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Close Friendships

AW: Close Friendships

Greg

::Greg war froh, dass Natalie die Situation scheinbar ähnlich sah und keine Lust hatte, großartig darüber zu diskutieren, dass er nun eben zu dieser Fortbildung musste. Er verabschiedete sich noch einmal von Natalie mit einem kurzen, sanften Kuss, strich Ava zärtlich über den kleinen Kopf und machte sich dann daran, zu gehen.
Zuvor jedoch versicherte er noch einmal, dass er regelmäßig anrufen und bald wieder zurück sein würde, dann verließ er aber schließlich doch die Wohnung und stieg in seinen Wagen, um zu seiner eigenen Wohnung zu fahren, die er ja noch nicht gekündigt hatte.

Schließlich brauchte er ja einen Platz, wo er bleiben konnte und er hatte nicht vor, in ein Hotel zu gehen, das war ihm dann auch zu blöd. Also fuhr er zu seiner Wohnung, die ihm seit er mit Natalie und Ava zusammenwohnte, immer leerer erschienen war, schmiss dort die Reisetasche einfach in eine Ecke, da er hier ohnehin noch einige Klamotten hatte und setzte sich erst einmal vor den Fernseher. Er brauchte jetzt eine Ablenkung, um nicht über seine "tolle" Lügengeschichte und deren Gründe nachdenken zu müssen...

Die ersten beiden Tage waren anfangs gar nicht so einfach, aber schließlich begann er sich daran zu gewöhnen. Er rief Natalie abends an, plauderte unverfänglich darüber, dass die Fortbildung langweilig und unnütz war und er seine Zeit lieber bei ihr und Ava verbringen würde, sprach kurz einige Worte mit seiner Tochter, die natürlich nicht antworten konnte, aber von der er trotzdem hoffte, dass sie seine Stimme hören wollte...
Ansonsten verbrachte er seine Zeit vor dem Fernseher, um sich ja von jeglicher Versuchung fernzuhalten, die es vielleicht gegeben hätte, wenn er weggegangen wäre - aber irgendwie war er sich inzwischen relativ sicher, dass er so einen Fehler niemals mehr machen würde.

Und natürlich ging er auch noch arbeiten. So wie jetzt gerade. Schließlich war er ja nicht wirklich auf Fortbildung und musste sein Geld verdienen. Es machte zwar wesentlich weniger Spaß, ohne die Aussichtung, nach Feierabend zu seiner Familie zurück zu können, aber er wusste, dass er jetzt da einfach durchmusste. Und natürlich nahm er auch brav seine Medikamente...::
 
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AW: Close Friendships

Natalie

Inzwischen waren zwei Tage vergangen, seitdem Greg zur Fortbildung gefahren war. Und auch, wenn Natalie ihn vermisste, bekam sie die ganze Sache mit dem Haushalt und Ava doch besser in den Griff, als sie dachte.
An einem Nachmittag hatte sie sich mit Carol zum Kaffee getroffen und stundenlang mit ihr geredet. Auch sie schien wieder glücklich mit Jack zu sein. Natalie war wirklich froh, dass die beiden ihre Streitigkeiten in den Griff bekommen hatten. Sie waren schon so lange zusammen, da konnte man wirklich nicht alles aufs Spiel setzen, nur, weil man sich nicht richtig miteinander unterhielt.

Sie hatte eigentlich auch Liz anrufen wollen, hatte es dann jedoch gelassen, weil die Sache noch immer nicht geklärt war. Seit Wochen hatte Natalie mit Alex sprechen wollen, war aber irgendwie nie dazu gekommen oder hatte ihn nicht erreicht, wenn sie es geschafft hatte. Es war wirklich frustrierend. Sie hatte keine Ahnung, was sie tun sollte.
Es hatte sich inzwischen eine Freundschaft zwischen den beiden Frauen entwickelt und die würde vermutlich sofort beendet sein, wenn Liz die Wahrheit erfuhr, aber deswegen einfach weiter lügen? Natalie fragte sich, wie Alex das aushielt.
Und sie nutzte die Chance, dass Greg nicht da war, um mit ihm zu reden. Sie wusste, dass die beiden noch immer nur das Nötigste miteinander sprachen, was auch der Grund war, weshalb Natalie nicht mit Greg über das Problem sprach. Sie wollte keine Wunden aufreißen, denn auch wenn Greg so tat, als würde es ihm nichts ausmachen, wusste sie, dass es ihm letztendlich leid tat, das alles so gekommen war, zwischen ihm und seinem Freund.

