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Sieben

Max

10.000er-Club
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12 August 2002
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13.047
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She'ol
Ein zweifaches Erstlingswerk von mir: meine erste FanFiction und die erste FanFiction, die ich poste :)
Am Anfang mag noch alles verworren, unlogisch und total merkwürdig erscheinen; was es auch soll. Aber ich werde mir Mühe geben, alles zu entwirren
Versucht es noch nicht zu verstehen, das wird wohl kaum gehen ;)
Also, viel Spass bei "Sieben" und ich hoffe, es macht nichts, wenn ich um Feedback bitte :)

Max


Weite
Eine nahezu unendliche Weite, weiß und mächtig
Das ist es, was ich sehe, als ich mich umblicke. Nichts als die Macht der Weite und Entfernung, die mich umfangen hält, weder heiß noch kalt, kein Gefühl zulassend
Aber, langsam und zu Beginn beinahe unbemerkbar, kristallisiert sich nach und nach die Umgebung aus der weißen Wand, die mich zu umgeben scheint. Erst nur Konturen, die langsam an Substanz gewinnen, aber auf Kosten der Weite, die mit der Zeit weniger und weniger unendlich wirkt. Ich erkenne Hauswände; Backsteinbauten, Herrschaftshäuser, prunkvolle Villen, die an mir vorbei jagen. Plötzlich, mit einem Ruck, der die Wirklichkeit um mich zu erschüttern scheint, rasten die Bilder ein, und das Weiße weicht ruckartig zurück, aber es bleibt dennoch; in der Form von Schnee
Weiße Flocken fallen sanft vom Himmel und landen flüsternd auf den Steinen der Straße, auf dem Grau des Bordsteins. Mehr und mehr Schnee lässt der Himmel aus, in Sekundenschnelle, wie es mir vorkommt, wird die Welt eingepackt, stumm und still, kein Geräusch ist zu hören. Obwohl es Nacht ist, wirft der Schnee blaue Schatten in die Umgebung, die tiefer sind, als es ihnen zusteht, als wären sie Fenster in eine Welt, die nicht die meine, und nie die der Menschen ist und war und sein wird; als sei diese Welt alt und falsch und böser als es selbst ein Teufel sein könnte.
Jetzt erkenne ich, wo ich bin, auch wenn der Platz, denn das ist es, worauf ich mich befinde, nicht so ist, wie er sein soll, nicht so ist, wie ich ihn in Erinnerung habe. Neben den blauen, tiefen Schatten, die mich umgeben, entdecke ich, jetzt, wo ich danach suche, noch andere Dinge, die nicht sein dürfen. Linien, die sich kreuzen, obwohl sie parallel verlaufen, Geraden, die sich krümmen, Normale, die sich doch nicht schneiden und Winkel, die die 360 Grad überschreiten. Ich kenne diese sinnverwirrende Geometrie, als wäre ich der, der sie geschaffen hat, und doch wird sie mir unbekannt bleiben, so unbekannt, wie einem etwas nur sein kann, obwohl man sich damit beschäftigt und es sogar versteht. Es verursacht mir Kopfschmerzen, diese Dinge näher zu betrachtet, deshalb wende ich meinen Blick ab und richte ihn auf den Koloß, der sich vor mir aus der Weiße des Schnees geschoben hat. Es ist ein Haus, ein altes Haus, ein großes Haus, das von einer düsteren Aura umgeben ist, die mir fremd erscheint, aber keinesfalls feindselig, sondern, so merkwürdig auch klingen mag, vertraut und freundlich
So wie ich den Platz kenne, wie mir gerade klar wird, so kenne ich auch das Haus; beides ist mir so bekannt, wie die abstruse Geometrie, die hinter mir liegt. Das Haus vor mir sieht seltsam aus: aus zwölf Richtungen stehen Blitze in der Luft, die, wenn man sie verlängert, sich schneiden. Ich kenne dieses Bild, so wie alles hier. Ich weiß, was der Schnittpunkt bewirkt, und wo er liegt; im Inneren des Hauses, und doch nicht dort. In einer Dimension, wo Monster schlafen, die auf den dreizehnten Blitz warten, auf das die Tunnel geöffnet werden. Ich weiß, was im Haus geschieht; wer das Ding, das ein dunkles, pulsierendes Herz geworden ist, in Händen hält, und wer es zerstören will; und, was mir noch unendlich viel wichtiger erscheint, wer es dann wirklich vernichtet. Beide sterben, und doch, die Tunnel werden verschwinden. Bald, denn der dreizehnte Blitz bohrt sich gerade durch ein Fenster, und jetzt vereinigt er sich mit den zwölf bereits vorhandenen
Die Wirklichkeit verändert sich, sie wird ersetzt durch etwas uns unverständliches. Die blauen Schatten werden von Fenstern zu Toren und öffnen sich, Spottgeburten, unnennbare Wesen, nichts Lebendiges kriecht daraus hervor; schwach und doch stark, mit jeder Sekunde wachsend. Ohne Furcht wende ich mich ihnen zu, wohl wissend, dass ich sterben werde, trotz des Lichts, das von mir ausgeht und diese Wesen die Furcht zu bringen scheint. Sie lösen sich auf, als sie in den Kreis aus schwefelig gelben Licht kommen, das von einem Knauf ausgeht, von einem Spazierstock, den ich in der Hand halte und doch, sie sind so viele und meine Kraft nimmt ab
Schon erreichen Tentakel mich, berühren mich mit einem Griff aus Säure, verätzen meine Haut, lösen meine Knochen auf und nehmen mein Sein...
 
