*PiperHalliwell
500er-Club
AW: [NCIS] Drops of Blood falling down in Snow
Und nocheinmal ein frohes Neues Jahr euch allen.
Da ich meine beiden arbeitsfreien Wochen gut genutzt habe, gibt es hier heute schon einen neuen Teil.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.
LG Claudia
Und nocheinmal ein frohes Neues Jahr euch allen.
Da ich meine beiden arbeitsfreien Wochen gut genutzt habe, gibt es hier heute schon einen neuen Teil.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.
LG Claudia
Kapitel 10: „Childhood Memories“
Washington D.C., 05. Januar 2005
Als die Agenten in der Tiefgarage aus dem Aufzug treten, verschwindet McGee hastig in die entgegengesetzte Richtung zu seinem Auto, so dass sich auch Kate beeilt, zu ihrem Wagen zu kommen, um Tony die Möglichkeit zu nehmen, sie erneut auf ihr Verhalten anzusprechen. Mit einem kurzen Gruß schließt sie die Tür hinter sich und hat Sekunden später auch schon die Ausfahrt passiert, so dass ihr Partner ihr lediglich verwirrt nachsehen kann. Für einen Moment bleibt er stehen und überlegt, ob er die Sache ignorieren oder versuchen soll, sie zum Reden zu bewegen. Leise seufzend fährt er sich durch die Haare und fragt sich, warum diese Frau so stur sein muss, bevor er eine Entscheidung trifft und sein Fahrzeug aus dem Parkhaus lenkt. Einige Minuten später schließt seine Kollegin bereits die Tür zu ihrem Appartement auf und betritt den Raum, in dem sie eine angenehme Stille empfängt. Nachdem sie ihre Sachen abgelegt und sich einen Tee angesetzt hat, geht sie ins Schlafzimmer, um ihren bequemen Jogginganzug überzuziehen. Kurz darauf hat sie es sich mit einer Tasse des heißen Getränks, einem spannenden Buch und einer kuscheligen Decke auf der Couch bequem gemacht, als sie der Ton ihrer Klingel erneut aufschreckt. Genervt begibt sie sich zu Tür, öffnet diese und sieht sich Tony gegenüber, der sie mit einem frechen Grinsen und zwei Pizzakartons in der Hand begrüßt. Für eine Sekunde denkt sie darüber nach, ihn abzuwimmeln, aber dann wird ihr bewusst, dass er nicht gehen würde, bevor er eine Antwort bekommt. So lässt sie ihn herein und überlegt in der Zwischenzeit fieberhaft, wie sie ihr seltsames Verhalten am heutigen Tag erklären soll. Als sie dem jungen Mann folgt, stellt sie fest, dass er bereits zwei Gläser und eine Flasche Wein aus ihrer offenen Küche geholt und mit dem Essen auf den Tisch gestellt hat. Zögernd setzt sie sich zu ihm auf das Sofa, doch anders als sie vermutet hat, nervt er sie nicht mit Fragen, sondern plaudert über belanglose Dinge, so dass auch sie sich der vegetarischen Pizza widmet. In manchen Dingen überrascht er sie doch, denn dass er an ihre Ernährungsgewohnheiten denkt, hätte sie wirklich nicht erwartet.
Kaum hat die Agentin erklärt, dass sie keinen Bissen mehr herunter bekommt, springt ihr Partner auch schon auf, beseitigt die Reste des Essens und schenkt ihnen beiden Wein nach, bevor er sich erneut zu ihr setzt. Über den Rand ihres Glases fühlt sie seinen Blick auf sich ruhen, so dass sie seufzend fragt: „Warum bist du hier, Tony?“ Unvermittelt wird seine Miene ernst, und er erklärt: „Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Mein Kommentar heute Morgen war nicht besonders feinfühlig. Vor allem da es dir nicht besonders gut zu gehen scheint.“ Kate ist noch zu überrascht von seinen ersten Worten, als dass der Rest seiner Aussage bis in ihr Unterbewusstsein vordringen würde. Für einen Moment überlegt sie, was sie darauf erwidern soll, doch er hat es tatsächlich geschafft, dass sie sprachlos ist. Der junge Mann jedoch glaubt, dass er ihr damit zu nahe getreten ist, so dass er hinzufügt: „Ich mache mir einfach Sorgen um dich.“ Nun wird sie doch hellhörig und gibt abweisend zurück: „Dafür gibt es keinen Grund. Mit mir ist alles in Ordnung.“ Als sie sich daraufhin erheben will, hält Tony sie sanft aber bestimmt fest und zwingt sie, ihn anzusehen, ehe er erwidert: „Du kannst mir nichts vormachen. Dazu kenne ich dich zu gut, Katie.“ Für eine Sekunde ist es ihm, als wäre sie bei diesem Namen zusammengezuckt, doch als er keine weitere Reaktion registriert, fährt er fort: „Heute Morgen am Tatort warst du plötzlich kalkweiß, dass ich Angst hatte, du machst unserer Toten Konkurrenz. Im Hauptquartier hast du auch kaum gesprochen. Und dann die Sache mit dem Traum... Bitte, sag mir, was los ist. Was beschäftigt dich?“ Die junge Frau blickt ihrem Kollegen weiterhin in die Augen, die eine unglaubliche Ruhe und Vertrautheit ausstrahlen. Dennoch kämpft sie noch immer mit sich, ob sie diesem italienischen Macho davon erzählen sollte, der sie vermutlich nur auslachen würde. Innerlich hin- und hergerissen, sitzt sie einfach schweigend da und sieht ihr Gegenüber an, ohne zu bemerken, wie sich seine Miene verändert und zunehmend besorgter wird. Vorsichtig nimmt er ihre Hand in seine und streicht zärtlich mit dem Daumen über den Rücken, um ihr zu zeigen, dass sie ihm vertrauen kann.
