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Partner FF von Pheebs87 und Sania

Sania

Out of time...
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10 April 2003
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11.066
Ort
Zürich
Anduria
(Anduria ist nur ein Arbeitstitel, der noch geändert werden kann)

Der Regen trommelte leise gegen die Fensterscheiben. Doch das Geräusch, welches sonst immer eine so beruhigende Wirkung auf ihn gehabt hatte, trieb ihn diesmal beinahe in den Wahnsinn. Die Zeit lief ihm davon. Er wusste, dass sie wiederkommen würden und diesmal würden sie wohl auch finden, wonach sie schon seit so langem gesucht hatten. Er musste es unbedingt vor ihnen finden und es retten. Sie würden schon diese Nacht wieder kommen, das ganze Haus auf den Kopf stellen und versuchen das Amulett in ihre Gewalt zu bringen. Sie waren schon seit so langer Zeit hinter ihm her und er hatte noch nicht einmal eine Ahnung, weshalb sie das Schmuckstück eigentlich wollten. Er wusste nur, dass sein Vater es diesen Männern niemals übergeben hätte. Für kein Geld der Welt. Doch die Männer wollten dies einfach nicht einsehen. In letzter Zeit waren sie immer häufiger gekommen, hatten alles versucht, das Amulett an sich zu bringen, doch hatten sie es bisher noch nicht geschafft.

Doch hatten sie jetzt den letzten Schritt gewagt. Sein Vater lag schwer verletzt im Krankenhaus. Sie hatten ihm aufgelauert und versucht ihn mit Gewalt dazu zu bringen, ihnen zu verraten, wo er es aufbewahrte. Doch sein Vater hatte geschwiegen. Das Resultat waren zahlreiche Prellungen, zwei Knochenbrüche und eine schwere Hirnerschütterung. Er hatte niemandem gesagt, was wirklich passiert war, noch nicht einmal ihm, seinem Sohn. Und trotzdem war er sich sicher, dass es um das Amulett gegangen war. Er musste es in Sicherheit bringen…

Wie sehr wünschte er sich, er hätte eine Ahnung, was es mit diesem Schmuckstück auf sich hatte. Vielleicht war es für seinen Vater nur eine Erinnerung an seine Mutter, doch wieso wollten die Fremden es dann um jeden Preis? Seit Stunden schon zerbrach er sich darüber den Kopf. Seit er damit begonnen hatte, jeden Winkel des Hauses danach abzusuchen. Und jetzt lief ihm langsam aber sicher die Zeit davon. Er war überzeugt davon, dass sie in dieser Nacht kommen würden. Sie würden kommen und das Amulett finden, wenn er ihnen nicht zuvor kam. Doch wo konnte es nur sein? Wo würde sein Vater das Schmuckstück wohl verstecken?

Es war schon spät, als Mark sich seufzend auf das Bett seines Vaters fallen liess. Angst machte sich in ihm breit und Verzweiflung. Er würde es nicht mehr rechtzeitig schaffen... Wenn sie es erst einmal in ihren Händen halten würden, wäre alles vorbei? Alles? Was würde dann vorbei sein? Wieso war das Amulett so wichtig? Wieder diese Fragen, auf die er einfach keine Antwort fand. Die Zeit verging schnell, viel zu schnell für Marks Geschmack, denn während er auf dem Bett seines Vaters lag und nach Lösungen für sein Problem suchte, verging die Zeit wie im Fluge. Mitternacht war inzwischen schon vorbei und es konnte nicht mehr lange dauern. Hilfe suchend blickte er auf das Foto seiner Mutter, welches auf dem Nachtschränkchen stand und auf einmal, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Wie konnte er nur so blöd sein und das Offensichtliche übersehen. Wie hatte er nur vergessen können, was einst, als er ein kleiner Junge gewesen war, so wichtig für ihn gewesen war. Schnell griff er nach dem dicken Bilderrahmen, öffnete ihn und blickte, nachdem er die dünne Rückwand entfernt hatte, in den Zwischenraum zwischen dem Foto und der eben entfernten Rückwand. Ja, genau hier lag es. Er hatte es tatsächlich gefunden, und das keine Sekunde zu früh. Schnell nahm er das silberne Schmuckstück an sich und steckte es in seine Tasche…

Im selben Moment drang ein Geräusch aus dem unteren Stockwerk zu ihm nach oben ins Schlafzimmer. Leise stand er auf und lief vorsichtig zur Treppe, um einen Blick nach unten zu werfen. Sie mussten mindestens zu zweit sein, doch schloss er keinesfalls aus, dass es nicht auch mehr waren. Das Herz schlug ihm bis zum Hals, so laut, dass er sicher war, die Männer die unten gerade das Wohnzimmer auf den Kopf stellten, würden ihn auf alle Fälle hören. Langsam wich er zurück und überlegte fieberhaft, was er jetzt tun sollte. Er sass in der Falle. Sie würden ihn hier oben auf alle Fälle finden und mit ihm auch das Amulett. Er schlich zurück ins Schlafzimmer seines Dads, als er auch schon die schweren Schritte hörte, welche die Treppe rauf kamen. Er musste hier raus, doch wie? In seiner Panik fiel sein Blick auf das nasse Fenster. Nein, das ist Wahnsinn, versuchte sich Mark einzureden, doch wusste, er, dass es der einzige Ausweg war. Schnell war er beim Fenster, öffnete es und spürte nun den Regen auf seinen Armen. Noch einen Moment zögerte er, doch dann hörte er wieder die Schritte. Sie hatten inzwischen die obersten Stufen erreicht und kamen genau auf dieses Zimmer zu. Gleich würde er hier sein und ihn entdecken…

