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[NCIS] Drops of Blood falling down in Snow

AW: [NCIS] Drops of Blood falling down in Snow

Und nocheinmal ein frohes Neues Jahr euch allen.
Da ich meine beiden arbeitsfreien Wochen gut genutzt habe, gibt es hier heute schon einen neuen Teil.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

LG Claudia


Kapitel 10: „Childhood Memories“
Washington D.C., 05. Januar 2005

Als die Agenten in der Tiefgarage aus dem Aufzug treten, verschwindet McGee hastig in die entgegengesetzte Richtung zu seinem Auto, so dass sich auch Kate beeilt, zu ihrem Wagen zu kommen, um Tony die Möglichkeit zu nehmen, sie erneut auf ihr Verhalten anzusprechen. Mit einem kurzen Gruß schließt sie die Tür hinter sich und hat Sekunden später auch schon die Ausfahrt passiert, so dass ihr Partner ihr lediglich verwirrt nachsehen kann. Für einen Moment bleibt er stehen und überlegt, ob er die Sache ignorieren oder versuchen soll, sie zum Reden zu bewegen. Leise seufzend fährt er sich durch die Haare und fragt sich, warum diese Frau so stur sein muss, bevor er eine Entscheidung trifft und sein Fahrzeug aus dem Parkhaus lenkt. Einige Minuten später schließt seine Kollegin bereits die Tür zu ihrem Appartement auf und betritt den Raum, in dem sie eine angenehme Stille empfängt. Nachdem sie ihre Sachen abgelegt und sich einen Tee angesetzt hat, geht sie ins Schlafzimmer, um ihren bequemen Jogginganzug überzuziehen. Kurz darauf hat sie es sich mit einer Tasse des heißen Getränks, einem spannenden Buch und einer kuscheligen Decke auf der Couch bequem gemacht, als sie der Ton ihrer Klingel erneut aufschreckt. Genervt begibt sie sich zu Tür, öffnet diese und sieht sich Tony gegenüber, der sie mit einem frechen Grinsen und zwei Pizzakartons in der Hand begrüßt. Für eine Sekunde denkt sie darüber nach, ihn abzuwimmeln, aber dann wird ihr bewusst, dass er nicht gehen würde, bevor er eine Antwort bekommt. So lässt sie ihn herein und überlegt in der Zwischenzeit fieberhaft, wie sie ihr seltsames Verhalten am heutigen Tag erklären soll. Als sie dem jungen Mann folgt, stellt sie fest, dass er bereits zwei Gläser und eine Flasche Wein aus ihrer offenen Küche geholt und mit dem Essen auf den Tisch gestellt hat. Zögernd setzt sie sich zu ihm auf das Sofa, doch anders als sie vermutet hat, nervt er sie nicht mit Fragen, sondern plaudert über belanglose Dinge, so dass auch sie sich der vegetarischen Pizza widmet. In manchen Dingen überrascht er sie doch, denn dass er an ihre Ernährungsgewohnheiten denkt, hätte sie wirklich nicht erwartet.

Kaum hat die Agentin erklärt, dass sie keinen Bissen mehr herunter bekommt, springt ihr Partner auch schon auf, beseitigt die Reste des Essens und schenkt ihnen beiden Wein nach, bevor er sich erneut zu ihr setzt. Über den Rand ihres Glases fühlt sie seinen Blick auf sich ruhen, so dass sie seufzend fragt: „Warum bist du hier, Tony?“ Unvermittelt wird seine Miene ernst, und er erklärt: „Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Mein Kommentar heute Morgen war nicht besonders feinfühlig. Vor allem da es dir nicht besonders gut zu gehen scheint.“ Kate ist noch zu überrascht von seinen ersten Worten, als dass der Rest seiner Aussage bis in ihr Unterbewusstsein vordringen würde. Für einen Moment überlegt sie, was sie darauf erwidern soll, doch er hat es tatsächlich geschafft, dass sie sprachlos ist. Der junge Mann jedoch glaubt, dass er ihr damit zu nahe getreten ist, so dass er hinzufügt: „Ich mache mir einfach Sorgen um dich.“ Nun wird sie doch hellhörig und gibt abweisend zurück: „Dafür gibt es keinen Grund. Mit mir ist alles in Ordnung.“ Als sie sich daraufhin erheben will, hält Tony sie sanft aber bestimmt fest und zwingt sie, ihn anzusehen, ehe er erwidert: „Du kannst mir nichts vormachen. Dazu kenne ich dich zu gut, Katie.“ Für eine Sekunde ist es ihm, als wäre sie bei diesem Namen zusammengezuckt, doch als er keine weitere Reaktion registriert, fährt er fort: „Heute Morgen am Tatort warst du plötzlich kalkweiß, dass ich Angst hatte, du machst unserer Toten Konkurrenz. Im Hauptquartier hast du auch kaum gesprochen. Und dann die Sache mit dem Traum... Bitte, sag mir, was los ist. Was beschäftigt dich?“ Die junge Frau blickt ihrem Kollegen weiterhin in die Augen, die eine unglaubliche Ruhe und Vertrautheit ausstrahlen. Dennoch kämpft sie noch immer mit sich, ob sie diesem italienischen Macho davon erzählen sollte, der sie vermutlich nur auslachen würde. Innerlich hin- und hergerissen, sitzt sie einfach schweigend da und sieht ihr Gegenüber an, ohne zu bemerken, wie sich seine Miene verändert und zunehmend besorgter wird. Vorsichtig nimmt er ihre Hand in seine und streicht zärtlich mit dem Daumen über den Rücken, um ihr zu zeigen, dass sie ihm vertrauen kann.

Für einen Moment senkt Kate den Kopf, bevor sie tief durchatmet und beginnt: „Ich weiß selbst nicht, was genau eigentlich mit mir los ist. Es ist vollkommen lächerlich.“ Sie hält inne, doch ein erneuter Blick in Tonys unergründlich grüne Augen bringt sie schließlich doch dazu, darüber zu sprechen: „Es ist mehr ein seltsames Gefühl, das ich plötzlich habe. Ich kann es nicht erklären. Als wollte ich mich an etwas erinnern, doch es gelingt mir nicht. Es hat damit angefangen, dass ich heute Morgen einen merkwürdigen Traum hatte. Ich war ungefähr sieben und auf einer Kostümparty eingeladen.“ Wieder zögert sie, so dass ihr Partner hinzufügt: „Lass mich raten, du hattest dich als Schneewittchen verkleidet?“ Doch entgegen ihrer Annahme ist da kein belustigter Unterton in seiner Stimme, und auch sein Lächeln ist noch immer sanft, so dass sie nickt und fort fährt: „Als Gibbs' Anruf mich aus dem Schlaf gerissen hat, war ich ein wenig verwirrt über diesen Traum, aber ich habe mir nichts weiter dabei gedacht. Doch als ich am Schreibtisch eingeschlafen bin, war ich wieder im Haus meiner Eltern und auf dem Weg zu dieser Party. Plötzlich hat meine Mutter nach meinem Bruder gerufen, aber diesen Jungen habe ich noch nie zuvor gesehen. Er hatte etwas vertrautes für mich, aber trotzdem war er mir völlig unbekannt. Irgendwie glaube ich fast, dass ich langsam verrückt werde.“ Diese letzten Worte hat sie eigentlich nicht laut aussprechen wollen, doch nun ist es zu spät, so dass sie ihren Kollegen erschrocken ansieht, der jedoch ein nachdenkliches Gesicht macht. Schließlich durchbricht er die Stille, die sich zwischen ihnen ausgebreitet hat und vermutet: „Vielleicht hat dich dieser Fall einfach nur mitgenommen. Immerhin hat es für dich etwas zu bedeuten, dass du einem toten Schneewittchen gegenüber gestanden hast. Vermutlich versucht dein Unterbewusstsein auf diese Art, damit umzugehen.“ Die junge Frau seufzt leise und erwidert dann: „Wahrscheinlich hast du Recht, und ich deute in diese Sache zu viel hinein.“ Tony nickt bekräftigend, bevor er sie vorsichtig an sich zieht und flüstert: „Du weißt, dass ich immer für dich da bin.“ Einige Sekunden genießt sie die Geborgenheit seiner Umarmung und seiner Nähe, ehe sie sich wieder von ihm löst und sich erhebt. Er versteht diesen Wink und folgt ihr zur Tür, als sie erklärt: „Danke für die Pizza und dafür, dass du nicht locker gelassen hast.“ „Ich bin nicht nur dein Partner, sondern auch dein Freund.“ Bei diesen Worten nickt sie dankbar und gibt zurück: „Gute Nacht, Tony“, ehe sie einen zarten Kuss auf seine Wange haucht. Die bloße Berührung lässt einen Blitz durch ihren Körper fahren, so dass sie unfähig ist, sich zu bewegen, und auch ihrem Kollegen geht es ähnlich. Doch dann löst er sich aus seiner Starre, streicht unsicher über ihre Wange und nähert sich zögerlich ihren Lippen, bis sie sich mit den seinen zu einem sanften Kuss treffen.
 
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AW: [NCIS] Drops of Blood falling down in Snow

aww kewt, ich liebe Tate ^^ ich fand den zweiten Traum sehr kewl.. sehr interessant das mit dem Bruder. Ich weiß jetzt grad nicht mal, ob Kate in der Serie Geschwister hatte.. viell hatte sie einen Bruder aber aus inem Grund hat er dann die Familie verlassen oder ist viell gestorben oder sowas und weil sie damals noch zu jung war, erinnert sie sich nicht an ihn.

Naja man wird ja sehen ^^ ich freu mich schon sehr auf den nächstne Teil :) wunderbare Arbeit, mach weiter so!

lg syd
 
AW: [NCIS] Drops of Blood falling down in Snow

Hey syd!

Auch hier vielen lieben Dank für dein FB. *knuddel*
Du warst ja wirklich fleißig. *nen Teller Plätzchen rüberschieb*

Ich wünsch wie immer viel Spaß mit dem neuen Kapitel.

LG Claudia


Kapitel 11: „Bad Mistakes?“
Washington D.C., 06. Januar 2005

Hat er Sekunden zuvor noch eine unglaubliche Nervosität in seinem Inneren gespürt, ist diese wie weggeblasen, als Kate beginnt, seinen verhaltenen Kuss zu erwidern. Immer weiter zieht er sie an sich und genießt ihre Nähe, während eine Hand sanft über ihren Rücken streicht und die andere durch ihr weiches Haar fährt. Vorsichtig stupst seine Zunge an ihre Unterlippe und bittet damit um Einlass, den sie ihm schließlich gewährt, so dass er zärtlich die ihre liebkost. Nach einer kleinen Ewigkeit löst sich die junge Frau von ihm und sieht ihn ernst an, als sie erklärt: „Wir sollten das lieber nicht tun, Tony.“ Ein betrübtes Nicken signalisiert seine Zustimmung, doch dann erwidert er leise: „Ich weiß, aber ich kann nicht anders. Es fühlt sich so gut, so richtig an.“ Erneut geben sich die Beiden einem Kuss hin, bei dem allmählich die Leidenschaft zunimmt, bevor die Agentin ihren Partner erneut von sich schiebt und bestimmt meint: „Wir dürfen das nicht. Was glaubst du, was passiert, wenn Gibbs dahinter kommt? Denk an seine heilige Regel Nummer 12!“ Nach diesen Worten fährt er sich angespannt durch die Haare und pflichtet ihr dann seufzend bei: „Du hast Recht wir sollten die ganze Sache am besten vergessen. Ich will nicht, dass dadurch vielleicht unsere Freundschaft zerstört wird.“ Noch immer stehen die Agenten sich gegenüber und blicken sich schweigend in die Augen, doch sie wissen genau, dass ihnen ihr Job zu wichtig ist, um ihn einfach aufs Spiel zu setzen. Schließlich flüstert Tony: „Ich sollte besser gehen“, bevor er sich abwendet, die Tür öffnet und aus der Wohnung verschwindet. Zurück bleibt eine verwirrte Kate, die krampfhaft versucht, gegen die auf sie einstürmenden Gefühle anzukämfen und sich immer wieder einredet, richtig gehandelt zu haben. Ohne die halbvollen Weingläser weg zu räumen, geht sie zielstrebig ins Schlafzimmer und lässt sich in ihr Bett fallen, wo sie sich unter der Decke verkriecht. Doch es gelingt ihr einfach nicht, die Geschehnisse des Abends auszublenden, denn noch immer spürt sie die weichen Lippen ihres Kollegen auf den ihren, die sie alles um sich herum vergessen lassen. Genervt wirft sie einen Blick auf ihren Wecker, der bereits nach Mitternacht zeigt, dreht sich auf die andere Seite und vergräbt ihren Kopf unter dem Kissen, in der Hoffnung endlich einzuschlafen.

