Phoenix
1.000er-Club
- Registriert
- 5 Januar 2004
- Beiträge
- 3.399
AW: [Charmed] - Blutdurst
Nach einem knappen Monat wird's dann auch mal wieder Zeit, nicht wahr?
"Pat!", schrie Debby schrill und heulte plötzlich los, als sie ihren Freund genauer ansah und die Schnittwunde an seinem Arm bemerkte. Piper gab zu, dass diese schmerzhaft sein musste und dementsprechend widerlich aussah. Doch Debby verhielt sich, als würde er jeden Augenblick an akutem Blutmangel zugrunde gehen. Der Situation unangemessen., dachte sich die junge Hexe, denn ihr Kopf ratterte förmlich, um schnellstens einen Rettungsplan zu fabrizieren, während Debby den leichten Weg wählte und einfach der Panik verfiel. Zugegebenermaßen hatte auch Piper große Befürchtungen, was ihre weitere Zukunft anbelangte, letztendlich war ihr aber auch klar, dass sie sich nur noch selbst helfen konnte. Sich der großen Gefahr bewusst, in der sie alle schwebten, dachte Piper sogar daran, ihre Tarnung aufzugeben und ihre Angreifer einfach einzufrieren. Doch würde Prue das hinnehmen? Selbst im Angesicht des Todes war sie ein hoffnungsloser Sturkopf. Aber, halt, was war das für ein Blick? Piper fühlte sich plötzlich unwohl in ihrer Haut: Für was schien sie sich entschuldigen zu wollen?
"Na los, tritt sie nur, niemand wird dich aufhalten. Denn meiner kleinen Schwester macht das nichts aus. Sie wird nicht aufgeben- du kriegst sie niemals klein!"
Eine todbringende Stille legte sich über die gesamte Gruppe und vor allem über Pipers Herz. Ihre Körpertemperatur schien in dieser einzigen Sekunde rapide gen Tiefpunkt zu fallen; nun war sie sich sicher, dass sie noch immer im Auto - auf dem Weg zum Campinglager - schlief und sich das Alles nur erträumt hatte. Alles andere war unlogisch.
"Deine Schwester? Das macht es interessant!", rief Christian begeistert, der Prue noch von sich stieß - Richtung Adam - und dann Phoebe näher kam, die sich kaum von der ersten Pein erholt hatte und deshalb nur voller Furcht den recht gutaussehenden Mann empor blickte. "Nein!", schrie Piper erschrocken und zerrte erneut an Celinas Griff. Es zerriss Prues Herz, vor allem als die Eiskalte ihrer jüngeren Schwester einen kräftigen Schlag auf das verletzte Schulterblatt gab, sodass auch Piper unter feurigen Schmerzen zu Boden ging. Doch ihr Plan geriet ins Rollen und der langsam nervös werdende Blick der Blondine verriet ihr, dass er funktionierte. Aber nun wurde sie von Adam festgehalten. Sie musste dem Ganzen also noch eins draufsetzen, wenn das Opfer nicht umsonst sein sollte: "Siehst du! So macht man das, du Schwächling.", sagte sie zu Adam, "Und trotzdem geben wir nicht auf!", schrie sie in Christians Ohr. Dieser starrte sie erst an ... dann trat er blitzschnell zu. So schnell, dass nicht nur Prue unerwartet die Luft anhielt, sondern auch die verbleibenden Peiniger. Einzig und allein Christian schien das Schauspiel zu genießen.
Das war er, der Moment der Hoffnung, der Sinn des schlechten Plans. Doch Phoebes Schrei, der die Rechnung dafür war, lähmte Prue auf unerwartete Weise: Sie war unfähig, sich auch nur einen einzigen Zentimeter zu rühren. Gedanken, was für ein Monster sie doch war oder weshalb sie sich nicht selbst als Prügelsack angeboten hatte, wenn sie doch schwach war und im entscheidenden Moment die Nerven verlor, machten es auch nicht besser. Und als sie Piper ansah, die Enttäuschung in deren Gesicht, da ging eine kleine Welt für sie unter, sodass ihr Körper ihr nunmehr gar nicht gehorchte.
Sie hatte versagt, schlicht und ergreifend versagt ...