Ohne weiter zu zögern, kletterte Mark auf das Fensterbrett, welches vom Regen schon ganz rutschig war. Er hielt sich am Fensterrahmen fest, drehte sich um, sodass er wieder ins Zimmer blickte und begann dann vorsichtig nach unten zu klettern. Doch das war alles andere als einfach, denn die Hausmauer war rutschig und das Rosengitter, welches ihm als einzigen Halt diente, war schon seit langem morsch. Es würde das Gewicht eines fünfzehn jährigen Jungens nur mit viel Glück halten. Glück, welches Mark definitiv nicht hatte. Seine Hände hatten kaum den Fensterrahmen losgelassen, um am Gitter nach unten zu klettern, als dieses auch schon nachgab. Es war einfach schon zu alt, als dass es sein ganzes Gewicht hätte tragen können. Praktisch lautlos gab es unter seinem Körper nach und liess ihn auf den Boden prallen. Ein stechender Schmerz durchfuhr seinen Fuss und für einen Moment glaubte er Sternchen zu sehen. Übelkeit stieg in ihm hoch und am liebsten wäre er jetzt einfach hier, auf dem kühlen, nassen Rasen liegen geblieben, bis der Schmerz abgeklungen war. Doch in diesem Augenblick, sah er auch schon den Kopf des Mannes, welcher nach oben gekommen war um dort zu suchen, aus dem Fenster blicken und zu ihm nach unten starren…

So schnell er konnte, raffte sich Mark auf und humpelte davon. Die Angst verlieh ihm die nötige Kraft, die er brauchte, um so schnell wie möglich von hier zu verschwinden. Die Männer würden nicht lange brauchen, bis sie ebenfalls im Garten waren, um ihn aufzuhalten. Er musste hier weg, ein Versteck finden. Inzwischen hatte das Gartentor erreicht, doch hörte er auch schon wie die Haustür aufflog. Ein Blick über seine Schulter bestätigte ihm, dass zwei Männer hinter ihm her waren. Ohne nochmals zurück zu schauen, oder seinen Blick nach rechts oder links zu wenden, stürmte er über den Bürgerstein auf die Strasse hinaus.

Bremsen quietschten, eine Hupe kreischte auf und ein grelles Licht blendete ihn, als er erschrocken stehen blieb. Für einen Moment sah er in das schreckverzerrte Gesicht des Fahrers hinter der Windschutzscheibe, bevor ihn die Kühlerhaube des Wagens an der Hüfte traf und ihn zu Boden schleuderte.

„Mein Gott! Mein Gott, oh mein Gott…“ – „Du bist einfach vor meinen Wagen gelaufen“ – „Bleib einfach ruhig liegen, Junge. Beweg dich nicht! Der Krankenwagen ist schon unterwegs.“ Die Stimme des Mannes drang wie durch dichten Nebel an sein Ohr. Er hörte die Anklage in seiner Stimme, der Schrecken und die Besorgnis, doch den Sinn der Worte verstand er nicht. Und doch sah er alles, was um ihn herum geschah, mit einer unvorstellbaren Deutlichkeit. Er sah, wie die beiden Männer, welche ihn verfolgt hatten, sich in die Schatten zurückzogen und verschwanden. Sah den Fahrer des Wagens, der ihn angefahren hatte und eine Frau, die mit dem Fahrer sprach. „Er ist mir einfach in den Wagen hineingelaufen“ – „Junge, was ist nur in dich gefahren?“ – „Lassen sie ihn doch in Ruhe. Sie sehen doch, dass er schwer verletzt ist.“ Verständnislos liess Mark seinen Blick zwischen den beiden hin und her gleiten. In der Ferne hörte er die heulenden Sirenen des Krankenwagens und dann verschwamm auf einmal alles. Er nahm nur noch undeutlich wahr, wie der Notfallarzt ihn noch an der Unfallstelle untersuchte, und als sie ihn schliesslich auf die Trage hoben und in den Krankenwagen schoben, verlor er sein Bewusstsein ganz.​
 
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AW: Partner FF von Pheebs87 und Sania

Ich hoffe mal das Kommentare schreiben erlaubt ist ^^

Also ich finde den Teil von Seraina den ich gerade gelesen habe echt super klasse. Ich bin sehr neugierig wie es weitergeht besonders stell ich mir die selbe Frage wie Mark :
Was hat es mit dem Amulett auf sich?

Also bitte ich darum: schreibt beide sehr sehr sehr schnell weiter, damit sich die Frage hoffentlich in naher Zukunft klärt. ^^
 
AW: Partner FF von Pheebs87 und Sania

Als Anfang für die Geschichte finde ich den Teil schon mal sehr gelungen. Ein plötzlicher Einstieg in eine unbekannte Situation, was einige Fragen aufwirft und dazu auch ein passender, überraschender Abschluss, der natürlich einiges an Spannung aufwirft, wie es wohl weitergehen könnte.

Also, weiter so^^
 
AW: Partner FF von Pheebs87 und Sania

Toller erster Teil! Daraus laesst sich doch glatt was machen :D
Nein ich mag ihn echt gerne! Unsere Geschichte wird toll!!!

