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[Charmed] - Unzerbrechliches Band

Sehr schöne Fortsetzung, auch wenn sie für meinen Geschmack doch etwas zu kurz ist ;)

Ich möchte endlich wissen, wie es weitergeht, da deine Geschichte wirklich spannend und interessant ist.
 
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Währenddessen auf der Schaltstelle:

"ten-chi-yon.......," sagte Phoebe nachdenklich, "und diese Namen: Kokoro, Pau-Ling und letztere......Das hört sich für mich chinesisch an."
"Japanisch," verbesserte Cole, "Es ist ein japanischer Zirkel."
"Was bedeutet dieser Name: ten-chi-yon?" Es war Piper, welche das gefragt hatte.
"Ten-chi bedeutet Erde-Himmel und yon steht für die Zahl 4."
"Logisch," sagte Prue. Sie wandte sich an Reyno, welcher geschwiegen hatte, "in wieweit wird uns die Bruderschaft unterstützen?"
"Sagt mir, was ihr braucht und ich werde mich darum kümmern."
Piper sah ihm in die Augen: "Wie würde die Bruderschaft vorgehen?"
Sie hasste es zwar, wenn sie jemand anderen um Rat bitten musste, aber diese Hexenzirkel waren die grösste Herausforderung, vor der sie je gestanden waren.
"Ihr müsst die Hexen kennen, besser als sie sich selbst. Ihr müsst verstehen, wie sie vorgehen, warum sie das tun und was ihr Stärken und Schwächen sind. Ein kleiner Tipp: Sie mögen zwar Hexen sein, aber noch sind sie Menschen und haben deren Gefühle..........Emotionen machen verletzlich. Erst wenn ihr alles über sie wisst, was es zu wissen gibt, dürft ihr sie angreifen.?"Sein typischer Mentortonfall war warnend.
"Klar," sagte Phoebe, ihre kalten Augen blitzten amüsiert auf, "bevor wir uns mit den Hexen anlegen, werden wir alles vernichten, was ihnen lieb und teuer ist."
"Seid vorsichtig damit," warnte Balthasar, "Aus Erfahrung weiss ich, dass man damit auch sehr schnell den Zorn von Hexen entfachen kann. Rache ist süss."
"Na ja, gute Hexen haben es aber nicht so mit der süssen Rache, das wissen WIR aus Erfahrung," entgegnete Prue kalt.
"Moment mal," sagte Piper, "Wir könnten sie in Versuchung führen, genau wie Dant...." Noch im selben Atemzug widerlegte sie ihre Aussage, "Nein, dieser Heiratszauber funktioniert nur bei Schwestern."

Plötzlich sahen alle auf. Sie fühlten die näherkommende Quelle. In einem Flammenmeer tauchte sie auf. Alle standen von ihren Plätzen auf.
"Einen schönen Tag wünsche ich euch." Die Stimme der Quelle war laut und grausam. Wie immer kam auch die Triade nicht umhin den Anführer der Unterwelt zu fürchten.
"Meister," sagte Prue überrascht, "was wollt Ihr denn hier, dux?"
"Ich wollte nur nachsehen, ob ihr euch auch versteht."
"Das tun wir, Meister," sagte Piper rasch. Auch wenn sie noch so gerne die Quelle werden wollte, so musste sie zugeben, dass die Kraft des Anführers der Bösen gewaltig war.
Die Kapuze verdeckte ihr Gesicht, deswegen konnte man auch ihre Reaktion auf Pipers Worte nicht erkennen.
"Dann will ich nicht wissen, wie es gewesen wäre, wenn ihr euch nicht ausstehen könntet. Denn so harmonisch kann es ja nichts gewesen sein, wenn Clea so heftig gegen eine Wand geschleudert wird, dass diese nachgibt und Bane von dir eingefroren wird, Piper."
"Woher wisst....." begann Phoebe, doch Reyno unterbrach: "Anfangsschwierigkeiten. Wir mussten zuerst lernen uns gegenseitig zu respektieren."
Die Quelle nickte nur.
Dann wandte sie sich an den Halbdämon, welcher den Kopf senkte, auch wenn er das schon immer gehasst hatte.
"Ich habe einen Auftrag für sich, Balthasar."
Jahrelangem Training hatte Cole es zu verdanken, dass er seine Gesichtszüge kontrollieren konnte, aber innerlich zog ihm alles zusammen. Das hatte er befürchtet.
"Ich bin ganz Ohr," sagte er stattdessen.
"In San Francisco gibt es eine junge Hexe. Ihre Kräfte sind nicht völlig entwickelt, aber sie hat hohes Potential und ihr Wissen in Kräuterkunde ist gross. Ich will, dass du sie tötest, damit sie nicht mit den Feinden der Triade in Kontakt treten kann."
"Eine junge Hexe?" fragte Cole ungläubig. In Wahrheit war er dankbar dafür, denn vielleicht konnte er sich noch mal rausstehlen, "Ihr wollt, dass ich eine Hexe töte, deren Kräfte noch nicht einmal voll entwickelt sind?" Er liess ein Schnauben hören, "kaum ist man auf der Flucht gewesen schon bekommt man Aufträge, die unter dem eigentlichen Niveau sind."
"Vorsicht, Balthasar," zischte die Quelle und ihre Stimme wurde sehr bedrohlich, "ich habe dir verziehen, weil du nun einmal einer der Besten bis, aber das heisst nicht, dass alles vom Tisch ist. Ausserdem ist in der selben Stadt der zusammengeschlossene Zirkel von ignua-terraer-spiritus und ten-chi-yon, also denke ich, dass es deinem Niveau gerecht ist." Beim Wort Niveau war der spöttische Unterton unüberhörbar.
"Wahrscheinlich werden wir jedoch seine Hilfe brauchen," erklärte Prue, "Im direkten Kampf gegen die beiden Zirkel, welche Ihr eben genannt habt. Da wäre es sehr unklug, ausgerechnet ihn in diese Stadt zu schicken." Phoebe sah sie eiskalt und wütend an, sagte aber nichts.
"Das stimmt wohl," gab die Quelle zu, "Ich werde Sykes schicken."
Cole lächelte grimmig: "Darüber wird er sich sicher freuen."
Die Quelle brachte ihn mit einem Blick zu Schweigen.
"Sykes hat sich in den letzten paar Monaten, seit deinem Verschwinden, sehr bezahlt gemacht. Du dagegen hast dir einen Fehler nach dem anderen erlaubt. Du kannst wirklich nicht froh sein, wenn er nicht bald deine Stellung in der Hierarchie einnimmt."
Balthasar merkte die Drohung der Quelle, er wusste, dass ein falsches Wort sein Leben kosten könnte, aber schon immer war er zu stolz gewesen, als dass er so eine Bemerkung einfach so hinnahm.
"Wenn Ihr dieser Meinung seid, könnt ihr ruhig einmal den kleinen Speichellecker zu mir schicken, dann werdet Ihr sehen, wer von uns beiden der Bessere ist," Coles Stimme war kalt mit einem arroganten Unterton.
Diesen Tonfall liess Phoebe fast ihre Geduld verlieren.
Die Stimme der Quelle wurde nun laut und drohend: "Es geht mir im Moment nicht darum, wer von euch beiden mächtiger ist, sondern bei wem ich mir sicher sein kann, dass er mir nicht in den Rücken fällt und da hat Sykes eindeutig mehr gepunktet als du."
Balthasar beliess es dabei. Er war nicht so töricht und forderte das noch hinaus.
Dann sah der Anführer der Unterwelt zur Triade. Nun wurde seine Stimme etwas leiser und sanfter. Er mochte seine drei loyalen Schönheiten und er zeigte immer wieder gerne, wer zu seinen Lieblingen gehörte.
"Braucht ihr drei noch etwas Bestimmtes?"
"Nein, aber danke, Meister. Alles, was wir noch brauchen könnten ist in der Bruderschaft und unserer Macht vorhanden."
"Gut!"

