Serie: Supernatural
Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir und ich will mit dieser Story auch kein Geld verdienen. Die FF spielt vor dem eigentlichen Beginn der Serie und entleiht sich eigentlich nur die Charaktere. Wirklich zufrieden bin ich nicht, aber das ist eigentlich immer so *gg*
Umfang: 1.325 Wörter
Dean Winchester stellte das kleine Glas schwungvoll auf dem Tresen ab, das vor wenigen Sekunden noch mit einem nicht wirklich guten Schnaps gefüllt gewesen war. Für den Bruchteil eines Augenblicks verzog er das Gesicht, bevor er kurz den Kopf schüttelte und den Barkeeper mit einem Handwinken heranholte.
„Noch einen.“, war das einzige, was er sagte und nach einem Nicken von Seiten des Barkeepers dauerte es kaum eine Minute, bis das alte Glas verschwunden und durch ein neues ausgetauscht worden war.
Dean seufzte. Es war ein verdammt anstrengender Tag gewesen. Er hasste Geister und er hasste vor allem rachsüchtige Geister, die dann auch noch in Gruppen auftraten. Sein Vater hatte quasi am anderen Ende des mittleren Westens einen Job übernommen und er hatte damit allein mit den Geistern hier zu tun gehabt. Wenn er wenigstens Sam dabei gehabt hätte, aber der war ja der Meinung gewesen, dass er auf einem College besser aufgehoben war, als im Kampf gegen alles Unvorstellbare, was es zwischen Himmel und Erde gab.
Manchmal vermisste Dean ihn. Er hatte sich sein ganzes Leben um Sammy gekümmert und dann beschloss dieser einfach, alles hinzuschmeißen. Jura zu studieren. Jura.
Er war ein Jäger, verdammt noch mal und Dean konnte nur hoffen, dass ihm das eines Tages doch wieder auffallen würde. Bis dahin sorgte er eben allein mit Dad für Ordnung. Meistens ohnehin allein, da sein Dad sich irgendwo anders um Fälle kümmerte.
Etwas frustriert kippte er im Anschluss an diesen Gedanken den zweiten Schnaps und sah sich dann zum ersten Mal wirklich in der Bar um. Es waren die üblichen stadtbekannten Säufer anwesend, die Gruppen Junggesellen, die Gruppen an Männern, die sich einmal in der Woche einen Abend frei von ihren Frauen nahmen, die Frauen, die es nötig hatten... und dann sah er sie.
Sie saß alleine an einem Tisch und blickte hin und wieder auf ihre Uhr, wahrscheinlich wartete sie auf den Rest ihrer Mädels-Runde.
Sie war ein dunkler Typ, wunderbar braune Haut, schwarze Haare, die in Locken ihr hübsches Gesicht umrahmten und – soweit er dies beurteilen konnte – einen tollen Körper.
Wenn er bei ihr eine Chance hatte, dann jetzt, solange ihre Freundinnen noch nicht da waren und sie alleine am Tisch saß.
Eine kleine Geste zweier Finger zum Barkeeper brachte ihm in kürzester Zeit zwei Flaschen Bier und mit diesen bewaffnet setzte er sich einfach an den Tisch der Hübschen, ihr direkt gegenüber.
„Ähm... Entschuldigung...“, begann sie sofort mit einem Versuch, ihn wieder loszuwerden und sah überdeutlich auf ihre Uhr, um ihm ein weiteres Zeichen zu geben, dass er hier nicht erwünscht war.
„Hi.“, erwiderte Dean nur und lehnte sich lässig auf seinem Stuhl zurück, einen Arm über die Lehne geschwungen. Er nahm einen Schluck aus einer der Bierflaschen, behielt die zweite aber noch bei sich. „Du wartest auf deine Freundinnen, das ist mir schon klar. Aber bis dahin hast du bestimmt einen Moment Zeit für mich. Mehr will ich auch gar nicht.“
Sein Gegenüber sah ihn mit einem abschätzenden Blick und unterdrückte ein kurzes Auflachen.
„Also das musst du mir erst mal beweisen. Du wärst der erste Kerl, der wirklich nur einen Moment brauchen würde und dann wieder geht. Die meisten kleben für den Rest des Abends wie Schmeißfliegen an einem.“, erklärte sie ziemlich geringschätzig und strich sich mit einer Hand durch ihre Locken.
„Ich bin eben nicht wie die meisten.“, erklärte Dean mit diesem lausbubenhaften Grinsen, von dem er wusste, dass es die Frauen an ihm liebten und sah sie aus ernsthaften braunen Augen an. Er hatte schon oft die Erfahrung gemacht, dass die ernsthafte Nummer am besten funktionierten, wenn er versuchte, Frauen in Bars aufzureißen. Die meisten waren so verzweifelt, dass sie auf alles ansprangen, um sich wenigstens für einen Abend der Illusion hinzugeben, dass er der Richtige sein könnte. Ihm war zwar klar, dass dieses Mädchen hier keineswegs zu dieser Sorte Frau gehörte, aber ihr gleich zu zeigen, dass er auf nicht viel mehr aus war, als auf einen One Night Stand, würde ihn bei ihr auch nicht weiterbringen, das konnte er ebenfalls sehen.
