sogar daran, ihre Tarnung aufzugeben und ihre Angreifer einfach einzufrieren. Doch würde Prue das hinnehmen? Selbst im Angesicht des Todes war sie ein hoffnungsloser Sturkopf. Aber, halt, was war das für ein Blick? Piper fühlte sich plötzlich unwohl in ihrer Haut: Für was schien sie sich entschuldigen zu wollen?
"Na los, tritt sie nur, niemand wird dich aufhalten. Denn meiner kleinen Schwester macht das nichts aus. Sie wird nicht aufgeben- du kriegst sie niemals klein!"
Eine todbringende Stille legte sich über die gesamte Gruppe und vor allem über Pipers Herz. Ihre Körpertemperatur schien in dieser einzigen Sekunde rapide gen Tiefpunkt zu fallen; nun war sie sich sicher, dass sie noch immer im Auto - auf dem Weg zum Campinglager - schlief und sich das Alles nur erträumt hatte. Alles andere war unlogisch.
"Deine Schwester? Das macht es interessant!", rief Christian begeistert, der Prue noch von sich stieß - Richtung Adam - und dann Phoebe näher kam, die sich kaum von der ersten Pein erholt hatte und deshalb nur voller Furcht den recht gutaussehenden Mann empor blickte. "Nein!", schrie Piper erschrocken und zerrte erneut an Celinas Griff. Es zerriss Prues Herz, vor allem als die Eiskalte ihrer jüngeren Schwester einen kräftigen Schlag auf das verletzte Schulterblatt gab, sodass auch Piper unter feurigen Schmerzen zu Boden ging. Doch ihr Plan geriet ins Rollen und der langsam nervös werdende Blick der Blondine verriet ihr, dass er funktionierte. Aber nun wurde sie von Adam festgehalten. Sie musste dem Ganzen also noch eins draufsetzen, wenn das Opfer nicht umsonst sein sollte: "Siehst du! So macht man das, du Schwächling.", sagte sie zu Adam, "Und trotzdem geben wir nicht auf!", schrie sie in Christians Ohr. Dieser starrte sie erst an ... dann trat er blitzschnell zu. So schnell, dass nicht nur Prue unerwartet die Luft anhielt, sondern auch die verbleibenden Peiniger. Einzig und allein Christian schien das Schauspiel zu genießen.
Das war er, der Moment der Hoffnung, der Sinn des schlechten Plans. Doch Phoebes Schrei, der die Rechnung dafür war, lähmte Prue auf unerwartete Weise: Sie war unfähig, sich auch nur einen einzigen Zentimeter zu rühren. Gedanken, was für ein Monster sie doch war oder weshalb sie sich nicht selbst als Prügelsack angeboten hatte, wenn sie doch schwach war und im entscheidenden Moment die Nerven verlor, machten es auch nicht besser. Und als sie Piper ansah, die Enttäuschung in deren Gesicht, da ging eine kleine Welt für sie unter, sodass ihr Körper ihr nunmehr gar nicht gehorchte.
Sie hatte versagt, schlicht und ergreifend versagt ...
_____​

Nun verstand er die Welt nicht mehr, als die junge Frau neben ihm erneut zusammen krampfte. Hatte ihm Phoebe nicht erst vor Kurzem bewiesen, was sie für ihre Schwester auf sich nahm? Und das sollte nicht erwidert werden? Unvorstellbar., beharrte Pat in Gedanken. Aber auch unmöglich? Zweifel attackierten seinen Verstand und vor allem das Verständnis, dass er von den Schwestern gewonnen hatte. Sein Arm schmerzte auf einmal wieder besonders stark und riss ihn aus seinen Gedanken; Christians schrecklich boshaftes Lachen schallte über die gesamte Landschaft.
Es ließ Debby, seine Freundin, wie so oft zusammen zucken - und die Dunkelblonde ärgerte sich über diesen Umstand. Gerade jetzt, wo die Situation unverkennbar aus den Fugen geriet, wollte sie stark sein, all die verlorenen Chancen mit einem Streich wieder gut machen - aber wie? Ihr tränenvoller Blick wanderte durch die Runde und sie stellte fest, dass niemand einen Plan oder zumindest einen nächsten Schritt wusste. Aber die Älteste der Schwestern ... sie schien besonders verzweifelt. Und das, obwohl gerade sie ihre Schwester ausgeliefert hatte.
Moment., jauchzte plötzlich ihre innere Stimme bei diesem Gedanken auf. Ihre Augen weiteten sich und deckten plötzlich das gesamte Bild auf. Und mit einem Mal machte die junge Frau, der bisher jeglicher Mut gefehlt hatte, all ihre untätigen Momente wieder gut: Unverhofft stürzte sie auf Christian und katapultierte einfach ihr gesamtes Gewicht gegen ihn, da sie keine Ahnung hatte, wie sie den großen Fiesling sonst hätte umstoßen sollen.
Piper zog daraufhin sofort ihre früheren Gedanken über die schlaksige Frau zurück, so beeindruckt war sie jetzt von ihr. Dass Christian dieser Attacke gegenüber vollkommen unvorbereitet schien, ließ auch endlich Prues Intention für sie erkennbar werden. Es war ein schrecklicher Plan, den sie niemals ausgeführt oder unterstützt hätte. Doch nun wäre es genauso unverzeihlich, die Chance, die sich trotz allem aufgetan hatte, verfallen zu lassen - es war vermutlich ohnehin ihre letzte. Schnell streckte sie das Bein in einem Tritt aus und brachte somit auch Celina auf Bodenhöhe, wo sie der Grieskremigen einen zweiten Tritt ins Gesicht verpasste und damit vorübergehend ablenkte. Adam war nun der einzige, der noch stand, dementsprechend fest hielt er Prue. Als aber die zwei übrigen Männer - Chase und CJ - zur Rettung eilten, hatte er keine Chance.
Prue war überglücklich und äußerst dankbar, dass Debby die Situation erkannt hatte und ihrem Beispiel nun alle folgten. Ironisch., dachte die Hexe mit funkelnden, anerkennenden Augen: Der Angsthase hat doch den größten Mut. Schnell rannte sie zu Phoebe herüber. Nun müssen wir nur noch die Oberhand behalten ..., dachte sie.
_____​