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also ich ... ich bin gefesselt. ist wirklich sehr gut diese story ich hoffe du schreibst bald weiter und ich bin froh das du sie uns nicht vorenthälst
 
Also ich finde es wirklich klasse, dass du diese FanFiction von dir gepostet hast, denn sie fasziniert mich schon nach den ersten Absätzen.

Durch die Beschreibungen und die Unklarheit, da man wie du schon gesagt hast, noch nicht wirklich versteht, was passiert, wird eine Spannung geweckt, sodass man sobald wie möglich weiterlesen möchte.

Ich hoffe also, du lässt uns nicht zu lange warten ;)
 
Du hast mir zwar schon ein paar Sachen erzählt, bzw. erklärt worum es in deiner FanFic geht, trotzdem ists verwirrend ;)
Aber ist wirklich sehr gut geschrieben, mein Kompliment :)
Fleißig weiterschreiben :D
 
Hm, ich bin heute mal in guter Stimmung, also gibts noch einen zweiten Teil, aber mehr noch nicht, denn ich muss erst einmal weiterschreiben ;)
Trotzdem wünsche ich viel Spass, die Erklärungen kommen bald :D
Zumindest ein Teil :gemein:


Ich wachte auf und blickte mich um. Ich saß im Arbeitszimmer, wo ich wohl eingeschlafen sein musste, meinen Kopf auf einem aufgeschlagenen Buch. Ich schreckte auf und schlug das Buch zu. Welch eine Torheit, es offenzulassen, wo doch der Wahnsinn in ihm wohnte. Teilweise verängstigt, teilweise belustigt über mein Unvorsichtigkeit nahm ich das Buch, einen alten Wälzer, in Leder gebunden, auf dem in verschnörkelten, teilweise abgeblätterten Lettern NECRONOMICON geschrieben stand
Mit der freien Hand hängte ich das Bild über dem Kamin ab, strich mit den Fingerspitzen über die Panzertür des Safes dahinter, die allerdings kein Rad, Tastatur oder ähnliches zierte und murmelte eine Reihe von Wörtern, die dunkel, alt und falsch klangen, als wären sie nicht für menschliche Kehlen und Stimmbänder geschaffen. Die Tür des Tresors schien sich allerdings nicht daran zu stören und schwang von Geisterhand bewegt auf. Darin befanden sich noch weitere Bücher, wenn sie auch nicht so alt wie das NECRONOMICON waren. Ich hatte diese Bücher wie auch vieles andere als Erbe von meinen Vater erhalten. Ich schob das NECRONOMICON hinein und auf einen Wink und ein Wort von mir, schloß sich die Tür wieder und das Schloß rastete ein. Ich hängte das Bild an seinen Platz zurück, rückte es zurecht und warf einen Blick auf die Standuhr. Sie zeigte kurz nach zwei Uhr an
Vielen kam diese Uhr recht seltsam vor, da sie überhaupt nicht zur übrigen Einrichtung passen mochte, und, was nicht unbedingt dazu beitrug, den Eindruck des Seltsamen zu beschwichtigen, sie verfügte über vier Zifferblätter, ein großen und die anderen drei darunter angeordnet. Von diesen zeigte aber nur das erste die Zeit an, die Zeiger der anderen waren immer in anderen Positionen. Etwas viel weniger Offensichtliches war ebenfalls an der Uhr, sie verließ diesen Platz nie. Wenn sie weggebracht wurde, erschien sie wieder und nichts konnte sie zerstören; nciht einmal ich, und das hieß schon etwas
Ich lächelte schwach, da mich meine Freunde und Bekannten nicht nur wegen dieser Uhr für exzentrisch, oft auch für verrückt hielten, denn ich gab mich oft und gerne mit Okkultismus ab, da ich, als der Millionenerbe, der ich nun einmal war, viel Zeit und Muße hatte, ausgefallene Hobbys zu pflegen
