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Im Auftrag der Götter - Ares' Aufgabe

Aikos

Am liebsten hätte er sich auf der Stelle auf den Boden geworfen und wäre nie wieder aufgestanden. Aber das konnte er nicht zulassen. Dafür war er viel zu ehrgeizig und zu weit gekommen. Und vor allem bewunderte er Nyx, die trotz ihrer Verletzung weiter kämpfte. Und sie machte sich echt gut. Sie halfen sich gegenseitig, ermutigten sich mit Schlachtsprüchen, einfachen aufmunternden Worten oder einer Flasche Wasser, die sie dem anderen hin und wieder hinhielten. Ja, so stellte Aikos sich Teamarbeit vor. Er war so leichtgläubig gewesen, als er ins Camp kam. Im Grunde war er ein Gegner von Krieg, denn dieser machte die Sache nicht besser, im Gegenteil. Mehr als ein Mal fragte er sich, ob es richtig gewesen war, hierher zu kommen. Doch wenn er jetzt zu Nyx sah und das Gefühl beschreiben sollte, das sich in ihm breit machte, wenn er daran dachte, diese verdammte Prüfung zu beenden, hatte es sich allein schon aus diesem Grund gelohnt.
Er schleppte sich zum Start und konnte es selbst kaum glauben, dass sie die zehnte und letzte Runde begehen würden. Er half Nyx mit dem Sandsack, das war das Einzige, das die Trainer zuließen. Dann sah ihr zu ihr und nickte grinsend, „ Worauf du wetten kannst. “

Natürlich war die letzte Runde die Schwerste. Sie hatten alle kaum noch Kraft, aber das Ende war nah und das pushte sie alle nochmal so hoch, um ein letztes Mal alles zu geben. Bewundernd beobachtete Aikos Nyx aus dem Augenwinkel, wie sie flink die Kletterwand bestritt. Und das mit nur einer Hand. Das Schwert machte ihr Probleme und auch Aikos spürte, wie schwer seine Arme plötzlich wurden.
„ Es hilft, wenn man sich vorstellt, es sei einer der triezenden Trainer… “, raunte er ihr grinsend zu, holte aus und schlug die Holzplatte mit aller Kraft, die er noch besaß, aus dem Weg. Auch er hatte die Krieger entdeckt, die er nicht kannte und es tat ihm leid, dass sie ihnen nicht helfen konnten. Aber momentan hatten sie genug mit sich selbst zu tun. Vielleicht fanden sie ja ebenfalls einen Weg, um sich gegenseitig anzuspornen und mitzuziehen.

Bevor sie das letzte Mal die Ausdauerstrecke in Angriff nahmen, trank er einen großen Schluck Wasser und reichte auch Nyx die Flasche, „ Bereit für den Endspurt? “, fragte er, wobei dies mehr rhetorisch gemeint war, denn nun würde sie keiner mehr aufhalten.
Das Lager kam immer näher und als die Trainer sie tatsächlich durchwinkten, konnte er es kaum glauben. Nyx schien es ähnlich zu gehen, denn sie lief ebenfalls noch ein Stück weiter ehe sie irgendwann beide zum Stehen kamen.

„ Wir haben es tatsächlich geschafft! “, rief er grinsend, zog Nyx an sich, schlang seine Arme um ihre Hüfte und umarmte sie, während er sie ein Stück hochhob und durch die Luft wirbelte. Irgendwie verlor er dabei das Gleichgewicht und beide glitten zu Boden. Im ersten Augenblick hatte er Angst, dass Nyx auf ihren Arm gefallen und er es dadurch nur noch schlimmer gemacht hatte, doch als er ihr Grinsen sah, war ihm klar, dass nichts passiert war.
Lachend ließ er sich neben sie fallen und streckte alle viere von sich, „ Entschuldige. Im Eifer des Gefechts … “, murmelte er und drehte seinen Kopf so, dass er sie ansehen konnte, „ Ich glaube ich werde die nächsten sieben Tage schlafen … “
 
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Nyx

Die Amazone vergaß ihre Schmerzen fast, denn immer leichter fiel es ihr ohne den Gebrauch ihres rechten Arms die Aufgaben zu bewältigen. Aikos Hilfe, Aufmunterung und Fürsorge trug einen großen Beitrag dazu bei. Seine witzigen Sprüche ließen sie trotz der Anstrengung lachen und als sie das letzte Mal das Schwert in die Hand nahm, brachte sein Vorschlag sie dazu, nochmals mit aller Wucht das Schwert zu schwingen. Sie spürte ihren Arm danach, doch es war unwichtig, denn zum ersten Mal brauchte sie nur einen Hieb, um die Holzplatte aus dem Weg zu schlagen. "Ich könnte das noch ewig machen." rief sie dem Krieger sarkastisch zu, bevor sie die zweite Kletterwand hinauf kletterte und sich auf der anderen Seite vorsichtig abseilte.

Den letzten Pfeil ließ er sie in die Zielscheibe schießen und auch, wenn man von ihr eigentlich besseres gewohnt war, traf sie ins Ziel, was sie mit ungeheurem Stolz füllte. "Vielleicht bin ich doch nicht so falsch hier." flüsterte sie leise und nahm die Wasserflasche entgegen, die Aikos ihr reichte. Einmal noch holte sie tief Luft und nickte dem Krieger zu, der sie gerade fragte, ob sie bereit sei, dann begaben sich die beiden auf den letzten Lauf, zurück ins Lager.
Die Sonne war gerade am unter gehen und Nyx wusste, dass sie es nur um Haaresbreite geschafft hatten. Doch dies war ihr nun egal. Sie hatte bewiesen, dass sie stark war, dass sie kämpfen konnte und auch, wenn Aikos an ihrer Seite war, hieß dies nicht, dass sie alleine nichts Wert war. Diese Gewissheit machte sich tief in ihr breit. "Wir haben es geschafft." ein breites Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als Aikos sie in den Arm nahm.

Alle Anspannung fiel vor ihr ab und sie ließ sich für einen Moment in Aikos Armen gehen, bevor sie auf dem Boden aufschlug und lauthals zu Lachen begann. Aikos Entschuldigung winkte sie mit einer unbeschwerten Geste ab. "Als ob ein Sturz mich jetzt umbringen könnte." scherzte sie und drehte ihren Kopf zu Aikos, der sie lächelnd anblickte. "Ich muss aus diesen Klamotten raus." sprach sie den ersten Gedanken, der ihr in den Sinn kam.
Plötzlich erblickte sie einen Kopf über sich und lächelte, als sie Asimina entdeckte. "Alles okay?" fragte diese besorgt und reichte Nyx eine Hand zum aufstehen. Die Amazone hatte auch nichts dagegen gehabt noch eine Weile einfach liegen zu bleiben, doch sie nahm Asiminas Hand lächelnd entgegen und ließ sich von ihr auf die Beine stellen. Als sie sich umblickte, schaute sie in die lächelnden Gesichter ihrer Teammitglieder und für einen Moment spürte sie die Röte in ihre Wangen steigen.

"Ihr dachtet doch wohl nicht etwa, wir würden nicht auf euch warten." sagte Akastos und umarmte Nyx, während er ihr eine leise Entschuldigung ins Ohr flüsterte. Ihr Blick fiel sofort auf Iris, auch sie lächelte, doch sagte ihr Blick genau das, was die Amazone schon vermutete. Ganz so wohl war ihr der Anblick nicht.
Nyx blickte lächelnd zu Aikos, der mittlerweile auch aufgestanden war. "Wir haben es geschafft." wiederholte sie und warf ein Lächeln in die Runde. Die Gruppe beglückwünschte sich nur kurz gegenseitig, aber dann entschlossen sie schnell, dass jeder ein wenig Zeit für sich brauchte. Sie verabredeten sich für später auf der Party, die nach der großen Prüfung stattfinden sollte, doch Nyx war sich nicht sicher wie viel Zeit sie dort wirklich miteinander verbringen würden. Ja, sie waren ein gutes Team gewesen, aber das hieß nicht, dass alle Feindseligkeiten in dieser Gruppe plötzlich überwunden waren.

