AW: [Charmed] - Blutdurst
Das freut mich Saja! Auch dir ein recht herzliches Dankeschön
!
Hier nun endlich die Fortsetzung! Ein McBlutdurst extra long (zumindest bilde ich mir ein, dass es etwas länger als üblich geworden ist) - wenn ich das jetzt mal so ausdrücken darf. Als Entschädigung, sozusagen
Ich hoffe der neue Teil mundet :]
CJ musste beim Anblick von Chase schmunzeln. "Kippe?", fragte er entgegenkommend und hielt seinem neugefundenen, extrem müde wirkenden Freund einen Glimmstängel hin, der allerdings durch ein dankendes Winken abgelehnt wurde. "Nein, danke.", murmelte der schlechtgelaunte Dunkelhaarige und gähnte dann in solchem Unfang, dass CJ den Kopf etwas schief legte. "Mann, echt schöne Mandeln.", grinste er und konnte es nicht vermeiden, seinem Leidensgenossen ein aufziehendes Lächeln zu schenken. Chase war für den Spaß allerdings nicht zu haben: "Meine Mandeln sind raus, seitdem ich zwölf Jahre alt bin.", antwortete er trocken und verschränkte die Arme während er, wie die ganze Nacht zuvor, gelangweilt in den immergleichen Wald hineinstarrte. Das einzige, das sich geändert hatte, war die Beleuchtung, denn langsam kehrte die Sonne aus ihrem stundenlangen Schlaf zurück.
CJ schüttelte den Kopf, als Chases Augen bei seiner Tätigkeit deutlich zu fielen: "Hey, hey, nicht einschlafen dort drüben! Du warst doch derjenige, der unbedingt Nachtwache halten wollte, oder? Komm schon! Wo ist dein Elan hin? Dein Tatendrang? Es ist der Tag unsrer Flucht, Mann!" "Weißt du was, CJ?" "Was, Kumpel?" "Halt einfach die Schnauze."
"Ganz meiner Meinung.", mischte sich plötzlich eine dritte Stimme ein, die Chase mit einem solchen Impuls ins kalte Wasser stieß und aufweckte, dass er schneller reagieren konnte als ihm selbst bewusst war. Erst als er mit CJ, den er umgestoßen hatte, am Boden aufschlug, befand er sich auch geistig im Hier und Jetzt. Inmitten eines erneuten Angriffs ihrer Jäger.
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Die rote Morgensonne stand noch kaum am Horizont, da hörte Piper plötzlich eine entfernte Stimme rufen. Der Laut klang panisch, aber trotzdem dauerte es einige Zeit, bis Piper von dem Unterbrecher der nächtlichen Stille tatsächlich geweckt wurde. Sie blinzelte und zog ihren Schlafsack trotz eines nun all zu bekannten Schmerzes im gesamten linken Arm noch näher an ihren Kopf, als es sie unerwartet stark fröstelte. "Phoebe!", nahm die Stimme dann endlich wahre Form an und Piper fand aufgrund Prues besorgten Tonfall schließlich einen Anlass zum Wachwerden. Also reckte sie den Hals, blinzelte noch ein paar Mal bevor der schlaftrunkene Blick wirklich scharf wurde und blickte letztlich neugierig, gleichzeitig verwirrt, zu ihren beiden Schwestern. Sie erblickte aber nur Prues Rücken, der ihr die Sicht auf ihre kleine Schwester gänzlich versperrte. Nichtsdestotrotz nahm auch Piper wahr, dass Phoebe zappelte. Sie schien sich in ihrem Schlafsack zu wälzen, das allerdings im Schlaf, denn nur so konnte sich Piper Prues ständiges, verzweifeltes Rufen erklären. "Was ist los?", fragte sie mit heiserer Stimme und setzte sich mit verzehrter Miene auf. "Phoebe!", rief ihre große Schwester aber nur und rüttelte an dem bewusstlosen Körper - der ihr daraufhin in die Arme sprang. Schockiert von dieser Reaktion wich Prue zwar ein paar Zentimeter zurück, umarmte ihre kleinste Schwester aber trotzdem: "Endlich bist du wach.", seufzte sie erleichtert und drückte sie dann zurück, um sie betrachten zu können. Der Anblick war herzzerreißend, denn Phoebe, den Tränen schon lange im Schlaf erlegen, rang sichtlich um jeden einzelnen Atemzug und sah mehr als nur müde aus. "Prue ...", murmelte sie erschöpft und lehnte sich dann an ihre Brust, vollkommen kraftlos wie ihre Schwester an dem großen Gewicht erkannte, das bei ihr nach Halt suchte.