Diese Gedanken brachten mich wieder zu meinem Traum zurück, der mich schlußendlich wohl geweckt hatte. Ich ging zum Fenster und warf einen Blick hinaus, auf den Ashton Place in London, derselbe Platz wie in meinem Traum, aber diesmal entführte ihn nichts in eine fremde Welt
Doch noch ließ mich der Traum nicht los. Ich kannte die Begebenheit, ich wusste, was damals in der Nacht vom 17. auf den 18. Februar im Jahre 1887 geschehen war, aber die Siegel wurden zerstört. Auch das wusste ich. Deshalb verstand ich nicht, warum ich genau von dieser Nacht geträumt hatte, vom Schwinden der Grenzen, vom Erscheinen der ALTEN...
Kopfschüttelnd wandte ich mich vom Fenster ab und verließ das Arbeitszimmer, um mich in mein Zimmer, das im zweiten Stock meines Hauses, Andara-House, lag. Bevor ich mich aber zu einer, hoffentlich, angenehmeren Nachtruhe begab, machte ich noch einen Abstecher ins Bad. Dort warf ich einen Blick in den Spiegel, während ich mich meiner Kleider entledigte, um noch kurz zu duschen. Ich sah einen relativ großen, gut gebauten Mann, Mitte Zwanzig. Mein Gesicht hatte einen asketischen Schnitt, es war schmal und wirkte streng. Die etwas dreieckig gewachsenen Augenbrauen und der pedantisch ausrasierte Bart verstärkten den Eindruck noch. Meine bernsteinfarbenen Augen lenkten aber eindeutig von der Strenge ab und ließen mich geheimnisvoll und unnahbar wirken. Aber das merkwürdigste an diesem Gesicht war die schlohweiße, fünf Zentimeter breite Haarsträhne, die über meinem linken Auge begann und sich blitzförmig bis in die Haarspitzen meines etwas mehr als schulterlangen Haares fortsetze
Dies war, wie vieles andere auch, ebenfalls ein Erbe meines Vaters, und wie das meiste andere, hatte es seine Wurzeln in der magischen Macht, die ich geerbt hatte. Seufzend stieg ich in die Dusche und ließ das heiße Wasser über meinen Körper strömen, der verspannter war, als ich es registriert hatte
Als ich dann endlich in meinem Bett lag, wanderten meine Gedanke wieder zu den Siegeln, aber das konnte wohl warten, denn der Schlaf überschwemmte mich in warmen, angenehmen Wogen und ich schlief den Rest der Nacht traumlos
 
Also ich find das super, dass du heute gleich noch einen neuen Teil gepostet hast.

Vor allem, weil er mir auch sehr gut gefällt, da alles sehr gut beschrieben ist und man sich die ganze Szene richtig lebhaft vorstellen kann.

Aber die offenen Fragen werden natürlich noch nicht gelöst und daher warte ich schon wieder auf den nächsten Teil ;)
 
Ja mit noch einem Teil hab ich nicht gerechnet, fleißig fleißid *Max Kopf tätschel*, nur weiter so ;)
Aber jetzt find ichs nicht mehr so verwirrend....die anderen sicher noch verwirrender *muahaha*:D
freu mich auf den nächsten Teil :)
 
Wie versprochen hab ich deine FF jetzt auch gelesen. Ich muss sagen, ich bin beeindruckt. Du schreibst wirklich klasse, die Geschichte ist richtig geheimnisvoll. Da kriegt man wirklich Lust, gleich weiterzulesen damit sich die Rätsel zu lösen. ;)

Hoffe, ein neuer Teil kommt bald... :)

Sandra
 
Vielen Dank für das Feedback, ich kann mittlerweile aauch jeden Autor verstehen, der das gerne liest :)
Heute nach war ich fleißig und hab einen neuen Teil produziert, viel Spass damit


