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Grey's Anatomy - Let's start again

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AW: Grey's Anatomy - Let's start again

Meredith

Meredith stand immer noch bei der Tür und wandte den Blick von Derek nicht ab. Die Arme hatte sie wie zuvor schützend vor der Brust verschränkt und musste sich regelrecht zusammenreissen, nicht auf seine gereizte Antwort zu regieren. Sie wollte hier im Krankenhaus keine Szene veranstalten, schon gar nicht vor einem Patienten. Meredith hatte zwar keine Ahnung, was zwischen ihnen los war, doch sie wusste, dass es absolut nicht hierher gehörte. Trotzdem hatte sie mit so einer Reaktion von Derek nicht gerechnet, er war unter den Anfängern bekannt dafür, geduldig und stets freundlich zu sein, noch nie hatte er irgendjemanden angefaucht, jedenfalls hatte Meredith noch nie etwas derartiges über ihn gehört. Sie hatte ihn verdutzt angesehen und ihre Wut darüber, dass er nicht professionell bleiben konnte, mühsam runtergeschluckt. Er war nunmal derjenige, der die Verantwortung trug, er war ihr Boss und er hatte das letzte Wort, das musste sie so entgegennehmen, ob es ihr passte oder nicht.

"Natürlich, Dr.Shepherd", antwortete Meredith zerknirscht und biss sich auf die Unterlippe, damit ihr ja nicht noch etwas rausrutschte, das sie später bereute.
Als Derek wortlos an ihr vorbeiging, sah er sie nicht einmal an, er ging einfach weg. War das etwa seine Art mit Problemen umzugehen? Einfach davon weglaufen? Er schien ihr ja doch ähnlicher zu sein, als sie dachte. Trotzdem war Meredith enttäuscht über sein Verhalten, er hatte mit ihr ausgehen wollen und jetzt, da er sie besser zu kannte, liess er sie einfach fallen wie eine heisse Kartoffel. Derek war der erste Mann gewesen, bei dem sie der festen Überzeugung gewesen war, er würde nicht einfach so weggehen und um sie kämpfen, wenn es Probleme gab. Aber anscheinend hatte sie sich in ihm getäuscht. Wahrscheinlich waren eben doch alle Männer gleich, inklusive Derek. Für Meredith war dies wie ein Schlag ins Gesicht, weshalb hatte sie ihm bloss vertraut? Weshalb hatte sie nicht auf ihren Verstand gehört und sich nicht auf ihn eingelassen? Sie hätte doch wissen müssen, dass es früher oder später Probleme geben würde.

Ja, sie hatte gewusst, dass es nicht lange gut gehen würde. Doch sie hatte gehofft, er würde mehr um sie kämpfen, so wie er es zu Beginn getan hatte. Aber wahrscheinlich war der Reiz für ihn weg, er kannte sie nun, wusste, wie durchgeknallt sie eigentlich war. Für ihn war das doch nur ein 'kleines Abenteuer' gewesen. Vielleicht hatte er in New York mit den Anfängerinnen auch solche Spielchen getrieben. Ja, vielleicht war das ja der Grund, weshalb er hergekommen war.. in New York kannten vielleicht alle seine Masche.
Nein.. nein, das konnte nicht sein, Derek war nicht so. Derek war fürsorglich, herzlich, offen und aufrichtig, er war kein Casanova, der gerne Frauen eroberte und sie dann fallen liess... oder etwa doch? Sie konnte sich nicht vorstellen, dass alles bloss eine Show gewesen war. Und wenn ja, dann war er ein wirklich guter Schauspieler..
Erst jetzt bemerkte die junge Assistentsärztin, dass sie ja noch immer im Krankenzimmer stand und eigentlich die Frau verständigen musste, so wie Derek es ihr aufgetragen hatte. Sie musste arbeiten und nicht über ihre privaten Probleme nachdenken. Wie gesagt, ging sie also zu Jorges Frau, Zoona, um ihr den weiteren Verlauf zu erklären und sie versprach, ihr vor der Operation Bescheid zu sagen, damit sie ihren Mann noch einmal sehen konnte.

Eine Stunde später, lagen die Laborergebnisse noch immer nicht vor und als Meredith das Krankenzimmer betrat, hatte Derek die Krankenschwestern bereits angewiesen, den Patienten für die Operation vorzubereiten. "Können Sie bitte noch einen Moment warten? Seine Frau möchte ihn noch einmal sehen", erklärte Meredith den Krankenschwestern, ihr war klar, dass sie dabei den Bogen weit überspannte und Derek wahrscheinlich der Kragen bald platzen würde, doch wenn sie schon nicht mit der Operation warten konnten, dann waren sie es beiden schuldig, dass Zoona sich von ihrem Mann verabschieden konnte.
Nachdem sich die Frau von ihrem Mann verabschiedet hatte, brachte Meredith den Mann in den OP. Derek schien bereits zu warten, was seine Stimmung bestimmt nicht aufgeheitert hatte.
"Seine Frau wollte sich noch von ihm verabschieden, das sind wir ihnen schuldig", erklärte Meredith, bevor Derek ihr irgendetwas an den Kopf werfen konnte, "und ich werde mir die OP von der Galerie aus ansehen. Ich denke, es ist besser, wenn ich nicht im OP-Saal bin"
Jeder andere Anfänger, hätte sich wahrscheinlich um die Operation gerissen und ja, auch sie hätte gerne assistiert, aber die Stimmung zwischen Derek und ihr war mehr als gereizt, sodass es besser war, wenn sie an der OP nicht teilnahm. Es war zwar nie bestätigt worden, dass eine 'schlechte Stimmung' bei der OP einen schlechten Einfluss auf den Patienten und dessen Gesundheitsverlauf hatte, aber Meredith wollte nicht noch ein Risiko eingehen.
 
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AW: Grey's Anatomy - Let's start again

Derek

Er fragte sich die ganze Zeit, wieso es ihm so viel ausmachte, dass sie anscheinend doch kein Interesse an ihm hatte. Er versuchte es zu verdrängen, doch je mehr er das versuchte, desto weniger gelang es ihm. Ganz abgesehen davon, dass er sich dafür, wie er eben mit ihr gesprochen hatte, schon verabscheute. Er war nie einer der Ärzte gewesen, die in diesem Ton mit ihren Assistenzärzten sprachen und heute war es doch passiert, weil er sich von seinen Gefühlen hatte leiten lassen. So ging das nicht weiter.
Er atmete tief durch und zwang sich, sich wieder zu beruhigen.