Ich entschuldig mich schonmal mein Teil ist vom Inhalt nicht so toll, aber ich versuche mich zu bessern!!!




Mark öffnete langsam seine Augen. Im ersten Moment etwas verwirrt, wusste er nicht mehr was geschehen war. Wo war er überhaupt? Doch schon einige Sekunden später fiel es ihm wieder ein: die Schmerzen, das Auto, die Männer, das Amulett. Das Amulett? Instinktiv griff er nach seiner Hosentasche. Ein stechender Schmerz zog durch seinen Arm, was den Schock der folgte nicht gerade minderte. Er hatte andere Kleider an… man musste sie ihm ausgezogen haben, als sie ihn ins Krankenhaus gebracht haben.

In diesem Moment betrat eine Krankenschwester das Zimmer. Die ältere Frau schaute den Jungen freundlich an. „Du bist aufgewacht“ stellte sie lächelnd fest, doch Mark war gar nicht froh. „Wo sind meine Kleider? Ich brauche sie!“ „Keine Sorge, mein Junge“ die Krankenschwester nahm Marks Puls, während sie in aller Ruhe weiter sprach. „Du hattest ziemliches Glück. Außer einem gebrochenen Arm und einigen Kratzern ist dir nichts geschehen. Es hätte dich schlimmer erwischen können. Deine Kleider liegen in deinem Schrank.“ Wie konnte diese Frau so ruhig bleiben? Sie wusste doch gar nicht was für ihn und seinen Vater auf dem Spiel stand. Er wusste es ja selbst nicht. Was mit ihm geschehen war, war Mark in diesem Moment ziemlich egal. „Ich brauche sie!“ sagte er noch mal und schaute die Krankenschwester ärgerlich an. Diese lächelte nur und holte ihm seine Kleider aus dem Schrank. „Ich weiß zwar nicht, was du damit anstellen willst, aber bitte.“ Mit diesen Worten legte sie Marks Kleider auf sein Bett und verließ den Raum. Bevor sie die Tür schloss erklärte sie dem Jungen noch, dass er bis morgen im Krankenhaus bleiben muss und dann wieder gehen könnte.

Markt achtete nur wenig auf das was die Krankenschwester sagte. In dem gleichen Moment in dem die Tür ins Schloss fiel und er wieder alleine im Zimmer war durchsuchte er seine Hose. Ein Stein fiel ihm vom Herz, als er in der linken Hosentasche das Amulett spürte. Doch im gleichen Moment fiel ihm noch etwas auf. Wo sollte er es denn hier verstecken? Wenn ihn die Männer hier finden würden konnte er sich noch nicht mal mehr vor ihnen verstecken
Wütend starrte er auf seinen Arm. Wieso musste ihm auch immer so was geschehen? Doch plötzlich kam ihm auch noch ein anderer Gedanke in den Sinn. Wie ging es seinem Vater? Ob er im gleichen Krankenhaus war? Mark zog die Hand, die die ganze Zeit auf dem Amulett geruht hatte aus der Hosentasche, allerdings ohne das Schmuckstück mit heraus zu holen. Er wusste keinen weiteren Ort an dem er es hätte lassen können und hoffte darauf, dass es den fremden Männern zu riskant wäre, sich hier blicken zu lassen.

Die Schwester kam wieder ins Zimmer und räumte mit Marks Erlaubnis seine Kleider wieder in den Schrank. „Ist dies das Faifax County Hospital?“ fragte er und die Schwester nickte. Mark war erleichtert nun seinen Vater sprechen zu könne und erzählte der Frau wo sein Vater stationiert war. Sie kümmerte sich sofort darum, dass Mark seinen Vater sehen konnte und so wurde er eine knappe Stunde später zu seinem Vater gebracht. Im Rollstuhl, denn man wollte sicher gehen, dass er keine Gehirnerschütterung hatte.
Als Mark in das Zimmer seines Vaters gebracht wurde, sah man wie sich dessen Blick verfinsterte. „Mein Junge… was ist geschehen?“ Mark antwortete erst mal nicht. Er war nur froh, dass es seinem Vater nicht schlechter ging, als er ihn das letzte Mal gesehen hatte. Als der Pfleger den Raum verlassen hatte sprach sein Vater weiter. „Haben sie dich also auch erwischt? Ich wusste nicht dass sie so weit gehen würden.“ Mark sah das Schuldbewusstsein seines Vaters in dessen Gesichtsausdruck und ihm tat es leid das Amulett nicht besser beschützt zu haben. „Es waren nicht die Männer.“ Erklärte er deshalb. „Sie waren in unserem Haus. Ich bin davon gelaufen und ein Auto hat mich angefahren.“

Mark sah eine gewisse Verzweiflung in den Augen seines Vaters. „Ich habe das Amulett gerettet.“ Fügte er deshalb schnell hinzu.
Der Mann in dem Krankenhausbett drehte seinen Kopf von seinem Sohn weg. „Ich wollte nie, dass du in diese Sache mit hineingezogen wirst.“ Sprach er mit leiser Stimme. „Aber nun brauche ich deine Hilfe.“​
 
AW: Partner FF von Pheebs87 und Sania

*gg* was redest du da Janine? Dein Teil ist von Inhalt wie Sprache auch super.
Und ich stimme zu eure Geschichte wird bestimmt toll ^^

Schreibt bloß weiter bald weiter damit wir erfahren wobei der Vater Hilfe benötigt.
 
