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Wyatts Verwandlung

Nicht böse sein summer, ja? Ich schreib ja schon weiter!

Wyatt war schon längst wieder auf den Beinen, als die blauen Lichter aus dem Verließ schwebten.
Während er Excalibur in der linken Hand hatte und die Spitze auf dem Boden ruhen ließ, sah er mit einem amüsierten Lächeln zu, wie sich Palmyra anfing zu entmaterialisieren. Doch bevor die ganze Gestalt zu sehen war, machte er eine rasche Handbewegung und Palmyra wurde nach hinten geschleudert.
Sie würde ihn aufhalten! Ein Gedanke, der alles andere gelöscht hatte und dem Instinkt das Handeln überließ, da ihr Verstand mit diesem Gedanken und einem Gefühl schlimmer als Hass und Verachtung ausgefüllt war.
Mit einem lauten Klacken, das alle umliegenden Gänge füllte und um ein hundertfaches wiedergegeben wurde, fiel die schwere Stahltür ins Schloss. Kurz bevor sie wieder ihre Gestalt annahm, spürte sie einen mächtigen Ruck, der sie nach hinten schleuderte. Noch während dem Flug verschwanden die blauen Funken und ihr Körper schlug unter einem erschrockenen Aufschrei gegen die harte Steinwand. Ein stechender Schmerz zog sich von ihrem Hinterkopf zur Stirn und beschworen schwarze Punkte und bunte Sterne vor ihren Augen hervor. Langsam glitt sie zu Boden, während ihr Bewusstsein immer mehr schwand. Sie blinzelte noch einmal in dem Versuch der Ohnmacht zu entkommen und ihren Feind trotz des Nebels, der durch den Aufprall entstanden war, klar zu sehen, bevor sie endgültig bewusstlos wurde.

Ein leises Stöhnen ließ Paige und Phoebe herumfahren. Endlich regte sich Chris unter Leos Händen und öffnete unendlich langsam die Augen.
Chris hatte das Gefühl ein neues Leben zu beginnen. Eine neue Chance zu bekommen um seine Fehler wieder gut zu machen. Niemand wusste besser als er, wie knapp er dem Tod entkommen war, denn innerlich hatte er schon mit dem Leben abgeschlossen gehabt. Er hatte sich schon damit abgefunden gehabt, versagt zu haben und irgendwo meinte er sich selbst blutend am Boden liegen gesehen zu haben. Doch die Möglichkeit, sein Leben doch noch fortzuführen und die Aufgabe, die er sich selbst gestellt hatte, zu vollenden,geschenkt zu bekommen, schätzte er unvorstellbar hoch.
Sein Blick wanderte von Leo und Piper, die ihn so glücklich ansahen, wie es nur Eltern konnten, zu Paige und Phoebe, die hinter ihnen standen und ebenfalls erleichtert auf ihren Neffen blickten. In diesem Moment war Chris viel zu froh noch zu leben und Piper und Leo endlich wieder als Eltern in die Arme schließen zu können, als dass er den beiden böse sein könnte sein Geheimnis verraten zu haben. Er konnte sich vorstellen in welcher Zwickmühle sie gewesen sein mussten und das nur um ihm zu helfen, deswegen schob er die nervende Gewissensstimme entschieden beiseite. Später würden sie auch noch Zeit haben, sich über das Chaos, das in dem ganzen Raum-Zeit-Komplex herrschte, Gedanken zu machen. Erstmal mussten sie sich um Merlin kümmern.
Dankbar nahm er trotz pochenden Kopfes Leos Hand an und stand auf.
„Oh Chris. Wir dachten schon-“, fing Piper an, doch dann versagte ihre Stimme und sie nahm Chris einfach nur in den Arm. Niemand vermochte zu sagen, welches Gesicht glücklicher wirkte.
Plötzlich drang ein Schrei durch die schwere Stahltür und Chris Gesichtsausdruck wurde mit einem Schlag ernst. Er hatte zwar nicht mitbekommen, dass Palmyra mitgekommen war, dennoch wusste er sofort, dass sie geschrien hatte.
„Pal“, flüsterte er und löste sich aus der Umarmung.
„Woher -“, wollte Paige wissen, doch Chris brachte sie mit einer stummen Geste zum Schweigen und ging zur Tür.