Er wurde in die Realtität zurück geholt, als man ihm Bescheid gab, dass der Patient für die OP fertig gemacht wurde.
Er nickte und seufzte, bevor er sich auf den Weg und dann steril machte, um mit der OP zu beginnen. Es dauerte eine ganze Weile ehe der Patient reingeschoben wurde und Meredith beeilte sich gleich damit, die Verspätung zu begründen. Er wollte gerade ansetzen und ihr sagen, dass es okay war, denn sie hatte Recht. Aber sie ließ ihm keine Gelegenheit und verkündete, dass sie die OP in der Galerie verfolgen würde.
Auch darauf wollte er etwas sagen, aber er würde bestimmt keine Szene machen und nickte nur ehe sie mit der OP begannen.

Verdammt. Diese Frau brachte ihn wirklich noch um den Verstand. Er hatte nichts gesagt, als sie nach oben gegangen war, weil er gedacht hatte, dass er sich dann vielleicht besser konzentrieren konnte. Doch je länger er am Gehirn des Patienten operierte, desto mehr wurde ihm klar, wie dumm das alles gewesen war.
" Grey ... kommen Sie runter und machen sich steril. Sie können mir assistieren. ", sagte er dann ohne Umschweife und sah nach oben zur Gallerie. Ihm war egal, was die anderen dachten, aber es war unfair, sie auszuschließen, nur weil sie private Unstimmigkeiten hatten ... wenn man das so nennen konnte.

(Hoffe das ist okay so ;))
 
AW: Grey's Anatomy - Let's start again

Meredith

Was hatte sie sich eigentlich erhofft? Dass er sie unterbrechen, seine sanften Hände schützend auf ihre Wangen legen und sie mit seinem McDreamy-Blick ansehen würde? Ihr sagen, dass alles in Ordnung war, sie ihm vertrauen konnte und sich endlich steril machen sollte, damit sie ihm bei der OP assistieren konnte? Na ja um ehrlich zu sein, ja. Ja, denn wenn ihn schon alle McDreamy nannten, dann sollte er sich auch endlich so verhalten! Er hatte ihr ständig versichert, das Private von der Arbeit trennen zu können und dann das.. sie war wohl einfach zu leichtgläubig gewesen.. aber weshalb bloss? Meredith hatte nie zu den Frauen gehört, die sich Hals über Kopf in einen Typen verliebten, nur weil er so toll aussah und diesen 'vertrau mir, ich könnte dir niemals wehtun'-Blick draufhatte. Sie war doch normalerweise die, die sich nicht verliebte oder sonst irgendetwas als Sympathie empfand.

Es war noch zu früh zu sagen, dass sie sich in Derek verliebt hatte. Sie fühlte sich in seiner Nähe nur so viel besser. Er musste sie bloss ansehen und es schien alles in Ordnung zu sein, er hatte ein so grosses Herz und sie hätte gerne einen Platz darin gehabt. Aber vielleicht sollte es ja nicht klappen, vielleicht musste ihnen beiden erst klar werden, was für eine grosse Gabe sie beide erhalten hatten - Leben zu retten. Vielleicht hatte sie ja mit der Entscheidung Ärztin zu werden, auch ihr Privatleben aufgegeben, wer wusste das schon...

Jedenfalls hatte er sie einfach gehen lassen, er hatte kein Wort gesagt, als sie ihm mitteilte, die OP von der Galerie aus anzuschauen. Er hatte sie einfach gehen lassen... Seufzend setzte sich Meredith also hin und starrte nach unten in den OP. Derek war ein genialer Chirurg, es dauerte nicht lange, bis er die ersten Nägel präzise entfernt hatte. Kein Wunder gehörte er zu den besten Chirurgen des Landes.

" Grey ... kommen Sie runter und machen sich steril. Sie können mir assistieren. ", hörte sie ihn sagen und zuckte erschrocken zusammen. Sie war so in ihren Gedanken vertieft gewesen, dass sie einige Sekunden brauchte um zu reagieren. Als Meredith aufsah, blickte er sie an und machte ihr mit seiner Kopfbewegung deutlich, dass sie in den OP kommen sollte. Erstaunt starrte sie ihn an und nickte lahm. Die anderen Assistenzärzte, die sich die OP ebenfalls ansahen, starrten sie förmlich an, als sie die Galerie verliess.

Meredith versuchte sich nicht den Kopf darüber zu zerbrechen, weshalb er sie so plötzlich in den OP gerufen hatte, aber das war gar nicht so einfach. Doch sie tat wie es ihr geheissen wurde, sie machte sich steril und betrat den OP. Alle Augen waren auf sie gerichtet. Meredith atmete tief durch und stellte sich neben Derek, sofort machte ihr die Krankenschwester Platz und gab ihr die Klammern, die sie zuvor gehalten hatte. Derek zeigte ihr, wie sie die Nägel am besten entfernen konnte und liess sie sogar einige alleine entfernen. Es war ein tolles Gefühl. Die restlichen Nägel hatte Derek im Handumdrehen entfernt und die OP erfolgreich beendet.

Die OP-Krankenschwestern hatten Jorge in den Aufwachraum gebracht und die Zuschauer in der Galerie waren auch bereits wieder verschwunden, sodass nur noch Derek und sie im Vorraum übrig blieben. Schweigend wuschen sie sich die Hände. Meredith blickte immer wieder auf und wartete darauf, dass er das Wort ergriff, wie er es sonst immer tat. Aber wahrscheinlich lag es nun an ihr, immerhin hatte sie sich noch nicht bei ihm bedankt, dass er sie zurückgeholt hatte.
"Danke, dass du mich in den OP geholt hast", meinte sie und sah zu ihm. Die Assistenzärztin war sich nicht sicher, ob er sie nur aus beruflichen Gründen zurückgeholt hatte, aber sie wollte nicht zu sehr spekulieren. Immerhin war er auch er für ihre Ausbildung verantwortlich.
 
