AW: FanFiction - Wettbewerb
gut, dann kommt hier mal meine FF:
Serie: Bones
Reizwörter: Spiegelei, Nachttischlampe, Krawatte
Disclaimer: immer noch nicht meins
Spoiler: hm.. die FF schließt irgendwie an meinen vorigen FF-Chall-Beitrag an, ist sozusagen die Fortsetzung davon… eigentlich ist es bereits das 3. Kapitel der Story. Kapitel 1 kann man lesen wenn man will, Kapitel 2 is egal.
Wörter: 2.127
Zuerst war es nur ein leises Vibrieren, das irgendwo in der Ferne wie ein leises Rattern klang. Darauf folgte ein leiser Ton, war es eine Melodie? Und woher kam dieses nervige Geräusch, dass Booth’s Schlaf störte? Er war doch gerade erst eingeschlafen… in wessen Bett eigentlich? Die Töne wurden immer lauter, fast schon schrill und sie wollten nicht aufhören; warum konnte es nicht einfach wieder still und leise sein? Mit einem tiefen Seufzer tastete der FBI-Agent blind nach der Ursache seines Schlafmangels. Der Ursprung des Tones war irgendwo unter ihm. Mit einem tiefen Stöhnen rollte er sich auf den Rücken und ließ seinen Arm vom Bett runterhängen. Mit immer noch geschlossenen Augen und der Hoffnung, dass er bald wieder in einen ruhigen Schlaf zurücksinken würde, ließ er seine Hand über den Teppichboden gleiten. Die Frage, seit wann er einen Teppichboden unter seinem Bett hatte, schob er auf Grund von mangelnder Gehirnkapazität beiseite und konzentrierte sich lieber darauf die Ursache für den mittlerweile schon sehr schrillen und unangenehmen Ton zu finden, der ihm den Schlaf raubte. Nach einigen Sekunden berührten seine Finger einen Gegenstand, der tatsächlich auch zu vibrieren schien, und er stellte kurz darauf fest, dass es sich um ein Handy handelte. Um die unangenehmen Töne endlich zum Schweigen zu bringen, klappte er es kurzerhand auf und hielt es an sein Ohr.
Und wehe das ist jetzt nicht ein Fall, bei dem es um Leben oder Tod geht!, dachte er und überlegte sogar kurz, ob er die Person am anderen Ende der Leitung mit eben diesen Gedanken begrüßen sollte. Doch seine Motivation befand sich noch immer im Traumland und so wurde nur ein kurzes, gebrummtes „Hmm?“ daraus.
„Booth?“ Die Stimme, die ihm antwortete, war laut – viel zu laut für Booth’s Geschmack – und schien verwirrt. Er versuchte einen Moment lang sie zuzuordnen, denn offensichtlich kannte diese Stimme ihn. Sie war eindeutig weiblich und sie kam ihm auch sehr bekannt vor, doch Gesicht oder Namen konnte er in seinem schlaftrunkenen Zustand keinen zuordnen. Stattdessen fragte er sich genervt, warum dieser Jemand am anderen Ende nicht einfach sein Anliegen präsentierte und obwohl er wieder kurz überlegte eine genervte Antwort zu geben, blieb es abermals nur bei einem gebrummten „Hmm?“.
„Hab ich dich geweckt? Wieso antwortest du Brennan’s Handy? Ist ihr etwas passiert?“ Mit einem Mal war Booth hellwach. Mit großen Augen setzte er sich ruckartig auf, was er kurz darauf bereute, denn sein Kopf begann von innen heraus zu explodieren – zumindest fühlte es sich so an. Er riss sich das Telefon vom Ohr und inspizierte es eingehend, bis er erkannte, dass es tatsächlich nicht seines, sondern das seiner Partnerin war. Die Frage, warum Bones’ Handy in seinem Schlafzimmer unter seinem Bett lag, formte sich gerade in seinem Kopf, als er seinen Blick durch den Raum gleiten ließ und er bemerkte, dass er sich gar nicht in seinem Bett befand. Er hatte allerdings auch nicht die Zeit in seinem Gedächtnis zu stöbern, um herauszufinden wo er war, denn kurz darauf fiel sein Blick auf die Person, die nackt neben ihm lag und die er bisher nicht bemerkt hatte. Die Decke verdeckte nicht einmal das Nötigste und obwohl Booth noch etwas im Schock darüber war, dass er nicht wusste wie er hier her kam, merkte ein Teil von ihm, das ihm sehr wohl gefiel, was er sah.