Nyx beobachtete Akastos, wie er mit Iris den Platz verließ und ihr Blick legte sich unwillkürlich auf Iolaos, der den beiden ebenfalls nach blickte, bevor er sich alleine auf den Weg zurück ins Lager machte. Für einen Moment verspürte sie den Drang ihm nachzugehen, doch hatte sie dazu keine Kraft mehr. Weder dafür sich eventuell seinen Liebeskummer anhören zu müssen, noch sich auf irgendeine Weise eine Abfuhr von ihm zu holen. Also blieb sie stumm stehen.
Sie dachte sie wäre die letzte, als sie sich umblickte und Aikos immer noch neben ihr stehen sah. "Wolltest du nicht schlafen?" fragt sie lächelnd, während sie behutsam ihren rechten Arm mit der anderen stützte. Ihre Schmerzen waren zurück gekehrt und der Arm pochte heftig. Sie würde wohl nicht davon kommen, heute noch einen Besuch in der Krankenstation zu machen.
 
Aikos

Erleichtert musste auch er lachen, als Nyx ihm versicherte, dass alles gut war. Er genoss das Gefühl, das er momentan hatte. Sie hatten die Prüfung gemeistert und gerade fühlte es sich so an, als könnte sie nichts so leicht aufhalten.
Er musste zugeben, dass es ein schönes Gefühl war, als die Gruppe zusammenkam um sich zu beglückwünschen. Wenn nicht plötzlich alles Friede, Freude, Eierkuchen zwischen ihnen war, so war es doch schön zu sehen, dass sie sich mit- und füreinander freuen konnten. Wenn es darum ging, sich gegen die Trainer zusammen zu schließen, mussten sie einfach alle auf einer Seite sein.

Aikos streckte sich und hatte dabei das Gefühl jeden einzelnen Knochen in seinem Körper zu spüren. Gut, dass er für diese Prüfungen viel trainiert hatte, sonst hätte er das heute wohlmöglich rein körperlich nicht durchgestanden. Aber auch Nyx war eine große Hilfe gewesen. Sie würde das vermutlich abstreiten, aber mit ihrer Art hatte auch sie ihn immer wieder motiviert weiter zu machen.

Er beobachtete, wie die anderen sich auf den Weg ins Lager machten. Rhea und Egeas schlenderten nebeneinander her. Wann hatte er das letzte Mal mit ihr gesprochen? Er hatte keine Ahnung. Aber sie schien auch kein Interesse daran zu haben… Er schüttelte leicht den Kopf. War jetzt doch wirklich die Zeit, um den Abend zu genießen. Sie hatten sich alle für später verabredet, dann würden sie die bestandene Prüfung noch ein Mal feiern. Sein Körper sagte ihm, er solle sich wieder hinlegen, aber sein Geist war hellwach. Nun war eindeutig nicht ans Schlafen zu denken.

Über ähnliches schien die junge Amazone wohl ebenfalls nachzudenken. Schließlich drehte er sich zu ihr.
„ Ach… “, winkte er grinsend ab, „ … Schlafen kann ich auch später noch. Ich bin zwar völlig am Ende, aber zum Schlafen einfach zu aufgekratzt! “
Er musterte sie Stirn runzelnd und trat auf sie zu, „ Außerdem muss ich dich zur Krankenstation begleiten. “, sagte er schließlich grinsend und deutete auf ihren Arm, „ An mir ist zwar ein Arzt verloren gegangen, aber ich würde mich besser fühlen, wenn nochmal ein Fachmann darauf schaut. Also … keine Widerrede. “, sagte er, legte eine Hand auf ihren Rücken und schob sie bereits behutsam in Richtung Krankenstation ehe sie irgendwas entgegensetzen konnte.
„ Und, wie fühlt es sich an? Noch vor ein paar Stunden hast du so sehr an dir gezweifelt und sieh´ dir an, was du geschafft hast. An der Kletterwand kanntest du später gar kein Halten mehr. “, sagte er und lachte, als er daran dachte, wie beeindruckt er von ihrer Leistung gewesen war. Sie hatte den Bogen schnell raus gehabt.
 
Nyx

D
er Teamzusammenhalt beeindruckte Nyx. Die Amazone hätte nicht gedacht, dass wirklich alle auf sie gewartet hatten und trotzdem war ihr die Situation mit Aikos so gesehen zu werden unangenehm. Sie selbst wusste, dass die beiden an dem heutigen Tag einen starken Bund geknüpft haben und das Aikos Gesten rein freundschaftlicher Absicht waren. Doch wieder hörte sie die Stimmen der anderen in ihrem Kopf. Wenn sie ihm eine Beziehung mit ihr andichteten, würde das seinem Ruf sicherlich nichts gutes tun.
Doch Aikos' Worte klangen in ihrem Gedächtnis nach. Ich weiß, was wahr ist, wenn es um mich geht und wenn die anderen meinen, ihren Senf dazu geben zu müssen … bitte. Sie musste unwillkürlich grinsen und genoss einfach den Moment des Erfolges und die momentane Harmonie zwischen den Anwesenden.

Eigentlich hatte sie schon vor der Prüfung keine Lust auf diese Party von der alle sprachen. Sie wollte nicht alleine gehen, hatte keine Lust auf irgendwelche Männer, die versuchen würden sich an sie heran zu schmeißen und schon gar nicht wollte sie Akastos oder Iolaos mit irgendwelchen anderen Frauen sehen. Doch die neuen Aussichten auf einen netten Abend mit der ganzen Gruppe und vor allem das Gefühl, diese bescheuerte Prüfung erfolgreich hinter sich zu haben, schrie förmlich nach Alkohol.
Nyx beobachtete Aikos, wie er gedankenverloren den anderen hinterher schaute. Sie bemerkte, wie sein Blick an Rhea haftete und fragte sich sofort, ob sie die Frau war, von der er damals im Wald sprach. Innerlich rollte sie die Augen, verwunderlich war es nicht. Jeder lief Rhea nach, war sie doch all so perfekt. Noch nach der anstrengenden Prüfung, sah sie einfach wundervoll aus, als hätte ihr das alles überhaupt keine Probleme bereitet, und Nyx hasste sie dafür. Dass sie wahrscheinlich maßlos übertrieb, wollte sie in diesem Moment nicht einsehen.

Doch ansprechen würde sie Aikos nicht darauf, er würde selbst damit kommen, wenn er es für richtig hielt und es war nicht ihre Angelegenheit. Er konnte toll finden, wen er wollte und wenn es eben Rhea war, würde sie sich da sicher nicht einmischen. Das hatte schon bei Akastos nur Schwierigkeiten mit sich gezogen.
Also sprach sie ein weniger problembelastetes Thema an: Schlafen. Als ihr der Krieger versicherte, dass er zwar erschöpft war, aber sicherlich nicht schlafen konnte, nickte sie zustimmend. "Es geht mir ganz genauso." erklärte sie und lächelte. Ihr Lächeln verschwand, als Aikos darauf bestand sie sofort zur Krankenstation zu bringen. Sie wusste selbst, dass sie dahin musste und doch weigerte sie sich innerlich davor.

