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Moonlight

Josef

Du weißt überhaupt nichts, hätte der Vampir Sandrine gerne an den Kopf geworfen. Wie konnte sie immer wieder behaupten, dass sie wusste auf was sie sich einließ, dass sie keine Angst hatte, dass sie dies einfach nur einmal ausprobieren sollten?
Josef kannte sich mittlerweile genug, um sicher zu sein, dass er die junge Frau nicht gleich umbringen würde. Er hatte genug Menschen um sich herum, um sich wohl im Zaum zu halten und das schien auch Sandrine zu wissen. Doch wusste diese junge, taffe Frau sicherlich nicht, wie viele Menschen und Vampire es gab, die ihn gerne tot oder verletzt sehen würden. Sie sah den sensiblen Mann, den Vampir mit seinen Schwächen und auch wenn Josef sich dafür hasst, dass er überhaupt jemanden so nahe an sich ran ließ, konnte er daran nichts mehr ändern. Wie viel davon wirklich seiner Natur entsprach wusste Josef selbst nicht. Wie lange hatte er diese Seite unterdrückt und versucht sie doch wieder in seinem Inneren einzuschließen.

"Es tut mir leid Sandrine, ich glaube einfach nicht, dass du verstehst, aber ich glaube wir kommen hier nicht weiter." meinte er schließlich und fuhr mit den Händen durch den Sand. Es gefiel ihm nicht, dass Sandrine noch stand. Doch spiegelte dieses Bild wohl genau die Situation wieder - Sandrine stand über den Dingne, sie wusste was sie wollte und sie wollte es haben, egal welche Konsequenzen sich daraus ergaben. Für Josef was dies alles nicht so einfach. Wenn er wenigstens wüsste was er wolle.

Nach seinen letzten Worten stand er wieder auf und rieb sich die Hände an seiner Hose sauber. Er suchte Sandrines Blick und merkte schnell, dass sie schon längst verletzt war. Wollte er nicht genau das vermeiden?
Ihre leisen Worte spiegelten dies wieder, auch Sandrine hatte keine Nerven mehr, doch was ihn ärgerte war die Aufforderung in ihren Worten. "Wir können also gemeinsam zu keiner vernünftigen Entscheidung kommen?" fragte er sie schließlich. "Du möchtest, also dass ich dich hier stehen lasse, dir sage, dass ich dich nicht mehr sehen will? Nur so kannst du diese..." er zögerte kurz "...Sache abschließen?" Der Vampir seufzte und seine Worte kreisten noch einmal in seinem Kopf umher. Sandrines Reaktion machte ihn wütend, auch wenn er selbst nicht genau wusste was es genau war.
"Du meinst also Zeit mit mir verbringen zu wollen, auch wenn es bedeutet alle Seiten meines Lebens zu erfahren? Dann komm mit, ich zeige dir mein Leben"

Die letzten Worte betonte er sarkastisch und fasst Sandrine am Arm, um sie in Richtung seines Wagens zu ziehen. Sein Kopf war nicht mehr ganz klar, aber er hatte einen Plan. Vielleicht würde es sie noch mehr verletzten, aber es ging nicht anders. Sandrine musste verstehen, dass es in einem Leben mit Josef nicht nur rosa Wolken gab.
Sein Telefon klingelte. Wirklich? Gerade in diesem Moment?
Mit seinem Griff immer noch an Sandrines Handgelenk, holte er sein Handy aus der Tasche und schaute darauf. "Sorry, dass ist Mick, ich muss da ran."erklärte er Sandrine knapp und ließ ihre Hand los. Nur halbherzig drehte er sich von der jungen Frau weg. Ja, sein Kumpel hatte schon immer eine gute Nase für richtig schlechtes Timing.

"Mick," seine Stimme klang verärgerter, als er es eigentlich wollte. "Sag mir, dass es irgendwelche Neuigkeiten gibt."
 
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Mick

Während der Parkservice den Wagen vor Mick abstellte und dem Vampir die Wagentür aufhielt, lauschte Mick dem Freizeichen immer noch. "Komm schon Josef" murmelte er ins Telefon, schlug seinen Ledermantel zur Seite und nahm hinter dem Lenkrad platz. Dann gab er dem Parkservice ein paar Scheine als Trinkgeld und stieg ins Gas. Gerade als er das Telefon zur Seite legen wollte, da er dem Freizeichen nun lang genug zugehört hatte, hörte er Josefs Stimme. "Josef" begrüsste er seinen Freund und nahm den verärgerten Ton wahr. Klar war Josef verärgert. Eigentlich hätte er ihm schon längst antworten sollen, doch in dem BC-Fall ging einfach nichts weiter und zu seinem Leidwesen mußte er zugeben, dass er sich von seinem aktuellen Fall "Duchess von Camonfield" etwas ablenken hat lassen.

"Leider noch nichts neues," antwortete er deswegen leicht zähneknirschend auf die prüfende Frage. "Ich bin gerade unterwegs zu dir, mir ist da eine Sache aufgefallen, als ich die aktuellen Nachrichten gesehen habe." erklärte er und dachte an Sam, als diese den Mann im Hintergrund der Reportage von Buzzwire gesehen hatte. Wenn sie tatsächlich Recht hatte, würde er ihr eine Kleinigkeit schulden. "Haben sich deine Männer schon bei dir gemeldet? Haben die bereits irgendwas rausgefunden?" fragte er nach und bog rechts in eine Seitenstraße ein, die direkt zu Josefs Loft führte. "Aber das können wir gleich genauer bespreichen, ich bin gleich bei dir" meinte er und wollte schon auflegen, als er noch Josefs Stimme hörte.

(Oh man, ich hoff das wird ncoh besser und Mick wirkt künftig nimmer so verplant :D )
 
Sandrine

Sie sah zu ihm, wie er da im Sand saß und irgendwie verzweifelt versuchte sie davon zu überzeugen, dass es besser für sie war jetzt die Reißleine zu ziehen. Und das glaubte sie ihm sogar. Sie hatte keine Ahnung, was sie erwartete, wenn sie sich auf all das einlassen würde. Wem versuchte sie da etwas zu beweisen? Josef oder sich selbst?! Sie erinnerte sich an seine Worte. Sie gab sich nicht die Schuld. Zumindest stimmte das nicht ganz. Sie wussten beide nicht was sie wollten. Oder vielleicht war das Problem, dass sie es wussten, aber das eben nicht so leicht war?