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Derek

Er bewunderte sie dafür, dass sie so ruhig geblieben war und die Blicke der anderen förmlich an ihr abprallten. Ihm war klar, dass es ihr unangenehm sein würde, aber sicherlich nicht so unangenehm, dass sie die OP dafür sausen lassen würde.
Sie waren ein gutes Team, das merkte er immer wieder. Meredith hatte ihre Hausaufgaben gemacht und so überließ er es sogar ihr, einige Nägel zu entfernen.

Erst als die OP erfolgreich beendet war, konnte er wieder richtig aufatmen. Zwar war er sich noch immer sicher das Richtige getan zu haben, allerdings war ihm klar, dass ein gewisses Risiko dabei gewesen war. Doch nun war es vorbei und er konnte entspannen ... Vorläufig zumindest, denn als Meredith reinkam und sich ebenfalls sauber machte, spannte er sich unwillkürlich wieder an.
Oft wollte er das Wort ergreifen, doch dann kam ihm das, was er sagen wollte, einfach nur dämlich vor. Also ließ er es lieber und konzentrierte sich darauf, seine Hände zu waschen und den Kittel auszuziehen.
"Danke, dass du mich in den OP geholt hast" hörte er sie dann jedoch sagen und nickte leicht lächelnd, " Kein Problem. Dich nicht assistieren zu lassen, wäre nicht fair gewesen. ", meinte er dann und hoffte, dass ihr das irgendwie als eine Art Entschuldigung reichte. Wobei er eigentlich nicht vor hatte, sich für was zu entschuldigen. Schließlich war sie diejenige, die sich ihm entzog. Allerdings wollte er klarstellen, dass er Berufliches und Privates durchaus trennen konnte.


(Hat etwas länger gedauert. Wusste nicht, was ich schreiben soll :). Aber ich dachte, ich gehe jetzt nicht nochmal auf alles ein :).)
 
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Meredith

Meredith blickte auf und nickte. Sie hatte keine Ahnung, was sie darauf hätte sagen sollen. Er schien ihr anscheinend klar machen zu wollen, dass er Privates vom Beruflichen trennen konnte, so wie er es ihr versprochen hatte. Darüber war sie ja eigentlich froh.. sehr sogar, nur machte es die Sache nicht gerade leichter.

Sie waren doch alleine, weshalb konnte er ihr nicht einfach die Wahrheit sagen? Weshalb musste er sie wie eine Fremde behandeln? Als wäre sie bloss eine Assistenzärztin, wie jede andere auch in diesem Krankenhaus aus... oder war sie das vielleicht? Behandelte er sie nun so, wie sie es zuvor immer gewollt hatte?
Meredith seufzte und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie wollte nicht einfach so gehen, sie musste einfach wissen was los war. Und sie wollte aus seinem Mund hören, dass es besser wäre, getrennte Wege zu gehen. Immerhin war er derjenige, der sich so plötzlich zurückzog… Na ja, eigentlich fürchtete sie sich viel mehr davor, die Wahrheit zu hören. Was, wenn es vorbei war? Würde es dann ewig so weiter gehen? Sie würden sich kaum beachten, so tun, als wäre nie etwas gewesen. Der Gedanke daran versetzte ihr einen leichten Stich. Sie wollte nicht, dass es vorbei war, nicht so und nicht jetzt. Aber vielleicht war es besser so, vielleicht war es besser jetzt einen Schlussstrich zu ziehen als später, wenn sie sich noch mehr an ihn gewohnt hatte und bevor sich stärkere Gefühle entwickelten.

Meredith hatte keine Ahnung wie lange sie schon dastanden und einander anstarrten. Und keiner der beiden sagte ein Wort. Gerne hätte sie das Wort ergriffen und ihn gefragt was los war, aber sie wusste nicht wie. Ihr kamen nicht die richtigen Worte in den Sinn und ihm die Frage einfach so an den Kopf zu werfen war wahrscheinlich nicht gerade taktvoll. Jetzt, wenn sie so dastand und in seine leeren Augen blickte, fühlte sie sich so hilflos… so verletzlich. Was, wenn er sie nun fallen liess? Es war ja nicht so, dass sie schon seit Jahren zusammen waren und doch hatte sie das Gefühl, ihn zu brauchen, ohne ihn zusammenzubrechen. Was also, wenn der Mensch, der die letzten Wochen für sie da gewesen war , der ihr Halt gab und den sie brauchte, sie nun fallen liess? Meredith wusste es nicht. Sie wusste nicht, wie sie reagieren würde und sie wusste auch nicht, wie sie mit allem klar werden sollte. Er wusste zwar nichts von ihrer Mutter, aber nur seine Nähe hatte ihr so viel Kraft gegeben… Wahrscheinlich würde sie alles alleine hinkriegen, immerhin war sie erwachsen und hatte ihr Leben bis jetzt auch auf die Reihe gekriegt. Nur wollte sie es nicht alleine hinkriegen. Sie wollte ihn. Sie wollte ihn bei sich haben und an ihrer Seite wissen. Sie wollte abends in seinen Armen behutsam einschlafen und morgens sanft von seinen Küssen geweckt werden.

„Derek.. ich.. “, begann Meredith und brach wieder ab. Was wollte sie ihm überhaupt sagen? Dass er nicht gehen sollte? Dass, egal was sie falsches gesagt oder getan hatte, sie es hinkriegen würden? Und was, wenn es seiner Karriere war? Was, wenn sie ihm im Weg war? Das würden sie bestimmt nicht hinkriegen…
„Könntest du mir bitte sagen, was los ist?“, platzte es dann aus ihr raus. Ihr war bewusst, dass das nicht gerade taktvoll war, aber sie wollte nicht mehr länger schweigend da stehen und etwas anderes kam ihr nicht in den Sinn.