Nun verstand er die Welt nicht mehr, als die junge Frau neben ihm erneut zusammen krampfte. Hatte ihm Phoebe nicht erst vor Kurzem bewiesen, was sie für ihre Schwester auf sich nahm? Und das sollte nicht erwidert werden? Unvorstellbar., beharrte Pat in Gedanken. Aber auch unmöglich? Zweifel attackierten seinen Verstand und vor allem das Verständnis, dass er von den Schwestern gewonnen hatte. Sein Arm schmerzte auf einmal wieder besonders stark und riss ihn aus seinen Gedanken; Christians schrecklich boshaftes Lachen schallte über die gesamte Landschaft.
Es ließ Debby, seine Freundin, wie so oft zusammen zucken - und die Dunkelblonde ärgerte sich über diesen Umstand. Gerade jetzt, wo die Situation unverkennbar aus den Fugen geriet, wollte sie stark sein, all die verlorenen Chancen mit einem Streich wieder gut machen - aber wie? Ihr tränenvoller Blick wanderte durch die Runde und sie stellte fest, dass niemand einen Plan oder zumindest einen nächsten Schritt wusste. Aber die Älteste der Schwestern ... sie schien besonders verzweifelt. Und das, obwohl gerade sie ihre Schwester ausgeliefert hatte.
Moment., jauchzte plötzlich ihre innere Stimme bei diesem Gedanken auf. Ihre Augen weiteten sich und deckten plötzlich das gesamte Bild auf. Und mit einem Mal machte die junge Frau, der bisher jeglicher Mut gefehlt hatte, all ihre untätigen Momente wieder gut: Unverhofft stürzte sie auf Christian und katapultierte einfach ihr gesamtes Gewicht gegen ihn, da sie keine Ahnung hatte, wie sie den großen Fiesling sonst hätte umstoßen sollen.
Piper zog daraufhin sofort ihre früheren Gedanken über die schlaksige Frau zurück, so beeindruckt war sie jetzt von ihr. Dass Christian dieser Attacke gegenüber vollkommen unvorbereitet schien, ließ auch endlich Prues Intention für sie erkennbar werden. Es war ein schrecklicher Plan, den sie niemals ausgeführt oder unterstützt hätte. Doch nun wäre es genauso unverzeihlich, die Chance, die sich trotz allem aufgetan hatte, verfallen zu lassen - es war vermutlich ohnehin ihre letzte. Schnell streckte sie das Bein in einem Tritt aus und brachte somit auch Celina auf Bodenhöhe, wo sie der Grieskremigen einen zweiten Tritt ins Gesicht verpasste und damit vorübergehend ablenkte. Adam war nun der einzige, der noch stand, dementsprechend fest hielt er Prue. Als aber die zwei übrigen Männer - Chase und CJ - zur Rettung eilten, hatte er keine Chance.
Prue war überglücklich und äußerst dankbar, dass Debby die Situation erkannt hatte und ihrem Beispiel nun alle folgten. Ironisch., dachte die Hexe mit funkelnden, anerkennenden Augen: Der Angsthase hat doch den größten Mut. Schnell rannte sie zu Phoebe herüber. Nun müssen wir nur noch die Oberhand behalten ..., dachte sie.
"Warum du- ... !", raunte Christian, stieß Debby zur Seite und packte sie dann gleich wieder an den Haaren am Hinterkopf. "Ah!- Bitte ... lass-mich-los!", keuchte die junge Frau angestrengt und rekelte sich in alle Richtungen, um dem schmerzendem Griff zu entkommen. Doch ganz egal, was sie tat, der starke Christian hatte ihr keinen Spielraum gelassen. Während dieser sich und seine Geisel herum drehte, griff er an seinen Bauch und unter seinem blutigen Shirt kam eine dunkle Pistole zum Vorschein, die er ohne Nachdenken sofort in Debby Rücken drückte.
Piper, die ihre eigene Peinigerin mittlerweile auch noch entwaffnet und die Pistole provisorisch in die Ferne geschmissen hatte - so gut sie konnte - bemerkte die erneute Geiselnahme und sprintete schnell zu ihren Schwestern.