Sie beobachtete wie er aufstand und sah zu ihn an. Unter seinem Blick lief ihr ein Schauer den Rücken herunter. Nie wusste sie, wie er als nächstes reagierte. Zu oft hatte er sie mit seiner Reaktion überrascht. Aber sie merkte, dass sie es leid war immer wieder an diesen Punkt zu gelangen. Er wollte, dass sie aufgab? Dass sie sich einfach umdrehte und ging? Wieso tat er es nicht? Wenn das alles so falsch war, wieso konnte er dann nicht einfach seinen Gottverdammten Schlussstrich ziehen. Dass das nicht fair war, wusste sie. Denn sie wusste, wieso er es nicht tat. Aus den gleichen Gründen, wieso sie es ebenso wenig tat.

„ Nein, anscheinend können wir das nicht. “, sagte sie und sah ihn an, als er anfing von vernünftigen Entscheidungen zu treffen. Das hatten sie in dieser ganzen Sache wohl noch nie gekonnt.
Würdest du mich hier stehen lassen, hätten wir es wenigstens hinter uns. “, dachte sie, wobei ihr ebenso bewusst war, dass sie auch diese Situation bereits hatten und das ließ sie zweifeln, ob eine spontane Flucht etwas bringen würde.

Ehe sie noch irgendetwas sagen konnte, sprach er bereits davon, dass er ihr dann sein Leben zeigen würde und noch bevor sie reagieren konnte, packte er sie am Arm.
Sie hatte keine Ahnung, was sie tun sollte, wurde völlig überrumpelt. Sie konnte gerade noch ihre Kameratasche greifen, ehe sie von Josef in Richtung seines Wagens gezogen wurde. Sie hatte Mühe seinem Schritt mitzuhalten. Er hielt sie fest am Handgelenk, aber nicht so fest, dass es ihr weh tat. Was hatte er mit ihr vor? Für einen kurzen Moment fragte sie sich, ob das wirklich eine gute Idee gewesen war. Aber war sie nicht diejenige gewesen, sie so beharrlich darauf bestanden hatte? Das hatte sie nun von ihrem Sturkopf. Sie wollte protestieren, schließlich war sie durchaus in der Lage alleine zu gehen, doch leider wurden sie unterbrochen...

Das Klingeln seines Handys hatte sie nicht gehört. Oder vielleicht hatte es auch nicht geklingelt, sie war mit ihren Gedanken woanders. Gerade als er im Begriff war sie loszulassen, entzog sie ihm ihre Hand und funkelte ihn an. War das sein Ernst?! Sie hatte nicht locker lassen wollen, okay. Aber war es nötig, dass er mit ihr umging als sei sie ein kleines Kind? Am liebsten hätte sie direkt eine Diskussion mit ihm angefangen, aber als er meinte, dass es Mick sei, schwieg sie. Wenn er anrief konnte es auch Neuigkeiten über Chloe oder das Black Crystal bedeuten. Sie spürte deutlich ihren beschleunigten Herzschlag und konnte dabei nicht zuordnen woran genau das lag. Verzweiflung, Trauer, Sorge, Wut … Alles Gefühle, die sie heute innerhalb kürzester Zeit durchlebt hatte.
Als Josef sich wegdrehte, beschloss sie, sich in den Wagen zu setzen. Wer wusste schon, ob er sie sonst eigenhändig dort reinsetzen würde? Sie legte ihre Kameratasche auf den Rücksitz, nahm auf dem Beifahrersitzplatz und zog die Tür zu. Die innere Stimme, die ihr dabei sagte, dass das kindisch war, ignorierte sie.
Er wollte ihr seine Welt zeigen? Gut, sie war bereit. Zumindest hoffte sie das.
 
Josef

Er gab Sandrine nicht wirklich die Chance irgendwelche Antworten zu geben, oder sich gegen seine Aufforderung zu entscheiden. Eigentlich wollte er die junge Frau so nicht behandeln. Sie war anders als die anderen und er schätzte ihren selbständig und eigenen Willen, doch gerade in Moment war der Vampir nicht in der Lage Rücksicht auf irgendjemanden zu nehmen und dies gehörte wohl auch zu seinem Wesen. Sollte Sandrine doch alles sehen, es war ihm egal geworden. Denn ob sie nun gehen würde, weil mit seiner Realität nicht klar kam, oder ob er sie hier stehen lassen würde, kam wohl auf das Gleiche hinaus. Vielleicht würde Sandrine vielleicht so wenigstens verstehen, von was er die ganze Zeit sprach.

Als sein Handy klingelte und Micks Name auf dem Display erschien, hoffte Josef endlich Neuigkeiten über das Black Chrystal zu erfahren. Es war erstaunlich - Josef und Mick haben schon öfter gemeinsam nach Informationen geforscht, aber noch nie war es so schwierig, wie bei dieser verdammten Sache. Und gerade hier war Josef ungeduldiger, als je zuvor, hier ging es immerhin um Chloe.
Josef ließ Mick ausreden und seufzte innerlich. Nichts Neues, wie konnte das nur sein? Aber immerhin ist Mick etwas aufgefallen. Normalerweise führte dies zu wichtigen Spuren.

"Ich bin nicht zu Hause." wandte der Vampir kurz ein, sprach aber gleich weiter. "Aber in 10 Minuten können wir dort sein."
Er stieg in den Wagen und beachtete Sandrine kaum. Micks Anruf, hatte die Situation verändert und vielleicht war dies auch nicht das schlimmste, was hätte passieren können. "Außer unwichtiges Zeug, ist leider noch nichts bei mir angekommen." erklärte auch er die ernüchternden Ergebnisse seiner Männer. "Aber wir werden nicht aufgeben.", für Chloe, fügte er in Gedanken hinzu und schaute zu Sandrine.