(Kein Problem ;))
 
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Derek

Er war müde und wünschte sich eigentlich nur noch ins Bett fallen zu dürfen. Doch selbst dann würde diese Frau wahrscheinlich nicht aus seinem Kopf verschwinden. Was hatte sie bloß an sich?! Innerhalb weniger Tage hatte er sich komplett auf sie eingelassen. Ein großer Fehler, wie sich wohl jetzt herausstellte.
Er versuchte ihrem Blick auszuweichen, doch sie starrte ihn immer weiter an. Was wollte sie denn noch von ihm? Reichte es nicht, dass er sich schon jetzt wie ein Idiot vorkam, indem er ihr immer wieder nachgelaufen war und versichert hatte, dass er eben nicht nur auf Sex aus war? Nein, jetzt wunderte sie sich anscheinend auch noch, wieso er sich so verhielt? War das eine Taktik von ihr? Wenn ja, dann blickte er jetzt gar nicht mehr durch.

„Könntest du mir bitte sagen, was los ist?“ hörte er sie plötzlich fragen und er sah endlich auf, direkt in ihre wundervollen Augen. Für einen kurzen Moment vergaß er das Gefühl, das sich in ihm hochgekommen war und war mal wieder völlig durcheinander, bei diesen Augen. Als er dann allerdings ihren fordernden Blick bemerkte, schüttelte er kurz den Kopf.
„ Was mit mir los ist?! “, fragte er und sah sie verständnislos an, „ Du hast mir oft genug deutlich gemacht, dass du nichts von einer Beziehung hältst … “, sagte er, ruhiger als er gedacht hatte. Diese Frau brachte ihn irgendwann nochmal um den Verstand. Sie schien ihn loswerden zu wollen und sie war auf einem sehr guten Weg dorthin. Doch er sah gar nicht ein, wieso er derjenige sein sollte, der die Sache ansprach, wenn sie doch diejenige war, die anscheinend flüchten wollte.
„ Ich werde Dir allerdings bestimmt nicht den Gefallen tun und diese Sache für dich beenden. Wenn du meinst, dass du es tun musst, bitte. Ich werde aber nicht die Drecksarbeit für dich erledigen. “, zischte er dann. Zum einen, weil er wollte, dass sie genau verstand und zum anderen, weil er nicht wusste, wer sie hören würde, wenn er schreien würde.
 
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Meredith

Meredith war geschockt. So hatte sie ihn noch nie reden hören.. dieser Zorn in seiner Stimme. Was hatte sie denn getan, das ihn so wütend machte?! Er schien in seinem Stolz beleidigt und verletzt zu sein, aber weshalb? Sie hatte sich lediglich Sorgen seinetwegen gemacht und dann das? War das der Dank dafür? Sie gehörte nicht zu den Frauen, die sich hunderttausend Gedanken um ihre Beziehung machten und doch war es bei ihm anders.. sie brachte ihn nicht mehr aus dem Kopf. Und dann das..

Am liebsten hätte sie ihm auf der Stelle ihre Meinung gesagt, für wen er sich eigentlich halte, doch Meredith war bewusst, dass sie sich noch immer im Krankenhaus befanden und man nie wissen konnte, wer zuhörte. Also versuchte die Assistenzärztin ruhig zu bleiben und atmete tief durch, "Wie bitte? Die Drecksarbeit?! Derek, ich habe keine Ahnung was das ganze Theater soll! Ja, ich hatte anfangs Zweifel, aber ich bin mit dir ausgegangen und ich dachte wir.. ", begann Meredith und blickte zu ihm. Und auf einmal entdeckte sie diesen seltsamen Blick in Dereks Augen, so hatte er sie noch nie angesehen, das brachte sie zum Stocken. Was sollte das? Sie versuchte ihm gerade klar zu machen, dass sie eine Beziehung mit ihm wollte und er sah sie mit diesem Blick an.
Nein, sie würde sich hier bestimmt nicht zum Affen machen. Vielleicht hatte sie sich wirklich in ihm getäuscht und es war für ihn wirklich nur der Spass an der 'Jagd' und jetzt liess er sie fallen. Meredith würde ihm den Triumph bestimmt nicht überlassen und ihm ihr Herz ausschütten.

"Ist das wirklich dein Ernst?", fragte Meredith und machte einen kleinen Schritt rückwärts. Jetzt schien das Puzzle langsam einen Sinn zu machen, er war nach Seattle gekommen, weil in New York alle seine Masche kannten und er wahrscheinlich öfters solche Spielchen gespielt hatte. Sie waren auch nie zu ihm gegangen, wahrscheinlich wollte er nicht, dass sie ihm nach Hause folgen konnte.. Es klang alles so schräg, sie hätte nie gedacht, dass das mit Derek so enden würde. Endete es hier überhaupt? Eigentlich wollte sie ja gar nicht Schluss machen.

Meredith spürte, wie sich ein Kloss in ihrem Hals bildete.. nein, nein! Sie durfte jetzt nicht weinen, schon gar nicht vor Derek!
Plötzlich trat eine Krankenschwester ein und wandte sich an Derek, irgendein Notfall, Meredith hörte nicht zu sondern drehte sich zur Seite und wartete, bis die beiden den Raum verlassen hatten.
 
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Derek

Was erwartete sie von ihm?! Jetzt tat sie so, als sei er derjenige, der aus der Sache raus wollte und spielte die Unschuldige und Verletzte. Dabei sollte er es sein, der verletzt war. Sicher hatte sie ihm keine großen Hoffnungen gemacht und es war von Anfang an klar gewesen, dass sie Probleme im Eingehen von Beziehungen hatte, aber gerade nach den letzten Tagen hatte er sich doch mehr Hoffnungen gemacht.
Und jetzt fuhr sie ihn an? Er wollte gerade ansetzen, als eine Schwester herauskam und ihn bat, mitzukommen. Er warf Meredith noch einen kurzen Blick zu, schüttelte aber dann leicht den Kopf und folgte der Schwester.