Palmyras Bewusstlosigkeit dauerte nicht lange; schon kurz darauf kam sie wieder zu sich. Ihr Kopf tat noch immer unglaublich weh, als würden unsichtbare Hände ihn mit aller Kraft zusammendrücken. Sie konnte sich nicht erinnern wieso sie hier lag.
Mit halbgeöffneten Augen richtete sie sich langsam auf und hob die rechte Hand um sich über die Augen zu wischen, während sie sich mit links abstützte. Doch plötzlich spürte sie etwas kaltes scharfes an ihrem Hals. Ihr Atem stockte, als sie die Augen entsetzt öffnete und der Schwertklinge zu Wyatts Hand folgte. Mit einem Mal wusste sie wieder was passiert war. Ihr Blick ging weiter und starrte in Wyatts triumphierendes Gesicht.
„Ich sagte dir bereits: Du wirst mich nicht aufhalten! Du wirst sterben und zwar ohne als Heldin in die Geschichte einzugehen, wovon du immer träumst. Du wirst sterben, ohne das du irgendetwas bewirkt hast ohne das irgendjemand sich an dich erinnert!“ Wyatt zwang Palmyra mit dem Schwert zurück auf den Boden wo sie wehrlos liegen blieb und ihren Cousin selbst in so einer Situation mit nichts als Hass in ihrem Blick anstarrte.
Niemals würde sie sich der Angst um ihr eigenes Leben hingeben. Diese Eigenart hatte sie schon früh abgelegt und glücklicherweise war ihr Fehlen schon oft lebensrettend gewesen. Wer in einer scheinbar aussichtslosen Lage der Panik verfällt, ist schon tot, doch wenn man sich der Angst nicht ausliefert, bleibt man ruhig und handelt überlegen. Obwohl der Hass momentan in Palmyra genau das gleiche bewirkte wie Angst.
„Ich werde immer eine Heldin sein, denn ich habe nie aufgehört und werde nie aufhören gegen dich zu kämpfen. Niemals!“, zischte sie und in ihren Augen loderte eine Flamme des Zorns, doch was sie eigentlich damit überdecken wollte, war ihr gelungen.
 
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Eine neuer Teil \o/

Das freut mich aber. Der ist gut geschrieben. Spannend. Weiter. Nächster Teil.

*gg* okay, das war jetzt die extreme Kurzfassung eines Feedbacks, aber ich will einfach wissen wie es weitergeht *g*
Ich finde, du hörst an den perfekten Stellen jedes Mal auf und ich muss sagen, ich liebe diesen Satz:

Sein Blick wanderte von Leo und Piper, die ihn so glücklich ansahen, wie es nur Eltern konnten...
 
Ich bin zwar nicht so begeistert von dem Teil, aber sonst komm ich gar nicht mehr weiter! Überlass euch das schímpfen! *schäm* :D

„Ach tatsächlich? Dann freu ich mich dir sagen zu können, wie die Todesdaten der berühmten Heldin Palmyra Halliwell lauten!“, flüsterte Wyatt und drückte das Schwert noch etwas fester an ihre Kehle, doch Palmyra heftete ihren Blick noch immer auf Wyatts Augen, als könnte sie allein durch ihre Gedanken, den Tod ihres Cousins hervorrufen. Aber Wyatt stand noch immer neben ihr, blickte sie herablassend an und verstärkte langsam den Druck auf ihrer Kehle.
„Tu's doch! Bring mich um wie du alle anderen ermordet hast! Wie du Juan ermordet hast! Wie du deine eigene Mutter ermordet hast!“

