Vielen, vielen Dank für das liebe Feedback! Freut mich echt total, dass ihr meine Geschichte so gut findet!
Hier kommt dann auch schon Episode 4:
Crash dummies
„Ich dachte wir hätten uns in dieser Hinsicht entschieden? Wir wollten die Kräfte des Kindes binden!“ hörte man Leo schon von weitem im Gang sagen. „Ja, schon, aber in letzter Zeit sind mir erhebliche Zweifel daran gekommen, ob wir die richtige Entscheidung getroffen haben. Irgendwie kommt mir das ganze so überstürzt vor!“ antwortete Piper. Neugierig geworden kam Paige aus dem Wohnzimmer. „Ihr streite doch nicht schon wieder über die Kräfte des Kindes, oder doch?“ fragte sie die beiden. Während Piper ihre Handtasche an die Garderobe hängte, antwortete etwas aggressiv sie auf die Frage. „Hast du nichts besseres zu tun, als den ganzen Tag im Wohnzimmer zu warten, ob sich nicht zufällig jemand streitet?“ fuhr sie Paige an. Diese sah ihre Schwester überrascht an. So kannte sie sie gar nicht. „Entschuldige bitte, dass ich dir helfen will!“ sagte sie etwas eingeschnappt und ging wieder ins Wohnzimmer zurück. Piper seufzte und ging Paige hinterher. Sie hatte ihre Wut eigentlich gar nicht an ihrer Schwester auslassen. Sie setzte sich neben sie und umarmte sie. „Es tut mir leid, Paige. Ich habe überreagiert! Natürlich geht es dich etwas an. Du wirst ja schließlich die Tante!“ sagte sie. „Naja, aber irgendwo hast du ja recht. Ich brauche wirklich einen Freund. Ständig nur eure Beziehung zu belauschen, ist auch nicht das Wahre!“ versuchte Paige wieder etwas Witz in die Situation zu bringen. „Du findest schon noch den Richtigen. Ich hoffe bloß, ich finde demnächst auch noch eine Lösung für mein Problem!“ seufzte Piper. Leo war mittlerweilen auch ins Wohnzimmer getreten. „Vielleicht bekommt Phoebe ja eine Vision, wenn sie deinen Bauch berührt! Das könnte uns helfen!“ war sein Vorschlag. „Was könnte wo helfen?“ fragte Phoebe, die Hand in Hand mit Cole nun auch in den Raum trat. „Du könntest uns helfen, zu entscheiden, ob die Kräfte unseres Kindes gebunden werden sollen. Du könntest versuchen, eine Vision hervorzurufen, indem du Pipers Bauch berührst.“ Beantwortete Leo ihre Frage. „Versuchen kann ich’s, aber du weißt genau, dass ich meine Visionen nicht wirklich kontrollieren kann.“ Sagte sie und trat aber dennoch auf Piper zu. Dann setzte sie sich neben sie und versuchte eine Vision hervorzurufen. Und sie hatte Glück: Schon kurze Zeit später durchströmte sie die übliche Flut aus Bildern. Viel konnte sie zwar nicht erkennen, aber eines war klar: Noch diesen Tag würden Piper und Leo ihre Entscheidung treffen können.