AW: Partner FF von Pheebs87 und Sania

Sorry Janine, ist etwas länger geworden, als eigentlich beabsichtigt. Werd versuchen mich zu bessern

„Ich weiss, Dad. Aber ich stecke jetzt nun Mal mitten drin. Sag mir bitte, was es mit dem Amulett auf sich hat und wie ich dir helfen kann.“ Mark sah seinen Vater bittend an, doch bezweifelte er, dass sein Vater diesen Blick bemerken würde. Denn er schaute starr an die Decke und schien darüber nachzudenken, was er seinem Sohn erzählen konnte. Da er nicht gleich eine Antwort bekam, stand Mark aus dem Rollstuhl auf, damit er seinem Vater ins Gesicht blicken konnte. Wieder durchfuhr ihn ein stechender Schmerz in seinem Fuss, als er ihn belastete. Die Schwester hatte wohl vergessen ihn darauf hinzuweisen, dass sein Fussgelenk auch noch verstaucht war. Ärgerlich schüttelte er leicht den Kopf, humpelte dann aber zum Bett seines Vaters und blickte diesen ernst an.

„Dad, sag es mir!“, forderte Mark seinen Vater nochmals auf, was diesen zu einem leichten Nicken veranlasste. „Also gut, Mark. Ich sage dir, was ich weiss, auch wenn das nicht allzu viel ist. Als ich deine Mutter kennen lernte, trug sie dieses Amulett um den Hals. Sie trug es Tag und Nacht und trennte sich niemals von ihm. Ich habe damals schon instinktiv gespürt, dass es etwas Besonderes mit dem Amulett auf sich haben musste, doch Gewissheit bekam ich erst, als deine Mutter im Sterben lag. Kannst du dich noch an den Tag erinnern, als wir sie das letzte Mal im Krankenhaus besucht haben?“ Fragend blickte er seinen Sohn an, der daraufhin leicht nickte. „Ja, ich erinnere mich noch gut daran“, antwortete Mark seinem Vater und fragte sich, worauf er wohl hinaus wollte.
„Gerade als wir gehen wollten an jenem Abend, wir waren bereits bei der Tür, hat deine Mutter mich noch einmal zu sich zurück gerufen. Du bist daraufhin schon nach draussen gegangen, weil du die Krankenhausluft nicht mehr ertragen konntest… Auf jeden Fall, bat mich deine Mutter an diese Abend, ihr Amulett an mich zu nehmen. Sie sagte mir, ich solle es niemals in fremde Hände geben. Ich dürfe es nicht verkaufen oder verschenken. Ich solle es einfach sicher verwahren.“ Nach diesen Worten seufzte er kurz und sein Blick war von Trauer gezeichnet, wie immer, wenn er an seine verstorbene Frau dachte.

„Das ist alles, was ich dir momentan dazu sagen kann. Ich weiss selbst nicht genau, was es mit dem Amulett deiner Mutter auf sich hat, aber ich habe ihr das Versprechen gegeben, es zu beschützten und niemals in fremde Hände zu geben. Ich kann dieses Versprechen nicht mehr weiter halten und darum bitte ich dich jetzt, das Amulett in Sicherheit zu bringen, sobald du entlassen wirst. Du fährst am besten zu deiner Tante. Dort werden sie dich nicht so schnell aufspüren“, erklärte er seinem Sohn mit einem schwachen Lächeln, welches die Sorgen, welche sich auf seinem Gesicht widerspiegelten, allerdings nicht verstecken konnten.

Mark wusste, welche Angst sein Vater hatte, ihn mit dieser Aufgabe zu betrauen. Und er wusste auch, dass sein Vater hoffte, er würde ihm diese Bitte abschlagen. Doch er tat es nicht. Er hatte im selben Augenblick, als sein Vater ihn um Hilfe gebeten hatte, auch schon beschlossen gehabt, dass er helfen würde. Schliesslich hatte man ihn auch dazu erzogen zu helfen, wenn es nötig war. „Gut Dad. Ich werde morgen zu Tante Ann fahren. Ich rufe sie am besten heute Abend noch an, um ihr zu sagen, dass ich morgen komme.“ Er wollte gerade weiter sprechen, als er hörte, wie hinter ihm die Türe geöffnet wurde. Er blickte sich kurz um und sah in das Gesicht des Pflegers, welcher ihn hergebracht hatte. Er schien nicht sonderlich begeistert zu sein, dass er aus dem Rollstuhl aufgestanden war, was ihn allerdings herzlich wenig kümmerte. „Du musst jetzt wieder mitkommen Mark. Detectiv Jones möchte sich noch mit dir über den Unfall unterhalten“, erklärte er ihm ruhig, kam auf ihn zu und brachte ihn höflich, aber doch bestimmt dazu, sich wieder in den Rollstuhl zu setzten. Mark blickte den Pfleger ziemlich kritisch an, vor allem, weil er sich nicht ganz wohl dabei fühlte, mit einem Polizisten sprechen zu müssen. Doch machte er eine gute Miene zum bösen Spiel und fügte sich in sein Schicksal. „Dad… Mach dir keine Sorge. Bei Tante Ann werde ich gut aufgehoben sein“, verabschiedete sich Mark von seinem Vater und lächelte ihm kurz aufmunternd zu…