"Ich finde deinen Verband gar nicht schlecht." meinte sie grinsend und ließ sich trotzdem ohne Widerstand von dem Krieger in Richtung der Krankenstation schieben. Als Aikos die Prüfung und ihre Leistungen ansprach, spürte sie die Röte in ihrem Gesicht aufsteigen. Sie konnte mit Komplimenten nicht umgehen, vor allem nicht, wenn es nicht um ihr Aussehen ging. Sie wusste, dass sie gut aussah, aber der Rest?
"Ohne dich hätte ich das nie geschafft." antwortete sie leise und schenkte Aikos ein Lächeln. "Ich weiß jetzt, dass ich hier her gehöre und dafür lohnt es sich zu kämpfen." fügte sie hinzu, um den Krieger an ihren Gedanken teilhaben zu lassen. "Aber ich habe noch einen langen Weg vor mir. Ich muss noch einiges Lernen."

Schon waren sie bei der Krankenstation angekommen und Aikos bestand darauf die Amazone mit hinein zu begleiten. Der Pfleger untersuchte ihren Arm, was sie vor schmerzen das Gesicht verziehen ließ. Schließlich teilte er ihr mit, dass der Arm gebrochen sein und sie eine ordentliche Schiene brauchte, auch wenn die provisorische Verarztung sehr vorbildlich geschehen war.
"Das war alles Aikos Arbeit." erklärte sie dem Pfleger, der dabei war ihren Arm mit einem großen weißen Verband zu schienen, und warf ihm ein dankbares Lächeln zu. Beide hielten sich damit zurück zu erklären, wann genau sich Nyx den Arm gebrochen hatte und wie viel sie damit noch gearbeitet hatte, doch sie war sich noch nicht sicher, ob Aikos eventuell über ihren Schwächeanfall berichten würde.

 
Aikos

Er konnte es noch kaum glauben. Die Prüfung war überstanden und sie hatten es geschafft. Nicht, dass er je einen Zweifel daran gehabt hatte. Aber auf der Weg hierhin war schwerer gewesen, als er gedacht hatte. Mehr als ein Mal war er froh über das viele Training gewesen, denn er war fest davon überzeugt, dass dieses ein großer Teil davon gewesen war, dass sie es geschafft hatten.
Und dennoch mussten sie sich nun zuerst um Nyx´ Arm kümmern. Der musste während der Prüfung ganz schön gelitten haben und selbst wenn sie momentan keine großen Schmerzen spürte, würden die auf jeden Fall kommen, wenn das ganze Adrenalin ihren Körper verließ.
„ Ja, ich weiß. Ich habe atemberaubende medizinische Fähigkeiten … “, begann er grinsend, während er sie weiterschob, „ … aber ich würde mich besser fühlen, wenn du es nochmal kontrollieren lässt. “
Und damit wechselte er das Thema, um zu verhindern, dass sie noch mehr Möglichkeiten zum Widerspruch fand.

Es freute ihn zu hören, dass sie nun endlich eingesehen hatte, dass sie aus mehr bestand als einer attraktiven Hülle. Er wusste, was über sie gesprochen wurde und vielleicht war da ja auch etwas dran, aber er hatte Nyx anders kennengelernt. Man konnte mit ihr reden, Spaß haben und sie war wirklich taff. Wäre sie wirklich so, wie man teilweise über sie sprach, hätte sie heute das Handtuch geworfen und die Prüfung beendet. Doch das hatte sie nicht.
„ Das schaffst du schon. “, flüsterte er ihr noch aufmunternd zu ehe sie die Krankenstation betraten.

Ihr Reaktion bestätigte Aikos´ Vermutung, dass ihre Verletzung nicht einfach von allein wieder verschwinden würde. Oder zumindest, dass es sicherer war, einen Fachmann darauf schauen zu lassen.
Ein Bruch, das hatte Aikos bereits befürchtet. Dass bedeutete, dass es umso wichtiger war, dass Nyx ihren Arm nun schonte. Obwohl er dabei kein gutes Gefühl hatte, verschwieg Aikos dem Pfleger, wann Nyx sich die Verletzung zugezogen hatte und vor allem, was sie damit noch alles bewerkstelligt hatte. Das würde niemandem was bringen, denn es war nicht mehr zu ändern. Also schwieg Aikos.
Während der Pfleger ihren Arm schiente, fragte Aikos, inwiefern sie die Heilung unterstützt werden konnte. ´Ruhig halten´ war so ziemlich seine einzige Antwort, was als Aikos als schwach empfand, wobei er wusste, dass es dabei beinahe keine andere Möglichkeit gab.

Nachdem die Schiene fertig war, gab der Pfleger ihr noch ein paar Kräuter, die gegen die Schmerzen helfen würden. Er nickte Aikos kurz zu und machte sich dann bereits auf dem Weg zu dem Krieger, der eben die Krankenstation betreten hatte.
Gemeinsam gingen sie raus und sah sie an, „ Also ein gebrochener Arm. Wow … “, stellte er erstaunt fast, „ Wahnsinn, wie du damit noch die Wände geklettert bist. Ich bin offiziell beeindruckt. “, meinte er und grinste.
Gemeinsam machten sie sich langsam auf den Weg zurück zum Lager, „ Also wenn das mal kein Grund ist, heute Abend anzustoßen. Was meinst du? “
 
Nyx

Die Amazone war dankbar dafür dass Aikos in der Krankenstation größtenteils den Mund hielt. Er verbesserte sie nicht, als sie den Unfall fast ans Ende der Prüfung dichtete und schwieg sogar, als der Pfleger nach weiteren Beschwerden fragte, die Nyx sofort verneinte. Auf keinen Fall wollte sie auf der Krankenstation bleiben, nicht an diesem Abend und eigentlich ging es ihr ja auch schon wieder super. Sie begutachtete ihre Schiene und seufzte leise. Die würde auf jeden Fall auffallen, musste sie sich eingestehen und fragte sich, welches ihrer Kleider wohl einigermaßen gut damit aussah. Am liebsten hätte sie irgendetwas darüber gezogen, doch selbst Handschuhe sollten damit furchtbar aussehen.
Als sich der Pfleger einem anderen Krieger zuwendete und ihnen noch ein paar Kräuter für die Schmerzen gab, bedankte sie sich höflich und schob Aikos förmlich aus der Krankenstation, bevor ihm oder dem Pfleger noch irgendwelche Dummheiten einfielen. Als sie aus der Tür liefen, formte sie mit den Lippen ein stummes Danke und schenkte ihm ein warmes Lächeln. Sie hoffte damit seinen sichtlichen Unmut etwas besänftigen zu können.

Der Krieger redete wieder von der Prüfung, obwohl, dass wäre gar nicht so schlimm gewesen. Nein, er sprach seine Bewunderung über ihre Leistungen aus, was Nyx sofort die Röte in die Wangen trieb. "Ach das war doch gar nichts" stammelte sie leise und vermied den Blickkontakt. Sie war es nicht gewohnt Komplimente über ihre Kampfkunst oder sonst irgendetwas außer ihr Aussehen zu bekommen und dies noch nicht einmal mit Hintergedanken verbunden.
"Du warst um einiges stärker als ich." konterte sie und versuchte das Thema von sich auf Aikos zu lenken. "Denk daran, dass ich ohne deine Hilfe wohl immer noch am Schießstand stehen würde." Die Worte ärgerte sie ein wenig, denn gerade mit Pfeil und Bogen war sie in ihren letzten Trainingsstunden immer besser geworden. "Schwertkampf ist eine Katstrophe" meckerte sie dann weiter an sich herum. "Ich sage dir, selbst mit gesundem Arm, hätte ich diese Prüfung nur mit etwas Glück bestanden. Elegant sah das ganze sicherlich nicht aus." Sie dachte sofort an Rhea, bei der einfach jede Sportart gleichzeitig elegant wirkte. Eine Frage brannte ihr auf den Lippen, doch sie schwieg. Aikos würde ihr es erzählen, wenn er wollte und sie würde auf keinen Fall seine Privatsphäre stören.