"Okay, hör zu Mick, wahrscheinlich bist du früher als ich da. Mach es dir in meinem Büro gemütlich, ich bin gleich da." Mit diesen Worten legte Josef auf und startete den Motor.
"Mick ist auf dem Weg zu mir nach Hause, er hat irgendetwas bemerkt, meinte er." erklärte er Sandrine, während er mit rasendem Tempo auf den Highway auffuhr. "Du kannst dir von meinem Loft ein Taxi rufen, oder Morris, soll dich nach Hause fahren." meinte er mit dem Blick auf die Fahrbahn.
 
Sandrine

Wahrscheinlich waren es nur ein paar Sekunden, aber die kamen ihr wie eine halbe Ewigkeit vor. Wenn Mick anrief, konnte das Neuigkeiten bedeuten. Soweit sie informiert war hatte Josef bislang noch nicht herausgefunden, wie genau Chloe an das Black Crystal gekommen war. Wieder überkam sie ein schlechtes Gewissen. Hätte sie nicht eigentlich merken müssen, dass ihre Freundin sich anders verhielt? Sie schloss für einen kurzen Augenblick die Augen. Wieso hatte sie ihr bloß nichts gesagt? Wobei sie dabei wohl kaum mit Ehrlichkeit glänzte, denn immerhin wusste sie auch nichts von ihr und Josef. Aber vielleicht gab es da ja auch gar nichts zu wissen.

Sie sah kurz zu Josef rüber, als er mit dem Handy am Ohr ins Auto stieg. Er sprach noch immer mit Mick und so wie es für sie klang, gab es keine Neuigkeiten. Das war frustrierend. Auch wenn es ihrer Freundin bereits besser ging, würde sie sich eindeutig besser fühlen, wenn sie wusste, dass das Problem unter Kontrolle war. Nur so konnten sie sich sicher sein, dass niemand anderem etwas passieren würde.

Als Josef meinte, sie würden nicht aufgeben, glaubte sie schon, er hätte ihre Gedanken gelesen. Sie lächelte kurz, obwohl sie nicht sicher war, ob dieser Satz überhaupt ihr gegolten hatte. Er machte sich auch Sorgen um Chloe und Sandrine wusste es zu schätzen, dass er alles daran setzte, die Sache aufzuklären. Sie bekam nur nebenbei mit, dass er aufgelegt hatte, denn inzwischen hatte sie ihren Blick wieder nach vorne gerichtet. Sie hatte keine Ahnung, wohin das hier führen sollte. Geschweige denn was Josef vorhatte.

Sie hörte was er sagte, aber … meinte er das ernst? Sie lachte kurz sarkastisch auf, „ Du redest davon, dass es für uns beide besser wäre, wenn wir hier einen Schlussstrich ziehen. Als wir es beide anscheinend nicht auf die Reihe bekommen, schleppst mich zum Auto, redest davon, dass du mir dein Leben zeigen und damit wahrscheinlich beweisen willst, wie Recht du hast. Und jetzt setzt du mich ins Taxi zurück? “, fragte sie und sah ihn von der Seite an, während er stur auf die Straße blickte.

„ Ich glaube nicht. “, sagte sie schließlich nur und schüttelte den Kopf, „ Josef, es geht hier auch um Chloe. Ich weiß, es ist nur schwer vorstellbar für dich, aber vielleicht kann ich helfen und … es geht um Chloe. “, meinte sie schließlich nur Schulter zuckend. Auch wenn sie sich nicht sicher war, ob sie nicht vielleicht sogar eher im Weg war. Aber dann konnte sie noch immer gehen. Diese Sache hier war noch nicht vorbei und sie würde sich nicht einfach aufs Abstellgleis stellen lassen. Immerhin ging es hier um ihre beste Freundin.
 
Mick

Mick wollte schon fragen, ob er wo anders hinfahren soll, doch Josef hatte ihm schon gesagt, dass er in 10 min da sein würde, also fuhr Mick die Strecke weiter und stellte nach nur wenigen Minuten das Auto vor Josefs Haus ab. Josef war noch nicht da, also überlegte Mick ob er im Auto oder oben im Büro warten sollte. Der Vampir blickte in den Seitenspiegel und sah die Straße hinab, dann entschied er sich und stieg aus dem Auto aus. Dass ihm jemand gefolgt war, bemerkte Mick nicht, doch Sams Geruch hing ihm in der Nase was ihn leicht irritierte. Seiner Intuition folgend, blickte er erneut die Straße runter konnte aber nichts auffälliges erkennen, obwohl...
Mick sah genauer hin, hatte sich da in dem Auto weiter hinten nicht gerade etwas bewegt?

Mick sog die Luft noch einmal tief ein und ließ sie dann erkennend wieder aus. "Sam" murmelte er und schüttelte den Kopf. Was wollte sie hier? War sie ihm gefolgt? Oder kannte sie tatsächlich jemanden in dieser Umgebung? Die Hände in die Jackentasche steckend, ging er die paar Meter runter und stellte sich direkt vor das Fahrerfenster. "Hallo" sagte er und sah durch die Scheibe in das schuldbewußte Gesicht von Sam. "Sollte ich mich verfolgt fühlen?" scherzte er mit trat einen Schritt zur Seite, um ihr Platz zum aussteigen zu lassen.
 
Sam

Sie wurde nicht oft sitzengelassen, wohl gerade deshalb fühlte sie sich nicht wohl in der Rolle der Zurückgebliebenen. Vor ihrem inneren Auge flackerte immer wieder dieser Mann auf den sie vielleicht schon mal gesehen hatte, oder auch nicht. Dennoch hatte sie das komisch Gefühl diesen Mann zu kennen. Hätte Mick sie nicht so plötzlich sitzen gelassen hätte sie vermutlich nicht weiter darüber nachgeacht, doch jetzt wo sie den Mann beobachtete wie der die Hotellobby verließ kam ihr die Situation immer mehr und mehr komisch vor. Ohne noch lange zu überlegen erhob sich Sam und biss ein letztes Mal von ihrer Pizza ab und diese dann mit einem Schluck vom Cocktail hinunterspülen.