"Warum du- ... !", raunte Christian, stieß Debby zur Seite und packte sie dann gleich wieder an den Haaren am Hinterkopf. "Ah!- Bitte ... lass-mich-los!", keuchte die junge Frau angestrengt und rekelte sich in alle Richtungen, um dem schmerzendem Griff zu entkommen. Doch ganz egal, was sie tat, der starke Christian hatte ihr keinen Spielraum gelassen. Während dieser sich und seine Geisel herum drehte, griff er an seinen Bauch und unter seinem blutigen Shirt kam eine dunkle Pistole zum Vorschein, die er ohne Nachdenken sofort in Debby Rücken drückte.
Piper, die ihre eigene Peinigerin mittlerweile auch noch entwaffnet und die Pistole provisorisch in die Ferne geschmissen hatte - so gut sie konnte - bemerkte die erneute Geiselnahme und sprintete schnell zu ihren Schwestern.
"Phoebe?! Phoebe- halt durch!", sagte Prue dort zu der kleinsten der Familie, die sich nachdem sie sich zum Selbstschutz eingemurmelt hatte, kein Stück mehr gerührt hatte. Als Piper dazugestürzt kam, trafen sich die Blicke der beiden älteren Schwestern. "Piper-" "Ich weiss.", rief die Zweitälteste, die keine Zeit mehr verlieren wollte, sofort, "Bereit?", und zuckte so unauffällig wie erdenklich mit den Händen ohne die Antwort abzuwarten. Die Zeit stoppte, gerade noch rechtzeitig wie sich herausstellte: Celina holte soeben mit einem Messer nach ihnen aus und auch Chase stand kurz davor verletzt zu werden, weil Adams Faust nur Millimeter von seinem Kopf entfernt still stand. Obwohl Piper aufstehen wollte, fiel sie beim Versuch zurück auf die Knie; der Einsatz ihrer Kräfte hatte ihr wohl doch mehr abverlangt, als sich beide Schwestern eingestehen wollten.
"Piper, hältst du-" "Mach schon, Prue."
Prue schluckte den schweren Kloß in ihrem Hals herunter und nickte, unfähig diesem Befehl Widerstand zu leisten. Flinker denn je auf den Beinen sprang die älteste lebende Halliwell mit einem einzigen Satz direkt neben Celina und vor die Tür der Hütte. Ein kurzer Handschwenk ihrerseits jagte das Messer von Celinas in ihre eigene Hand. Den Griff der Schneidewaffe benutzte sie sogleich, um Celina in das Reich der Träume zu verbannen.
Dann betrat Prue die Residenz der Feinde. Ohne darauf zu achten, ob nützlich oder nicht, schnappte sich Prue alle Gegenstände, die sie greifen konnte. Sie überlegte, die leblose Dana mitzunehmen, entschied sich aber dagegen, weil sie ahnte, dass die Kraft ihrer zweiten Schwester sich bald dem Ende neigte; ihre Zeit war begrenzt. Dana einfach so hängen lassen konnte sie aber auch nicht. Also lenkte die geschickte Hexe kurzerhand eine an der Wand hängende Axt in ihre Richtung, während sie selbst bereits wieder aus dem Haus stürmte. Prue seufzte zufrieden, als sie über ihre Schulter hinweg sah, dass die Axt in die Wand über den Kopf der Gefangenen schlug und der Entfesselungsversuch gelang. Auch, wenn es ihr im Grunde egal gewesen war, hatte Prue doch befürchtet, ihre Aufregung würde ihre Kräfte negativ beeinflussen …
Als Dana fiel, war Prue bereits wieder in freier Natur und bei ihren Schwestern angekommen. Rasch ließ sie alle Waffen direkt vor Piper fallen; eine weitere Pistole, eine Eisenstange, diverse Messer, sowie ein Feuerzeug und Nägel. "Hier.", sagte sie zu Piper und drückte ihr Celinas Wurfmesser in die Hand, während sie ein größeres Messer in ihren Stiefel steckte und Feuerzeug und Nägel in ihre Jackentasche verfrachtete. Schnell sah sich die gestresste Frau um, um zu sehen, welche Gefahren sie noch akut bedrohten und entschärft werden mussten. Doch da löste sich plötzlich der Zauber – nur am Rande registrierte sie, dass Chase nach Adams Hieb zu Boden ging und auch Debbys Geschrei wieder zu hören war - und sie fuhr schnell herum; Piper war zwar noch halbwegs bei Bewusstsein, aber doch zu schwach, sich noch länger zu halten, denn sie fiel ihrer Schwester förmlich in die Arme. "Nein!", rief Prue frustriert, genau dann, als Debbys Schreien einen neuen Lautstärkenrekord erreichte ...
Mit einem kraftvollen Schubser stieß Christian die Verängstigte so weit von sich, dass ihr seitlich fallender Körper sogar eine Schleifspur im weichen Erdboden hinterließ und ihm jegliche Luft entwich. "Jetzt reicht's! Du flennst zum letzten Mal!", untermalte Christian den gefährlichen Moment, in dem er seine Waffe scharf machte.
Dann drückte er ab und traf.
Debbys Schluchzen hörte aber nicht schlagartig auf - wie erwünscht - sondern verstärkte sich stattdessen nur noch: "Shannon!", schrie sie den Namen ihres Lebensretters und des nächsten Opfers Christians ...
 
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AW: [Charmed] - Blutdurst

echt geile Story, nun hab auch ich es geschafft, sie mir komplett durchzulesen u. ich sag einfach nur WOW!!
 
AW: [Charmed] - Blutdurst

Endlich habe ich es wieder geschafft die letzten Teile nachzulesen.

Wahnsinns Story und noch immer so spannend wie am Anfang :), ich freu mich scho auf den nächsten Teil!
 
AW: [Charmed] - Blutdurst

Jetzt hab ich auch endlich den letzten Teil gelesen und bin natürlich wieder richtig begeistert :D (Endlich wurde etwas gezaubert *g*)

Ich freu mich auf dei Fortsetzung der genialsten FF, die ich je gelesen hab (und das mein ich ernst!! *g*)
 
AW: [Charmed] - Blutdurst

Danke, sowas liest man gerne =D
Motiviert auch unwahrscheinlich! Hier zwar nur eine kleinere Fortsetzung, aber ich sitze schon am nächsten Teil ...


Zu Tode geschockt, aber doch fähig sich zu rühren, kraxelte Debby schnell zu ihrer schwer blutenden Freundin - sie hasste Blut und konnte es eigentlich nicht sehen, geschweige denn es anfassen, aber nun war ihr alles egal. Auch, dass ihr Christian noch immer mit einer geladenen Waffen gegenüber stand oder sie sich mehrere spitze Steine in die bloßen Beine rammte war ihr jetzt vollkommen gleichgültig.
Mehrere Tränen fielen Shannon ins Gesicht und ließen sie schwer blinzeln. "Warum?!", fragte ihre aufgelöste Freundin und Shannon zweifelte einen Moment an ihrer Tat, auch wenn sie wusste, dass es das einzig richtige gewesen war. Zunächst hatte sie Debby nur gekannt, weil es sich um die Freundin des besten Freundes ihres Verlobten gehandelt hatte. Aber nun - durch dieses Abenteuer - war sie zu so viel mehr als das geworden; eine Freundin, für die sie sterben würde. Die Blondine lächelte und strich Debby mit zittriger und bluttriefender Hand über die Wange. Zurück blieb ein dunkelrotes Mahl, das für immer bleiben würde. Es brachte Debby noch mehr zum Weinen.
"I-Ich ... habe nichts ... " - stotterte Shannon - "-nichts mehr zu verlieren ... P-Pass auf Pat auf ... und die anderen ..." "S-Shannon! Shannon, das-" "S-Shh ...", flüsterte die Sterbende aber nur und lächelte, als sie in Debbys Augen plötzlich ein helles Licht sah, in dem ein ihr gut bekannter junger Mann zu stehen schien. Und dann wurde ihr Blick starr. Das seichte Lächeln jedoch blieb erhalten, weil sie nun, am bitteren Ende, wieder mit ihrem Verlobten vereint worden war ...
Pat blinzelte erstmals, als seine Freundin ihren bisher hysterischsten Schrei ausstieß. Er spürte, dass sein Körper unter Schock stand, seine Seeler hingegen entflammte unter einem Wut-Inferno, das ihn ohne jede Vorwarnung überrollte. Er blinzelte ein weiteres Mal und plötzlich schien er im wahrsten Sinne des Wortes, rot zu sehen; dem Wutanfall nicht mächtig, sprang er auf, mit einem einzigen Ziel vor Augen: Er würde Christian töten - nicht mehr und nicht weniger.
"Für Michael und Shannon!", brüllte Pat also und tackelte Christian im unmittelbar nächsten Augenblick mit einer solchen Wucht, dass sich der Pistolenbesitzer kein bisschen auf den Beinen halten konnte und er wie eine Feder von einem Windstoß angehaucht den Boden unter den Füßen verlor und abhob.
Prue, deren Wut vor allem aber auch Frustration, ebenso einen neuen Level erreicht hatte und Pat darin nur gering nachstand, bemerkte das mit einer frühzeitig schmerzhaften Mimik. Schockiert hatte sie Pats Namen gebrüllt, weil sie mit der Eisenstange als Waffe, Christian genau von der anderen Seite in die Mangel nehmen wollte. Stattdessen flog ihr jetzt nicht nur eine halb geworfene Pistole um die Ohren, sondern auch eine muskulöse Fleischwand entgegen. Sie versuchte noch, sich mit einem Sprung zur Seite unverletzt aus der Affäre zu ziehen, doch die fallenden Menschenkörper, die förmlich dazu bestimmt waren, sie zu begraben, konnte keine Macht der Welt mehr stoppen - auch ihr Schrei nicht.
Und so entstand ein einziges Knäuel, das CJ zunächst staunen ließ. Nie hatte er erwartet, einmal nicht in der Lage sein zu können, verschiedene, zusammengesteckte Körperteile den richtigen Besitzern zuzuordnen. Adam, den er nach wie vor mit dem Händen auf den Boden drückte, rebellierte nun, weil er wohl seine Chance roch, hatte aber trotzdem keinen Erfolg sich in einem unaufmerksamen Moment aus der Gewalt des Dunkelhäutigen zu befreien.
Diesen Umstand realisierend, blickte sich CJ blitzschnell um und begriff etwas Entscheidendes: Sein Team war äußerst angeschlagen, aber Christian war der einzige Gegner, von dem - trotz fehlender Waffe - noch eine akute Gefahr ausging. Als hätte er seine Gedanken gelesen, kam plötzlich Chase neben ihm auf die Knie und drückte seine Hände auf Adams Rücken. Eine Platzwunde an der Schläfe färbte sein Gesicht ein, das schien seine Kraft aber nicht zu mindern, denn der gemeinsame Gefangene wimmerte unter der weiteren Belastung auf. "Hilf' ihnen!", keuchte sein Freund.
Und CJ blieb nichts anderes übrig, als wildentschlossen zu nicken. Er würde kein zweites Mal wegrennen. Und als würde das seine Worte vereidigen, rammte er Adam ein letztes Mal das Knie ins Kreuz, dass der widerliche Drecksack den Waldboden küsste! Aber die kurze Freude konnte sich gar nicht erst auf seinem Gesicht ausbreiten, weil der Knäuel Pat-Christian-Prue nun vollends außer Kontrolle geriet und allmählich der Klippe, die sie vorher eigentlich nur beiläufig entdeckt hatten, näher kam …


Fortsetzung folgt ;)

Edit (04.09.09):
Hier noch der nächste Teil!