Chris lauschte den Worten, die Palmyra und Wyatt wechselten. Er konnte nicht fassen, dass Palmyra Wyatt gerade wirklich aufgefordert hatte sie umzubringen. Wusste sie nicht, dass er diese Einladung nur zu gerne annahm?
„Palmyra nein!“, hauchte er lautlos. Er versuchte die Tür zu öffnen, in dem klaren Wissen, dass sie verschlossen sein würde, doch zu seiner Überraschung, war sie offen. Einen kurzen Moment stutzte er, in dem ihm klar wurde, was Palmyra vorgehabt hatte, dann riss er sie auf und stürzte auf den Flur. Ohne richtig zu sehen, wie Wyatt Excalibur gerade ansetzte, um Palmyra die Kehle durchzuschneiden, hob er die Hand und ballte sie zu einer Faust. Augenblicklich ließ Wyatt das Schwert fallen und packte sich panisch an den Hals, während er von Chris in die Luft gehoben wurde.
„Jetzt wird der Spieß umgedreht, Merlin!“, sagte er und nun war es an Chris, der triumphierend lächelte und Wyatt mit aller Kraft nach links in den Gang schleuderte.
„Alles in Ordnung, Pal?“, fragte er, als er auf sie zu ging und ihr hoch half.
„Ja, außer, dass du aufpassen solltest wo das Schwert landet!“, sagte sie grinsend und fuhr sich mit der Hand über den blutenden Hals. Das fallende Schwert hatte sie zwar erwischt, aber zum Glück nur oberflächlich. Nur ihr Kopf pochte noch immer und eine leichte Übelkeit machte sich in ihr breit.
„Wieso Merlin?“, fragte Phoebe und kam mit den anderen auf Palmyra und Chris zu.
„Merlin hat einen Teil seines Bewusstsein in Wyatts Armreif eingeschlossen! Das heißt wir müssen an seinen Armreif rankommen und ihn zerstören!“, erklärte Chris schnell, den Blick auf Wyatt gerichtet, der sich langsam wieder erhob.
„Was? Aber-“ Piper starrte Chris verwirrt an und sie war nicht die einzige.
„Hört zu, ich -“, das Echo vieler Schritte drang von den umliegenden verzweigten Gängen zu ihnen und kündigte die nahenden Dämonen an. „Ich würde sagen, wir verschwinden erstmal von hier und ich erzähle euch die Einzelheiten später!“, schlug Chris vor.
„Oh, da bin ich aber anderer Meinung!“ Wyatts Stimme klang angeschlagen, doch trotzdem umspielte wie immer ein herablassendes Lächeln seine Lippen, als er langsam auf sie zukam.
Für einen kurzen Moment, wollte Chris ihn wieder nach hinten schleudern, doch die immer näher kommenden Schritte aus allen Ecken des dunklen Labyrinths zwangen ihn zu einer anderen Entscheidung. Er war sich bewusst, dass Wyatt sie nicht aus der Burg beamen lassen würde, aber jeder Ort war besser, als diese heimtückischen Gänge.
„Wir müssen hier weg!“, sagte er nochmal und kurz darauf verschwand die kleine Gruppe.
Wyatts Gesichtsausdruck blieb unverändert. Im Gegenteil, sein eiskalten Augen schienen noch etwas mehr zu funkeln. Innerhalb dieser Mauern hatte er allein die Kontrolle. Es war unmöglich hier raus zu kommen und er wusste wo sie sich hingebeamt hatten. Doch er hatte es nicht eilig. Er würde ein wenig mit ihnen spielen, bevor er endlich durchgriff.
 
Sehr interessante Fortsetzung und Chris ist nichts passiert \o/

Und langsam scheint auch ein wenig Bewegung in die ganze Sache zu kommen... also hoff ich mal, dass es auch bald weiter geht, denn übermäßig lang war der Teil ja nicht ;)

Also: weiter :D
 
Noch nicht, Birgit! Chris ist noch nichts passiert. ;) Aber ich hoff, dass es so bleibt. ^^

Bin auch schon total gespannt, wie es weitergeht. Der Satz "Er würde ein wenig mit ihnen spielen, bevor er endlich durchgriff" lässt der Fantasie ja schon freien Lauf... Wer weiß, was du dir noch ausdenkst. ^^

Aber ich wart schon total ungeduldig auf den nächsten Teil. ;) (Vl hätt ich erst anfangen sollen zu lesen, wenn du fertig bist. ^^ Das war so cool, die halbe Geschichte am Stück gleich durchlesen zu können. ;))
 
Wieder 2 echt gute Teile. Bin echt froh das Chris doch noch gerettet werden konnte. Hoffe dass ihnen nicht noch etwas zustößt.
Freu mich schon wenns weiter geht!
 
Hi!
Sorry das ihr solange warten musstet! Ich muss auch leider zugeben, so richtig gefällt mir der Teil nicht, aber ich komm eh nicht weiter!
Aber den rest überlass ich euch!"
Viel Spaß beim lesen"

