AW: [Grey's Anatomy] - The thing called love
Hallo! Ich bin zurück! Wie versprochen gibt es ein Update
Ersteinmal vielen Dank für eure Geduld und ich hoffe, ihr habt mir meine kleine Auszeit nicht allzu übel genommen und lest meine FF trotzdem weiter. Natürlich bin ich mir bewusst, dass ich mitten in einem Kapitel aufgehört habe zu schreiben und es somit nicht gerade ideal ist als Leser wieder einen Einstieg zu finden, deshalb eine kleine Zusammenfassung, was vorher passiert ist:
Seit Ellis Tod sind zwei Tage vergangen und Meredith hat wieder angefangen zu arbeiten, weil sie es zuhause einfach nicht mehr ausgehalten hat. Jedoch wird sie von allen Seiten schräg angesehen, da sie bereits wieder arbeiten will.
Izzie und George vertragen sich nach ihrem kleinen Streit um Lexie wieder und beschliessen, zusammenzuhalten um Meredith bei ihrer Trauer helfen zu können. Izzie und Alex sind wieder zusammen.
Derek versucht Meredith zu helfen, weiss aber nicht wie, Addison weist ihn schliesslich darauf hin, dass er sich daran erinnern soll, als sein Vater damals gestorben ist und an das, was er damals am meisten gebraucht hatte.
Derweil schliesst sich Meredith im Bereitschaftsraum ein um den Blicken der Angestellten zu entgehen, Cristina stösst zu ihr und erzählt ihr vom Autounfall ihres Vaters, Meredith legt daraufhin müde ihren Kopf auf Cristinas Schulter.
Seit dem Tod ihrer Mutter hatte Meredith ihr Zeitgefühl verloren, denn genauso wie vorhin, hatte sie keine Ahnung wie lange sie und Cristina schon schweigend dasassen. Normalerweise empfand Meredith es als unheimlich, wenn Cristina nichts sagte, doch diesmal genoss sie die Stille. Diesmal gab es nichts zu sagen. Keine Worte der Welt konnten im Moment Merediths Gefühle ausdrücken und Cristina wusste das.
Meredith wollte sich bedanken, sie wollte Cristina sagen, wie viel es ihr bedeutete, dass sie für sie da war, doch aus unerklärlichen Gründen brachte Meredith den Mund nicht auf. Alles um sie herum schien zu verschwinden, sie blinzelte, vielleicht lag es an der Müdigkeit, doch anstatt dass sie alles wieder genau sah, verschwamm ihre Umgebung immer mehr, sie spürte nur noch Cristinas Schulter, auf der Meredith ihren Kopf gelegt hatte. Was war hier los? Auf einmal hörte Meredith einen regelmässigen Schlag, er pochte in ihren Ohren, es war ihr Herzschlag, der immer schneller wurde. Die junge Frau konnte sich auf einmal nicht mehr bewegen, denn sie wollte aufstehen und davonrennen, doch es ging nicht, es war, als wollten ihre Beine ihr nicht mehr gehorchen.
„Was machst du hier?“, hörte sie aufeinmal eine strenge Stimme, Meredith sah umher, doch sie konnte niemanden erkennen, „Ich habe dich etwas gefragt, was zum Teufel machst du hier? Ich habe dir doch gesagt, dass du auf dein Zimmer gehen sollst!“
Jetzt erkannte Meredith die Stimme – es war ihre Mutter! Aber wie war das möglich? Nun schien alles um sie herum wieder klarer zu werden, doch diesmal war Meredith nicht im Bereitschaftsraum mit Cristina, sondern in ihrem Haus oder besser gesagt in dem ihrer Mutter.
Verwirrt sah sich Meredith um und entdeckte zu ihrem grossen Schrecken ihre Mutter, der jungen Frau blieb fast das Herz stehen.
„Mom?“, flüsterte Meredith mit zittriger Stimme.