Wenig später sass Mark wieder in seinem eigenen Zimmer auf dem Bett und blickte in das bärtige Gesicht eines Polizisten, welcher ihn mit Fragen löcherte. Er berichtete dem Detectiv ausführlich und ziemlich wahrheitsgetreu, was geschehen war. So erzählte er, dass er vor den Einbrechern geflohen war, welche ihn bedroht hatten. Er hätte nicht mehr auf die Strasse geachtet und hätte daher das Auto übersehen, welches ihn angefahren hatte. Natürlich erzählte er nichts von dem Amulett und auch nicht, dass die Einbrecher ihn und seinen Vater schon seit längerem belästigten und bedrohten, doch im Grossen und Ganzen stimmte seine Geschichte. Der Polizist schien zwar nicht ganz zufrieden zu sein, als er sich von Mark verabschiedete und das Zimmer verliess, doch das war Mark nun wirklich egal. Er hatte zwar den halben Tag verschlafen, doch war er noch immer müde, sodass er sich hinlegte und schon bald eingeschlafen war.

Als er wieder erwachte war es schon wieder ziemlich spät. Draussen war es dunkel und nur eine schmale silberne Sichel war am Himmel zu erkennen. Er hatte ein seltsames Gefühl im Bauch, welches ihn schliesslich auch dazu veranlasste, aus dem Bett zu schlüpfen und zum Schrank zu humpeln. Er nahm seine Kleider an sich, vergewisserte sich kurz davon, dass das Amulett noch da war und ging dann zurück zu seinem Bett. So schnell er konnte zog er seine richtigen Kleider an, was mit dem gebrochenen Arm nicht gerade leicht war. Vor allem seine Schuhe stellten ihn vor ein Problem. Zum einen, weil er die Schnürsenkel kaum binden konnte, zum anderen, weil sein linker Fuss dick angeschwollen und einbandagiert war. Er brachte ihn kaum in den Schuh rein, doch schaffte er es schlussendlich mit Gewalt den Fuss hinein zu zwängen.

Wenig später trat er leise auf den Flur hinaus. Vorsichtig blickte er sich um und machte sich, als er niemanden entdecken konnte auf den Weg. Er kam sich vor wie ein Dieb, wie er so durch die Gänge des Krankenhauses schlich und sich vor allen zu verbergen suchte. Aber er wollte unbedingt zu seinem Vater, und hätte eine Schwester ihn gesehen, hätte sie ihn garantiert zurück in sein Zimmer gebracht…

Er hatte sein Ziel fast schon erreicht, als er auf einmal Stimmen hörte. Vorsichtig spähte er um die Ecke um zu sehen, wessen Stimmen das waren. Sein Herz blieb ihm beinahe stehen, als er die beiden Männer erkannte, die vor dem Zimmer seines Vaters standen und in eine Diskussion vertieft zu sein schienen. Sie hatten es also doch gewagt ins Krankenhaus zu kommen. Fieberhaft überlegte er, was er nun tun sollte. Zum einen wollte er seinen Vater nicht im Stich lassen und die beiden Männer zu ihm hinein gehen lassen, zum anderen hatte er seinem Vater das Versprechen gegeben, das Amulett zu verstecken. Schweren Herzens entschied er sich schliesslich, das Schmuckstück seiner Mutter in Sicherheit zu bringen und seinen Vater morgen früh anzurufen, um sich zu vergewissern, dass es ihm gut ging.

Er warf noch einen letzten Blick zu den beiden Männern, bevor er sich umdrehte und den Flur, den er gerade entlang gekommen war, wieder zurückging. Beim nächsten Fahrstuhl wartete er voller Ungeduld darauf, dass die Kabine endlich kommen würde. Es schien ihm, als würde eine halbe Ewigkeit vergehen, bis der Aufzug endlich da war und er den Knopf in die Tiefgarage drücken konnte. Genauso langsam schien sich der Aufzug dann auch nach unten zu bewegen und bei jedem Stockwerk hatte er aufs Neue Angst, dass die noch jemand den Fahrstuhl betreten würde und ihn danach fragen würde, was er eigentlich hier suchte. Doch diesmal hatte er Glück. Er kam ohne Probleme nach unten in die Tiefgarage, von wo aus er sich auf den Weg nach draussen machte.

Kühle Nachtluft schlug ihm entgegen, als er die Tiefgarage hinter sich gelassen hatte und den Bürgersteig entlang ging. Zu gerne hätte er nun eine Jacke dabei gehabt und für einen Augenblick dachte er auch darüber nach, nach Hause zu gehen und sich dort eine Jacke zu holen, doch die Vernunft riet ihm schliesslich davon ab. Wenn die Männer bemerken würden, dass er nicht mehr im Krankenhaus war, würden sie als erstes bei sich zu Hause nach ihm suchen gehen. Dorthin konnte also sicherlich schon mal nicht. Doch wo sollte er dann hingehen? Zu seiner Tante? Nein, dafür war es zu spät. Er konnte frühestens morgen Früh zu ihr. Es blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als den Rest der Nacht im freien zu verbringen…