Nachdem sie der Kellnerin gesagt hatte die Getränke auf ihr Zimmer zu schreiben eilte die junge Frau in Richtung des Ausgangs. Da stand Mick noch um auf sein Auto zu warten, doch er schien angeregt zu telefonieren. Sam wollte gerne die Tür öffenen doch Mick stand zu nah an der Tür und hätte sie dann bestimmt bemerkt. Sam kramte in ihrer Tasche um von innen jemand auf sich aufmerksam zu machen der ihr Auto herbrachte. Warum musste er so plötzlich gehen? Sam war sich sicher dass das was mit dem Fall zu tun hatte. "Ich komm schon noch hinter dein Geheimniss"

Kaum war Mick in das Auto gestiegen und los gefahren stürmte Sam aus dem Hotel und stieg in ihr Auto das gerade vorfuhr. Diesesmal ohne Trinkgeld zu geben fuhr sie los, hinter Mick her. "Wo er wohl hin will" es viel der jungen Frau ziemlich schwer dem Privatdetetiven zu folgen dennoch kam sie irgendwann hinter ihm zu stehen und stellte dann den Motor ab. Noch konnte sie nicht mal sagen wo sie waren, viel zu sehr war sie auf Mick konzentriert. Sam rutschte ganz tief in ihrem Sitz hinunter damit er sie nicht entdeckte.

Doch es war schon zu spät, er näherte sich direkt ihrem Auto und stand am Fenster. Langsam richtete sich Sam auf und hatte keine Ahnung wie sie das jetzt erklären sollte und so sah sie ihn doch etwas schuldbewusst an. Wobei sie sich wirklich fragte wie er sie entdeckt hatte, sie hatte sich an alle Regeln der Beschattung gehalten. Vermutlich lag es an seinem Beruf weil er selbst oft Leute hinterherspioniert. "Äh Hey" meinte sie dann und griff nach der Tür, sie wollte erstmal aussteigen, auch um zu sehen wo sie hier waren.

"Ehrlich gesagt ja, ich hatte keine Lust alleine zu sein. Du hast so ausgesehen als hättest du heute noch etwas spannendes vor" es war wirklich keine gute Ausrede, aber Sam vermutete auch das eine Ausrede ihr kaum geholfen hätte.
 
Josef

Was hatte er sich nur dabei gedacht? Sandrine sollte mit dem Taxi nach hause fahren? Das sie diese Idee so gar nicht gut heißen würde, war ihm schon nach dem aussprechen der Worte bewusst, doch ließ er seinen Blick starr auf der Straße.
Sandrines Worte schlugen auf ihn ein und Josef musste ihr Recht geben. Gerade noch war er drauf und dran ihr "seine Welt" zu zeigen und jetzt verlangte er von ihr, dass sie gehen sollte. Die meisten seiner Angestellten und seine Freshies nahmen die plötzlichen Meinungsänderungen normalerweise hin. Aber Sandrine, natürlich würde sie sich dagegen wehren.
"Es geht hier nicht mehr um dich und mich," versuchte er irgendwie dagegen zu halten. "Es geht um..."er zögerte "... Black Crystal und tote Mädchen."

Hätte er Chloe erwähnt, dann hätte er sich selbst ins Bein geschossen, aber Sandrine war nicht blöd. Natürlich nutzte sie das Argument, um mit an der Sache dran zu bleiben. Sie wollte helfen, aber Josef hielt das für überhaupt keine gute Idee.
"Ich wüsste nicht wie du helfen könntest, ich weiß noch nicht mal was Mick mir sagen möchte." Josef lachte sarkastisch auf. Der Gedanke daran, dass er und Sandrine wohl oft solche Diskussionen führen würden, hätte dies irgendeine Zukunft bestätigte nur seine Meinung, dass es überhaupt keine gute Idee war.
"Aber ich zwinge dich nicht zu gehen." meinte er schließlich, als er die Straße zu seinem Appartement einbog. "Mach was du willst."

Er war auf dem Weg in die Tiefgarage, als er Micks Wagen sah und langsamer fuhr. "Mick ist schon hier." meinte er und nickte mit dem Kopf zu seinem Auto. Wenige Meter weiter sah er den Vampir, an einem Auto gelehnt, sich mit einer fremden Frau (ich hoffe Josef kannte Sam noch nicht) unterhalten.
"Was macht er da?" frage er mehr sich selbst, als er in die Tiefgarage einfuhr. Dort stieg er aus dem Wagen und warf dem Schlüssel Morris zu, einem kleinen alten Mann, der schon lange für Josef arbeitete, und öffnete Sandrine die Tür.


Die beiden verließen die Garage nicht wie sonst zu den Aufzügen, sondern gleich auf die Straße, denn Josef dachte nicht, dass Mick sich so schnell von seinem Gespräch losreißen würde. Auf dem Weg überlegte er kurz, wie er erklären sollte, wieso er Sandrine bei sich hatte, kam jedoch zu dem Entschluss, dass Mick vielleicht gar nicht fragen würde, würde er es einfach als selbstverständlich verkaufen. Und was war schon ungewöhnlich dabei? Josef war oft von Frauen umgeben.
Josef und Sandrine erreichten Mick und die junge Frau, welche Josef kurz musterte. Dann wand er sich Mick zu und begrüßte ihn mit einem Handschlag. "Mick, ich hoffe das ist nicht der Grund, wieso du dich so lange nicht gemeldet hast. " Mit einem charmanten Lächeln drehte er sich zu der jungen Frau. "Josef Kostan, sehr angenehm."

Das muss besser werden... aber mit etwas Übung klapps bestimmt :D
 
Sandrine

Ihr war klar, dass Josef versuchen würde sie vom Gegenteil zu überzeugen und versuchen würde dagegen zu halten. Doch da war sie stur. Selbst wenn es keine Neuigkeiten gab. Dass sie als einfache Fotografin nicht sehr hilfreich sein könnte, war ihr klar. Irgendwie hatte sie das Bedürfnis dabei zu sein, um mit eigenen Augen zu sehen und eigenen Ohren zu hören, dass weiter versucht wurde Klärung in die Sache zu bringen.