Seit mehr als zwei Minuten tönt das durchdringende Piepsen des Weckers bereits durch das Schlafzimmer, bevor die Agentin ihn endlich mit einem harten Schlag zum Verstummen bringt. Erneut hadert sie kurz mit sich, denn sie fühlt sich wie gerädert, nachdem sie in dieser Nacht kaum Schlaf gefunden hat, doch schließlich zwingt sie sich dazu, endlich aufzustehen. Gähnend schlurft sie in ihre großzügige Küche, in der noch immer die Reste des gestrigen Abendessens stehen und schaltet ihre Kaffeemaschine an. Immerhin ist sie im Moment viel zu müde, um auch nur einen einzigen Gedanken an Tonys Besuch oder ihren Kuss zu verschwenden. In diesem Zustand hilft nur noch eine eiskalte Dusche, um endlich wach zu werden, so dass sie eilig ins Bad verschwindet und das Wasser anstellt. Obwohl es viel Kraft kostet, gelingt es ihr weiterhin, die Erinnerungen an den letzten Abend zu verdrängen, doch ob ihr dies noch gelingen wird, wenn sie ihrem Partner im Büro gegenüber tritt, ist mehr als fraglich. Sie hatten beide beschlossen, ihre Freundschaft nicht zu gefährden, doch womöglich ist es dafür bereits zu spät und ihre Zusammenarbeit ab sofort völlig verkrampft. Ein genervtes Seufzen verlässt ihre Lippen, als ihre Gedanken nun doch zu jenen Geschehnissen wandern, so dass sie den Wasserhahn zudreht und sich in ihr Schlafzimmer begibt, um sich anzuziehen. Normalerweise steht sie am Morgen nur ein paar Minuten vor ihren Kleiderschrank, doch heute denkt sie tatsächlich darüber nach, was ihr Kollege von ihrem Outfit halten wird. Entschlossen knallt sie die Schranktür zu und geht zurück in die Küche, um endlich einen starken Kaffee zu trinken, der ihr hoffentlich zu einem klaren Gedanken verhelfen wird. Doch wider Erwarten strömt ihr nicht der vertraute Duft in die Nase, so dass sie den Schalter der kleinen Maschine erneut betätigt und feststellt, dass diese defekt ist. Mit einem wütenden Blick auf die Uhr erkennt Kate, dass sie tatsächlich zu spät kommen wird, doch ohne eine Dosis Koffein übersteht sie diesen Tag mit Sicherheit nicht.

„Einen starken Kaffee, bitte“, erklärt sie der jungen Frau hinter der Theke, die ihr nur Sekunden später einen Becher mit der dampfenden Flüssigkeit reicht. Mit einem dankbaren Nicken bezahlt sie ihre Bestellung und wendet sich eilig ab, so dass sie mit dem hinter ihr wartenden jungen Mann zusammen stößt. „Es tut mir leid“, murmelt sie, während ihr Blick dem Kaffee folgt, der sich unaufhaltsam über ihre Schuhe ergießt. Nur mit Mühe unterdrückt sie ein lautstarkes Fluchen und fragt sich, ob dieser Tag wirklich noch schlimmer werden kann. Doch als sie wieder aufsieht, hält ihr der Unbekannte einen neuen Becher entgegen und meint freundlich: „Sie sehen aus, als könnten Sie ihn gebrauchen.“ Für einen Moment mustert sie ihn überrascht und auch ein wenig empört, schließlich ist dies kein Kompliment, das eine Frau am frühen Morgen gern hört. Als er sie jedoch charmant anlächelt, greift sie zu und erwidert: „Vielen Dank. Das kann ich wirklich.“ Die Beiden stehen sich erneut schweigend gegenüber, bevor er ihr seine Hand reicht und sich vorstellt: „Ich bin übrigens Drew Lancaster.“ Nach einem kurzen Zögern schüttelt die Agentin seine Hand und gibt zurück: „Kate Todd. Es freut mich sehr.“ Doch dann reißt sie sich aus ihrer verstohlenen Musterung und wirft einen Blick auf die Uhr, so dass sie erschrocken erklärt: „Ich müsste seit einer Viertelstunde im Büro sein. Es war nett sie kennenzulernen.“ Der junge Mann lässt sich jedoch nicht abschütteln, sondern folgt ihr nach draußen und fragt: „Würden Sie zum Dank für den Kaffee mit mir essen gehen?“ Überrascht hält sie inne und wendet sich erneut ihrem Gegenüber zu bevor sie abweisend meint: „Das ist wirklich sehr nett, aber ich bin im Moment sehr im Stress.“ Mit diesen Worten lässt sie ihn stehen und eilt zu ihrem Wagen, in den sie hastig steigt, um endlich ins Hauptquartier zu fahren. Erneut denkt sie über den Unbekannten nach, der sich ihr als Drew vorgestellt hat und sehr sympathisch schien, obwohl er mit seinen blonden Haaren und den blauen Augen absolut nicht ihr Typ ist. Energisch schüttelt sie den Kopf, um diese Überlegungen zu vertreiben, als sie bereits die Zufahrt zur Tiefgarage passiert und ihr Auto auf dem ihr zugewiesenen Parkplatz abstellt. Während sie zum Aufzug geht und einige Schlucke von ihrem Kaffee nimmt, macht sie sich schon auf die Sprüche ihres Partners gefasst, da sie, Caitlin Todd, zu spät zur Arbeit erscheint. Genervt betätigt sie den Knopf für ihre Etage, denn schon hat sich Tony wieder in ihre Gedanken geschlichen, obwohl es ihr in der letzten halben Stunde erfolgreich gelungen war, ihn daraus zu verbannen. Doch sie nimmt sich fest vor, den gestrigen Abend endgültig zu vergessen und ihm souverän wie immer gegenüber zu treten. Mit einem leisen 'Pling' hält der Fahrstuhl, so dass sie diesen verlässt und nur Sekunden später in die unglaublich grünen Augen ihres Kollegen blickt, die ihr frech entgegen funkeln.
 
AW: [NCIS] Drops of Blood falling down in Snow

oje oje das gefällt mir aber gar nicht ^^ ich hoffe Drew ist ein Hauptverdächtiger in dem Fall oder so xD
btw.. not funny, dass du die zwei so vernünftig sein lässt ;D da bin ich ja mal gar nicht dafür!!
bin auf den nächsten Teil gespannt.. udn darauf wie Tony auf Mr. Wanna-be-Tony reagiert :D

lg syd

PS: oh danke danke *an cookie knabber* :)
 
AW: [NCIS] Drops of Blood falling down in Snow

Hey syd!

Schon wieder vielen Dank für dein Kommi.
Es freut mich, daß du die Story so fleißig verfolgst. :)
Also, hier ist das neue Kapitel.
Ich wünsche wie immer viel Spaß beim Lesen.

LG Claudia


Kapitel 12: „The Day after“
Washington D.C., 06. Januar 2005

Innerhalb von wenigen Momenten zieht sie dieser Anblick bereits wieder in seinen Bann, so sehr sie auch versucht, sich dagegen zu wehren. Schließlich reißt sie sich von ihm los und lässt sich mit einem freundlichen „Guten Morgen.“ hinter ihrem Schreibtisch nieder. Gibbs sieht sie einige Sekunden aufgebracht an, so dass sie entschuldigend hinzufügt: „Es tut mir leid. Es wird nicht wieder vorkommen.“ Mit einem Nicken, begleitet von einem „Ich weiß.“, erhebt dieser sich und verschwindet kurz darauf im Aufzug, vermutlich um neuen Kaffee zu holen. Kaum schließen sich die schweren Metalltüren hinter ihrem Vorgesetzten, als Tony sich mit einem Lächeln seiner Partnerin zuwendet, die jedoch jeglichen Blickkontakt vermeidet und sich stur auf die vor ihr liegenden Akten konzentriert. Da McGee in seine Arbeit vertieft zu sein scheint, nutzt er die Abwesenheit ihres Bosses, geht zu ihrem Arbeitsplatz und lehnt sich an die Tischkante, während er sie prüfend mustert. „Was willst du, DiNozzo?“, zischt sie ihm entgegen, so dass er leise seufzend erwidert: „Bitte Kate, es tut mir leid. Ich wollte dich nicht überrumpeln.“ Der Blick in seine Augen verdeutlicht ihr, dass er seine Worte ernst meint, und sie erklärt: „Ich weiß, Tony. Ich hätte dich nicht so anfahren sollen. Es ist auch meine Schuld. Schließlich habe ich deinen Kuss erwidert.“ Bei dieser Aussage und der Erinnerung an den vergangenen Abend schleicht sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen, ehe er erwidert: „Es war ein wunderschöner Kuss, und ich will nicht, dass du denkst, ich würde das Ganze bereuen.“ „Das tue ich nicht. Ich fand ihn auch schön, aber es ist besser so“, gibt die junge Frau zurück, woraufhin ihr Kollege schweigend nickt, doch ihr ist es, als verdunkle ein trauriger Schatten seine Augen. Noch ehe sie etwas hinzufügen kann, rauscht jedoch Gibbs aus dem Fahrstuhl, verpasst seinem ranghöchsten Agenten im Vorbeigehen eine Kopfnuss und faucht: „Ein Kaffeekränzchen kannst du in deiner Freizeit abhalten, DiNozzo.“ Während dieser sich grummelnd den Hinterkopf reibt, geht er eilig zurück an seinen Schreibtisch, um sich wieder auf den aktuellen Fall zu konzentrieren.