Seufzend machte er sich auf den Weg in den Park, von welchem er wusste, dass er ganz in der Nähe des Krankenhauses war. Als er diesen erreicht hatte, setzte er sich in der Nähe des Teiches auf eine Bank und begann zu warten. Aufgrund der Kälte und vor allem aber auch der Sorge um seinen Vater, tat er die ganze Nacht kein Auge zu. Zudem hatte er jedes Mal, wenn er ein Geräusch hörte, das Gefühl, die beiden Männer hätten ihn entdeckt und würden hinter ihm stehen. So war es kein Wunder, dass er am nächsten Morgen tiefe Ringe unter den Augen hatte und völlig erschöpft wirkte. Und auch wenn er am liebsten auf der Bank sitzen geblieben wäre, stand er auf und machte sich auf den Weg. Er durchquerte den Park und lief einige Strassen entlang, bis er endlich eine Telefonkabine gefunden hatte. Er kramte ein paar Münzen aus seiner Hosentasche, griff dann nach dem Hörer und klemmte ihn zwischen sein Ohr und die Schulter. Es war ziemlich mühsam, einen Arm in der Schlinge zu tragen, und nur mit dem anderen agieren zu können, doch er schaffte es, die Münzen einzuwerfen und die Nummer des Krankenhauses zu wählen ohne dass der Hörer zu Boden gefallen wäre. Es klingelte zwei Mal, bis jemand den Hörer abnahm. „Guten Tag, Miss. Ich möchte gerne mit Mr. Johnson sprechen. Er liegt auf Zimmer D324“, bat Mark die Empfangsdame, welche daraufhin etwas in ihren Computer eingab. „Entschuldigung, aber wer ist bitte am Telefon“, fragte sie ihn schliesslich, was Mark ein wenig verwirrte. Sonst hatte doch nie jemand gefragt, wer er war, wenn er angerufen hatte. „Ich bin Mark Johnson. Sein Sohn“, erklärte er daraufhin leicht verwirrt und beunruhigt. „Mark, ich werde dich mit einem der Ärzte deines Vaters verbinden. Einen kleinen Moment bitte.“ Mit diesen Worten, welche alles andere als beruhigend auf Mark wirkten, stellte die Empfangsdame Mark in die Warteschleife. Quälend langsam verstrichen die Sekunde, bis er am anderen Ende endlich wieder ein Knacken hörte.

„Hier spricht Dr. Watkins, hallo Mark“, begrüsste die Stimme des Arztes den Jungen, welcher ungeduldig darauf wartete, endlich mit seinem Vater verbunden zu werden. „Mark, wo auch immer du steckst. Du solltest zurückkommen. Du solltest jetzt nicht alleine sein“. Nicht alleine sein? Wovon sprach Dr. Watkins? „Bitte, Dr. Watkins. Was wollen sie mir sagen?“ Ein Zittern lag in Marks Stimme. Er hatte auf einmal furchtbare Angst um seinen Vater. „Mark dein Vater… Er ist heute Nacht gestorben.“
 
AW: Partner FF von Pheebs87 und Sania

Mhm.. eine tolle Geschichte habt ihr beide da angefange. Sie hört sich spannend und interessant an.
Erinnert mich zugleich etwas an Hohlbeins Geschichte Der Greif, weiß aber nicht woher ;)

Ich freu mich auf alle Fälle auf eine Fortsetzung und bin gespannt wie es weitergeht.
 
AW: Partner FF von Pheebs87 und Sania

Sorry, ich brauchte ne Woche fuer mich, aber es ist nun fertig :) Leider nicht so lang...

Sein Vater gestorben? Tausend Gedanken flogen Mark durch den Kopf. Er hatte Schuld daran. Er hatte die Männer gesehen und nichts unternommen. Wegen ihm war sein Vater gestorben. Wie sollte es nun weiter gehen?
Mark biss die Zähne zusammen, er durfte jetzt einfach nicht weinen. Krampfhaft hielt er den Hörer in der Hand, aber er bekam kein Wort heraus. „Mark? Bist du noch da?“ die besorgte Stimme des Arztes brachte seine Gedanken wieder auf die momentane Situation zurück. „Du solltest wirklich wieder zurück ins Krankenhaus kommen, wir werden zusammen herausfinden was aus dir werden soll.“
Mark konnte nicht wirklich klar denken, aber eins wusste er. Diese Männer hatten seinen Vater getötet. Warum wusste er nicht genau und wie wollte er erst gar nicht wissen, aber diese Männer waren nun hinter ihm her. Sie wollten das Amulett und das musste er verhindern. „Mark?“ erklang die Stimme aus dem Hörer ein weiteres Mal.
„Ich bin ok, ich weiß was ich machen muss.“ Mit diesen Worten legte er den Hörer wieder auf das Telefon. Einige Momente blieb er noch stehen, bis er sich dazu bereit fand weiter zu gehen.

Einige Zeit lief er nur herum, er wusste nicht genau wohin. Sollte er wirklich zu seiner Tante gehen? Es war wahrscheinlich wirklich die Beste Lösung in diesem Moment, nach Hause konnte er nicht und er hatte keinen einzigen Cent in der Tasche. Mit seinem gebrochenen Arm und verstauchten Fuß, kam er auch nicht weit.
Verzweifelt ließ er sich auf einer Parkbank nieder. Vorsichtig holte er das Amulett aus seiner Hosentasche, es war wunderschön. Mark erinnerte sich daran wie seine Mutter es um den Hals getragen hatte. Schon als kleiner Junge faszinierte ihn der silberne Anhänger und er hatte oft versucht danach zu greifen, was seine Mutter geschickt zu verhindern wusste. Was war nur so besonders an dem Ding?
In diesem Moment kam es ihm so vor als erscheine ein helles grünes Schimmern rund um das Amulett, doch genauso schnell es angefangen hatte, hörte es auch wieder auf. Er musste sich getäuscht haben. Es war sicher die Müdigkeit gewesen, schließlich hatte er diese Nacht kein Auge zugemacht. Schnell steckte er das Schmuckstück wieder zurück in seine Hosentasche und machte sich wieder auf den Weg zur Telefonszelle.