Als er schließlich die Feier ansprach grinste Nyx über beide Ohren. "Ich sag dir eins," meinte sie lachend "heute Abend schlafe ich sicherlich nicht nüchtern und hoffentlich auch nicht in meinem Bett." Die Amazone erschrak selbst kurz über ihre Worte. Da war sie, die alte Nyx, das Flittchen. Sie schämte sich fast über das, was sie gesagt hatte doch gehörte dieser Teil nicht auch zu ihr? Ja, sie hatte gerne Spaß, war das so verwerflich?
In Aikos hatte sie jemanden gefunden der sie annahm wie sie war, vielleicht war genau das der Grund wieso die Worte so leicht aus ihrem Mund huschten. Sie hoffte nur, der Krieger würde jetzt nicht anders über sie denken.
"Ähm ich meine..." sie zögerte einen Moment. "Ich habe auf jeden Fall vor Spaß zu haben."

Sie hatten fast die Schlafräume erreicht und Nyx blickte gespielt verzweifelt zu Aikos. "Wir haben noch etwa eine Stunde. Wie soll ich das nur schaffen? Ich muss duschen und meine Haare machen... Was für ein Kleid soll ich nur anziehen?" Die Aussagen waren sehr ernst gemeint, doch eigentlich versuchte sie den Krieger zu necken, da ihr bewusst war, dass Männer sich mit solchen Dingen kaum beschäftigten. "Und dann erst das MakeUp... Was meinst du, ob ich das noch schaffe?" Sie grinste den Krieger breit an und lehnte sich gegen ihre Tür.
 
Aikos

Jetzt spürte er deutlich, wie unangenehm Nyx dieses Thema war. Es war nicht seine Absicht sie in Verlegenheit zu bringen. Im Gegenteil. Er hatte das Gefühl, dass sie zu tief stapelte und wollte ihr lediglich bewusst machen, dass sie mehr drauf hatte.
„ Mit dem Pfeil und Bogen kannst du umgehen! Du hattest heute einfach ein bisschen Hilfe wegen des Arms nötig und … für den Schwertkampf hast du doch jetzt genug Zeit zum Trainieren. Sobald es deinem Arm besser geht, gibt’s Trainingseinheiten von mir. Das ist dann auch gleichzeitig Training für mich und wir schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe. “, meinte er, „ Und in dem Zuge zeigst du mir noch ein paar Tricks beim Bogenschießen und wir sind quitt. “ Damit sollte das Thema dann auch beendet sein. Denn das Annehmen von Komplimenten fiel nicht nur Nyx in dieser Hinsicht schwer.

Die Feier hingegen war doch ein viel besserer Gesprächsinhalt. Über Nyx´ Kommentar musste er lachen. Dabei bemerkte er nicht, wie unangenehm ihr selbst dieser Spruch war. Erst als sie sich korrigierte, musterte er sie. Dann winkte er ab, „ Wieso? Das klingt doch nach einem herausragenden Plan. Genau das Richtige für eine Party. “, bestätigte er und grinste ihr schließlich an. Er vermutete, dass es ihr unangenehm war, weil über sie gesprochen wurde. Aber hatte er ihr nicht erst noch heute gesagt, dass er auf das Gerede von anderen nichts gab? Und so war es auch. Er hatte Nyx als eine starke, witzige, kluge und gutaussehende junge Amazone kennengelernt. Und wenn sie auf einer Party Spaß haben wollte, dann sollte ihr der doch gegönnt sein. Gerade heute hatte sie sich das verdient.
„ Das klingt sogar so gut, dass ich mir das für heute Abend auch vornehme. “, sagte er schließlich und ging an zu lachen, um ihr dieses komische Gefühl zu nehmen, was sie wohl gerade verspürte.

An den Schlafräumen angekommen, stellten sie fest, dass es nur noch eine Stunde bis zur Party war. Amüsiert musterte Aikos Nyx, während sie sich Gedanken über ihre Outfits machte und wie sie das alles schaffen sollte.
„ Wenn ihr Frauen von sowas anfangt, bin ich immer wieder froh ein Mann zu sein und mir darüber keine großen Gedanken machen zu müssen. “, sagte er und lachte. Es war schön, sich auch mal entspannte mit ihr zu unterhalten und nicht immer nur ernste Themen wie das Training oder die Prüfungen durchzukauen. Heute war ihr Abend und den sollten sie genießen.
„ Also ich bin davon überzeugt, dass du -egal was du anziehst- bezaubernd aussehen wirst. “, sagte er schließlich und grinste, als sie daraufhin kurz stutzte.
„ Was…? Ist das kein guter Kommentar mehr zu diesem Thema? Wenn die Frau damit anfängt? Ich bin etwas aus der Übung. “, gestand er dann, ohne das Thema weiter vertiefen zu wollen.
„ Also ich bin auf jeden Fall davon überzeugt, dass du es schaffen wirst. “, versicherte er ihr lächelnd, „ Aber zur Vorsicht könnten wir ja vereinbaren, dass ich dich später abhole. Nicht, dass du noch alles verpasst. Das wäre ein Jammer. Zur Not schleife ich dich so zur Party. “, grinste er.
Sie verabredeten sich für später. Aikos würde sie abholen. Doch nun musste auch er sich erst mal einigermaßen herrichten. Vor allem durfte er sich nicht hinsetzen, geschweige denn hinlegen. Denn dann würde er heute wohl nicht wieder hochkommen.
 
Als Aikos ein gemeinsames Training ansprach lächelte sie. Ja, das war ein Thema, mit dem sie sich wohl fühlte und auch, wenn sie sich nicht bereit fühlte ihm irgendwelche Fertigkeiten im Bogenschießen beizubringen, schluckte sie diesen Kommentar runter. Es war ihr klar, dass Aikos ein Gegenargument bringen würde und sie war für eine solche Diskussion heute eindeutig zu erschöpft. "Das klingt wunderbar." willigte sie deshalb zu seinem Vorschlag ein und überlegte, ob es nicht auch sinnvoll wäre mit dem gebrochenen Arm schon einige Trainingsstunden zu absolvieren. Auch diesen Gedanken sprach sie vorsichtshalber nicht aus, denn so wie sie Aikos kennen gelernt hatte, würde er sich wahrscheinlich nicht auf irgendwelche Experimente in dieser Art einlassen. Vielleicht konnte sie in den nächsten Tagen zumindest mal den Bogen herausholten und ein paar Pfeile verschießen.