„Was habt ihr herausgefunden?“, unterbricht der Teamleiter nach zwei Stunden die Stille, so dass sich die Agenten hastig erheben und neben ihm vor dem Plasmabildschirm Aufstellung nehmen. Mit einem Blick in seine Unterlagen beginnt Tony mit dem Bericht: „Ich habe mit ehemaligen Kollegen von Lisa Thompson gesprochen. Anscheinend hatte sie, abgesehen von ihren Eltern, keinen Kontakt mehr nach Washington. Es gibt keinerlei Beschwerden gegen sie, weder von Kollegen, noch von Verdächtigen.“ Bei diesen Ausführungen nickt Gibbs lediglich seufzend, so dass McGee fortfährt: „Da alle eingehenden Gespräche auf Diensthandys gespeichert werden, habe ich mir noch einmal den Anruf vorgenommen. Leider hat dies nicht viel gebracht. Ich habe die Hintergrundgeräusche isoliert und konnte den Anacostia River lokalisieren. Dass keinerlei Motorengeräusche zu hören sind, bestätigt unsere Vermutung, dass er noch am Fundort war. Mehr konnte ich aber nicht herausholen.“ Genervt fährt sich der Chefermittler durch die Haare und wendet sich nun an Kate, die erläutert: „Ich habe ein vorläufiges Profil des Täters erstellt. Aufgrund der 'Präsentation' der Leiche gehe ich davon aus, dass es sich um einen Mann handelt. Das zeigen auch die Abdrücke von Männerschuhen. Außerdem hätte eine Frau die Tote unmöglich allein transportieren und am Zaum aufhängen können. Er ist weiß, zwischen 30 und 40 Jahre alt. Die Tatsache, dass er sein Vorgehen lange und sorgfältig geplant hat, legt nahe, dass er gut organisiert vorgeht. Vermutlich hat das Märchen Schneewittchen eine Bedeutung für ihn. Vielleicht musste er selbst unter einer Stiefmutter leiden.“ Bei dieser Aussage mischt sich jedoch Tony in das Gespräch: „Wieso hat er dann die Prinzessin getötet und nicht die Königin?“ Erstaunt zieht Kate eine Augenbraue nach oben und fragt: „Seit wann kennst du dich so gut mit Märchen aus?“ Der strafende Blick ihres Vorgesetzten lässt sie jedoch auf die ursprüngliche Frage zurückkommen: „Wahrscheinlich assoziiert er sein Leiden mit der Figur des Schneewittchens. Möglicherweise hatte er eine Schwester oder Halbschwester, die er als das eigentliche Problem ansieht.“ Als die Agenten noch über die Ausführungen ihrer Kollegin nachdenken, durchbricht das schrille Klingeln des Telefons die Stille, so dass der Chefermittler den Anruf entgegennimmt: „Ja, Gibbs. … Wir sind gleich da, Abbs.“ Mit diesen Worten legt er auf, geht zielstrebig zum hinteren Aufzug und erklärt: „Abby hat Ergebnisse für uns.“

Die automatischen Türen öffnen sich mit einem leisen Zischen, als das Team wenig später das Labor betritt und von lauter Musik empfangen wird. Die Forensikerin wendet sich ihnen aufgedreht zu, bevor eine Geste ihres Bosses sie dazu veranlasst, die Anlage leiser zu drehen. „Was hast du für uns?“, fragt er daraufhin mit forderndem Ton, so dass sie missbilligend den Kopf schüttelt: „Du bist zu ungeduldig, mein silberhaariger Fuchs.“ Ein strafender Blick lässt sie jedoch augenblicklich verstummen und zu ihrem Computer drehen, über dessen Tastatur ihre Finger wie immer in atemberaubender Geschwindigkeit wandern, ehe sie erklärt: „Ich habe unsere Beweisstücke untersucht und konnte leider keinen Fingerabdruck finden. Der Apfel, der Kamm und der Gürtel sind vollkommen sauber. Sie hatte weder in ihren Haaren noch an der Kleidung fremde Fasern.“ Nun erscheint auf dem großen Monitor eine chemische Zusammensetzung, die die junge Frau umgehend erläutert: „Ich habe die Zusammensetzung ihrer Haarfarbe untersucht. Wie Ducky schon gesagt hat, war diese noch frisch. Ich vermute, sie ist weniger als 24 Stunden alt, also wahrscheinlich erst nach ihrem Tod aufgetragen. Leider handelt es sich hierbei um eine Marke, die man in jeder Drogerie kaufen kann.“ Genervt fährt sich der Teamleiter bei dieser Aussage zum wiederholten Mal an diesem Tag durch die Haare, bevor er nachhakt: „Was ist mit den Schuhabdrücken?“ Die Forensikerin blendet ein Bild des Abgusses auf dem Plasmabildschirm ein und erwidert seufzend: „Diese stammen von handelsüblichen Arbeitsschuhen, die zur Standardausrüstung von Bauarbeitern gehören.“ „Verdammt.“ Mit diesem aufgebrachten Fluch wendet sich der Chefermittler ab und verlässt das Labor, um sich auf den Weg zu seinem Coffeeshop zu machen und neuen Kaffee zu holen. Die Agenten blicken ihm fragend nach, doch wenn sie nicht schnellstens Hinweise finden, die sie zu ihrem Mörder führen, wird sich die Laune ihres Vorgesetzten nicht so bald bessern. „Das heißt, wir haben demnächst eine zweite Leiche, wenn wir uns nicht langsam etwas einfallen lassen“, unterbricht Kate schließlich das nachdenkliche Schweigen, woraufhin ihre Kollegen zustimmend nicken. Doch keiner von ihnen hat die rettende Eingebung, so dass Tony seufzend beschließt: „Lasst uns nach oben gehen! Es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als tiefer zu graben. Es muss einen Grund geben, warum der Täter sich ausgerechnet Agent Thompson ausgesucht hat.“
 
AW: [NCIS] Drops of Blood falling down in Snow

Und schon geht es wieder weiter.
Ich wünsche wie immer viel Spaß.

LG Claudia


Kapitel 13: „Beginning of a long Day“
Washington D.C., 07. Januar 2005

Gedankenverloren steigt Kate an diesem Morgen aus ihrem Wagen und geht Straße entlang zu einem kleinen Café, denn ihre Kaffeemaschine streikt noch immer. So oft sie auch versucht hat, jenen Abend vor zwei Tagen aus ihrer Erinnerung zu streichen, will es ihr doch einfach nicht gelingen, denn ihre Gedanken wandern unentwegt zu ihrem Partner und dem Kuss, den sie getauscht hatten. Ein Kuss, der so aufregend war und dennoch gleichzeitig Vertrautheit vermittelte, wie sie es bisher noch nie erlebt hatte. Tief in ihre Überlegungen versunken rempelt sie plötzlich jemanden an, so dass sie erschrocken aus ihrer Trance erwacht und sich umsieht. Die freundlichen blauen Augen, in die sie blickt, kommen ihr seltsam bekannt vor, bis sie realisiert, dass sie dem jungen Mann vom Vortag gegenüber steht. Erneut trägt er einen edlen dunklen Anzug, der ihm sehr gut steht und das kühle blau seiner Augen noch stärker betont. „Da habe ich ja Glück, dass ich meinen Kaffee in der anderen Hand habe. Sonst hätte wohl ich heute meine morgendliche Dosis Koffein eingebüßt“, erklärt er schmunzelnd, so dass die Agentin entschuldigend erwidert: „Es tut mir wirklich leid. Ich habe nicht aufgepasst.“ „Das ist halb so wild. Ich habe gehofft, Sie heute Morgen wiederzusehen. Vielleicht habe ich diesmal das Glück, dass Sie meine Einladung zum Essen annehmen“, gibt Drew Lancaster charmant zurück, so dass Kate nach kurzem Zögern schließlich zustimmt, denn ein Abend mit einem sympathischen Mann würde sie vielleicht endlich von ihren Gedanken um Tony ablenken. Diese Tatsache ist zwar nicht sehr schmeichelhaft, aber im Moment würde sie alles dafür tun, und er müsste schließlich nicht davon erfahren. Möglicherweise besteht ja doch eine kleine Chance, dass sich ihre neue Bekanntschaft als ihr Traumprinz entpuppt. Mit diesem Vorsatz durchstöbert die Agentin ihre Handtasche und reicht ihrem Gegenüber Sekunden später eine Karte mit ihrer privaten Telefonnummer. Mit einem strahlenden Lächeln nimmt er diese entgegen: „Ich werde Sie anrufen. Ich freue mich.“ Ein letztes Nicken in ihre Richtung schickend, geht er die Straße entlang und steigt einige Meter weiter in einen dunkle Limousine, die daraufhin sofort losfährt. Mit dem Gedanken an das gemeinsame Essen setzt die junge Frau ihren Weg fort und betritt zielstrebig das Café, um nicht wieder zu spät im Hauptquartier zu sein.

Mit einem leisen Seufzen lehnt sich die junge Frau in ihrem Bürostuhl zurück und wartet ungeduldig darauf, dass ihr junger Kollege endlich mit ihrem Mittagessen zurückkehrt, denn sie hat bereits viel zu lange auf diese Pause gewartet. Ehe sie ein weiteres Mal genervt zum Aufzug sehen kann, klingelt jedoch ihr Handy, so dass sie den Anruf entgegen nimmt: „Todd. … Hallo, das ist ja eine Überraschung. …“ In diesem Moment kündigt ein leises 'Pling' die Ankunft des Fahrstuhls an, aus dem nur Sekunden später McGee tritt, der die Sandwiches verteilt. Mit einem wortlosen Nicken bedankt sich Kate, während sie den Mann am anderen Ende der Leitung überrascht fragt: „Schon heute Abend? Gern. … Ich freue mich. Bis dann.“ Damit legt sie auf, während ein fröhliches Lächeln ihre Lippen ziert, was ihr Partner argwöhnisch zur Kenntnis nimmt. Doch entgegen seines typischen Verhaltens verkneift er sich einen dreisten Spruch, sondern wendet sich seinem belegten Brot zu, dass er innerhalb weniger Sekunden verdrückt hat. Kaum haben die Agenten die Überreste ihres Mittagessens beseitigt, wenden sie sich bereits wieder den Akten auf ihren Schreibtischen zu. Noch immer spürt die junge Frau die bohrenden Blicke ihres Kollegen auf sich, doch viel mehr als für ihn interessiert sie sich im Moment für diesen mysteriösen Fall, bei dem sie einfach zu keinem Ergebnis zu gelangen scheinen. Mittlerweile hat sich ihr schlechtes Gefühl noch weiter verstärkt, doch sie kann sich ihre Empfindungen einfach nicht erklären. Vielleicht hatte Tony doch Recht mit seiner Vermutung, dass die Begegnung mit einem toten Schneewittchen, sie stärker aus der Bahn geworfen hat, als sie glaubt. Aber es war einfach mehr als skurril, dass eine ermordete NCIS-Agentin die Gestalt der Lieblingsmärchenfigur ihrer Kindheit annimmt. Genervt schlägt Kate den Ordner zu, den sie schon zum wiederholten Mal studiert hat, ohne einen Hinweis auf ihren Tod zu finden. Dazu kommt noch die schlechte Laune ihres Vorgesetzten und die ständigen Blicke von dem ihr gegenüber liegenden Arbeitsplatz. Unauffällig schielt sie zur Uhr, die weit nach Feierabend anzeigt, woraufhin sie realisiert, dass Drew sie vor einer halben Stunde zu ihrem Abendessen abholen wollte. Ihr Vorgesetzter bemerkt die Unruhe seines Teams, so dass er seufzend erklärt: „Geht nach Hause. Der Tag war lang. Ich sehe euch pünktlich morgen früh.“