„Hallo? Tante Ann?“ nach den gleichen Anstrengungen mit einer Hand das Telefon zu betätigen hatte Mark seine Tante endlich am Telefon. Ann war schockiert über das was sie hörte und Mark bemerkte an ihrer Stimme, dass sie den Tränen nahe war. „Wo genau bist du mein Junge? Ich lasse dich abholen.“ Mark erklärte seiner Tante noch schnell wo er sich befand und machte sich dann langsam auf den Weg an den Parkeingang, wo ihn Anns Fahrer abholen sollte.

Viel wusste er nicht über die Schwester seines Vaters. Sie war eine viel beschäftigte Frau, was dazu führte, dass die beiden Familien sich nur selten sahen. An Weihnachten letztes Jahr waren sie das letzte Mal zu Besuch gewesen. Mark erinnerte sich noch genau an das große Haus der Tante. Ihr Mann, ein vermögender Aktionär verstarb vor einigen Jahren und hinterließ Ann und ihrer einzigen Tochter Juliana ein halbes Vermögen. Mark wusste, dass auch sein Vater des Öfteren finanzielle Hilfe von seiner Schwester bekommen hatte, vor allem als seine Mutter gestorben war.

Er wartete noch fast eine Stunde, bis der schwarze BMW die Strasse entlang fuhr und ein paar Meter weiter einen Parkplatz fand. Ein britischer älterer Herr stieg aus und lächelte Mark freundlich zu. Mark war total erschöpft. Er stieg in den Wagen und versuchte sich wenigstens ein bisschen zu entspannen. Erst jetzt merkte er die Schmerzen, die sich durch seinen ganzen Körper zogen und schon wieder musste er die Tränen unterdrücken.

Es dauerte nicht lange bis Mark einschlief. Doch es war kein ruhiger und erholsamer Schlaf. Immer wieder kamen ihm Bilder seines Vaters in den Kopf und die beiden Männer, die ihn verfolgt hatten, verfolgten ihn nun auch in seinen Träumen.
 
AW: Partner FF von Pheebs87 und Sania

Kein Problem... Jeder braucht mal ein wenig Zeit für sich und um zu schreiben, muss man eh in Stimmung sein. (Ich zumindest). Mein Teil ist übrigens auch nicht gerade der Längste geworden...

Auf dem ganzen Weg zum Anwesen seiner Tante, befand sich Mark in einem Zustand zwischen Schlaf und Wachsein. Traumbilder suchten ihn heim, liessen ihn hochschrecken und sobald er sich bewusst wurde, dass es ein Traum gewesen war, sank er wieder zurück und schlief erneut ein, nur um wenig später mit einem neuen Schreckensbild vor Augen wieder aufzuwachen…

Als der Wagen schliesslich die Einfahrt zur Villa seiner Tante hochfuhr, erwachte Mark erneut. Er zwang sich, die Augen offen zu halten, bis der Wagen auf dem Kiesplatz hielt und der Chauffeur ihm die Türe öffnete. Erschöpft stieg er aus dem Wagen und machte einen Schritt auf die Haustüre zu, als diese auch schon aufflog und eine besorgte Tante heraus gestürmt kam. Er bemerkte, dass ihre Augen ganz verweint waren, auch wenn sie sich Mühe gab, dies zu verstecken.

Ohne auf seinen gebrochenen Arm Rücksicht zu nehmen, schloss die dunkelhaarige Frau ihn in die Arme und drückte ihn an sich. Mark zuckte leicht zusammen, als ein stechender Schmerz seinen Arm durchfuhr. Um einen schmerzerfülltes Stöhnen zu unterdrücken, biss er die Zähne aufeinander. Dennoch musste seine Tante gemerkt haben, dass sie ihm gerade wehgetan hatte, denn sie liess ihn sofort wieder los und entschuldigte sich für die feste Umarmung. Mark winkte leicht ab, um ihr zu zeigen, dass es nicht weiter schlimm war. Ihm war gerade überhaupt nicht ums Sprechen und so schwieg er einfach. Seine Tante schien dies auch zu akzeptieren, auch wenn sie unentwegt auf ihn einredete, während sie ihn ins Haus führte. Sie löcherte ihn mit Fragen, versuchte ihm im gleichen Atemzug mit aufmunternden Worten zu helfen und unterdrückte gleich darauf ein herzhaftes Schluchzen, weil sie den Tod ihres Bruders einfach nicht fassen konnte.
So geleitete sie Mark in eines der Gästezimmer und bedeutete ihm, sich erst einmal auszuruhen. Sie hätten später noch genügend Zeit zu besprechen, was jetzt zu tun wäre…