Noch immer tobte das Gewitter vor den Toren der Burg. Blitze erhellten den wolkenverhangenen Himmel und schlugen irgendwo im Nirgendwo ein. Das Grollen des Donners schallte ohrenbetäubend durch den dichten Regen und ließ sogar die dicke Steinmauer, die sich in einem Achteck um Wyatts Burg zog, erzittern. An jeder Ecke der Mauer stand ein runder Turm, der den einzigen Weg, eine enge Wendeltreppe, von dem Mauergang hinunter zum Inneren der Burg bat. Die Schindeln auf den altertümlichen Türmen waren teilweise schon abgedeckt und nur ein einziges glasloses Fenster, erlaubte den Wärme- und Schutzsuchenden einen Blick nach draußen, wenn man die lochähnliche Tür nicht mitzählte. Sie führte hinaus auf die Mauer, die unpraktischerweise mit glatten Fließen belegt war und somit im Kampf unter Umständen jemandem das Leben kostete, wenn der Boden mit Blut oder Regen bedeckt war.
Doch in dieser Zeit brauchte man keine Soldaten mehr in den Wachtürmen und man brauchte auch keine Angst zu haben, bekämpft zu werden. Wyatt hatte eine weitere Mauer hinzugefügt, eine magische. Niemand konnte sie durchdringen, wenn er es nicht wollte, und das war auch der Grund dafür, weshalb die Mächtigen Drei, Leo, Palmyra und Chris nicht außerhalb dieser Mauern erschienen, in Sicherheit fürs Erste, sondern gezwungen waren in einer der verlassenen Türme zu beamen. Die Zeit war knapp, bis Wyatt sie aufspüren würde, doch sie brauchten sie.
Chris stand mit dem Rücken zur Wand, rechts von ihm war die enge schiefe Wendeltreppe und links von ihm das kleine Fenster. Der Regen hatte auf dem dreckigen Boden davor kleine Pfützen hinterlassen und kleine Steine vibrierten nach jedem Donner. Sein Blick huschte von der Treppe zur Tür und es schien, als wären sie zumindest für einen Augenblick in Sicherheit. Das müsste reichen, um den anderen von Wyatts Verwandlung zu erzählen und ihnen klar zu machen, dass sie den Armreif zerstören mussten.
Die Tür und den überschwemmten Mauergang im Rücken erschienen die anderen und sahen sich genau wie Chris aufmerksam um. Außer Palmyra, die Chris fragend anblickte.
„Hast du eben wirklich den Merlin gemeint? Der mit König Artus, Excalibur und dem ganzen Quatsch?“ Die Vorstellung, dass diese Legende tatsächlich existieren sollte, war für sie genauso unglaublich wie es für die anderen am Anfang gewesen sein.
„Ja, den meine ich und ich glaube ihr wisst es auch, nicht wahr einem Mal der Vorfall mit Excalibur und Pipers kurze Zeit als vermeintliche Königin wie?“, fragte er an die Schwestern und Leo gewandt, die als Antwort nur stumm nickten. Ihnen war mitder eingefallen. Sie wussten, dass diese Legende bittere Tatsache war und sie es ernst nehmen mussten.
„Also die Kurzfassung: Merlin wurde von König Artus und der Lady vom See hintergangen und hat, eingesperrt in einer Höhle, diesen komischen Armreif mit einem Teil seines Bewusstseins erschaffen. Er wollte sie an Avalon rächen, wenn Excalibur, und somit auch dieser Ring, seinen rechtmäßigen Herrscher wieder findet. Irgendwie muss er es geschafft haben, Wyatts Werte umzudrehen, denn Merlin agiert nur im Hintergrund, und durch ihn Avalons schlimmsten Alptraum wahr werden lassen.
Das heißt wir müssen versuchen den Armreif zu zerstören!“, schloss er ab und wartete auf eine Reaktion der anderen.
„Aber ich bezweifle, dass das so einfach wird!“, warf Paige ein.
„Wir müssen es einfach versuchen. Es bleibt uns keine Zeit um einen Plan auszudenken. Wir- Chris!“
Plötzlich spürte Chris, wie sich eine unsichtbare Hand um seinen Hals legte und immer fester zu drückte. Sein Blick fiel auf Wyatt, der vor dem Turm im Regen stand und die erhobene Hand mit einem kalten Grinsen immer weiter zusammenzog. Panisch griff er sich an die Kehle und wurde langsam in die Knie gezwungen. Während sein Sauerstoff immer knapper wurde und sein Blick verschwamm, wirbelten die Schwestern, Leo und Palmyra herum und sahen sich Wyatt und gut einem Dutzend Dämonen gegenüber gestellt.
 
Na dann lest mal weiter! Ihr werdet schon sehen ob oder ob nicht!