So verbrachte sie den Vormittag damit, sich mit Ava zu beschäftigen, was nicht ganz einfach war, da ihre Tochter heute komischerweise sehr quängelig war. Gegen Mittag dann beschloss sie ins Büro zu Alex zu fahren. In seiner Mittagspause konnte sie ihn nicht einfach abwimmeln.
Sie legte Ava in den Kinderwagen, zog sich Jacke und Schuhe an und machte sich dann auf den Weg ...
Im Büro angekommen, sah sie sich kurz um. Es war wirklich verwunderlich, wie schnell die Zeit verging. Vor ca. einem Jahr war sie hierhergekommen, um Alex um Hilfe zu bitten, damit er ihr beim Umbau ihrer Wohnung helfen konnte und nun war sie mit seinem Kollegen und ehemals besten Freund zusammen und hatte eine Tochter.
Kurz schmunzelte sie, wurde dann jedoch von Greg´s Sekretärin aus den Gedanken gerissen, " Oh Natalie, Sie wollen bestimmt zu Greg? ", fragte sie freundlich und lächelte. Bevor Natalie etwas sagen konnte, war sie bereits aufgestanden und auf zu maschiert, um sich über den Kinderwagen zu beugen, " Greg hat nicht übertrieben. Sie ist wirklich wunderschön. ", meinte sie lächelnd, " Sie können durchgehen. Im Moment macht er nur Papierkram. ", lächelte sie wieder.
Natalie war völlig perplex. Hatte die Frau vielleicht zu viel Kaffee getrunken oder einfach etwas verwechselt?
" Nein, ich wollte zu Alex ... Greg ist doch auf eine Fortbildung. ", meinte sie dann, wobei ihr Greg´s Sekretärin ihre Verwirrtheit wohl ansah. Dann winkte sie ab, " Greg auf einer Fortbildung. Das würde ich ja zu gerne sehen. ", spottete sie grinsend, als sie dann jedoch Natalie´s Gesichtsausdruck sah, bereute sie irgendetwas gesagt zu haben.
" Sie sagen also, er ist ... in seinem Büro? ", fragte Natalie, worauf die Frau nickte. Tausend Fragen schossen Natalie durch den Kopf. Herz und Verstand sagten etwas Unterschiedliches und letztendlich setzte sie sich -samt Kinderwagen- in Bewegung.
Ohne zu Klopfen ging sie in Greg´s Büro und als sie ihn wirklich hinter seinem Schreibtisch sitzen sah, blieb sie abprubt stehen. Seine Sekretärin, die wohl schon vermutete, dass die beiden wohl Redebedarf hatten, schloss hinter Natalie die Tür.
Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, konnte aber nicht. So viele Gedanken auf einmal schossen ihr durch den Kopf.
´Er hat dich belogen!´, ´Dafür gibt es mit Sicherheit eine Erklärung.´, ´Was wird jetzt aus unserer kleinen Familie?´ ....
Sie war froh, dass Ava auf der Fahrt zum Büro eingeschlafen war, sodass sie sich jetzt nicht auch noch um sie kümmern musste.
" So sieht es also aus, wenn ihr auf Fortbildung seid? ", fragte sie dann endlich, als sie das Gefühl hatte, ihre Stimme würde nicht mehr zittern.
 
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Greg

::Greg nahm weder die sich anbahnende Katastrophe wahr, die sich vor seinem Zimmer zusammenbraute, noch im ersten Moment, wie sich die Tür öffnete. Er war im Moment ziemlich konzentriert auf einen schwierigeren Auftrag, bei dem es mit der Statik einfach nicht klappen wollte, wie die Auftraggeber es gerne gehabt hätten - so sehr er sich auch bemühte, ihren Wünschen nachzukommen.

Aber schließlich merkte er doch, dass irgendetwas nicht so war, wie zuvor und er blickte gerade in dem Moment von seiner Arbeit auf, als Natalie ihn ansprach. Es war idiotisch von ihm gewesen zu glauben, dass seine zusammengeschusterte Ausrede funktionieren würde. Er hatte zwar keine Ahnung, was Natalie eigentlich hier im Büro wollte, aber offensichtlich war sie auch in sein Büro gestolpert und festgestellt, dass er gelogen hatte::

Hilft es, wenn ich sage, dass die Fortbildung abgebrochen wurde?

::fragte er ziemlich sarkastisch, da er ohnehin keine Ahnung hatte, was er ihr erzählen sollte. Egal, was er jetzt sagte, sie würde es sowieso erst einmal nicht glauben. Und wenn er den wahren Grund für seine Lüge beichtete... Nun, eigentlich wollte er gar nicht erst herausfinden, was dann passierte, aber wahrscheinlich blieb ihm da gar nicht viel anderes übrig.
Denn er hatte sich bereits für diese eine Lüge gehasst, er würde nicht noch weiter erfinden. Deshalb stand er auch auf, nachdem er seine Akten zur Seite geräumt hatte und schob einen Stuhl vor Natalie zurecht, bevor er einen kurzen Blick zu Ava in den Kinderwagen warf, die friedlich schlummerte, weshalb er ihr nur kurz leicht über die Wange strich und sich dann wieder - Natalie gegenüber - auf seinen Stuhl setzte. Er wusste nicht wirklich, was er sagen sollte, weshalb er erst einmal abwartete. Greg war sich sicher, dass Natalie etwas zu sagen hatte::
 