Mein Schlaf endete ziemlich abrupt, als ich plötzlich ein Gewicht auf meiner Brust spürte. Ich schreckte hoch und sank gleich wieder zurück, als ich einen Tatzenhieb abbekam. Auf meiner Brust hockte nichts anderes als Merlin, mein Albinokater und funkelte mich aus rotblitzenden Augen beinahe hämisch an. „Ja, ja, ja...“, grummelte ich missmutig und mein Blick schweifte den Radiowecker neben meinem Bett; halb zehn zeigte er an. Ich schubste den Kater von meiner Brust, der das gelassen hinnahm und verschwand aus meinem Zimmer. Jeder, der bestritt, dass Katzen menschlicher Mimik nicht fähig seien, der kannte Merlin nicht, denn jetzt grinste er hundertprozentig unverschämt an, dann entschwand er Richtung Küche. Brummend erhob ich mich und blickte ihm wütend hinter, dann schlüpfte ich in eine bequeme Hose und ein lockeres Hemd, bevor ich dem Geruch von Kaffee, wie meine Haushälterin Mary den halbfesten Teer nannte, den sie mir immer vorsetzte. Aber immerhin wusste ich, dass er meinen Geist zu nahezu unmöglichen Gedankensprüngen anregte
Das frühstück schlang ich mehr oder minder hinunter, ohne darauf zu achten, was es eigentlich war, da meine Gedanken bei zwei Büchern im Safe schwebten, und machte mich mit einer Kanne und einer Tasse auf den Weg ins Arbeitszimmer. Dort angekommen stellte ich Kanne und Tasse auf der Unterlage meines Schreibtisches ab, dann ging ich zum Safe und öffnete ihn auf die gleiche Weise wie am Abend zuvor. Es hatte seine Vorteile, ein Hexer zu sein und über ein magisches Erbe zu verfügen. Als der Safe wieder geschlossen war und ich mit zwei Büchern wieder an meinem Schreibtisch saß, schweiften meine Gedanken ab
Meine Gedanken schweiften zur Erde ab, zu ihrer Geschichte, die heute nur noch wenigen Menschen wirklich und wahrhaftig bekannt ist. Heute, dachte ich ein wenig spöttisch, aber auch ein wenig nachdenklich und betrübt, heute glauben wir, der Erde all ihre Geheimnisse entrissen zu haben; wir glauben mit unserer Technik und Wissenschaft eine passende Antwort auf jede Frage zu besitzen, die sich uns stellen mag, hier, auf der Erde, dem Zentrum unseres Seins, oder draußen, im All, in den unendlichen Weiten des Universums, wo wir rätseln, aus welchen Elementen die Planenten bestehen und wodurch Licht fliegt. Und doch wissen wir nichts über das, was uns dort draußen erwartet, was dort hauste, was von dort, von dem Nichts zwischen den Sternen einst zu uns gekommen war, zur Zeit der Ersten Genesis
Vor zweimal hundert Millionen Jahren entwickelte sich bereits Leben auf dem Planeten Erde, für uns heute wäre es so fremdartig, als wäre es aus den Weiten des Universums, doch nicht einmal Fossilien sind zurück geblieben von den Versuchen Mutter Naturs, die Erde zu besiedeln. Denn dies alles wurde durch SIE zunichte gemacht, durch die finsteren Götter, die von den Sternen kamen, oder besser, aus ihrem Reich zwischen den Sternen kamen sie, um den dritten Planenten einer kleinen Sonne in Besitz zu nehmen
Doch heute zeugen nur noch Ruinen von ihrem einstigem Herrschen hier bei uns, die nicht einmal entdeckt werden können, so sehr sind sie versteckt. Doch diese Vergangenheit hatte ihre Spuren hinterlassen. Nicht die auf der Erde sind gemeint, ihre monströsen Bauwerke und schrecklichen Stätten ihres Wirkens, nein, in der Evolution selbst haben sie ihre Spuren hinterlassen
Heute haben wir den Glauben an Magie aufgegeben, eigentlich abgeschüttelt, und dies als etwas abgetan, das nicht existieren kann, nicht existieren darf, in unserer funktionierenden Welt aus Mensch und Maschine. Und doch, dieses Erbe, aus der Ersten Genesis, es ist in uns, tief vergraben unter den Bürden unserer Seele, weg gesperrt, von unserem Geist, der nicht einmal weiß, was dieses fremde und doch mächtige in uns ist, unser Erbe, von dem nur noch wenige wissen, woher es kommt, was es bedeutet und, das vor allem, wie es zu nutzen und anzuwenden ist. Diese Macht ist es, die ich, und einige andere auch, nutzten, um unsere Welt vor einer erneuten Bedrohung der zu schützen, die im Kerker zwischen der Wirklichkeit schmachten, darauf warten, ihren Machthunger erneut auszuüben
