Ich denke auch, dass man nicht unbedingt sagen kann "wer Arbeit will, der findet sie auch". Klar, von nichts kommt nichts, wenn man nur dasitzt und sagt "ich find eh nichts ich such grad gar net" dann findet man auch nichts, aber manchmal gibt es genug Leute die wirklich Arbeit wollen und aus irgendeinem Grund wirds halt selten was. Mal sind die Firmen zu oberflächlich ( Typ zu hässlich , Vorurteile, blablabla), oder der Arbeitsuchende hat eine Krankheit die der potentielle Arbeitgeber dann gleich als Ausrede nutzt oder es gibt einfach hunderte Bewerber auf eine Stelle und es wird einfach nichts.
Aber dieser eine Satz ist wirklich das unüberlegteste was man sagen kann. Arbeit suchen und finden ist heutzutage bei einem Mangel an Ausbildung bei manch einem wirklich nicht mehr so einfach.
Und eine Ausbildung nachholen ist schwer.
Zu sagen es bringt mir nichts wenn ich nur ein paar Monate arbeite und dann eh wieder Arbeitslosengeld bekomme / Sozialhilfe beziehe, ist auch verkehrt. Was ich mir sehr gut von dem netten Trainer vom Arbeitsamt gemerkt habe ist, dass jede Lücke im Lebenslauf sehr schlecht ist. Ich war zwei Jahre in der Schweiz und habe dort nicht gearbeitet und werde immer wieder darauf angesprochen wenn ich mich wo bewerbe bzw. wo beworben hatte.
Wenn man diese Zeit zum Beispiel mit Arbeiten auffüllen hätte können, hätte das wirklich wenigstens gezeigt dass der Mensch nicht nur rumsitzt und auf eine Arbeit wartet die ihm in den Schoss fällt. Wenns nun halt wirklich so ist, dass man wirklich 2 Jahre lang kein Glück hat und nichts findet, kann man es immer noch erklären, aber jede mögliche Form von Arbeit macht sich in einem Lebenslauf immer gut. So bleibt man für den Arbeitsmarkt interessanter.
Ich hatte in den zwei Jahren in der Schweiz auch oft zu hören bekommen, wie negativ es doch sei, dass ich nicht arbeite und Verwandte die nicht kapiert hatten, warum ich nicht arbeite, gaben immer nur dumme Sprüche von sich.
Dabei war es ganz einfach, ich habe einen Mann um den ich mich kümmern möchte ( er ist Frührentner) und das Geld dass er von seiner Pension bekommt reicht gut aus und mein Lebensziel ist es eben nicht, eine Karriere zu machen und krass Geld zu verdienen sondern ein glückliches Familienleben zu haben und meinem Mann zu helfen.
Leider ergab es sich, dass wir doch etwas Schulden machten ( kein Widerspruch zu "das Geld reichte" sondern einfach nur ein übertrieben hoher Lebensstandard) und nun muss ich schauen dass ich die durch Geld verdienen abarbeite.
Damit habe ich aber auch kein Problem.
Mittlerweile leben wir ja in Österreich, und hier in Österreich war es gleich viel einfacher eine Arbeit zu finden. Ich arbeite nun für 4 Marktforschungsinstitute als Interviewerin, kann mir meine Zeit frei einteilen um mich um meinen Mann zu kümmern und verdiene genügend Geld zum Schulden abzahlen.
Urlaub ist zur Zeit nicht drin, dafür freu ich mich umsomehr auf 2005, wo es endlich wieder möglich sein sollte. Dafür viel verdienter.
Und fast ein jeder hat mittlerweile kapiert, dass mir mein Mann einfach wichtiger ist.
Ich bin aber auch nicht so, dass ich sollte es mal mit dem Geld schlimmer stehen, nicht mehr arbeite, bin mir nicht zu fein dazu es wird bloss schwierig weil ich viele Gelenkprobleme habe, aber wenns nötig ist habe ich sicher kein Problem damit jede mir sich bietende Arbeit anzunehmen.
Ich bin nicht arbeitsscheu wie manch ein Sozialhilfeempfänger, ich kann es mir nur leisten weniger zu arbeiten und solange ich damit niemandem auf der Tasche liege, ist es ja in Ordnung denke ich.
Was mich sehr stört, ist ein Verhalten wie es der ehemals beste Freund meines Mannes an den Tag legt. Er ist seitdem ich ihn kenne und vorher ( sind sicher schon 8 Jahre) Sozialhilfeempfänger. Er hat weder ein seelisches Leiden noch hat er ein körperliches Leiden, er ist bloss zu faul. Es gab eine Zeit wo ich ihm versuchte zu helfen, dass er eine Arbeit findet, aber sein Einsatz war nicht gerade gross und so endete das ganze in Streit.
Nun lebt er weiter auf Sozialhilfe und ist den ganzen Tag online. Er macht zwar jetzt auch ein Programm wo man ihn wieder einsozialisieren will ( gibts das wort? gg) , aber ich denke schlussendlich wird ihm das nicht bringen. Er hat zwar all seine Freunde verloren ( seine echten, nicht seine Freunde online), hat auch keinen Kontakt mehr zu seiner Familie, aber er kapiert es immer noch nicht. Er war wohl noch nicht ganz am Boden um gesehen zu haben was er treibt.
Der Schweiz geht es finanziell halt zu gut weil sie ihn so durchfüttern können.
Fazit: Ich denke es gibt sicher viele Leute, die wirklich in eine Aussenposition gerutscht sind und einfach nicht mehr den Weg aus der Sozialhilfe finden ( Krankheit, mangelnde Ausbildung, etc.), aber es gibt glaube ich auch genug Leute die nur FAUL sind, und das find ich schade. Ich bin zwar nicht ein Mensch der Sprüche von sich gibt wie "und für den geh ich arbeiten" , das ist mir auch zu dämlich sowas zu sagen gg, aber trotzdem finde ich Sozialschmarotzer auch nicht in Ordnung. Aber da ist der Staat Schuld wenn er einfach nicht ordentlich kontrolliert.
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Hmm ... ich frage mich was ich hier so böses geschrieben habe, dass ich dafür negativ bewertet werde .. wie nett .. :komisch: