Dann will ich den neuen teil mal nicht zu lange herauszögern und euch weiter ärgern!
Ich hoffe ihr versteht spätestens am Ende der FF wie ich das mit Wyatt/Merlin meine. Werde im allerletzten Teil noch etwas dazu sagen, der einiges erklären soll/wird/müsste! :verwirrt:
„Du hast doch nicht etwa Angst, oder?“, versuchte Wyatt Chris weiter zu provozieren, während er Excalibur lässig in der Hand hielt.
„Träum weiter, Wyatt!“ Chris und versuchte Wyatt wegzuschleudern, doch sein Schutzschild ließ den Angriff verpuffen.
„Tja, wird dann wird der kleine Spaß doch wohl sehr schnell enden!“, meinte Wyatt herablassend und schleuderte Chris hart gegen die Wand.
„Wir können doch nicht ewig durch dieses Labyrinth irren! So werden-“ Piper wurde jäh von einem qualvollen Schrei unterbrochen, der fast gespenstisch durch die kahlen Gänge hallte.
„Chris!“, hauchte Piper und ihre Augen weideten sich ängstlich.
„Hier lang!“, kommandierte Palmyra sie und rannte den Gang entlang, in die Richtung, aus der der Schrei gekommen zu sein schien. Ihre Schritte hinterließen Echos, die ohne Zweifel jeden Wächterdämon zu ihnen führen würde, doch niemand kümmerte sich um dieses Risiko. Chris zählte jetzt und nichts anderes. Ermutigt durch den Schrei, der ihnen zeigte wo Chris war und dass er noch lebte, und getrieben durch die Angst, warum er geschrien hatte, folgten sie Palmyra und schon bald blieben sie vor einer der vielen Stahltüren stehen.
Benommen blieb Chris am Boden liegen und nahm nur am Rande wahr, wie Wyatt mit dem gehobenen Schwert auf ihn zukam. Das Gift in seinem Körper schoss mit einer so hohen Geschwindigkeit durch seine Adern, als hätte es die ganze Zeit nur darauf gewartet, endlich sein Ziel erfüllen zu können, und das bevor Wyatt ihm das Leben nahm.
„Sag auf Wiedersehen, Christopher!“
Verschwommen sah er wie Wyatt direkt vor ihm stand und das Schwert mit einem triumphierendem Funkeln in den Augen hob, damit die tödliche Klinge endlich das Leben seines größten Widersachers auslöschte. Chris war unfähig sich zu bewegen oder irgendetwas zu sagen, deshalb schloss er in Erwartung des Todes die Augen und spürte schon wie das sagenumwobende Schwert Excalibur seine Haut durchdrang und sich durch seine lebensnotwendigen Organe bohrte. Wie Blut aus der Wunde floss und mit ihm sein Leben. Wie sein Herz aufhörte zu schlagen und der Engel des Todes ihn in das gleißende weiße Licht begleitete, dorthin wo alle Seelen nach dem Tod verweilten.
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Gefühle ziehen sich in die Unendlichkeit, doch in der Realität ist der Augenblick, in dem man von den unendlich vielen Gefühlen überwältigt wird, kaum wahrnehmbar.
Pipers Unsicherheit, was Wyatt und Chris anging, war ins Unermessliche gestiegen. Niemand vermochte ihr, der Mutter, zu sagen, was sie hinter dieser Tür vorfinden würde.
Wie würde sie auf den erwachsenen Wyatt reagieren, der in dieser Welt die Macht an sich gerissen hatte, Menschen ohne Grund umbrachte, seine eigene Familie mit dem Tod bedrohte, aber doch der Sohn von ihr und Leo war? Wyatt war doch in eine Familie gekommen, in der Liebe und Familie an erster Stelle standen. Trotz den harten Jahren und bitteren Niederschlägen, hatten die Mächtigen Drei immer weiter gemacht und die Unschuldigen gerettet. Irgendetwas musste doch von dieser Einstellung auf Wyatt abgefärbt haben, der ohne Zweifel immer an erster Stelle gestanden hatte. Wäre sie in der Lage den anderen wirklich zur Hilfe zu eilen und ihren eigenen Sohn anzugreifen?