Heute auf jeden Fall, würde sie überhaupt keinen Gedanken mehr an irgendein Training verschwenden. Es war eine Party angesagt. Eigentlich lebte Nyx für Partys. Es gab ihrer Meinung nach viel zu wenige davon im Lager und sie würde heute sicherlich keine Möglichkeit versäumen diese in vollen Zügen zu genießen. Dies ließ sie wahrscheinlich auch zu dem Kommentar hinreisen, dass sie gleich danach wieder bereute. Doch Aikos Worte, brachten sie schnell wieder zum Lächeln.
Bei seinem letzten Satz blickte sie ihn leicht fragend an. Ob das wirklich sein ernst war? Aber wieso nicht? Er war auch nur ein Mann und genügend Auswahl gab es ja auf jeden Fall. Ein kurzer Gedanke huschte in ihren Kopf, den sie aber schnell wieder verbannte. Aikos war in den wenigen Stunden ein Freund geworden. Jemand über den sie froh sein konnte an ihrer Seite zu haben, mit dem sie sich toll unterhalten konnte. Diese neue Freundschaft würde sie unter keinen Umständen mit irgendwelchen Dummheiten gefährden wollen. "Dann wünsche ich viel Erfolg." sagte sie schließlich mit einem zwinkern, als sie weiter in Richtung Schlafräume liefen.

Aikos Worte schmeichelten ihr natürlich, als er ihr versicherte, sie sähe sicherlich toll aus in jedem beliebigen Outfit. Ja, mit solchen Komplimenten konnte sie umgehen, sie hatte sie oft genug gehört. Seine Reaktion brachte sie zum lachen. "Das ist schon okay so." meinte sie besänftigend. "Doch geholfen ist mir damit nicht wirklich."
Seinen nächsten Vorschlag beantwortete sie mit einem Nicken. "Das klingt doch super. So brauche ich keine Angst zu haben auch nur eine Minute der Party zu verpassen." Die beiden verabschiedeten sich und Nyx betrat ihre Kammer. Das Bett sah verlockend aus und ein großer Teil von ihr schrie danach sich einfach auf die Matratze fallen zu lassen und nie wieder aufzustehen. Doch die Aussicht auf eine Party war ein größerer Anreiz. Schnell suchte sie sich ein paar Sachen zusammen und eilte zu den Waschräumen.

Es war ein reges Treiben, alle bereiteten sich auf die Party vor. Die Amazone verzog sich in eine hintere Ecke. Sie wollte sich mit niemandem unterhalten und keine unangenehmen Fragen beantworten. Schnell stieg sie unter eine Dusche und achtete sorgfältig darauf, dass ihre Schiene nicht all zu nass wurde. Das kühle Wasser befreite sie von Schweiß und Dreck und schon nach wenigen Minuten fühlte sie sich fast wie neu geboren, so eilte sie zurück in ihre Kammer, denn den Rest würde sie dort erledigen können.
Die meiste Zeit verbrachte Nyx vor ihrem Kleiderschrank. Letztendlich entschied sie sich für ein kurzes weißes Kleid mit einer tief eingeschnittenen Rückenpartie. Sie wollte sich heute Abend gerne wieder einmal als Frau fühlen und dies würde ihr mit diesem Kleid sicher gelingen.

Ihre Haare steckte sie zu einer einfachen Hochsteckfrisur zusammen, bei der einige Strähnen verspielt ihr Gesicht umrahmten. Auch das Makeup ginge ihr schnell von der Hand. Fast fühlte sie sich wie zu Hause, wo es fast jeden Abend eine Party gab, zu der sie eingeladen war. Ein letzter Blick in den Spiegel verriet ihr, dass dieser Abend sicherlich ein voller Erfolg werden würde, als Aikos auch schon an die Tür klopfte.
Lächelnd öffnete sie ihm die Tür. "Besser hätte dein Timing nicht sein können."
 
Aikos

Es war erstaunlich, wie schnell und gut sie sich heute angefreundet hatten. Wieso hatten sie nicht schon vorher miteinander gesprochen? Sie konnten sich unterhalten und miteinander scherzen, nahmen sich nicht zu wichtig oder zu ernst. Hätte er den Kopf nicht mit etwas anderem voll gehabt, hätte er vielleicht sogar darüber nachgedacht nicht mehr mit Nyx anzufangen. Doch dafür war ihm diese neue Freundschaft zu wichtig.
Schließlich verabredeten sie sich für später, denn auch Aikos musste sich nun erst mal darum kümmern, wieder einigermaßen vorzeigbar zu werden.

Er wusste nicht, wann er das letzte Mal eine Dusche so sehr genossen hatte. Endlich konnte er sich den Schweiß und Dreck des heutigen Tages runter waschen. Das kühle Nass prasselte auf seinen Körper nieder und für wenige Minuten genoss er die Stille, lediglich das Geräusch des Wassers. Doch schließlich zwang er sich die Dusche zu beenden. Schließlich hatten sie noch einiges vor. Heute Abend würden sie ihren Erfolg feiern.
Zurück bei sich, suchte er sich frische Sachen raus und betrachtete sich kurz im Spiegel. Was eine Dusche doch mit einem machen konnte. Er fühlte sich beinahe wie neu geboren. Nun war es Zeit Spaß zu haben.

Er machte sich auf den Weg zu Nyx und fragte sich kurz, ob sie wohl schon fertig war. Ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht. Hatte sie vorhin doch einige Zweifel gehabt es zu schaffen, sich in der kurzen Zeit fertig zu machen.
Doch als sie kurz nach seinem Klopfen die Tür öffnete, merkte er schnell, dass sie es geschafft hatte. Und wie.
„ Wow. “, entfuhr es ihm und lächelte sie an, „ Du siehst … fantastisch aus. “

Es war ein warmer Sommerabend und im Lager herrschte bereits reges Treiben. Viele waren bereits unterwegs und machten sich auf den Weg. Aikos hielt Nyx einen Arm ein, „ Darf ich bitten? “, fragte er grinsend und gemeinsam gingen die beiden in Richtung Trainingswiese, wo die heutige Party stattfinden würde.
„ Wird auch mal Zeit, dass dieser Ort endlich ein paar spaßige und positive Erinnerungen bekommt. “, raunte er Nyx grinsend zu, während sie sich den Weg durch die Leute bahnten. Mit den anderen waren sie noch verabredet, aber bisher hatte Aikos keinen von ihnen entdecken können.
„ Also, was meinst du … Wollen wir mit unserem heutigen Vorhaben beginnen und uns die ersten Drinks genehmigen? “, fragte er, wobei er nicht wirklich auf eine Antwort von ihr wartete, sondern sich bereits entfernte und kurze Zeit später mit zwei Bechern wiederkam, von denen er ihr einen reichte.
„ Also, … ich würde sagen auf uns und unsere heutige Leistung. “, sagte er, prostete ihr zu und nahm einen großen Schluck.
 
Nyx

Aikos Reaktion ließ sie zufrieden lächeln, als sie aus ihrer Kammer hinausging und sich einmal um die eigene Achse drehte. Genau diese Reaktion wollte sie hervor rufen und sie hoffte, dass es nicht nur Aikos war, der so reagierte. Die Luft war kühler geworden, aber es war immer noch angenehm. Die Amazone freute sich nun sichtlich auf die bevorstehende Nacht. Sie hatte nicht vor sich von ihrem gebrochenen Arm irgendwie die Stimmung verderben zu lassen, auch wenn sie die Schiene am liebsten abgemacht hätte.
Sie hatte noch nicht mal den Versuch gewagt, denn Nyx war sich sicher, dass Aikos sie nie ohne Schiene nur einen Meter aus ihrer Kammer gelassen hätte. Also musste sie notgedrungen damit leben und irgendwie würde es schon gehen.

Sie hakte ihren gesunden Arm bei Aikos unter. "Du siehst aber auch viel besser aus als noch vor einer Stunde." zwinkerte sie ihm zu und ließ sich von ihm durch den vorherrschenden Trubel auf die Trainingswiese führen.
"Die Leute werden denken ich bin dein Date." sagte sie leise, als sie die Blicke einiger Amazonen bemerkte, die sicherlich nicht ihr Kleid bewunderten. Doch sie erinnerte sich gleich wieder an Aikos Worte und dass es dem Krieger vollkommen egal war, was die Leute denken. Deshalb fügte sie gleich grinsend hinzu. "Nicht, dass dadurch unser Vorhaben vereitelt wird."