„Wisst ihr, ihr hattet niemals das Recht euch hier einzumischen! Dies ist nach eurer Zeit! Aber ich weiß, dass es alles nur Chris' Schuld ist!“ Sein eisiger Ausdruck wurde noch boshafter, als er den linken Arm hob und Chris noch immer um Luft ringend, nach oben gerissen wurde. „Wie immer, nicht wahr Chris?“, seine kalten Augen ruhten auf seinem Bruder, dessen Gesicht langsam einen bläulichen Unterton annahm. Dann wendete er sich wieder an die Schwestern. „Sobald ich euch nach Hause geschickt habe, werdet ihr alles vergessen haben!“
Doch die Schwestern kümmerten sich nicht um die leeren Worte Wyatts. Sie würden siegen und einen Weg aus dieser Situation finden. Das hatten sie bisher immer irgendwie. Phoebe stupste Paige an und zischte: „Paige, der Armreif!“
Armreif!“
Was dann geschah, hatte niemand geahnt.
Der Armreif an Wyatts Handgelenk löste sich in blaue Funken auf. Wyatts Blick war entsetzt auf seinen erhobenen Arm gerichtet. „Was macht ihr?“, schrie er und seine Stimme zitterte. Auch die Dämonen starrten überrascht auf ihren Meister. Die blauen Funken begannen wieder zu verschwinden, doch Paige rief noch einmal. „ARMREIF!“ Viel langsamer als sonst hüllten sie den Armreif wieder ein, doch plötzlich durchbrach ein goldener Lichtstrahl den Funkennebel und zog sich rasend schnell wie eine Schallwelle über den Mauergang bis in den Turm hinein. Endlich löste sich der Armreif von Wyatts Handgelenk, der gleichzeitig mit Chris bewusstlos auf den Boden fiel. Die mächtigen Drei, Palmyra und Leo hatten sich ebenfalls geduckt und hörten nur das qualvolle Brüllen der Dämonen, die nacheinander in Flammen aufgingen und verschwanden. Niemand wagte sich zu bewegen, während die kreisförmige Lichtwelle noch immer über ihnen schwebte, anscheinend in Erwartung noch mehr Leben zu fordern. Dann war alles still. Wie die Stille vor dem großen Sturm. Lautlos und bewegungslos schwebte das Licht fast unschuldig über ihnen, doch niemand wagte dem Frieden zu trauen. Der Armreif schwebte etwa einen Meter über dem pfützenübersäten Boden und bildete die Mitte des Lichtkreises. Gerade als Phoebe fragen wollte, was sie jetzt tun sollten, hallte plötzlich ein ohrenbetäubender Knall durch die Luft. Palmyra schrie erschrocken auf und hielt sich die Ohren zu. Der Armreif fiel scheppernd zu Boden, doch das Getöse, dass sich jetzt erhob, einem Hurrican gleich, übertönte das Geräusch. Gleichzeitig gab es einen weiteren Knall und dort wo der Armreif geschwebt hatte, explodierte etwas und der Lichtkreis blähte sich zu einer gewaltigen Kugel auf und umhüllte alle. Der Regen hörte schlagartig auf In der Mitte wurden die Konturen eines Mannes sichtbar, der um einiges hagerer war als Wyatt.
„Ihr habt es also tatsächlich geschafft!“ Merlins Stimme war rau und schmierig zugleich. In seinen dunklen Augen war noch immer das eisige Funkeln, dass jeden erschaudern ließ und ein langer grauer Bart zierte sein längliches fahles Gesicht. Er war hochgewachsen und in ein rotbraunes Gewand gekleidet.
Während Palmyra zu Chris eilte, richteten sich die anderen auf und musterten den Hexenmeister aufmerksam. Zwar war er eindeutig vom Alter geprägt, aber seine Macht hatte bestimmt keinen Schaden davon getragen, denn was immer diese gelbe Lichtkugel auch war, die sie wie in einem undurchdringlichen Käfig gefangen hielt, benötigte einiges an Kraft.
„Chris! Wach auf, bitte!“ Palmyra kniete neben ihrem Cousin und schug ihm leicht auf die Wange, doch er regte sich nicht.
„Eigentlich habt ihr mir sogar geholfen!“, sagte er ohne sie anzusehen, sondern begutachtete sich selber. „Ich wusste, dass ich Wyatt irgendwann nicht mehr brauchte, aber ich hatte noch keine Ahnung wie ich mich von ihm trennen sollte. Nun ja, ein kleines Danke wäre dann wohl angebracht, nicht wahr?“
Die Schwestern und Leo fühlten sich wie vor den Kopf geschlagen. Hatte sich der rachsüchtige Hexenmeister tatsächlich bei ihnen bedankt? Aber innerlich war allen bewusst, dass dies nicht unbedingt etwas gutes bedeuten musste.
„Aber genug des Kaffeekränzchens. Ihr müsst wieder zurück in eure Zeit. Und zwar ohne Chris. Er hatte mehr als einmal die Möglichkeit gehabt, sich seinem Bruder anzuschließen, aber er hat es immer wieder abgelehnt. Deswegen muss er jetzt auch die Konsequenzen tragen. Euch kann ich nichts tun ohne das sich diese Zeit zu sehr verändert, aber ihr werdet ohne irgendwelche Erinnerungen zurückkehren und ich hoffe, dass ihr euch meiner Entscheidung nicht widersetzt!“ Mit langsamen Schritten kam er auf die starre Gruppe zu und seine dunklen Augen musterten jeden einzelnen aufmerksam. Dann blieb er wenige Meter vor ihnen stehen und seufzte. „Nun gut, anscheinend nicht! Los fangt schon an! Ich hab noch wichtigeres vor!“
Paige fand ihre Stimme als erstes wieder. „Noch was wichtigeres? Ich glaub dir hackt's!“
 
