Hallo Leute!
Vielen Dank an Milie für das FB!
Nein, ich denke es lesen noch mehr die Story, zumindest sieht das in der Übersicht so aus, und ich weiß, dass man nicht immer Lust oder Zeit hat was zu schreiben.
Hier ist der neue Teil und ich hoffe er gefällt euch.
Der salzige Geruch des Meeres wurde vom Wind in die Tropfsteinhöhle getragen, dessen Eingang nur mit einem Boot zu erreichen war. Ein leichtes Rauschen vom Eingang erfüllte die ganze Höhle unterbrochen von einem leisen Tropfen. Das Ende der Höhle lag im Dunklen und nur schwer konnte man die Wand erkennen, doch ein besonders dunkler Fleck an der Wand ließ erahnen, dass es noch um einiges weiter ging.
Dieser Ort wäre ideal für einen entspannenden Urlaub gewesen; der unendliche Ausblick über das Wasser auf den Horizont, an dem gerade die Sonne in einem Meer aus Rot und Orange unterging; die Abgeschiedenheit und die Ruhe, die einem das Gefühl von unermesslichem Glück und Zufriedenheit gaben. Als würde es nichts anders außer totalem Frieden geben.
Doch etwas störte diese atemberaubende Idylle: Das Auftauchen zweier Personen, die ganz und gar nicht an Frieden und Glück dachten. Die Frau mit den langen schwarzen Haaren blickte panisch um sich und der kurz darauf erscheinende blonde Mann sah sich siegesgewiss in der dunklen Höhle um.
„Nein!“, keuchte Vivien. Irgendwo hatte sie gewusst, dass er sie aufspüren konnte, aber das verzweifelte Hoffen, dass dies nicht so war, hatte diesen Gedanken verdrängt. Sie konnte sich nicht mit ihm messen, dass war ihr von Anfang an klar gewesen und es zu versuchen wäre reiner Selbstmord. Die Gewissheit, dass sie wahrscheinlich schon verloren hatte, drängte sich immer stärker mit roher Gewalt in ihr Bewusstsein. Dennoch würgte sie die Stimme ab, die versuchte sie zur Flucht zu bewegen und den kleinen Wyatt da zu lassen. Seine Magie würde der erwachsene Wyatt jederzeit mit Leichtigkeit aufspüren, ihre Präsenz jedoch weitaus schwieriger.
Wieder wollte sie verschwinden, doch ihr Gegner bemerkte es und hielt sie auf.
„Nein! So nicht!“
Als Wyatt seine Hand ausstreckte, hallte ein schmerzerfüllter Schrei durch die Höhle. Während Wyatts grausames Grinsen noch etwas breiter wurde, ging Vivien von Schmerz gepeinigt zu Boden. Das Kind auf ihren Armen glitt zu Boden und ihre Kraft verließ sie unter den leidvollen Schreien, mit denen sie versuchte dem namenlosen Schmerz zu entkommen.
Endlich löste sich der Schmerz von ihr mitsamt ihrer Magie, doch noch immer erklang das Echo der Schreie aus dem Inneren der Höhle. Völlig entkräftet unfähig irgendetwas zu unternehmen lag sie mit dem Rücken auf dem von der Sonne aufgewärmten staubigen Boden und musste hilflos mit ansehen, wie ihr Peiniger auf sie zu kam und den kleinen Wyatt auf den Arm nahm. Wenige Schritte von ihr entfernt setzte er ihn auf den Boden und kam wieder auf sie zu. Sein herzloses Lachen ließ keinen Zweifel an Viviens Schicksal. Noch immer war ihr Körper von dem Kraftentzug geschwächt und sie vermochte es nicht, sich zu rühren geschweige denn zu verteidigen. Das Gefühl des eiskalten Sogs, der ihr ihre Zauberkraft und Würde grausam entzogen hatte, hielt sie in einem merkwürdigen Schreckenszustand gefangen, in dem ihre Glieder starr und nutzlos waren.
„Ich weiß wieder wer du bist. Auch in meiner Vergangenheit hast du es geschafft mich zu entführen, aber im Gegensatz zu jetzt, war es um einiges später. Wenn ich mir das alles richtig zusammen reime, hattest du noch nicht vor deinen Plan in die Tat umzusetzen, aber da Juan dich wegen meinem lieben Bruder Chris auf die mächtigen Drei angesetzt hatte, hast du die Gelegenheit beim Schopf ergriffen, richtig? Dann weiß ich auch, wieso du mein früheres Ich entführt hast. Doch die schlechte Nachricht ist, dass es auch damals nicht geklappt hat. Denn-“, er ging in die Knie und beugte sich dicht an ihr Ohr, während er in der rechten Hand unbemerkt eine Atame herbeizauberte.
Mit einem Mal versteinerte sich Viviens Gesichtsausdruck. Ihre vor Schreck geweideten Augen wurden noch größer. Die Worte, die Wyatt ihr bedrohlich zuflüsterte, hinterließen einen eisigen Schauer in ihrem Körper. Sie löschten alle anderen Gedanken in ihrem Kopf, selbst die Panik und die Gewissheit, dass sie jeden Moment sterben würde, und erschufen ein grausames Szenario, das wieder und wieder vor ihren Augen ablief. Dann stach Wyatt zu und er beobachtete noch immer amüsiert Viviens geschocktes Gesicht. Er blickte ihr tief in die Augen, die nur kurz zuckten als die tödliche Klinge in ihren Körper drang.
Kein Laut entfuhr ihr. Still und ruhig floss das Blut mitsamt ihrem Leben aus ihrem Körper. Wyatt drehte sich um und beamte sich zusammen mit seinem früheren Ich aus der Höhle.
Noch immer hörte man das Rauschen des Meeres und das Tropfen im Inneren der Höhle, doch das Bild hatte sich verändert. Die Sonne stand schon tiefer am Horizont und nur noch die Hälfte gab die wärmenden Strahlen ab. Der Himmel nahm ein noch intensiveres Rot an als zuvor und auf der Wasseroberfläche sah man das untergehende Antlitz der Sonne. Auch in der Höhle färbte sich der steinige Boden, der nur noch am Eingang von den letzten Sonnenstrahlen beschienen wurde, rot. Die Blutlache um die tote Vivien wurde immer größer und wie kleine Bäche suchte sich das Blut seinen Weg über die trockene Erde, bis es ins Wasser floss und in leichten roten Schlingen versank. Rot wie die Sonne, die sich am Rande des Horizont spiegelte.
@Milie: Ich hatte erst überlegt ob ich meinen Plan noch ändern sollte. Mir ist sie auch etwas ans Herz gewachsen. Es war nicht geplant ihr so viel Charakter zu verleihen, aber wenn ich sie am Leben gelassen hätte, wäre meine ganze weitere Planung durcheinander geraten. Vielleicht wäre das eine Herausforderung gewesen, aber ich kam dann an einen Punkt wo es nicht weiter ging, wäre Vivien noch am Leben. Sorry!
lg Chris