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Natalie

Hilft es, wenn ich sage, dass die Fortbildung abgebrochen wurde? drang es an ihr Ohr. Sie wusste nicht, ob sie geträumt hatte, oder ob er wirklich einen seiner sarkastischen Sätze abgegeben hatte.
" Wenn du dir dafür dann noch ein paar weitere Lügen einfallen lassen kannst ... ", meinte sie dann und sah ihn an. Sie versuchte nicht völlig durchzudrehen und ihre Stimme zu festigen, was ihr gar nicht so leicht fiel.
" Dann hätte ich allerdings noch die Frage, wann genau sie abgebrochen wurde und aus welchem Grund du dich nicht gleich bei uns gemeldet hast, sondern erst ins Büro gefahren bist. ", meinte sie und sah ihn an. Sie spürte den Kloß in ihrem Hals, aber versuchte sich davon nichts anmerken zu lassen, " Ganz abgesehen davon, dass deine Sekretärin noch nie etwas von einer Fortbildung gehört hat. ", meinte sie und warf kurz einen Blick in den Kinderwagen. Am liebsten hätte sie ihn angeschrien, aber die Tatsache, dass ihre Tochter bei ihnen war, ließ sie dazu bringen, sich zu beruhigen.

Sie folgte ihm mit ihrem Blick, als er aufstand und Ava über die Wange strich. Sie sah sich kurz im Büro um. Nirgens waren irgendwelche Schlafsachen zu sehen, die darauf hindeuteten, dass er hier übernachtet hatte.
Sie wurde aus den Gedanken gerissen, als er ihr einen Stuhl hinschob und sich gegenüber setzte.
Am liebsten wäre sie samt Ava rausgerannt, aber andererseits wollte sie einfach wissen, was los war. Wieso hatte er sie angelogen? Was hatte sie bloß falsch gemacht.
Eher widerwillig setzte sie sich und sah ihn an. Sie wollte noch etwas sagen, konnte allerdings nicht. Sie hatte Angst, dass wenn sie jetzt etwas sagen würde, sie ihre Tränen nicht mehr zurückhalten konnte und sie wollte im Moment keine Schwäche zeigen.
 
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Greg

::Greg reagierte gar nicht erst auf Natalies Fragen, da er ohnehin wusste, dass es wenig Sinn hatte, sie zu beantworten, wenn er nicht wieder lügen wollte.
Allerdings half es ihm überhaupt nicht, dass Natalie nach ihren anklagenden Worten überhaupt nichts mehr sagte und ihn lediglich ansah. Denn er wusste ja schließlich auch nicht, wie er anfangen sollte und hatte fast auf Vorwürfe von ihrer Seite gewartet, um etwas zu haben, worauf er antworten konnte.

So saßen sie sich eine Weile lang einfach nur schweigend gegenüber und scheinbar wusste keiner so richtig, was er sagen, oder wie er sich verhalten sollte. Aber schließlich wurde ihm das Ganze dann doch zu dämlich, da es ohnehin nur darauf hinauslaufen würde, dass er erklären musste, warum er gelogen hatte und das führte zu einer bestimmten Sache, die er erklären musste...

So entschied er sich dafür, reinen Tisch zu machen, weshalb er die Schublade seines Schreibtisches öffnete, daraus die kleine, orange Box mit seinen Medikamenten holte und sie über den Schreibtisch zu Natalie rollen ließ. Sie war Ärztin, sie wusste, was mit diesen Medikamenten behandelt wurde und noch immer schwieg er, da er sich innerlich schon auf ihren Ausbruch vorbereitete, wenn ihr klar wurde, was bei ihm behandelt wurde::
 
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( Und jetzt nicht trauen, was zu sagen. TZ?! ^^ )

Natalie

Die Stille zwischen ihnen war unerträglich. Sie fragte sich, aus welchem Grund er nicht einfach den Mund aufmachte. Er war an der Reihe, etwas zu sagen. Ihr zu erklären, weshalb er ihr vorgegaukelt hatte, auf einer Fortbildung zu sein, während er sich in Wirklichkeit hier versteckte.
Und wieder kam das Gefühl in ihr hoch, dass sie ihn am liebsten anschreien würde. Zum Einen, weil er sie angelogen hatte und zum Anderen, weil er jetzt einfach nur da saß und sie ansah. Was dachte er sich denn dabei?

Sie runzelte die Stirn, als er in seine Schublade griff und ihr etwas über den Tisch rollte. Es sah nach Medikamenten aus. Unbewusst erhoffte sie sich, dass er vielleicht krank war und sie belogen hatte, um sie nicht zu belasten. Gut, letztendlich war das wohl so, allerdings hatte Natalie mit einer anderen Krankheit gerechnet bzw. hatte sie sich etwas anderes erhofft.
Als sie den Namen des Medikamentes laß, glaubte sie ihren Augen nicht zu trauen. Er war also wirklich krank, jedoch ganz anders, als sie gedacht hatte. Und das Schlimmste daran war, dass sich nun ihre schlimmsten Ängste bestätigten und sie definitiv wusste, dass er sie betrogen hatte.
Sie wollte aufstehen und gehen, konnte allerdings nicht. Ihr Körper fühlte sich schwer wie Blei an. Sie schloss kurz die Augen. Sie musste sich irgendwie sammeln.
Sie sah hoch zu ihm und sah, wie schwer es ihm fiel. Allerdings war ihr das im Moment ziemlich egal. Denn schließlich war sie diejenige, die betrogen worden war.
" Wann? ", fragte sie dann nur, als es ihr endlich gelang etwas zu sagen, während sie das Medikament wieder auf den Schreibtisch legte, " Und wage es bloß nicht, mich wieder anzulügen. "
 