Doch eigentlich war auch ihr ganz egal was die Leute dachten. Sie freute sich, dass Aikos so bedingungslos zu ihr Stand und sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal jemand zu einer Party mitgenommen hatte, ohne auf eine gewisse Gegenleistung zu hoffen. Also genoss sie jeden Moment, die Blicke der anderen und Aikos Aufmerksamkeit.
Der Krieger bemerkte, dass es an der Zeit war positive Erinnerungen zu schaffen und Nyx nickte zustimmend. Er hatte recht, sie waren hier zu Hause und auch wenn ihr Leben von nun an durch Training und Disziplin bestimmt war, so musste es auch nötig sein dies für ein paar Stunden vergessen zu können. Als sie sich dem Partygelände näherten merkte Nyx, dass kein Trainer zu sehen war. Gaben sie ihnen an diesem Abend wirklich freie Hand? Es war fast zu schön um wahr zu sein.

Aikos ließ ihr nicht wirklich eine Möglichkeit zu antworten, als er sie nach einem Drink fragte. Als er sie für einen Moment stehen ließ, blickte sie sich um, ob sie schon jemanden aus ihrem Team sah, immerhin hatten sie sich verabredet. Doch hatten sie keine Zeit ausgemacht, das war sicher der Fehler gewesen, aber es störte sie auch nicht übermäßig. Sie merkte schnell, dass sie schon einige interessierte Blick auf sich liegen hatte und lächelte einem Krieger zu, der gerade an ihr vorbei lief und sich nochmals zu ihr umdrehte. Ja, dieser Abend würde sicherlich positiv für sie enden.
Aikos lenkte sie von dem Krieger ab, als er ihr den Becher in die Hand drückte. Sie roch süßen Saft und Alkohol und wusste, dass dies genau das richtige für diesen Abend war. "Danke" lächelte sie ihm zu und erwiderte seine Geste, bevor sie einen Schluck der kühlen Flüssigkeit zu sich nahm.

Es war sogar für Musik gesorgt, was die Atmosphäre wirklich angenehm machte. Es schien als hätten die meisten hier die Strapazen des heutigen Tages vergessen und auch Nyx dachte nicht wirklich mehr an die Prüfungen.
"Tanzt du?" fragte sie Aikos, als sie merkte, dass sie noch so wenig von dem Krieger wusste. Sie hatte auf jeden Fall vor an diesem Abend noch die Tanzfläche zu stürmen, ob mit oder ohne ihn, doch war es sicherlich gut zu wissen, wie er zu der Sache stand. "Oder bist du eher der Beobachter-Typ?"
 
Aikos

Zufrieden stellte er fest, dass sie ihren Verband trug. Er konnte sich schon denken, dass sie weniger begeistert davon war, aber sie hatte ihren Arm heute schon viel so sehr belastet. Also war es gut so.
Ihr Kommentar über sein Aussehen quittierte er mit einem Grinsen, „ Ich danke dir. Ich hatte schon befürchtet, man würde den Unterschied nicht sehen. “
Mit ihnen kamen immer mehr Menschen zum Gelände und auch Aikos konnte keine der Trainer entdecken. Er konnte kaum glauben, dass sie ihnen heute Abend freie Bahn ließen. Sie würden sicherlich dafür sorgen, dass sie morgen wieder bereit auf der Matte standen. Doch daran wollte der junge Krieger nun nicht denken.
„ Ach weißt du … ich glaube nicht, dass die Krieger das davon abhält, sich dir zu nähern. Und auf der anderen Seite ist es auch eine gute Ausrede, falls jemand dabei ist, den man eben nicht näher kennenlernen will. “, gab Aikos zu bedenken, „ Alles Strategie. “, grinste er.

Er holte zwei Getränke für die beiden und suchte nach bekannten Gesichtern, die er bisher noch nicht erblicken konnte. Doch die würden früher oder später wohl noch alle auftauchen. Wieder bei Nyx angekommen, folgte er ihrem Blick und sah den Krieger, der wohl ein Auge auf die junge Amazone geworfen hatte. Verübeln konnte Aikos es ihm nicht. Nyx sah atemberaubend aus, „ Na das hat ja nicht lange gedauert. Schon kommt ein gut aussehender, athletischer Krieger vorbei, ist die Frau hin und weg. “, grinste er kurz, „ Na wenigstens scheint der Plan einen guten Abend zu haben aufzugehen. “, sagte er ehe sie sich zuprosteten. Das Getränk schmeckte besser als er vermutet hatte, aber auch wenn er einen ähnlichen Plan wie Nyx für heute Abend verfolgte, wollte er zumindest die ersten Stunden noch einen einigermaßen klaren Kopf haben. Sie hatten eine anstrengende Prüfung hinter sich und der Alkohol würde wahrscheinlich schneller als gewollt seine Wirkung zeigen. Er wollte wenigstens in den ersten beiden Stunden schon so betrunken sein, dass er jegliche Hemmungen vergaß.

Als sie ihn auf seine Tanzkünste ansprach, lachte er kurz. Er hielt sich für einen weniger guten Tänzer, aber für ein bisschen bewegen zur Musik hatte es bisher gereicht. Meistens kam es auf seine Stimmung an. Und heute hatte er etwas zu feiern und wollte Spaß haben. Also sah er sie herausfordernd an, „ Tja, wenn du nichts anderes zu tun hast … “, sagte er und grinste ehe er ihr die Hand hinhielt, „ … wirst du das jetzt herausfinden. Wenn du mutig genug bist, mit mir die Tanzfläche zu betreten. “
 
Nyx

Die Amazone grinste. Aikos hatte Recht, mit ihm an ihrer Seite würde sie ihre Ruhe haben und die Party erst einmal in vollen Zügen genießen können. Sie konnte sich nur allzu gut vorstellen, wie die betrunkenen Krieger reagieren würden und gerade zur späteren Stunde, hatte sie auf aufdringliche Machos keine Lust. Aikos war also ein gutes Alibi und sie war sich dennoch sicher, dass sie den Spaß den sie verdiente am heutigen Abend finden würde, auch wenn sie in Begleitung des Kriegers auf der Party erschien. Über die Auswirkungen, die das ganze auf ihn hatte, wollte er nicht reden, dass hatte er ihr schon mehrmals deutlich gemacht, also entschloss sie sich zu schweigen und zu genießen, hakte sich bei ihm unter und genoss den Moment.

Nyx genoss die Aufmerksamkeit, die sie auf sich zog. Sie hatte es immer noch drauf und es puschte ihr Selbstbewusstsein förmlich von dem Typen mit seinen Blicken ausgezogen zu werden. Sie drehte sich lächelnd zu Aikos, der gerade mit den Getränken wieder kam und nahm ihm einen Becher ab.
"Nicht der Richtige." meinte sie kurz, bevor sie einen großen Schluck nahm. Sie lachte glücklich, es fühlte sich so befreiend an. Nun nach der anstrengenden Prüfung einem ausgelassenen Abend entgegenzublicken, ließ alle Anspannung der vergangenen Tage von ihr Abfallen und er Wunsch zu tanzen wurde immer größer.