"Ich gehe davon aus," die Quelle wandte sich ganz geschäftlich an den Anführer der Bruderschaft, "dass die Bruderschaft unsere Triade noch immer mit allen Mitteln unterstützt, auch wenn es zu Disziplinarschwierigkeiten zu beiden Seiten kam."
"Darauf könnt Ihr Euch verlassen."
"Gut, denn ich werde kein zweites Mal wegen Banalitäten hierher kommen. Wegen der Sydneyschaltstelle reden wir nachher noch. Ich bin in meinen Gemächern."
Reyno verneigte sich: "Ihr werdet ganz bestimmt nicht mehr herkommen müssen und ja, ich werde da sein."
Ohne weitere Kommentare oder einem Abschiedsgruss verschwand die Quelle auf die gleiche Weise, wie sie erschienen war.
Ein feiner Geruch von Rauch und Schwefel lag im Vorstandszimmer, welcher jedoch schnell wieder verschwand.

Kaum war die Quelle verschwunden, sah Reyno seinen Schüler an und stand auf. Ein spöttisches Lächeln war in seinem Gesicht: "Was war denn mit dir los? Normalerweise wärst du jetzt der Quelle noch einmal über den Mund gefahren."
"Ich bin erfahrender als vor 50 Jahren. Du warst ja derjenige, welcher mir sagte , dass ich auf solche Andeutungen nicht reagieren soll," grinste Cole wissend und erhob sich ebenfalls.
"Ich kann mich aber nicht daran erinnern, dass du auf diesen Rat je gehört hättest." Reyno lächelte nicht mehr, sein Blick war ernst und durchdringend, auch Coles Grinsen verschwand ziemlich schnell.
"Meine Flucht hat mich Geduld gelernt."
"Wenn du meinst."
Einen Moment sahen sich die beiden kalt an, längst hatten sie vergessen, dass die Triade mit ihnen in einem Raum war.
Stille breitete sich aus.
Es war Piper, welche sie brach: "Nun, wir sollten dann auch gehen und planen, wie wir vorgehen sollen." Sie kommentierte den kleinen Streit nicht, da er sie nicht interessierte. Was kümmerte es sie, wenn der Anführer der Bruderschaft und ein Mitglied ebendieser Meinungsverschiedenheiten hatten.
Prue bestätigte mit einem Nicken: "Du hast recht," sie blickte zu Reyno, welche es aber nicht erwiderte, noch immer sahen seine Augen in die des Halbdämons, "Wir würden gerne alle privaten und beruflichen Informationen über die Hexen. Kann uns die Bruderschaft das beschaffen?"
"Das haben wir längst. Balthasar wird euch die Akten geben."
"Gut," sagte Piper, "dann werden wir gehen. Bis später, Reyno."
Phoebe stand wortlos, aber mit einem angedeuteten, triumphierenden Lächeln auf, die Spannung zwischen den zwei Dämonen amüsierten sie.
Sie stellte sich neben ihre Schwestern, welche sich zur Tür bewegt hatten.
"Ja," sagte Prue, "wir sehen uns."
"Es war mir ein Vergnügen, ladies," sagte Reyno und unterbrach den Blickkontakt zu Balthasar. Denn er hasste Unhöflichkeit und wenn er sich von der Triade verabschiedet hätte, ohne denen ins Gesicht zu sehen, dann wäre das eine Form der Unhöflichkeit gewesen.
Er verneigte sich galant, dann schimmerte er weg.

Einen Moment war der Halbdämon schweigsam, dann sagte er: "Kommt! Ich zeige es euch."
Phoebe konnte eine spöttische Bemerkung nicht unterdrücken: "Hat der kleine, unschuldige Cole etwa Probleme mit seinem Daddy," dann musste sie leise lachen, "oh nein, der ist ja schon lange tot, ermordet von der eigenen Mutter. Ts, ts, ts!"
Coles Gesichtszüge entgleisten, seine Augen wurden so kalt, dass selbst Phoebe nicht mehr wohl dabei war. Er atmete tief ein und kontrollierte sich wieder, wobei innerlich sein Herz brach; der Kommentar war so kalt und herzlos, so gar nicht jene Phoebe, in welche er sich verliebt hatte. Er fragte sich, ob denn überhaupt noch ein Teil von der menschlichen Phoebe da war und er bezweifelte es.
 
Der neue Teil deiner Geschichte gefällt mir wieder mal total gut.

Er ist wie immer gut geschrieben und langsam aber sicher wird es immer spannender, weil wohl langsam mal was passieren muss in der ganzen Angelegenheit ;)

Von daher freu ich mich schon auf die Fortsetzung.
 
Ich kann Elenia nur zu stimmen!!!

Ich habe wirklich lange und geduldig gewartet. Du schaffst es wirklich mir jede Geduld zu rauben. Ich hatte schon Angst, dass du uns, deine Leser, vergessen hättest.

Bitte, schreib schnell weiter und lass uns nicht mehr soooo lange warten!! ;)
 
Hab gerade nach einer Geschichte gesucht so zum Lesen für zwischendurch und dann bin ich auf deine gestoßen. Aber ich konnte die nicht einfach mal kurz lesen. Die Geschichte ist total spannend und ich komme mir immer so vor als wenn ich ein unsichtbarer Zuschauer bin. Schreib bitte schnell weiter!!!!!! :zustimmen Ich möchte mehr davon!!!!
 