Er brauchte nicht lange, um auf den Bildern zu erkennen, dass der Mann einen Gehirntumor hatte, der genau im Gedächtniszentrum lag. Es wäre riskant, aber möglich, ihn zu entfernen. Dadurch könnte er Zeit gewinnen.
Etwas widerwillig kam Derek nach ein paar Minuten wieder in das Zimmer, um Meredith zu holen. Er teilte ihr kurz mit, was er soeben erfahren hatte und zeigte ihr die Testergebnisse.
„ Also los… “, murmelte er ehe sie sich gemeinsam auf den Weg in das Krankenzimmer des Patienten machten.
„ Also Mrs. White... “, begann er und sah die Frau des Patienten an. Sie war blass und hatte Ränder unter den Augen. Wie er diesen Teil seines Berufs doch hasste. Schlechte Nachrichten zu überbringen war nicht eine seiner Lieblingsaufgaben, doch er wusste auch, dass einer es tun musste. Es war sein Patient, also musste er es auch machen.
„ Wie Sie ja bereits gehört haben, konnten wir die Nägel alle entfernen ohne Schäden anzurichten. Allerdings … “, begann er und warf einen kurzen Blick zu Meredith. Er wollte der Frau keine großen Hoffnungen machen. Selbst wenn sie die Ergebnisse eher bekommen hätten, hätten sie nicht mehr für ihren Mann tun können, als jetzt. Es bestand eine Chance. Es wäre eine sehr riskante Operation, aber machbar.
Er räusperte sich kurz und sah wieder die Frau an, „ Allerdings haben wir jetzt die Testergebnisse bekommen und mussten feststellen, dass sich ein Tumor im Gedächtniszentrum gebildet hat. Das war auch der Grund für seinen Anfall und den Treppensturz.“, erklärte er und atmete kurz durch. Man konnte nie wissen, wie Angehörige reagierten und er hoffte inständig, dass die Frau nicht zusammenbrechen würde. Doch er hatte schon alles erlebt und würde auch damit umgehen können.
„ Die OP ist mit Risiken verbunden. Vermutlich müssen wir einige Teile entfernen, sodass er … sein Gedächtnis verlieren könnte. Aber wenn wir erfolgreich sind und den Tumor entfernen können … würde es würde ihm mindestens 5 Jahre schenken. “, sagte er leise, erklärte ihr alles, was sie wissen musste (bin ja leider keine Medizinerin ^^) und senkte seinen Blick, „ Lassen Sie sich alles ganz in Ruhe durch den Kopf gehen. Ich komme später noch einmal zu Ihnen, okay? “
Er konnte den Blick der Frau kaum ertragen und als sie nickte, tat er es ihr gleich und verließ langsam den Raum. Egal, wie oft er sowas machte, man gewöhnte sich einfach nicht daran.
Der Mann war zwar nicht auf dem OP Tisch gestorben, Derek war mit dieser Situation auch nicht 100%tig zufrieden. Allerdings fand er, dass ein paar Jahre mehr schon einen Unterschied machten. Was hätte er dafür getan, mit seinem Vater einen paar Jahre länger zu haben, auch wenn es eine andere Situation gewesen war.
Erst jetzt bemerkte er, dass Meredith ihm nicht nachgekommen war, doch das war vielleicht gar nicht so schlecht. Er war jetzt nicht in der Lage zu einem Gespräch mit ihr.
Später würde er nochmal mit Mrs. White sprechen, denn seiner Meinung nach war die Operation notwendig, wenn es auch schwierig war.

(So ich hoffe der Post geht in Ordnung so ...? :))
 
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(Ist prima so :))


Meredith

Noch immer stand die Assistenzärztin im Vorraum des OP-Saals und schüttelte ungläubig den Kopf. Was war bloss geschehen? Sie hatte das Gefühl, das alles sei nur ein böser Albtraum, gestern war doch alles noch in Ordnung..
Meredith starrte auf den Fleck, wo Derek vorhin gestanden hatte und versuchte ruhig zu bleiben. Weshalb brachte sie dieser Mann nur so aus der Fassung? Sie kannten sich doch kaum, eine Beziehung konnte man ihre 'Sache' kaum nennen und doch hatte sie sich zuvor selten so aufgewühlt, verletzt und zurückgewiesen gefühlt.

Sie spürte, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten, doch sie konnte den Drang loszuheulen unterdrücken und verbannte Derek aus ihren Gedanken. Sie war hier bei der Arbeit. Sie war hier um Leben zu retten und nicht um ihr Liebesleben nachzudenken. Immerhin hatte sie sich geschworen, ihr Privatleben aus ihrem Job rauszuhalten.
Gerade als sie sich umdrehen wollte, hörte sie Dereks Stimme. Er teilte ihr mit, dass die Ergebnisse da waren und sie nun zu Mrs White gehen und mit ihr die weiteren Schritte besprechen mussten. Meredith nickte stumm und folgte ihm.

Obwohl Meredith Anfängerin war, hatte sie das Gefühl,dass sie sich an den Teil ihres Jobs wohl nie gewöhnen würde. Es war schrecklich solche Nachrichten überbringen zu müssen, selbst wenn man nur daneben stand. Die beiden waren doch noch so jung, wahrscheinlich erst ein paar Jahre verheiratet. Bestimmt hatten sie Pläne, wollten ein Haus kaufen, eine Familie gründen. Und nun, würden sie nur noch ein paar gemeinsame Jahre erleben dürfen. In diesem Moment hatte sich alles für sie geändert. Meredith konnte die Verzweiflung und den Schock in den Augen der Frau deutlich erkennen.
Sie kannte dieses Gefühl nur zu gut, vor fünf Jahren, als ihre Mutter an Alzheimer erkrankte, war sie in einer ähnlichen Situation gewesen. Zwar hatte sie mit ihrer Mutter nie eine 'enge' Bindung gehabt, aber trotz allem war sie ihre Mum, und erst als sie älter wurde, hatte sie verstanden, das ihre Mutter all die Dinge nur getan hatte, um sie zu beschützen. Doch als sie das herausgefunden hatte, war es zu spät gewesen, es ihrer Mutter zu sagen. Ihr Vater hatte kurz nach der Scheidung wieder geheiratet und hatte zwei weitere Töchter. Merediths Schlussfolgerung daraus war, dass ihr Vater sie wegen dieser anderen Frau verlassen hatte und ihre Mutter daraufhin mit Meredith weggezogen war.
Na ja, jedenfalls hatte sie eine ähnliche Situation schon mal selber erlebt. Natürlich war Alzheimer bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht heilbar, doch Meredith wusste, wie es war, zuzusehen wie jeden Tag ein Stückchen von dem Menschen, den man liebte, verschwand. Mit der Erinnerung verlor man auch seine Persönlichkeit. Es veränderte einfach alles.