Mir gefällt der neue Teil trotzdem. Er ist wie immer gut geschrieben und was mir irgendwie besonders gefällt ist die Tatsache, dass Wyatt nicht aufgrund seiner eigenen Persönlichkeit, sondern eben durch Merlin böse wird. So wird er ja wohl noch zu retten sein ;)
Aber warum muss er immer auf Chris losgehen? Der arme... :D
Dafür hast du aber wieder an einer sehr passenden Stelle aufgehört.

Und der zweite Teil ist genau so gut, da kann ich eigentlich gar nichts anderes mehr dazu sagen :)
 
Ja, der arme Chris... ^^ Mir tut er auch leid... ;) Aber immerhin haben sie ihn mal gerettet.

Muss auch sagen, die beiden Teile sind echt schön geschrieben. Freu mich jetzt schon wieder auf die Fortsetzung. :D

Sorry, bin grad zu faul für ausführliches Feedback. ^^ aber bin trotzdem begeistert.
 
Ohh..., so langsam geht es aufs Ende zu! Zumindest gedanklich, denn ich habe keine Ahnung wie lang die Ausführung geht.
Aber erst mal der neue teil! Ich hoffe er gefällt euch auch!

Wäre die Situation nicht so verdammt ernst gewesen, würden sie jetzt in Lachen ausbrechen, doch selbst Paige lachte nicht. Nein, im Gegenteil. In ihren Augen loderte der Zorn in einer aufbrausenden Flamme. Sie griff nach zwei Elixieren und warf sie gleichzeitig vor Merlin auf den Boden. Es waren die stärksten, die sie gebraut hatten, doch die zwei kleinen Explosionen verpufften wirkungslos.
„Okay, hätten die nicht eigentlich funktionieren müssen?“, fragte Phoebe aus dem Mundwinkel und blickte erstaunt auf den gelangweilt wirkenden Merlin.
„Ist das etwa alles was ihr drauf habt? Nein, natürlich nicht! Werft die anderen auch noch!“
„Willst du es etwa ganz allein mit uns aufnehmen?“, fragte Piper um Zeit zu schinden, aber Merlin lächelte nur und erwiderte: „Wollt ihr es mit mir aufnehmen?“
„Ja!“, und als wäre Pipers Antwort ein Zeichen gewesen stürzten sie sich gleichzeitig in den Kampf. Der knappe Vorrat der verschiedensten Elixiere war schnell aufgebraucht und sie mussten sich auf ihre Nahkampfkünste verlassen. In dieser Situation hatten sie nicht die Gelegenheit das Buch der Schatten zu befragen und sich einen Plan auszudenken, sie konnten nur hoffen, dass Merlin bald so geschwächt sein würde, dass er einen winzigen, aber hoffentlich tödlichen, Fehler beging. Momentan jedoch wehrte er so gut wie jede Attacke mit einer einzigen Bewegung ab.
„Chris, wir brauchen dich! Hörst du mich?“ Mit zittrigen Fingern berührte Palmyra Chris' Hals und spürte erleichtert den schwachen Puls. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie das Geschehen auf der Mauer. Immer wieder griffen die Schwestern und Leo an und Palmyra war froh zu sehen, dass Merlin langsam geschwächt wirkte.
„Pal!“, kam eine leise Stimme vor ihr und sie blickte auf Chris. Er hatte die Augen geöffnet und sich schon halb aufgerichtet. Sie ergriff seine Hand und half ihm hoch.
„Alles in Ordnung?“, fragte sie, doch bevor Chris irgendetwas sagen konnte, wurde ihre Aufmerksamkeit auf das Geschehen vor dem Turm gelenkt.