„ Stell dir vor, das ist mir bewusst. “, erwiderte Sandrine daraufhin, „ Eines der toten Mädchen wäre beinahe Chloe gewesen. Und auch wenn ich keine Ahnung habe, ob und wie ich helfen kann, ich muss einfach irgendetwas machen. “
Sandrine hielt es nicht mehr aus zu Hause zu sitzen und sich mit Arbeit abzulenken. Das hatte die letzten Tage schon nicht funktioniert und würde es nun wahrscheinlich auch nicht. Und selbst wenn das Resultat war, dass sie schließlich doch ging. Hier im Auto würde sie sich nicht von vornherein abspeisen lassen.

Das schien auch Josef irgendwie einzusehen. Und auch wenn sie zugeben musste, dass seine Worte sie auf gewisse Art und Weise verletzten, schob sie dieses Gefühl nun erst mal bei Seite. Denn sie waren bei Josef angekommen und auch sie erkannte Mick, der an einem Auto stand. Er schien sich mit jemandem zu unterhalten, doch wer der Fahrer des Wagens war, konnte sie nicht erkennen. Josef wohl auch nicht, denn auch er wunderte sich. Er fuhr in die Tiefgarage und nachdem Sandrine ihre Tasche gegriffen hatte, machten beide sich auf den Weg zum Wagen.

Ihre Unsicherheit, die sie die letzte Zeit so wunderbar verdrängt hatte kam wieder zum Vorschein. Wieso gerade in dieser Situation? Sie musste sich zusammenreißen.
Sie wartete, bis Josef seinen Freund begrüßt hatte und versuchte seinen Kommentar, den er Mick zuwarf zu ignorieren. Dann wandte sie sich ihm ebenfalls zu.
„ Mr. St. John, schön Sie wiederzusehen. “, begrüßte sie ihn lächelnd. Sie kannte ihn nicht gut, wurde ihm von Chloe auf der Party vorgestellt. Wahrscheinlich erinnerte er sich nicht einmal an sie.
Erst jetzt nahm sie die junge Frau richtig wahr, die neben Mick stand. Wobei ihr Josefs charmantes Lächeln, das sie inzwischen nur allzu gut kannte, natürlich nicht entging.

„ Sam … “, sagte sie erstaunt. Erst vor wenigen Wochen hatte sie sie für einen Artikel fotografiert. Die beiden Frauen waren sich auf Anhieb sympathisch gewesen. Sandrine erinnerte sich, dass sie so ganz anders gewesen war als sie sie sich vorgestellt hatte.
„ So schnell sieht man sich wieder … “, lächelte sie die Duchess von Camonfield an.
„ Wir kennen uns von einem Fotoshooting. “, erklärte sie dann den beiden Männern, die sie fragend ansahen.


Also ich hoffe das ist ok so, dass Sandrine und Mick sich auch schon mal gesehen haben. Da Josef sie nicht noch mal extra vorgestellt hat, bin ich mal davon ausgegangen :-P
 
Mick

Sams Ehrlichkeit imponierte dem Vampir. Sie gab ohne lang herumzudrücken zu, dass sie ihm gefolgt war. Dabei hatte er schon mit einer abenteuerlichen Geschichte gerechnet, warum sie hier war. "Du hattest keine Lust allein zu sein?" fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen? Schon langsam konnte er Sams Vater verstehen, weshalb er sich um seine Tochter sorgte. "Und da hast du beschlossen einem wildfremden Mann zu folgen, ohne zu wissen, ob es dich in Schwierigkeiten bringen könnte? Findest du das nicht etwas riskant?" In Micks Gesicht war keine Spur eines Lächelns und als ihm bewußt wurde, dass sich das mehr nach einer Moralpredigt anhörte, war es auch schon zu spät dafür die Situation mit einem charmanten Lächeln zu retten. Deshalb war er froh, als er plötzlich Josefs Anwesenheit bemerkte.

Micks Blick löste sich von Sam und er sah rüber zum Tiefgaragenaufgang, wo Josef mit Sandrine jeden Moment erscheinen würden. "Es wäre besser für dich... und... mich, wenn du von hier verschwinden würdest" murmelte Mick, wobei er wußte, dass alles Murmeln keinen Sinn hatte. Josef würde die Worte trotzdem noch hören können, auch wenn er nicht gerade die Straße überquerte, sondern noch im Lift der Tiefgarage wäre.

Als die Beiden schließlich das Auto von Sam erreicht hatten, begrüßte Mick als erstes Sandrine. "Ach nennen Sie mich doch Mick, Sandrine" lächelte er sie an, nachdem er ihre Hand entgegen genommen hatte. "Es ist schön, auch Sie wieder zu sehen." lächelte er und war sogar ehrlich etwas verblüfft darüber. Seit wann schleppte Josef seine Freshies überall mit? Besser gesagt, den ein und den selben Freshie? Zumindest dachte Mick, dass Sandrine ein Freshie von Josef war, eine andere Erklärung hatte er nämlich sonst nicht, weshalb sie überhaupt bei Josef um diese Tageszeit war.

Den Gedanken erstmal beiseite schiebend, wandte er sich an seinen Freund der sich gerade an Sam wandte um sich vorzustellen "Hallo Josef" begrüßte er seinen Freund und folgte seinen Blick zu Sam, "darf ich vorstellen? Sa...." doch bevor er den Namen sagen konnte, kam ihm Sandrine zuvor. "Ihr kennt euch?" fragte er überrascht und blickte dann zu Sam, als Sandrine das Fotoshooting erwähnte.

Mick wußte im Moment nicht ob es ein Glücksfall war, dass sich die beiden Frauen kannten oder ob es Sam nochmehr in alles verwickelte. Eigentlich hätte es gar nicht erst soweit kommen dürfen. "Nun, so schade ich es finde, aber ich befürchte Josef und ich müssen uns nun leider verabschieden" versuchte er zu erklären, dass die beiden nun allein etwas zu besprechen hätte. "Sam, Sandrine,... es hat mich sehr gefreut, ich hoffe wir sehen uns bald einmal wieder", dann wandte er sich zu Josef und hoffte, dass auch er sich von Sandrine verabschieden konnte und dass er ihm nicht vor den Kopf gestoßen hatte. Aber das was sie zu besprechen haben, war geschäftlich und soweit Mick seinen Freund kannte, trennte er das Geschäftliche gerne vom Vergnügen.

