Naja so schnell ging es dann doch nicht
Wirklich zufrieden bin ich auch nicht, aber ich hab mein Bestes gegeben
Hätte die Sache mit dem "Sie weicht mir übrigens aus" ( :lol: ) gerne noch etwas weiter vertieft, aber nach mehreren Anläufen konnte ich einfach net mehr *g*
Najaaa mal sehen was ihr von den Teil haltet. Hoffe du kommst da ganz gut weiter Sophie!
Piper lief einen weiteren Schritt zurück. Aber eben nur einen, denn schnell wurde ihr klar, dass sie sowieso nicht mehr fliehen konnte. Sie versuchte Selbstbewusstsein auszustrahlen, hob Brust und Kopf demnach etwas an, wirkte aber eher eingeschüchtert oder verängstigt.
Und das war sie auch. Denn bei einem Angriff der Wölfe würde sie nicht den leisesten Hauch einer Chance haben. Wie auch? Sie waren nun mal deutlich in der Überzahl.
Zielsicher, doch mit wenig Tempo bahnten sie sich ihren Weg zu der schwarzen Wölfin. "Wer bist du?!", raunte eine tiefe, scheinbar äußerst zornige, Stimme. "Und was hast du in unserem Revier verloren?!"
Piper schluckte. Sie war so in ihren Gedanken an Phoebe vertieft gewesen, dass sie noch nicht einmal bemerkt hatte, wie sie Fuß auf fremdes Territorium gesetzt hatte. Schweigend aber trotzdem ehrfürchtig blickte sie dem vermeintlichen Anführer der Wolfsbande in die erzürnten Augen.
"Sprich!!!"
Piper versuchte vergebens dem mächtigen Tatzenhieb des ebenso pechschwarzen Wolfes, wie sie es war, auszuweichen, doch durch ihre Verletzung von Daniel war sie dafür ein klein wenig zu langsam. Einen Moment drohten ihre Knie einzuknicken, dann erlangte Piper ihr Gleichgewicht wieder. Ihre Augen funkelten böse auf.
"So behandelst du also deine Artgenossen ...", hörte Piper sich selbst murmeln. Wieder mal hatte sie für einem Moment nicht aufgepasst und ihrem anderem Ich die Kontrolle überlassen. Ein Fehler, denn der aufgeplusterte Wolf direkt vor ihr zeigte nun seine Zähne.
Bedrohlich fletschte er sie, dann meinte er auf einmal: "So behandle ich verwundete Einzelgänger, die glauben sich auf die Kosten meines Reviers die Wampe vollsaufen zu können!!!"
Ein Peitschenschlag hallte durch die Wälder in der Umgebung. Es folgte ein dumpfer Aufschlag. Unsanft fiel die in einen Werwolf verwandelte Hexe zu Boden, als sich bereits ein brennende Gefühl in Augenhöhe in ihrem Gesicht ausbreitete. Es war Beweis dafür, dass Daniel eben doch nur ein "kleiner" Werwolf war. Denn dieser kleine Tatzenhieb schmerzte zur Zeit mehr, als alle anderen Daniels zuvor.
"Heyyyy!!!"
Piper Magen schien sich zu verkrampfen. Normalerweise war sie in der letzten Zeit immer froh ihre Monster-Schwester zu sehen, doch dieses Mal tauchten Frankenstein-Phoebe und Vampir-Paige in einem denkbar schlechten Zeitpunkt auf.
Gewillt, nicht noch zum Spott der Wölfe zu werden, erhob sich Piper wieder. Noch immer brannte ihr Gesicht; es fühlte sich an wie ein dünnes Seil, das ihr jemand diagonal auf das rechte Auge drückte und sich in ihr Fleisch schnitt. Vorsichtig öffnete sie die Augen, schloss das Rechte jedoch sofort wieder, als sie bemerkte wie Blut in dieses hineinzutropfen drohte.
"Lasst sie in Ruhe ihr wandelnden Flohtüten!!"
Piper sah wie bei der entgültigen Ankunft Phoebes einige Wölfe eingeschüchtert Abstand nahmen. Andere, so auch der Anführer, blieben unbeeindruckt und musterten die Neuankömmlinge kritisch.