"Es gibt Wesen, die ich wegen eines solchen Kommentars getötet habe, Phoebe, und wärst du nicht ein Teil der Triade, dann hättest du jetzt ernsthafte Probleme kriegen können."
Er ging an ihr vorbei und zu einem Schreibtisch, auf dem ein Computer stand, ausserdem noch ein Stapel mit Akten und ein schmaler Behälter, in dem ein paar Stifte waren.
Phoebes Blick war noch immer kalt und Wut durchfuhr sie, erneut wollte sie etwas sagen, als Prue sie an der Schulter packte.
"Nein," flüsterte die Älteste, "Nicht! Wir sollten keinen Kämpfer wie ihn herausfordern."
Die Grausamen Drei bewegten sich im Gleichschritt auf den Schreibtisch zu; ihre Bewegungen waren anmutig und verführerisch.
Cole nahm vier Aktenmappen hervor, jede gefüllt und gab sie Prue, welche ihm am nächsten stand.
"Das ist alles, was wir über die Mitglieder des japanischen Zirkels wissen; zu jeder eine Biografie, ein Bild oder mehrere, Angaben über Hobbys und ähnliches, Ängste und Familienmitglieder." Er nahm noch eine Mappe, sah sie kurz an, dann legte er sie weg mit den Worten: "Eine Beschreibung ihrer Fähigkeiten werdet ihr nicht brauchen, das kann euch das Buch der Schatten erklären, wenn ihr danach sucht." Während er sprach, sah er noch eine sechste Mappe: "Hier eine Beschreibung über den Zirkel an sich. Wann er entstanden ist und inwiefern sie dem Bösen schon das Leben schwer gemacht hatten."
Prue nahm auch letztere. Sie hörte den Halbdämon murmeln: "Wo sind denn nur die anderen Akten......."
Er sah auf.
"Antonio," dieses Mitglied der Bruderschaft war normalerweise in Italien stationiert, und hatte noch immer Mühe mit Englisch. Er war so etwas wie ein Aktenträger der Bruderschaft, aber da er sehr zuverlässig war und bereits seit 10 Jahren ein Mitglied des Dorns war, wurde er geschätzt , "Dove sono i atti delle streghe?" (Anmerkung von mir: Falls das grammatikalisch und/oder von der Rechtschreibung her, falsch sein sollte, bin ich für jede Verbesserung dankbar)
Man konnte fast keinen Dialekt in Coles Italienisch wahrnehmen, nur das 'R' rollte ein wenig.
"Qui, Belthazore!" rief der Dämon und deutete auf seinen Schreibtisch.
"Bene," antwortete der Halbdämon, ging zu Antonio, welcher ein großer und sehr schlanker Mann mit südländischem Aussehen war. Dann nahm Cole die Akten über den Zirkel Elementa und bedankte sich mit einem 'Grazie!' beim Dämon.
Während er wieder zurück zu den Grausamen Drei ging, setzte er seine Erläuterungen fort: "Hier das Gleiche, einfach über den Zirkel ignua-terraer-spiritus. Wir haben allerdings noch kein gutes Foto von Camira finden können, unsere Ermittlungen werden dort fortgeführt."
Piper konnte nur über diese Worte lachen: "Kein Wunder, dass wir dir die ganze Staatsanwaltgeschichte geglaubt haben, du redest nämlich wie einer."
Ihr Witz wurde von niemandem wirklich registriert und so erstarb ihr Lachen auch recht schnell.
"So," fragte Cole, "sonst noch irgendwelche Fragen?"
Seiner Stimme war anzuhören, dass es das Beste war, wenn sie keine mehr stellen würden.
"Ich nicht," sagte Piper leicht stirnrunzelnd, Coles plötzliche Feindseligkeit gefiel ihr nicht, auch wenn sie diese verstehen konnte. Phoebes Kommentar war wirklich unangemessen gewesen.
'Wenn man zu der langweiligen Gruppe der Guten gehört!' wies sie sich selbst zurecht.
"Ich auch nicht," sagte die Älteste und wandte sich an ihre jüngste Schwester, "du, Phoebe?"
"Nein, ich bin froh, wenn wir endlich wieder von hier verschwinden können. Die Typen hier verstehen keinen Spass." Den letzten Satz hatte sie absichtlich lauter ausgesprochen, damit nicht nur Balthasar ihn hörte.
Bane, welcher sich nur wenige Meter von der Triade entfernt befand, wollte den Mund aufmachen, wurde aber durch einen Blick von Wornak gestoppt.
Dieser setzte sich allerdings gleichzeitig in Bewegung und stellte sich neben Balthasar hin:
"Balthasar hat schon recht," erklärte er kalt, "ihr solltet gehen!" Die wütend gewordene Prue liess die Akten in ihren Armen mit einer Fingerbewegung verschwinden.
"Sei vorsichtig, Wornak! Vergiss nicht, mit wem du sprichst!" zischte Piper, auch sie fühlte Wut in sich aufsteigen.
"Was glaubt ihr eigentlich, wer Ihr seid?" Wornaks Stimme zitterte vor unterdrückter Wut.
Doch Cole, welcher nun wirklich die Geduld verloren hatte, beendete den aufkeimenden Streit mit leiser, scharfer Stimme: "Schluss jetzt! Ich habe genug von den ständigen Streitereien und drohenden Andeutungen! Wir haben keine andere Wahl, als dass wir zusammen arbeiten, ob es uns nun gefällt oder nicht!"
Er wandte sich an die Triade: "Falls ihr die Hilfe eines Kämpfers braucht, ruft mich, aber geht jetzt! Für heute ist es genug!"
Er drehte sich um und schimmerte weg.
Es überraschte die Grausamen Drei nicht wirklich, aber sie hätten trotzdem nicht gedacht, dass selbst Wornak nichts mehr sagte.
Ohne Abschiedsgruss und mit feindlichen Blicken blinzelten die drei schwarzen Hexen gleichzeitig weg.

Wie zu erwarten war, liess Bane seiner Wut freien Lauf:
"Diese verfluchten, kleinen Hexen! Die glauben doch tatsächlich, dass sie sich alles erlauben können!"
Auf seinen Kommentar hin, folgte zustimmendes Murmeln.
"Ich kann nicht verstehen, weswegen Balthasar zugestimmt hat, ihnen als Kämpfer behilflich zu sein!"
"Hör auf!" zischte Wornak, "Für heute ist es genug!"
 
Endlich ein neuer Teil. Wie lange habe ich gewartet...

Wie immer ist dieser Teil spannend und die Sapnnung zwischen den Hexen und der Bruderschaft wird immer deutlicher.

Also schreib bald weiter. Ich freu mich schon auf den nächsten Teil!!!
 
Also ich kann mich zuerst mal natürlich nur Cassandras Worten anschließenk, die eigentlich schon mal alles wichtige gesagt hat.

Ich möchte noch hinzufügen, dass mir dein Schreibstil wie immer sehr gefällt und ich jetzt schon mal gespannt bin, wies weitergeht... denn jetzt wirds ja wohl interessant ;)
 
Halliwell-Manor, eine Stunde später

"Okay, das war's," sagte Leo und klatschte in die Hände.
Jasmin verneigte sich erschöpft vor Kokoro, welche es erwiderte.
Die gerade auf die Matten geworfene Pau-Ling liess sich von Tao-Shin hochziehen, auch sie waren müde.
Über eine Stunde hatten sie mit voller Härte trainiert: Meistens waren es Trainingskämpfe gewesen, welche die Techniken mehrerer Kampfsportarten beinhaltete und nur selten hatten sie sich auf eine Kampfsportart konzentriert.
Leo lobte sie mit den Worten: "Ihr wart echt toll, wie immer! Beim nächsten Training werden wir einzelne Kampfkünste durchnehmen.
Tao-Shin? Ich wäre sehr froh, wenn du dann die anderen fünf ein wenig unterrichten würdest. Sie sind ebenfalls gut, aber euer Niveau haben sie noch nicht. Bist du einverstanden?"
"Sicher werde ich das machen. Es ist mir eine Ehre," antwortete die Gefragte.

Der Elementa-Zirkel hat sich währenddessen in der Küche mit der Hexenkunst beschäftigt; Schutzzauber und -Amulette, Zaubertränke und ihre Fähigkeiten. Auf dem Küchentisch befanden sich ein Krug, neun Kerzen - drei weisse, drei blaue und drei hellgelbe - ausserdem waren da noch viele Kräuter. Auf dem Herd wurde heisses Wasser für einen Zaubertrank aufgekocht, dessen Zutaten sich neben dem Kochherd, fein säuberlich sortiert, befanden.
Gerade waren sie dabei ihre Fähigkeiten zu trainieren. Elena war die erste.
Vor ihr stand ein mittelgrosser, geschlossener Tonkrug gefüllt mit Wasser. Ihre Übung bestand darin das Wasser in Eis zu verwandeln.
Sie verfiel in tiefe Konzentration und flüsterte leise ihren Zauber:

"aqua, Wasser, reinigende Nässe,
kalt kannst du sein oder erhitzt,
mächtige Beschützer hast du, wie Poseidon, Hapi und Neptun,
für die Bewohner der Wüste ein Heiligtum,
ruhig kannst du sein, oder wild,
heiss oder kalt,
sei nun erstarrt."