(Ich hoffe das passt so...)
 
Sam

"Also hör mal, du übertreibst maßlos" erwiderte Sam und lächelte den Mann offen an "Du bist weder wildfremd noch ist hier irgendwas riskant" Sam war sich dessen bewusst in welcher blöden Situation sie jetzt war und wenn sie ehrlich war, dann war es ihr mehr als peinlich doch zugeben würde sie das auf keinen Fall. Nächstesmal würde sie besser observieren wobei sie bis jetzt darin immer gut gewesen war und niemals entdeckt worden war. "Schon gut, ich befinde mit in großer Gefahr und hoffe darauf gerettet zu werden" erwiderte dann Sam immer noch mit einem Lächeln. Seine Moralpredigt fand sie irgendwie süß und bei ihr verfehlte sein Ton klar seine Wirkung. So oft hatte Sam schon solche ernsten Worte gehört, wohl auch deshalb nahm sie sowas auch nicht mehr ernst. "Wieso verschwinden, was hast du vor?" fragte sie dann auf sein Gemurmel und sah ihn etws verwirrt an.

Als Sam die beiden Personen auf sie zu kommen sah lächelte Sam etwas, um nicht so auszusehen als ob sie gerade von ihrem Vater geschimpft worden war. Denn das Gemurmel von Mick hatte sie doch etwas verwirrt, warum wäre es besser wenn sie verschwinden würde. Sie erkannte Josef Kostan von vielen Medienberichten und auch von den Anweisungen ihres Vaters seine Veranstaltungen zu besuchen. Anscheinend sollten sich dort die ganze High Society treffen, genau dass, worauf Sam gar keine Lust hatte. Die junge Frau neben Josef war Sandrine und ein ehrliches Lächeln legte sich auf ihre Lippen.

Sam war die erste Fotografin die verstanden hatte das nicht sie das wichtigste auf dem Bild war sondern ihr Pferd, zumindest war es für Sam so. "Hallo Sandrine, ja so schnell geht es. Schön dich wieder zu sehen. Vielleicht können wir heute endlich gemeinsam einen Kaffee trinken" meinte sie lächelnd ehe sie sich dann doch Josef zuwandte um ihm ihre Hand zu begrüßung zu reichen. "Mr. Kostan ich bin sehr erfreut Sie kennen zu lernen. Samantha Camonfield" erwiderte sie dann, wohl darauf bedacht nicht mehr zu sagen. Sie wollte nicht auf ihren Vater, ihr Geld oder sonst was angesprochen werden.

"Ich weiß nicht wie es auf Sie wirkt, aber Treffen in der Tiefgarage finde ich etwas mysteriös" meinte dann Sam mit einem Lächeln und wandte sich wieder Mick zu um ihn anzusehen. Was hatte er nur hier vor, wobei sie sich sicher war das die Tiefgarage hier nicht der wahre Treffpunkt war, wobei diese Orte natürlich perfekt für geheimnisvolle Treffen waren.
 
Josef

Es schien ihm eine Ewigkeit seit dem er Mick das letzte Mal gesprochen hatte. Aber eigentlich war es gar nicht so lange her. Alleine die Tatsache, dass es sich bei dieser ganzen Sache nicht um rein Geschäftliches handelte, sonder der Vampir sich persönlich darin verwickelt sah, machte ihm zu schaffen. Warum war es gerade in dieser Black Crystal Geschichte so schwierig irgendwie voran zu kommen?
Josef hoffte sehr, dass das Treffen mit seinem Freund in dieser Hinsicht weitere Erkenntnisse bringen würde.

Die Dame die bei Mick war, interessierte Josef nicht sonderlich. Er scherte sich nicht sehr darum, mit wem Mick seine private Zeit verbrachte, und sie war nicht der einzige Mensch, mit dem sich Mick umgab.
Unter normalen Umständen würde sein Freund dafür später das ein oder andere Kommentar zu hören bekommen, aber Josef war nicht im Geringsten danach nur irgendwie über das Thema Frauen zu sprechen. Sein Blick glitt zu Sandrine, die Josefs Begleitung zu kennen schien und diese freundlich begrüßte und auch gleich erklärte woher sie die Dame kannte. Josef hoffte sehr, dass Sam eines der Models auf dem Fotoshooting war und nicht schon wieder eine Journalistin, auf diese konnte er momentan komplett verzichten.

Ein charmantes Lächeln umspielte Josefs Lippen, als Sam sich bei ihm vorstellte. "Die Freude ist ganz auf meiner Seite." schmeichelte er, während er überlegte, ob und wo er den Namen Camonfield schon einmal gehört hatte.
Seine Gedanken wurden von Mick unterbrochen, der sich elegant von den beiden Frauen verabschiedete. Etwas besseres hätte ihm nicht wirklich passieren können, so musste er Mick nicht erklären, wieso Sandrine unbedingt mit zu ihrer Besprechung kommen wollte und Sandrine würde wohl nun keine Agumente mehr finden, dem Gespräch beizuwohnen.
Kurz war er versucht der jungen Frau einen entschuldigenden Blick zuzuwerfen, doch er besann sich eines besseren und nickte nur zustimmend auf Micks Worte.

Sams Kommentar ließ ihn die Stirn runzeln und er schaute sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Ich hatte nicht vor mich mit Mr St John in der Tiefgarage zu treffen." erklärte er und beendete seinen Satz mit einem amüsierten Lächeln. "Wir bevorzugen dann doch andere Örtlichkeiten."
Er nickte den beiden Frauen zu und wand sich dann zu Mick, um mit ihm gemeinsam in Richtung Aufzug zu gehen.
Erst als die Frauen außer Hörweite waren sprach der Vampir weiter. "Ich hoffe du hast mir etwas zu berichten und ich hoffe es hat nichts mit diesem Mädchen zu tun."
 
