(An das mit dem Banner hab ich auch gedacht
)
So, bitte schön, das nächste Kapitel. Diesmal gehts mehr um Piper und Leo:
Kapitel 14
Als Paige später an diesem Vormittag ins Manor kam, leuchtete ihr ganzer Körper. Diesen Anschein machte es zumindest auf Piper, die in der Küche stand und für sich und Leo ein leckeres Mittagessen bereitete. Sie sah ihre kleine Schwester mit großen Augen an: „Was ist denn mit dir passiert?“ Paige strahlte Piper an: „Wieso?“ „Du gehst durch die Welt, als wären dir der Weihnachtsmann und der Osterhase auf einmal begegnet!“ Paige strahlte sie weiter an: „Viel besser... ich... ich bin verliebt.“ Paige tanzte in der Küche herum. Piper lächelte, als sie ihre glückliche Schwester ansah: „Na, dieser Jeremy muss ja ein toller Typ sein.“ Paige hörte sie gar nicht. Summend und trällernd verließ sie die Küche wieder.
Piper sah ihr nachdenklich hinterher. Auf sie hatte Jeremy bisher eher einen langweiligen, biederen Eindruck gemacht, aber sie wünschte Paige von ganzem Herzen, dass sie mit ihm genauso glücklich werden würde wie sie es mit Leo war, auch wenn es im Moment nicht leicht war. Seit ihr Frauenarzt ihr erklärt hatte, dass ihre Gebärmutter so beschädigt sei, dass sie vermutlich keine Kinder bekommen kann, war sie Leo gegenüber nicht immer gerecht gewesen. Sie litt sehr darunter, nicht Mutter werden zu können, und Leo hatte das oft genug zu spüren bekommen, obwohl es natürlich nicht seine Schuld war. Heute morgen war endlich der Anruf gekommen, auf den sie schon seit einigen Wochen gewartet hatte. Piper konnte es kaum erwarten, Leo davon zu erzählen.
Sie deckte den Tisch und stellte das Essen hin. Und da erschienen auch schon die ihr bekannten blauen Pünktchen. Kurz drauf stand Leo vor ihr und lächelte sie an: „Guten Tag, schöne Frau!“ Piper küsste ihn schnell zur Begrüßung und deutete auf einen Platz am Tisch. „Schnell, setz dich...“ Leo sah sie verwundert an: „Hast du es irgendwie eilig?“ Piper nickte und strahlte. Leo tat wie ihm geheißen. „Also, hör zu... es ist... wegen meiner Gebärmutter.“ Leo, der sich gerade vom Essen nehmen wollte, legte den Löffel seufzend in den Topf zurück. „Ach, Piper, geht das schon wieder los. Wir haben doch sooft darüber gesprochen... wir können nichts machen.“ „Psst!“ machte Piper, „hör zu. Dr. Brown, mein Arzt, hat angerufen, und er hat gesagt, es gibt... es gibt eine Möglichkeit.“ Jetzt horchte Leo doch auf.
„Wie, du meinst... ein Baby zu kriegen?“ Piper nickte freudig. „Ja!“ Leo riss die Augen auf: „Wieso, was, erzähl?“ Jetzt hatte Piper die volle Aufmerksamkeit ihres Mannes. „Dr. Brown sagt, es gibt eine neue Methode, wie man die Gebärmutter operieren kann, sodass sie danach wieder voll funktionsfähig ist. Es ist noch nicht sicher, ob es immer klappt, und... es ist auch ein gewissen Risiko damit verbunden, aber...
wenn es klappt, kann ich Kinder kriegen. Na, was sagst du?“ Leo lehnte sich zurück und sagte gar nichts. Piper stand aufgeregt vor ihm und sah ihn erwartungsvoll an. „Na ja...“ begann er schließlich. „Ich ... ich find das natürlich toll...“ Piper nickte enthusiastisch. „Das
ist ja auch toll!“ „... aber... wenn da ein Risiko dabei ist... ich finde, wir sollten uns überlegen, ob es das wert ist.“
„Ob es das wert ist? Was gibt es denn da zu überlegen? Leo, wir können Kinder kriegen! Eine richtige Familie werden!“ „Und zu welchem Preis?“ „Das spielt doch gar keine Rolle. Ich möchte Kinder bekommen.“ Leo zog seine Frau zu sich her und zog sie auf seinen Schoss. „Hör zu, mein Schatz, ich weiß, wie sehr du dir Kinder wünschst, und ich möchte auch sehr gerne Vater werden, aber... wenn diese Operation für dich ein Risiko darstellt, dann weiß ich nicht, ob ich das will.“ Piper schluckte. „Das wäre doch ideal für uns.“ Sagte sie leise. „Ich dachte, du freust dich.“ Leo streichelte ihr über den Kopf. „Ich find dass ja auch klasse, aber lass uns erst noch mal mit Dr. Brown in Ruhe darüber reden. Wir brauchen ja nichts zu überstürzen.“ Piper nickte, stand auf und nahm an der gegenüberliegenden Seite Platz. „Guten Appetit!“ sagte sie. Das Strahlen in ihre Augen hatte nachgelassen.
Phoebe saß derweil in ihrem Zimmer und sah sich ein altes Photoalbum an. Es waren Bilder von ihr, Prue und Piper. Auch Grandma war auf einigen Bildern zu sehen. Plötzlich fiel ihr auf, dass Paige diese Bilder noch gar nicht kannte. Also stand sie auf, nahm das Album und ging hinüber zu Paiges Zimmer. Sie klopfte an. Drinnen hörte sie Paige vor sich hinsingen. „Es ist offen, komm herein, bitte sehr!“ trällerte sie. Lachend öffnete Phoebe die Tür. „Was bist du denn so gut gelaunt?“ fragte sie. Augenblicklich verstummte Paiges Gesang. Sie drehte sich langsam zu Phoebe um. Ihr sowieso helles Gesicht war noch bleicher geworden. „Phoebe!“ sagte sie. Diese sah sie kopfschüttelnd an: „Ja, die bin ich, richtig. Und... was ist mit dir? Erst bist du so glücklich, und jetzt... hab ich irgendetwas getan?“ Paige schüttelte den Kopf. „Nein, hast du nicht. Aber ich muss jetzt weg. Bis dann.“ Ohne ein weiteres Wort zu sagen stürzte Paige aus dem Zimmer und rannte die Treppe hinunter. Gleich drauf hörte Phoebe die Tür knallend. Schulterzuckend ging sie wieder in ihr Zimmer. Dann eben nicht.