„Shit! Shitshitshit!!“ Die Flüche waren geflüstert, aber mit ziemlicher Sicherheit hatte Angela sie trotzdem gehört. Jetzt, da Booth nämlich wach war, wusste er auch mit wem er sich gerade „unterhalten“ hatte. Er überlegte einen Moment lang, was er zuerst tun sollte, dann entschied er sich Bones zu wecken und ihr das Telefon zu reichen. Sein Blick flog schnell über die alte Digitaluhr, deren grüne Ziffern vom Nachttisch leuchteten. Obwohl es sehr früh war, hatte er den Plan seine Partnerin zu wecken nicht geändert… immerhin konnte es ein Notfall sein, Angela würde nicht nur aus Spaß an der Freude um halb sechs in der Früh anrufen.
Gefolgt von stechenden Schmerzen im Kopf lehnte sich Booth über das Bett und legte eine Hand auf Bones’ Schulter. Er rüttelte sie sanft und probierte sie erst flüsternd, dann mit etwas lauterer Stimme, zu wecken: „Bones… Bones, wach auf!“
Ein Ton, der wohl eine Mischung aus Stöhnen, Brummen, schwerem Protest und einem Gähnen war, entfuhr Bones, die sich nicht einmal bemühte ihre Augen zu öffnen oder zu erfahren, warum sie geweckt wurde, sondern sich stattdessen einfach umdrehte und versuchte wieder einzuschlafen. Booth versuchte seinen Blick von den nackten Brüsten seiner Partnerin zu reißen und erhob seine Stimme ein weiteres Mal.
„Verdammt, Bones, wach auf.. Telefon!“ Verschlafen öffnete die junge Wissenschaftlerin endlich die Augen und ein fragender Blick traf den FBI-Agenten. Wortlos hielt er ihr das Handy vor die Nase, bis sie endlich genug Kraft fand, um es zu nehmen und an ihr Ohr zu halten.
„Was?“, war die wütende Begrüßung für die Person am anderen Ende der Leitung. Sie ließ ihren Kopf erschöpft in die Kissen zurückfallen, während sie dem augenblicklich folgenden Redefluss von Angela zuhörte: „Oh mein Gott.. ihr schlaft im selben Raum? Ihr habt doch nicht... oder doch? Warum, was ist passiert? War es gut? Erzähl mir sofort alles!“
Doch um ehrlich zu sein, wusste Brennan nicht, was sie erzählen sollte, denn sie konnte sich nur sehr vage an den Vorabend erinnern. Außerdem war sie derzeit sehr viel mehr am Grund interessiert, wieso sie zu so einer unchristlichen Zeit geweckt wurde. „Warum rufst du an, Ange?“
Booth lauschte dem Telefongespräch nur mit einem halben Ohr. Er war viel zu sehr damit beschäftigt herauszufinden, was letzte Nacht passiert war und als er seinen Blick durch das Zimmer schweifen ließ, formte sich nach und nach ein ziemlich anschauliches Bild in seinem Kopf. Am Boden neben dem Bett konnte er die weiße Erste Hilfe-Tasche liegen sehen, mit deren Inhalt Bones ihm gestern seine Verletzungen verarztet hatte. Daneben lagen zwei leere Gläser und etliche leere Flaschen, in denen sich dem Geruch nach Alkohol befunden hatte. Immer wieder kamen Erinnerungen zurück und nach und nach konnte er sich auch wieder an das Trink-Spiel erinnern, zu dem er Bones überredet hatte.
Sein Blick schweifte weiter entlang und gelangte schließlich zu den Kleidungsstücken, die teilweise auf Bones’ Bettseite, teilweise am Boden daneben und teilweise auf dem hölzernen Fußende des Betts verteilt waren. Er erkannte Bones’ roten Spitzen-BH, der über die
Nachttischlampe hing, die auf ihrer Seite des Betts auf dem Nachtkästchen stand.
