„Danach war ich alleine. Ankarra oder besser gesagt Reynos Scheinbild verschwand, was mir vollkommen egal war. Ben war tot. Der einzige Freund, den ich jemals hatte, war tot.“
Er bemerkte Leos leicht verletzten Blick und musste lächeln, auch wenn das nicht auf seine Augen erstreckte.
„Leo, ich habe nicht gesagt, dass du kein Freund bist oder du, Darryl. Für mich seid ihr es. Aber wie die Liebe oder das Vertrauen muss auch die Freundschaft von beiden Seiten kommen und ich weiss nicht, ob ihr mit einem Dämon befreundet sein wollt, denn dann werdet ihr auch in gewisser Art und Weise verachtet werden, was ihr aber nicht verdient.“
Leo sah ihm fest in die Augen: „Ich würde dir mein Leben anvertrauen, Cole.“
Leo konnte in Coles Augen ein Leuchten erkennen. Er hatte nicht gewusst, dass Cole freundschaftliche Gefühle für ihn hegte, doch der Kampf gegen das Böse und ihren gemeinsamen Wunsch –die Halliwells zu beschützen- hatte sie zusammen geschweisst.
Darryl konnte noch nichts sagen, aber niemand nahm es ihm übel.
Fast unmerklich sah Cole auf die Standuhr, die schon einige Male zur Brüche gegangen war: 22.30 Uhr, noch anderthalb Stunden. Cole schluckte und versuchte seine Angst zu verbergen, doch noch viel mehr machte ihn die Trauer fertig, ‚seine’ Phoebe zum letzten Mal bei sich zu haben.
Diese hatte es bemerkt und lehnte mit dem Kopf an die Schulter ihres Freundes.
Ohne dass ihn jemand darum bat, sprach Cole weiter: „Als Ben tot war, war für mich auch die Welt zusammengebrochen. Wäre Reyno ein Mansch, so hätte er Mitleid mit mir gehabtund mir eine Pause gegeben, doch er war kein Mensch.......................“
Cole war auf den Knien und weinte bitterlich. Es war nicht mehr da, als ein schwarzer Fleck auf dem kalten, steinernen Boden, der ihn noch an seinen Bruder erinnerte. Die Energiekugel hatte Ben zerrissen.
Cole hatte das Gefühl nie mehr aufstehen zu können. Er war so fertig wie nie zuvor.
Ankarra war verschwunden, das einzige, was ihn freute.
Dann hörte er die Stimme seines Mentors: „Balthasar.“
Dieser rührte sich nicht.
„Balthasar, er ist tot, dagegen kommt auch ein Dämon nicht an.“
Cole brüllte seinen Mentor an: „Ich hasse es, ein Dämon zu sein, ich hasse es hier zu sein, ich hasse es zu leben!!!!“
Reyno hörte nur zu.
„Ich habe genug. Er hätte nicht sterben dürfen, ebenso wenig, wie....................Ich will, dass er zurück kommt.“
Coles Augen waren rot angeschwollen und er sah seinen Mentor flehend an: „Bringt ihn zurück, ich bitte Euch.“
„Selbst wenn ich könnte, so würde ich es nicht tun,“ sagte e mit der ruhigen Stimme eines geduldigen Lehrers. „Auch du musst seinen Tod akzeptieren.“
„Das kannst du nicht machen,“ flüsterte Cole und schlug sich sogleich die Hand vor den Mund. Er hatte die Förmlichkeiten erneut vergessen.
„Ich kann und nun, geh schlafen.“
Cole widersetzte sich nicht, ging zu seinem Schlafplatz und find erneut an zu weinen, doch als er weinte, bekam er einen kurzen, sehr schmerzhaften Stich in seinen Kopf. Er sah sich um, konnte aber seinen Mentor weder sehen, noch wahrnehmen. Einige Male wiederholte sich die schmerzhafte Bestrafung, bis Cole merkte, dass er nicht weinen oder trauern durfte. ER weinte nicht mehr.
„In dem folgenden Jahr lernte ich weitere Magie, auch das beherrschen jener tödlichen Energie, die man Energiekugeln nennt, aber auch solche Magie, wie ihr sie bei mir noch nie gesehen habt. Dazu kam auch der Zweikampf, der mir knallhart und streng gelehrt wurde. Dann kam mein 8.Geburtstag, was heisst, dass ich meine magischen Kräfte in der Welt des Lichts anwenden konnte und Name Balthasar eine Bedeutung bekam............“