"Phoebe?! Phoebe- halt durch!", sagte Prue dort zu der kleinsten der Familie, die sich nachdem sie sich zum Selbstschutz eingemurmelt hatte, kein Stück mehr gerührt hatte. Als Piper dazugestürzt kam, trafen sich die Blicke der beiden älteren Schwestern. "Piper-" "Ich weiss.", rief die Zweitälteste, die keine Zeit mehr verlieren wollte, sofort, "Bereit?", und zuckte so unauffällig wie erdenklich mit den Händen ohne die Antwort abzuwarten. Die Zeit stoppte, gerade noch rechtzeitig wie sich herausstellte: Celina holte soeben mit einem Messer nach ihnen aus und auch Chase stand kurz davor verletzt zu werden, weil Adams Faust nur Millimeter von seinem Kopf entfernt still stand. Obwohl Piper aufstehen wollte, fiel sie beim Versuch zurück auf die Knie; der Einsatz ihrer Kräfte hatte ihr wohl doch mehr abverlangt, als sich beide Schwestern eingestehen wollten.
"Piper, hältst du-" "Mach schon, Prue."
Prue schluckte den schweren Kloß in ihrem Hals herunter und nickte, unfähig diesem Befehl Widerstand zu leisten. Flinker denn je auf den Beinen sprang die älteste lebende Halliwell mit einem einzigen Satz direkt neben Celina und vor die Tür der Hütte. Ein kurzer Handschwenk ihrerseits jagte das Messer von Celinas in ihre eigene Hand. Den Griff der Schneidewaffe benutzte sie sogleich, um Celina in das Reich der Träume zu verbannen.
Dann betrat Prue die Residenz der Feinde. Ohne darauf zu achten, ob nützlich oder nicht, schnappte sich Prue alle Gegenstände, die sie greifen konnte. Sie überlegte, die leblose Dana mitzunehmen, entschied sich aber dagegen, weil sie ahnte, dass die Kraft ihrer zweiten Schwester sich bald dem Ende neigte; ihre Zeit war begrenzt. Dana einfach so hängen lassen konnte sie aber auch nicht. Also lenkte die geschickte Hexe kurzerhand eine an der Wand hängende Axt in ihre Richtung, während sie selbst bereits wieder aus dem Haus stürmte. Prue seufzte zufrieden, als sie über ihre Schulter hinweg sah, dass die Axt in die Wand über den Kopf der Gefangenen schlug und der Entfesselungsversuch gelang. Auch, wenn es ihr im Grunde egal gewesen war, hatte Prue doch befürchtet, ihre Aufregung würde ihre Kräfte negativ beeinflussen …
Als Dana fiel, war Prue bereits wieder in freier Natur und bei ihren Schwestern angekommen. Rasch ließ sie alle Waffen direkt vor Piper fallen; eine weitere Pistole, eine Eisenstange, diverse Messer, sowie ein Feuerzeug und Nägel. "Hier.", sagte sie zu Piper und drückte ihr Celinas Wurfmesser in die Hand, während sie ein größeres Messer in ihren Stiefel steckte und Feuerzeug und Nägel in ihre Jackentasche verfrachtete. Schnell sah sich die gestresste Frau um, um zu sehen, welche Gefahren sie noch akut bedrohten und entschärft werden mussten. Doch da löste sich plötzlich der Zauber – nur am Rande registrierte sie, dass Chase nach Adams Hieb zu Boden ging und auch Debbys Geschrei wieder zu hören war - und sie fuhr schnell herum; Piper war zwar noch halbwegs bei Bewusstsein, aber doch zu schwach, sich noch länger zu halten, denn sie fiel ihrer Schwester förmlich in die Arme. "Nein!", rief Prue frustriert, genau dann, als Debbys Schreien einen neuen Lautstärkenrekord erreichte ...
Mit einem kraftvollen Schubser stieß Christian die Verängstigte so weit von sich, dass ihr seitlich fallender Körper sogar eine Schleifspur im weichen Erdboden hinterließ und ihm jegliche Luft entwich. "Jetzt reicht's! Du flennst zum letzten Mal!", untermalte Christian den gefährlichen Moment, in dem er seine Waffe scharf machte.
Dann drückte er ab und traf.
Debbys Schluchzen hörte aber nicht schlagartig auf - wie erwünscht - sondern verstärkte sich stattdessen nur noch: "Shannon!", schrie sie den Namen ihres Lebensretters und des nächsten Opfers Christians ...