Ich blinzelte, und befand mich wieder in der Wirklichkeit. Meine Gedanken hatten mich weit getragen, weiter als mir lieb war und ich schüttelte unwillig den Kopf. Merlin strich mir um die Beine, und ich verschwendete kaum einen Gedanken daran, wie er ins Zimmer gekommen war, obwohl ich die Tür geschlossen hatte. An diesem Kater war mehr, als man bei seinem schlanken und grazilen Äußeren annehmen mochte und hinter seinen Augen blitzte oft eine Intelligenz auf, die die tierische überstieg. Aber wenn Menschen das Erbe nutzen konnten, warum sollte ein Tier dies nicht können?, fragte ich mich oft, und ich ahnte ja nicht, wie recht ich damit hatte
Jedenfalls nahm ich Merlin auf, um ihn ein wenig zu kraulen und mir dabei eine Tasse Kaffee schmecken zu lassen, als plötzlich ein leises Knacken ertönte, das von einem schwachen Knarren begleitet wurde, als würde eine Tür aufschwingen
Ich erstarrte, dann stelle ich die Tasse ab und erhob mich mit meinem Kater auf den Armen und drehte mich langsam zu der Standuhr um. Ich wusste, was ich dort erblicken würde und doch, ein wenig erschreckte mich der Anblick doch. Die Tür, hinter der sonst das Gestänge und Räderwerk der Uhr lauerte, war verschwunden. Statt dessen fand ich dort einen gewundenen, blutroten und feucht glänzenden Tunnel, der geradewegs in die Unendlichkeit zu führen schien. Es war wie ein Schacht, der zu leben schien, der sich wand und drehte und wie unter dem Schlagen eines mächtigen, dämonischen Herzens pulsierte. Ich wusste, was dies war; es war eines der Tore der ALTEN, eines der Zugänge zu ihrem Transportsystems, das sie entwickelt hatten, um sich in Sekundenschnelle auf der Erde zu bewegen. Die Tore führten durch den Raum, aber auch durch die Zeit, was sie so bemerkenswert machte. Dieses hier, das Tor, das sich in der Uhr befand, war einst von meinem Vorfahren, Roderick Andara, an die Uhr gebunden worden
Eigentlich benötigte ich es nicht, denn ich war mit dem Studium des alten Wissens weiter, als die drei mächtigen Hexer, die mir vorausgegangen waren. Ich konnte mir Tore schaffen, wo, und vor allem, wohin ich sie benötigte. Doch dies setzte ich nicht oft ein, nur wenn es nötig war, denn der Gebrauch eines Tores war gefährlich. Denn Tore waren so launenhaft wie Lebewesen, was sie auch waren; zumindest nahm ich das an. Wesen, von den ATLEN nur zu diesem Zweck geschaffen, in einer fremden Dimension lebend und dafür installiert, Materie in Bruchteilen von Sekunden zu transportieren
Das Tor in meiner Uhr hatte noch eine andere Laune, die es besser oder schlechter als andere Tore machte: es aktivierte sich von selbst, wenn es ihm danach war, was nichts anderes bedeutete, als das mich das Schicksal dazu bringen wollte, an einem bestimmten Ort, zu einer bestimmten Zeit, etwas zu sehen, zu erleben, oder zu tun. Doch heute nicht; ich trat nahe an die Uhr heran, griff nach oben und drehte an den Zeigern der drei kleinen Zifferblätter, woraufhin das Tor erlosch. Kurz flammte noch ein großer Raum in der Uhr auf, der schon eine kleine Bibliothek war, dann war alles so, wie es sein sollte und das Gestänge und die Räder der Uhr kehrten an ihren Platz zurück. Seufzend schloß ich den Uhrkasten wieder und setzte mich an meinen Schreibtisch zurück, um mir einen letzten Schluck Kaffee zu gönnen, bevor ich ein wenig Geschichtsforschung betrieb
Ich zog das NECRONOMICON zu mir heran, öffnete es und suchte auf den handgeschriebenen Seite, zwischen Zeichnungen von Reliefs und vollkommen abstrus wirkenden Schriftzeichen nach Worten in unserer Sprache. Bald fand ich sie und begann mich in meine Lektüre zu vertiefen...
 
