Also hat mich echt gefeut, dass euch der Teil so super gefallen hat
Hier dann jetzt der neue Teil - Sprich: Geschwafel! :lol:
Aber naja gut, was soll's...
(Dafür ist er lang!)
Trotzdem viel Spaß!
"Piper, Piper, jetzt bleib mal stehen!", rief Phoebe, anfangs noch sanft, mittlerweile lauter, da Piper sie zu ignorieren schien. Etwas grob packte sie ihre große Schwester an der Schulter und hielt sie ohne Mühe fest. "Ganz ruhig. Das Nichts ist nicht hier. Das hast du dir eingebildet.", versichterte Paige, doch Piper lies sich keines Wegs beruhigen.
Durch dieses vermeindliche Geräusch, das sie - wohlbemerkt als einzige - vernommen hatte, war ihr, zwar leicht angeschlagener aber trotzdem immernoch vorhandener, Verstand wie ausgelöscht. Da waren nur noch die primitiven Gedanken: Der Wille zum Überleben - Sie wollte nicht sterben, nicht jetzt. Egal ob Einbildung oder nicht, sie musste so schnell wie möglich weg - Jetzt!
"Nein, lasst mich los!", rief sie, verzweifelt, ängtslich und den Tränen immer näher. Kurz darauf wurde sie auch schon von eben diesen nahen Tränen gepackt. Ohne weiteren Widerstand zu zeigen sank sie zu Boden und weinte, weinte all die aufgestauten Gefühle einfach herraus. All die Angst, all die Wut, all die seelischen und physischen Schmerzen, die sie litt.
Phoebe und Paige standen nur stumm dabei. So hatten sie ihre Schwester noch nie gesehen. So hilflos… so verwirrt.
"Piper…", Phoebe hasste es wenn ihre Schwestern weinten, denn jedes Mal konnte sie den Tränen selbst nicht widerstehen. Langsam sank auch sie zu Boden und umarmte ihre Schwester sanft. "Was hast du denn?", fragte sie und schloss die Augen aus denen nun auch Tränen traten.
"Ich… Ich will… Ich will nicht sterben.", schluchste Piper und hielt sich die Hand von das Gesicht, anscheinend um sich die Tränen abzuwischen.
"Hier wird keiner sterben.", jetzt kniete auch Paige, direkt vor Piper. Sie sah ihr in die roten Augen, entschlossen ihrer Schwester aus der Verwirrung zu lotsen, "Ich hab dir das versprochen und ich werde mein Versprechen halten. Komm.", sie reichte ihrer großen Schwester die Hand. Piper sah sie an, zögerte, ein wenig zu lange. "Komm schon, du kannst mir vertrauen, ich bin doch deine Schwester.", Paige lächelte sanft, "Das Nichts ist hier nicht. Ehrenwort.", wieder sah sie ihrer Schwester in die Augen, noch immer lächelnd.
Piper's Augen weiteten sich. Der Engel! Da war er, direkt vor ihr. Er war da, und das schon die ganze Zeit! Aber wieso hatte sie ihn nicht gesehen, nicht erkannt? Doch egal, es war nicht wichtig. Wichtig war nur, dass er nun hier war, der Engel. Sie ergriff Paige's Hand und stand langsam auf, in diesem kurzen Augenblick überglücklich, ihren Wunschgedanken vor ihren Augen erblicken zu können.
Doch sofort ergriff auch Phoebe Piper's Hand. "Wartet. Vielleicht sollten wir lieber hier bleiben. Sie braucht Ruhe!", hatte sie den ersten Satz noch allgemein ausgesprochen sah sie beim zweiten Satz nur mehr Paige an. Diese nickte sofort. "Recht hast du!"
Ein anderer Engel lief derweil leise durch einen Gang. Mittlerweile war er sich nicht mehr sicher was er tat. War es das richtige? Vor ein paar Minuten hätte er noch gesagt "Klar, immerhin geht es um meine Familie!", aber mittlerweile, stellte er in diesem Moment fest, war es nur mehr Selbstmord. Völlig sinnlos.
Überall liefen Dämonen rum und er hatte wirklich verdammtes Glück, dass es mehr oder minder Dumme waren, denn ansonsten wäre er schon längst entdeckt worden.
Egal, dachte er, es geht um meine Familie. Egal was aus mir wird!
Langsam trat er aus dem Schatten in die Mitte des Raums. Wo war er?
Dieser Raum war riesig. Direkt vor ihm war eine Art Trohn und ansonsten waren hier ein Spigel und eine Art Brunnen. Mit beiden konnte Leo nichts anfangen. Der Spiegel schimmerte dunkel und das vermeindliche Wasser aus dem Brunnen hatte eine merkwürdig grüne Farbe.
Trohnsaal, ging es ihm durch den Kopf. Langsam sah er sich um, fasste aber nichts an. Bei Dämonenzeugs wusste man ja nie. "Vielleicht… Vielleicht find ich hier einen Hinweis!", ein leichtes Lächeln huschte über seine Lippen. "Bald bin ich da, keine Angst!"