Nach einem knappen Monat wird's dann auch mal wieder Zeit, nicht wahr?
"Pat!", schrie Debby schrill und heulte plötzlich los, als sie ihren Freund genauer ansah und die Schnittwunde an seinem Arm bemerkte. Piper gab zu, dass diese schmerzhaft sein musste und dementsprechend widerlich aussah. Doch Debby verhielt sich, als würde er jeden Augenblick an akutem Blutmangel zugrunde gehen. Der Situation unangemessen., dachte sich die junge Hexe, denn ihr Kopf ratterte förmlich, um schnellstens einen Rettungsplan zu fabrizieren, während Debby den leichten Weg wählte und einfach der Panik verfiel. Zugegebenermaßen hatte auch Piper große Befürchtungen, was ihre weitere Zukunft anbelangte, letztendlich war ihr aber auch klar, dass sie sich nur noch selbst helfen konnte. Sich der großen Gefahr bewusst, in der sie alle schwebten, dachte Piper sogar daran, ihre Tarnung aufzugeben und ihre Angreifer einfach einzufrieren. Doch würde Prue das hinnehmen? Selbst im Angesicht des Todes war sie ein hoffnungsloser Sturkopf. Aber, halt, was war das für ein Blick? Piper fühlte sich plötzlich unwohl in ihrer Haut: Für was schien sie sich entschuldigen zu wollen?
"Na los, tritt sie nur, niemand wird dich aufhalten. Denn meiner kleinen Schwester macht das nichts aus. Sie wird nicht aufgeben- du kriegst sie niemals klein!"
Eine todbringende Stille legte sich über die gesamte Gruppe und vor allem über Pipers Herz. Ihre Körpertemperatur schien in dieser einzigen Sekunde rapide gen Tiefpunkt zu fallen; nun war sie sich sicher, dass sie noch immer im Auto - auf dem Weg zum Campinglager - schlief und sich das Alles nur erträumt hatte. Alles andere war unlogisch.
"Deine Schwester? Das macht es interessant!", rief Christian begeistert, der Prue noch von sich stieß - Richtung Adam - und dann Phoebe näher kam, die sich kaum von der ersten Pein erholt hatte und deshalb nur voller Furcht den recht gutaussehenden Mann empor blickte. "Nein!", schrie Piper erschrocken und zerrte erneut an Celinas Griff. Es zerriss Prues Herz, vor allem als die Eiskalte ihrer jüngeren Schwester einen kräftigen Schlag auf das verletzte Schulterblatt gab, sodass auch Piper unter feurigen Schmerzen zu Boden ging. Doch ihr Plan geriet ins Rollen und der langsam nervös werdende Blick der Blondine verriet ihr, dass er funktionierte. Aber nun wurde sie von Adam festgehalten. Sie musste dem Ganzen also noch eins draufsetzen, wenn das Opfer nicht umsonst sein sollte: "Siehst du! So macht man das, du Schwächling.", sagte sie zu Adam, "Und trotzdem geben wir nicht auf!", schrie sie in Christians Ohr. Dieser starrte sie erst an ... dann trat er blitzschnell zu. So schnell, dass nicht nur Prue unerwartet die Luft anhielt, sondern auch die verbleibenden Peiniger. Einzig und allein Christian schien das Schauspiel zu genießen.
Das war er, der Moment der Hoffnung, der Sinn des schlechten Plans. Doch Phoebes Schrei, der die Rechnung dafür war, lähmte Prue auf unerwartete Weise: Sie war unfähig, sich auch nur einen einzigen Zentimeter zu rühren. Gedanken, was für ein Monster sie doch war oder weshalb sie sich nicht selbst als Prügelsack angeboten hatte, wenn sie doch schwach war und im entscheidenden Moment die Nerven verlor, machten es auch nicht besser. Und als sie Piper ansah, die Enttäuschung in deren Gesicht, da ging eine kleine Welt für sie unter, sodass ihr Körper ihr nunmehr gar nicht gehorchte.
Sie hatte versagt, schlicht und ergreifend versagt ...