Der Zauber wirkte sofort nachdem das letzte Wort gesprochen wurde.
Das Wasser gefror und dehnte sich aus, der Krug zersplitterte. Auch der Eisblock zerbrach in zwei Teile.
"Gut," sagte Sarah lächelnd. Sie hob ihre Hand über den Krug und schloss die Augen, leise summte sie eine Melodie. Es war eine fröhliche Melodie, rhythmisch und warm. Die Teile des Kruges begannen sich in einem Wirbel zu drehen und setzten sich wieder zusammen.
"Erhitze nun das Wasser," bat Christina freundlich.
Elena hob beide Hände, ihre Handflächen zeigten nach oben, gleichzeitig atmete sie aus und schloss die Augen. Hierfür brauchte sie keine Worte. Das Erhitzen fiel ihr leichter als das Abkühlen. Das Eis schmolz und verdampfte. Eine spürbare Hitze und leichte Feuchtigkeit verteilte sich in der Küche.
"Christina, am besten machst du jetzt weiter," sagte Katharina.
Die Herrin der Luft schloss die Augen. Vor ihrem inneren Auge sah sie einen Adler, ihr Schutztier, der durch die Lüfte segelte.....Die völlige Freiheit nahm von ihr Besitz, sie fühlte sich unglaublich leicht, alle Sorgen wurden vom Wind fortgetragen. Tatsächlich aber blieb Christina die längst Zeit fest auf dem Boden, so hob auch sie beide Hände und ein Windstoss umwehte ihre Freundinnen, welche wussten, dass er sich noch verstärken konnte.
Doch stattdessen wurde der Windstoss schwächer und Christina öffnete wieder die Augen.
Ihr Blick verweilte auf der Herrin des Feuers, welche sofort weitermachte. Sie hob eine Hand und zündete eine weisse Kerze auf dem Tisch mit Hilfe von Gedankenkraft an, das Gleiche machte sie mit einer blauen und einer hellgelben. Dann liess sie die Flamme der weissen grösser werden, womit sie dann auch die zweite und dritte weisse Kerze anzünden liess. Gleichzeitig liess sie die blaue Kerze erlöschen. Dabei flackerte die hellgelbe Kerze gefährlich, welche aber bei dieser schweren Übung nicht erlöschen durfte. Katharina bemerkte das Flackern der Kerze und konzentrierte sich fester auf diese. Dann liess sie die Flamme jener Kerze auf die zweite und dritte derselben Farbe greifen. Schliesslich entzündete sie die blauen Kerzen mit einer Handbewegung.
"Sehr gut," kommentierte Camira leise lobend, "Sei aber vorsichtig mit der hellgelben Kerze, sie darf nicht erlöschen."
"Ja, ich gebe mir Mühe."

Nun öffnete sich die Küchentüre und die japanischen Hexen zusammen mit Leo traten ein.
"Na, wie weit seid ihr?" fragte der Wächter des Lichts freundlich.
"Wir trainieren im Moment unsere Fähigkeiten, was die Elemente betrifft."
"Okay, gut! Wer von euch hat heute noch nicht trainiert?"
"Camira und ich," antwortete die Herrin des Elements Erde.
"Dürfen wir zusehen?" fragte Jasmin freundlich, und Sarah nickte.
"Was kannst du denn so?" fragte Pau-Ling.
Es bedurfte keinerlei Worte. Sarah summte erneut eine Melodie. Diesmal war der Klang schärfer und vor allem lauter. Und die Erde zu ihren Füssen begann zu beben. Nur Sarah war vom Beben nicht betroffen. Auch die kampferfahrenen Hexen des ten-chi-yon- Zirkels hatten Mühe mit dem Gleichgewicht.
Camira sah ihre Freundin bittend an, welche sofort verstand und ihre Hände einsetzte. Von diesem Moment an wurden nur noch jene Orte bewegt, auf die sich Sarah konzentrierte, aber noch immer summte sie ihre Melodie.
Als sie verstummte und ihre Hände senkte, verebbte auch das Beben der Erde.
Die japanischen Hexen klatschten völlig überrascht.
"Das war fantastisch. Mein Kompliment," Selten hatte die gefasste Kokoro einen solchen Gefühlsausbruch, aber diese Vorstellung war atemberaubend gewesen.
"Vielen Dank, das bedeutet mir viel," antwortete die Herrin der Erde wahrheitsgemäss. Denn sie wusste, was für eine Gabe die japanische Hexe hatte und sie damit zweifellos auch ein wenig unnahbar war.
"Und du Camira, was wirst du machen?" fragte Leo und sah sie an.
Doch diese sah ihn nur an und antwortete nicht. Ihre grünen Augen sahen in die des Wächters.
"Camira, ist alles in Ordnung?" fragte Leo sehr besorgt.
Christina und Elena sahen sofort zu ihrer Freundin.
"Camira?" In ihren Augen war tiefe Besorgnis zu erkennen.
Dann antwortete jene lächelnd: "Ja, ich wollte nur herausfinden, ob ihr den Unterschied einer Illusion und mir unterscheiden würdet."
Dann begann sie zu verschwimmen. Alle blinzelten, auch der Elementa-Zirkel, wobei sich diese langsam daran hätten gewöhnen sollen. Doch Camira gebrauchte diese noch recht jungen Fähigkeiten höchst selten, so dass es auch für sie immer eine Überraschung war.
Die echte Camira befand sich auf der anderen Seite der Küche und sie sah einen Moment sehr selbstbewusst aus, doch als alle sie überrascht ansahen, lächelte sie warm und vorsichtig.
Niemand sagte ein Wort dazu, bis Katharina anfing zu klatschen und alle anderen mit ihr, abgesehen von Jasmin, welche alarmiert und auch angestrengt aussah. Ihre japanischen Freundinnen wussten, dass sehr Böses sich auf den Weg hierher befand..
"Seid leise, da kommt etwas."
Sofort waren alle in Kampfstellung.
Phoebe erschien als Erste in der Küche:
"Eigentlich wollten wir ja planen, wie wir vorgehen sollen. Aber nachdem wir fast eine ganze Stunde lang in den Akten herumgeblättert haben, kamen wir auf einen anderen Entschluss: Es ist nun einmal sehr viel witziger einfach anzugreifen."
Piper und Prue erschienen an ihrer Seite.
"Hey," sagte Piper wütend, "das ist meine Küche!"
Leo war völlig verdattert und war damit nicht der einzige, denn keine Hexe hatte erwartet, dass die Triade so angreifen würden.
"Piper," stiess er nur leise hervor, er kam einen Schritt auf sie zu. Seine Stimme klang überrascht und auch flehend.
Die Angesprochene wurde nur wütend, als sie diesen lächerlich schwachen Ton in der Stimme ihres Ex-Freundes entdeckte. Sie sah ihre Schwestern an, wobei Prue nickte und reagierte. Sie ging auf den Wächter des Lichts zu und lächelte ihn grausam an. Ihre Stimme klang sanft: "Süsse Träume!"
Sie schlug ihm mit dem Ellenbogen in die Brust, worauf der Angegriffene fast zusammenklappte. Dann warf sie ihn gegen das Fenster, welches zerbarst. Leo blieb bewusstlos draussen liegen.
Nun erwachten die Hexen aus ihrer Erstarrung.
Der Elementa-Zirkel sammelte seine Kräfte. Katharina reagierte als erste. Sie hob beide Hände und rief: "Feuer, ich bitte dich darum uns zu schützen." Eine ähnliche Feuerwand, welche sich zuvor um Cole herum gebildet hatte, stieg zwischen den Grausamen Drei und den guten Hexen auf. Rote Flammen züngelten gefährlich der Triade entgegen, doch Phoebe lächelte nur: "Also, bitte! Wenn das alles ist, was ihr drauf habt."
Sie hob ihre Hand und die Feuerwand schwächte ab. Katharina, welche versuchte den Wall zu halten, keuchte vor Anstrengung, ihre Arme zitterten.
Camira sah es und legte ihrer Freundin eine Hand auf die Schulter : "Es ist okay! Hier dürfen wir nicht Feuer mit Feuer bekämpfen." Die Herrin des Feuers senkte verstehend ihre Hände.
Unterdessen hatte sich der ten-chi-yon Zirkel sammeln können und sprach einen alten, japanischen Schutzzauber, welcher sich unsichtbar um die Triade legte.
 