Dankbar, endlich wieder seine Ruhe zu haben, nickte Mark seiner Tante zu und rang sich sogar zu einem traurigen Lächeln durch. Sie sollte sich nicht auch noch grosse Sorgen um ihn machen müssen. Sie hatte mit dem Verlust ihres Bruders schon zu viel zu ertragen…

Als sie weg war, liess sich Mark auf das grosse, weiche Bett sinken. Er hatte das Gefühl, zum ersten Mal seit seiner Flucht aus seinem Zuhause sicher zu sein. Auch wenn er ziemlich sicher war, dass er das nicht war. Früher oder später würden die Männer, die seinen Vater umgebracht hatten, ihn auch hier finden. Er musste sich unbedingt überlegen, was er jetzt tun sollte. Ja, er musste sich das unbedingt überlegen. Doch er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Die Trauer über den Verlust seines Vaters raubte ihm schier den Verstand. Er hatte die ganze Zeit versucht seine Tränen zu unterdrücken, doch jetzt konnte er das nicht mehr länger tun. Die Tränen liefen ihm einfach über die Wangen, zuerst ganz lautlos, doch schliesslich, konnte er auch das Schluchzen nicht mehr zurück halten. Weinend drückte er sich in die Kissen und suchte irgendwo nach Halt. Doch diesen konnte er nicht finden. Alle, die ihm jemals Halt gegeben hatten, waren seine Eltern gewesen. Seine Mutter hatte ihn bereits alleine gelassen und jetzt hatte er auch noch seinen Vater verloren. Weil er zu feige gewesen war, sich den Männern zu stellen, die er vor dem Zimmer seines Vaters gesehen hatte…

Er weinte, bis er schliesslich in einen unruhigen Schlaf fiel. Auch diesmal wurde er von Träumen verfolgt, doch waren sie diesmal nicht ganz so grausam, wie noch im Wagen, als er immer wieder gesehen hatte, wie die fremden Männer seinen Vater aus dem Leben gerissen hatte. Hilflos hatte er in seinem Bett gelegen, hatte nicht die geringste Möglichkeit gehabt, sich zu wehren, doch die Männer hatte das nicht gekümmert. Sie hatten, nachdem sie unzählige Male versucht hatten, etwas über den Verbleib des Amulettes herauszufinden, ihn einfach umgebracht…
Doch die Träume, die er jetzt hatte, hatten einen grossen Teil ihrer Grausamkeit verloren. Er sah zwar noch immer, wie sein Vater getötet wurde, doch war diesmal auch seine Mutter im Zimmer des Krankenhauses…

Sie stand da und blickte abwartend auf den Körper ihres Mannes, welcher unter den Händen der Fremden immer schwächer wurden. Sie stand da, als würde sie darauf warten, dass ihr Mann endlich sterben würde, damit sie ihn abholen und mit sich nehmen konnte, damit sie die Zeit im Reich der Toten nicht mehr länger alleine verbringen musste. In ihrem Blick lag grosse Freude und Glück, doch konnte man, wenn man genau hin sah, auch Besorgnis erkennen. Das Glück stand definitiv dafür, dass sie endlich wieder mit ihrem geliebten Mann zusammen sein konnte. Die Besorgnis dafür, dass sie ihren Sohn nun ganz alleine in einer grausamen Welt zurück lassen musste.
Auf einmal hob wandte sie ihren Blick ab und schaute zu Mark hinüber. Sie lächelte ihm zu und deutete dann auf ihr Dekollete, wo so lange Zeit immer das Amulett zu sehen gewesen war. Jetzt war es verschwunden, denn er, Mark, hielt es in seiner Hand. Dennoch gab ihm diese Geste von ihr Kraft und Vertrauen. Die Angst, dass er es nicht schaffen würde, wurde kleiner und auf einmal wusste er auch, was er zu tun hatte…


Ein lautes Geräusch, welches von unten nach oben in sein Zimmer drang, liess Mark aus seinem Traum aufschrecken. Verwirrt blickte er sich um und versuchte sich daran zu erinnern, wo er sich gerade befand. Er brauchte einen Augenblick, bis ihm bewusst wurde, dass er in einem der grosszügigen Gästezimmer seiner Tante war und gleich darauf kamen die Erinnerungen an die vergangenen Tage und vor allem an die vergangene Nacht zurück. Sie trafen ihn wie einen Hieb in die Magengegend und liessen ihn nach Luft schnappen. Erneut kämpfte er gegen das Weinen an und kämpfte seine Trauer hinunter. Nachdem ihm das gelungen war, versuchte er sich daran zu erinnern, was er geträumt hatte. Er war sich sicher, dass er im Traum gewusst hatte, was er zu tun hatte, doch jetzt? Er konnte sich an seine Mutter erinnern, an seinen Vater, wie er sich neben sie gestellt hatte und lächelnd den Arm um sie gelegt hatte. Doch was war die Lösung für sein Problem gewesen? Er konnte sich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, auch wenn er sich noch so sehr anstrengte…​
 
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Also zuerst mal finde ich eure Geschichte bisher schon mal wirklich gut und die einzelnen Teile sehr gelungen. Und gerade jetzt beim letzten Teil muss ich sagen, dass mir vor allem die emotionale Gestaltung sehr, sehr gut gefällt. Mir gefällt, wie du Marks Gefühlslage beschreibst, auch wenn es fast ein bisschen schade ist, dass du bisher auf die Tante noch nicht weiter eingegangen bist... aber was nicht ist, kann ja noch werden ;)
 
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