„JETZT REICHT ES!“, brüllte Merlin und mit einem Mal erschienen rund zwanzig Dämonen hinter ihm, jeder hatte einen Energieball in der Hand und zielte drohend auf die Schwestern und Leo. So zwangen sie die Gruppe zurück zu weichen, bis sie die Wand des Turmes im Rücken spürten.
„Ich warne euch. Auch nur eine falsche Bewegung und ihr seid alle tod! Zwar sind die Folgen unüberschaubar, aber ich werde schon einen Weg finden euch zu ersetzen, also baut nicht mehr darauf, dass ich euch nicht töten werde. Ihr da,“, wendete er sich an vier Dämonen, die neben ihm standen, „holt die beiden da drinnen!“ Ohne zu zögern gingen die Aufgeforderten in den Turm und holten Chris und Palmyra zu den anderen. Während in den Augen der Schwestern eine gewisse Erwartung stand und der Wunsch alles hinter sich zu bringen, hefteten Chris und Palmyra ihre Blicke hasserfüllt auf den alten Hexenmeister. Die zwanzig Dämonen, jeder mit einem Energieball in der Hand und bereit Merlin zu verteidigen, umzingelten die kleine Gruppe in einem Halbkreis. In der Mitte tat sich eine kleine Lücke auf und Merlin kam auf sie zu, die Hände hinterm Rücken verschränkt blickte er mit seinen kalten Augen auf die Gefangenen.
„Ich gebe euch noch einmal die Möglichkeit zu verschwinden, denn hier könnt ihr nichts mehr tun. Das Schicksal ist schon längst entschieden“, sprach er ruhig, als würde er ihnen nur helfen wollen.
„Du wagst es von Schicksal zu reden?“, fragte Chris empört und war versucht auf Merlin zu zugehen, doch die erbarmungslosen Blicke der Dämonen hielten ihn zurück. Stattdessen kam Merlin einen Schritt auf ihn zu.
„Ich spreche von deinem Schicksal! Genauso wie das von Palmyra. Ihr habt euch gegen Wyatt und damit gegen mich gewendet. Ich kann so etwas nicht länger dulden, wenn ich Avalon endgültig vernichten will. Denn auch wenn ihre schlimmsten Ängste wahr geworden sind, so existiert es noch immer und sie werden immer versuchen mich zu bekämpfen und das lasse ich nicht zu. Ihr hattet die Wahl und habt abgelehnt.“
Er drehte sich wieder um und stellte sich in die Lücke. Sein Blick richtete sich wieder auf die Schwestern und Leo, während Chris und Palmyra völlig starr auf Merlin fixiert waren. Die Ruhe und die Sachlichkeit in Merlins Stimme, als würde er nur eine Matheaufgabe erklären, die eigentlich ganz simpel war und nur die beiden nicht verstanden hatten, machte ihnen zum ersten Mal Angst.
„Also, wie entscheidet ihr euch? Kehrt ihr zurück oder wählt ihr den Tod?“
Eine gespannte Stille legte sich über sie, wie ein riesiges Tuch, dass alles umschloss. Die Angesprochenen blickten unentschlossen auf Merlin, der lächelnd zurückblickte, und Palmyras und Chris' Augen ruhten erwartungsvoll auf den Schwestern.
Dann seufzte Merlin wieder und rollte genervt mit den Augen. „Dann eben nicht! Ich hab euch die Wahl gelassen und glaubt mir, es wäre mir lieber gewesen, wenn ihr wieder zurück gekonnt hättet. Leider kann ich euch nicht zwingen, denn das Zeitportal müsst ihr durchschreiten. Nun gut, wenn-“
Plötzlich stockte er und seine Augen weideten sich in Todesqualen. Ein ersticktes Würgen kam aus seinem Mund und aus seiner Brust ragte eine blutverschmierte Schwertklinge.
 
Ein bisschen habt ihr ja noch zu lesen!