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Greg

::Greg war durchaus klar, dass Natalie alles andere als begeistert davon war, dass er jetzt erst einmal gar nichts sagte, aber er hätte einfach beim besten Willen nicht gewusst, wie er anfangen sollte. "Ich habe dich betrogen und deswegen einen Tripper, weshalb ich nicht mit dir schlafen konnte und dich angelogen habe?"
Am liebsten hätte er darüber den Kopf geschüttelt. Es war vielleicht nicht die beste, aber im Moment die einfachste Lösung, die sich ihm bot...

Aber es war dann doch nicht so einfach, die Reaktionen von Natalie zu verfolgen, als sie das kleine Döschen mit den Pillen entgegennahm und er fast exakt ihre Gedankengänge verfolgen konnte und sie schließlich Eins und Eins zusammenzählte.
Als sie die Augen schloss, konnte Greg nicht anders, als seinen Kopf zu senken, da er es nicht länger ertrug, sie anzusehen.

Ihre anschließenden Worte ließen ihn zwar erneut aufblicken, doch vermied er es, ihr in die Augen zu sehen. Das hätte er jetzt wirklich nicht ertragen, denn ihre Frage war jetzt schon schwer genug, ohne, dass er sie ansah. Denn was wollte er ihr schließlich antworten? Am Tag von Avas Geburt? Nun, natürlich war es so und er würde es ihr auch sagen, da war er sich inzwischen sicher, aber wenigstens nicht so direkt...::

Als ich zu spät ins Krankenhaus gekommen bin...

::beantwortete er daher ihre Frage, wartete aber, ohne sich irgendwie zu rechtfertigen, ihre Reaktion ab. Er wollte zuerst hören, was sie zu sagen hatte, das war er ihr schuldig. Auch, wenn alles in ihm drängte, ihr zu erklären, dass es ein Fehler gewesen war, ein einmaliger Ausrutscher und dies nie wieder vorkommen würde... Aber er wollte warten::
 
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Natalie

Sie wartete darauf, dass er endlich anfing, ihr die Situation zu erklären. Innerlich hoffte sie noch immer darauf, dass es ein einizig großes Missverständnis war oder sie gleich aus einem schlechten Alptraum aufwachen würde.
Nur leider passierte nichts, egal wie lange sie wartete.

Durch seine Antwort wurde die aus den Gedanken gerissen.
" Am Tag von Ava´s Geburt ... ", murmelte sie leise, wobei sie eigentlich nur laut dachte. Erst jetzt wurde ihr richtig bewusst, dass es wohl doch alles Wirklichkeit war. Sie saß hier zusammen mit dem Vater ihrer Tochter, dem sie ihr Herz geöffnet hatte, obwohl sie schon gedacht hatte, völlig unfähig zu sein, lieben zu können. Und jetzt eröffnete der ihr, dass er sie betrogen hatte. Und als wenn das nicht auch noch genug wäre, hatte er sich daraus nun auch noch einen Tripper eingefangen.
" Du warst bei einer anderen, während ich im Krankehaus lag, wir verzweifelt versucht haben, dich zu erreichen und du fast zu spät zu Ava´s Geburt gekommen wärst? ", fragte sie, wobei sie dieses Mal nicht verhindern konnte, dass ihre Stimme zitterte. Sie sah zu ihm und bemerkte, dass er seinen Blick abgewandt hatte, " Sieh´ mich gefälligst an, wenn du mir erzählst, dass du mich seit Wochen nur belügst! ", zischte sie, wobei ihr nun doch Tränen in die Augen schossen. Sie schloss wieder die Augen, um nicht völlig den Verstand zu verlieren. Dabei liefen ihr Tränen über die Wange, die sie jedoch sofort wegwischte. Dann atmete sie einmal tief ein und sah ihn wieder an, " Du hättest es mir niemals erzählt, wenn es nicht rausgekommen wäre, oder? Du hättest einfach weiter mit der Lüge gelebt. ", meinte sie leise und warf wieder einen Blick auf das Medikament.
Sie fragte sich, was sie Schlimmes getan hatte, dass sie so etwas verdiente. War es die Rache dafür, dass sie mit einem verheirateten Mann geschlafen hatte und sich nun mit seiner Frau -die nichts davon wusste- angefreundet hatte? Vermutlich, denn anders konnte sie es sich nicht erklären.
" Wieso? ", fragte sie dann leise und sah noch immer rüber zu ihm, " Wolltest du dich irgendwofür rächen? Habe ich irgendetwas gemacht, das dich aufgeregt hat? Verdammt, wenn du kalte Füße gekriegt hättest, hättest du es einfach sagen können! "

( Ach, alles so dramatisch :) )
 
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Greg

:: Das, was er nicht hatte aussprechen wollen, kam nun so plötzlich aus Natalies Mund, dass Greg fast zusammengezuckt wäre. Ja, am Tag von Avas Geburt... Aber er hatte ja schließlich nicht gewusst, dass seine Tochter gerade da zur Welt kommen wollte. Er wollte gar nicht darüber nachdenken, was an jenem verhängnisvollen Tag zu seiner Dummheit geführt hatte, denn jetzt so im Nachhinein konnte er es nicht einmal mehr vor sich selbst wirklich rechtfertigen. Natalie würde es dann erst recht nicht verstehen.