Die Assistenzärztin hatte gar nicht bemerkt, wie Derek das Zimmer verlassen hatte und fand sich nun alleine mit Mrs White im Zimmer.
"Können... können Sie Dr. Shepherd bitte ausrichten, dass ich.. ich die OP für meinen Mann will?", stammelte Mrs White und versuchte die Tränen zu unterdrücken.
Meredith deutete der Frau sich zu setzen und holte ein Taschentuch aus ihrem Kittel, "Mrs White, ich weiss, dass diese Situation nicht einfach für Sie ist, aber ich bitte Sie, sich Ihre Entscheidung noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Die OP verspricht zwar Chancen auf mindestens fünf Jahre, aber garantieren können wir das nicht und ihr Mann wird seine Erinnerungen verlieren, anfangs werden es bloss kleine Dinge sein und irgendwann wachen Sie auf und er weiss nicht mehr, wer Sie sind. Glauben Sie mir, sich gegen die OP zu entscheiden, bedeutet nicht, dass Sie ihren Mann nicht lieben."
"Doch, Dr. Grey, genau das bedeutet es. Ich liebe ihn. Und ich habe versprochen, in guten, wie in schlechten Zeiten. Es gibt eine Möglichkeit, seine Lebenschancen zu verbessern, also entscheide ich mich dafür. Was ich dabei fühle, spielt hier gar keine Rolle, es geht ganz allein um ihn", widersprach Mrs White leicht aufgebracht.

"Nein, Sie irren sich.. fünf bis zehn Jahre sich um einen Menschen zu kümmern, der Tag für Tag seine Erinnerungen, seine Persönlichkeit verliert, ist schrecklich für Sie beide. Das wollen Sie Ihrem Mann nicht wirklich antun", meinte Meredith ernst und war sich durchaus bewusst, dass sie die Grenzen meilenweit überschritten hatte. Aber sie fühlte sich verpflichtet, der Frau die Wahrheit zu sagen.

"Sind Sie verheiratet? Soweit ich sehe, tragen Sie keinen Ring. Wie können Sie also wissen, wie ich mich fühle? Soll ich mich etwa für seinen Tod entscheiden, wenn ich ihm noch fünf Jahre geben kann?! Was wäre ich für eine Ehefrau, wenn ich meinen Mann sterben lassen würde?? Nein.. Sie haben keine Ahnung. Sie kommen doch gerade von der Uni und denken, mit Ihren halbschlauen Ratschlägen die Welt verbessern zu können. Aber wissen Sie was, das können Sie nicht, nein.. denn wüssten Sie was Liebe ist, dann würden Sie keine Sekunde zögern um den Menschen, den Sie von tiefstem Herzen lieben, das Leben zu retten, auch wenn es bedeutet, dass es schwierig wird. Also lassen Sie mich mit Ihrem Gerede in Ruhe und gehen Sie einfach!", Mrs White schrie Meredith nun an, ihr Kopf war vor lauter Wut rot angelaufen und sie hielt ihr die Tür auf, damit sie verschwinden konnte.

"Es tut mir leid", meinte Meredith und ging an der Frau vorbei. Das gesamte Krankenhauspersonal starrte sie verblüfft an und begann sogleich zu tuscheln. Es würde wahrscheinlich nicht lange dauern, bis Derek davon erfahren würde.
 
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Derek

Er hatte versucht sich abzulenken und weitere Patienten zu behandeln. Schließlich war der Mann mit den Nägeln nicht sein einziger Patient. Allerdings war er der Einzige, der ihm im Moment Kopfzerbrechen bereitete. Er fragte sich, ob es richtig gewesen war, seiner Frau die Sache mit der OP zu erzählen. Er stellte es sich schrecklich vor, bei jemandem zu leben, der irgendwann nicht mehr wusste, wer er war. Aber andererseits war es seine Pflicht und er stellte es sich ebenso schlimm vor, diesen geliebten Menschen ganz zu verlieren.

Das Getuschel hatte er schon die ganze Zeit mitbekommen, aber nicht darauf geachtet. Er war gerade dabei etwas in eine Akte einzutragen, als er zufällig ein Gespräch der Schwestern mitbekam.
" Sie hat der Frau des Patienten gesagt, 5 gute Jahre seien besser als 10 schlechte. Stell dir mal vor, wie sie Shepard dabei in den Rücken gefallen ist. Die Frau ist total ausgerastet und hat sie beschimpft. Sie hätte ja keine Ahnung, was Liebe sei und so weiter ... " hörte er eine der Schwester sagen und horchte auf, " Was denkt sie sich dabei? Geschieht ihr ganz recht, dass sie so von ihr nieder gemacht wurde. Und ich will gar nicht wissen, was mit ihr passiert, wenn Shepard das rauskriegt ... " Die beiden Schwestern verzogen sich wieder und Derek brauchte erstmal eine Weile, bis er verstand.
Meredith war ihm also in den Rücken gefallen, insofern man auf das Gerede hören konnte. Allerdings dauerte es nicht lange, bis er weitere Gespräche darüber mitbekam und nachdem er dann mit Mrs. White sprach, wurde schnell klar, dass sie es wirklich getan hatte.
" Es tut mir leid, Mrs. White. Dr. Grey wollte Sie sicherlich nicht verletzen. Natürlich hatte Sie kein Recht dazu Ihre Entscheidung anzuzweifeln, aber ... naja, es ist eine Entscheidung, die man sich gut überlegen sollte. ", versuchte er die Frau zu beruhigen. Er wollte Meredith vor ihr nicht in den Rücken fallen, so wie sie es bei ihm getan hatte, denn das wäre unprofessionell gewesen.
" Überlegen Sie es sich und ich komme nachher nochmal zu Ihnen rein. ", meinte sie und nickte leicht lächelnd ehe das Krankenzimmer verließ.