Also ich muss sagen du warst sehr fleißig...

Wahnsinn ich verschlinge deine Story nahe zu meine liebe Schwiegernervensäge. Bitte liefere bald den nächsten teil (vergiss aber dabei bitte nicht zu schlafen auch noch- so nebenbei halt...)
 
Keine Angst ich schlafe genug, und ich träume auch viel. Das ist die reinste Inspiration :D
Und ich poste ja schon weiter, nur nicht hetzen... ;)
By the Way, man (und frau) beachte den letzten Satz, der ist wichtig :D


Die Welt war jung, und das Licht der Sonne hatte noch kaum Leben geboren, als sie von den Sternen kamen
Sie waren Götter, gewaltige Wesen, unbeschreiblich und böse und bar jeder Empfindung, die nicht Hass oder Tod war
Sie kamen auf Wegen, die durch die Schatten führten, und setzten ihren Fuss auf eine Erde, die kahl und tot war. Und sie nahmen sie in Besitz, wie sie zuvor schon Tausende von Welten in Besitz genommen hatten, manchmal für kurze Zeit, manchmal für Ewigkeiten, ehe sie wieder gingen und in ihr kaltes Reich zwischen den Sternen zurückkehrten, um Ausschau nach neuen Welten zu halten, über die sie ihre scheußlichen Häupter erheben konnten
Sie – das waren die, DEREN NAMEN MAN NICHT AUSSPRECHEN SOLL, will man nicht in Gefahr laufen, sie zu rufen und den Preis für ihr Kommen zu zahlen, der schrecklich ist
Nur die wirklich Wissenden sollen es wagen, sie zu rufen, und auch sie mögen auf der Hut sein
Sie nannten sich selbst die GROSSEN ALTEN, und sie waren finstere, blasphemische Götter, oder doch zumindest Wesen, deren Macht der von Göttern gleichkommt
Allen voran stand CTHULHU, der oktopoide Herr des Schreckens und der Schatten, ein Wesen, dessen Element das Meer ist, der sich aber genauso mühelos an Land oder auch in der Luft fortzubewegen vermag
Ihm zur Seite, und nicht viel geringer an Macht und Bosheit, stehen YOG-SOTHOTH, der Alles-in-Einem-und-Einer-in-Allem, AZATHOTH, der Blasenschlagende-im-Zentrum-der-Unendlichkeit, SHUDDE-M’ELL, der Ewig-Eingegrabene-und-Herrscher-über-die-Erde-und-die-Finsteren-Reiche-der-Höhlen, SHUBB-NIGGURATH, die Schwarze-Ziege-mit-den-Tausend-Jungen, und letztlich NYARALATHOTEP, die Bestie-mit-den-Tausend-Armen
Aber auch andere; Wesen von geringerer Macht, trotzdem noch schrecklich wie Götter in ihrem Zorn. Wendigo, der Auf-den-Winden-geht, Glaaki, der Kometgeborene, der unaussprechliche Hastur und Tsathoggua, Yibb-Tsstl, der flammende Cthugha, Shodagoi, die Cho-Cho...
Ihre Zahl ist Legion, und ein jeder war schrecklich genug, ein Gott zu sein. Äonenlang herrschten sie über die Erde, und um ihre Macht ausüben zu können, schufen sie schreckliche Geschöpfe aus verbotenem Protoplasma, widerwärtige Kreaturen, deren Gestalt sie nach Belieben formen konnten und die ihre Hände und Arme, ihre Beine und Augen wurden
Aber so mächtig die GROSSEN ALTEN auch waren, so gering war ihre Voraussicht
Millionen um Millionen Jahre herrschten sie über die Erde und ihre Kreaturen, und sie merkten nicht, dass die, die sie selbst erschaffen hatten, sich gegen sie aufzulehnen begannen und Pläne gegen ihre Herrschaft zu schmieden begannen
Dann kam es zum Krieg
Die unterdrückten Völker der Erde, allen voran die Shoggoten, die die GROSSEN ALTEN selbst erschaffen hatten, standen gegen die finsteren Götter auf und versuchten ihr Joch abzuschütteln. Die Erde brannte, und der feurige Krieg der Giganten verwüstete ihr Antlitz in einer einzigen, feurigen Nacht
Die GROSSEN ALTEN obsiegten, doch dabei rührten sie an Mächten, die zu mißbrauchen selbst ihnen verboten war. Ihr blasphemisches Tun rief anderen, mächtigere Gottheiten von den Sternen herbei, die ÄLTEREN GÖTTER, die seit Urzeiten im Bereich der roten Sonne Beteigeuze schlafen und über das Wohl und Wehe des Universums wachen
Sie mahnten die GROSSEN ALTEN, in ihrem Tun innezuhalten, und nicht an der Schöpfung selbst zu rühren
Aber in ihrem Machtrausch mißachteten die GROSSEN ALTEN selbst diese letzte Warnung und lehnten sich gegen die ÄLTEREN GÖTTER auf, und abermals kam es zum Krieg, einem gewaltigen Kräfteringen derer, die von den Sternen gekommen waren, und derer, die noch dort lebten
Die Sonne selbst verdunkelte ihr Antlitz, als die Mächte des Lichts und die Mächte der Finsternis aufeinander prallten. Eine der zehn Welten, die ihre Bahn um sie zogen, zerbarst zu Millionen Trümmern, und die Erde gerann zu einem flammenden Brocken aus Lava
Schließlich siegten die ÄLTEREN GÖTTER, aber nicht einmal ihre Macht reichte aus, die GROSSEN ALTEN zu vernichten, denn was nicht lebt, das vermögen nicht einmal die Götter zu töten
Und so verbannten sie die GROSSEN ALTEN vom Antlitz dieses verwüsteten Sternes
CTHULHU ertrank in seinem Haus in R’Lyhe und liegt seit Äonen auf dem Grund des Meeres. AZATHOTH erwürgte der Schlamm der finsteren Sümpfe, die sein Lebenselement gewesen waren. SHUDDE_M’ELL wurde verschlungen von feuriger Lava und Fels, und all die anderen Kreaturen und Wesen wurden verstreut in alle Winde und verbannt in finstere Kerker jenseits der Wirklichkeit
Zweimal hundert Millionen Jahre sind seither vergangen, und seit zweimal hundert Millionen Jahren warten sie;
Denn das ist nicht tot, was ewig liegt, bis dass der Tod die Zeit besiegt...
 