Prue wollte schreien, damit die Pein erträglich wurde, aber irgendetwas hinderte sie vehement daran. Entweder katapultierte ein harter Aufprall jeden Rest Luft aus ihren Lungen oder irgendetwas stieß gegen ihren Mund und schlug ihr fast die Zähne aus. Oder aber es war der fürchterliche Schmerz selbst, der ihr aufgrund seiner dauerhaften Plötzlichkeit die Sprache verschlug: Christians, Pats und ihr eigener Körper waren so verworren, dass die Hexe gar nicht in der Lage war, etwas gegen die Schieflage ihres Körpers zu unternehmen. Und das brach ihr alle Knochen - zumindest fühlte es sich so an.
"Verpiss dich endlich!", schrie Christian plötzlich in ihr Ohr. Prue wusste aber, dass der Erzürnte den Dritten im Bunde meinte, als ein dumpfes Geräusch ertönte und Pat daraufhin einen schmerzhaften Schrei von sich gab.
Sie alle hatten bereits das ein- oder andere Mal geschrien, denn sie alle versuchten verzweifelt von den jeweils anderen los zu kommen. Prue war sich sogar sicher, dass sie alle sich im Klaren darüber waren, dass sie sich dabei nur selbst verletzten konnten. Aber ebenso gut wusste Prue, dass das für sie alle von keinerlei Bedeutung war und sie so weitermachen würden wie zuvor.
Die Schwarzhaarige hoffte nur, dass es bald ein Ende haben würde. Welches, das war ihr unter all den Schmerzen, die ihren Verstand allmählich ernsthaft vernebelten, nunmehr gleich solange es nur ein baldiges war.
Und so sollte es auch kommen: Plötzlich spürte sie, wie ihre Beine nicht mehr auf zu festen Waldboden prallten, sondern stattdessen in ein fühlbares Nichts stürzten. Instinktiv riss sie ihre Arme von dem los, was auch immer sie bisher eingeklemmt hatte, streckte ihn aus und griff nach irgendetwas Greifbaren. Der erste Griff schien ihre Hand zu zerfetzten, der zweite hingegen bot ihr den nötigen Halt, sodass die Kugel, in der sie sich befand, endlich aufhörte, sich zu drehen. Der Kampf zwischen Pat und Christian allerdings fing gerade erst an.
CJ konnte gerade noch im richtigen Moment Christians Faust abfangen und Pat vor dem sicheren Tod bewahren. Die Wucht des Schlages hätte ihn ansonsten vermutlich in die Schlucht hinter seinem Rücken geschleudert, in welche Prues Beine bis zu den halben Unterschenkeln bereits ragten.
Die Situation war akut und CJ hatte nicht vor lange zu warten: Schnell packte er seinen Feind an der einen Schulter und zerrte ihn von den andern beiden los. Prue, die ganz eindeutig die schmerzhafteste Position eingenommen hatte, schrie auf als er das tat, aber er konnte in diesem einen Moment keine Rücksicht nehmen. Nicht jetzt, wo ihr letzter Gegner unbewaffnet war und keine Ahnung hatte, was gerade mit ihm geschah. Also zerrte er so fest er konnte, denn Prue hielt sich bereits an einem Gebüsch fest und Pat - realisierend, dass er am Abgrund einer nicht unwesentlich tiefen Klippe saß - war dabei.
Und plötzlich, schneller als erwartet, hatte er Christian bis auf die Beine von den anderen getrennt und schubste den geisteskranken Mörder so stark, dass sein Oberkörper nach Sekunden schon halb in der Tiefe hing. Dass er mit seinem Vorhaben selbst zum Mörder werden würde, war ihm unter diesen außergewöhnlichen Umständen zwar egal. Dennoch war CJ von sich und seinem Nicht-Zögern so stark beeindruckt und irritiert zugleich, dass er nicht mal bemerkte, dass sein Gegner einen Lacher ausstieß und nach im griff. Erst als die blutige Hand seinen Kragen umfasste, reagierte der Schwarzhäutige. Er schluckte und lehnte sich in einem letzten Rettungsversuch nach hinten …
Aber er hatte den Stein angestoßen, ein tödliches Perpetuum Mobile erschaffen, das niemand mehr aufhalten konnte. Er hatte seinen eigenen Todesengel zum Leben erweckt …
 
AW: [Charmed] - Blutdurst

also beim ersten Teil muss ich ehrlich sagen, war es für mich etwas schwer den Anschluss zu finden. Die vielen Namen haben mir irgendwie wieder durcheinander gebracht :D Denn es ist schon wieder etwas länger her, als ich den letzten Teil gelesen hab… (Hätte glaub zuerst den letzten Teil noch mal überfliegen sollen, dann wär der Anschluss mir wahrscheinlich leichter gefallen...)

aber der zweite Teil war wieder richtig spannend^^ Zumal ich dann auch wieder wusste, wer wer ist und wer bei wem gerade ist und wen bedroht etc.

Freu mich schon wieder auf den nächsten Teil *g*
 
AW: [Charmed] - Blutdurst

kommt evtl. noch ein neuer Teil in diesem Jahr? :santa3:
*ganz-llieb-nachfrag*
 
AW: [Charmed] - Blutdurst

Tolle Story. Hab jetzt die neueren Teile auch wieder nachgelesen, um ehrlich zu sein schon gestern ;-)

Würde mich sehr über einen neuen Teil freuen
 
AW: [Charmed] - Blutdurst

Wie schnell die Zeit vergeht! Unglaublich :(

Ich weiss nicht wie oft ich mich hier noch entschuldigen soll, aber es tut mir leid, dass ich als keine Zeit finde, um das zu Ende zu bringen.

Aber eines kann ich versprechen: es geht definitiv! weiter.

Ich habe in ca. 2 Wochen Semesterferien und hoffe, dass ich da endlich den Schluss posten kann, habe schon einen gewissen Teil geschrieben gehabt. Wer dann noch liest: alle Achtung! und herzlichen Dank :)

LG!
 
AW: [Charmed] - Blutdurst

toll, wieder was von dir zu hören =)

Mir geht es nicht anders. Die Zeit läuft und läuft etc. Also mach dir keine Gedanken, ich kann warten *g*

glg Sandy :hase:
 
AW: [Charmed] - Blutdurst

Danke Sandy für deine Treue :D Dein Warten soll belohnt werden, denn ich war 3 Tage nach Semesterferienbeginn fleißig und kann dir (euch? xD) jetzt endlich einen neuen Teil präsentieren! :]