Die Agentin hat bereits erwartet, dass ihr Boss ihre Hoffnungen auf ein freies Wochenende zunichte machen würde, doch vielleicht ist diese Tatsache nicht so schlecht, denn vor allem, wenn ihr Date am heutigen Abend ein Reinfall sein sollte, hätte sie so eine Möglichkeit, sich mit Arbeit abzulenken. Eilig packt sie ihre Sachen zusammen und verschwindet als erste im Aufzug, so dass sie allein in der Kabine steht und ihr Handy hervorholt, um dem jungen Mann, der vermutlich bereits auf sie wartet, Bescheid zu geben. Doch am anderen Ende der Leitung meldet sich niemand, so dass sie ihr Telefon genervt wieder in ihrer Handtasche verschwinden lässt. Gedankenversunken tritt sie im Erdgeschoss aus dem Fahrstuhl, als sie eine Stimme innehalten und sich umsehen lässt: „Kate. Ich habe auf Sie gewartet. Die wollten mich ohne Anmeldung nicht zu Ihnen lassen.“ „Drew, ich habe Sie nicht hier erwartet. Gerade habe ich versucht, Sie anzurufen, um Ihnen zu sagen, dass ich es nicht rechtzeitig schaffe“, gibt sie ein wenig verwirrt zurück, doch der Angesprochene schüttelt lediglich den Kopf und erwidert lächelnd: „Mein Telefon ist aus, denn ich habe jetzt eine Verabredung. Es ist Freitagabend, und Sie hatten einen stressigen Tag. Ich habe einen Tisch in einem der besten Restaurants der Stadt reserviert. Ich verspreche Ihnen, bei einem guten Essen werden Sie sich umgehend entspannen.“ Der junge Mann reicht ihr galant seinen Arm, den sie zögernd annimmt, als ihr Partner wortlos und mit starrer Miene an ihnen vorbeigeht. Unwillkürlich versetzt ihr diese Reaktion einen Stich, doch sie redet sich erneut ein, dass es mit ihr und Tony niemals funktionieren würde. Genervt, dass ihre Gedanken erneut zu ihrem Kollegen wandern, verbannt sie diese in den hintersten Winkel ihres Kopfes, um sich auf ihr Date zu konzentrieren, dass ihr zuvorkommend die Tür aufhält und ihr wenig später in die große Limousine hilft. Ohne dass Kate es bemerkt, beobachtet Anthony aus der Ferne, wie sie mit einem fremden Mann in einen Wagen steigt und losfährt. Nur mit Mühe kann dieser den Impuls unterdrücken, ihr zu folgen und diesem Kerl zu erklären, dass die junge Frau zu ihm gehört. Doch dann erinnert er sich an ihre Abmachung, den Kuss und alles andere zu vergessen, so dass er den Weg zu seinem Auto fortsetzt und in seine Stammkneipe fährt, um seine Gedanken durch das ein oder andere Bier endlich zu vertreiben.
 
AW: [NCIS] Drops of Blood falling down in Snow

So, Ihr Lieben!

Es geht mit einem neuen Kapitel weiter.
Ich wünsche wie immer viel Spaß beim Lesen.

LG Claudia


Kapitel 14: „Emotions getting more confused“
Washington D.C., 08. Januar 2005

„Hey Abbs“, begrüßt die Agentin ihre beste Freundin lautstark, um gegen die dröhnende Musik anzukommen, die ihr beim Betreten des Labors entgegen schallt. „Kate, wie schön, dass du mich mal wieder besuchst“, erwidert diese aufgeregt, als sie ihr um den Hals fällt, bevor sie sich schließlich von ihr löst und die Anlage leiser dreht. „Es ist toll, dass du endlich mal wieder deine Mittagspause mit mir verbringen kannst. Ich wollte mich schon bei Gibbs beschweren, dass er euch so viel arbeiten lässt.“ Die Aussage der Forensikerin lässt die junge Frau lächeln, doch noch ehe sie etwas darauf antworten kann, klingelt ihr Handy. Seufzend nimmt sie dieses heraus und wirft einen Blick auf das Display, bevor sie den Anruf abweist und das Telefon wieder in der Tasche ihrer Blazers verschwinden lässt. Sie versucht den fragenden Blick ihres Gegenübers zu ignorieren, doch wie immer lässt Abby nicht locker: „Wer war das? Ein Verehrer? Ich will alle Einzelheiten.“ „Das ist nicht so einfach“, versucht sich die Angesprochene aus der Affäre zu ziehen, wird jedoch von ihrer Freundin auf einen Stuhl geschoben, die bestimmt: „Erzähl mir, was los ist! Irgendetwas bedrückt dich doch.“ Nach kurzem Zögern, beginnt die Agentin schließlich, die ganze Sache zu erläutern: „Ich hatte gestern Abend ein Date, und er war auch sehr nett. Aber...“ „Was aber? Wo ist das Problem?“ „Tony“, gibt Kate tonlos von sich, so dass sie Forensikerin aufgedreht von ihrem Hocker springt und nachhakt: „Du hast dich in Anthony DiNozzo verliebt?“ „Nein“, ruft die junge Frau erschrocken aus, doch dann hält sie plötzlich inne und fügt leise hinzu: „Wir haben uns geküsst.“ Es passiert nicht oft, dass Abby sprachlos ist, aber mit dieser Aussage ist dies tatsächlich eingetroffen, so dass sie einige Zeit braucht, ehe sie verwirrt fragt: „Wann? Wo? Küsst er gut?“ Ein leichtes Schmunzeln schleicht sich auf die Lippen der Agentin, denn diese Neugier ist typisch für ihre Freundin, so dass sie erzählt: „Er war vor ein paar Tagen bei mir, weil mich der Fall ziemlich mitgenommen hat. Wir haben zusammen gegessen, geredet, und das hat wirklich gut getan. Als er dann gehen wollte, haben wir uns geküsst.“

Einige Minuten herrscht im Labor Stille, denn die Forensikerin muss diese Neuigkeiten erst verarbeiten, während Kate gedankenverloren in ihrem Salat herumstochert. „Was hast du jetzt vor? Ich meine, ihr seid ja anscheinend nicht zusammen, sonst hättest du keine Verabredung mit einem anderen Mann gehabt“, durchbricht Abby nachdenklich das Schweigen, woraufhin die Agentin den Kopf schüttelt und dann erwidert: „Du kennst Regel 12. Außerdem..., es ist DiNozzo. Er hat nie Beziehungen. Er ist... eben DiNozzo.“ „Jetzt tust du ihm aber Unrecht. Gib ihm eine Chance.“ Erneut schüttelt die junge Frau den Kopf, ehe sie erklärt: „Ich will meinen Job nicht wegen einer Sache verlieren, die ohnehin keine Zukunft hat.“ Mit diesen Worten umarmt sie ihre Freundin und verlässt das Labor, um nicht zu spät von ihrer Mittagspause zurückzukehren. Kaum haben sich die Glastüren mit einer leisen Zischen hinter ihr geschlossen, klingelt ihr Handy erneut, so dass sie es aus der Tasche nimmt. Auch ohne einen Blick auf das Display zu werfen, weiß sie, dass es Drew ist, der bereits zum wiederholten Mal an diesem Tag versucht, sie zu erreichen. Für einen Moment zögert sie, bevor sie das Gespräch annimmt: „Todd. … Hallo Drew. … Es geht mir gut. Ich bin nur ziemlich mit Arbeit zugedeckt. … Ich fand es wirklich schön gestern Abend, aber zur Zeit bin ich durch diesen Fall voll eingespannt. … Es tut mir leid, aber ich rufe Sie an.“ Mit einem leisen Seufzen beendet Kate den Anruf und steckt das Telefon wieder ein, bevor sie in den Aufzug tritt, der gerade mit einem leisen 'Pling' seine Türen öffnet, und sich dort an die kühle Metallwand lehnt. Für einige Sekunden schließt sie die Augen, genießt die Stille, die sie an diesem Ort umgibt und versucht, die wirren Gedanken, die auf sie einstürmen, aus ihrem Kopf zu verbannen. Es ist ihr nicht leicht gefallen, den jungen Mann so abzuweisen, denn er war stets sympathisch und zuvorkommend, doch solange sie ihre Empfindungen nicht geordnet hat, wäre es einfach nicht fair, sich weiterhin mit ihm zu treffen. Vielleicht würde es ihr endlich besser gehen, wenn sie diesen mysteriösen Fall endlich abgeschlossen hätten, denn ständig die Bilder eines ermordeten Schneewittchens vor sich zu haben, trägt nicht dazu bei, dass sich ihr Gemütszustand ändert. Immer wieder verfolgen sie die Bilder ihres seltsamen Traumes, bevor sie sich mit denen des toten Special Agents vermischen und sie nicht wieder loslassen wollen. Warum nur beschleicht sie in den letzten Tagen immer öfter dieses beklemmende Gefühl, beinahe als würde sie verfolgt?

Doch auch als sie einige Stunden später ihre Wohnung betritt, will sich die erhoffte Entspannung in ihrem Inneren nicht einstellen. Sie hat gehofft, ihre Arbeit und diesen seltsamen Fall hinter sich lassen zu können, um endlich wieder einmal abzuschalten, aber dies scheint ihr nicht gelingen zu wollen. Auch das Gespräch mit Abby hatte ihr nicht geholfen, obwohl es ihre beste Freundin normalerweise immer schafft, sie aufzumuntern. Doch im Moment ist ihr einfach alles zu viel, die Ermittlungen, die nicht voran gehen wollen, und die Sache mit Tony, die sie noch immer nicht loslässt. Aus diesem Grund greift sie zu ihrem persönlichen Notfallplan zum Stressabbau, indem sie sich mit einem heißen Tee in ein beruhigendes Schaumbad legt. Die Kerzen, die sie um die Wanne aufgestellt hat, verbreiten ein geheimnisvolles Licht und malen verzerrte Schatten an die Wände des Badezimmers. Ein wohlriechender Duft von Jasmin und Lavendel hat sich ausgebreitet, der langsam seine entspannende Wirkung entfaltet. Nur der leise Klang klassischer Musik durchbricht die wohltuende Stille, in die der Raum gehüllt ist, so dass Kate sich zurück lehnt und erschöpft die Augen schließt. Doch leider kann sie die angenehme Ruhe nicht lange genießen, denn auch hier lassen sie die Ereignisse der vergangenen Tage nicht los. Dieses Mal ist es jedoch nicht das Bild des toten Schneewittchens, das sie verfolgt, sondern jener atemberaubender Kuss, den sie so verzweifelt versucht zu vergessen. Nicht einmal die Verabredung am letzten Abend hatte sie ablenken können, so charmant und aufmerksam ihr Begleiter auch war. Wenn diese verwirrenden Gefühle in ihrem Inneren nicht wären, hätte sie vermutlich seiner Einladung für ein zweites Date zugestimmt. Doch etwas in ihr hatte sich einfach gegen diese Aussicht gewehrt, beinahe als würde sie ihre Intuition vor ihm beschützen wollen. Genervt schüttelt die Agentin bei diesem Gedanken den Kopf, um diese verworrenen Überlegungen endlich daraus zu verbannen. Dieser verdammte Kuss hatte sie vollkommen aus der Bahn geworfen, obwohl es schließlich nur eine harmlose Sache war. Vermutlich interpretiert sie nur aus diesem Grund in ihren seltsamen Traum so viel hinein und sieht hinter jedem Schatten einen Verfolger. Sie nimmt sich vor, Drew anzurufen, wenn dieser verzwickte Fall endlich abgeschlossen ist und sie wieder einen freien Kopf hat. Immerhin trifft man nicht an jedem Tag einen Mann wie ihn, der nicht nur zuvorkommend und sympathisch, sondern auch unterhaltsam und witzig ist.
 
AW: [NCIS] Drops of Blood falling down in Snow

Und schon wieder gibt es was neues.
Ab jetzt geht es wieder einmal pro Woche weiter.
Dann wünsch ich euch viel Spaß beim Lesen.