Mick

Während Josef und Mick das Gebäude betraten und den Lift ins Penthouse nahmen, hatte Mick durch den verglasten Lift gesehen, wie Sandrine und Sam sich weiter unterhielten. Ihm wäre es bedeutend lieber, wenn die Duchess wieder in ihr Auto steigen und die Gegend hier verlassen würde. "Sie ist nur ein Fall, an dem ich arbeite." sagte er schließlich, als Josef ihn nach seinem Bericht fragte und hoffte, dass der Bericht weniger mit Sam, als mit Chloe zu tun hat. Um ihm diese Befürchtung zu nehmen, klärte Mick Josef noch mehr auf. "Ihr Vater macht sich Sorgen um sie und bat mich, sie zu beschatten." meinte er und lehnte sich dann zurück, "aber offenbar hat sie den Spieß umgedreht und hat mich hier her verfolgt, nachdem ich sie in ihrem Hotel angetroffen und Kontakt mit ihr aufgenommen habe." erklärte Mick weiter, dann öffneten sich die Lifttüren und sie hatten Josefs Büro erreicht.

Mick ging zuerst zum Fenster und stellte mit einem Murren fest, dass Sam und Sandrine immer noch auf der Straße stand, dann sah er mit finsterem Blick zu Josef. "Sandrine kennt doch die Geheimhaltung von uns?" fragte er und er wußte, dass es unverfroren war, ausgerechnet Josef diese Frage zu stellen. Aber auch Josef war nicht über jeden Zweifel erhaben und wie lange kannte er Sandrine schon? Mick wandte sich ab und setzte sich in einen der ledernen Sessel. Seine Hände legte er flach auf das kühle Material und mit einem seufzen ließ er sich zurück fallen.

"Nungut, lass uns über Wichtigeres reden" sagte Mick und seufzte nochmal. "Es hat etwas gedauert, bis ich was rausfinden konnte... und nein, der Grund ist nicht Sam" sagte er sofort, "Sondern, dass es jemand versteht, seine Spuren zu verwischen" erklärte er weiter. "Aber ich habe gute Freunde..." lächelte er Josef vielversprechend an und dachte dabei an Logan. Der Junge hatte zwar Tage damit verbracht einem einzigen Brotkrumen zu folgen, doch schließlich hatte sein Computer ihm einen Namen ausgespuckt. "Aiden Luengo-Moralez" sagte Mick triumphierend. "Er ist ein Freshie, wessen Freshie weiß man nicht, aber er verkehrt in den höchsten Kreisen. Ein Geschäftsmann, der sich nur mit Vampiren abgibt" gab Mick das wieder, was er von Logan vor wenigen Stunden selbst erfahren hatte.

"Hast du den Namen schon gehört?" fragte er Josef und wußte dabei nicht, dass genau dieser Aiden vor wenigen Tagen mit Vince über gemeinsame Geschäfte gesprochen hatte. Als Josef sich im Raum hin und her bewegte, konnte auch Mick nicht mehr ruhig sitzen bleiben und stand wieder auf. Er ging erneut zum Fenster, doch diesmal war die Straße leer. Erleichtert seufzte er auf. Zumindest war dieses Problem erst einmal aus der Welt. Als er auf die Stelle starrte, wo vorhin noch Sams Wagen stand, durchzuckte eine Erinnerung seine Gedanken. Die Nachrichten in der Lobby. Vince Club und der Typ im Hintergrund, der Sam, aber nicht ihm aufgefallen ist.

"Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube ich hab diesen Aiden gesehen..." sagte Mick langsam und riss seinen Blick mit Müh und Not von der Straße los. Dann wandte er sich zu Josef um. "Schalt den Fernsehr ein, zu den Nachrichten. Vielleicht bringen sie den Bericht erneut." sagte Mick um sicher zu gehen. Gleichzeitig schob er seine Hand in die Manteltasche und holte einen gefalteten Zettel hervor. Es war ein schwarzweiß Foto von Aiden, auch ein kleines Souvenier von Logan. Nur hat leider sein Farbdrucker den Geist aufgegeben, weshalb es in schlechter Qualität und in vielen verschiedenen Graustufen zu sehen war.

"Hier." Mick gab den Zettel an Josef weiter, dann blickte er auf den Fernsehr. Natürlich war der Bericht im Moment nicht zu sehen und vermutlich würden sie ihn auch jetzt nicht mehr wiederholen. Der Vorfall war einfach schon zu lange her. "Schalte auf Buzzwire um bitte" meinte er, da er die Chance, auf eine Wiederholung bei einem lokalen Nachrichtensender größer sah, als bei einer CNN.
 
Sandrine

Die Situation kam ihr surreal vor. Mick und Sam, Josef und sie. Sie fragte sich, wie viel Sam wohl über die beiden Männer wusste. Ihr war klar, wie wichtig es war, Stillschweigen zu bewahren. So gerne sie mehr über alles, vor allem die Geschichte mit dem Black Crystal erfahren wollte, so wusste sie, wie bedeutend es war, dass so wenig Menschen wie möglich von alldem wussten. Nicht zuletzt um sie zu schützen. Ob es für sie selbst dafür nicht schon zu spät war, da war sie sich noch nicht sicher. Zu oft hatte sie inzwischen Kontakt zu dieser Welt gehabt und zu sehr wurde sie allein durch Josef irgendwie davon angezogen.

Mick kannte sie nicht besonders gut, hatte ihn nur ein paar Mal gesehen, aber wie sie erwartet hatte, war er sehr höflich. Wahrscheinlich fragte er sich, weshalb sie Josef begleitete. Wenn ja, ließ er sich nichts anmerken. Aber vielleicht bildete sie sich das alles auch nur ein und er hielt sie für einen seiner Freshies.
Sie lächelte höflich, „ Gut, … Mick. “, nickte sie und schüttelte kurz seine Hand. Kurz darauf erkläre Mick, dass die beiden nun etwas zu besprechen hatten. Sandrine konnte sich denken, worum es ging. Und sie konnte sich denken, dass dieser Vorschlag von seiner Seite Josef gelegen kam. Er hatte doch von vornherein nicht gewollt, dass sie dabei war.