Er fand Meredith schließlich im Umkleideraum. Sie sah müde und fertig aus, aber darauf konnte Derek sich im Moment nicht konzentrieren. Was war mit ihr los?! Es war eine Sache, wenn sie ihn fallen ließ, aber ihm dann beruflich in den Rücken zu fallen, ging wirklich zu weit.
" Du überschreitest deine Kompetenzen! Wie kommst du dazu, Mrs. White´s Entscheidung anzuzweifeln und auf sie reinzureden? Ganz abgesehen davon, dass du mir in Rücken fällst. Es ist eine Sache, wenn du dich .. privat umorientierst, aber lass das hier bei der Arbeit! ", sprudelte es aus ihm heraus. Er war so wütend und konnte dabei nicht mal sagen, ob das Private oder Berufliche dabei überwog.
 
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Meredith

Meredith hatte sich im Umkleideraum verschanzt. Die Sache hatte sich wie ein Lauffeuer im ganzen Krankenhaus verbreitet. An jeder Ecke wurde darüber getuschelt und Meredith wurde böse angefunkelt, ausgelacht oder sogar angerempelt. Es war schlimmer als auf der High School. Hier schien wohl jeder auf den Fehlern anderen aus zu sein um seinen eigenen Erfolg daran zu messen.

Sie hatte sich auf den Boden gesetzt und lehnte sich gegen den Spind. Ihr war die Müdigkeit wahrscheinlich deutlich ins Gesicht geschrieben. Es war momentan alles zu viel, Derek, ihre Mutter, dieser Fall.. alles. Probleme kamen wohl niemals alleine. Gerade als sie die Augen für einen Moment schliessen wollte, wurde die Tür geöffnet und Derek stapfte herein. Meredith hatte gleich gemerkt, dass er wütend war, was ihm ja auch nicht zu verübeln war. Sie wollte den Mund öffnen, ihm alles erklären, doch er war diesmal schneller als sie. Natürlich, hatte Meredith einen Fehler gemacht, das wollte sie gar nicht bestreiten. Sie war der Frau eindeutig zu nahe getreten.. er hatte in allen Punkten vollkommen recht. Meredith atmete tief durch und stand auf, um ihm gegenüber zu treten.
"Ja, du hast recht", gab Meredith zu und blickte ihn an, "ja, ich habe meine Kompetenzen überschritten, aber ich habe weder ihre Entscheidung angezweifelt noch bin ich dir in den Rücken gefallen, sei es in privater oder beruflicher Hinsicht. Hast du dir schonmal überlegt wie es ist, innerhalb fünf Minuten erklärt zu bekommen, dass der Mensch, den du liebst einen Tumor hat, wenn er entfernt wird, diese Person seine Erinnerungen verlieren wird? Ist dir bewusst was das heisst? Die Frau steht unter Schock.. natürlich entscheidet sie sich für die OP. Niemand hier zeigt ihr die Konsequenzen auf, hier geht es doch nur allen darum eine aufregende OP erleben zu dürfen.. aber die Menschen, die dahinter stehen sieht niemand. Hier drin hat doch keiner eine leiseste Ahnung wie es ist, zuzusehen wie ein Familienmitglied Tag für Tag seine Persönlichkeit verliert und irgendeinmal nicht einmal mehr weiss, wer du bist"

Meredith stoppte und holte tief Luft, sie brauchte einen Moment um sich zu sammeln, "Ja, es war ein Fehler und es tut mir leid, aber vielleicht habe ich der Frau geholfen eine übereilte Entscheidung zu treffen. Ich war nicht professionell, ich hätte mich anders ausdrücken sollen, schon klar.. und ich werde mich auch bei ihr entschuldigen und ich verstehe es natürlich, wenn du mich von dem Fall abziehst. Du kannst mir so einiges vorwerfen, Derek, aber nicht, dass ich Privates nicht vom Beruflichen trennen kann. Das hier hat überhaupt nichts mit uns zu tun und das weisst du ganz genau"
 
AW: Grey's Anatomy - Let's start again

Derek

Er hörte ihr zu und sah sie ungläubig an. Also dachte sie wirklich, dass ihn die Konsequenzen nicht interessierten? Glaubte sie wirklich, dass ihn das alles völlig kalt ließ? Gott, was würde er dafür geben, wenn es so wäre. Das würde seinen Beruf sicherlich einfacher machen. Er wollte kein Mitgefühl mit seinen Patienten haben. Wie oft hatte ihn das dazu gebracht, darüber nachzudenken, ob das wirklich das Richtige für ihn war. Aber andererseits wusste er, wie glücklich er darüber sein konnte, dass er keine gefühllose Maschine war. Aber genau das schien sie ihm ja zu unterstellen.
" Ich habe ihr nicht die Konsequenzen aufgezählt? Warst du dabei, als ich mit ihr alles durchgegangen bin oder warst du in deiner eigenen Welt?! Du kannst mir vieles vorwerfen, aber mit Sicherheit nicht, dass ich mit meinen Patienten mitfühle! Glaubst du, ich hätte ihr nicht lieber erfreuliche Nachrichten gebracht?! Glaubst du, ich hätte heute lieber nicht Patienten operiert, die danach wieder völlig gesund sind?! Wenn du glaubst, dass du die Einzige hier bist, die das mitnimmst, liegst du flasch. Falscher könntest du gar nicht liegen. ", sagte er bestimmt und sah sie an. Erst dann bemerkte sie etwas in ihren Augen, dass er vorher gar nicht richtig bemerkt hatte. Er war einfach so wütend gewesen. Wieso sprach sie so über die Konsequenzen? Hatte sie bereits so etwas erlebt? Musste sie mit jemandem zusammenleben, der sich nicht erinnern konnte?