gut.
ich mag diesen satz... und deine geschichte, die genauen recherchen, ich denke um so eine geschichte zu schreiben, (samt den komplizierten namen) würde ich das Necronomicon und die verbotenen Bücher auswendiglernen müssen.
ich bin echt beeindruckt.
 
So, ich kann es einfach nicht lassen, hier kommt der nächste Teil
FB erwünscht und erwartet


Nachdenklich schlug ich das NECRONOMICON zu und verstaute es wieder im Safe, es war nicht gut, dieses Buch zu lange ungeschützt herum liegen zu lassen. Ich hatte das sichere Gefühl, etwas übersehen zu haben, nur ich kam nicht darauf. Der Text war so wie immer, kein Wort hatte sich geändert, und trotzdem, es erschien mir so, als wäre die Botschaft eine andere. Langsam wurde ich paranoid, beschloss ich und zog das zweite Buch heran, das wie das NECRONOMICON in Leder gebunden war, allerdings war es viel besser instand gehalten, als das andere Werk. Vorsichtig strich ich über die Lettern, die besagten, dass dieses Buch eine Familienchronik war, und ein schwaches, grünliches Licht, eher eine Ahnung, als etwas, dessen Richtung man feststellen konnte, folgte meinen Fingerspitzen. Jetzt waren mir auch die Geschichten meiner Vorfahren zugänglich, die nicht für Fremde gedacht waren; Geschichten, die sich im Kampf gegen die dunklem Mächte abgespielt hatten und die mit einem kleinen, allerdings sehr wirksamen magischen Trick ebenfalls in der Familienchronik versiegelt waren
Ich schlug die Chronik auf, ignorierte die letzten Funken, die von meinen Fingern stoben und begann damit, mir zuerst die Portraits anzusehen, die meine Vorfahren darstellten. Insgesamt, sahen mir meine Vorfahren alle sehr ähnlich, nur die schlohweiße Haarsträhne war erst seit Roderick Andara in der Familie. Die Begebenheit, die zu ihr führte, war interessant, aber das hatte jetzt nichts mit mir zu tun
Ich suchte etwas anderes. Nach einer geschlagenen Stunde wurde ich endlich fündig, aber bevor ich weiter las, besorgte ich mir eine neue Kanne Kaffee, die alte hatte ich inzwischen schon geleert, was mir bisher noch gar nicht aufgefallen war. Jetzt konnte ich beruhigt mit meiner Lektüre fortfahren...