LG Claudia


Kapitel 15: „Another sad End is waiting“
Washington D.C., 09. Januar 2005

Mit einem leisen Stöhnen versucht der Agent, seine schmerzenden Glieder zu strecken, als ihn das durchdringende Klingeln seines Handys aus dem Schlaf reißt. Wie so oft findet er sich im Keller unter seinem Boot wieder, ehe er sich langsam erhebt, zur Werkbank geht und sein Telefon aus einem der Gläser, in denen er normalerweise Schrauben und Nägel aufbewahrt, nimmt. Nur das diffuse Licht einer nackten Glühbirne erhellt den ansonsten in Dunkelheit gehüllten Raum, was nahe legt, dass es noch mitten in der Nacht ist. Ein Blick auf das Display, das einen unbekannten Gesprächspartner anzeigt, versetzt umgehend den Instinkt des Teamleiters in Alarmbereitschaft, als er das Telefonat annimmt: „Ja, Gibbs.“ An das glatte Holz des Bootsrumpfes gelehnt, registriert er die näselnde Stimme, mit der er bereits vor wenigen Tagen gesprochen hatte: „Guten Morgen, Agent Gibbs. Ich hoffe, ich habe Sie nicht aus dem Schlaf gerissen.“ Ohne auf die Worte des Anrufers zu reagieren, fragt dieser bestimmt: „Was wollen Sie?“ Doch statt einer Antwort dringt lediglich ein hämisches Lachen an seine Ohren, ehe der Unbekannte erklärt: „Ich hoffe, sie hat ihnen gefallen. Denn ich habe ein neues Geschenk für Sie. Folgen Sie erneut dem Fairy Trail, und suchen Sie den alten Pavillon am Ufer des Anacostia Rivers auf!“ Mit diesen Worten ist die Verbindung abrupt unterbrochen, so dass der Chefermittler umgehend eine Nummer wählt: „McGee, ich hatte gerade einen neuen Anruf. Fahr ins Hauptquartier und kümmere dich darum!“ Ohne einen weiteren Gruß, beendet er das Gespräch, bevor er Kate und Tony über die zweite Leiche informiert und sie an den, von dem Unbekannten genannten, Ort bestellt. Danach fährt er sich seufzend über die Augen, um den letzten Schlaf daraus zu vertreiben, ehe er die Holztreppe nach oben eilt und die Kaffeemaschine anstellt, denn nur mit einer hohen Dosis Koffein wird es ihm im Moment gelingen, wieder einen einigermaßen klaren Kopf zu bekommen. Innerhalb weniger Minuten hat ihn eine eiskalte Dusche vollends erwachen lassen, bevor er sich umgezogen hat und in seine Küche zurückkehrt, wo er einen großen Becher der starken heißen Flüssigkeit zu sich nimmt.

Als Kate gegen fünf Uhr Morgens ihren Wagen auf dem kleinen Parkplatz anhält und aussteigt, stellt sie fest, dass der Truck des NCIS bereits am Tatort steht, ihr Partner jedoch noch nicht zu sehen ist. Seufzend leert sie ihren Kaffeebecher, ehe sie ihren Schal enger um den Hals schlingt und den Reißverschluss der Dienstjacke so weit wie möglich schließt. Nachdem sie ihren Ausrüstungskoffer aus dem Laderaum des Trucks genommen hat, passiert sie die Absperrung, die von zwei Officers der United States Park Police bewacht wird. Zögerlich setzt die Agentin einen Fuß vor den anderen und nähert sich langsam dem kleinen historischen Pavillon, der sich mitten auf der Wiese befindet. Das schimmernde Licht des abnehmenden Mondes erhellt ihren Weg nur spärlich, dennoch kann sie ihren Vorgesetzten sehen, der sich bereits einen Überblick über die Situation verschafft. Sie weiß, was sie an diesem Ort erwarten wird, denn Gibbs hatte ihr am Telefon mitgeteilt, dass sein anonymer Anrufer die zweite Leiche angekündigt hat. Dieses Mal hat dieser sich jedoch eine neue Art der Präsentation seines Werkes ersonnen, denn als sie sich dem überdachten Bau nähert, sieht sie eine Gestalt unbeweglich auf den Stufen liegen. Für einige Momente hält Kate inne und starrt auf die junge Frau, deren weißes Kleid und blasse Haut sich kaum von der Schneedecke abheben, die sie einhüllt. Lediglich die kohlrabenschwarzen Haare und die rot geschminkten Lippen heben sich unnatürlich von der farblosen Schicht ab. Die Eiskristalle um sie herum glitzern mysteriös im silbernen Schein des Mondes und lassen den Anblick noch gespenstischer und unwirklicher erscheinen. Plötzlich wird die Stille, die diesen Ort umgibt, durch das Knirschen des Schnees unter den Schuhsohlen sich nähernder Schritte durchbrochen, die abrupt verstummen. Die Agentin jedoch scheint, dieses Geräusch nicht zu realisieren, denn sie ist vollkommen unfähig ihren Blick von diesem grotesken Bild abzuwenden. Erst Tonys besorgte Stimme reißt sie aus ihrer Trance: „Ist alles in Ordnung mit dir, Kate?“ Erschrocken dreht sie sich zu ihm und sieht ihn an, so dass ihm unwillkürlich ein Schauer über den Rücken läuft, denn seine Partnerin ist extrem blass, während ihre Augen einen entsetzten Ausdruck angenommen haben. Sie hat Mühe, sich wieder zu sammeln und ihm zu antworten, um sein Unbehagen zu zerstreuen: „Mir geht es gut. Wirklich. Ich habe nur schlecht geschlafen.“ Sein zweifelnder Blick zeigt ihr deutlich, dass er diesen Worten keinen Glauben schenkt, doch er nimmt ihr nur die Kamera aus der Hand und erklärt: „Ich mache Fotos. Kümmere du dich um die Spurensicherung.“ Daraufhin schenkt sie ihm lediglich ein dankbares Lächeln, denn ihre Stimme ist mehr als zittrig, so dass sie nicht in der Lage ist, etwas zu erwidern.

„Ducky, was kannst du mir sagen?“, wendet sich der Chefermittler an den Gerichtsmediziner, als dieser neben ihn tritt und sich über die Leiche beugt. Der Ältere lässt seufzend seinen Blick über den Körper der Toten schweifen und erklärt dann Kopf schüttelnd: „Es tut mir leid, Jethro. Zuerst Lisa und nun Agent Blackadder.“ Einige Sekunden hält er nachdenklich inne, ehe er seine Lebersonde herausholt und den vorläufigen Todeszeitpunkt errechnet: „Ausgehend von den winterlichen Temperaturen würde ich sagen, auch sie wurde gegen Mitternacht ermordet.“ Vorsichtig öffnet der Pathologe den Mund der jungen Frau und nimmt erneut den unverkennbaren Geruch wahr, so dass er erläutert: „Vermutlich ist erneut die Todesursache eine Cyanidvergiftung. Ihre Haut weist ebenfalls die typische rötliche Färbung auf.“ Mit einem wortlosen Nicken verdeutlicht Gibbs, dass der Pathologe die Leiche abtransportieren und zur Obduktion ins Hauptquartier bringen kann. Ehe der Agent sich jedoch nach seinem Team umsehen kann, ertönt Tonys entsetzte Stimme: „Oh mein Gott, Vivian.“ Durch diesen Ausruf alarmiert, nähert sich nun auch Kate dem Opfer, die verwirrt fragt: „Du kennst sie?“ „Wir waren Kollegen. Special Agent Vivian Blackadder. Sie war beim FBI und gehörte dann für ein paar Monate zu unserem Team, ehe sie die Observation eines Terroristen vermasselt hat“, gibt der junge Mann tonlos zurück, doch auch ohne eine weitere Erklärung kann sich seine Partnerin das Ende ihrer Zusammenarbeit selbst erklären. Unwillkürlich hat sich eine seltsame Stille zwischen den Kollegen ausgebreitet, denn auch ihr Vorgesetzter ist erschüttert von dem Verlauf dieses Falles. Sowohl Kate als auch Tony können ihm ansehen, dass seine Laune in den letzten Minuten noch weiter nach unten gesunken ist, als zuvor. „Kümmert euch um Fotos, Skizze und Spuren! Ich befrage die beiden Officer“, weist er in bestimmtem Ton an und verschwindet in der Dunkelheit auf dem Weg zum Parkplatz. Währenddessen mustert die Agentin ihren Partner prüfend, der noch immer unbeweglich auf die Tote zu seinen Füßen starrt. „Ich kann die Fotos auch selbst machen“, bietet sie vorsichtig an, was den jungen Mann aus seinen Überlegungen reißt, so dass er den Kopf schüttelt und erwidert: „Das ist nicht nötig, Kate. Ich mache das schon. Trotzdem danke.“
 
AW: [NCIS] Drops of Blood falling down in Snow

aww Viviane.. wenn ich mich recht erinnere war sie die letzte Partnerin, bevor Kate ins Team kam. Heißt das, dass Kate das nächste Opfer ist? Oder geht der Mörder nicht chronologisch vor?
bin ja mal gespannt wie das alles noch weitergeht und vor allem wann Gibbs und Tony endlich bemerken, dass Kate nicht "okay" ist ;) ich finde Tony sollte sie trösten *kicher*

freu mich auf den nächsten Teil!

lg syd
 
AW: [NCIS] Drops of Blood falling down in Snow

Hey syd!

Danke fürs Kommi dalassen.
Genau, Vivian hat in den beiden JAG-Folgen mitgespielt.
Hab die Epis leider nie gesehen und nur drüber gelesen.
Aber ich dachte, sie paßt gut in meine Story.
Also, dann geht es mal weiter.
Wünsch wie immer viel Spaß.

LG Claudia


Kapitel 16: „Unexpected Discoveries“
Washington D.C., 09. Januar 2005

Genauso schweigsam wie die Untersuchung des Tatortes verlaufen auch nach der Rückkehr ins Hauptquartier die ersten Nachforschungen. Unruhig wirft Kate immer wieder einen Blick zu dem ihr gegenüberliegenden Schreibtisch, doch ihr Partner scheint, in seine Akten vertieft zu sein. Da McGee noch immer versucht, gemeinsam mit Abby hinter die Identität des anonymen Anrufers zu kommen und ihr Vorgesetzter sich gerade auf den Weg in die Pathologie gemacht hat, geht sie zu Tonys Arbeitsplatz und lehnt sich an seinen Tisch. Unsicher, was genau sie zu ihm sagen soll, sieht sie ihn nur still an, so dass er schließlich den Kopf hebt und erklärt: „Es geht mir gut.“ Aus seiner Stimme kann sie deutlich heraushören, dass diese Worte gelogen sind, denn der Tod seiner früheren Kollegin nimmt ihn mehr mit, als er zugeben will. Dennoch geht die junge Frau nicht darauf ein, sondern fragt: „Hast du sie gut gekannt?“ Nachdenklich schüttelt er den Kopf und erwidert dann grinsend: „Sie war eine ehemalige FBI-Agentin. Ich glaube, sie hat sich bei uns nie wirklich wohlgefühlt. Du kennst ja Gibbs' Abneigung gegen die Vereine mit den drei Buchstaben.“ Nun muss auch Kate unwillkürlich lächeln, doch dann hakt sie ernst nach: „Was ist damals passiert?“ Mit einem leisen Seufzen fährt er sich durch die Haare und lehnt sich dann in seinem Stuhl zurück, bevor er erzählt: „Wir haben einen mutmaßlichen Terroristen beobachtet. Dann hat sie uns auffliegen lassen, so dass Gibbs nur in letzter Sekunde eine Katastrophe verhindern konnte. Du kannst dir sicher vorstellen, dass er sie nach diesem Zwischenfall in hohem Bogen aus dem Team geworfen hat.“ Mit einem leichten Nicken signalisiert sie ihr Verstehen, doch es gibt eine Frage, die ihr unaufhörlich im Kopf herumspukt, aber die sie nicht wagt auszusprechen. Nun ist es an ihrem Partner, sie prüfend zu mustern, ehe er hinzufügt: „Wir waren nur Kollegen. Ich war nicht mal mit ihr befreundet. Es war einfach seltsam, das Opfer dieses Verrückten zu kennen.“ „Ich wollte nicht...“, beginnt die junge Frau verlegen, doch Tony gibt beruhigend zurück: „Das weiß ich. Ich will nur, dass du meine Reaktion richtig verstehst.“