Von der Sprache irritiert, sahen sich die drei Schwestern an. Gleichzeitig hoben sie ihre Hände und der telekinetische Zauber, zwar vom mächtigen Schutzzauber geschwächt, aber dennoch wirkungsvoll, schleuderte den vierköpfigen Zirkels auseinander. Kokoro wurde mit dem Kopf gegen den Wasserhahn geschleudert und sackte bewusstlos zusammen, auch Tao-Shin lag leblos auf dem Boden.
Doch die Triade triumphierte einen Moment zu lange. Der Elementa-Zirkel setzten zu ihrem Schlag an. Zuerst liess Sarah durch ihre Melodien die Erde beben, wobei die Grausamen Drei Mühe hatten das Gleichgewicht zu halten. Dann kam Christina zum Zug und schaffte es, mit Hilfe des Windes, Piper, Phoebe und Prue nach hinten zu schleudern.
"Das genügt!" schrie Phoebe und hob ihre Hand. Elena hob ihrerseits die Hand und liess das heisse Wasser aus der Pfanne, die sich auf dem Herd befand, durch die Luft schleudern. Phoebe konnte nur noch verteidigen, ihren Angriff konnte sie vergessen, das Wasser verdampfte direkt vor ihr. Sie konnte die Hitze und Feuchtigkeit spüren.
Prue rief ihren Schwestern in Gedanken zu: 'Los, gehen wir. Wir können es später noch mal versuchen.' Ihre Schwestern nickten.
Piper lächelte: "Wir sehen uns."
Dann blinzelten sie weg.
Camira ging sofort zum Fenster und sah zu Leo, der sich ächzend aufrichtete.
"Ist jemand verletzt," fragte er erschöpft, doch die junge Hexe erkannte auch die versteckte Trauer in seinen Augen.
"Kokoro und Tao-Shin, sie sind bewusstlos."
Der Wächter des Lichts orbte sich sofort in die Küche, natürlich nachdem er sichergestellt hatte, dass ihn niemand beobachtete.
Er heilte die beiden, welche sofort aufwachten.
"Haben wir es geschafft?" fragte Tao-Shin leise.
"Die Grausamen Drei leben noch, aber wir haben ihnen eine Lektion erteilt. Sie werden uns nicht mehr unterschätzen," sagte Katharina.
 
Super schöne neue Fortsetzung!

Ich finde vor allem die Konfrontation der beiden Mächte sehr gelungen und auch überhaupt die Kräfte der beiden Zirkel!

Mach schnell weiter so ;)
 
Na endlich klappt es wieder mit meinem PC!
Ich muss sagen, Petty, dass dir diese Fortsetzung sehr gut gelungen ist. Ich kann mich Elenia nur anschließen.
 
In den Gemächern der Triade

"Verdammt noch mal!" schrie Piper ausser sich, sobald sie in ihren Gemächern aufgetaucht waren. Sie befanden sich in so einer Art Aufenthaltsraum, wo sich auch das Buch der Schatten befand. Der Raum war ausgestattet mit einem runden Tisch aus Mahagoni, drei Stühlen, die um den Tisch standen, das Buch der Schatten befand sich, durch Zauber gut geschützt, auf einem Podium zwei neben dem Tisch. An einer Wand war noch ein gewaltiger Vorrat an Kräutern und Zauberutensilien, die sich in einem Kasten mit Glastüren befanden, dazu war daneben eine Kiste, in der sich schwarze Kerzen und ähnliches befanden.
Auch Prue war wütend: "Diese verfluchten Hexen sind verdammt mächtig!" Sie hob wütend ihre Hand liess die Truhe explodieren. Mit einer Handbewegung wird ihr Schaden wieder behoben.
Phoebe ging es nicht anders als ihren Schwestern, sie hatten sie unterschätzt und zwar ganz erheblich: Denn, während die einen sich sammelten griffen die anderen an. Eine perfekte Waffe, Verteidigung und Angriff war gleichzeitig möglich.
"Lassen wir das!" zischte die Jüngste kalt.
Ihre Schwestern sahen sie an, während sie weitersprach: "Was haben wir aus diesem Desaster gelernt? Wir dürfen sie nicht als kleine Hexen einstufen. Diese Mädchen haben Macht."
Prue hatte sich wieder beruhigt und nickte zustimmend. Der schwache Geruch von Schwefel drang ihr in die Nase. Die schwarze Hexe setzte sich auf einen der Stühle und ihre jüngste Schwester tat es ihr nach, nur Piper blieb stehen, doch auch sie schien sich langsam beruhigt zu haben.
"Ich weiss, was du meinst. Sie arbeiten sehr gut zusammen, dafür, dass sie sich noch nicht lange kennen."
"Ich bin mir da nicht so sicher," erwiderte Piper und setzte sich ebenfalls, "Sie schienen mir sehr getrennt."
"Schon, aber das war taktisch sehr überlegt: Wenn der eine Zirkel angriff, bereiteten sich die anderen Hexen vor und umgekehrt. Vor unserem nächsten Angriff müssen wir uns gut überlegen, wie wir angreifen wollen: Der Überraschungseffekt war zwar auf unserer Seite, aber der hielt nicht für lange Zeit."
Mit einer Handbewegung liess Piper die Akten über die Hexen erscheinen. Ein Foto von Christina fiel raus. Phoebe betrachtete die weissblonden Haare der Hexe und auch ihre blauen Augen.
"Verdammt hübsch, die Kleine!" sagte auch Piper, nicht ohne Neid.
"Ja, es ist schon fast eine Schande, dass diese Haare bald von Blut getränkt sein werden," bestätigte Prue kalt lächelnd.
"Wenigstens haben wir ein gutes Foto von jener Hexe des Elementa-Zirkels mit den mentalen Fähigkeiten."
"Was meinst du damit, Phoebe? Wir haben sie doch nur kurz......" Doch dann hielt sie inne, "Oh, klar. Mach diesen Trick."
Da Phoebe in die Zukunft und in die Vergangenheit sehen konnte, eine Fähigkeit, die sie auch durch den Wechsel von gut zu böse nicht verloren hatte, schaffte sie es, Bilder in ihrem Kopf, auf ein Blatt oder ähnliches zu übertragen. Bei zukünftigen Visionen war das Bild oft verschwommen, bei einem Blick in die Vergangenheit entstand nicht selten ein aussergewöhnlich scharfes Bild.
'Vielen Dank, Danta!' dachte die jüngste der Grausamen Drei. Dantalian hatte ihr das beigebracht. Trotzdem verspürte Phoebe keinerlei Reue, wenn sie daran dachte, dass 'Danta,' wie sie diese oft spöttisch nannten, von ihnen getötet wurde.

Prue legte ihr ein weisses Blatt auf den Tisch.
Phoebe setzte sich gerade auf den Stuhl und schloss die Augen. In Gedanken liess sie die Kampfszene Revue passieren, bis ihr das Bild klar vor Augen war, welches sie haben wollte: Camira, die Katharina gerade ihre Hand von der Schulter nahm. Phoebe hatte das gesehen, gleich nachdem die Feuerwand entgültig gebrochen war.
Nun hob sie ihre rechte Hand und hob sie über das Blatt, und murmelte leise Worte, und langsam entstand vor den Augen der beiden anderen Schwester ein Bild von Camira, gestochen scharf und klar.
Dann öffnete Phoebe wieder ihre Augen und sah auf das Bild: "Gut, was?"
"Perfekt," sagte Piper lächelnd, "das müssen wir Co....Balthasar oder irgendeinem anderen Mitglied der Bruderschaft zeigen. Damit haben wir ihnen den Mund gestopft."
"Nein," widersprach Prue, "die würden uns höchstens verhöhnen, dass wir es nicht geschafft haben, die beiden Zirkel zu vernichten."
"Hast auch wieder recht," sagte Piper und ihr Groll wegen dem unangepassten Verhalten der Bruderschaft keimte wieder in ihr hoch. "Überhaupt," wechselte sie das Thema, "Ich würde gerne mehr über Reyno herausfinden. Er war uns allen nicht geheuer."
In diesem Moment spürten sie die herannahende Aura eines dämonischen Boten.
"Du darfst erscheinen," gab Prue die Anweisung mit kalter Stimme.
Der Dämon, ein sehr elegant aussehender Dämon in menschlicher Gestalt, erschien mit gesenktem Kopf: "Ich soll Euch, den grössten je gelebten Hexen der Welt, mitteilen, dass man Euch zu einem Treffen des Inneren Kreises einlädt."
Die drei Schwestern sahen nun sehr überrascht aus: "Moment mal," sagte Piper, "Ich dachte, eine Triade darf erst dann an den Konferenzen des Inneren Kreises teilnehmen, wenn sie ein Jahr lang bei den Beratungen der restlichen Anführern der Unterwelt fungiert haben." Es war mehr eine Frage, als eine Antwort.
"Verzeiht, doch ich bin nur der Bote," sagte der Dämon mit gesenktem Kopf, "das müsst ihr unsere alles überragende Quelle fragen."
"Na gut," sagte Piper, "Geh!" Der Dämon verschwand sofort.