Genervt blätterte Piper im Buch der Schatten. Zweimal schon hatte sie nach einem passenden Spruch gesucht, aber nichts gefunden. Und ihre Schwestern waren keine wirkliche Hilfe. Während Phoebe verliebt mit Cole auf dem Sofa turtelte, übte nämlich Paige ihre neue Fähigkeit, sich zu klonen. So ganz hatte sie diese neue Technik noch nicht im Griff. Und Leo war nicht gerade begeistert davon, einen Zauber zum eigenen Vorteil auszusprechen. Sie hatten die Regeln schon so oft gebrochen, da sollte nicht unbedingt noch ein Regelbruch dazu kommen. Völlig entnervt klappte Piper schließlich das Buch zu und verließ den Dachboden. Paige bemerkte es gar nicht wirklich, sie trainierte immer noch verbissen. Phoebe hingegen sprang plötzlich wie von der Tarantel gestochen auf. Die anderen blickten sie überrascht an. „Ich habs! Das ist es! Cole, ich weiß jetzt eine Lösung für dein Problem!“ erklärte sie ihm freudig. „Und diesmal kannst du deine Kräfte behalten. Wir brauchen doch nur den Trank von damals benutzen, als dieser Spruch dich böse gemacht hat. Dann wirst du gut, aber du behältst deine Fähigkeiten! Warum bin ich eigentlich nicht eher darauf gekommen?“ schilderte sie ihren Plan weiter. Cole sprang ebenfalls freudig auf, umarmte sie und wirbelte sie durch die Luft. „Das ist einfach großartig! Du bist ein Genie!“ „Komm, wir gehen gleich runter und bereiten den Trank zu. Eigentlich müssten wir noch alle Zutaten im Haus haben.“ Und schon liefen die beiden Hand in Hand in Richtung Küche. Paige blickte ihnen verwundert nach, setzte aber nach einem Schulterzucken ihr Training fort. Und Leo hörte den altbekannten Ton, der immer dann erklang, wenn der Ältestenrat einen neuen Auftrag für ihn hatte und beamte sich nach oben.
Piper kam kreidebleich in die Küche, wo Phoebe alle Schränke durchsuchte. Stöhnend ließ sie sich auf einen Sessel fallen. Phoebe drehte sich um und ging dann sofort zu ihr. „Ist dir schon wieder so schlecht? Glaub mir, ich weiß wie du dich fühlst, aber das geht vorbei!“ sagte sie, während sie ihr über den Rücken streichelte. „Na hoffentlich bald! Was suchst du eigentlich?“ „Also ich hab die Lösung für unser Problem gefunden!“ „Wirklich? Du weißt also, wie wir erfahren können, ob wir die Kräfte des Kindes binden sollen?“ „Äh... Nein, eigentlich hab ich eine Lösung für Cole gefunden.“ Phoebe sah Pipers enttäuschtes Gesicht und umarmte sie. „He, dafür finden wir schon auch noch eine Lösung. Für Cole werde ich den gleichen Trank wie damals verwenden, als er durch den Spruch der Bruderschaft böse wurde. Dann kann er seine Kräfte behalten und ist aber gut. Nur fehlen mir leider die getrockneten Distelwurzeln. Haben wir noch irgendwo welche?“ „Nein, ich fürchte nicht. Aber wenn du Lust hast, fahren wir gemeinsam nach China Town und kaufen welche!“ „Klar doch. Je eher wir diesen Trank fertig haben, desto besser. Ich hole nur noch Cole! Und du kannst wirklich fahren?“ „Ja klar doch, ich geh schon mal nach draußen, kommt ihr dann nach!“ Während Phoebe also schon vorging, um Cole zu holen, ging Piper schon zum Auto, wobei sie sich allerdings immer noch etwas an der Wand abstützen musste.
