So, bitte schön, hier ist schon das nächste Kapitel... innerhalb von einem Tag
Kapitel 13
Auch Paige fühlte sich miserabel, auf jeder Linie. Zu erst einmal Phoebe gegenüber, natürlich, wie hatte sie Phoebe dermaßen hintergehen und Cole, Phoebes Freund, Phoebes Ein und Alles, küssen können. Und wäre es nur der Kuss, wäre Paiges Gewissen vermutlich halb so schwarz... aber dahinter stand die bittere Wahrheit, dass sie sich in Cole verliebt hatte. In den Freund der eigenen Schwester. Sie wurde immer noch rot, wenn sie Phoebe begegnete. Dann Jeremy. Auch er tat ihr Leid, wenn auch nicht in dem Ausmaße. Aber er schien sich ernsthaft in sie verliebt zu haben, und sie benutzte ihn nur, um ihre Gefühle Cole gegenüber zu verdrängen. Und schließlich Cole selbst. Was dachte er nur von ihr! Zuerst hatte sie sich küssen lassen, und dann war sie abgehauen, ignorierte ihn seitdem und hüpfte stattdessen mit dem nächstbesten ins Bett. Cole musste sie notgedrungen für die größte Schlampe halten. Dabei liebte sie ihn doch wirklich. Gehe nicht über Los, ziehe keine 4000 Mark ein.
Am Abend des neunten Tag nach dem Kuss reichte es Paige schließlich. Sobald sie ein Zimmer betrat, in dem Cole war, ging er hinaus, oder schimmerte sich davon. Nachts lag sie oft wach neben Jeremy, und weinte lautlos vor sich hin. Sie ertrug es nicht, Phoebe zu betrügen, aber nun merkte sie deutlich, dass sie Coles Kälte noch weniger ertrug. Und so beamte sie sich schließlich zu ihm. Cole hatte es sich gerade auf seinem Sofa vor dem Fernseher bequem gemacht. Paige stand einfach plötzlich hinter ihm. Er hatte ihr Kommen nicht bemerkt. Sie stand hinter ihm, und blickte auf seinen Kopf, auf die feinen Härchen, die sich im Nacken hin und her bewegten. Paige musste unwillkürlich kichern, als sie das sah. Cole fuhr zusammen und drehte sich um: „Paige!“ stieß er aus.
Paige merkte, wie sie rot wurde. „Hallo, Cole... ich wollte dich nicht erschrecken, tut mir Leid...“ Cole stand auf. „Was willst du hier?“ Paige schossen beinah die Tränen in die Augen, als sie seinen schroffen Ton hörte. Sie schluckte. „Ich... ich dachte, wir könnten mal reden... ich...“ „Was gibt es schon zu reden? Geh doch zu Jeremy, sprich mit dem, der wartet doch auf dich!“ Paige presste die Augen zusammen.
Nicht heulen, nicht heulen, du bist stark, du kannst das. „Cole, ich kann nicht mehr. Ich ertrag das nicht mehr.“ „Ach?“ zischte Cole. „Du erträgst das nicht mehr? Was meinst du denn, wie das für mich ist, wenn du es direkt vor meinen Augen mit Jeremy treibst!“ „Cole!“ „Nicht da, Cole. Paige, ich…” Coles Gesichtsaudruck veränderte sich plötzlich. Er schluckte. „Paige... dieser Kuss, der war... wunderschön für mich.“ Paige konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Mit einer Hand wischte sie sich über die Backen. “Für mich auch!“ flüsterte sie.
Cole sah Paige, diese wunderschöne gefühlvolle Frau da stehen, und weinen, und ihm wurde heiß und kalt. Was zählte schon Jeremy, was war es denn wichtig, mit wem sie was getan hatte; aber jetzt war sie hier bei ihm, und sagte ihm, dass für sie dieser Kuss genauso schön gewesen war wie für ihn. Cole konnte nicht anders, er ging zu ihr, und umarmte sie. Paige drückte sich fest an seinen Körper. Sie steckte ihre Nase in seinen Pulli und saugte seinen Geruch in sich auf. Dabei heulte sie immer mehr. Cole hielt sie fest und streichelte liebevoll über ihren Kopf. „Alles ist gut, meine Kleine!“ sagte er leise, „du musst nicht heulen.“ Paige nickte, „Doch“ schluchzte sie, „ich will dich vergessen, ich will nicht mehr so weitermachen. Mein ganzes Leben wird nur noch durch dich bestimmt, ich denke den ganzen Tag an dich und nachts lieg ich wach und heul deinetwegen. Ich habe Phoebe gegenüber ein entsetzlich schlechtes Gewissen, aber ich kann nicht anders, denn... ich hab mich in dich verliebt, Cole, und ich möchte...“
Da nahm Cole sie einfach und küsste sie. Paige starrte ihn erschrocken an, aber Cole hatte die Augen geschlossen, und schien sich seiner Sache sehr sicher zu sein. Und da ließ auch Paige jeden Widerstand in sich fallen. Sie presste ihre Lippen auf seine, und genoss es, von Cole wiedergeküsst zu werden. Seine Hände glitten an ihrem Körper entlang, und Paige konnte ihre nicht mehr bei sich behalten. Sie streichelte Cole über den Rücken, wuschelte ihm durch die Haare und fuhr schließlich mit der Hand unter sein Oberteil. Cole sah sie an, und in seinem Blick lag soviel Wärme und Liebe, das Paige nicht anders konnte, als ihn erneut zu küssen und zu streicheln... und... sie hätte ewig so weitermachen können. Schließlich hob Cole sie hoch und trug sie in sein Schlafzimmer. Paige war benebelt vor Glück. Sie hätte die ganze Welt umarmen können.
Am nächsten Morgen erwachte Paige davon, dass sie jemand an der Nase kitzelte. Sie schlug mit der Hand danach. Daraufhin pustete ihr jemand ins Ohr. Paige grummelte. „Aufhören!“ murmelte sie im Halbschlaf. „Aufhören!“ kam sofort lachend zurück. Paige schlug die Augen auf. Über sie gebeugt lag Cole, und strahlte sie an. „Guten Morgen, meine Schöne. Hast du gut geschlafen?“ Das Sonnenlicht durchflutete das helle Zimmer. Paige konnte gar nicht anders, als Lächeln. Sie räkelte sich, und kuschelte sich wieder in die Decke und ganz fest an Cole ran. Dieser legte seinen Arm um sie und drückte sie an sich. „Ich hab herrlich geschlafen!“ meinte Paige. Cole nickte und küsste sie. „Ich auch... in den Armen einer so schönen Frau.“ Paige strahlte übers ganze Gesicht. Warum konnte es nicht für immer so sein... Nur Cole und sie, und die Welt war in Ordnung.