Prue sah die beiden jüngeren Hexen an: "Ich bin neugierig. Ihr?"
"Ist das eine Frage," sagte Phoebe fast schon überrascht, "das ist doch mehr als merkwürdig. Ich meine, diese Regeln werden doch ernst genommen, das macht einfach keinen Sinn. Weswegen sollte die Quelle diese Regeln lockern?"
"Am besten wäre, wenn wir hingehen und es herausfinden," schlug die mittlere Halliwell vor. Mit einer Handbewegung liess sie die Zeremonienmäntel wieder erscheinen.
Nachdem sie diese angezogen hatten, verschwanden sie, ohne dass sie sich weiter absprachen, gemeinsam.
Seite an Seite erschienen sie vor zwei Wächtern, die beide nicht unter zwei Meter gross waren und ein magisches Portal bewachten. In der Sekunde, wo die Grausamen Drei erschienen waren, gingen die beiden Wächter in die Knie und senkten die Köpfe.
"Also sind wir hier richtig? Hier findet die Versammlung des Inneren Kreises statt?"
"Ja, Herrin," sagte der Wächter, welcher sich links vom Portal befand zu Phoebe.
Ohne zu zögern ging Piper durch das Portal, Prue folgte ihr, wie auch Phoebe.
Sie erschienen in einem traditionell eingerichteten Raum. Die Jüngste überflog mit einem Blick alle bereits eingetroffenen Mitglieder des Inneren Kreises:

Der ehemalige Kämpfer Maronos,
Karon, der keiner Dämonenart angehörte,
der Anführer der Grimlocks mit dem Namen Salun,
Reyno,
Miranda, die Königin der Voodoohexen.

Es wurde während der ganzen Versammlung gestanden, wie Prue mit einem inneren Stöhnen feststellen musste.
Noch immer hatten sich die ehemaligen Mächtigen Drei nicht von der Stelle bewegt.
"Es ist eine Ehre, unsere gewaltige Triade hier begrüssen zu dürfen," sagte Karon höflich, "Euer Platz befindet sich zur Rechten unseres Herrschers."
Phoebe, Piper und Prue setzten sich gleichzeitig in Bewegung, wobei sich ihre Mäntel unheilvoll bewegten.
"Dürften wir fragen, weswegen man uns hierhin eingeladen hat, Salun?" Piper wandte sich absichtlich an jenen Dämon, den sie schon recht gut kannte.
"Verzeiht, doch das müsst ihr wirklich unseren Meister fragen. Doch soweit ich weiss, hat die Seherin dies vorgeschlagen."
"Die Seherin? Nicht das Orakel?" Phoebes Stimme klang ehrlich überrascht.
"Gleich werden die Antworten kommen," sagte Salun, als sie alle die näherkommende Quelle fühlten. Ausnahmslos alle gingen in die Knie.
'Oh, wie ich das hasse!' dachte Piper und Wut stieg in ihr auf.
 