„Piper, sag mal ist dir immer noch nicht gut?“ wollte Phoebe dann während der Fahrt wissen, da Piper immer noch bleich war und das Lenkrad krampfhaft umklammert hielt. „Nein, nein, es ist schon in Ordnung. Das wird schon wieder. Ist gar nicht so schlimm.“ „Soll nicht vielleicht doch ich fahren?“ ließ Cole von der Rückbank verlauten. „Nein, es geht schon! Außerdem sind wir eh gleich da! Zwei Kreuzungen nur noch!“ sagte Piper mit Nachdruck. An der nächsten Kreuzung war die Ampel allerdings rot, so dass sie noch etwas warten mussten. Als es dann endlich wieder grün wurde, fuhr Piper vorsichtig in die Straße ein. Dabei übersah sie allerdings den von links kommenden Wagen, der noch schnell bei rot über die Ampel gefahren war und konnte nicht mehr ausweichen. Er krachte ihrem Wagen mit hoher Geschwindigkeit in die Seite und Pipers Wagen drehte sich mehrmals um die eigene Achse, bis er schließlich auf einen Laternenpfahl zuraste. Pipers Übelkeit hatte sich durch die Drehungen allerdings so verstärkt, dass sie gar nicht daran dachte, die Zeit anzuhalten. Cole nahm Phoebes Hand und wollte sich gerade mit ihr nach draußen schimmern, als von Pipers Bauch eine blaue Welle ausging, die die Zeit ringsum verlangsamte. Auch jedes Fahrzeug, dass in die Kreuzung einfuhr, wurde von dieser Verlangsamung ergriffen. Das gab Cole die Chance, auch Piper bei der Hand zu nehmen und schimmerte sich mit seiner Frau und seiner Schwägerin aus dem Auto. Sicher kamen sie in einem kleinen Wäldchen nahe der Kreuzung an. Aber nun war es endgültig zu viel für Piper. Schnell verschwand sie hinter einem Busch. Mit einer heftigen Umarmung bedankte sich Phoebe für ihre Rettung. Auch Cole drückte sie ganz fest, er war froh, dass er sie nicht verloren hatte. Da kam auch Piper wieder hinter dem Gebüsch hervor. „Was war denn das gerade?“ wollte sie wissen. „Ich glaube das fragst du lieber mal dein Kind! Dieses „Etwas“ ging eindeutig von deinem Bauch aus. Aber wenn es nicht gewesen wäre, hätte ich dich nicht mehr aus dem Wagen holen können.“ Beantwortete Cole ihre Frage. „Sehen wir mal nach dem Wagen. Vielleicht ist er ja noch zu retten. Außerdem werden sich die Leute ganz schön wundern, wenn ein Auto ohne Fahrer verunglückt ist.“ Meinte Piper. Also gingen alle zurück zu der Kreuzung. Mittlerweilen hatte sich schon eine kleine Menschenmenge um den verunglückten Wagen gesammelt. Im Näherkommen sahen sie, dass er einen Totalschaden erlitten hatte. Nun war es wirklich genug für Piper. Taumelnd stützte sie sich auf Phoebe. „Stell dir vor, diese komische Welle wäre nicht gewesen! Wir wären tot!“ murmelte sie leise vor sich hin. Phoebe warf Cole einen besorgten Blick zu und dieser verstand. Vorsichtig sah er sich um, ob sie keiner beobachtete, nahm dann Phoebes und Pipers Hand und schimmerte mit ihnen ins Haus der Halliwells zurück.
Dort angekommen, legte er Piper auf die Couch und Phoebe rief nach Leo und Paige. Paige beamte sich als erste ins Wohnzimmer. Bestürzt sah sie zu Piper, ging dann zu ihr und heilte sie. Noch immer etwas angeschlagen richtete sie sich auf. „Das wars! Ich fahre nie wieder Auto, wenn ich schwanger bin. Wenn Leo mich suchen sollte, ich bin im Bad.“ Sagte sie und war auch gleich verschwunden. Fragend sah Paige ihre Schwester an. Diese wollte gerade zu einer Erklärung ansetzen, als sich Leo herein orbte. „Wo ist Piper und was ist passiert?“ waren seine ersten Worte. „Also Piper ist im Bad! Mach dir aber keine Sorgen, Paige hat sie schon geheilt und der Rest ist wohl ihrem Zustand zuzuschreiben.“ Antwortete Phoebe. „Und was ist dann passiert? Wo ist das Auto?“ wollte nun Paige wissen. „Das Auto, tja... ich würde mal sagen, wir kriegen ein neues!“ meinte Phoebe. „Was?“ fragten Paige und Leo aus einem Munde. Kurz erklärte ihnen Phoebe, was passiert war. „... und dann kam diese seltsame blaue Welle aus Pipers Bauch. Durch die wurde die ganze Zeit verlangsamt und Cole konnte uns beide aus dem Wagen holen. Wenn dieses Ding nicht gewesen wäre, dann wären wir jetzt wahrscheinlich alle tot.“ Beendete Phoebe ihre Erzählung. „Also ich kann zwar nur mutmaßen, aber ich denke, das was da passiert ist, war die erste Demonstration der Kräfte des Kindes.