Noch immer konnte er sie nicht wirklich ansehen, als sie ihm vorwarf, dass ihn niemand hatte erreichen können, obwohl sie es mehrmals versucht hatten und dass er sie wenigstens ansehen sollte, wobei er dies sogar tat, als sie ihn wütend beschuldigte, sie belogen zu haben. Er hatte nicht gelogen... Gut, er hatte sicherlich auch nicht die Wahrheit gesagt, aber wenn, dann hatte er er ihr lediglich etwas verschwiegen::

Bis zu der Fortbildungs-Sache habe ich dich kein einziges Mal gelogen. Wenn du mir etwas vorwerfen willst, dann das, was ich getan habe und dass ich es verschwiegen habe. Aber ich habe in dieser Hinsicht nicht gelogen.

::rechtfertigte er sich nun zum ersten Mal, allerdings noch nicht einmal für seinen idiotischen Fehltritt - denn mehr war es wirklich nicht gewesen. Als ihr allerdings die Tränen kamen, musste er sich wieder von ihr abwenden und den Wunsch unterdrücken, sie in seine Arme zu nehmen und zu trösten, da sie dies mit Sicherheit nicht zugelassen hätte. Aber schon warf sie ihm erneut vor, dass er ewig mit der Lüge gelebt hätte::

Wie gesagt, keine Lüge. Und warum hätte ich es dir erzählen sollen, wenn es doch nur alles kaputt macht? Es war ein idiotischer Fehler und nicht mehr, es hat nichts bedeutet, also warum hätte ich zulassen sollen, dass es alles zerstört, was mir wichtig ist?

::erklärte Greg leise und wurde noch stiller, als er es ohnehin schon war, als sie fragte, ob er sich für irgendetwas hatte rächen wollten::

Als hättest du es nicht gemerkt, wie kalt meine Füße waren, um bei diesem schönen Vergleich zu bleiben. Warum denkst du denn sonst, dass ich es getan habe? Für was hätte ich mich denn rächen sollen? Das ist doch Blödsinn, das hat doch überhaupt nichts mit dir zu tun gehabt, sondern nur mit meiner eigenen Unfähigkeit.
 
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Natalie

Sie traute ihren Ohren nicht, als er meinte, dass er eigentlich gar nicht gelogen hatte. Er hatte ihr lediglich etwas verschwiegen.
" Es ist ganz schön leicht, sich alles so zurecht zu legen, nicht wahr? Glaubst du wirklich, dass mir dieser Vergleich irgendetwas bringt? Du hast mich belogen, Greg! Indem du es mir die ganze Zeit verschwiegen hast, hast du mich belogen und es ist egal, wie du es drehst und wendest, es bleibt einfach dabei! ", meinte sie, wobei sie einen Blick auf Ava warf, die noch immer in ihrem Kinderwagen schlief. Sie fragte sich, wie lange sie dies noch tun würde und was sie machen würde, wenn sie aufwachte.

" Wieso du es mir hättest sagen sollen? Weil es einfach anständig gewesen wäre, deswegen! Du hattest kein Recht dazu, uns einfach so zu verletzen ... mich einfach so zu verletzen! Hast du einmal dabei an uns gedacht? ", schrie sie ihn nun an. Sie konnte sich nicht mehr kontrollieren. Ihre Gefühle sprudelten nur so aus ihr raus. Wie sollte sie dem Mann, der sie wochenlang belogen hatte, noch vertrauen?
" Wenn wir dir so wichtig sind, hättest du das nicht getan! Wenn dir das alles so wichtig gewesen wäre, wärst du nach der Arbeit einfach nach Hause gekommen oder hättest mit mir darüber gesprochen! "