Und so entfernte sich der Knäuel, der sich um eine vierte Person erweitert hatte, plötzlich aus ihrem Blickfeld. Und wieder schrie ihr Körper, ihr Herz auf: "Nein!", rief sie mit Chase im Chor - und Debby brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass er ebenso bestürzt war wie sie selbst. Konnte es noch schlimmer kommen? Debby glaubte nicht.
Würde sie nicht schon am Boden knien, hätte sie sich spätestens jetzt nicht mehr auf den Beinen halten können. Ihr Freund und dessen Kumpel waren tot. Ebenso ihre beste Freundin Shannon und deren Verlobter. Hinzu kamen drei weitere, unschuldige Menschenleben. Und die anderen beiden? Debby warf einen Blick zu den beiden übrig gebliebenen Schwestern. Sie konnte nicht sagen, ob es auch nur eine von ihnen schaffen würden. Lediglich sie und dieser Chase hatten diesen Wahnsinn überstanden. Und diese Erkenntnis ließ sie auf die Scherben ihres Lebens herabblicken.
Solange bis ein drecküberzogener Schuh plötzlich in ihr starres Blickfeld stach. Ein Schandfleck. Ein schlechter Witz. Denn er gehörte zu einer der drei Stammwurzeln des Übels; Adam. Debbys Gesicht verzog sich, als er noch anfing, sich Chase verbal zu widersetzen; es machte sie einfach nur noch krank.
"Komm ...", flüsterte Chase leise und Debby nahm sich Zeit, bevor sie langsam dem Kopf hob. Unfähig mit Worten zu antworten, sah sie den jungen Mann einfach nur an - verständnislos.
Einen Moment herrschte Stille, nicht nur in den Köpfen der beiden Überlebenden. Auch Adam hatte es für diesen Moment aufgegeben, seine besten Beleidigungen durch die Gegend zu schleudern und stand einfach nur grinsend da. Er schien es noch zu genießen, dass die beiden Menschen aufgrund seiner Taten in eine beispiellose Leere fielen.
Aber diesen letzten Sieg wollte Chase dem Mörder nicht gönnen und so schüttelte er den Kopf und befreite ihn somit von seinem Schockzustand. Eine unglaubliche Entschlossenheit machte sich auf seinem Gesicht breit und Debby stutzte kurz als er die Hand nach ihr ausstreckte. "Willst du es nicht mit Sicherheit wissen?", fragte er. Und wie erwartet ließ sich Debby nicht ein zweites Mal bitten; schlimmer als die Gewissheit, war nur noch die Ungewissheit.
Genauso gut wusste Chase, dass sie jetzt nicht mehr stehen bleiben durften, ehe sie genau vor dem Abhang standen. Würden sie ihrem Verstand, der jetzt natürlich nichts weiter als Stop schrie, auch nur einer Sekunde nachgeben, dann würden sie niemals mehr die Kraft dazu finden, sich der Wahrheit zu stellen. Niemals würden sie erfahren, ob ihren Freunden nicht doch ein Wunder widerfahren war. Oder ob das Schicksal sich nicht nur als dieses verdammt große Arschloch ausgab ...
Und dann standen sie dort, blickten in die Tiefe. Und ein Blitzschlag zuckte durch ihre Körper: Zwei Meter unterhalb der Kante befand sich ein großer Vorsprung. Prue hielt sich hier einhändig und mit aller Mühe an einem großen Felsen fest und verhinderte so, eine weitere Ebene in die Tiefe zu fallen. Ihre zweite Hand war blutig, hielt aber trotzdem Pats gesamtes Körpergewicht sicher fest, sodass auch er nur im Abgrund baumelte und nicht fiel.
CJ und Christian hatten nicht so viel Glück gehabt und hatten jeden der mindestens zehn Meter zurückgelegt - keiner von beiden bewegte sich noch ...
"Lass mich los! CJ!", konnte Debby ihren Freund rufen hören. Seine verzweifelte und unstetige Stimme ließ ihr Herz bluten, obwohl es aufgrund seines Überlebens eigentlich Luftsprünge vollführen sollte. Sie warf einen flüchtigen Blick zu Chase neben ihr. Auch ihm stand statt Erleichterung mehr Traurigkeit im Gesicht geschrieben; keinem war entgangen, dass er sich mit CJ angefreundet hatte.
Plötzlich stieß Chase gegen sie und brachte sie fast zu Fall, nur ein Ausweichschritt in die richtige Richtung rettete ihr das Leben. Angst überkam sie. Was war los? Und dann erkannte sie das Lachen; Adam.
Der Widerling schien den Moment der Schwäche nutzen zu wollen, denn er war es, der Chases Körper beim Versuch ihn weiter festzuhalten so außer Kontrolle geraten ließ. Ein verrücktes Grinsen, das sie bisher nur von Christian kannte, zierte sein Gesicht und ließen ihn für einen Moment zum Ebenbild des Teufels werden. Sie stolperte zurück und verlor plötzlich das Gleichgewicht ...
Chase biss derweil die Zähne zusammen, als sein Blick unter den erneuten Anstrengungen zu verschwimmen drohte. Würde er jetzt ohnmächtig, dann waren nicht nur er und Debby sondern auch Prue und Pat erledigt. Er musste sich zusammen reißen und Adam endlich gezielt töten - ja, töten! - anders ging es nicht, nur so würde er endlich Ruhe geben, nur so würden er und die anderen überleben! Chase hatte das endlich verstanden, niemand würde mehr sein Leben lassen müssen, bevor er endlich den Mut aufbrachte und ...
BANG! Erschrocken ließ er spontan von Adam ab und sah verblüfft zu, wie der einstige Lachsack plötzlich verstummte und eine Sekunde später schon von der Erde verschluckt wurde. Kurz glaubte er zu träumen, dann zischte etwas an seinem Kopf vorbei.
Es war die Eisenstange, die Debby Adam an den Kopf geschlagen hatte, obwohl sie das lange Metallstück kaum anheben konnte. Mit großer Wucht schlug das Gerät nach getaner Tat auf den Boden auf und hinterließ neben einer tiefe Furche in der weichen Erde auch einen blutigen Fingerabdruck. Debby keuchte erschöpft, lächelte Chase aber an. Der wiederum starrte sie nur mit großen Augen an.
Sein Blick verriet, dass er mit der Waffe gedanklich nichts anfangen konnte. Debby hatte sie auch erst wahrgenommen, nachdem sie ein paar Sekunden zuvor darüber gestolpert war. Der Rest ergab sich dann von alleine - auch ihr war klar geworden, dass Adam ausgeschaltet werden musste.
"Prue lass mich LOS!", schrie plötzlich Pat und eroberte so die Aufmerksamkeit zurück. Schnell blickten die beiden in den Abgrund - und sahen nur noch wie Pat sich mit einem gezielten Ruck von Prues glitschiger Hand löste. Diese schrie vor Schmerzen auf und griff mit der freien Hand instinktiv nach dem Stein, an dem sie sich bisher einhändig gehalten hatte. Pat rutschte daraufhin an der leichten Schräge hinunter, wie auf einer Rutsche, fiel allerdings die letzten zwei Meter noch im freien Fall und schlug letztendlich mit einem Schmerzensschrei in der zweiten Ebene auf. "Pat!", rief Debby sofort und beugte sich herunter, "Geht es dir gut?!".
"Bestens ...", murmelte Pat abwesend und griff sich kurz an den Kopf. Ihm war schwindelig und er musste mehrmals blinzeln, bis er den Schmerz in seinen Beinen so weit verdrängen konnte, dass er einen Aufsteh-Versuch wagen konnte. Ein weiterer Aufschrei verriet, dass er dazu nicht mehr fähig war. Das war dem jungen Mann aber herzlich egal. Ebenso, dass er sich beim Robben über den steinigen Boden die Hände blutig riss. Wichtig war nur noch einer.
"CJ!", rief er auf die letzten Meter, "Kumpel!", und rüttelte an seinem Hemd, als er endlich angekommen war. Vor Erschöpfung ließ er seinen Kopf auf die Brust des Dunkelhäutigen fallen und keuchte auf die Klamotte, die sich durch sein eigenes Blut verfärbte. Ein kurzer, realisierender Blick ließ das so ironisch erscheinen, dass es dem Erschöpften die Tränen in die Augen trieb. "Nein ...", wimmerte er und rüttelte abermals an seinem Freund, "NEEEINNNNNN!"
Chase schluckte seine eigenen Tränen herunter und kniete sich dann neben Debby. Kurz ließ er seine Hand auf ihrem Rücken ruhen, um ihr ihr Beileid auszudrücken, dann beugte er sich noch ein weiteres Stück vor, um seine Freundin ansehen zu können. "Prue.", rief er, "Gib' mir deine Hand, wir ziehen dich hoch! Debby, halt mich bitte fest." Debby zögerte einen kleinen Augenblick, dann kam sie zurück in das Hier und Jetzt und tat, was ihr gesagt worden war. Als sich Chase sicher sein konnte, dass seine Gefährtin ihn sicher halten würde, lehnte er sich so weit er konnte in die Schlucht und streckte beide Hände aus. Prue blickte schon erwartungsvoll nach oben - sie schien sich nicht mehr lange festhalten zu können. Gerade wollte sie eine ihrer beiden Hände von dem rettenden Stein lösen, da ertönte ein Schuss und ließ alle drei zusammen zucken.
Es folgten zwei weitere Schüsse, dann hörte man nur noch ein vielsagendes Klacken, das eine nun nutzlos gewordene Waffe andeutete. Pat wollte das aber nicht akzeptieren und so betätigte er weiter den Abzug - immer und immer wieder. Erst nach fünf weiteren Versuchen verließ ihn schließlich jegliche Kraft und er sank vor dem blutigen Fleischsack, der seinen Freund getötet hatte, auf die schmerzenden Knie. Seine zuvor wutverzerrte Miene verflog, als er nun vollkommen in Tränen ausbrach. Sein größter Feind war tot, denn wenn ihn nicht schon der Sturz umgebracht hatte, dann auf jeden Fall eine seiner drei abgefeuerten Schüsse. Mit seiner eigenen Waffe, die nach dem tiefen Sturz noch immer funktionstüchtig gewesen war, hatte Pat Christian ermordet. Aber fühlte er sich jetzt wirklich besser?
Pat musste tief aufschluchzen, die einzige Schulter, die ihn jetzt einigermaßen Trost spenden konnte, war die seines Freundes. Und so schleppte sich der Besiegte ein zweites Mal zu seinem leblosen Körper herüber und klappte genau vor ihm zusammen.
Seine bitterlichen Tränen waren es, die Prue trotz des widerlichen Anblicks Christians fesselten. Dieses verrückte Trio hatte viele Opfer gefordert, doch jetzt, wo es vorbei war, zeigte sich auch erstmals, was mit den Überlebenden passiert war. Debby und Chase hatten Adam den Schädel eingeschlagen, Pat feuerte mehrmals auf einen ohnehin toten Mann und selbst die friedfertige Piper hatte eine Waffe in die Hand genommen, um Christian einen Pfeil in den Körper zu jagen. Und sie selbst hätte all das selbst getan, wenn sie nur die Chance dazu gehabt hätte.
"Prue.", drang Chases Stimme an ihr Ohr, "Dein Hand!"
Ein schneller Blick nach oben offenbarte, dass ihre Rettung gekommen war. Und das keine Sekunde zu früh; die älteste Halliwell bemerkte plötzlich, wie schlaff ihre Arme geworden waren. Sich auf die Unterlippe beißend löste Prue die blutige Hand von ihrem Halt. Es war beängstigend, dass sie kaum genug Kraft aufbringen konnte, um diesen Arm dann auch in Richtung Himmel anzuheben. Glücklicherweise war Chase nicht weit entfernt, sodass er sie mit beiden Händen an Hand und Handgelenk packen konnte. Prues Unterlippe platze jetzt auf; die Schnittwunde an ihrer Hand schmerzte bei direktem Kontakt fürchterlich. Auf halben Weg wurde der zerrende Schmerz so unerträglich, dass nur ein Schrei ihr weiterhelfen konnte. Chases Gesicht verriet, dass auch er sich äußerst anzustrengen hatte, um seinen Auftrag zu erfüllen.
Nach einer halben Ewigkeit, wie es sich für Prue anfühlte, konnte ihre zweite, unverletzte Hand die Klippe fassen. Ab hier konnte sie endlich - wenn auch wenig - selbst dazu beitragen, sich hochzuziehen. Du hast es gleich geschafft, gib' jetzt nicht auf!, feuerte sie sich in Gedanken selbst an und biss sich ein letztes Mal auf die schmerzende Unterlippe, um den größeren Schmerz in ihren Armen verblassen zu lassen. "Gleich haben wir's geschafft!", bestätigte Chase, als sie kurz davor war, über die Klippe spähen zu können. Prue freute sich auf den friedfertigen Anblick ihrer Schwestern, der sich ihr offenbaren würde. Zwar ging es ihnen nicht gut - ihnen allen ging es nicht sonderlich gut - aber in direkter Gefahr befanden sie sich glücklicherweise auch nicht mehr. Das Lächeln, das ihr dieser Gedanke auf die Lippen zauberte, war befreiend. Der vierte Pistolenschuss, der plötzlich von oberhalb der Kante ertönte, war hingegen panikeinflößend.