Aikos ging sofort auf ihre Aufforderung ein. Sie hätte gedacht, dass er sich mit irgendeinem Spruch aus der Situation herausredete. Vor allem, da die Tanzfläche noch recht leer schien. So blickte sie ihn überrascht an, als er ihr beide Hände entgegenstreckte. "Diese Herausforderung nehme ich an." grinste sie und legte ihre Hände in die seinen.
Aikos zog sie auf die Tanzfläche und die beiden begannen zu tanzen. Nyx genoss es ihren Körper zur Musik zu bewegen. Es waren andere Bewegungen als die, die sie im Kampf und Training an den Tag legen musste, sie fühlten sich natürlicher an sie passten mehr zu ihr. "Du stellst dich gar nicht so dumm an." meinte sie lächelnd und etwas provozierend.

Aus den Augenwinkeln erblickte sie Akastos und Iris, sowie Asimina, die mit irgendeinem Krieger die Tanzfläche betrat. Sie winkte allen freundlich zu und merkte, wie an diesem Abend ihre Bitterkeit gegenüber dem Gedanken an Akastos und Iris deutlich geringer war, als noch am Nachmittag. Ihr Freund hatte es verdient.
So zog sie Aikos in Richtung des frischen Paares und schaute Akastos herausfordernt an. "Los, führ sie schon auf die Tanzfläsche, stell dich nicht so an." Dann wendete sie sich wieder Aikos zu und die beiden begannen erneut zu tanzen.

"Du meldest dich, wenn ich zum Hindernis werde?" zwinkerte sie ihm zu. "Ich kann mich jeder Zeit beim Punsch aufhalten."
 
Aikos

Ihm entgingen die Blicke der anderen Krieger nicht, die Nyx auf sich zog. Er konnte es ihnen auch nicht übelnehmen, denn sie sah wunderbar aus. Wäre die Situation zwischen ihnen eine andere, wäre er wahrscheinlich einer von ihnen. Doch auch wenn er vorhin für eine Sekunde während ihrer Unterhaltung darüber nachgedacht hatte, verwarf er die Idee gleich wieder. Denn das würde alles nur kompliziert machen und davon hatte er in letzter Zeit eindeutig genug gehabt.
Vielmehr wollte er die Gelassenheit zwischen ihnen genießen. Sie waren sich während der Prüfung heute näher gekommen und hatten die Möglichkeit gehabt, sich besser kennenzulernen. Nicht, dass sie nicht sein Typ war, aber momentan schätzte er das zwanglose Zusammensein mit ihr mehr als das andere.

„ Okay, also nicht der Richtige … “, murmelte er und sah kurz rüber zu dem Krieger, der Nyx noch immer zulächelte, „ Wie sähe der denn aus? Ich meine, vielleicht kann ich dir bei der Suche behilflich sein. “, schlug er vor und zuckte grinsend mit den Schultern.
Die beiden gingen schließlich zur Tanzfläche und auch wenn Aikos nicht der größte Tänzer war, machte es ihm kaum etwas aus, dass sie hier so ziemlich die Einzigen waren. Noch ein positiver Effekt, den Nyx auf ihn hatte. Sie hatten Spaß zusammen, da war es egal, was andere dachten oder redeten.

Ein Grinsen legte sich auf sein Gesicht, als sie meinte, dass er sich gar nicht so schlecht anstellen würde. Dieses Kompliment konnte er ihr nur zurückgeben. Sie wusste, wie sie sich zu bewegen hatte. Es war etwas anderes, locker miteinander zu tanzen. Nicht jede Bewegung musste zu 100% sitzen und richtig sein. Hier hatten sie die Gelegenheit zu entspannen und wahrscheinlich war es das, was Aikos dazu brachte, sich dabei nicht allzu dumm anzustellen.
„ Na vielen Dank auch. Das bedeutet ja wohl, dass du das Gegenteil erwartet hattest. “, sagte er und machte einen Schmollmund.

Doch sie hatten keine Gelegenheit, sich weiter darüber weiter zu unterhalten, denn da bemerkte auch Aikos die anderen aus ihrer Gruppe. Er folgte Nyx und begrüßte die anderen freundlich lächelnd. Was Nyx zu Akastos sagte, konnte er nicht verstehen, aber ihre Mimik sagte einiges darüber aus. Ermunterte sie ihn gerade dazu, Iris zum Tanzen aufzufordern? Nur am Rande hatte er das hin und her zwischen ihnen mitbekommen. Dass Akastos Rhea mit ihr betrogen hatte ging ja durch das ganze Lager. Doch nun wollte er nicht anfangen, alte Geschichten wieder aufzuwärmen, zumal er nichts darauf gab. Immerhin gab es immer zwei Seiten. Er ertappte sich dabei, wie er sich kurz suchend umsah. Von Egeas und Rhea bisher keine Spur. Aber auch die anderen würden wahrscheinlich gleich kommen. Jetzt wollte er den Abend genießen.
Das schien Nyx ähnlich zu sehen, denn schließlich wandte sie sich ihm wieder zu und begann zu tanzen. Er tat es ihr gleich.

Sie hatte wohl Sorge, ihn von irgendwelchen Amazonen abzuhalten, denn sie beteuerte nochmal, dass sie sich auch mit dem Punsch beschäftigen konnte.
„ Wenn das ein billiger Versuch sein soll, dich meinen Tanzkünsten zu entziehen, von denen du eben noch so überrascht warst … Vergiss es… “, begann er, griff dabei schon ihre Hand, zog sie dicht an sich ehe er sie gekonnt über die Tanzfläche wirbelte.
„ Das wollte ich schon immer mal ausprobieren. “, sagte er und lachte, als sie wieder bei ihm stand und ihn etwas perplex ansah.
„ Wie du eben schon sagtest … Nicht die Richtige dabei. Wenn es soweit ist, stell ich dich am Punsch Stand ab. “, sagte er und grinste, „ Ebenso wie du das mit mir machen kannst, sobald sich ein potenzieller Anwärter zeigt. “
 
Nyx

Die junge Amazone grinste, als Aikos ihr anbot ihr zu helfen den Richtigen zu suchen. "Ach keine Ahnung," meinte sie leicht lachend. "muskulös, dunkles Haar vielleicht?" Sie schaute sich um und dann wieder Aikos in die Augen. "Ich weiß nicht, ich denke ich werde es wissen, wenn er vor mir steht." Nyx war es eigentlich egal, mit wem sie an diesem Abend die Party verlassen würde, aber wollte sie sich jetzt noch auf keinen Fall festlegen. Es war noch nicht spät genug und gemeinsam mit Aikos konnte sie es sich einfach gut gehen lassen, den Stress vergessen und sich fallen lassen. Das war ihr in diesem Moment doch wichtiger, als alles andere.

Die Musik war gut und Nyx vergaß alles um sich herum. Selbst, dass nur wenige andere auf der Tanzfläche waren, interessierte sie im Moment wenig. Nyx bewegte sich lachend, um Aikos herum. Als sie dem Krieger erklärter, dass er doch eigentlich ein ganz guter Tänzer war, amüsierte sie seine Reaktion. "Nun ja, ich dachte immer gute Kämpfer können keine guten Tänzer sein." erklärte sie schmunzelnd, und drehte sich ein weiteres Mal um die eigene Achse. "Aber ich habe mich wohl geirrt."

In diesem Moment erblickte Nyx die anderen aus ihrem Team. Sie war momentan wirklich glücklich und ausgelassen. Wieso wusste sie selbst nicht genau. Sie hatte die Prüfung bestanden und einen tolle Nacht auf einer tollen Party vor sich. Aikos Gesellschaft machte sie ebenfalls irgendwie gelassener und so freute sie sich tatsächlich das erste Mal aus vollem Herzen für Akastos, der gerade mit Iris auf der Party erschienen war. Vielleicht war es auch zumindest ein bisschen der Einfluss des Alkohols, als sie sich dafür entschied, die beiden zu begrüßen. Sie schenkte der Amazone ein freundliches Lächeln, bevor sie Akastos aufforderte seine Begleitung auf die Tanzfläche zu führen.