Doch Meredith sprach bereits weiter. "Das hier hat überhaupt nichts mit uns zu tun und das weisst du ganz genau." hörte er sie sagen.
" Weiß ich das, also? Ich sag dir mal was: Nein, das weiß ich nicht. Bis heute Morgen war noch alles in Ordnung und plötzlich fängst du davon an, dass ich mit Burke in Konkurrenz stehe und schlechte Chancen habe, wenn das mit uns rauskommt. Ganz abgesehen davon, dass es deiner Meinung ja jetzt anscheinend schon wieder vorbei ist ... habe ich mir darüber keine Sorgen gemacht. Aber schiebe es nicht als Grund vor. Wenn du aus der Sache raus willst, sag es einfach. Aber sag nicht, dass ich der Grund bin, weil ich mich auf die Stelle des Chefarztes beworben habe. "
Er hatte keine Ahnung, wieso er jetzt plötzlich damit anfing, aber das alles nahm ihn mehr mit, als er zugeben wollte. Und wer wusste, dass egal wie sehr er sich bemühte professionell zu bleiben, er es vermutlich irgendwie nie richtig sein könnte. Allerdings musste diese Sache jetzt geklärt werden.
 
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Meredith

Meredith hatte ihre Arme wieder vor der Brust verschränkt, als wollte sie sich vor seinen verbalen Angriffen schützen. Sie schüttelte immer wieder den Kopf als er ihr vorwarf falsch zu liegen. Er verstand es einfach nicht. Aber wie auch? Er wusste ja auch nichts von der Krankheit ihrer Mutter. Wie gerne hätte sie ihm erklärt, dass sie ganz genau wusste, wovon sie sprach und sich nicht einfach für etwas besseres hielt. Aber sie konnte nicht.
"Okay, von mir aus. Ich habe einen Fehler gemacht, ich kanns' nicht mehr rückgängig machen, egal ob du mich anschreist oder nicht. Es war falsch, schon klar. Geh zu Bailey, tu was du für richtig hälst", entgegnete Meredith ihm schon fast emotionslos. Sie hatte sich von ihren persönlichen Gefühlen beeinflussen lassen, das war unprofessionell gewesen und dafür musste sie nun die Verantwortung tragen. Und ausserdem, würde er wohl weiter nachhaken, wenn sie nicht endlich die Klappe hielt und sie trug lieber die Konsequenzen ihres Fehlverhaltens als auf Mitleid zu pochen.

"Wie bitte?!", nun platzte Meredith allmählich der Kragen. Ja, er konnte ihr Unprofessionalität vorwerfen, aber nicht, dass sie ihre Sache beenden wollte.
"Du kannst mir ja so einiges unterstellen, aber nicht das! Ich habe mich für dich entschieden, Derek. Wieso sollte ich das beenden wollen?!", zischte sie ihn an, "hast du dir eben zugehört? Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, dass du die Beförderung nicht kriegst, wenn das mit uns rauskommt. Ich habe gestern davon erfahren und.. weisst du was? Vielleicht hast du recht, vielleicht ist es aus, denn ich weiss nicht, ob ich mit jemadem zusammensein will, der mir ständig vorwirft, ich würde nicht zu meinen Entscheidungen stehen. Und offenbar scheinst du mir kein bisschen zu vetrauen"
 
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Derek

" Oh bitte! Glaubst du wirklich, dass ich gleich zu Baily renne und petze? Vielleicht ist sie für euch Assis zuständig, aber ich bin durchaus selbst in der Lage, das zu regeln. ", meinte er und sah sie an. Er hatte keine Ahnung, warum sie überhaupt dazu gekommen war, mit der Frau des Patienten zu reden. Dafür war er zu aufgebracht gewesen, doch langsam beruhigte er sich wieder.
" Wieso bist du zu ihr gegangen? Wieso war dir das so wichtig? ", fragte er dann und sah sie an. Zum ersten Mal kam ihm in den Sinn, dass es vielleicht doch keine so gute Entscheidung gewesen war, was mit ihr einzugehen.

" Woher soll ich wissen, was du denkst?! Ich weiß nur, dass du von Anfang an zu mir meintest, dass du schwierig im Hinblick auf Beziehungen bist und dann das heute Morgen ... ", meinte er jetzt leiser, von sich selbst überrascht. Sie hatte sich Sorgen um ihn gemacht? Auf die Idee war er gar nicht gekommen. Er hatte sofort angenommen, dass sie "flüchten" wollte. Und wenn er so darüber nachdachte, konnte sie ihm in diesem Punkt Misstrauen vorwerfen.
" Ich ... ", begann er leise, während er einen Schritt auf sie zuging und sie ansah, " ... bin davon ausgegangen, dass du es dir anders überlegt hast. "
 
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Meredith

"Wie gesagt, tu' was du für richtig hälst", murmelte Meredith und versuchte ruhig zu bleiben. Eigentlich war er bekannt dafür, stets ruhig und sachlich zu bleiben, doch Ausnahmen bestätigten wohl die Regel.
Verdammt, er begann sie auszfragen. Natürlich wollte er wissen, was sie dazu bewegt hatte, auf die Frau einzureden, denn es war nicht ihre Art Angehörige beeinflussen zu wollen, dafür kannte er sie wohl zu gut. Sollte sie lügen oder ihm sagen, es würde ihn nichts angehen? Er würde ihre Lüge sofort durchschauen, doch das zweite, ihm sagen, dass es ihn nichts anging, würde ihre 'Sache' wohl beenden.
"Ich denke nicht, dass das relevant ist. Ich hab meinen Fehler zugegeben, ich werde mich bei Mrs White entschuldigen und die weiteren Konsequenzen tragen. Alles andere ist nicht wichtig", antwortete Meredith kühl und blickte zu Boden, sie konnte seinen Blick nicht ertragen.

"Siehst du.. du nimmst an, dass, du hast doch gerade eben gesagt, wie toll du im Reden bist, wieso kannst du denn nicht mit mir reden? Du kannst nicht einfach annehmen, dass ich's mir anders überlegt habe.. wie soll denn das funktionieren?", gab Meredith aufgebracht zurück, bereute aber zugleich was sie gesagt hatte.
Sie bemerkte, wie sich in ihrem Hals ein Kloss bildete und ihr die Tränen in die Augen stiegen. "Natürlich", murmelte sie leise und schloss kurz die Augen, sie wollte hier nur noch raus. "Weisst du, ich gebe mir hier wirklich Mühe.. ich weiss, dass ich im Gefühle zeigen nicht gerade die Beste bin, aber wenn ich es hätte beenden wollen, dann hätte ich es schon längst getan. Ich wollte nur, dass du dir bewusst bist, dass du meinetwegen nicht Chefarzt werden könntest"
 
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