" Jetzt bin ich schuld, dass du mich betrogen hast? Weil ich nichts davon gesagt habe, wie viel Angst ich habe, dass unser Versuch eine Beziehung zu führen und gemeinsam für unser Baby zu sorgen, scheitert? Glaub mir, wenn ich gewusst hätte, dass du gleich zu der nächst besten Schlampe rennst, hätte ich vielleicht mit dir gesprochen! Aber entschuldige dass ich es nicht getan habe! "
Sie wusste nicht mehr, wie ihr geschah. Natürlich hatte sie gemerkt, dass es irgendwie nicht lief. Aber er hatte auch nichts gesagt und irgendwie hatte man doch gehofft, dass es schon alles gut gehen würde. Klar bereute sie irgendwie nichts gesagt zu haben, aber sie hatte sich einfach tierisch in ihm gettäuscht.
" Deine Unfähigkeit ... ", wiederholte sie dann leise. Inzwischen war sie aufgestanden und lief im Raum auf und ab. Sie konnte nicht mehr still sitzen, sie musste sich irgendwie bewegen, weil sie sonst das Gefühl hatte durchzudrehen, " Schade nur, dass mir diese Aussage kein bisschen hilft. ", meinte sie dann leise, schon beinahe flüsternd.
Sie blieb stehen und sah zu ihm, " Wie kann ich wissen, dass nicht alles nur eine riesige Lüge war? Vielleicht bist du ja auch einfach nur wegen Ava bei mir geblieben? Ich unterstelle dir nicht, dass du sie nicht liebst, denn das tust du, das weiß ich. Aber wie kann ich dir glauben, dass du nicht nur wegen ihr bei mir bist? Und selbst wenn: Wie kann ich dir vertrauen? Du hättest es mir doch nichtmal erzählt, wenn ich es nicht herausgefunden hätte. Durch Zufall! Gott, vor einer Stunde war noch alles in Ordnung. Ich wollte eigentlich mit Alex reden und jetzt .... ", begann sie, sprach allerdings nicht weiter. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und versuchte nicht zu weinen und sich zu beruhigen, was ihr nicht wirklich gelang.
Zu viel auf einmal geschah hier und sie wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte.
 
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"Da redest du am besten mit ihr selbst, aber so wie ich Leanne kenne wirst du ein Cocktailkleid schneidern müssen. Was ganz knappes wahrscheinlich.", meinte er grinsend und schaute sie wieder an nachdem er den Stoff und das Nadelkissen auf der Kommode neben der sie standen positioniert hatte.
"Umziehen solltest du dich, ja. Ich weiss nicht diese Entscheidung ob wir hier bleiben oder irgendwo was trinken gehen mit Natalie und den anderen."

(Srry... Internetprobs.. und wenig Zeit...)

Ja, werd ich machen.. dnake mein Schatz....

::Sie lächelte als er meinte, dass sie sich umziehnen sollte.::

Ich könnte das neue schwarze Cocktailkleid anziehen, mit dem rosa Stoffeinsatz, das ich letztens gemacht habe...

::sie küsste ihn sanft.::

Lass uns die anderen doch einladen, das wird sichre lustig.. ich mach uns eine Kleinigkeit...
 
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Greg

::Auch, wenn er wusste, dass es eigentlich nicht an ihm war, sauer zu sein, widerstrebte es Greg doch, sich das alles gefallen zu lassen, was Natalie da von sich gab. Etwas verschweigen und lügen war für ihn nicht dasselbe und er wollte sich das von ihr auch eigentlich nicht vorwerfen lassen. Andererseits hatte er jetzt auch keine Lust, sich darüber auch noch zu streiten. Im Endeffekt konnte er diese Diskussion unter den momentanen Umständen ohnehin nicht gewinnen::

Denkst du denn, dass das meine Absicht gewesen war, dich zu verletzen? Warum meinst du, habe ich nichts erzählt? Weil ich genau wusste, dass dann genau das der Fall sein würde! Glaubst du wirklich, das hatte irgendwas mit meinen Gefühlen für dich zu tun? Es ist eben nicht für jeden Menschen einfach, über bestimmte Dinge zu reden.

::erklärte er anschließend und versuchte, seine Stimme etwas ruhiger zu halten, auch wenn Natalie bereits geschrieen hatte, da er nicht wollte, dass sich die ganze Situation immer noch weiter hochschaukelte. Es reichte auch so schon, dass seine Sekretärin wahrscheinlich ohnehin alles mitbekam, was hier drinnen vor sich ging::

Ich habe nicht gesagt, dass du schuld bist. Aber du kennst mich doch inzwischen auch und du hast selber auch Probleme mit der ganzen Beziehungssache gehabt... Also sag mir jetzt nicht, dass du dir so gar nicht vorstellen kannst, warum es passiert ist. Und ja, wir hätten darüber reden sollen - aber so bin ich einfach nicht.

::erklärte Greg weiter, während er Natalie zusah, die inzwischen unruhig in seinem Büro auf und ab lief. Inzwischen war er selbst auch etwas gereizt und sauer. Natürlich war ihm klar, dass er einen Fehler gemacht hatte, aber Natalie machte seiner Meinung nach gerade aus einer Mücke einen Elefanten und tat so, als hätte er wochenlang eine weitere Beziehung nebenbei gehabt. Und nicht, als wäre er nur einmal aus einer blöden Situation heraus mit irgendeiner Frau ins Bett gegangen. Sie war nach wie vor die einzige Frau, die er liebte und gerade das bezweifelte sie::

Das kann doch jetzt nicht dein Ernst sein. Schätzt du mich wirklich so ein, dass ich nur wegen dem Kind bei dir geblieben bin? Das ist der blödsinnigste Gedanke, den du seit langem hattest. Warum sollte ich für irgendeine Frau über meinen Schatten springen und eine Beziehung beginnen, "nur", weil sie schwanger ist? Du weißt genau, dass ich das niemals getan hätte...