All diese Gedanken hatten kaum den Bruchteil einer Sekunde gedauert und bevor sie ihm irgendwie widersprechen konnte, schob er ihr das zweite Bier über den Tisch hinweg zu.
„Oh, wow, jetzt bin ich wirklich begeistert. Du bist wirklich nicht wie die meisten anderen Kerle. Statt dir die zwei Bier selbst innerhalb von Sekunden reinzuziehen, spendierst du mir eines. Wie großzügig.“, erwiderte sie ihm mit dem freundlichsten Lächeln, dass sie in dieser Situation zu Stande brachte. Wobei sie schon zugeben musste, dass er der erste Mann war, der sie in dieser Situation nicht falsch eingeschätzt und ihr irgendeinen Cocktail ausgegeben hatte. Sie bevorzugte definitiv ein kühles Bier und so unglaublich es auch klang, er war der Erste, der ihr eines ausgegeben hatte.
Trotzdem war sie noch weit davon entfernt, ihm irgendetwas abzunehmen. Wahrscheinlich würde auch er einer von denen sein, die sich nicht mehr abschütteln ließen und sich als die letzten Arschlöcher herausstellten.
„He, sieh es, wie du willst. Ich hab dir ein Bier spendiert, einen Moment deiner Zeit beansprucht und jetzt gehe ich wieder zurück an die Bar. Ja, ich habe Interesse an dir, auch das weißt du jetzt... Alles andere liegt bei dir.“, erklärte Dean nur, lächelte der Frau noch einmal zu und ging wieder Richtung Bar. Er prostete ihr aus der Entfernung noch einmal mit der Flasche zu und ignorierte sie dann.
Perfektes Timing. Gerade konnte er eine kreischende Horde Mädchen durch die Tür kommen sehen, die garantiert diejenigen waren, auf die sie wartete.
Dean wusste, dass diese Masche bei den meisten noch so abweisenden Frauen am Ende doch zog. Er verhielt sich nicht wie der typische Aufreißer, nervte nicht lange und ließ ihr zumindest die Illusion, dass sie die Initiative hatte. Fakt war, dass keine von ihnen seinem Aussehen widerstehen konnte.
Und er schien nicht einmal Unrecht zu haben, denn während er zurück zur Bar ging, konnte sie den Blick kaum von seinem Hintern abwenden.
Zur Hölle mit den Vorsätzen... bei so einem gutaussehenden Mann, der sich zumindest bemühte, nicht aufdringlich und wie der letzte Arsch zu wirken, konnte man auch einmal eine Ausnahme machen.
Sie nutzte eine kleine Gesprächspause mit ihren Mädels, um sich kurz zur Toilette zu verabschieden und blieb im Vorbeigehen kurz bei Dean an der Bar stehen.
„Morgen Abend, neun Uhr, hier. Ein Date. Und komm mir nicht wieder mit so blöden Sprüchen, wie eben gerade.“
Sie war überrascht, wie gut das Date dann tatsächlich lief. Er war charmant, er gab sich Mühe, er zahlte die Drinks. Und er sah noch besser aus, als sie ihn in Erinnerung hatte.
Dean konnte ihre Augen nicht von ihr lassen. Er hatte gestern schon vermutet, dass sie eine gute Figur hatte, aber es war mehr, sie war wirklich heiß! Sie war nicht dumm und trotzdem schien sie ehrlich über seine Witze zu lachen.
Für beide war es keine Frage, nach dem wirklich schönen Abend in der Bar noch zu ihr zu fahren. Sie wies ihn an, leise zu sein, da sie noch bei ihren Eltern wohnte und diese natürlich nicht unbedingt etwas mitbekommen sollten. Aber da er leider nicht von hier war, blieb ihnen nichts anderes übrig.
In ihrem Zimmer angekommen, verfielen die beiden, kaum, dass die Tür geschlossen war, in einen leidenschaftlichen Kuss. Ihre Hände verloren sich fast am Körper des jeweils anderen und für einige Momente zählte nur noch, sich gegenseitig zu spüren.
Sie war die erste, deren Hände unter sein Shirt wanderten und es ihm über den Kopf ziehen wollten.
„Übrigens...“, murmelte er, während er sich gerne von seinem Oberteil befreien ließ. „Dean Winchester.“
Seine Hände glitten nun ebenfalls unter ihr Top und hielten sie um die Hüfte fest, um sie ganz nah zu sich zu ziehen.
„Cassie Robinson.“, kam ihre heisere Antwort, bevor er ihr das Oberteil ebenfalls auszog und achtlos auf den Boden warf.
Er hatte nicht die geringste Ahnung, was dieser Name noch alles für ihn bedeuten sollte, doch das würde Dean bald erfahren...