Hinter Merlin stand Wyatt, der Excalibur erbarmungslos in Merlins Rücken gebohrt hatte. Seine Augen waren hasserfüllt und das einst kalte Lächeln war einer wutentbrannten Grimasse gewichen. Seine Stimme wankte in dem Versuch sich zu beherrschen und überlegen zu handeln.
Die Kraft, die du gestohlen
und missbraucht unverhohlen,
sei dir nun genommen,
denn die Zeit ist gekommen,
des wahren Herrschers Recht zu entfalten
und die Strafe deiner Taten zu erhalten
!“
Die Klinge Excaliburs begann zu vibrieren und gab so Wyatt seine Magie wieder. Er schloss für einen kurzen Moment die Augen und genoss den Augenblick. Endlich war er wieder er selbst ohne das der rachsüchtige Hexenmeister ihn benutzte. Merlins Schreie hallten in die klare Nacht hinaus durch die gelbe Lichtkugel, die jetzt nach und nach an Kraft verlor. Die Dämonen, verwirrt wem sie untergeben waren, und die eingeschlossene Gruppe, unsicher ob sie das Geschehen gutheißen sollte, das sie vorerst gerettet hatte, starrten auf Wyatt und zum ersten Mal stand in allen Gesichtern das gleiche. Merlins Schreie erstarben, als Wyatt das Schwert wieder herauszog und sein Widersacher in Flammen aufging.
„Verschwindet!“, sagte er zu einem der Dämonen neben ihm, das Schwert noch immer fest umklammert, als wäre es seine einzige Stütze. Doch die Dämonen waren zu unschlüssig, ob Wyatt noch ihr Meister war, und zögerten einen Moment. Wyatt hob das Schwert und richtete es auf die Kehle des Dämons und seine zitternde Stimme war kaum mehr als ein bedrohliches Flüstern: „Ich sagte, ihr sollt verschwinden! Und zwar sofort!“, und zur Bekräftigung erschien ein Energieball in seiner linken Hand. Geschlagen schimmerten sich die Dämonen weg und Wyatt, der langsam das Schwert senkte, war mit den Schwestern, Leo, Chris und Palmyra alleine auf der Burgmauer. Niemand sagte etwas, sie sahen sich nur gegenseitig an. Ihre Gesichter wurden von einem Blitz erleuchtet, der sich mit einem ohrenbetäubendem Donner sein Ziel suchte.
Chris und Palmyra hatten schon viel zu viel erlebt und hatten aus ihren Fehlern gelernt. Niemand wünschte sich mehr als sie, dass Wyatt wirklich gut war. Dass die letzten fünf schrecklichen Jahre nur ein Werk eines verrückt gewordenen Hexenmeister war und sie es endlich geschafft hatten, Wyatt zu retten, doch die Enttäuschungen und Verluste machten es ihnen unmöglich den Sieg zu sehen. Es war wie ein Traum, der sie schon so lange begleitete, der aber immer wieder geplatzt war, und erst jetzt wirklich wahr geworden. Sie konnten einfach nicht dran glauben. In ihnen war eine Vorsicht herangewachsen, die sie jetzt warnte und ihren Blick trübte.
Die Schwestern und Leo hingegen, hatten eine Einstellung gewonnen, die durch die vielen Kämpfe kam und sie oft genug zu selbstsicher machte. Immer hatten sie irgendeinen Ausweg gefunden und durch die Macht der Drei und ein bisschen Glück hatte das Gute immer gesiegt. Für sie war der Kampf vorbei und das jemand von einem Dämon besessen war, war für sie auch nichts neues. In dieser Zeit waren sie seit fünf Jahren tot und sie hatten nicht erlebt, wie Wyatt sich mit Gewalt die Macht genommen hatte.
Wyatt aber wurde erst jetzt bewusst, was er alles angerichtet hatte und diese Wissen lastete schwer auf seinen Schultern. Damals hatte er gemerkt, was in dem Armreif steckte, aber er hatte sich einen Spaß daraus gemacht mit dem Feuer zu spielen, bis er eines Tages die Kontrolle verloren hatte und Merlin ihn umgedreht hatte. Alle Erinnerungen an seine Taten kamen jetzt zum Vorschein. Taten die er mehr oder minder freiwillig getan hatte. Er hatte noch nicht einmal gezögert, als er seine eigene Mutter ermordet hatte, die ihm jetzt gegenüber stand.
Ein Schaudern lief durch seinen Körper und das Schwert fiel scheppernd zu Boden. In seinen Augen stand Verzweiflung und Angst. Angst vor den Reaktionen seiner Familie.
„Es tut mir leid,“, flüsterte er mit brüchiger Stimme.
 
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