::erklärte er dann, nun seinerseits etwas beleidigt, dass sie so etwas annehmen konnte. Die kleinen Worte, dass er sie liebte, brachte er im Moment allerdings nicht wirklich über die Lippen::
 
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( Aus einer Mücke einen Elefanten ... Wow, gut dass er das nicht gesagt hat und nur denkt ^^ )

Natalie

Ihr war klar, dass er sie nicht bewusst hatte verletzen wollen. Sie hatte keine Ahnung, was er sich dabei gedacht hatte, aber sie war sich sicher, dass er sie nicht hatte verletzen wollen. Nur leider hatte er es getan und daran würde er jetzt auch nichts mehr ändern können.
Es ist eben nicht für jeden Menschen einfach, über bestimmte Dinge zu reden. hörte sie ihn sagen. Natürlich kannte sie das nur zu gut. Denn sie gehörte ebenfalls zu diesen Menschen. Und dennoch schien das die Sache jetzt nicht gerade besser zu machen. Er versuchte wirklich jede Ausrede und jedes Argument aufzufahren, was ihm ´helfen´ konnte, auch wenn es teilweise lächerlich war. Sie fragte sich, wie er reagieren würde, wenn sie es ihm gebeichtet hätte. Natürlich hatte sie eine Nacht mit Alex verbracht, jedoch war es nicht das Gleiche. Sie waren nicht zusammen gewesen, es war etwas Lockeres und vor allem war kein Kind im Spiel.

" Ja, wir hätten darüber reden sollen. ", meinte sie und sah ihn an, " Und ja, ich bin genauso schwierig in dieser Hinsicht und dennoch unterscheiden wir uns einem. Du hast es getan. Und selbst wenn ich verstehen kann, wie du dich gefühlt hast, macht es die Sache nicht besser. ", meinte sie und sah ihn an. Unglaublich wie er versuchte alles runterzuspielen. Teilweise kam sie sich schon wie die Böse vor, dabei hatte er doch den Fehler begangen! Sie versuchte sie irgendwie zu beruhigen, denn wenn sie jetzt völlig abdrehte, brachte das auch nichts. Also blieb sie vor seinem Schreibtisch stehen, setzte sich jedoch nicht hin. Das konnte sie im Moment nicht.

Durch seine Worte wurde sie nur noch wütender. Als er dann auch noch meinte, dass sie wohl den blödsinnigstens Gedanken seit langen gehabt hatte, funkelte sie ihn an, " Ach meinst du wirklich, dass er das schon war? Dann pass mal auf ...: Du kannst deine restlichen Sachen holen und aus der Wohnung verschwinden. ", meinte sie und sah ihn an. Im Moment war sie so sauer, dass sie im Grunde keinen klaren Gedanken fassen konnte, aber die Tatsache, dass er jetzt auch noch sauer wurde, brachte sie um den Verstand. Gerade er! Er war es doch, der den Fehler begangen hatte und nicht umgekehrt. Er hatte sie betrogen und belogen! Und jetzt wurde er sauer auf sie, wenn sie nicht liebevoll reagierte und ihn in den Arm nahm.

Sie wurde aus den Gedanken gerissen, als Ava zu weinen begann. Sie schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Dann ging sie zum Kinderwagen, wo sie ihre Tochter liebevoll auf den Arm nahm und hin und her wiegte, " Schon gut ... ", flüsterte sie, " Alles ist gut ... "
Sie sah zu Greg auf, " Ich weiß nicht, was du von mir erwartest. Was soll ich deiner Meinung nach tun? ", fragte sie, wobei sie zwischendurch kurz einen Blick auf das Baby in ihrem Arm warf. Sie fragte sich wirklich, wie er sich das alles vorgestellt hatte. Dachte er wirklich, dass sie ruhig bleiben würde und sie in Ruhe über alles sprechen konnten? Gut, das würde vielleicht irgendwann möglich sein, aber kurz nachdem sie es erfahren hatte? Sie war verletzt, wütend und enttäuscht, also kein guter Zeitpunkt um ruhig mit jemandem zu reden oder jemanden dazu zu bewegen logisch zu denken.
 
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Greg

Ich habe auch gar nicht die Absicht das herunterzuspielen. Ich weiß durchaus, dass es idiotisch war, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich auch weiß, dass es ein Fehler war, dass es mir Leid tut, es nichts zu bedeuten hat und du nicht mal ansatzweise bereit bist, vernünftig darüber zu reden.

::antworte Greg dann, inzwischen selbst etwas hitzig. Natürlich hatte er einen Fehler gemacht, das wollte er auch gar nicht bestreiten, aber er hasste es, dass sie ihn hier hinstellte, als wäre es Absicht gewesen, als wäre es so einfach gewesen, es nicht zu tun... Es passte ihm überhaupt nicht, dass sie - statt wie die Erwachsenen, die sie waren, über die Sache zu reden - nur Vorwürfe von sich gab und sich nicht einmal bemühte, ein vernünftiges Gespräch zu führen.

Und dazu passte es dann auch, dass sie total "austickte" und ihn gewissermaßen aus der Wohnung warf, was Greg dazu veranlasste, seine Lippen aufeinander zu pressen, um ihr nicht wirklich noch zu bestätigen, wie blödsinnig dieser Gedanke war, und mit den Schultern zu zucken::

Ja, das ist wahrscheinlich wirklich besser...