Erneut mit fiesem Ende, ich liebe sie zu sehr ;) Was die Fortsetzung(en) angeht kündige ich lieber nichts an, bevor ich es wieder nicht halten kann. Aber vor Semesterbeginn (Anfang Oktober) kommt mit Sicherheit noch was! ... hoffe ich jedenfalls ._. :D

Hoffe der Teil gefällt / hat gefallen, trotz wenig Action.
 
AW: [Charmed] - Blutdurst

*auch mal wieder hierher schreib*
Ich find den Teil sehr gelungen, sehr spannend. Hoffentlich wird alles gut! Ich bewundere deinen Schreibstil :)
 
AW: [Charmed] - Blutdurst

Ding Dong! Ich tauche auch mal wieder aus der Versenkung auf ...
Abermals muss ich mich für die zähen Zeitabstände entschuldigen, habe momentan einen Haufen anderer Sorgen in meinem Leben, denen eine höhere Priorität zufällt. Habe aber definitiv draus gelernt und werde ab sofort keinerlei Versprechungen und/oder Vermutungen mehr machen ;) nur dieses eine: die Story wird definitiv zu Ende geschrieben! Und heute kommen wir dem Ende wieder ein gewaltiges Stückchen näher. Ich hoffe die Leserschaft hat Spaß beim Lesen!