"Phoebe?", fragte Piper verunsichert, da diese ihre Augen schloss, und warf zugleich einen fragenden Blick zu Prue - sie kannte immer alle Antworten. Und tatsächlich brauchte die Schwarzhaarige nicht lange, um einer richtigen Vermutung nachzukommen: rasch entfernte sie den mitgenommenen Verband um Phoebes Beinverletzung - und biss sich sofort die Lippe blutig, als sie eine deutliche Entzündung ausmachte. "Ich habe Angst, Prue ...", hauchte Phoebe plötzlich an ihr Ohr, "So f-furchtbare A-Angst ...". Ein rascher Blick zur Seite enthüllte, dass es auch Piper die Sprache verschlagen hatte. Sie saß einfach nur dort und senkte beim Blickkontakt mit ihrer großen Schwester schnell den Blick. Zu sehr konnte sie Phoebes Empfinden nachvollziehen, und genau aus diesem Grund konnte Piper ihr jetzt auch nicht helfen - Prue wusste das - also konzentrierte sie sich wieder auf Phoebe, auch wenn sie absolut keine Ahnung hatte, was sie sagen sollte. "Es ... es tut mir so leid, Phoebe.", setzte sie dann an, obwohl ihr ganz klar war, dass es ihrer Schwester nicht weiterhelfen würde, "Das ist meine Schuld ... Ich hätte- Ich hätte die Wunde noch mal behandeln müssen ... ich wusste, dass sie sich ansonsten entzünden würde." - Prue seufzte schwer und sie drückte ihre kleine Schwester mit aller Macht an sich - "Es tut mir Leid ..."
Pipers Herz wurde bei diesen Worten so schwer wie ihr verletzter Arm. Trotz all der Stärke, die sie bewiesen hatte, spürte sie nun erneut, wie die Tränen sich einen Weg ins Freie suchten - nicht wegen sich selbst, aber wegen des Leids, das ihre Schwestern erleiden mussten, weil Prue eine der anderen Schwester vorgezogen hatte. "Ich danke dir, Prue ..., für Alles ...", erwiderte Phoebe leicht kopfschüttelnd und schien im Fieber. Prue, deren Miene sich zu einem leidvollen Gesicht verzogen hatte, setzte zum Sprechen an, doch ein Hilfeschrei unterbrach sie plötzlich: Chase, der durch den ganzen Wald brüllen zu wollen schien, dass "Sie wieder da seien!".
Piper und Phoebe reagierten sofort, indem sie sich instinktiv an ihren jeweiligen Schutz, zum einen die warme Decke und zum anderen Prue, klammerten. "Los, wir müssen raus!", rief Prue im Gegensatz dazu geistesgegenwärtig und zog Phoebe auf die Beine, nur um dann einen Arm um sie zu legen, dass sie nicht ohne Stütze laufen musste. Niemals würde sie zulassen, dass Phoebe auf dieses mitgenommenen Bein, das sie zu verantworten hatte, treten- und sich somit selbst Schmerzen zufügen musste. "Piper!", rief sie und streckte die zweite, freie Hand nach der Gerufenen aus, die zögerte.
Das eine Sekunde zu lang: Prue schwankte plötzlich, weil sich offensichtlich jemand von Außen an ihrem Zelt zu schaffen machte. "Na kommt schon raus, ihr Kakerlaken!", vernahm Prue nur eine all zu bekannte Stimme während sie mehr schlecht als Recht, mit Phoebe im Gepäck, aus dem tragbaren Unterschlupf stolperte. Sie drehte sich fix herum, nur um mit ansehen zu müssen, wie der faulmundige Adam das Zelt an seinen Ecken fasste und somit Piper im Innern einschloss. "Nein, du nicht, du bleibst schön da, wo du bist.", kommentierte er nur, da die zweitjüngste Halliwell zuvor noch versucht hatte, sich zu ihren Schwestern zu kämpfen. Er grinste Prue höhnisch an, bevor er seinen neuen, zappelnden Sack über die Schulter warf und bei einem schmerzlichen Aufschrei seiner Beute nur noch breiter grinste. "Sieh mal, wen ich dir hier bringe, Christian!", schrie er über das gesamte Lager hinweg und erst jetzt realisierte Prue, was sich alles gleichzeitig abspielte: Christian, an dessen Rippen sich eine hässliche und blutige Wunde abzeichnete, schien im Gegensatz zu Piper wieder voll bei Kräften zu sein, denn auch er trug - scheinbar aufwandlos - ein vollkommen zweckentfremdetes Zelt auf seinem Rücken und schlug gleichzeitig Pat und CJ mit dem einen freien Ellebogen nieder. Die beiden Männer fielen bewegungslos neben Chase zu Boden. Dieser wiederum, erhob sich trotz offensichtlicher Verletzung nachdem der Übeltäter ihn passiert hatte, sprang ihm mit einem Kampfgebrüll erster Klasse ins Genick und versuchte die gefangene Person, die Debby sein musste, zu befreien. Shannon und Dana wurden unterdessen von einer Blondine, mit blutigem Haar und rabiaten Gesichtsausdruck, mit einer Waffe bedroht. Prue realisierte nur unterbewusst, dass es die angekündigte Dritte sein musste, denn der unheimlicher Lärm, der all diese Szenen untermalte war einfach zu betäubend: das siegreiche Lachen, der schrecklichsten Menschen, die sie jemals gesehen hatte, und das gleichzeitige, qualvolle Rufen der Menschen, die ihr allesamt ans Herz gewachsen waren.