Das leise 'Pling' kündigt das Eintreffen des Aufzuges an, so dass die junge Frau eilig zu ihrem eigenen Arbeitsplatz zurückkehrt und sich erneut in ihre Akten vertieft. Nur Sekunden später tritt der Chefermittler heraus, geht zu seinem Schreibtisch und stellt die beiden Kaffeebecher darauf ab, ehe er sich auf seinem Stuhl niederlässt. Ohne ein Wort von sich zu geben, stehen die beiden Agenten auf und beginnen, über ihre Nachforschungen Bericht zu erstatten: „Special Agent Vivian Blackadder, 38 Jahre alt. Sie hat fünf Jahre lang beim FBI in D.C. gearbeitet, bevor sie zum NCIS kam. Hier war sie dann für sechs Monate, bevor sie die letzten zwei Jahre im Innendienst der Homeland Security beschäftigt war.“ Mit dieser Aussage beendet Tony seine Ausführungen, so dass Kate fortfährt: „Sie wohnt in Georgetown. Es liegen keine Beschwerden gegen sie vor. Ihre Kollegen beschreiben sie als zuverlässig, aber keiner von ihnen kannte sie näher. Seit dem Tod ihres Bruders bei dem Anschlag auf die USS Cole im Jahre 2000 hatte sie keinen Kontakt mehr zu ihren Eltern.“ Gibbs hatte bereits erwartet, dass sie nicht so einfach wichtige Erkenntnisse erhalten würden und nickt nur schweigend, ehe er berichtet: „Duckys Vermutungen haben sich bestätigt. Auch sie starb gegen Mitternacht durch eine Cyanidvergiftung. Es gibt keinerlei Abwehrverletzungen, also muss sie unseren Täter gekannt haben.“ Mit diesen Worten erhebt er sich und geht zielstrebig zum hinteren Fahrstuhl, so dass ihm seine Agenten eilig folgen. Beim Betreten des Labors schallt ihnen die typische laute Musik entgegen, die der Teamleiter jedoch durch einen Griff verstummen lässt. Sein finsterer Blick lässt sogar Abby umgehend schweigen, die bereits zu einer Beschwerde ansetzten will, so dass er sich an McGee wendet: „Was kannst du mir über den Anruf sagen?“ Mit einem leisen Seufzen fasst er seine Erkenntnisse zusammen: „Der Täter hat das gleiche Prepaid-Handy benutzt wie beim letzten Mal. Das Telefonat war zu kurz, um den genauen Standpunkt zu ermitteln. Ich kann nur sagen, dass er sich wieder im Anacostia Park in der Nähe des Tatortes aufgehalten hat. Da er es sofort ausgeschalten hat, kann ich es auch nicht orten.“ Der junge Mann ist sich bewusst, dass diese Mitteilung seinen Boss nicht erfreuen wird, doch dieser ist keineswegs davon überrascht.

Ohne weiter auf seinen jüngsten Agenten einzugehen, wendet er sich an die Forensikerin, in der Hoffnung, dass wenigstens sie einen Hinweis gefunden hat: „Abbs, was hast du für mich?“ Mit einem frechen Grinsen auf den Lippen wendet sich sich ihrem Vorgesetzten zu und erklärt aufgedreht: „Es ist alles wie bei unserem ersten Opfer. Sie hat das Cyanid durch den Apfel aufgenommen. Die Schuhabdrücke stimmen mit denen des ersten Tatorts überein. Auch ihre Haare sind dunkler gefärbt worden. Mein Massenspektrometer überprüft noch die Zusammensetzung.“ Mit diesen Worten hält sie inne und sieht ihren Boss herausfordernd an, so dass dieser sie erneut mit einem aufgebrachten Blick bedenkt. „Würdest du mir freundlicherweise mitteilen, was dich an dieser Tatsache so erfreut?“, hakt der Chefermittler ungeduldig nach, so dass die Angesprochene erwidert: „Gar nichts. Aber ich habe auf dem Kamm einen Fingerabdruck gefunden.“ Nach dieser Aussage hat sich eine unerwartete Stille in dem Labor ausgebreitet, denn die Agenten haben nicht erwartet, einen derart deutlichen Hinweis auf ihren Täter zu finden. „Wieso hat er dieses Mal einen Fingerabdruck hinterlassen?“, überlegt schließlich Tony nachdenklich und bricht damit das Schweigen, so dass seine Partnerin vermutet: „Irgendetwas muss ihn dazu gebracht haben, unvorsichtig zu werden.“ „Ich will wissen, zu wem der Abdruck gehört“, meint daraufhin Gibbs bestimmt, ohne auf die Beiden einzugehen, so dass die Forensikerin beschwichtigend zurückgibt: „Er läuft bereits durch die Datenbanken. Du weißt, man kann die Wissenschaft nicht hetzen, mein silberhaariger Fuchs.“ „Unser Mörder hat zwei ehemalige Mitglieder deines Teams umgebracht. Das heißt, er ist im Grunde hinter dir her. Vermutlich will er, dass du ihn jagst, Boss“, meldet sich erneut sein dienstältester Agent zu Wort, doch Kate schüttelt bestimmt den Kopf und erläutert: „Das passt nicht ins Profil. Gibbs ist nicht das Ziel. Er will uns damit nur von etwas ablenken.“ In diesem Moment unterbricht das schrille Klingeln eines Handys die Diskussion, so dass der Chefermittler dieses aus der Tasche zieht und prüfend auf das Display blickt, das einen unbekannten Teilnehmer anzeigt. Mit einem Handzeichen veranlasst er McGee dazu, sich an den Computer zu setzen und den Standpunkt des Anrufers zu ermitteln, während er das Gespräch annimmt: „Ja, Gibbs.“ Am anderen Ende der Leitung ertönt wie erwartet die unheimliche Stimme ihres Unbekannten, der mit spöttischem Unterton krächzt: „Die beiden Leichen waren ein kleines Kunstwerk. Jede für sich. Nicht wahr, Agent Gibbs? Doch mein größtes Meisterwerk muss ich erst noch vollenden. Seien Sie gespannt. Aller guten Dinge sind drei.“
 
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ui creepy, i like it ^^ ich mag Tonys Theorie btw lieber.. das verspricht mehr Spannung ;) ich will nur nicht, dass Kate dann als Gibbs' Leibwächter angesetzt wird.. am Ende kriegt sie noch ne Kugel in den Kopf -_-
der Anruf ist seltsam, bisher kam der immer erst nachdem der Mord begangen wurde und zwar gegen Mittenacht.. warum hats der Täter plötzlich so eilig?

bin schon sehr auf die Fortsetzung gespannt :)

lg syd
 
AW: [NCIS] Drops of Blood falling down in Snow

Und auch hier gibt es ein neues Kapitel für euch.
Wie immer wünsch ich viel Spaß beim Lesen.

LG Claudia


Kapitel 17: „It's just a Dream“
Washington D.C., 09. Januar 2005

Als der Unbekannte das Gespräch abrupt beendet, blickt Gibbs umgehend zu seinem jüngsten Agenten, der jedoch den Kopf schüttelt und erklärt: „Die Zeit hat nicht gereicht. Er ist östlich des Anacostia Parks, aber ich konnte seinen Standort nicht näher ermitteln.“ Bei dieser Aussage legt der Chefermittler das Handy unsanft auf dem Tisch ab und fährt sich genervt durch die Haare. Tony, der das Telefonat schweigend verfolgt hat, meint nun nachdenklich: „Er ist hinter deinen ehemaligen Agentinnen her. Und jetzt ist er auf der Suche nach seinem dritten Opfer.“ „Was willst du damit sagen, DiNozzo?“, fragt sein Vorgesetzter ungeduldig zurück, so dass dieser seine Überlegungen näher ausführt: „Paula Cassidy. Sie ist die Einzige, die...“ Doch noch ehe er seinen Satz beenden kann, wird er bereits von seinem Boss unterbrochen: „Abby, finde heraus, wo sie sich im Moment aufhält!“ Die Angesprochene wendet sich eilig ihrem Computer zu und lässt ihre Finger rasant über die Tastatur wandern, bevor sie erwidert: „Sie war bis gestern mit der USS Ronald Reagan auf See. Zur Zeit ist sie in Norfolk.“ „Nein Gibbs, das passt überhaupt nicht ins Profil“, mischt sich erneut Kate ein, doch er wehrt ab: „Das hast du schon gesagt. Ich werde das Risiko nicht eingehen, falls du dich irrst. McGee, wir fahren nach Norfolk.“ Mit dieser Anweisung begibt er sich zum Aufzug, doch sein ranghöchster Agent folgt ihm und erklärt: „Ich werde mitkommen.“ Daraufhin bleibt der Teamleiter abrupt stehen und macht unmissverständlich klar: „Du wirst mit Kate hier bleiben. Ich will, dass ihr allen Spuren nachgeht, für den Fall, dass sie Recht hat.“ „Aber Gibbs, ...“, will er bereits widersprechen, doch ein unsanfter Klaps auf den Hinterkopf lässt ihn umgehend verstummen, so dass er sich die schmerzende Stelle reibt und schließlich zustimmend nickt. Als sich die Fahrstuhltüren hinter den beiden Agenten geschlossen haben, wendet sich Tony genervt an seine Partnerin: „Lass uns nach oben gehen und weiter suchen. Abbs, ruf uns an, wenn du etwas gefunden hast!“ Mit diesen Worten ist er durch die automatische Schiebetür verschwunden, so dass Kate Mühe hat, ihm zu folgen und schließlich meint: „Sie kann auf sich aufpassen.“ „Ich mache mir keine Sorgen um sie“, gibt er abweisend zurück, doch sie kann in seinen Augen lesen, dass dies eine Lüge ist, und diese Tatsache fühlt sich unerwartet schmerzhaft an. Dennoch erwidert sie nichts auf seine Aussage, sondern blickt schweigend auf die Anzeige des Aufzuges, der kurz darauf seine Türen öffnet.