::erwiderte er daher lediglich gepresst und widmete sich für einen kurzen Moment sehr intensiv den Akten auf seinem Schreibtisch, um nicht beobachten zu müssen, wie Natalie Ava aus dem Kinderwagen holte und sich um ihre kleine Tochter kümmerte.
Er wusste wirklich nicht mehr, was er sagen sollte. Er hatte auf eine einigermaßen rationale Reaktion gehofft, dass sie darüber reden konnten... Aber auf so einen sinnlosen, idiotischen und irgendwie auch kindischen Streit hatte er überhaupt keine Lust. Da zog er sich wirklich lieber zurück... Vielleicht war es ohnehin besser so - Sein beziehungsunfähiges Ich meldete sich eindeutig wieder zurück::

Was ich erwarte? Du meinst wohl eher, was ich erwartet hätte! Dass wir wie zwei vernünftige Menschen darüber reden können. Aber das ist offensichtlich im Moment nicht der Fall, also solltest du vielleicht besser gehen...

::meinte Greg schließlich mit einiger Überwindung. Er wusste, dass sie ihm diesen Satz ebenfalls übel nehmen würde, aber die Alternative, dass sie noch blieb und er noch weitere unangebrachte Dinge sagte, die sie noch viel mehr aufregen würden, war auch nicht gerade aussichtsreich.
So widmete er sich schließlich wieder seinen Akten, um Natalie zu zeigen, dass er seinen letzten Satz auch so meinte und nicht weiter darüber reden würde. Dass sie diese Chance ebenfalls nutzte, um sich aus der Beziehung zurückzuziehen, war für ihn offensichtlich. Und sie um jeden Preis zurückhalten wollte und konnte er auch gar nicht::
 
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Natalie

Sie verstand einfach nicht, wie er so stur sein konnte. Ja, vielleicht war sie etwas laut geworden, aber sie hatte eben erfahren, dass er sie betrogen hatte. Vielleicht nur einmal, vielleicht wusste er, wie bescheuert das gewesen war und vielleicht tat es ihm auch leid, aber das änderte doch nichts an der Tatsache, dass es Natalie im Moment einfach nur weh tat. Wieso wollte er das nicht begreifen? War er wirklich so verständnislos. Ihre Gedanken rutierten in ihrem Kopf und sie erwiderte einfach nichts mehr darauf. Was hätte sie großartig sagen sollen? Er verstand einfach nicht, dass er sie verletzt hatte und dass es nichts daran änderte, ob es ihm leid tat.

Ja, das ist wahrscheinlich wirklich besser... hörte sie dann auf ihren Vorschlag, dass er vielleicht besser ausziehen sollte. Er warf ihr vor, nicht vernünftig miteinander reden zu können, aber er willigte sofort ein und kämpfte nicht einmal? Vielleicht hätte es nichts bewirkt, ja. Aber er versuchte es ja nicht einmal. Sie seufzte nur leise und warf kurz einen Blick auf ihre Tochter, die sich langsam zu beruhigen schien.

Als er ihr dann auch noch entgegnete, dass er sich erhofft hatte, dass sie vernünftig darüber sprechen konnten, schluckte sie kurz. Er hatte Recht. Sie konnte nicht vernünftig darüber sprechen. Denn sie war wütend und enttäuscht zu gleich und das nicht zeigen zu können oder zu dürfen war schrecklich für sie. Es wäre für alle besser gewesen, wenn sie versucht hätte ruhig zu bleiben, aber so leicht war es gar nicht und dass ihr keinerlei Verständnis entgegenbrachte, machte die Situation nicht gerade besser.
" Tut mir leid, dass ich nicht so reagiert habe, wie du es dir erhofft hattest. ", meinte sie dann leise, bevor sie Ava zurück in den Kinderwagen legte. Inzwischen hatte sich die Kleine wieder beruhigt und war eingeschlafen. Alles lief vor Natalie´s Auge ab wie ein Film. Sie konnte kaum glauben, dass ihr Leben vor einer halben Stunde noch in Ordnung gewesen war und nun stand alles Kopf. Während sie sich über Ava´s Kinderwagen beugte, schloss sie kurz die Augen und atmete durch.
Dann drehte sie sich langsam zu ihm um. Er hatte seinen Kopf bereits in seine Akten gesteckt.
" Vielleicht können wir heute Abend reden. ", meinte sie dann leise, zu ihrer eigenen Überraschung. Letztendlich wollte sie das alles einfach klären.
" Es sei denn du hast kein Interesse mehr daran. ", fügte sie dann noch hinzu, wobei sie die Schultern zuckte.
Als er dann immernoch nicht aufsah, verdrehte sie kurz die Augen. Jetzt spielte er den Beleidigten oder den Betrogenen oder was auch immer?
" Nein Nat, jetzt beruhig´ dich, um Himmels Willen. ", redete sie sich selbst gut zu und verließ dann sein Büro.
Auf die komischen Blicke seiner Sekretärin achtete sie nicht, " Richten Sie Alex doch bitte aus, dass ich hier war und er mich anrufen soll. ", meinte sie kurz, nickte lächelnd und verließ dann das Büro.
 
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