Als Phoebe zu sich kam, wollte sie am liebsten gleich wieder einschlafen, denn ein furchtbar tiefes Stöhnen drang sofort an ihr Ohr. Sie drehte den Kopf davon weg, doch der beständige Ton bohrte sich trotzdem durch ihren Schädel und bereitete ihr Schmerzen. Diese waren vergleichsweise aber eher gering: ihr Bauch und vor allem ihr Bein waren die größeren Übel, die sich bei ihren ersten Bewegungsversuchen gleich wieder bemerkbar machten.
Langsam öffnete sie ihre erschöpften Augen - und Phoebe verstand plötzlich, dass sie ihr eigenes Stöhnen vernommen hatte. Kleine bunte Glitzer-Sterne am Tageshimmel irritierten sie zusätzlich. Bald verstand sie aber, dass ihr Körper ihr damit signalisierte, wie kraftlos er war. Darauf konnte die junge Hexe aber dummerweise keine Rücksicht nehmen; sie erinnerte sich an jede Einzelheit des Geschehenen. Und so sah sie sich gleich um und erblickte ihre große Schwester, die bewegungslos neben ihr lag.
"Piper.", murmelte Phoebe leise und drehte sich zur Seite, sodass sie halb auf ihrem Bauch lag. Mehr als diese Bewegung war nicht möglich. "Piper.", wiederholte sie und legte eine zittrige Hand auf den Arm ihrer Schwester. Diese drehte den Kopf in Phoebes Richtung, reagierte aber erst nur mit einem leichten Murmeln. "Phoebe.", erwiderte sie dann flüsternd, sie war also wach. Doch das frische Blut auf Phoebes Hand ließ die jüngste Halliwell trotzdem einige Tränen herunter schlucken. Es war nicht sonderlich viel, ihre Schwester hatte aber in den letzten Tagen genug der wichtigen Flüssigkeit verloren und Phoebe spürte am eigenen Leib, wie negativ sich das auswirkte.
"Christian ist weg, ich sehe ihn nirgends, Piper. Und auch dieser andere Freak ist- ..."
Phoebe stoppte abrupt, was ihre Gesprächspartnerin äußerst irritierte. Sie stieß erschöpft die stehende Luft in ihrer Lunge aus, während sie langsam ihre Augen öffnete. Es wurde bereits dunkel. Ein Blick in das Gesicht ihrer kleinen Schwester irritierte sie noch weiter; warum stand Phoebe plötzlich die pure Panik ins Gesicht geschrieben?
"Ohh ja.", sagte plötzlich jemand mit tief düsterer Stimme, "Ihr kommt mir nicht davon ..."
Celina. Piper kniff die Augen zusammen, als ihr Herz einen krampfhaften Sprung vollführte. Von der Panik angetrieben, die sie vollkommen überrumpelte, schaffte es die junge Frau jeglichen Schmerz in ihrer Schulter zu vergessen und sich aufzusetzen. Die Sterne, die sie sah, ignorierte sie als sie einen Blick zur Seite warf: "Komm.", sagte sie zu Phoebe und benutzte ihren gesunden Arm, um sie an selbigen Glied zu packen. Sie nutzten alle ihre übrig geblieben Kräfte, aber genau das war nicht viel und so schaffte es das Geschwister-Duo auch nicht sonderlich weit.
Celina, die das ebenfalls bemerkte hatte, grinste blutrünstig und setzte ihren Weg beharrlich fort. Die angeschossenen Rehe würden ihr nicht mehr entkommen. "Wie Schweine werde ich euch abschlachten ...", sagte sie in düsterem Tonfall und visierte ein großes Messer, unweit von den Schwestern, an. Piper erinnerte sich dunkel, dass Prue es eigentlich ihr in die Hand gedrückt hatte; ihr Schutz sollte zur Bedrohung werden.
Aber tatenlos würde sie ganz sicher nicht zusehen. Solange ihr Herz noch schlug, solange sie auch nur einen Muskel ihres Körpers bewegen konnte ... genau so lange, würde sie für das Überleben ihrer kleinen Schwester kämpfen.
"Phoebe, Chase wird dich beschützen.", erklärte sie flüsternd und lockerte ihre Handgelenke. Ihre Schwester verstand die Geste sofort; Phoebes Augen wurden groß.
"Nein, Piper, du-"
"Ich muss."
"Aber-"
"Nein!"
Die jüngste Halliwell biss sich auf die Lippe. Tränen stiegen ihr in die Augen, weil ihre große Schwester sie einfach überging und ihre Kräfte einsetzte. Celina stoppte sofort - verharrte wider Erwarten aber nur ein paar wenige Sekunden, bevor sie kurz in ihrem Schritt stotterte und danach einfach weiter ging.
Phoebes Herz sank vor Schreck in ihr verletztes Bein, sodass ihr Atem stockte. Piper quetschte unterdessen ein furchtbar weinerliches "Mist." durch ihre Zähne. Das Versagen ihres Ass im Ärmels war offensichtlich ein herber Rückschlag, denn sie versuchte es ein zweites, ungläubiges Mal. Doch auch dieser Anlauf konnte Celina nicht stoppen und so wurde sich die junge Hexe schlagartig bewusst, dass sie ihre letzten Kraftreserven in die Luft geschossen hatte. Eine einzelne Träne entfloh ihrem Gesicht und versickerte im Boden, während sie vom Schwindelgefühl in ihrem Körper besiegt wurde und kraftlos zusammen sackte. Phoebe griff schlagartig nach ihrer Hand - und das machte es endgültig.
Während Piper den Blick senkte und nurmehr wenig Luft holte, konnte ihre kleine Schwester ihre Augen nicht mehr von denen Celinas nehmen. Diese waren so eiskalt, sie froren die junge Frau förmlich ein, jagten ihr aber gleichzeitig einen widerlichen Schauer über den Rücken, der sie abschreckte. Es war der Tod selbst, dem sie hier in die Augen sah, zum wiederholten Male, aber nie zuvor in so menschlicher und greifbarer Gestalt.
Und noch bevor Phoebe eine Antwort auf die Frage fand, was sie jetzt noch tun konnte, stand die Angreiferin direkt vor ihnen. Die Mordwaffe in ihrer schmutzigen Hand blitze im Schein der Dämmerung auf und stach - gefühlt - durch ihr Auge.
Es war der Tod.
Piper, von den fehlenden Schrittgeräuschen informiert, löste sich jetzt von Phoebes Hand und schob ihre unverletzte Schulter vor die der Jüngeren. Ein schneller aber schmerzloser Schupser mit dem dreieckigen Knochen stieß sie dann komplett hinter ihren Rücken. Dabei hob Piper nie den Kopf - es zählte weder Celinas noch Phoebes Reaktion - wichtig war nur, dass die Blutrünstige erst ihr Blut vergießen musste, bevor sie an Phoebe würde herankommen können. Das war das einzige, das sie jetzt noch für ihre kleine Schwester tun konnte.
Dieser gefiel die Geste keinesfalls, wollte sie ihre Schwester doch ebenso beschützen wie umgekehrt. Allerdings war sie mittlerweile dermaßen verängstigt, dass sie nicht mehr adäquat reagieren konnte. Innerlich hatte sie längst mit sich abgeschlossen. Wie im Kino sah sie jetzt nur noch gebannt den Film, dessen Ende sie ohnehin nicht mehr beeinflussen konnte. Und was machte es schon für einen Unterschied, wer zuerst den Kontakt mit der Klinge spüren würde? Ihre Seelen würden ohnehin zeitgleich sterben.
Denn es war der Tod.
Phoebe glaubte ihren letzten Atemzug zu nehmen, als der blendende Glanz verschwand, weil Celina unvermindert ausholte. Ihr Herz war sofort stehen geblieben und ihre Hände packten reflexartig Pipers beider Schultern, als wolle sie ihre Körper miteinander vereinen. Um der Situation auch körperlich gemeinsam zu begegnen. Denn nun folgte der Schlüsselmoment.
Sofort lähmte Etwas ihren Körper, ließ ihn zucken und kniff spontan ihre Augen zusammen. Phoebe spürte deutlich das Blut, das nach wie vor aus der verletzten Schulter ihrer Schwester sickerte, an ihren verdreckten Fingerspitzen, als es Piper genauso erging: sie lehnte sich erschrocken zurück und sog scharf Luft ein.
"Piper!", rief Phoebe gleich - unvermutet fest aber doch nervös - und riss ihre Augen wieder auf.
Und dann begann ihr Herz plötzlich wieder zu schlagen. Das rapide Tempo sorgte dafür, dass es ihr mehrmals schmerzhaft gegen den Hals schlug, trotzdem war es ein erlösendes Gefühl, das sie gleich durchströmte. Ein schepperndes Geräusch drang an ihr Ohr - die Klinge war auf den Boden gefallen - und just begriff Phoebe, was sie anfangs so verschreckt hatte; das Geräusch der Axt, die sich in Celinas Kapuzenmuskel eingeschnitten hatte.
"D-Dana.", stotterte Piper, die furchtbar blass geworden war, als sie begriff, was passiert war, und hauchte atemlos "Oh Gott ..." hinterher. Eine zittrige Hand fand den Weg in ihr Gesicht, wo sich mehrere winzig kleine Blutspritzer verbreitet hatten - wie Phoebe wieder verzögert feststellte. Als sie einen davon berührte zog sie sofort die Finger zurück, gleichzeitig kam aber die zweite Hand dazu. Im Einklang mit der anderen Hand und mit derselben Ambition fuhr sie sich dann durch ihr Gesicht, im Irrglauben, die brennend rote Flüssigkeit auf diese Weise los zu werden. Doch stattdessen verschmierte sie sich nur vollends mit dem Blut, was letztendlich ihren gesamten Körper zum Zittern brachte.
Celina röchelte unterdessen mit großen Augen vor sich hin, wankte planlos umher und versuchte lediglich die scharfe Waffe aus ihrem Schulterstück zu ziehen. Das gelang ihr nach kurzer Zeit auch, allerdings fiel ihr nicht nur die blutige Axt sofort aus der Hand: sie verlor vollends das Gleichgewicht - unverkennbar begründet im akuten Blutmangels - und brach direkt vor den Schwester zusammen. Die Augen blieben dabei offen, das Röcheln verklang aber fast sofort ...
"Phoebe, Piper.", unfähig sich zu entscheiden, mit wem sie sich zuerst beschäftigen sollte, blieb Dana zunächst stehen und besah ihr Werk. Sie hätte nie geglaubt, je einen Menschen töten zu können, ganz gleich, was die Umstände sein sollte. Aber dieser Tripp hatte sie verändert; sie empfand rein gar nichts, als sie in Celinas tote, weit geöffnete Augen starrte.
Sie seufzte als die Anspannung nachließ, lief zu ihren Freundinnen und setzte sich dann direkt vor Piper, die den geschockten Blick nicht mehr von Celinas blutigen Überresten nehmen konnte. Sie hasste Blut ...
"Nicht schlecht.", murmelte Phoebe neben ihr. Auch sie schien abwesend, wirkte aber deutlich gefasster als ihre größere Schwester. Dana wagte es jedoch nicht, Phoebe direkt in die Augen zu sehen. Es war keine Scham, die sie empfand. Aber doch Schuld, da Piper nun aufgrund ihres Mordes dabei war, einen Schock zu erleiden.
Phoebe lauschte eine Weile wie ihre gemeinsame Freundin im Folgenden versuchte, die Aufmerksamkeit ihrer Schwester zu gewinnen. Nach und nach verlor sie ihre eigene Aufmerksamkeit allerdings an ihr Innerstes: hier keimte eine monströse Wut auf und schlug schnell lange Wurzeln. Trotz der üblen Schmerzen im Bein schaffte es die junge Hexe aufzustehen, sogar ohne, dass Dana oder gar Piper etwas davon mitbekamen. Auf den Beinen verzog sich ihr Gesicht nach und nach zu einer grimmig-gequälten Grimasse. Intuitiv tigerte sie langsam um Celina, besah sie misstrauisch, während tausend Gedanken durch ihren Kopf rasten, von denen sie nicht einen zuordnen oder rational wiedergeben konnte. Da war nur noch diese tierische Wut, diese Überforderung ihres Körpers, die sie mit jeder Sekunde, die verging, mehr und mehr an eine geistige Grenze trieb. Phoebe wusste nicht wie ihr geschah, aber der Auslöser für diese Reaktion lag eindeutig vor ihren Füßen. Und als ihre Schuhe langsam vom verlorenen Blut der vorherigen Angreiferin eingeholt und eingefärbt wurden, fasste sie einen Entschluss.
"Piper, komm schon. Sieh mich an?", sagte Dana und seufzte, bei einer erneuten Reaktionsverweigerung ihrer Freundin. "Phoebe.", wollte sie sich dann an die zweite Schwester wenden - und bemerkte erst jetzt, dass sie gar nicht mehr neben ihnen saß, "Phoebe?"
Ein Pistolenschuss ließ sie zucken - und auch Piper reagierte endlich wieder.
Fast sofort darauf fiel die dazugehörige Schusswaffe aus Phoebes Hand.
Die junge Hexe zitterte nun ebenfalls, hatte aber unter den aufkommenden Tränen auch ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Nein, sie verspürte keine Reue. Es war eine reine Notwehr-Maßnahme, Celina endgültig und absolut den Garaus zu machen. Immerhin hatte sie mehr als einmal versucht, sie alle umzubringen! Aber wieso zitterten dann ihre Hände? Wieso bekam sie weiche Knie und warum zum Teufel übermannten sie plötzlich Tränen?
Wieder auf dem Waldboden der Tatsachen gestürzt, schloss Phoebe die Augen und hatte gar keine andere Wahl als alles herauszulassen, was sich über die Tage hinweg angestaut hatte. All die Schmerzen und die Angst! Die große Angst, ihre Freunde, ihr eigenes Leben oder ihre beiden Schwestern in diesem Wald zu verlieren - so wie Julie, Michael und Shannon. Und nun, da es vorbei war, hatte Phoebe nichts mehr, das sie von ihrem inneren Trümmerhaufen ablenken konnte.
Arme schlangen sich sanft um ihre zerbrechliche Figur und beseitigten die letzten Hemmungen. Ein lauter Schluchzer, der Dana zu Tränen rührte, war zu hören, als Phoebe sich an ihre Schwester klammerte und weinte wie Dana sie noch nie hatte weinen sehen.
Der Anblick war auch für ihre ältere Schwester ungewohnt und herzzerreißend. Letztendlich hatte sie ihre Schwestern nur für wenige Minuten aus den Auge verloren. Aber dennoch hatte das Celina- die sie gleich selbst hätte töten sollen, als sie die Gelegenheit dazu hatte - genügend Zeit für einen entscheidenden Lebenseinschnitt gelassen:
Phoebes ungewöhnlich tiefes Schluchzen riss ihr das Herz aus dem tauben Gefäß,
Pipers blutübersäter Körper, der in der dunkelroten Abenddämmerung fast ironisch wirkte, jagte ein Messer hindurch
und das, was übrig blieb, zerfraß dann Prues eigenes Gewissen.
Ja, irgendwie hatte die Älteste das Gefühl, dass nichts mehr so sein würde wie früher ...