Es ist später Nachmittag, als sich die letzten blassen Strahlen der Herbstsonne durch die kahlen Baumkronen am Horizont kämpfen, bevor sie endgültig von dem aufsteigenden Nebel und der herein brechenden Dämmerung vertrieben werden. Das kleine Mädchen hat im Kreis ihrer Freunde ausgelassen das Fest genossen, zu dem sich viele Kinder eingefunden haben, die sie aus der Schule kennt. Das fröhliche Lachen der kleinen Gäste ist übermütig durch das großzügige Haus geschallt, bis zu jenem Moment, als lautes Geschrei und ohrenbetäubendes Scheppern die heitere Stimmung zerstört hat. Eine junge Frau bahnt sie einen Weg durch die Menge der aufgebrachten Eltern und erschrockenen Kinder, bevor sie das kleine Mädchen an der Hand nimmt und besorgt fragt: „Ist alles in Ordnung, Katie?“ Die Angesprochene blickt ihre Mutter mit großen Augen an und nickt dann wortlos, so dass diese hinzufügt: „Geh schon ins Auto, und warte dort auf mich!“ „Aber Mom, er hat doch nur...“, versucht sie zu erklären, doch die Ältere schüttelt bestimmt den Kopf und wiederholt: „Caitlin, setz dich ins Auto!“ Mit einem letzten Blick zu dem Jungen, der zusammengesunken auf der Treppe im Flur sitzt und nicht wagt aufzusehen, geht sie nach draußen, um in den Wagen zu steigen. Währenddessen wendet sich die Mutter zornig an den Elfjährigen: „Wie kommst du dazu, hier solch ein Theater zu veranstalten? Reicht es nicht, dass du uns zu Hause ständig das Leben schwer machst? Du wirst Mrs. Danes den Schaden, den du angerichtet hast, von deinem Taschengeld bezahlen.“ Erst bei dieser Aussage blickt der Junge auf und erwidert: „Aber sie waren gemein zu mir und haben mich alle ausgelacht. Sie haben Waisenkind zu mir gesagt.“ Seine Stimme wird mit jedem Wort zunehmend aufgebrachter, doch die junge Frau unterbricht ihn: „Du kannst nicht immer um dich schlagen, wenn dir etwas nicht passt. Wann lernst du das endlich? Du wirst jetzt zu Mrs. Danes gehen und dich für dein ungezogenes Verhalten entschuldigen!“ Doch der Elfjährige springt auf, schüttelt widerwillig den Kopf und schreit: „Du hast mir gar nichts zu sagen. Du bist nicht meine Mutter.“, ehe er wutentbrannt nach draußen läuft und auch ihre empörten Rufe ignoriert, die ihm folgen: „Andy, komm sofort zurück!“

„Andy.“ Abrupt schreckt die Agentin aus ihrem Traum auf, so dass ihr Partner verwundert von seinen Akten aufsieht und sie besorgt mustert. Der größte Teil des Hauptquartiers liegt bereits im Dunkeln, denn der Feierabend wurde schon vor einigen Stunden eingeläutet. Nur der Bereich ihres Teams ist noch in das diffuse Licht der Schreibtischlampen und Computerbildschirme getaucht. Der plötzliche Aufschrei hat unerwartet die Stille des Großraumbüros zerissen, aus dem um diese Uhrzeit die Hektik des Arbeitstages schon lange verschwunden ist. Während Kate versucht, den Schlaf aus ihren Augen zu vertreiben und wieder einen klaren Kopf zu bekommen, steht Tony auf und geht zögernd zu ihrem Arbeitsplatz. Für eine Weile bleibt er schweigend vor ihrem Schreibtisch stehen, doch als sie ihn einfach ignoriert, fragt er vorsichtig: „Hast du schon wieder schlecht geträumt?“ Die junge Frau blickt ihn jedoch nicht an, um zu verhindern, dass er ihr in die Augen sehen kann, als sie ausweichend antwortet: „Es war nur so ein blöder Traum, der nichts zu bedeuten hat.“ Dennoch erkennt er an ihrer unsicheren Stimme, dass es nicht so belanglos war, wie sie ihm gern glauben machen will. Aber sie zu einer Antwort zu drängen, würde lediglich dazu führen, dass sie sich noch mehr verschließt, und vielleicht vertraut sie sich ihm doch irgendwann an. „Ist wirklich alles in Ordnung?“, hakt er deshalb nur nach, so dass sie bestimmt nickt und meint: „Ja. Der Fall ist eben sehr stressig. Wir alle haben in letzter Zeit zu wenig geschlafen und sind einfach überarbeitet.“ Nun hebt sie doch den Kopf und sieht ihrem Kollegen in die Augen, die sie noch immer fragend mustern, so dass sie schließlich hinzufügt: „Ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass mich jemand verfolgt. Ich glaube ständig, dass mich jemand beobachtet.“ „Du wirst verfolgt?“, ruft ihr Kollege alarmiert aus, doch sie winkt beruhigend ab: „Das ist sicher nur Einbildung.“ Bei diesen Worten nickt er zögernd, doch er ist viel zu sehr abgelenkt, als dass er ihre Aussage wirklich realisiert hätte, denn seine Gedanken sind bereits weit von ihrer Unterhaltung abgeschweift. Aus diesem Grund erklärt er lediglich abwesend: „Du hast vermutlich Recht.“ Noch immer hat der Agent zu sehr mit seinen eigenen Empfindungen zu kämpfen, so dass sein Ermittlerinstinkt keine Chance hat. In ihrer Nähe zu sein und ihr in die Augen zu blicken, löst ein Chaos der Gefühle in seinem Inneren aus, so dass er versucht, sich wieder auf den Fall zu konzentrieren.
 
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oh no ich hoffe Paula geht es gut, ich mag die Frau echt gern! Außerdem hätte Tony mit Gibbs zu ihr fahren sollen ^^ das hätte so ein feines Knistern zur Folge gehabt :verliebt: :D
der Traum war diesmal endlich ein wenig aufschlussreich.. Andy heißt der gute Junge also und er war adoptiert.. oder zumindest war er nicht ihr leiblicher Bruder. Also das kann ja bei so nem 11-jährigen Jungen zu ganz schönen Komplexen führen, aber ob er der Mörder ist, bin ich noch nicht ganz überzeugt.

Ich bin außerdem etwas verwirrt.. hat der Fall nun eher mit Gibbs zu tun oder mit Kate.. ist es nur Zufall, dass die Opfer so verkleidet sind und es geht dem Mörder eigentlich nur um Gibbs und gar nicht um Kate?

bin jedenfalls schon sehr gespannt auf das nächste Kapitel :)

lg syd
 
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Hey syd!

Und schon wieder vielen lieben Dank für dein FB.
Leider wird mit dem neuen Kapitel nur eine deiner Fragen beantwortet.
Trotzdem wünsche ich viel Spaß beim Lesen.

LG Claudia


Kapitel 18: „Surprising Confessions...“
Washington D.C., 09. Januar 2005

Das angespannte Schweigen, das sich unvermittelt zwischen den Beiden ausgebreitet hat, wird schließlich durch Kate gebrochen, die nun ihrerseits ihren Partner skeptisch mustert: „Was ist los, Tony? Machst du dir Sorgen um Paula? Du weißt, dass Gibbs und McGee alles tun, um sie zu beschützen.“ Ein leises Seufzen erklingt, als er seine wirren Gedankengänge endgültig verdrängt und in die hinterste Ecke seines Kopfes verbannt hat. Er geht einige Schritte auf sie zu, um ein wenig Zeit für seine Antwort zu gewinnen, ehe er sich an einen der halbhohen Schränke neben ihrem Schreibtisch lehnt und dann erwidert: „Ich dachte, du glaubst nicht, dass unser Mörder hinter ihr her ist.“ Die junge Frau zuckt wortlos mit den Schultern und wendet ihren Blick von ihm ab, um erneut auf eine der Akten vor sich zu starren. Nach einer Weile vernimmt der Agent schließlich ihre leise Stimme: „Vielleicht hat Gibbs ja doch Recht mit seinem Verdacht. Möglicherweise ist der Mörder wirklich hinter Paula her, und ich liege mit meinem Profil falsch.“ Verwundert registriert er diese Aussage seiner Kollegin, denn er kannte es bisher nicht von ihr, dass sie so an sich und ihren Fähigkeiten zweifelt. Liegt es wirklich nur an diesem Fall, dass sie sich so anders verhält? Noch immer sieht sie ihn nicht an, so dass er fragt: „Welchen Grund hast du, das zu glauben?“ Erst bei diesen Worten hebt sie ihren Blick, weicht aber weiterhin seinen Augen aus und antwortet: „Dieser Fall löst Erinnerungen in mir aus, dass ich einfach nicht mehr objektiv bin. Nicht sein kann. Gibbs vertraut seinem Instinkt, der ihn niemals trügt.“ Tony schüttelt daraufhin jedoch den Kopf und hakt erneut nach: „Nein, Kate. Lass deine Gefühle aus dem Spiel! Du bist eine der besten Profilerinnen. Was sagt dir, dass du deinem Urteil plötzlich nicht mehr trauen kannst?“ „Und was sagt dir, dass du ihm trauen kannst?“, fragt die Agentin aufgebracht zurück und sieht ihn zum ersten Mal wieder direkt an, als sie hinzufügt: „Vor zwei Stunden noch wolltest du selbst für Paulas Schutz sorgen. Warum bist du plötzlich so sicher, dass sie nicht in Gefahr ist?“ „Weil ich dir und deinem Können vollkommen vertraue.“

„Special Agents Gibbs und McGee, NCIS. Wir müssen umgehend mit Special Agent Cassidy sprechen.“ Mit forschem Ton stellt sich der Teamleiter dem Petty Officer an der Zufahrt des Marine Stützpunktes in Norfolk vor und hält ihm seinen Dienstausweis unter die Nase, doch dieser schüttelt lediglich den Kopf und erwidert: „Es tut mir leid, Agent Cassidy ist momentan in einer dienstlichen Sitzung.“ Die gelangweilten Worte des jungen Mannes lassen die Laune des Chefermittlers jedoch noch weiter sinken, so dass er aufgebracht faucht: „Schaffen Sie sie her! Sonst muss ich Sie wegen Behinderung von Ermittlungen einer Bundesbehörde festnehmen. Sofort!“ Mit einem erschrockenen Nicken nimmt der Angesprochene den Telefonhörer in die Hand und winkt die Agenten nach Beendigung des Gesprächs durch die Schranke. Als die Beiden ihren Dienstwagen abgestellt haben, werden sie von einem weiteren Petty Officer nach drinnen begleitet und in ein Büro gebracht, in dem Paula bereits auf sie wartet. „Was verschafft mir die Ehre Ihres unverhofften Besuches, Agent Gibbs?“, fragt die junge Frau merklich genervt, doch dieser achtet nicht weiter darauf und hakt umgehend nach: „Hat Sie in den letzten Tagen ein unbekannter Mann angesprochen, Agent Cassidy? Vielleicht beim Einkaufen oder in einer Bar?“ „Ich habe den Stützpunkt nicht verlassen, seit ich in Norfolk angekommen bin“, meint sie verwundert, doch der Teamleiter gibt ihr keine näheren Erklärungen, sondern weist sie bestimmt an: „Gut. Ich will, dass das so bleibt, bis unsere Ermittlungen abgeschlossen sind.“ „Und nur um mir das zu sagen, sind Sie hierher gefahren? Das hätten Sie mir auch bei einer Videokonferenz mitteilen können.“ Die Agentin wird zunehmend verwirrter, doch Gibbs wendet sich zum Gehen und fügt, bevor sich die Tür hinter ihm schließt, hinzu: „Ich wollte, dass Sie mich verstehen.“ Nach diesem Abgang trifft ein fragender Blick auf McGee, der jedoch nur mit den Schultern zuckt und kurz erläutert: „Wir haben einen seltsamen Fall, bei dem wir nicht voran zu kommen scheinen. Sie kennen ja Gibbs, wenn er bei seinen Ermittlungen keine Ergebnisse bekommt...“ Er führt diesen Satz nicht zu Ende, doch Paula nickt wissend, schließlich hatte sie bereits mehrfach mit seinem Team zusammen gearbeitet. Mit einem kurzen Händedruck verabschiedet sich nun auch Tim, um nach draußen zum Wagen zu gehen und seinen Vorgesetzten nicht mehr länger warten zu lassen.