Als Bones ihr Handy zuklappte, wurden seine Gedanken jedoch schnell wieder in die Gegenwart zurückgeholt. Er warf seiner Partnerin einen fragenden Blick zu und versuchte dabei mit aller Kraft die Erinnerungen von letzter Nacht aus seinem Kopf zu vertreiben, die ihn mit besagter Partnerin in horizontaler Lage zeigten.
„Wir müssen die nächstmögliche Maschine zurück nach D.C. nehmen. Sie haben drei verweste Kinderleichen auf einem Spielplatz gefunden.“ Ihr Blick zeigte Trauer für die verstorbenen Kinder und ein Seufzen entwich ihren Lippen, als sie sich aufrichtete und eine Hand durch ihre Haare fahren ließ. Erst dann bemerkte sie den starrenden Blick ihres Partners. Bevor sie ihn jedoch mit genervter und müder Stimme fragen konnte, was so interessant war, erkannte sie auch, dass sie völlig nackt war. Im Bruchteil einer Sekunde hatte Bones die Decke bis über ihre Schultern gezogen und blickte Booth mit großen Augen an. Die Frage, was sie völlig nackt im selben Bett wie er zu suchen hatte, war deutlich an ihrem Blick abzulesen.
„Booth?“ Ihr Blick machte eine Runde durch den Raum, den sie als Booth’s Hotelzimmer wieder erkannte. Sie war gestern Abend in sein Zimmer gekommen, hatte ihn verarztet. Sie wusste noch, dass sie anfingen ein Trinkspiel zu spielen, bei dem sie weit mehr Alkohol getrunken hatte, als vernünftig. Den Rest konnte sie sich zusammen reimen, besonders in Anbetracht ihrer und auch Booth’s Nacktheit und den Kleidern, die überall verstreut herum lagen. Sofort begannen ihre Augen nach einem Anzeichen dafür zu suchen, dass sie zumindest ein Kondom verwendet hatten, doch ihre Suche blieb erfolglos.
„Ich.. ich sollte gehen.“, murmelte Bones leise ohne Booth dabei anzusehen. Ohne auf eine Reaktion von ihm zu warten, wickelte sie die Decke um sich und stand auf. Sie brauchte einige Minuten, um all ihre Kleidungsstücke wieder zu finden, dann verschwand sie im kleinen Badezimmer, das zum Hotelzimmer dazugehörte. Seufzend rieb sich Booth die Augen. Warum ist er bloß so dumm gewesen? Nicht, dass er die letzte Nacht bereute… oh Gott nein! Soweit er sich erinnern konnte, war das die beste Nacht seines Lebens, aber offensichtlich hatte Bones Zweifel. Langsam erhob er sich, um die Schmerzen in seinem Kopf nicht noch zu verschlimmern, und suchte sich seine Kleidungsstücke zusammen: Das „I ♥ New York“-Shirt, das Parker ihm von seinem Sommerurlaub mitgebracht hatte, fand er unter seiner Jeans am Boden neben dem Bett. Seine Boxershort lag auf Bones’ Bettseite und seine Socken waren unter dem Bett und unter seinem Polster wieder zu finden.
Es verging eine halbe Stunde, bis Bones wieder aus dem Badezimmer kam. Booth hatte in der Zwischenzeit die Unordnung etwas aufgeräumt und sich einen frischen Anzug hergerichtet. An ihren feuchten Haaren erkannte er, dass sie duschen gewesen war und als er sie fragte, ob sie okay sei, bemerkte er, dass sie ihm immer noch nicht in die Augen schaute.
„Bones.. lass uns drüber reden!“
„Ich muss los... ich werde ein Taxi bestellen und in einer Stunde vor dem Hotel auf dich warten.“, erklärte die junge Anthropologin mit dem Blick nach unten gerichtet. Sie warf einen letzten Blick auf das Doppelbett, in dem die beiden die Nacht zusammen verbracht hatten, dann öffnete sie die Tür und war verschwunden.