_____
Nun verstand er die Welt nicht mehr, als die junge Frau neben ihm erneut zusammen krampfte. Hatte ihm Phoebe nicht erst vor Kurzem bewiesen, was sie für ihre Schwester auf sich nahm? Und das sollte nicht erwidert werden? Unvorstellbar., beharrte Pat in Gedanken. Aber auch unmöglich? Zweifel attackierten seinen Verstand und vor allem das Verständnis, dass er von den Schwestern gewonnen hatte. Sein Arm schmerzte auf einmal wieder besonders stark und riss ihn aus seinen Gedanken; Christians schrecklich boshaftes Lachen schallte über die gesamte Landschaft.
Es ließ Debby, seine Freundin, wie so oft zusammen zucken - und die Dunkelblonde ärgerte sich über diesen Umstand. Gerade jetzt, wo die Situation unverkennbar aus den Fugen geriet, wollte sie stark sein, all die verlorenen Chancen mit einem Streich wieder gut machen - aber wie? Ihr tränenvoller Blick wanderte durch die Runde und sie stellte fest, dass niemand einen Plan oder zumindest einen nächsten Schritt wusste. Aber die Älteste der Schwestern ... sie schien besonders verzweifelt. Und das, obwohl gerade sie ihre Schwester ausgeliefert hatte.
Moment., jauchzte plötzlich ihre innere Stimme bei diesem Gedanken auf. Ihre Augen weiteten sich und deckten plötzlich das gesamte Bild auf. Und mit einem Mal machte die junge Frau, der bisher jeglicher Mut gefehlt hatte, all ihre untätigen Momente wieder gut: Unverhofft stürzte sie auf Christian und katapultierte einfach ihr gesamtes Gewicht gegen ihn, da sie keine Ahnung hatte, wie sie den großen Fiesling sonst hätte umstoßen sollen.
Piper zog daraufhin sofort ihre früheren Gedanken über die schlaksige Frau zurück, so beeindruckt war sie jetzt von ihr. Dass Christian dieser Attacke gegenüber vollkommen unvorbereitet schien, ließ auch endlich Prues Intention für sie erkennbar werden. Es war ein schrecklicher Plan, den sie niemals ausgeführt oder unterstützt hätte. Doch nun wäre es genauso unverzeihlich, die Chance, die sich trotz allem aufgetan hatte, verfallen zu lassen - es war vermutlich ohnehin ihre letzte. Schnell streckte sie das Bein in einem Tritt aus und brachte somit auch Celina auf Bodenhöhe, wo sie der Grieskremigen einen zweiten Tritt ins Gesicht verpasste und damit vorübergehend ablenkte. Adam war nun der einzige, der noch stand, dementsprechend fest hielt er Prue. Als aber die zwei übrigen Männer - Chase und CJ - zur Rettung eilten, hatte er keine Chance.
Prue war überglücklich und äußerst dankbar, dass Debby die Situation erkannt hatte und ihrem Beispiel nun alle folgten. Ironisch., dachte die Hexe mit funkelnden, anerkennenden Augen: Der Angsthase hat doch den größten Mut. Schnell rannte sie zu Phoebe herüber. Nun müssen wir nur noch die Oberhand behalten ..., dachte sie.
_____
"Warum du- ... !", raunte Christian, stieß Debby zur Seite und packte sie dann gleich wieder an den Haaren am Hinterkopf. "Ah!- Bitte ... lass-mich-los!", keuchte die junge Frau angestrengt und rekelte sich in alle Richtungen, um dem schmerzendem Griff zu entkommen. Doch ganz egal, was sie tat, der starke Christian hatte ihr keinen Spielraum gelassen. Während dieser sich und seine Geisel herum drehte, griff er an seinen Bauch und unter seinem blutigen Shirt kam eine dunkle Pistole zum Vorschein, die er ohne Nachdenken sofort in Debby Rücken drückte.
Piper, die ihre eigene Peinigerin mittlerweile auch noch entwaffnet und die Pistole provisorisch in die Ferne geschmissen hatte - so gut sie konnte - bemerkte die erneute Geiselnahme und sprintete schnell zu ihren Schwestern.