„Bist du etwa taub? Geh auf dein Zimmer, na los!“, schrie ihre Mutter nun förmlich und erst jetzt folgte Meredith ihrem Blick, ein paar Meter vor ihrer Mutter stand ein kleines Mädchen, mit blonden, langen Haaren und einem blauen Sommerkleid. Oh Gott, das Mädchen sah genauso aus wie sie selbst als sie klein war, das Kleid hatte sie selbst früher so gerne getragen bis… bis zu dem Tag als ihr Vater sie verlassen hatte. Meredith sah sich im Zimmer um und suchte nach ihrem Vater, sie musste nicht lange suchen, denn der Mann stand gleich hinter ihrer Mutter, er hatte den Rücken zu ihnen gewandt und starrte gegen die Wand.
„Tu, was dir deine Mutter sagt, Meredith“, sagte der Mann leise, jedoch ohne sich umzudrehen.
„Ja, Daddy“, enttäuscht blickte die kleine Meredith zu ihrem Vater, drehte sich dann um und ging zur Treppe. Ellis folgte ihr, damit sie sicher sein konnte, dass ihre Tochter diesmal wirklich in ihrem Zimmer verschwand. Offensichtlich konnte Ellis die erwachsene Meredith nicht sehen. Erst jetzt drehte sich Thatcher um und jetzt wusste Meredith wieso er sich zuvor nicht umgedreht hatte, seine Augen waren rot, er hatte dunkle Augenringe und einen Dreitagebart.
„Sei bitte nicht so hart zu ihr“, bat Thatcher seine Frau, „sie hat nichts dafür“
„Nein, natürlich nicht, genauso wenig wie du, oder was?“, schnauzte Ellis ihn an und ging zu dem kleinen Schränkchen, wo sie früher immer den Alkohol aufbewahrt hatte. Meredith konnte nicht genau erkennen, was sie in ihr Glas schenkte, aber sie war sich sicher, dass es etwas Hochprozentiges war.
Thatcher beobachtete seine Ehefrau und fuhr sich seufzend übers Gesicht, er musste sich offensichtlich zurückhalten etwas zu sagen. Ellis trank einen Schluck von ihrem Glas und schloss für einen Moment die Augen.
Meredith verstand das alles nicht, was war hier los? Und wieso sah sie jetzt plötzlich eine Szene, die sie doch nie miterlebt hatte? Zufälligerweise fiel ihr Blick auf die Treppe und auf dem obersten Treppenabsatz, hinter dem Geländer, konnte sie eine kleine Gestalt erkennen, die verängstigt nach unten sah. Immerhin wusste Meredith nun, wieso sie sich an den Moment erinnern konnte. Sie hatte damals offensichtlich alles mitgekriegt, sich jedoch nicht mehr daran erinnern können. Aber wieso war sie jetzt hier?
„Dann ziehst du also heute noch aus?“, fragte nun Ellis, doch es war deutlich zu hören, dass sie es nicht als Frage meinte, sondern eher als Befehl.
„Ja“, antwortete Thatcher trocken, „und ich nehme Meredith mit“
Sofort wirbelte Ellis herum und funkelte ihren Noch-Ehemann böse an, „Untersteh dich mir meine Tochter wegzunehmen“
„Deine Tochter? Jetzt auf einmal ist sie deine Tochter? Soll das ein Witz sein? Du kümmerst dich doch nie um sie, du schreist sie ständig an und –“, begann Thatcher, doch Ellis hatte die Hand gehoben um ihn zum Verstummen zu bringen, „Ja, denn im Gegensatz zu dir habe ich ein Leben, ich arbeite und ich weiss was ich will“
„Und das wäre? Deine Arbeit? Du hast wirklich Recht, Ellis, du hast ein Leben, deine Arbeit ist dein Leben. Deine Arbeit und Richard. Aber weisst du was mein Leben ist? Meredith ist mein Leben und es gibt nichts auf der Welt was mir lieber ist“, gab Thatcher zurück.
Meredith konnte ihren Ohren kaum trauen, hatte ihr Vater das eben wirklich gesagt? Sie war sein Leben? Aber wieso war er dann gegangen? Wieso hatte er nicht um sie gekämpft?