"Ihr könnt euch aufrichten," befahl die Quelle, als sie erschienen war, wieder versteckte die Kapuze ihr Gesicht. Jeder kam ihrem Befehl nach. Der Anführer der Unterwelt war in einem Flammenmeer erschienen, die Hitze war auch nach dem Auftauchen noch immer spürbar.
"Dürfte ich eine Frage stellen, dux," fragte Maronos.
"Natürlich," sagte die Quelle.
So stellte der ehemalige Kämpfer jene Frage, die allen auf der Zunge lag: "Weswegen durfte unsere zweifellos unglaublich mächtige Triade an dieser Versammlung teilnehmen? Niemand der hier Anwesenden weiss diese Antwort und das will etwas heissen, wenn man bedenkt, dass die Triade selbst hier ist."
"Natürlich, ich habe diese Frage kommen sehen. Nun, dafür brauchen wir noch ein anderes uns wohl bekanntes Gesicht in unserer Mitte," sagte die Quelle.
Phoebe spürte die plötzliche Anwesenheit einer mächtigen Dämonin. Sie kannte diese Aura.......... Die Seherin erschien. Piper fand zwar, dass es sich bei dieser um ein hinterhältiges Miststück handelte, aber sie musste auch zugeben, dass die Ratschläge der uralten Dämonin immer hilfreich waren.
"Seherin," begann die Quelle mit tiefer Stimme zu sprechen, "erkläre dem Inneren Kreis unsere Gedanken."
Die Angesprochen erklärte mit gesenktem Kopf: "Unsere Triade ist in Gefahr. Zwei zusammengeschlossene Hexenzirkel, die beide über unglaubliche Kräfte verfügen, wollen ihren Tod. Sie können die Unterstützung des Inneren Kreises gebrauchen und diese kann nur dann wirklich vollständig ausgeführt werden, wenn die Triade, wenn auch verfrüht, ein Teil des davon wird."
"Moment, wir haben schon die Hilfe der Bruderschaft des Dorns. Wir brauchen nicht noch mehr. Wir sind nicht unfähig," warf Prue erbost ein.
"Das würde ich auch niemals zu denken wagen. Aber die Tatsache, dass sich zwischen der Bruderschaft und der Triade ein gewisses Misstrauen aufgebaut hat, ist nicht sehr hilfreich im Punkt Unterstützung. Ausserdem ist das Wissen des Inneren Kreises nicht nur konzentriert auf jenes der Bruderschaft, womit ich natürlich nicht bekunden will, dass die Bruderschaft nicht genug weiss: Aber wir haben die Meinung eines Kämpfers, eines unabhängigen Dämon, und jene zweier völlig verschiedener Dämonenarten; Dies ist eine gute Mischung."
"Das glaube ich gerne," sagte Prue stirnrunzelnd, "und wir sind uns dieser Ehre durchaus bewusst, dux."
"Wo ist dein 'aber,' Prue," fragte die Quelle sanft.
"Die Bruderschaft und wir, wir hatten nur Anfangsschwierigkeiten......."
Prue unterbrach sich sonst fast nie, aber Phoebe sprach mit ihr in Gedanken: 'Nein, ich will nicht mehr weiter mit dieser verfluchten Bruderschaft zusammenarbeiten. Ich will endlich C....Balthasar loswerden!'
'Wir sollten es uns gut überlegen,' mischte sich nun auch Piper in das Gespräch ein, 'Was ist uns wichtiger: Die vollständige Unterstützung, inklusive kampferprobter Dämonen, der Bruderschaft oder die Teilzeitunterstützung des Inneren Kreises, welche uns höchstens Informationen liefern werden?'
Reyno beobachtete sie während der ganzen telepatisch durchgeführten Diskussion. Da war etwas in seinen Augen, das Piper erschaudern liess. Sie könnte schwören, dass dieser Dämon genau wusste, was in ihr vorging.
"Ist es mir erlaubt zu sprechen, Meister?" fragte Reyno betont höflich, die Quelle nickte.
"Es scheint mir fast so, als ob die Triade sich zwischen dem Inneren Kreis und der Bruderschaft entscheiden müsste, doch dies ist nicht nötig. Das eine schliesst das andere nicht aus."
"Natürlich nicht, Reyno," bestätigte die Seherin lächelnd, "Doch ich glaube, unsere Triade hat das tatsächlich so verstanden."
"Es hätte mich nicht verwundert," sagte Phoebe, "nach unseren Schwierigkeiten mit der Bruderschaft."
Auch die Jüngste hatte einsehen müssen, dass die Hilfe der Bruderschaft nun einmal notwendig war, Piper hatte sie überzeugt.
"Nun," sagte die Quelle, ausnahmsweise war sie einmal sehr diplomatisch, "Wir dachten eigentlich schon, dass sich das eine mit dem anderen ergänzen lässt. Aber wenn ihr glaubt, dass ihr nicht mit der Bruderschaft zusammenarbeiten könnt, dann werdet ihr selbstverständlich nicht dazu gezwungen."
Piper und Prue sahen Phoebe an. Es war ihre Entscheidung, denn sie hatte Probleme mit Cole.
"Nein, wir werden dies kombinieren." Dann fiel ihr ein, dass sie fast die Höflichkeitsfloskeln vergessen hätte: "Ich danke Euch, Meister. Es ist wundervoll, dass Ihr uns frühzeitig einen Platz im Inneren Kreis anbietet."
"Willkommen im Inneren Kreis. Ich muss gehen, die Konferenz ist beendet, aber als Mitglieder des Inneren Kreises dürft ihr jederzeit eine Sitzung einberufen, sie werden per Boten angesagt." Der Anführer der Unterwelt verschwand ohne weitere Worte hinzuzufügen in einem grellen Flammenmeer.
Miranda, eine hochgewachsene Frau, mit schwarzen, zu einem Zopf zusammengebundenen Haaren, lächelte ein für sie typisches, kaltes Lächeln: "Es ist schön, nicht mehr das einzige weibliche Mitglied des Inneren Kreises zu sein."
Mit diesem Lächeln verschwand sie. Auch die Seherin war längst im Schatten verschwunden.
Salun nickte den noch verbliebenen Mitgliedern höflich zu und teleportierte weg. Karon dagegen bewegte sich zu Fuss weg, indem er das magische Tor durchschritt. Zuvor sagte er noch: "Ich habe bei der letzten Triade gedacht, dass sie nicht so schnell ersetzbar wären, doch Ihr habt mich umdenken lassen."
Maronos blieb an Reynos Seite stehen.
Der ehemalige Kämpfer betrachtete die Hexen, er schien abzuschätzen wie mächtig sie wirklich waren.
"Es ist mir ebenfalls eine Ehre, Euch im Inneren Kreis begrüssen zu dürfen," sagte er schliesslich höflich.
Reyno schwieg.
"Ihr....," doch dann liess Piper es, denn Reyno hatte ja gesagt, dass die Höflichkeitsfloskeln unangebracht seien, solange sie zusammenarbeiteten, "du bist der einzige, welcher noch nichts dazu gesagt hat, Reyno."
Der Angesprochene schwieg noch immer. Seine Augen blickten ins Leere.
Die drei Hexen sahen ihn argwöhnisch an.
"Was zum.....?" entfuhr es Phoebe leise.
Schweigen.
"Reyno?" fragte nun auch Maronos. Er kannte den Anführer der Bruderschaft schon sehr lange, aber immer wieder hatte dieser ihn überraschen können und dies hier gehörte eindeutig zu den überraschenden Momenten.
Plötzlich ruhten Reynos Augen auf jenen der Mächtigen Drei: "Ich gratuliere, dass ihr in den Inneren Kreis aufgenommen wurdet. Zweifellos habt ihr es verdient." Diese Worte schien er auch wirklich so zu meinen.
"Was war das vorhin?" fragte Prue noch immer misstrauisch.
Doch der angesprochene Dämon antwortete nicht, stattdessen fragte er die Triade: "Habt ihr jetzt begriffen, dass man die beiden Zirkel nicht einfach so nebenbei töten kann?"
Maronos sah den älteren Dämon nicht minder überrascht an. Allerdings aus einem völlig anderen Grund: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Grausamen Drei den ten-chi-yon und den ignua-terraer-spiritus-Zirkel unterschätzen würden. Dafür kennen sie das Durchhaltevermögen von guten Hexen viel zu gut."
Doch Reynos Blick haftete weiterhin auf der ehemaligen Macht der Drei.
"Ist das so? Ich bin da anderer Meinung, alter Freund."
"Woher weißt du das?" fragte Phoebe mit kalter Stimme.
Doch Reyno lächelte nur: "Ihr habt auch Geheimnisse, eines von meinen ist, wie ich Informationen beschaffe."
Maronos war einen Moment lang völlig sprachlos. Dann wanderte sein Blick von einer Schwester zur anderen: "Ihr habt diese beiden Zirkel einfach angegriffen?"
"Ja, haben wir. Wo ist Euer Problem?"
"Ihr wisst, dass Ihr Euch damit in Lebensgefahr gebracht habt, oder?" Sein Blick bohrte in Pipers, welche diesem standhielt; Stahlblaue Augen trafen auf eiskalte haselnussbraune.
"Wir haben mit diesem Angriff lediglich festgestellt, dass sie mächtig sind, aber keine Sekunde hätten sie uns ganz besiegen können."
"Das war Glück und dank des Überraschungseffektes, der wegen Jasmin auch nicht ganz seine erzielte Wirkung hatte," erwidert Reyno kühl. Er hielt nicht viel von den kindischen Spielchen der Grausamen Drei, welche höchst fahrlässig gehandelt hatten.
"Mag sein, das nächste mal werden wir uns besser vorbereiten," siegessicher lächelte Piper.
"Das will ich hoffen."

Eine unerträgliche Stille breitete sich aus. Niemand sagte ein Wort, der Schwefelgeruch schien sich wie verstärkt zu haben. So kam es Phoebe vor. Jeder Atemzug hallte wieder und hinterliess dann erneut das beklemmende Schweigen.

Dann hörte man ein Geräusch aus Richtung des Portals. Cole betrat den Konferenzraum des Inneren Kreises. Seine Schritte waren fast lautlos, sein Gesicht ernst.
"Wie kommst du hier rein? Das ist nur für Mitglieder des Inneren Kreises, Balthasar," zischte Prue kalt.
Der Halbdämon antwortete nicht, sondern wandte sich zuerst an Maronos und nickte ihm höflich zu, welcher dies erwiderte. Die Grausamen Drei begrüsste er mit einer Verneigung.
"Wir haben Probleme in Houston."
Der Anführer der Bruderschaft sah seinen ehemaligen Schüler überrascht an. Das war das erste Mal, dass Piper bei diesem unnahbaren Dämon eine solche Gefühlsregung gesehen hatte.
"Tatsächlich?"
"Ja, Wornak wird dich weiter aufklären. Es ist ziemlich kompliziert und hat mit einem der sterblichen Verbindungsmännern zu tun."
"Gut, ich kümmere mich darum," er wandte sich dem Rest zu, "Ladies, Maronos, wir werden uns wohl hoffentlich sehr bald wiedersehen." Dann schimmerte er weg.
 