Für einen Moment senkt Kate den Kopf, bevor sie tief durchatmet und beginnt: „Ich weiß selbst nicht, was genau eigentlich mit mir los ist. Es ist vollkommen lächerlich.“ Sie hält inne, doch ein erneuter Blick in Tonys unergründlich grüne Augen bringt sie schließlich doch dazu, darüber zu sprechen: „Es ist mehr ein seltsames Gefühl, das ich plötzlich habe. Ich kann es nicht erklären. Als wollte ich mich an etwas erinnern, doch es gelingt mir nicht. Es hat damit angefangen, dass ich heute Morgen einen merkwürdigen Traum hatte. Ich war ungefähr sieben und auf einer Kostümparty eingeladen.“ Wieder zögert sie, so dass ihr Partner hinzufügt: „Lass mich raten, du hattest dich als Schneewittchen verkleidet?“ Doch entgegen ihrer Annahme ist da kein belustigter Unterton in seiner Stimme, und auch sein Lächeln ist noch immer sanft, so dass sie nickt und fort fährt: „Als Gibbs' Anruf mich aus dem Schlaf gerissen hat, war ich ein wenig verwirrt über diesen Traum, aber ich habe mir nichts weiter dabei gedacht. Doch als ich am Schreibtisch eingeschlafen bin, war ich wieder im Haus meiner Eltern und auf dem Weg zu dieser Party. Plötzlich hat meine Mutter nach meinem Bruder gerufen, aber diesen Jungen habe ich noch nie zuvor gesehen. Er hatte etwas vertrautes für mich, aber trotzdem war er mir völlig unbekannt. Irgendwie glaube ich fast, dass ich langsam verrückt werde.“ Diese letzten Worte hat sie eigentlich nicht laut aussprechen wollen, doch nun ist es zu spät, so dass sie ihren Kollegen erschrocken ansieht, der jedoch ein nachdenkliches Gesicht macht. Schließlich durchbricht er die Stille, die sich zwischen ihnen ausgebreitet hat und vermutet: „Vielleicht hat dich dieser Fall einfach nur mitgenommen. Immerhin hat es für dich etwas zu bedeuten, dass du einem toten Schneewittchen gegenüber gestanden hast. Vermutlich versucht dein Unterbewusstsein auf diese Art, damit umzugehen.“ Die junge Frau seufzt leise und erwidert dann: „Wahrscheinlich hast du Recht, und ich deute in diese Sache zu viel hinein.“ Tony nickt bekräftigend, bevor er sie vorsichtig an sich zieht und flüstert: „Du weißt, dass ich immer für dich da bin.“ Einige Sekunden genießt sie die Geborgenheit seiner Umarmung und seiner Nähe, ehe sie sich wieder von ihm löst und sich erhebt. Er versteht diesen Wink und folgt ihr zur Tür, als sie erklärt: „Danke für die Pizza und dafür, dass du nicht locker gelassen hast.“ „Ich bin nicht nur dein Partner, sondern auch dein Freund.“ Bei diesen Worten nickt sie dankbar und gibt zurück: „Gute Nacht, Tony“, ehe sie einen zarten Kuss auf seine Wange haucht. Die bloße Berührung lässt einen Blitz durch ihren Körper fahren, so dass sie unfähig ist, sich zu bewegen, und auch ihrem Kollegen geht es ähnlich. Doch dann löst er sich aus seiner Starre, streicht unsicher über ihre Wange und nähert sich zögerlich ihren Lippen, bis sie sich mit den seinen zu einem sanften Kuss treffen.