„Dad? Dad, hörst du mich?“, Meredith hatte nun ein paar Schritte auf ihren Vater zugemacht, sodass sie nun ganz dicht neben ihm stand, „geh nicht weg, bitte, bleib hier, kämpf um mich, ich war doch damals erst vier, du kannst mich nicht wieder alleine lassen.. nicht schon wieder, bleib hier, kümmere dich um mich, bitte, Dad“
Meredith spürte, wie eine Träne über ihre Wange rollte, es war alles so echt, der Schmerz, einfach alles, sie spürte, wie jemand sie an der Schulter packte, konnte sie ihr Vater etwa sehen? Aber ehe Meredith es sich versehen konnte, wurde wieder alles verschwommen, so wie vorhin, nein...nein, sie durfte nicht weg, nicht jetzt!
„Meredith?“, sagte Cristina leicht beunruhigt und schüttelte sie sanft, nein, sie durfte nicht zurück, noch nicht, es war zu früh, aber Meredith konnte sich nicht wehren, Augenblicke später öffnete sie die Augen wieder und Cristina sah sie erschrocken an.
„Ich…ähm.. bin wohl eingeschlafen“, log Meredith und gähnte kurz.
Cristina sah ihre beste Freundin mit einem prüfenden Blick an, aber anstatt zu widersprechen, gab sie sich mit der Erklärung zufrieden und erhob sich dann von dem Bett.
„Am besten ich fahre jetzt nach Hause und schlafe ein wenig“, schnell stand Meredith auf und verliess ohne Cristina noch einmal anzusehen den Bereitschaftsraum. Sie hastete in den Umkleideraum und zog ihre Arbeitskleidung aus. Erst hängte sie ihren Arztkittel in ihren Spind, befreite sich dann von der OP-Hose und quetschte sich in ihre Jeans, dann entledigte sie sich des OP-Oberteils und richtete ihren Pullover, den sie darunter getragen hatte. Dann warf die Ärztin einen Blick in den Spiegel, den sie an der Innentür ihres Spinds angebracht hatte. Meredith seufzte, als sie ihr Spiegelbild sah, es verwunderte sie nicht, dass sie alle fragten wie es ihr ging, denn sie sah schrecklich aus – ihre Haare standen wild in jede Richtung und zerzaust, ihre Augen sahen müde und traurig aus, sogar wenn sie sich zu einem Lächeln zwang, sah man ihr an, dass es ihr nicht gut ging. Wieder seufzte die junge Frau und versuchte ihre Haare zu bändigen, was sich aber als unmöglich ergab, deshalb liess sie es sein, stattdessen wanderte ihr Blick zu den Fotos, mit denen sie den noch freien Platz des Spinds zugekleistert hatte.
Ein kleines Lächeln huschte über Merediths Lippen als sie die Fotos sah, die meisten waren von ihr und ihren beiden Mitbewohnern. Ein Bild stammte von ihrem ersten gemeinsamen Weihnachtsfest, Izzie, George und Meredith standen vor dem Weihnachtsbaum, den Izzie damals so liebevoll geschmückt hatte, während man von Doc lediglich seinen Kopf sah. Ein anderes Bild stammte von Thanksgiving, darauf waren Alex, Cristina und George zu sehen, Burke hatte damals das Foto gemacht, denn Meredith hatte den Abend nicht mit den anderen verbracht. Auf dem nächsten Foto waren nur George und Izzie zu sehen, die beide eine Grimasse schnitten – das Foto stammte von dem Tag als beide bei ihr einzogen waren. Hinter weiteren Fotos entdeckte Meredith ein weiteres Foto, darauf waren sie und Derek zu sehen. Das Lächeln verschwand von ihrem Gesicht und Meredith strich nachdenklich über die Stelle, auf der Dereks Kopf zu sehen war. Seine Augen waren direkt in die Kamera gerichtet, auf seinen Lippen stand ein schelmisches Grinsen und er hatte seinen Arm um Meredith gelegt, die mit einem leicht zerknirschten Lächeln in die Kamera blickte. Sie hatte gar nicht mehr gewusst, dass es dieses Foto gab, denn sie nahm sich selten Zeit um die Fotos anzusehen. Es stammte wohl vor der Zeit als Addison in Seattle aufgetaucht war, denn danach gab es keine Fotos mehr von ihnen beiden. Gerade als Meredith die Spindtür schliessen wollte, fiel eines der Fotos auf den Fussboden, sofort bückte sie sich und hob es auf, dabei blieb ihr fast das Herz stehen, eigentlich hatte sie versucht ihren Traum von eben zu verdrängen, nicht darüber nachzudenken, doch er schien sie wieder einzuholen, denn auf dem Foto war sie mit ihren Eltern zu sehen. Ellis trug ihren Arztkittel und stand an einen Baum gelehnt, während Meredith lachend neben ihrem Vater stand.