"Ach wie süß.", murmelte das Alpha-Tier Piper zu, "Mami und Papi sind gekommen um klein Wolfi zu helfen ...". Piper wäre am liebsten in Grund und Boden versunken, als sie einige Tiere spöttisch grinsen sah. Unfreiwillig senkte sich ihr Kopf, sodass ihr Blut leichter zu Boden tropfen konnte.
"Verschwinde von hier, sonst mache ich Ernst.", sagte er Wolf, plötzlich wieder mit der zornigen Stimme. Als Piper sich nicht gleich rührte, wurde er unwesentlich lauter ... "Jetzt!!!!"
Selbst Phoebe zuckte unter diesem Ton zusammen, doch sie wusste ihre Angst zu verstecken.
Mit noch immer drohendem Blick sah sie dem Wolfsrudel, dass nun, da Piper ihre Unterwürfigkeit deutlich machte, allmählich den Rückzug antrat, nach.
Piper stiegen Wuttränen in die Augen. Wieso hatte sie sich so herumkommandieren lassen? Wieso hatte sie sich nicht gewehrt, wie sonst auch?
Plötzlich kam ihr der Angriff des Wolfes in den Sinn. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie sich nicht nochmal hatte wehren wollen. Sie hatte gesehen was passieren würde, würde sie sich dem Willen des gleichschwarzen Wolfes widersetzen. Und dieses Erlebnis hatte bleibenden Eindruck hinterlassen. Und das nicht nur in Pipers Seele ...
"Was? Ihr seit schon wieder hier?", sein Blick verdeutlichte große Skepsis. Tot waren die Schwestern wohl kaum. Das ginge viel zu schnell ...
Unsicher blickte er auf den Sarg hinter sich. Dracula würde vor Einbruch der Dämmerung nicht heraustreten. Also hatte er die Kontrolle, solange er kein Geräusche eines quietschenden Sarges hören konnte.
Er blickte wieder zu seinen "neuen Kollegen". "Na schön.", murmelte er nachdenklich, "Ihr geht jetzt da raus und kommt nicht wieder, bevor ihr mir die drei Leichen der Hexen servieren könnt! Habt ihr verstanden?!"
Als die Drei seinem Befehl wirklich nachkamen grinste der ehemalige Dörfler frech auf. An das Kommandieren könnte er sich doch glatt gewöhnen ...
Wenig später befanden sich die Schwestern wieder in ihrem Versteck: Der Höhle am Hang.
Unter großem Schweigen nahmen Piper und Phoebe Platz, während Paige etwas in einer Ecke zu suchen schien.
"Was machst du da?", brach Piper, leicht knurrend, da sie immer noch wütend war, das Schweigen. Paige antwortete nicht. Erst als sie das Gesuchte gefunden- und sich zu ihren Schwestern gedreht hatte, öffnete sie wieder ihren Mund. "Das hier.", sagte sie erfreut und hielt eine leicht verdreckte Tasche in die Höhe. Piper konnte mit ihr nichts anfangen, ganz anders als Phoebe, auf deren Gesicht sich Freude ausbreitete. "Und ich hab' mich schon gewundert wo sie abgeblieben ist. Gut, dass du sie aufgehoben hast, wir werden sie wohl noch öfter brauchen."
Pipers Augenbrauen zogen sich unfreiwillig an ihrer Stirn hinauf, doch schnell ließ sie sie wieder fallen. Denn die Wunde des Wolfes schmerzte noch immer beträchtlich. "Was habt ihr vor?", fragte sie, erneut knurrend, als Phoebe sie mit einem, wie sie anscheinend glaubte, vielsagenden Blick ansah. Paige hingegen war mit der Tasche beschäftigt: Sie öffnete sie und holte eine Verbandsrolle heraus. Nun wusste auch Piper was diese Tasche für eine Bedeutung hatte. Noch bevor Phoebe ihr Vorhaben weiter erläutern konnte, redete Piper einfach weiter. "Moment mal.", murmelte sie erst, "Das ist gar nicht nötig - Das ist doch nur ein Kratzer!"
Aus dem Augenwinkel heraus konnte sie Phoebe leicht spöttisch lächeln sehen. Wütend drehte sie ihren Kopf. "Machst du dich etwa lustig über mich?!"
Stille legte sich über die Höhle. Paige hielt einen Moment inne und blickte nur zwischen ihren Halbschwestern hin und her. Piper schien die Zügel schon wieder etwas locker zu halten, ansonsten hätte sie so etwas doch nie gesagt! Oder doch?