"Lass sie los!", schrie Prue kampfbereit, doch anstelle einer Antwort Adams, mischte sich die Blondine der Gruppe ein: "Keine Bewegung!", schrie sie und richtete die Waffe plötzlich auf die älteste Halliwell, da sie wusste, dass ihre beiden Geiseln nicht die Flucht ergreifen würden. Ein leises Klicken verlieh der Drohung Nachdruck, sodass Prue tatsächlich stehen blieb - ebenso Shannon und Dana. Phoebe blickte in diesem Moment auf und sah ihre alte Schulfreundin an, die noch immer Pfeil und Bogen um ihre Schulter gespannt hatte und dennoch vor Angst still stand. Es war ein Blick voller Verzweiflung, ein Blick, der Dana dazu zwang, zu handeln.
Es war ein Wink des Schicksals, dass sich Piper ausgerechnet jetzt befreien konnte: Sie trat Adam mit aller Kraft, die sie hatte, in den von ihrem gemeinsamen, nächtlichen Sturz mitgenommenen Rücken und brachte ihn tatsächlich zum Schwanken. Wie durch ein Wunder verlor Adam dabei auch zwei der vier, eigentlich fest gehalteneren Zeltecken und Piper fiel aus ihrem Gefängnis. Dana nutzte diesen einen Moment, in dem ihre Geiselnehmerin abgelenkt war, schamlos aus und stieß auch ihr in den Rücken, sodass alle drei Bösewichte gleichzeitig am Boden aufschlugen, denn auch Chase stieß Christian endlich nieder und befreite somit Debby.
"Jetzt!!", brüllte CJ als erster und war auch der einzige, der es hinter mehrere Bäume geschafft hatte, bevor sich auch nur einer der drei Mörder wieder aufgerichtet hatte. Piper und Debby hingegen waren selbst auf dem schlammigen Waldboden geprallt und hatten aufgrund ihrer Wunden und Orientierungslosigkeit Mühe, sich deutlich schneller als die drei Fieslinge zu erheben. Prue bemerkte das, hatte mit der halbbewusstlosen Schwester im Arm allerdings keinerlei Chance auch nur irgendetwas an diesem Zustand zu verändern. "Verdammt!", rief sie frustriert, als sie kehrt machte, um die Flucht zu ergreifen und erneut eine der anderen Schwester vorzuziehen. Sie hoffte lediglich, dass die anderen nicht so egoistisch wie CJ waren und sich darum kümmern würden - wenn auch nur solange, bis sie ihre kleine Schwester in Sicherheit gebracht hatte und zurückkehrte, um die andere zu retten. Plötzlich stellte sich ihr Shannon in den Weg und Prue stoppte abrupt. "Geh!", rief sie heiser, "Ich kümmere mich um sie!", und noch bevor Prue irgendetwas sagen konnte, übernahm Shannon Phoebes Arm und führte sie davon. Danke., dachte Prue, war in Gedanken aber schon einen Schritt weiter. Schnell drehte sie sich herum und bemerkte, dass Christian, Adam und die Frau in deren Bunde, allesamt wieder auf den Beinen standen.
"Ihr verdammten-", setzte Christian an, konnte seinen Hass allerdings nicht in adäquate Worte fassen und beendet seinen Satz deshalb nur mit einer zornigen Grimasse, mit der er versuchte, sie alle auf der Stelle zu töten. Schnell entschlossen, wen er sich als erstes unter den Nagel krallen wollte, zog er sein eingestecktes Messer und warf es Richtung Debby, Piper und Chase. Letzterer versuchte beiden Frauen auf die Beine zu helfen, "Kommt schon!", rief er dabei nervös, als würde er bereits ahnen, dass er Rache zu befürchten hatte. Und tatsächlich zielte die scharfe Klinge des Wurfgeschosses auf Chases Rücken und hätte ihn auch mit Sicherheit getroffen, wäre da nicht Pat gewesen, der ihn mit sich selbst zur Seite ihrer beiden Freundinnen warf. "Urgh.", stöhnte der Dunkelhaarige daraufhin, "Meine Knochen machen dieses ständige Hingeschmeiße nicht mehr lange mit.", beklagte er sich und warf einen Blick Richtung Pat, der im Gegensatz zu ihm seine Wehwehchen nicht beachtete und sich erneut aufzurichten begann.