Kurz überlegte sie zu widersprechen, biss sich dann jedoch auf die Zunge. Sie erinnerte sich daran, wie wichtig es war, kein Aufsehen zu erregen. Nun darauf zu bestehen die beiden Männer zu begleiten bewirkte genau das Gegenteil und würde Sam neugierig machen. Aus irgendeinem Grund kam es ihr komisch vor, dass sie und Mick hier vor der Tiefgarage standen. Aber vielleicht wurde sie inzwischen selbst paranoid. Vielleicht war dies ja auch eine gute Möglichkeit, sich abzulenken und sich mal mit etwas anderem, Menschlichererem, zu beschäftigen. Also legte sie ihr Vertrauen einfach in die beiden Vampire und hoffte, dass sich diese Sache mit dem Black Crystal bald aufklären würde.

Auch sie nickte den beiden Vampiren nur kurz zu und wandte sich schließlich wieder Sam zu. Für den Augenblick hatte Josef es geschafft ihr aufzuweichen. Ob dieser elende Kampf bald in eine neue Runde gehen würde, wusste sie sich. Aber nun wollte sie sich erst mal auf Sam konzentrieren. Vielleicht wusste die junge Duchess ja doch mehr …
„ Also … “, begann sie und grinste Sam zu, „ … Du sprachst eben von einem Kaffee? Das klingt wunderbar! Was hältst du davon Nägel mit Köpfen zu machen? Ich lad dich ein. “
 
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Josef

Nur ein Fall, hallte es in Josefs Kopf nach und der Vampir sah seinen Freund skeptisch an. Wieso sollte er sich mit einem Fall vor seinem Appartement treffen, gerade dann, wenn er eigentlich einen Termin mit ihm hatte. Doch schon erklärte sich Mick und Josef zuckte kurz mit den Achseln, das ganze erinnerte ihn doch sehr an eine andere Reporterin, die irgendwann einmal auch nur ein Fall gewesen war.
„Pass nur auf, dass dein Fall uns nicht zur Bedrohung wird.“ meinte er fast im selben Moment als Mick nach Sandrines Verschwiegenheit fragte. In einer anderen Situation hätte sich der Vampir sicherlich auf den Schlips getreten gefühlt, aber sobald Mick auf Sandrine zu sprechen kam fühlte sich Josef als würde er seinen besten Freund betrügen. „Natürlich,“ meinte er schließlich und versuchte so trocken wie möglich zu klingen. „alle meine Freshies wissen, wie sie sich zu verhalten haben.“

„Sorge du besser dafür, dass dieses Mädchen sich nicht in Sachen einmischt, die sie nichts angehen. Ich mag es nicht, dass sie vor meinem Haus steht. Wieso folgt sie dir überhaupt?“ Josef begann sich in Rage zu reden, merkte es aber selbst kaum. Er lief zu seiner Minibar und füllte sich ein Glas mit Whiskey, welches er sofort leerte und erneut füllte, bevor er ein weiteres Glas holte und es Mick anbot.
„Ich frage mich einfach, was du an diesen blonden Frauen findest. Würde es dir um ihr Blut gehen, ja das könnte ich noch verstehen, aber das trinkst du ja noch nicht mal. Ich sag dir eins, Frauen machen nur Ärger und am Ende sorgen sie dafür, dass du tiefer in der Scheiße steckst als vorher.“ Josef nimmt noch einen Schluck. „Du solltest dir überlegen mit welchen Menschen du deine Zeit verbringst.“ fügte er schließlich hinzu wobei er das Wort Menschen mehr betonte als nötig. “Es wäre um einiges einfacher, wenn sie keinen so großen Teil in unserem Leben einnehmen würden.“ Josef predigte schon lange nicht mehr für Mick, aber dessen war er sich selbst nicht bewusst, er trank sein Glas ein weiteres Mal leer, bevor er nochmals ansetzen wollte, als das Telefon klingelte.

Der Vampir nahm den Hörer ab und sprach mit einem der Männer, den er auf den Fall rund um Chloe und Black Crystal angesetzt hatte. Die Neuigkeiten, die er dort erfuhr nahmen ihm den Wind aus den Segeln und mit einem energischen „Bleibt weiter an dieser Spur.“ legte er auf und wand sich erneut Mick zu.
„Du hast recht,“ meinte er fast schon entschuldigend. Sein kleiner Ausbruch tat ihm fast schon leid, doch würde er dies vor Mick wohl nicht gestehen, müsse er dann wohl auch zugeben, dass es nicht nur Sam war, die ihn so in Rage brachte. „es gibt wichtiger Themen.“

Josef setzt sich hinter seinen Schreibtisch, als Mick von den Ergebnissen berichtete, die seine Informanten für ihn herausgefunden hatten. Bei dem Wort Freshie wurde er hellhörig.
„Coraline“ zischte er zwischen seinen Zähnen hervor, bevor er auf Micks Wunsch hin den Fernseher anschaltete, auf den er aber wenig achtete. Auch das Foto das Mick ihm reichte, weckte nur bedingt seine Aufmerksamkeit.
Als Mick ihn aufforderte auf Buzzwire umzuschalten, nahm er die Fernbedienung zwar in die Hand, schaltete das Gerät aber kurzerhand aus. „Ich denke nicht, dass uns die Nachrichten weiterbringen.“ erklärte er Mick schließlich.

„Der Anruf gerade. Sie haben eine Spur verfolgt. Namen konnten sie mir noch keine nennen, aber dass es sich um den Freshie eines bestimmten Vampires handelt, davon kann man nun mit Sicherheit ausgehen.“ er erhob sich von seinem Schreibtischstuhl und blickte zu Mick „Willst du raten?“
Doch Josef ließ Mick keine Zeit zum raten. „Die Spur führte direkt zu Coraline DuVall. Wie hätte es auch anders sein können? Natürlich hat sie ihre Finger mit ihm Spiel.“ Josef lachte gehässig auf.
„Wenn ich dieses Miststück in die Finger bekomme.“ Seine Faust schloss sich um das Blatt, das Mick ihm vor wenigen Momenten gegeben hatte, sodass es in seiner Hand zerknitterte.
 
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