Meredith hatte gar keine Zeit um sich das Foto in Ruhe anzusehen, denn die Tür wurde geöffnet und Lexie trat ein, sofort liess Meredith das Bild in ihrer Hosentasche verschwinden.
„Meredith“, meinte Lexie erleichtert und ging auf ihre Schwester zu, „ich wollte dir nur mein Beileid aussprechen… ich weiss, dass du wahrscheinlich als letztes zu mir kommen würdest, aber… ich… ähm wollte nur, dass du weisst, dass ich da bin und dir zuhöre, wenn du reden willst“
Mit grossen Augen sah Meredith ihre Schwester an, sie wusste nicht was sie darauf antworten sollte, bestimmt war es gut gemeint, aber eigentlich wollte Meredith nur in Ruhe gelassen werden.
„Ich versteh schon“, murmelte Lexie leicht enttäuscht, was hatte sie sich nur gedacht? Dass Meredith ihr um den Hals fallen würde? Bestimmt nicht… die Brünette drehte sich um und ging zur Tür.
„Lexie“, sagte Meredith schnell und sah ihre Halbschwester an, „danke“
Lexie blieb stehen, aber ohne sich umzudrehen, sie hatte die Hand bereits auf den Türknopf gelegt und lächelte, dann öffnete sie die Tür und verliess den Raum wieder.
„Hi“, begrüsste Alex Izzie lächelnd und drückte ihr einen Kuss auf die Wange, dann setzte er sich neben sie an die Bar. Wie immer sah Izzie wunderschön aus, sie trug ein schwarzes Kleid, das ihre tolle Figur an den richtigen Stellen betonte und ihre Beine optisch unglaublich lang machte, ihre blonden Haare trug sie offen.
„Was ist? Gefällt dir mein Kleid nicht?“, fragte Izzie verunsichert, als Alex sie so prüfend ansah.
„Nein, im Gegenteil“, beruhigte er sie sofort und lächelte wieder, „können wir los?“
Izzie nickte und trank noch schnell ihre Cola aus, dann stand sie auf und nachdem sie bezahlt hatte, folgte sie Alex nach draussen.
„Denkst du es ist richtig?“, fragte sie dann und blieb stehen, verwundert drehte sich Alex zu ihr um, „Was denn?“
„Na wegen Meredith.. dass wir ausgehen und sie alleine lassen“, erklärte Izzie und sah ihn mit einem zerknirschten Gesichtsausdruck an.
„Iz“, begann Alex und ging auf sie zu, „das haben wir doch schon besprochen, sie arbeitet wieder und sie weiss bescheid, dass wir aus sind. Ausserdem haben wir beide unsere Handys dabei, sie wird anrufen, falls ihr etwas fehlen sollte“
„Das wird sie nicht… sie wird nicht anrufen, du kennst Meredith, sie würde uns niemals den Abend versauen wollen“, warf Izzie ein und dachte an ihre Freundin, die wahrscheinlich alleine zuhause sass und sich nun noch einsamer fühlte als sonst schon.
„Iz“, flüsterte Alex und legte vorsichtig einen Arm um sie, „denkst du es wird ihr nicht gut tun mal etwas für sich sein zu können?“
Alex wusste, dass die ganze Situation Izzie an Denny erinnerte und daran, wie sie sich fühlte, als er gestorben war.
„Du hast recht“, stimmte Izzie dann nach einer Weile zu und stieg mit ihm ins Auto. Sie wusste wie Meredith sich fühlte, nur zu gut. Und sie wusste auch, dass sie jetzt am liebsten alleine war.