Danke für eure Geduld und die lieben Kommentare...Heut gehts schon wieder weiter, nachdem ich gerade eine halbe Stunde damit verbracht hab, mein Word zu verfluchen - es hat das Kapitel einfach nicht geöffnet, hats jetzt endlich geklappt.
Kapitel 46
„Pressen Sie, Mrs. Halliwell, pressen Sie!“ Phoebe biss die Zähne zusammen. Sie presste nun schon seit einer halben Stunde und nichts tat sich. Sie konnte dieses „Pressen Sie!“ nicht mehr hören. Ihr Unterleib brannte vor Schmerzen und Phoebe wollte nur noch dieses Kind auf die Welt bringen. Aber Michelle ließ sich Zeit und ließ sich Zeit. „Machen Sie weiter!“ Dr. Tyler lächelte ihr zu. „Warum lächeln Sie denn?“ schrie Phoebe. „Das hier ist nicht zum Lachen!“ „Phoebe!“ meinte Piper und grinste Dr. Tyler an. „Tut mir Leid, sie... weiß nicht, was sie sagt.“ Der Arzt nickte verständnisvoll. „Keine Angst, ich habe schon Schlimmeres gehört.“ „Könntet ihr euch vielleicht mal wieder mir zu wenden?“ keuchte Phoebe, „oder bin ich hier unwichtig?“ Dr. Tyler schüttelte den Kopf. „Nein, natürlich nicht... oh, oh, Mrs. Halliwell!“ „Was?“ kreischte Phoebe. „Ich sehe etwas. Da ist etwas.“ „Wo?“ kreischte Piper. Dr. Tyler sah sie strafend an. Piper drückte Phoebes Hand. „Gleich ist sie da, Schwesterlein.“ Phoebe schloss die Augen und presste und presste, presste diese unglaublichen Schmerzen aus sich heraus.
„Oooooh!“ hörte sie plötzlich und gleich darauf lautes Geschrei. Phoebe öffnete die Augen. Vor ihr stand Dr. Tyler und hielt ein kleines, blutverschmiertes kreischendes Baby in die Höhe. Piper stand neben Phoebe und konnte die Tränen kaum zurückhalten. Phoebe heulte wie ein Schlosshund. „Gebt sie mir!“ schluchzte sie. Dr. Tyler legte das kleine Bündel, eingepackt in ein Laken, auf Phoebes Oberkörper. Diese schlang beide Arme um ihre Tochter. „Michelle!“ flüsterte sie immer wieder, „;meine Kleine!“ Schließlich kam eine Schwester und hob Michelle hoch. „Nicht! Lasst sie bei mir!“ flehte Phoebe. Die Schwester lächelte. „Wir müssen sie jetzt sauber machen, wiegen und messen. Dann können Sie sie wieder sehen.“ Phoebe zog einen Schmollmund. Und kaum war die Schwester mit Michelle gegangen, lagen sich Piper und Phoebe auch schon in den Armen und heulten beide.
Piper blickte ihre kleine Schwester gerührt an. Ihre Phoebe hatte tatsächlich ein Baby auf die Welt gebracht. War sie denn nicht selbst noch ein kleines Mädchen? Und Piper musste erkennen, dass Phoebe zu einer jungen Frau herangewachsen war. Phoebe ihrerseits konnte keinen klaren Gedanken fassen. Sie war voll von einem unbeschreiblichen Glücksgefühl, das zu allen Poren, zu allen Öffnungen aus ihr hinausquoll, und so liefen ihr Tränen in Strömen herab, während sie Piper an sich drückte und glücklich war, unendlich glücklich....
„Meine kleine Schwester!“ meinte Piper und wischte sich über die Augen. „Du bist jetzt Mama!“ Phoebe strahlte und nickte. Sie sah sich nicht imstande, einen vernünftigen Satz zu sprechen.
Paige saß derweil in ihrem Bett und fragte sie, weshalb weder Piper noch Phoebe inzwischen eingetroffen waren. Sie hatte ein paar Mal probiert, daheim anzurufen, aber dort ging niemand mehr ans Telefon. Ob sie von einem Dämon angegriffen worden waren? Aber das war seit bald einem Jahr nicht mehr passiert... langsam machte sie sich Sorgen, aber sie beschloss, noch abzuwarten. Paige gehörte nicht zu der Sorte Frauen, die schnell in Panik geriet. Gleichzeitig vermisste sie Tara schrecklich. Sie hatte ihre Kleine noch nicht wieder sehen dürfen. Sie musste im Brutkasten liegen und wachsen; und Paige war zu schwach um aufzustehen und sie zu besuchen. Und Cole? Natürlich hatte sie auch den ganzen Tag versucht, Cole anzurufen, aber er war nicht zu erreichen. Jetzt griff sie wieder zum Telefon. Zuerst wählte sie die Nummer des Manors. Nach dem achten Klingeln legte sie auf. Dann versuchte sie es auf Coles Handy. Nach dem vierten Klingeln wollte sie gerade wieder auflegen, als sie plötzlich etwas hörte.
„Cole Turner?“ „Cole!“ rief Paige, „wo warst du den ganzen Tag?“ „Ich war bei einem Kunden, tut mir Leid, der wohnt außerhalb der Stadt und da hatte ich keinen Empfang.“ „Stell dir vor, sie ist da!“ Cole runzelte die Stirn. „Wie, wer ist da?“ „Tara! Unser Mädchen!“ Auf der anderen Seite wurde es still. Dann hörte sie ein leises Schluchzen. „Wirklich?“ flüsterte Cole. „Ich bin Vater?“ Paige lachte. „Ja, bist du! Tara ist da! Sie kam zwar zu früh, aber das ist nicht weiter schlimm!“ „Ich komm sofort zu dir!“ sagte Cole. „Ich bin gleich da.“
Bewegt legte Cole auf. Er konnte es gar nicht glauben. In seinem Kopf drehte sich alles. Tara... sein Kind... Paige, die Mutter... er hatte ein Kind mit der Frau, die er liebte... Tara war da... Cole war so in Gedanken, dass er den Lastwagen, der ihm auf der schmalen Straße entgegen kam, zu spät bemerkte. Der Fahrer des Lastwagens hupte wie wild. Cole versuchte auszuweichen und riss das Lenkrad rum. Das letzte, was er sah, war, wie sein Wagen auf einen Baum zuraste. Dann – Dunkelheit.