Einst, als die ÄLTEREN GÖTTER die scheußlichen und widernatürlichen Körper der GROSSEN ALTEN in Verliese jenseits der Wirklichkeit, in Dimensionen, wo sie keine Körper mehr sind sondern nur Geist, verbannt hatten, vernichteten sie alle Kreaturen der GROSSEN ALTEN oder zerstreuten sie in alle Winde. Selbst die Spuren, die von der Anwesenheit dieser blasphemischen Götter zeugen könnten, wurden vom Antlitz der Erde getilgt
Mächtige Magie verschloss die Kerker, die gesichert wurden von Sieben Siegel der Macht, jedes von anderer Form, die im Blut der Erde versenkt wurden, auf dass sie kein lebendes Wesen je finden, geschweige denn brechen sollte
Damit war die Herrschaft dieser blasphemischen Götter beendet, aber das Wissen ihrer Existenz, das wie ein feuriger Hauch über der Lava schwebte, fand Eingang in den Geist eines jeden lebenden Wesens, auf dass die Warnung vor der Macht der ALTEN nie verstummen sollte
Die Jahrmillionen vergingen und das Leben entwickelte sich erneut, allerdings ohne durch äußeren Einfluss gestört zu werden. Doch die Zeit hinterließ ihre Spuren an Dingen, die besser nie unter das Licht der Sonne gekommen wären. Wasser, Wind und Wetter rieben das Lavagestein auf und setzten die Sieben Siegel der Macht frei; Relikte einer längst vergessenen Zeit. Als schlussendlich der Mensch auf der Erde wandelte, fand er die Siegel und nahm sie an sich; einige wurden zu Heiligtümern, andere blieben beinahe unbeachtet
Niemand wusste, dass es eine Verbindung zwischen diesen Kleinodien gab und die Entfernung der Siegel untereinander war zu groß, als dass sie jemand hätte zusammen führen können. Doch die Menschen spürten die Magie, die in den Sieben Siegeln verankert war, und so gingen sie nicht mehr verloren
Auch an den Kerkern, die die GROSSEN ALTEN bannten, ging die Zeit nicht spurlos vorüber und der Bann, mit dem sie von den ÄLTEREN GÖTTERN belegt worden waren und der den Zugang verschloss, begann brüchig zu werden. Der dünne Riss in den Dimensionen bewirkte, dass dreizehn der GROSSEN ALTEN zu träumen begannen. Ein Teil ihres Geistes entkam durch den Riss und belebte die Shoggoten neu! Die treuen Diener sollten die Sieben Siegel finden, und brechen, auf dass die Herrschaft der GROSSEN ALTEN erneut beginnen könnte
Die Suche nach den Siegeln begann, doch nicht nur Shoggoten suchten nach ihnen, auch unter den Menschen entdeckten die GROSSEN ALTEN Wesen, die ihren Dienern glichen – ebenso von unendlich großer Bosheit und Niedertracht. Und sie wählten einen dieser Menschen aus, ihren Willen zu erfüllen: Necron, den Alten Vom Berge. Ihm gaben sie das NECRONOMICON, das Buch des Bösen, einen Quell schier unendlicher Macht. Mit seinen Drachenkriegern, skrupellosen Mördern, scharte er mehr und mehr Macht um sich
Doch bald merkte er, dass er einen Feind besaß; Roderick Andara, den die Menschen fürchteten und ihn den Hexer nannten. Er nutzte die ihm gegebene Macht, um gegen Necron und die GROSSEN ALTEN zu kämpfen, soweit es ihm möglich. Doch dann, als er im Jahre 1883 die Überfahrt von Amerika nach England wagte, folgte ihm ein Shoggote, der die Gestalt des GROSSEN ALTEN Yog-Sothoth angenommen hatte, der das Schiff zerschmetterte und auf den Grund des Meeres hinab zog
Nur wenige überlebten diesen Angriff und unter ihnen befand sich Robert Craven, der Sohn des Hexers. Auf ihn ging das Erbe und die Aufgabe Roderick Andaras, seines Vaters, über; die Siegel noch vor den Dienern der GROSSEN ALTEN aufzuspüren
Doch dann, als Robert alle Sieben Siegel der Macht beisammen hatte, unwissentlich zuerst, geschah das Unfassbare und die Siegel wurden gebrochen. Robert starb dabei. Jedoch, das Erbe muss weitergegeben werden und der Bruch der Siegel wurde verhindert. Robert Cravens Sohn, der von einem Freund seines Vaters in die Zukunft gebracht wurde, wuchs dort unbehelligt auf und reiste, als es Zeit wurde, in die Vergangenheit, um in der Nacht, in der die GROSSEN ALTEN die Welt betreten sollten, genau dieses Ereignis zu verhindern
Und es gelang. Einer der Dreizehn wurde durch eine glückliche Fügung vernichtet, die anderen Zwölf mussten in ihre Kerker zurückkehren, wo sie weiter versuchten, ihre scheußlichen Häupter über die Erde zu erheben
Robert Cravens Sohn, der sich nach seiner Rückkehr nach seinem Vater benannte, Robert Craven II., verrichtete die Wächteraufgabe seines Vaters, die er an seinen Sohn, Samuel Andara-Craven, weiter gab

Doch die Sieben Siegel der Macht wurden bei der Zurückdrängung der GROSSEN ALTEN zwar vernichtet, aber die Macht, die in ihnen wohnte, konnte nicht zerstört werden und so streifte sie umher, bis sie sich, wiederum, in sieben Reliquien niederließ, die von nun an die Aufgabe als Sieben Siegel der Macht trugen. Diese neuen Siegel verbargen sich in der Zeit, in der Geschichte der Welt und warteten darauf, gefunden zu werden, um erneut die Tore zu Raum und Zeit zu durchbrechen, um erneut die Grenzen der Wirklichkeit zu überschreiten, um die GROSSEN ALTEN ein weiteres Mal zu befreien...
 
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Schöner langer Teil! Jetzt wird die Geschichte ja doch immer klarer :)
Ich kann nur sagen: Ich will neuen Teil ich will neuen Teil ;)
Wirklich sehr spannend geschrieben :D
 
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