Nach einer halben Ewigkeit unter dem heißen Wasserstrahl, ließ sich Booth Zeit mit dem Rasieren, Zähneputzen und Anziehen. Er hatte überlegt, ob er was frühstücken sollte, hatte die Idee aber bald wieder verworfen. Gerade als er sich die
Krawatte band, fiel sein Blick auf die Digitaluhr neben beim Bett. Schnell packte er seine restlichen Sachen in die Reisetasche und rief einen Hotelpagen, der ihm die Tasche hinunter tragen sollte, denn er selbst konnte auf Grund der geprellten Rippe kaum seine Schuhe binden.
Als er vor dem Hotel ankam, wartete Bones schon auf ihn und wenig später war auch das Taxi angekommen. Die ganze Fahrt über mied die junge Wissenschaftlerin seinen Blick. Sämtliche seiner Versuche ein Gespräch zu beginnen, wurden von ihr ignoriert oder mit kurz angebundenen Antworten zu Nichte gemacht. Seufzend drehte sich der FBI-Agent um und blickte aus dem Fenster. Auch, wenn er die letzte Nacht nicht bereute, so bereute er auf jeden Fall den Morgen danach. Hätte er sie nicht wecken sollen? Hätte er stattdessen Angela abwimmeln und Frühstück aufs Zimmer bringen lassen sollen? Hätte er aus dem Zimmer schleichen und so tun sollen, als wäre nichts passiert?
Nein! Er wollte nicht so tun, als wäre nichts passiert und er wollte auch nicht, dass Bones so tat, als wäre nichts geschehen. Er versuchte sich einzureden, dass sie nur erst darüber nachdenken musste, bevor sie sich und ihm eingestehen konnte, dass die letzte Nacht, der beste Sex seines Lebens, kein Fehler gewesen war.
Als das Taxi am Flughafen hielt, war Booth froh. Er konnte das Schweigen nicht mehr ertragen, er brauchte Ablenkung. Es dauerte keine halbe Stunde, bis sie ihr Gepäck aufgegeben hatten und anhand der großen analogen Uhr über dem Schalter erkannten, dass sie noch eine Stunde bis zu Boarding hatten. Booth wollte gerade vorsichtig ein Frühstück vorschlagen, als Bones ihm bereits erklärte, dass sie sich in einer Stunde beim Terminal wieder sehen würden. Kurz darauf war sie in der Menschenmenge verschwunden.
„Damn it, Bones!“, rief Booth verärgert, als er ihre Figur in der Menge verschwinden sah. Mehrere Leute drehten sich zu ihm um und statt seiner Partnerin nachzueilen und eine Szene zu riskieren, entschied sich Booth dazu allein frühstücken zu gehen.
Zwanzig Minuten später saß der junge Agent in einem Frühstückslokal, umringt von hektischen Menschen und lautem Geschrei, und stocherte tief in Gedanken in seinem
Spiegelei herum. Hunger hatte er nicht wirklich und im Prinzip versuchte er nur die Zeit tot zu schlagen. Er hatte einen Flug vor sich, der mindestens sechs Stunden dauern wird, neben einer Frau, die nicht mit ihm redet, Essen, das schmeckt wie schon einmal verdaut und erwarten werden ihn drei verweste Kinderleichen.
Juhuu! Dieser Tag konnte kaum noch schlimmer werden! Ein Blick auf die große Uhr über dem Terminal verriet ihm, dass er sich bereit zum Boarding machen konnte. Seufzend betrachtete er sein zerstochenes Frühstück, leerte seinen kalten und viel zu starken Kaffee und erhob sich. Seine Kopfschmerzen hatten sich seit dem Morgen nur noch verstärkt und neben einer geprellten Rippe, spürte er nun auch noch Kratzer am Rücken, die ihn konstant an seine Partnerin und die vergangene Nacht erinnerten. Zehn Minuten später stand Booth vor dem Terminal und wartete auf Bones, damit sie endlich das Flugzeug besteigen konnten.
~tbc~
...jetzt nur noch auf E übersetzen und dann kann ichs auch schon auf FF.net posten \o/
hoffe es kommen noch weitere Einsendungen.