Phoebe stellte sich genau dieselbe Frage. War es ihre Schwester oder der Werwolf, der da sprach? "Piper ich lach dich nicht aus.", erklärte sie ruhig, "Ich versteh' nur nicht wieso du deine Schmerzen auf einmal vor uns verstecken willst."
Einen Moment war sich Phoebe nicht sicher, wie Piper reagieren würde. Und genau das deprimierte sie ungemein. Seitdem sie alle zu Monstern mutiert waren konnte sie ihre Schwester einfach nicht mehr abschätzen - und nun kam sich Phoebe immer mehr wie eine schlechte Schwester vor ... noch immer plagten sie Gewissensbisse.
"Vielleicht liegt es daran, dass sie zur Zeit unwichtig sind. Außerdem bin ich jetzt ein Wolf! Diese Wölfe hätten uns gegen Dracula und auch gegen Daniel und Co. helfen können, aber nun denken sie ich wäre ein Waschlappen und könnte mich nur mit eurer Hilfe durchbeißen! Was ist wenn die Drei nochmal angreifen? Ich glaube kaum, dass eine von uns sie jemals töten könnte ... Diese Wölfe hätten sie für uns beschäftigen oder zumindest ablenken können, bis wir wissen wie wir wieder normal werden! Jetzt lassen sie "den kleinen Wolfi" wohl kaum mehr so nahe an sich ran, damit er mit ihnen verhandeln könnte!", wütend über die verkorkste und vielleicht auch letzte Chance diese Wölfe auf ihre Seite zu ziehen schlug sie mit der Pranke auf den sandigen Boden und wirbelte so mächtig viel Sand auf.
"Was willst du mit Wölfen verhandeln? Sie würden uns nicht helfen - du hast doch gesehen wie selbstgefällig sie sind! Wir finden schon noch einen anderen Weg ...", beruhigte Phoebe sie und zog ihre Schwester dann augenblicklich, aber rücksichtsvoll, mit nur einer Hand an sich heran. "Und jetzt zeig' her, das sieht nämlich aus, als täte es verdammt weh."
Schnaubend blieb Piper, die jetzt keine Diskussion beginnen wollte, auf ihrem Gesäß sitzen und ließ sich, widerwillig, die Wunde säubern. Obwohl es mehr oder wenig sinnlos war. Denn Piper spürte bereits, dass der Wolf ihr mit dieser Wunde eine Narbe fürs Leben verpasst hatte.
Sozusagen als Warnung für andere ... "Vorsichtig, das ist ein Schnorrer.", dachte sich Piper ungewollt, wandte die Gedanken aber schnell wieder auf etwas wichtigeres: Wie sollte es jetzt weitergehen? Sie kniff die Augen etwas zusammen, als Phoebe mit einem Tupfer die Wunde am Auge berührte.
Da fiel ihr plötzlich wieder ein, wieso sie überhaupt an den Fluss gegangen war: Weil sie Phoebe ausgewichen war - was sie noch immer tat. Aber warum eigentlich? Aus Angst?
"Wisst ihr ... So langsam beschleicht mich das Gefühl, dass wir ... na ja ... für immer so aussehen werden."
Phoebe stoppte, während Pipers Blick, der nun auf Paige lag, sich lediglich etwas schärfte. "Nicht du auch noch, Paige.", sagte Phoebe, als würde Paige irgendeinen Witz reißen, der nun alles andere als angebracht war, "Wir sollten uns erst eine Weile sammeln und ausruhen und dann werden wir schon einen Weg finden - Seht doch nicht gleich so Schwarz!"
"Ich bin nur realistisch!"
Piper und Paige blickten sich einen augenblicklich verblüfft an, dann lächelten sie - erneut synchron - auf. Obwohl ihre Situation sicher nicht zum Lachen war, tat es doch gut, wenigstens über solch Kleinigkeiten wie gleiche Gedanken und -Antworten lachen zu können.
Phoebe konnte das nicht mehr. Sie hob nur die Augenbrauen an und sagte dann nur eines zu der zeitgleichen Aussage ihrer beiden Schwestern: "Wie süß ..."
Augenverdrehend versorgte sie Pipers "Kratzer" weiter, während sie sich dazu dachte: Zwei Schwarzsehende Schwestern, eine Ausrede ...
PS:
Mir ist gerade aufgefallen: Nach jedem Absatz "...". Also Leute ...
Fortsetzung folgt ...