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"Wie geht es dir, Balthasar?" fragte Maronos freundlich.
"Gut, danke und du selbst?"
"Kann mich nicht beklagen." Dann veränderte sich die Sprache in jene der Kämpfer.
Phoebe musste zugeben, dass sie den geheimnisvollen, mächtigen Klang mochte, bei dem kein Laut wie der andere schien. Zu ihrem eigenen Entsetzen merkte sie, dass sie die Sprache wohl auch als gute Hexe gemocht hätte. Sie schien irgendwie jenseits von Gut und Böse zu sein.
"Hey, ich muss gehen! Ich wünsche dir noch einen schönen Tag," brach Balthasar die Unterhaltung ab, stumm machte er eine typisch formelle Bewegung vor den Mächtigen Drei.
Dann verschwammen auch sein Körper und schliesslich war er ganz verschwunden.

Nun, da nur noch die Triade und Maronos im Raum waren, fiel Prue plötzlich wieder ein, was sie einen Dämon hatte fragen wollen und wandte sich an den zweihundertjährigen Dämon:
"Der Anführer der Bruderschaft.....Was hat er für mentale Fähigkeiten?"
"Das wisst Ihr nicht? Er kann sehr vieles, wovon ich wohl noch nicht alles gesehen habe, aber seine mentalen Grundfähigkeiten sind wohl das Gedankenlesen, das Beschwören von Illusionen und..........mentale Bestrafung," er schloss einen kurzen Moment lang die Augen, dann öffnete er sie sofort wieder, "nun ja, natürlich hat er auch noch andere, von denen die meisten mit tiefer Meditation zusammenhängen."
"Was ist das?" fragte Phoebe skeptisch.
"Meditation?" Maronos versuchte vom Thema abzulenken, was der Triade sofort auffiel.
"Nein," antwortete Piper barsch, "Mentale Bestrafung."
"Schmerz," war die knappe Antwort.
"Wie bitte?"
"Unerträglicher Schmerz. Wenn er einmal damit beginnt, wünscht man sich den Tod. Meistens ist es nach ein paar Sekunden wieder vorbei, doch diese Sekunden kommen einem wie die Ewigkeit vor. Alles, was man kann, ist schreien. Niemand weiss, wie Reyno dies macht, nun, vielleicht die Quelle und soweit ich weiss Balthasar, aber nur sein Mentor kann die mentale Bestrafung in ihrer ganzen Macht entfalten lassen."
Maronos hatte gesprochen, wie aus weiter Ferne, sein Blick starrte ins Nichts, als er fertig war, senkte er kurz den Blick: "Besser kann ich es nicht beschreiben."
Piper schluckte innerlich, wenn ein dämonischer Kämpfer wie Maronos..........Sie unterbrach ihren Gedanken.
"Ihr scheint da eigene Erfahrungen gemacht zu haben," bohrte Prue nach.
"Im Jahre 1856 war, wie Ihr vielleicht wisst, Krentos der gefährlichste Gegner der Quelle." Ja, das wussten sie: Krentos war einer der mächtigsten je gelebten Warlocks, er wollte, nachdem er die Quelle getötet hatte, auch den Inneren Kreis vernichten und die restlichen dämonischen Anführer unter sich scharen. Unterdessen erzählte Maronos weiter, "Krentos hatte einen mächtigen Kämpfer der Bruderschaft vernichtet, für welchen man nun einen Ersatz suchte. Ich muss zugeben, ich hatte diesen Posten schon seit längerem im Auge gehabt und bewarb mich. Doch ich war zu spät: Die Quelle hatte schon einen Nachfolger gewählt. Doch Reyno, der bereits seit 32 Jahren der Anführer der Bruderschaft war - ein Amt, welches er von Baltor übernommen hatte - hatte Interesse. Er überredete die Quelle insoweit, dass ich der Bruderschaft hin und wieder Dienste verrichten konnte.
Wir verliessen gleichzeitig die Gemächer des Meisters. Nun, Ihr könnt es Euch vorstellen, ich war enttäuscht und dies merkte Reyno natürlich. Er sagte etwas von wegen, dass es nicht so leicht sei in die Bruderschaft zu kommen, wie man immer glaubt, wobei ich erwiderte, dass ich das Zeug dazu habe.
Krentos erschien. Er wollte Reyno als ersten des Inneren Kreises töten. Ich war so überrascht von dem Angriff, dass ich zu spät reagierte und so überwältigte er mich," man konnte Maronos die Scham ansehen, über das Geschehnis, welches sich vor so vielen Jahren ereignet hatte, "Wie dem auch sei, Reyno liess eine Energiekugel erscheinen, welche, wenn sie mich und Krentos treffen würde, mich töten und Krentos schwer verletzen würde. Ich handelte ohne nachzudenken und griff ihn an, welcher die Attacke ins Leere laufen liess, indem er einen Schritt zur Seite machte. Seine Energiekugel erlöschte. Krentos nutzte seine Chance und griff eigenhändig an. Der Kampf war kurz. Gegen einen Mentor hatte selbst dieser mächtige Warlock keine Aussicht auf Erfolg. Mentoren, müsst Ihr wissen, kennen all unsere Tricks, daher ist es fast unmöglich einen im Zweikampf zu besiegen. Mit Magie, ja, aber nicht im Zweikampf. Dies erfuhr auch Krentos, als er schliesslich von einem ganz bestimmten Mentor besiegt und vernichtet wurde.
Nun, lange Rede, kurzer Sinn:
Reyno wandte sich mir zu und hob die Hand..........," unbewusst fasste er sich mit einer Hand an die Schläfe, "und bestrafte mich mental. "Es gibt nur eine Regel, die du beachten musst, mein junger Freund: Greif mich niemals an!" Das hat er mir gesagt, kurz bevor er den Zauber aufhob. Ich habe es nie vergessen."
Piper sah überrascht aus: "Doch Ihr scheint Euch gut zu verstehen mit ihm."
"Im Laufe der Jahrzehnte haben wir immer wieder zusammengearbeitet und bald lernte ich ihm völlig zu vertrauen. Ich denke, er vertraut mir auch. Ich wurde nie ein Mitglied der Bruderschaft, doch er hat mir vor hundert Jahren vorgeschlagen ein Mitglied des Inneren Kreises zu werden, was, wie Ihr ja wisst, eingetroffen ist."
Die drei schwarzen Hexen sahen sich an. Die Nachricht über Reyno war nicht gerade berauschend, denn wenn ein Dämon wie Maronos mit Respekt vom Anführer der Bruderschaft sprach, dann musste dieser sehr mächtig sein.
Phoebes Augen glitzerten amüsiert, als sie ihre Frage stellte: "Wurde Balthasar auch schon so bestraft?"
Der ehemalige Kämpfer fühlte Wut in sich aufkeimen, diese kleine Hexe hielt die Welt des Bösen für ein Spiel, sie alle hatten nicht den geringsten Respekt vor der Macht, die sie umgab. Dennoch antwortete er: "Ja."
"Das werde ich ihm unter die Nase reiben," flüsterte Phoebe mehr zu sich selbst, doch Maronos Augen blitzten gefährlich: "Wagt es nicht! Es ist niemals klug einen Kämpfer an seine Ausbildung zu erinnern."
Phoebe trat einen Schritt näher und blickte zu ihrem Gegenüber auf, welcher über einen Kopf grösser war als sie. Auf den ersten Blick schienen sie sich ebenbürtig zu sein.
"Drohst du mir, Kämpfer?"
"Ich bin schon lange nicht mehr nur ein Krieger, Herrin. Und ich brauche Euch nicht zu drohen, ich wollte Euch nur warnen." Er wandte sich an alle Drei: "Ich muss Euch nun verlassen, geschätzte Triade. Verzeiht mir. Ich denke, wir werden uns bald wieder sehen." Somit verneigte er sich und schimmerte weg.

"Wir müssen uns vor Reyno und Maronos in Acht nehmen," stellte Prue fest. Ihre Augen funkelten gefährlich.
 
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