"Phoebe?! Phoebe- halt durch!", sagte Prue dort zu der kleinsten der Familie, die sich nachdem sie sich zum Selbstschutz eingemurmelt hatte, kein Stück mehr gerührt hatte. Als Piper dazugestürzt kam, trafen sich die Blicke der beiden älteren Schwestern. "Piper-" "Ich weiss.", rief die Zweitälteste, die keine Zeit mehr verlieren wollte, sofort, "Bereit?", und zuckte so unauffällig wie erdenklich mit den Händen ohne die Antwort abzuwarten. Die Zeit stoppte, gerade noch rechtzeitig wie sich herausstellte: Celina holte soeben mit einem Messer nach ihnen aus und auch Chase stand kurz davor verletzt zu werden, weil Adams Faust nur Millimeter von seinem Kopf entfernt still stand. Obwohl Piper aufstehen wollte, fiel sie beim Versuch zurück auf die Knie; der Einsatz ihrer Kräfte hatte ihr wohl doch mehr abverlangt, als sich beide Schwestern eingestehen wollten.
"Piper, hältst du-" "Mach schon, Prue."
Prue schluckte den schweren Kloß in ihrem Hals herunter und nickte, unfähig diesem Befehl Widerstand zu leisten. Flinker denn je auf den Beinen sprang die älteste lebende Halliwell mit einem einzigen Satz direkt neben Celina und vor die Tür der Hütte. Ein kurzer Handschwenk ihrerseits jagte das Messer von Celinas in ihre eigene Hand. Den Griff der Schneidewaffe benutzte sie sogleich, um Celina in das Reich der Träume zu verbannen.
Dann betrat Prue die Residenz der Feinde. Ohne darauf zu achten, ob nützlich oder nicht, schnappte sich Prue alle Gegenstände, die sie greifen konnte. Sie überlegte, die leblose Dana mitzunehmen, entschied sich aber dagegen, weil sie ahnte, dass die Kraft ihrer zweiten Schwester sich bald dem Ende neigte; ihre Zeit war begrenzt. Dana einfach so hängen lassen konnte sie aber auch nicht. Also lenkte die geschickte Hexe kurzerhand eine an der Wand hängende Axt in ihre Richtung, während sie selbst bereits wieder aus dem Haus stürmte. Prue seufzte zufrieden, als sie über ihre Schulter hinweg sah, dass die Axt in die Wand über den Kopf der Gefangenen schlug und der Entfesselungsversuch gelang. Auch, wenn es ihr im Grunde egal gewesen war, hatte Prue doch befürchtet, ihre Aufregung würde ihre Kräfte negativ beeinflussen …
Als Dana fiel, war Prue bereits wieder in freier Natur und bei ihren Schwestern angekommen. Rasch ließ sie alle Waffen direkt vor Piper fallen; eine weitere Pistole, eine Eisenstange, diverse Messer, sowie ein Feuerzeug und Nägel. "Hier.", sagte sie zu Piper und drückte ihr Celinas Wurfmesser in die Hand, während sie ein größeres Messer in ihren Stiefel steckte und Feuerzeug und Nägel in ihre Jackentasche verfrachtete. Schnell sah sich die gestresste Frau um, um zu sehen, welche Gefahren sie noch akut bedrohten und entschärft werden mussten. Doch da löste sich plötzlich der Zauber – nur am Rande registrierte sie, dass Chase nach Adams Hieb zu Boden ging und auch Debbys Geschrei wieder zu hören war - und sie fuhr schnell herum; Piper war zwar noch halbwegs bei Bewusstsein, aber doch zu schwach, sich noch länger zu halten, denn sie fiel ihrer Schwester förmlich in die Arme. "Nein!", rief Prue frustriert, genau dann, als Debbys Schreien einen neuen Lautstärkenrekord erreichte ...
Mit einem kraftvollen Schubser stieß Christian die Verängstigte so weit von sich, dass ihr seitlich fallender Körper sogar eine Schleifspur im weichen Erdboden hinterließ und ihm jegliche Luft entwich. "Jetzt reicht's! Du flennst zum letzten Mal!", untermalte Christian den gefährlichen Moment, in dem er seine Waffe scharf machte.
Dann drückte er ab und traf.
Debbys Schluchzen hörte aber nicht schlagartig auf - wie erwünscht - sondern verstärkte sich stattdessen nur noch: "Shannon!", schrie sie den Namen ihres Lebensretters und des nächsten Opfers Christians ...