Noch immer stehen sich die beiden Agenten gegenüber, sehen sich still in die Augen und versuchen, in denen des Anderen zu lesen. Während Tony in ihren Verwirrung und Zweifel erkennt, steht in den seinen deutlich Unsicherheit und innere Zerissenheit, die sie nicht einzuordnen vermag. Jedes Wort, das über seine Lippen gekommen ist, hat er ernst gemeint, und noch viel mehr, das er bisher nicht ausgesprochen hat, nun aber immer stärker an die Oberfläche drängt. Bisher hatte er sich an ihre Abmachung gehalten, doch dies fällt ihm immer schwerer, je länger er in ihrer Nähe ist. Doch vor allem das Erkenntnis, einen anderen Mann bei ihr wissen zu müssen, lässt ihn nicht mehr los und seine Empfindungen nicht länger verdrängen. Gedankenverloren starrt er auf eine der Akten, die vor ihr liegen, ohne jedoch etwas darauf zu registrieren, so dass sie ihn verwundert ansieht. Nach einigen Sekunden des Schweigens lehnt er sich neben ihrem Stuhl an den Schreibtisch, nimmt ihre Hand und will endlich aussprechen, was ihn so sehr beschäftigt: „Ich muss dir unbedingt etwas sagen, Kate.“ Der Blick in seine unergründlichen Augen zeigt ihr, dass er etwas wichtiges auf dem Herzen hat, so dass sie ihm die Zeit gibt, die richtigen Worten zu finden: „Wir beide kennen uns jetzt seit zwei Jahren, seit zwei wirklich ereignisreichen Jahren. Ich weiß, wir sind eigentlich wie Hund und Katze, aber seit unserem Kuss kann ich an nichts anderes mehr denken. Deine Nähe löst Gefühle in meinem Inneren aus, von denen ich niemals geglaubt hätte, dass ich sie empfinden könnte. Um ehrlich zu sein, habe ich nie wirklich an die Liebe geglaubt. Bis jetzt. Ja, wir waren uns einig, die ganze Sache zu vergessen, aber ich kann das einfach nicht. Ich... Verdammt. Sonst sage ich immer, was ich denke, aber diesmal... Also..., ich glaube, ich habe mich in dich verliebt.“ Nach diesem Geständnis sieht die junge Frau ihren Partner regungslos an und gibt keinen Ton von sich, so dass dieser sie nervös auffordert: „Könntest du bitte etwas dazu sagen! Irgendetwas. Von mir aus, schrei mich an!“ Doch anstatt auf seinen Vorschlag einzugehen, nimmt sie wie in Trance ihre Tasche und ihre Jacke und verschwindet mit einem „Es ist schon spät, und ich habe Hunger. Ich werde uns Essen holen.“ Wie erstarrt blickt Tony ihr nach, bis die sich schließenden Metalltüren des Aufzugs sie seinem Blickfeld entziehen, doch er bewegt sich dennoch nicht von der Stelle, viel zu verwirrt ist er von ihrer Reaktion. Er hätte von Geschrei bis hin zu Vorwürfen alles erwartet, im Grunde wenigstens ein kleines Lächeln erhofft, doch damit hat er ganz sicher nicht gerechnet.
 
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AW: [NCIS] Drops of Blood falling down in Snow

Auch hier geht es mit etwas Verspätung weiter.
Ab jetzt gibt's immer am Do ein Update.
Viel Spaß beim Lesen.

LG Claudia


Kapitel 19: „... cause chaotic Feelings“
Washington D.C., 09. Januar 2005

Als Kate wenig später das Hauptquartier verlässt, schlägt ihr sofort die eisige Luft des Winterabends entgegen, so dass sie ihren Schal enger um den Hals schlingt und ihre Hände in den Taschen vergräbt. Ihr warmer Atem verwandelt sich in der Kälte augenblicklich in weiße Wölkchen, die langsam nach oben steigen, doch sie atmet tief durch, um endlich einen klaren Kopf zu bekommen. Der Himmel ist sternenklar, doch weder dafür noch für die silberne Sichel des Mondes hat sie in diesem Moment einen Blick, als sie gedankenverloren die Straße entlang geht. Die Worte ihres Partners hatten sie vollkommen aus der Bahn geworfen, so dass sie nun verzweifelt versucht, ihr Gefühlschaos zu ordnen. All dies, was er zu ihr sagte, empfindet auch sie seit diesem verhängnisvollen Kuss, doch noch immer versucht sie, sich dagegen zu wehren. Obwohl sie in seinen Augen lesen konnte, dass er jedes einzelne Wort hundertprozentig ernst meinte, ist sie dennoch unsicher, wie sie darauf reagieren soll. Immerhin steht hier mehr auf dem Spiel, als die enttäuschten Gefühle zweier Menschen, schließlich ist da noch Gibbs mit seiner Regel Nummer 12, gegen die sie bereits durch den bloßen Gedanken daran verstoßen. Dennoch muss sie zugeben, dass sie Tony in der letzten Zeit von einer ganz anderen Seite kennenlernte, die hilfsbereit und besorgt um sie war. Dieses Wissen, dass sie ihm wirklich wichtig ist, löst unwillkürlich ein angenehmes Kribbeln in ihrem Inneren aus, wie sie es schon lange nicht mehr bei einem Mann gespürt hatte. Doch nicht nur der Gedanke an ihn löst diese Empfindungen bei ihr aus, auch seine Nähe lässt in ihrem Bauch tausende Schmetterlinge aufgeregt umher flattern. „Hallo Kate. Schön, Sie wiederzusehen.“ Die bekannte Stimme reißt sie abrupt aus ihren Überlegungen, so dass sie ein wenig genervt aufsieht und in die Augen ihres letzten Dates blickt. „Drew, das ist ja eine Überraschung“, erklärt sie bemüht freundlich, doch ihr Gegenüber scheint ihre abweisende Haltung nicht zu bemerken, denn er erwidert: „Lassen Sie uns doch einen Kaffee trinken gehen. Ich kenne eine Straße weiter ein nettes Lokal.“ Mit diesen Worten und ohne ihre Reaktion abzuwarten, nimmt er sie am Arm und biegt in eine kleine Gasse ein. Als Kate sich jedoch gegen seinen Griff wehren will, drückt er unsanft ein Tuch auf ihren Mund, so dass sie bewusstlos zusammenbricht und von dem jungen Mann in einen Transporter am Straßenrand befördert wird.

„Hey Tony, gut, dass du kommst“, begrüßt die Forensikerin den jungen Mann, als dieser das Labor betritt, doch nach einem Blick in sein Gesicht fragt sie besorgt: „Was ist los mit dir? Du siehst so abwesend aus.“ Er kann ein leises Seufzen nicht unterdrücken, ehe er den Kopf schüttelt und erklärt: „Es ist alles in Ordnung. Ich habe in letzter Zeit einfach zu wenig geschlafen.“ Noch immer mustert sie ihn prüfend, denn so ganz mag sie seinen Worten nicht glauben, so dass sie erwidert: „Du solltest es ihr sagen.“ Ein verwirrter Ausdruck zeigt sich auf seinem Gesicht, als er nachhakt: „Was soll ich wem sagen?“ Daraufhin schnappt Abby genervt nach Luft, denn ihr Kollege ist doch sonst nicht so schwer von Begriff, bevor sie ungeduldig erläutert: „Kate. Hast du ihr gesagt, was du für sie empfindest?“ „Was...? Wie kommst du darauf?“ „Ich weiß von dem Kuss. Du kannst mir nichts vormachen, Anthony DiNozzo. Das sieht ein Blinder, dass ihr beiden total ineinander verliebt seid.“ Für einige Sekunden ist der Agent sprachlos, denn er fragt sich, ob sie dies ernst gemeint hat, doch dann besinnt er sich und wechselt hastig das Thema: „Also, was hast du für mich, Abbs?“ Die Angesprochene seufzt leise, doch dann wendet sie sich ihrem Computer zu, blendet das Ergebnis der Fingerabdrucksuche auf dem Plasmabildschirm ein, auf dem der Schriftzug 'Positive Match' erscheint, ehe sie berichtet: „Ich habe eine Übereinstimmung für den Abdruck in unserer Datenbank gefunden. Aber ich komme leider nicht an den Namen und die dazugehörige Akte heran. Der Zugang dafür ist gesperrt.“ „Verdammt. Wir brauchen diesen Namen. Versuch, irgendwie heran zu kommen!“, gibt der Angesprochene daraufhin die Anweisung und fragt dann: „Hast du sonst noch etwas?“ Die Forensikerin nickt und erklärt: „An ihrer Kleidung waren Heu- und Holzfasern. Mein Massenspektrometer arbeitet schon daran.“ Nach diesen Worten dreht sie sich verwundert um und hakt nach: „Wo ist eigentlich Kate? Du bist schon eine halbe Stunde allein hier.“ Daraufhin wird auch Tony unruhig und versucht erfolglos, seine Partnerin telefonisch zu erreichen, so dass er bestimmt: „Verdammt, sie geht nicht ran. Sie wollte nur Essen holen und sollte längst zurück sein. Versuch ihr Handy zu orten!“ Abby macht sich umgehend an die Arbeit und präsentiert nur wenige Minuten später das Ergebnis: „Sie ist zwei Straßen vom Hauptquartier entfernt. Soll ich Gibbs anrufen?“ Der junge Mann verlässt eilig das Labor und tritt in den Aufzug, dessen schwere Metalltüren sich bereits schließen, als er erwidert: „Warte damit noch! Ich werde sie suchen. Vielleicht ist es nur falscher Alarm.“

Als der Agent wenig später nach draußen tritt und den Bürgersteig entlang eilt, nimmt er keine Notiz von der eisigen Kälte, die ihm entgegen schlägt, denn seine Sorge gilt voll und ganz Kate. Sein Telefon in der Hand versucht er wieder und wieder, ihre Nummer zu wählen, doch sie reagiert noch immer nicht darauf. Seine Schritte werden zunehmend schneller, so dass er beinahe mit einem Passanten kollidiert, doch, ohne auf sein wütendes Schimpfen zu achten, setzt er seinen Weg unbeirrt fort. Kaum hat er die Straßenkreuzung erreicht, die Abby ihm genannt hat, blickt er sich suchend um, doch er kann seine Partnerin nirgendwo entdecken. Hastig ruft er die Forensikerin an und fragt: „Wo ist sie, Abbs? Hat sie sich bewegt?“ Für eine Weile ist es still am anderen Ende der Leitung, ehe sie antwortet: „Sie muss ganz in deiner Nähe sein. Vielleicht in einer kleineren Gasse.“ Ohne sich zu bedanken oder zu verabschieden, beendet er das Gespräch, denn die Angst um seine Kollegin wird immer stärker und droht, ihn fast zu übermannen, doch er reißt sich zusammen und geht weiter. Gründlich lässt er seinen Blick über das historische Pflaster des Navy Yards schweifen, als er tatsächlich in einer engen Seitenstraße ein schwarze Tasche findet. Schnell eilt er weiter und hebt den Fund auf, um hinein zu sehen, wo er ein Handy und einen PDA entdeckt, die beide Kate gehören. Danach sieht er sich erneut suchend um, bis er in dem Gitter eines Regenwasserablaufs ein helles Tuch entdeckt, das in dem strahlenden weiß der Schneedecke kaum zu erkennen ist. Vorsichtig nimmt er das Stück Stoff, das vollkommen durchnässt ist, in die Hand und hält es an seine Nase, so dass er noch immer den unverkennbaren Geruch von Chloroform wahrnehmen kann. Bei dieser Erkenntnis zieht sich sein Herz schmerzhaft zusammen, denn nun steht zweifellos fest, dass ihr Mörder sie entführt hat. Wiedereinmal hatte die Agentin mit ihrer Vermutung Recht, dass dieser Kerl lediglich versucht, das Team auf eine falsche Fährte zu locken, und sie waren seinem Köder gefolgt. Doch er würde nicht aufgeben, sondern diesen Verrückten finden und seine Partnerin in Sicherheit bringen, denn nur sein unangebrachtes Geständnis hatte sie erst nach draußen und in seine Arme getrieben.
 
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