Oder wie würde Wyatt auf sie reagieren? Würde er versuchen sie umzubringen? Könnte er tatsächlich seine eigenen Eltern angreifen, die sich von Anfang an voll und ganz für ihn eingesetzt hatten, die oft ihr eigenes Leben riskiert hatten um ihn zu schützen, die ihn für immer lieben würden, die allen Warnungen widersprochen hatten, sobald jemand etwas ansatzweise negatives sagte? Würde er seine eigenen Tanten angreifen, die ihn ebenfalls mit Liebe überschütteten, die ebenfalls jeder Zeit ihr Leben für ihn opfern würden, die ihn ebenfalls vor alles andere gesetzt hatten?
Würde er tatsächlich seinen eigenen Bruder umbrigen, der alle möglichen Strapazen ohne Klagen auf sich genommen hatte, nur um ihn zu retten?
Hatte er Chris vielleicht schon umgebracht und sie würden nur noch eine Leiche hinter dieser undurchschaubaren Tür finden?
War Wyatt wirklich zu so etwas fähig? War sie bereit sich allem zu stellen? Waren die anderen auf alles vorbereitet?
Ihr Blick richtete sich auf Leo, der verbissen und entschlossen wirkte. Ja, er war bereit! Er glaubte an Chris' Leben und er würde nichts unversucht lassen, um dies alles hier zu ändern. Er war zu allem entschlossen, aber vor allem, jeden wieder gesund nach Hause zu bringen. Alles in Ordnung zu bringen, und würde es ihm auch noch soviel Kraft abverlangen.
Pipers Blick wanderte zu Phoebe und Paige, die ebenfalls entschlossen waren, doch in ihren Augen spiegelte sich Angst. Eine Angst, die sie noch nie hatten. Um Chris. Um Wyatt. Um sich. Um die Familie. Um die Zukunft. Dennoch würden sie kämpfen. Kämpfen wie sie es immer taten. Irgendwie einen Weg finden, alles ins Lot zu bringen. Die Konsequenzen konnten warten. Sie hatten ein Ziel und den Willen es zu erreichen.
Dann war da noch Palmyra, oder Pal. Phoebes Tochter, die Wyatt als einzige wirklich kannte. Für die es nichts neues war, sich Wyatt entgegenzustellen. Die wusste wozu Wyatt tatsächlich fähig war und die einzige, in deren Blick ein unbändiger Hass lag. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt. So fest, dass ihre Knöchel weiß herausstachen. Sie hatte viel erlebt. Sehr viel und das sah man ihr an. Sie war erst neunzehn, doch in ihrem Verhalten, in ihrem Denken und in ihren Gefühlen, war sie schon sehr viel älter. Ein unglaubliches Bewusstsein dessen, was alles passieren könnte in dieser Welt, prägte ihren Charakter. Doch trotzdem fehlte ihr die Vorsicht. Eine Eigenschaft, die erkennen ließ, dass sie Phoebes Tochter war. Immer in Bewegung und alles wagen, dies kannte Piper nur zu gut von ihrer Schwester. Niemand hätte sich wahrscheinlich dieser Drohne entgegengestellt, doch sie hatte es gewagt.
Wie gesagt, diese Gefühle, diese Handlungen nehmen einen kaum wahrnehbaren Platz im Ablauf der Zeit ein. Diese Fragen gehören zu einem einzigen Gedanken, der sich wie ein Blitz durch den Verstand zieht und nur kurz aufleuchtet.
Als Palmyra mit einer Handbewegung die magisch verschlossene Tür öffnet, sehen sie mit Entsetzen, wie Wyatt Excalibur auf den bewusstlosen Chris hinabsausen lässt.
(to be continued)