"Halt endlich still, du verdammter Bastard!"
Pats Ohren dröhnten, als er diese Drohung entgegen geworfen bekam. Zunächst war er irritiert, dann sah er plötzlich den auf ihn gerichteten Pistolenlauf und schluckte. "Du gehst mir schon eine ganze Weile auf die Nerven.", sagte sie - Pat warf einen flüchtigen Blick auf ihr blutverfärbtes Haar, das er mitzuverschulden hatte - und entsicherte die Waffe mit einem erneuten Klicken. "Ja, Mann. Du bist uns einmal zu viel in die Quere gekommen.", ergänzte Adam, der plötzlich neben der Wasserstoffblondine auftauchte. Und auch der stets muffig dreinblickende Christian schloss sich bald der Runde an. "Moment mal.", sagte dieser aber plötzlich und entnervte somit seine weibliche Mitstreiterin. "Was?!", knurrte sie und war kurz davor,
ihm die Waffe an die Schläfe zu drücken. "Da fehlen zwei!", schrie Christian ebenso zornig zurück, da das unerwartete eingetroffen war, und urplötzlich schrieen auch ihre zukünftigen Opfer los.
Ja, es war Prue, die versucht hatte, Dana davon abzuhalten, doch es war bereits zu spät: Der Bogen war gespannt und die Blonde Frau aufmerksam geworden. Sie blickte Dana mit einer beispiellosen Leere in die Augen ... nur um dann die Waffe auf sie zu richten und blitzschnell abzudrücken. Ein Schuss lies die wenigen sitzen gebliebenen Vögel in den umgebenden Bäumen davon flattern, nicht zuletzt, weil Chase und Piper aufschrieen, als Dana den gespannten Bogen fallen lies und sich kurz darauf selbst nicht mehr aufrecht halten konnte.
Prue nahm nur noch eine unheimliche Stille wahr. Eine Stille, in der nur noch ihre Gedanken eine Stimme hatten. Lauft., rief es in ihrem Kopf plötzlich, Lauft!, und die Älteste Halliwell warf einen befehlenden Blick zu ihrem langjährigen Freund, dem sie diese Nachricht mitteilen wollte. Chase bemerkte sie nicht, doch er hatte ohnehin dieselben Gedanken: Er nutzte die Gelegenheit der abgelenkten Angreifer, schnappte Debby und Piper an jeweils einem Arm und rannte mit ihnen in den Wald. Beide wehrten sich, doch er wusste, dass sie keine Wahl mehr hatten. Die blonde unter den Wahnsinnigen bemerkte den Fluchtversuch bald, schoss nach ihnen, traf allerdings nur einen Baum, dessen Rinde sich verabschiedete. Adam wollte ihnen folgen, doch sie winkte ab: "Nimm sie.", sagte sie trocken und deutete auf die am Boden liegende Dana.
Prue und Pat begriffen, dass auch sie alleine nichts mehr ausrichten konnten. Trotzdem wollte es gerade Pat nicht wahrhaben. Sie alle waren ihm ans Herz gewachsen - auch Dana - und nun sollte er sie zurücklassen? "Nein!", rief er frustriert, doch Prues Blick überzeugte ihn plötzlich. Auch sie war nicht glücklich, ihre Freundin zurückzulassen. Auch sie wollte viel lieber hier bleiben, um diesen Verrückten zu zeigen, wo der Hammer hängt. Auch sie wollte endlich Rache nehmen. Doch es hatte keinen Zweck mehr. Schweren Herzens drehten sich also beide um und rannten in entgegengesetzte Richtungen in den Wald hinein. Ihr Plan gelang; Die Blonde schwankte, nach wem sie zielen sollte, und schoss am Ende nach keinem von beiden. "Na toll. Sie sind schon wieder entkommen.", schnaubte Adam über diese Tatsache und rieb sich nun das erste Mal über den schmerzenden Rücken, "Wir hatten noch nie solche Gegner." "Unterstehe dich!", raunte ihn Christian sofort an, "Sie sind
Opfer! Keine Gegner!" "Haltet die Schnauze.", mischte sich die Blonde mit ihren typischen, trockenen Kommentaren ein weiteres Mal ein und nötigte Christian und Adam dann, die zurückgebliebene Frau aufzuheben. "Wir haben was wir wollten. Nun lehnen wir uns zurück und genießen die Show." "Ja, Boss.", antworteten Adam und Christian, wenn auch etwas widerwillig, im Chor, bevor sie sich auf den Rückweg machten.
Oh und ich muss nun doch noch mal loswerden, dass ich mein Versprechen gehalten habe *stolz bin*. Zwar fehlt nicht mehr viel und die "Deadline" wäre abgelaufen aber psssssttt :clown:
Ich versuche, mich mit dem nächsten Teil ranzuhalten, okay?