(so...jaja, ihr werdet sicher enttäuscht sein, es ist kein dämon de carol überfällt, neige halt eher zu gefühlen als gemetzel
)
Das Wesen stand nun mitten im Raum. Es schien kaum weniger Angst zu haben, als Carol selbst. Die Zeit verstrich, dann auf einmal rief das Wesen etwas. "Carol? Carol bist du hier? Ist hier jemand?", drang eine verzweifelte Frauenstimme an Carols Ohr. Diese zuckte zusammen, hatte sie ihren Namen nicht schon mal im gleichen Klang gehört?
"Carol? Kannst du mich hören? Ich hab nicht viel Zeit. Bitte zeige dich. Ich möchte dich sehen."
Carol wusste nicht, was sie denken sollte und bekam nicht mit, dass ihr die gedachten Worte flüsternd über die Lippen kamen, laut genug für das Wesen. Carol sah dessen Hand die Tischdecke ergreifen, jetzt war alles zu spät, wenn sie gefunden würde. Carol stand Todesängste aus, aber als die Tischdecke verschwand, musste sie einfach einen Blick riskieren. Hätte sie dies nicht getan, hätte sie ihre Mutter nicht gesehen. Sie wusste im ersten Moment, dass sie es war.
Die Frau kniete sich zu Carol und begann zu weinen. Carol wusste nicht was sie tun sollte, also legte sie behutsam einen Arm um den von Tränen geschüttelten Körper. "Mama! Bitte!" Carol kam vor wie ein kleines Kind. Die Frau trocknete ihr Tränen und nun erkannte Carol die wahre Schönheit ihrer Mutter, die sie auch im Traum gesehen hatte.
Dazu die Kleidung wie vor 200 Jahren, Holzschuhe, ein unscheinbares Kleid mit weißer Schürze, eine haubenartige Kopfbedeckung.
"Carol, wir haben nicht viel zeit aber ich bin froh dich gefunden zu haben. Endlich! Aber sie sind hinter uns her, jeden Tag brennen Häuser. Menschen werden verschleppt und verbrannt. Ich bin froh, dass du das alles nicht sehen musst.Geht es dir gut?"
Carol schüttelte energisch den Kopf. "Nein! Du sprichst in Rätseln. Wo wart ihr die ganze Zeit? Warum bin ich hier? Wohin gehöre ich? Ich möchte nach Hause." Sie klammerte sich an ihre Mutter. "Ich weiss...aber das geht nicht. Hier bist du sicher...hier, wo du alles hast."
Ihr fehlten die Worte die für sie neumodischen Dinge beim Namen zu nennen." Carol glaubte sich verhört zu haben. "Ich habe alles? Was ist mit euch? Ich möchte nichts von alldem hier, wenn ich zu euch könnte, wo immer das ist. Das hier ist nicht meine Welt, das weiss ich schon lange. Ihr habt mich verlassen! Es ist schon richtig, dass sie euch als Hexen foltern."
Carol schlug sich die Hand vor den Mund. Das hatte sie nicht sagen wollen und auch nicht gemeint, sie wusste nur selbst nicht was sie fühlte.
Sie war so glücklich ihre Mutter zu sehen und stellte auch keine Fragen wie das geschah, sie war keine Illusion, Carol konnte sie berühren.
Aber auf der anderen Seite lag die riesige Masse an Wut. Enttäuschung, Trauer und Unwissenheit. Diese Masse hatte gerade die Freude geschluckt.
"Du hast Recht.", die Frau erhob sich, "ja du hast Recht Carol. Es müssen Unmenschen sein, die ihr Kind schützen wollen." "Nein...es tut mir leid. Aber ich kann mir nichts erklären. Ich fühle mich so allein und missverstanden. Helf mir doch!"
