Und hier ist er auch schon:
Kapitel 55
Am nächsten Morgen klopfte es in aller Frühe bei Cole. Phoebe kam herein. Auf dem Arm hatte sie die schlafende Michelle, und um die Schulter baumelte ihr eine riesige Einkaufstasche. Sie trug neue Klamotten, war hübsch geschminkt und hatte ihre Haare attraktiv hoch gesteckt. Ihr Gesicht strahlte und nichts deutete daraufhin, dass sie vor wenigen Tagen noch schwanger gewesen war und dann eine schwere Geburt hinter sich gebracht hatte. „Hey, Phoebe. Und hallo, meine Kleine.“ Phoebe lächelte: „Guten Morgen, mein Schatz. Hier, nimm Michelle.“ Sie legte ihre Tochter auf Coles Bettdecke. Michelle grunzte im Schlaf und ließ sich von Cole zudecken. Er streichelte liebevoll über ihren Kopf. Dann blickte er auf und sah Phoebe an: „Ehm, ich freu mich natürlich, aber was macht ihr zwei denn hier so früh am Morgen?“
Phoebe lächelte. „Ich dachte mir, ich bring dir ein schönes Frühstück mit. Immer nur der Krankenhausfraß ist ja nichts auf Dauer.“ Cole nickte. Irgendwie kam ihm das ganze spanisch vor, aber er sagte nichts, sondern streichelte weiter seine schlafende Tochter. Phoebe holte aus ihrer Tasche ein Tischtuch, das sie auf dem Tisch neben Coles Bett ausbreitete. Darauf legte sie Geschirr und holte schließlich das Frühstück heraus: Croissants, Pfannkuchen mit Apfelsirup, Marmelade, Orangensaft und Kaffee. Sie reichte Cole eine dampfende Tasse. Dieser schüttelte ungläubig den Kopf: „Wow. Ich bin echt hingerissen. Und wofür das alles?“ Phoebe zuckte lachend mit den Schultern: „Nur so. Ich möchte mich einfach ein bisschen um dich kümmern.“ Cole nickte und lächelte unsicher. Was soll das denn? Ich gesteht ihrer Schwester meine Liebe und sie bewirtet mich… das ist doch nicht normal… ob sie was ahnt? Nein. Nein. Niemals.
Phoebe nahm sich ein Croissant und setzte sich neben Michelle auf Coles Bett. Sie machte ein kleines Stück ab und steckte es sich langsam in den Mund. „Also, Cole…“ Dieser schluckte. Jetzt kommt’s… „Du… du hast Recht. Es gibt etwas, worüber ich mit dir sprechen möchte.“ Oh mein Gott, sie weiß es. Sie weiß alles. Was sag ich nur?
Paige zog den Reißverschluss ihrer Handtasche zu. Sie hängte sie sich um die Schultern und nahm dann Taras Wippie, in dem ihre Tochter selig schlummerte in die Hand. Sie überflog noch mal den Raum und nickte: „Gut, ich hab alles….“ Sie verließ das Zimmer und machte sich auf die Suche nach Dr. Tyler. Sie fand ihn gerade bei der Kaffeepause. „Ah, Mrs Matthew.“ Dr. Tyler kam auf sie zu. „Sie verlassen uns?“ Paige lächelte und nickte. „Ja, auf Wiedersehen, Dr. Tyler.“ Der Arzt reichte ihr seine Hand. „Machen Sie es gut, Mrs. Matthew.“ Er beugte sich über Taras Wippie. „Oh, sie schläft… na, dann möchte ich sie nicht wecken.“ Er lächelte. Paige schüttelte noch mal seine Hand. Dann nahm sie Taras Wippie wieder hoch und verließ das Krankenhaus.
„Also…. Gestern war ich zufällig hier im Krankenhaus…“ begann Phoebe zögerlich. Coles Herz klopfte wie wild. Was sag ich nur… es ist alles aus. Ich kann mich umbringen. „Und… da hab ich dich mit Paige sprechen gehört.“ Phoebe schaute Cole fest in die Augen: „Cole, ich frage dich jetzt etwas, und bitte antworte mir ehrlich.“ Cole nickte verzweifelt. „Hast du… hast du was mit Paige?“ Cole starrte Phoebe an. Er schluckte. Dann öffnete er den Mund.