Jo, da isser schon... man, bin ich zurzeit fleißig
Kapitel 17
Als Leo und Piper später ins Bett gingen, war Piper ungewöhnlich still. „Klasse, dass Phoebe ein Baby bekommt, was?“ meinte Leo fröhlich. Piper verdrehte die Augen, aber so, dass Leo es nicht sah. „
Wahnsinnig toll!“ sagte sie ironisch. „Find ich auch!“ bestätigte Leo, der Pipers Verstimmung gar nicht zu bemerken schien. „Dann haben wir hier ja bald endlich ein Baby im Haus, und du musst dich nicht auf diese gefährliche Operation einlassen!“ Jetzt drehte sich Piper mit einem Ruck zu ihrem Ehemann um. „Bitte, was hast du da gerade gesagt?“
Leo schreckte ein wenig zurück. „Na ja...“ meinte er unsicher, „ich meine, dann kannst du dich ja um Phoebes und Coles Baby kümmern. Und gehst nicht das Risiko ein, dass dir was passiert, bei deiner OP.“ „Leo!“ sagte Piper und er duckte sich wie ein ungezogener Schuljunge. „Als ob es egal wäre, auf welches Kind man aufpasst! Dann kann ich ja gleich Tagesmutter werden. Hauptsache ein Kind, um das man sich kümmern kann! Du hast wohl gar nicht verstanden, worum es mir geht!“ Piper war lauter geworden. Als sie das bemerkte, drehte sie einen Ton zurück. „Leo, ich möchte ein
eigenes Baby haben, ein Baby von dir. Ein Kind, das du und ich gemeinsam gezeugt haben, durch dessen Adern unser Blut fließt.“
Leo, der merkte, dass Piper sich langsam wieder beruhigte, nahm seine Frau in den Arm. „Tut mir Leid, was ich gesagt habe, das war dumm. Ich verstehe dich natürlich, ich wünsche mir das ja auch... ich hab nur schreckliche Angst davor, dass dir etwas passieren könnte. Das würde ich nämlich nicht verkraften, glaube ich.“ „Mir wird aber nichts passieren!“ sagte Piper bestimmt. Sie löste sich aus seiner Umarmung, legte sich hin, und kuschelte sich eng an ihren Mann. Dieser legte seinen Arm um sie drückte sie fest an sich. „Und morgen,“ redete Piper weiter, „morgen gehen wir zusammen zu Dr. Brown, und vereinbaren einen Termin für die OP.“ „Aber...“ wollte Leo anfangen, doch Piper schnitt ihm das Wort ab. „Kein aber. Ich möchte ein Kind. Egal, um welchen Preis. Und es wird funktionieren.“ Leo grinste sie an. „Na, gegen so viel Power kann ich wohl nichts machen. Aber, ich weiß was anderes Schönes, das wir machen können!“ Er beugte sich über Piper und küsste sie zärtlich.
„Ich dachte, du liebst mich wirklich!“ schrie Paige und lief aufgebracht durch Coles Wohnzimmer. Er ging beschwichtigend hinter ihr her. „Das tu ich, Paige, bitte, glaub mir das doch!“ „Einen Dreck tust du! Du hast vorhin selbst gesagt, dass du bei Phoebe sein musst, wenn sie das Kind bekommt.“ „Das muss ich auch. Ich bin nun mal der Vater, ob es dir passt oder nicht. Und ich werde meine väterliche Verantwortung nicht deinetwegen schleifen lassen.“ „Oh, nein, wann tust du schon mal was meinetwegen! Jetzt bin ich wieder die böse Paige, die nur an sich selbst denkt.“ Langsam wurde Cole auch wütend. Seit Stunden schon versuchte er Paige seine Lage zu erklären, aber die wollte einfach keine Einsicht zeigen.
„Im Moment denkst du wirklich nur an dich. Das Kind, das Phoebe zur Welt bringen wird, kann nichts dafür, dass sein Daddy sich in irgendeine hysterische Ziege verliebt hat...“ Paige schnappte nach Luft. „... und es soll nicht dafür bestraft werden, indem es ohne Vater aufwachsen muss!“ „Hysterische Ziege?“ kreischte Paige. „Ich bin hysterisch? Du spinnst doch!“ „Hör dich doch mal an, in was für einem Ton du mit mir sprichst!“ entgegnete Cole. Er liebte Paige, ja, aber wenn sie sich so aufführte, fand er sie einfach nur lächerlich. „Was soll das überhaupt? Du hast das doch gar nicht nötig. Du bist eine tolle Frau, mit Selbstbewusstsein. Warum benimmst du dich jetzt wie die letzte Heulsuse?“
Kaum hatte Cole das ausgesprochen, brach Paige auch tatsächlich in Tränen aus. Erschrocken starrte Cole sie an. „Denk ja nicht, dass ich deinetwegen heul!“ sagte sie trotzig. Cole kam näher und wollte seinen Arm um sie legen. Zuerst verwährte sie es ihm, aber schließlich ließ sie es zu und kuschelte sich eng an Cole heran. „Ich weiß doch auch nicht, was los ist.“ schluchzte sie. „Ich habe einfach schrecklich Angst dich zu verlieren, glaube ich. Ich war noch nie so glücklich mit einem Mann und jetzt... willst du mich verlassen.“ „Scht!“ machte Cole. Er nahm Paiges Gesicht in beide Hände und sah ihr tief in die Augen. „Du bist für mich das Wichtigste auf der Welt, egal wie viele Kinder Phoebe von mir bekommt, okay?“ Paige schluckte und nickte. „Du doch auch für mich...“ murmelte sie.