"Wenn die Zeit da ist, werde ich dir alles erklären, wenn wir in Sicherheit sind." "Aber ihr werdet sterben! Ich hab es in Büchern gesehen, erschreckende Bilder. Ich weiß nicht wieso ihr und ich jetzt existieren oder wieder existieren aber es ist grauenvoll. Alles lag in Schutt und Asche, weinende Menschen, brenndende Scheiterhaufen, der beißende Geruch des Todes. Mama bitte!" Caro konnte nichts begreifen, nichts verstehen und daher wurde sie das Gefühl nicht los ihre Mutter so anschreien zu müssen. Die Frau ließ alles über sich ergehen. Sie konnte Carol nichts vorwerfen, sie konnte es nicht. Nun begab sie sich zur Tür. "Ich muss gleich gehen Carol. Du wirst verstehen, irgendwann." Carol schaute sie an: "Wann? Wann sehe ich euch wieder?" "Wenn wir alle gerettet sind, wenn nichts mehr brennt und stirbt Carol. Dann holen wir dich zurück." Amy, so hieß Carols Mutter, lächelte gequält und Caro, konnte die Zweifel in ihren Augen sehen, ob dies je so sein würde. Carol hielt ihre Mutter noch einmal ganz fest und bemühte sich, sich dieses Gefühl möglichst ganau einzuprägen, um es nachher nachzuempfinden.
"Hier ist noch eine Aufzeichnung deines Vaters, ich soll sie dir geben." Carol nahm das spröde Papier entgegen. "Wie geht es ihm? Und meiner Schwester? Ich hab sie auch im Traum gesehen." Sie konnte es sich nicht erklären, warum sie auf einmal so nüchtern war, aber die vorhin noch da gewesenen Gefühle waren weit entfernt, jenseits ihres Fassungsvermögens.
Amy lächelte, nun aber herzlich: " Du hast die Gabe des Träumens von deiner Großmutter geerbt. Sie hat auch alles gesehen. Ihnen geht es gut, bis jetzt. Dein Vater vermisst dich und Amanda malt Bilder, wo ihr zusammen spielt." Dies gab Carol einen Stich ins Herz, wenn sie an das kleine Mädchen, ihre Schwester dachte, füllten sich ihre Augen wieder mit Tränen. "Weine nicht Carol! Du wirst verstehen." Mit diesen Worten trat Amy in die Dunkelheit hinaus. Carol wollte ihr nach, aber irgendetwas hielt sie zurück. Und schon war Amy nicht mehr zu sehen.
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Carol starrte noch lange in die Dunkelheit hinaus, zu keiner Berührung fähig. Sie wusste nicht wie lange, nur auf einmal wurde ihr kalt. Sie ging ins Haus und schloss die Tür. Alles war wahr, sie hatte eine Familie aus der Parallelwelt, sie selbst kam aus dieser. Aber sie wurde ausgeschlossen, irgendwann hatten sie sie hierher gebracht, aber wieso? Warum durfte ihre Schwester bei ihren Eltern aufwachsen? Carol hatte nur noch einen Wunsch, zu ihrer Familie zu gelangen und Antwort auf alle Fragen zu bekommen.
Es war schon kein Wunsch mehr, es war ein Verlangen, ein unaufhaltsamer Drang.
Um nicht mehr so daran zu denken, setzte sie sich wieder an ihr Strickzeug, aber ein ordentliches Muster wollte ihr nicht gelingen.Sie steckte eine Hand in die Tasche ihres Kleides, um eine Nadel zum Auftrennen zu finden. Aber ihre Hand griff nur ein zerknittertes Papier. Sie zog es heraus und erinnerte sich an die worte ihrer Mutter, es war von ihrem Vater. Behutsam strich sie es glatt und fühlte über die raue Oberschicht. Dann las sie was mit Tinte und Feder fein säuberlich geschrieben stand:
Wenn sich etwas als endgültig vorbereitet,
wollen wir nichts davon wissen.
Es soll nicht am Ende gültig sein.
Nicht so.
Nicht jetzt.
Nicht auf diese Weise.
Es kommt immer zu früh und zu plötzlich.
Das Endgültige
ist auf eine erschreckende Weise voreilig.
es hätte viel später erst kommen sollen.
Morgen. In einem Jahr. In hundert Jahren vielleicht.
(so leuts, das wars von mir jetzt seid ihr dran
)