"Glaubst du das ist so gut wenn wir sie schlafen lassen?", fragte sie, mit zittriger Stimme. Was wenn sie nicht mehr aufwachen würde?
"Was? Du warst es doch die gesagt hat sie bräuchte Ruhe.", von der Sorge Phoebe's angesteckt wandte Paige sofort einen prüfenden Blick auf Piper. Doch dort sah sie nur eine friedlich schlafende Person, die die Erholung wirklich nötig hatte.
"Ja klar, aber gleich schlafen? Was wenn sie nicht mehr aufwacht? Immerhin ist sie nur mehr am Leben weil sie Glück hatte.", auch Phoebe sah nun zu Piperund musterte sie. Wie Piper wenige Minute vor ihr musste auch sie nun an ihre verstorbenen Familienmitglieder denken. Patty, Prue… Beide waren sie durch die Hand von Dämonen gefallen… Würde Eine von Ihnen die Nächste sein?
"Wir sind auch nur noch am Leben, weil wir Glück hatten. Jetzt beruhig dich Phoebe und lass sie schlafen.", erklärte Paige, "Nebenbei bemerkte:", setzte sie fort, ohne Luft zu holen, "Du solltest vielleicht auch eine Runde schlafen. Ich weck euch schon wenn was passiert."
"Nein…", Phoebe schüttelte den Kopf, "Nein, ich könnte nichtmal. Meine Schulter tut zu sehr weh…", nachdenklich sah sie gen Himmel. Gab es hier auch sowas wie Nacht? Wenn ja dann trat diese jetzt langsam ein, denn der Himmel verfinsterte sich gespenstig und ein kühler Windzug wehte nun durch die Arena.
"Hörst du das?", zischte auf einmal Paige's Stimme durch ihr Ohr. Phoebe lauschte. Was denn hören?
"Piper, Phoebe!! Paige!!", rief er, so laut es ihm seine Stimme ermöglichte. Er sah sich um, doch bekam er keine Antwort und auch kein einziger Fels hatte sich bewegt. "Wo seit ihr denn!!!", rief er, nochmal lauter. Wieder keine Antwort.
Leicht hustend, dank des aufgewirbelten Staubes seiner Schritte, ging er los. Wo genau er suchen sollte wusste er nicht, aber er konnte sich nicht vorstellen, dass die drei Schwestern ihn gehört hatten und nun selbst auf die Suche gehen würden. Ihm war klar: Sicher sind sie verletzt, bräuchten Hilfe. Er musste zu Ihnen, nicht umgekehrt.
"Piper!!!!", rief er wieder.
"Piper…"
Viele riefen nach ihr. Ständig. Obwohl sie schon längst da war. Um Piper herrum war alles weiß und eine Gruppe von Engeln mit wunderschönen weißen und mächtigen Flügeln tänzelte um sie herrum. Sie selbst hatte auch Flügel. Flügel die bei der kleinsten Berührung zu zerbrechen drohten. Sie lächelte.
"Piper…", rief wieder jemand. Eine bekannte Stimme. Prue. Piper lächelte froh. Endlich, dachte sie, endlich seh ich dich wieder!
Kurz darauf tänzelten wieder Zwei auf sie zu. Penny und Patty. Auch diese Zwei lächelten, wie jeder andere hier. Einfach ein friedlicher Ort mit friedlichen Menschen die nichts außer Frieden kannten.
"Piper…", diesmal gleitete kein lächelnder Engel auf sie zu. Er sah etwas mitgenommen aus, die Flügel hingen. Seine Lippen hatten sich nicht zu einem Lächeln geformt. "Komm…", der Engel streckte die Hand aus und fixierte Piper mit blauen Augen. Blauen Augen die sich entschuldigten. Piper sah diese Hand an. Annehmen? Nein!!
Sie schüttelte den Kopf, doch sie spürte wie sie wie von Geisterhand auf diese Person zuflog. "Nein!", rief sie leise und wendete sich um. Penny, Patty und Prue winkten ihr nur, immernoch unbeschwert lächelnd. Sie sah wieder nach vorne. Zu dem traurigen Engel. Und dann… dann wurde sie in die traurige Realität zurückgesogen.
"Piper!"
Ruckartig öffnete sie die Augen, schloss sie aber wieder, denn durch die Ruckbewegung die ihr ganzer Körper gemacht hatte, hatte sie sich sozusagen selbst verletzt. Sie grummelte schmerzerfüllt.
"Er ist da!", rief Phoebe in ihr Ohr, "Leo ist hier!".
Piper öffnete die Augen, diesmal vorsichtig. Sie sah noch immer in dasselbe Gesicht. In das Gesicht des Engels. Noch immer lächelte er nicht und noch immer hielt er ihr die Hand entgegen.
Paige wusste, dass sie Piper aus einem schönen Traum gerissen hatte und genauso sah sie diese auch an. Traurig.