:: Es war ein durchschnittlicher Tag draußen. Die Sonne war hinter mehreren großen Wolken versteckt, der Himmel erschien deshalb etwas dunkel, obwohl es erst Nachmittag war. Phoebe lief die Straße runter in Richtung City, zu Jasons Appartement. Es war nicht sehr weit von hier, vielleicht 20 Minuten zu Fuß, wenn man zügig läuft.
Es fuhren auffallend viele Autos über die Straßen. Das lag wohl daran, dass zur Zeit mehrere Festivals und Märkte stattfanden. Phoebe wollte mit Jason und ihrer Tochter auch mal so einen Markt besuchen, so als Art Familienausflug. Aber zuerst mussten sie und ihre Schwestern die Sache klären. Insgeheim war sie über die Anweisung des Rates leicht wütend, denn eigentlich wäre es einfacher, wenn sie es ihnen einfach sagen könnten, was Sache ist.
Sie lief an einer großen Kreuzung auf die andere Straßenseite. Beinahe wäre sie dabei von einem eindeutig zu schnell fahrendem Ford erfasst worden. Der Fahrer hupte ungeduldig und machte unkontrollierte Handbewegungen in ihre Richtung.
Was für ein blöder Kerl , dachte Phoebe und lief zügig weiter.
Sie war in Gedanken versunken, während sie sich Jasons Appartement immer weiter näherte. Gedanken über die letzten Jahre, die irgendwie recht ereignislos waren, im Gegensatz zu früheren Zeiten. Da erschien ja fast jeden Tag irgendein Dämon oder sowas in der Art. Aber seit den Geburten ihrer aller Töchter war es doch ziemlich still geworden, ja fast schon verdächtig still. Nur Zufall? Sie hatte keine Erklärung dafür.
In der Tat wurden sie seitdem nur so ein- bis zweimal im Monat angegriffen, und immer konnten sie es so verbergen, dass ihre Töchter keinen Verdacht schöpften. Der Tod Prues war sowieso schon Vergangenheit. Es war ungefähr so, als ob man einfach eine Schulfreundin nie mehr wiedersieht, weil man ganz weit weg zieht. Natürlich heißt das nicht, dass Phoebe keinen Gedanken an ihre verstorbene Schwester verschwendet, aber sie konnte ganz gut mit dieser Einstellung leben. Was sollte sie auch sonst machen.
Kurzzeitig wurde sie geblendet. Sie schaute nach oben und sah, dass die Sonne kurz zwischen den Wolken hervorlugte. Dabei bemerkte sie auch, dass sie schon angekommen war. Sie klingelte unten an der Haustür, und aus der Gegensprechanlage erklang wie gewohnt Jasons Stimme. Phoebe liebte diese Stimme. Sie wirkte so... so maskulin. (
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Jason: Hallo, wer ist da?
Phoebe: Hi Schatz! Ich bins, Phoebe!
Jason: Oh, hi, komm rein.
:: Das Zischen des Türöffners ertönte, und sie lehnte sich gegen die Tür, um sie zu öffnen. Dann ging sie eine Etage höher, dorthin wo Jason wohnte. Ihr stieg der Geruch von Malerfarbe in die Nase. Das Haus musste vor kurzem renoviert worden sein. Jason stand schon in der Tür, um sie zu empfangen. ::
Jason: Hey, ich hab dich vermisst! Komm her!
:: Phoebe ging auf ihn zu und sie umarmten sich lange. Sie hatte ihn auch vermisst. Der Gedanke, wieder bei ihm zu sein, wickelte sich wie eine warme Decke um sie. Und sie genoss es, in diese Decke gehüllt zu sein. Zwischen ihnen war es immer noch fast so wie am ersten Tag, obwohl es zwischendurch natürlich auch Phasen gab, in denen sie sich fragte, ob ihre gemeinsame Beziehung überhapt noch eine ist. ::
Wollen wir nicht reingehen?
:: fragte Phoebe, während sie ihn dabei anlächelte. ::
Hier draußen ist es nicht so gemütlich.
:: Sie gingen zusammen hinein, und Jason schloss die Tür hinter ihnen. ::