TBC
 
AW: [Charmed] - Blutdurst

Vielen Dank nochmal, dass du die Story zu Ende bringst und immer noch fleißig weiterschreibst.

Wie schon oft gesagt, ich liebe diese FF!!
Und hab jetzt endlich Zeit gefunden mir die neuen Teile durchzulesen.
Ich bin gerade total begeistert, dass die 3 "Bösewichte" Adam, Christian und auch Celina endlich tod sind. Aber auf der anderen Seite stimmt es mich auch richtig traurig, da ich weiß, dass das Ende nun nicht mehr so weit weg ist und ich WILL NICHT, dass die geniale FF aufhört!!!!!


Nur eins hab ich noch nicht ganz verstanden. Was ist mit Dana? Ich dachte sie sei auch tod u. ihre Leiche liege in der Hütte? Wieso konnte sie dann plötzlich Piper u. Phoebe retten, in dem sie Celina tötete? :verwirrt:
 
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AW: [Charmed] - Blutdurst

Vielen Dank für deine(n) Kommentar(e), Sandy :) lese sie immer wieder gerne und freue mich, dich mit neuen Parts erfreuen zu können! Hier und Heute wird es aber, leider, erst mal das letzte Mal sein.

Kommen wir aber zunächst zu Dana: ich glaube, du verwechselst sie entweder mit Julie (die schon eine Weile nicht mehr unter den Lebenden der FF weilt) oder aber du hast durch die gefühlten 10 Jahre, die zwischen den einzelnen Parts liegen :D:D verständlicherweise vergessen, dass Prue sie befreit hat. Die Freaks haben sie zwar erwischt, allerdings lebte sie noch, womit sie "nur" gefangen worden war. Für den Part, in dem Prue sie befreit siehe: http://www.tverlebnis.com/forum/showpost.php?p=1191550&postcount=76

Es folgt der letzte Akt, der Epilog, von "Blutdurst" ...



Ein flüchtiger, Nebel verhangener Blick war alles. Danach kehrte sie in die wohl bekannte, wirre Finsternis zurück, die sie schon zuvor verschlungen hatte. Hier vermischten sich noch immer Erinnerungen mit teils aberwitzigen Träumen. Dieses Mal war sie sich darüber aber bewusst. Und so bemerkte sie auch schnell, dass das zunächst leise aber beständige Piepen oder das merkwürdige Gefühl von unkontrollierter Bewegung nicht in Relation mit diesem Ort stand. Viel mehr waren es Dinge, die von einer anderen Ebene kamen. Dinge, die sich immer stärker in den Vordergrund drängen, denn das Piepen wurde immer lauter und damit auch nervtötender.
Piper stöhnte leise auf, dann versuchte sie sich instinktiv von dem Geräusch weg zu bewegen - was sie letztendlich in die Wirklichkeit zurück riss; ihr Körper schmerzte dabei so sehr, dass ihre Zähne mit einem Klappern aneinander stießen.
"Piper!", rief sofort eine gewohnt besorgte Stimme, "Gott sei Dank, endlich!"
"Prue ... ?", erwiderte sie, deformierte die Aussage allerdings zu einer Frage, als sich ihre schmerzende Stirn runzelte: wo war sie überhaupt und was war passiert?
"Du bist wach.", stellte ihre große Schwester überflüssigerweise fest und schenkte ihr das aufrichtigste Lächeln seit Langem. Piper musterte sie einen Moment lang - und bemerkte erst als Prue ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich, dass sie mit dem anderen Greifer fest ihre Hand hielt und das, an der molligen Wärme gemessen, vermutlich schon länger.
"Prue ...", sagte Piper wieder und strich mit ihrem Zeigefinger - etwas unkoordiniert - über die Hand ihrer großen Schwester. Diese war bandagiert und teils blutig. Nach einer schlimmen Verletzung sah es nicht aus, Piper konnte sich aber nicht daran erinnern, wo ihre Schwester sie sich zugezogen hatte.
Zumindest im ersten Moment nicht, denn auf einmal überrollte sie die Erinnerung an die letzten Tage wie eine Steinlawine, die auf ihren Kopf prasselte. Es waren schreckliche Bilder, grauenhafte Narben auf ihrer Seele, die ihr eine ängstliche Grimasse auf das müde Gesicht setzten; Julies tote Augen, die niedergestreckte Shannon, ihre Schwester, die sich unter Schmerzen zusammen krümmte und nicht zuletzt das ganze Blut - Celinas Blut - in dem sie förmlich gebadet hatte. Dann sah sie in Prues Augen.

Es kostet sie deutlich Kraft, die älteste Halliwell war trotzdem froh, dass ihre kleine Schwester sich aufzusetzen versuchte, um sie umarmen zu können. Prue gab es unter ihrem Stolz zwar nicht gern zu, aber nach all den Tagen der Angst war das die einzige wirksame Medizin für ihr eigenes angeschlagenes Wesen; endlich hatte sie eine greifbare Versicherung dafür, dass alles wieder gut werden würde.
Die Schmerzen in ihrem Rücken waren dabei Nebensache, wurden aber durch Pipers innige Umarmung - die ihr sehr wahrscheinlich selbst nicht gut tat, obwohl Prue gerade vermied, ihre Schulter zu belasten - schnell stärker.
Eigentlich wollte sie Piper etwas zurück drücken, doch plötzlich hörte sie ein leises Schluchzen an ihrer Schulter, das schnell lauter wurde. Im nächsten Moment begann sie wie Espenlaub zu zittern und klammerte sich so sehr fest, dass Prue regelrecht Panik bekam. "Piper.", sagte sie bestimmt und verstärkte ihre eigene Umarmung, um ihr ein besseres Sicherheitsgefühl zu vermitteln, "Es ist alles in Ordnung, wir sind nicht mehr in diesem Wald, wir sind in Sicherheit. Alles wird gut, beruhige dich. Piper." - fest, fast gewaltsam, drückte sie sie ein Stück zurück, um ihr in die Augen sehen zu können - "Niemand kann dir mehr was tun, Shh ... Oh Gott.", eine einzelne Träne rann über ihr eigenes Gesicht als sie Piper, die ihr gar nicht richtig zuzuhören schien, wieder fest umschloss; was hatten diese Wahnsinnigen nur angerichtet?

Es vergingen Minuten, bis Prue es endlich geschafft hatte, ihre Schwester von der aufgekommenen Panik zu befreien. Das Krankenhauspersonal, das durch die angeschlossenen Gerätschaften automatisch alarmiert worden war, hatte sie dabei absichtlich sofort wieder aus dem Zimmer verjagt, wusste sie doch, dass sie in diesem Augenblick nur noch mehr Übel angestellt hätten. Letztendlich konnte nur die Zeit und simpler Beistand helfen. Und das hatte es auch.
Piper seufzte laut auf, als sie zurück in die Kissen sank. Sie sah noch müder aus als zuvor, die geröteten, erschöpften Augen waren aber in ihrem Innern hellwach. "Es tut mir Leid ...", begann die Brünette zu nuscheln und strich dabei unkontrolliert über Prues Hand, die sie fest hielt, "Ich weiss nicht was da gerade ... über mich gekommen ist."
Doch Prue schüttelte nur den Kopf und strich ihr wieder durch das wunderbar lange Haar. "Das muss dir nicht peinlich sein. Nach allem was dir da draußen zugestoßen ist-"
Hier stockte die Älteste und beendete den Satz, indem sie sich fest auf die Unterlippe biss. Ihr Blick sank auf die gehaltenen Hände, deren Kontakt von Piper zugleich verstärkt wurde: "Bitte mach dir keine Vorwürfe, Prue ...", flüsterte sie.