Sie wartete nicht darauf, dass der Krieger es wirklich tat. Viel mehr zog sie Aikos wieder auf die Tanzfläche und begann zu tanzen. Nur im Augenwinkel beobachtet sie ihren Freund, wie er vorsichtig, aber dennoch bestimmt es ihnen gleich tat und Iris auf die Tanzfläche führte. Es war eine verworrene Geschichte zwischen ihnen, aber aus irgend einem Grund hatte Nyx das erste Mal Gefühl, dass die Freundschaft zu Akastos nicht verloren war, dass Iris und sie vielleicht doch noch eine Chance auf eine Freundschaft hatten.
Lächelnd drehte sie sich wieder ganz zu Aikos und legte die Hände auf seine Schulter. Sie wollte ihn gerade mit keiner anderen teilen, auch wenn ihre Worte anderes sprachen. Er tat ihr gut und dieses Gefühl wollte sie gerade nicht missen.

So schüttelte sie lächelnd den Kopf, als Aikos fragte, ob dies ein Versuch von ihr sei, sich seinen Tanzkünsten zu entziehen. Doch bevor sie irgendwie antworten konnte, hatte Aikos sie an sich gezogen und über die Tanzfläche gewirbelt. Vergnügt lachte sie auf und ließ sich in seinen Armen fallen. Er war ein durchaus besserer Tänzer, als sie gedacht hatte. "Ähm..." stotterte sie etwas außer Atem. "...du kannst gerne öfter solche Dinge ausprobieren." Dass in diesem Moment fast alle Augenpaare auf sie gerichtet waren, nahm Nyx überhaupt nicht wahr.
"So machen wir das." stimmte sie ihm zu, als er einen Plan für einen restlichen Abend vorschlug. Vorsichtig legte sie die Hände um seinen Hals und zog sich etwas näher an ihn. "Danke" flüsterte sie leise und hauchte dem Krieger einen Kuss auf die Wange. "ich habe einen wunderschönen Abend und das verdanke ich dir."
 
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Aikos

„ Wir werden einfach weiter die Augen offen halten. “, erwiderte er auf ihre Beschreibung ´des Richtigen´. Der Krieger musste sich immer wieder wundern, wie schnell sie Freundschaft geknüpft hatten. Doch genau das schien momentan das zu sein, was er brauchte. Schon an dem Nachmittag im Wald hatte er gemerkt, dass die beiden gut miteinander auskamen. Und nach der heutigen Prüfung wurde dies bestätigt. Sie konnten herumalbern und sich ebenso ernsthaft unterhalten, eine perfekte Mischung.
Aikos bedachte sie mit einem nachdenklichen Blick, „ Also normalerweise ist das wahrscheinlich auch so. Und als guten Tänzer würde ich mich nicht gerade bezeichnen. “, gab er zu und grinste, „ Aber es freut mich, dass es nicht ganz so miserabel ist, wie anfangs von dir angenommen. “

Aus dem Augenwinkel bemerkte auch er, wie Akastos und Iris zur Tanzfläche gingen. Gut für sie. Auch wenn die Krieger schon seit einer Weile nicht mehr miteinander gesprochen hatten, weil ihre Meinungen über den Krieg einfach zu unterschiedlich waren, hatte er sich anfänglich gut mit ihm verstanden. Und er wusste, dass Akastos nicht so schlecht sein konnte, denn wenn Nyx mit ihm befreundet war, wie schlimm konnte er dann schon sein. Wer wusste das schon?! Vielleicht würden sich alle durch die Prüfung etwas näher kommen. Es war utopisch zu glauben, dass sie nun alle beste Freunde waren, aber diese Prüfungen hatte sie als Team auf eine harte Probe gestellt und sie hatten sie bestanden. Also vielleicht würde es die ganze Sache ja etwas beruhigen.

Mit Nyx zu tanzen bescherte Aikos ein gutes Gefühl. Sie waren Freunde, die sich amüsierten und dennoch tat es ihm irgendwie gut, mit einer Frau zu tanzen. Ihm stand gerade nicht der Sinn nach irgendetwas über das er reden und nachdenken musste. Und so kam es ihm gelegen, dass er hier mit Nyx einfach einen schönen Abend verbringen konnte, ohne, dass etwas Erzwungenes in der Luft lag. Vielleicht würde er heute Abend nicht allein nach Hause gehen, doch momentan reichte es ihm vollkommen aus, hier mit seiner neu gefundenen Freundin zu tanzen und Spaß zu haben.
Wahrscheinlich war das auch der Grund, weshalb er sie übermütig über die Tanzfläche wirbelte. Er war wirklich nicht der beste Tänzer und doch wusste er sich zu bewegen. Nyx schien das zu gefallen und das wiederum gefiel Aikos.

„ Das werde ich mir merken. “, erwiderte er ihr grinsend und löste sich etwas von ihr, sodass sie sich wieder richtig hinstellen konnte. Er spürte die Blicke der anderen auf ihnen, doch das war ihm relativ egal. Die zwei hatten Spaß und es auch verdient, mal an etwas anderes als Prüfungen oder Beziehungsstress zu denken.
Ein zufriedenes Grinsen legte sich auf sein Gesicht, als sie seinem Plan zustimmte. Widerstandslos ließ er sich etwas näher zu ihr ziehen und legte seine Hände um ihre Taille, während ihre auf seinen Schultern ruhten. Oh, die Gerüchteküche würde brodeln. Aber das war ihm egal.

Ihr Dank überraschte ihn etwas, doch konnte er das nur zurückgeben, „ Ach weißt du, das beruht auf Gegenseitigkeit. Seit langem ist dies endlich mal wieder ein Abend, an dem ich Spaß habe. Also genießen wir den einfach. Wer weiß, wann wir das nächste Mal die Gelegenheit dazu bekommen. “
Sie hatten einen Plan für diesen Abend und um diesen in die Tat umzusetzen, ließen sie sich von der Musik und der guten Laune aller Anwesenden treiben und tanzten weiter …

Aikos hatte keine Ahnung, wie lange sie auf der Tanzfläche verbracht hatten. Inzwischen waren noch mehr Amazonen und Krieger eingetrudelt. Die Stimmung war ausgelassen und sie schienen die Prüfungen alle gemeinsam feiern zu können.
„ Also wenn du mich fragst … brauch ich jetzt eine Pause. “, sagte Aikos nach einer Weile und sah Nyx an. Als diese ebenfalls nickte, bahnten sie sich gemeinsam den Weg, um sich einen weiteren Punsch zu holen.
„ Immerhin haben wir einen Auftrag heute Abend. “, sagte er und lachte ehe er ihr mit dem zweiten Becher zuprostete. Den ersten Becher konnte er bereits ein wenig merken. Nach einem solchen Tag war dies wohl auch kein Wunder. Er sah sich kurz um. Es war recht voll geworden, allerdings konnte er nirgendwo einen der Trainer entdeckten. War das ein Test? Und wenn schon. Er hatte beschlossen, sich am heutigen Abend keine Gedanken mehr darüber zu machen.
„ Also falls ich es noch nicht gesagt habe, deine Tanzkünste sind auch nicht von schlechten Eltern. “, bemerkte er schließlich grinsend und sah zu seiner Begleiterin rüber, „ Da geben wir doch ein ganz gutes Team ab. “
 
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