Ein Schmerzensschrei in Kombination mit einem hölzernen Klong jagte plötzlich durch den Raum und ließ sie beide zusammen zucken. Instinktiv hielt Prue den Arm vor ihre scharf atmende Schwester - um sie abzuschirmen - nahm ihn aber fast sofort wieder herunter, als sie erkannte, von wem der Schrei gekommen war.
"Verdammt-" - zischte sie - "Das tat weh, pass doch auf, Dana!"
"Pst!", erwiderte die Angesprochene aber nur mit einem gleichwürdigen Zischen und schob den Rollstuhl mit Phoebe als Insassin mit einem elanvollen Schub komplett in den Raum. Gleichzeitig zog sie die Tür zu - während der Rollstuhl ein weiteres Mal, dieses Mal am Krankenbett aneckte - und sagte noch bevor sie sich vollständig umdrehte: "Ich glaube, es hat uns niemand gesehen."
Dann trafen sich die vier Augenpaare - und Stille wurde zum Herrscher über den Raum.
Das aber nur sehr kurz, weil Phoebe sich kaum zurück halten konnte, nicht gleich vor Freude loszubrüllen: "Piper!", rief sie daher nur wenig gemäßigt, "Oh mein Gott, wie geht es dir?!"
Mehr schlecht als Recht schaffte es die jüngste Halliwell ihr ungewohntes Gefährt neben das Krankenbett zu schieben, doch wo ein Wille war, da war auch ein Weg: auch Piper und Phoebe umarmten sich innig und brauchten Minuten, um sich voneinander zu lösen.
Danach ließ die zweitälteste Hexe ihren erschöpften Blick schweifen. Dana, die sich in der Zwischenzeit neben Prue auf einen Stuhl gesetzt hatte, strahlte sie dabei nur über beide Ohren an und auch Prue und ihre kleine Schwester konnten endlich wieder so etwas wie lächeln.
In diesem Moment schien sie es erstmals zu begreifen; sie, ihre Schwestern und ihre Freunde waren in Sicherheit.

Ein Moment der nun angenehmen Stille legte sich wieder über das sterile Krankenzimmer, sodass sogar das mechanische, monotone Piepen aus den Hörgängen der Anwesenden verschwand. Erst nach einer Weile, brach Piper mit einer simplen Frage durch den dürren Klangnebel: "Wo sind die Anderen?"
Blicke wurden getauscht, letztendlich war Prue es, die sie ansah. "Debby und Chase sind im Moment nochmals bei der Polizei.", informierte sie und wurde mit: "Pat liegt im Zimmer nebenan, er steht noch etwas unter Schock und muss seine Verletzungen noch auskurieren. Er lässt dir aber auch die besten Grüße ausrichten ... er wird wieder." von Dana ergänzt.
Am Ende schloss Piper die Augen - und eine einzelne Träne rann ihr über die Wange.
"Piper ...?"
"Wir haben es überstanden.", flüsterte die Angeschlagene - und ein schwaches Lächeln begann sich auf ihren Lippen zu formen.

Es waren aufrichtige Worte, die Prue durchaus nachempfinden konnte. Dennoch biss sich die Älteste ein weiteres Mal auf die bereits blutige Unterlippe: Sie hatten es zwar wirklich überstanden, das aber zum Preis von mehreren Freunden - und fast ihrer Schwestern. Es bedurfte wirklich einer Menge, um Prue Halliwell zu verängstigen, doch diese drei Wahnsinnigen hatten viel mehr als nur das geschafft. Gerade die letzten Tage, als sie am Bett ihrer Schwester Tag und Nacht Wache gehalten und jede Minute auf ihr Erwachen gehofft hatte, waren die reinste Qual gewesen.
Unfreiwillig drängte sich bei dieser Überlegung auch das letzte, markante Bild ihrer beiden Schwestern vor ihr inneres Auge: Phoebe, die unmittelbar nach der Tat einem Weinkrampf verfallen war und Piper, die im radikalen Kontrast dazu, zunächst in sich eingekehrt war. Prue, obgleich sie es gewollt hatte, war nicht Teil dieses Bildes. Stattdessen hatte Piper Phoebe und Phoebe Piper beschützt. Ganz allein. Ganz ohne sie.
Allerdings war das ein Wandel, der nicht zwangsläufig schlimm sein musste, wie zuvor gedacht. Denn statt an der Erfahrung zu zerbrechen, waren ihre kleinen Schwestern daran gewachsen. Natürlich war es ein andauernder Prozess, der weiterhin Kraft kosten würde. Letztendlich hatten sie aber mehr als bewiesen - und taten es noch immer - dass sie auf sich selbst achten konnten. Prue musste nicht mehr die Verantwortung für sie übernehmen. Überflüssig war sie deshalb aber noch lange nicht. Dessen war sich bewusst geworden, als Piper sich ihr anvertraut hatte, um alles Angestaute frei zu lassen.

Ein verheißungsvolles Türgeräusch aus der Nähe war zu vernehmen, woraufhin Dana sofort auf ihre Beine sprang. "Oh Oh!", sagte sie dabei, "Das sind die Schwestern - ich lenke sie ab!" Und schon war sie aus dem Zimmer gestürmt und fing - das war deutlich zu hören - das Krankenhauspersonal direkt vor der Türe ab; sie hatte den Halliwells Zeit gekauft.

Piper seufzte fast augenblicklich erleichtert auf: "Ich bin überglücklich, dass es euch gut geht ...", sagte die Braunhaarige und blickte gedankenverloren zwischen großer- und kleiner Schwester hin und her, offenbar uneins, wen sie für längere Zeit ansehen sollte, "Und ich hoffe, dass Julie und die anderen, ganz egal wo sie jetzt sind, ihren Frieden finden ... und wir auch."

Eine allgemeine Zustimmung war anhand von nickenden Köpfen erkennbar, Prue war dennoch etwas missmutig, dass sie diese Ziele noch nicht erreicht hatten. Letztendlich wäre es aber blanker Irrsinn, wenn sie bereits wieder leben könnten, als wäre nie etwas geschehen. Einen Moment ging jede ihren Gedanken nach. Innerhalb dieses Moments blickte die Blauäugige irgendwann wieder auf und musterte ihre nächsten Verwandten aufmerksam: "Wisst ihr, ... ich dachte, ihr seid auf mich angewiesen. Aber das ist nicht wahr. Ihr habt da draußen wahre Stärke bewiesen. Ihr wart die Mutigsten - von allen und das macht mich als eure Schwester verdammt stolz!" - Prue lächelte - "... Ich liebe euch. Und den Rest stehen wir gemeinsam durch, okay?"
Phoebe, die sich ungewohnt in Schweigen übte, ergriff auf diese Worte hin mit je einer Hand die Hände ihrer Schwestern. "Zusammen.", wiederholte sie und gab dann Piper, die unverhofft gähnte, einen Kuss auf die Schläfe. "Du solltest dich jetzt ausruhen.", murmelte dann Prue das, was Phoebe nur dachte.
Beide wollte aufstehen bzw. wegrollen, Piper hielt die Hände ihrer Schwestern aber erstaunlich fest: "Nur wenn ihr hier bleibt. Bitte." Ein bedingungsloses Nicken brachte sie letztendlich zum Lächeln: "Immer.", antworteten die beiden im Einklang.


THE END



Ich hoffe er wird der Sache gerecht. (Kritische) Meinungen hierzu sind äußerst erwünscht! :)

Ich möchte mich noch mal bei allen Lesern, die es bis hierhin geschafft haben bedanken, speziell Sandy!, ohne die diese FF jetzt nicht dort wäre, wo sie ist!

Besonderen Dank möchte ich auch nochmals meiner wunderbaren Co-Autorin Firebird aussprechen <3 :) ohne die es Blutdurst ebenfalls nicht geben würde.

Zum Schluss noch eine kleine Ankündigung: für die Zukunft habe ich mir vorgenommen, meine FanFictions zu überarbeiten. Das heißt so viel, als dass es, irgendwann, ein Blutdurst V2 mit überarbeiteten Szenen geben wird. Ein Director's Cut sozusagen! Selbstverständlich wird dieser dann (vermutlich in Form einer PDF Verlinkung) auch den Weg hierher finden.

Da meine andere FF, Licht & Schatten, allerdings noch kein Ende gefunden hat, werde ich mich höchstwahrscheinlich erst dieser Baustelle widmen. Auch hier ist eine Überarbeitung geplant - man kann also gespannt sein :P

Zum Schluss möchte ich gar nichts mehr sagen, nur noch Gott und MTV danken.
(Kleiner Scherz am Rande :P)

Der obligatorische Reminder am Ende: please comment / review :)
 
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