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Geschriebenes von Cosette

Also ich find die Geschichte schön... Klar hättest du noch ein bisschen ausführlicher schreiben können, aber das ist nicht wirklich schlimm :)

Here I go again mit nem Mini-FB :erröten:

hab dich lieb
 
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Okay, hab 'ne neue Kurzgeschichte.
Ich weiß nicht, irgendwie mag ich sie aber irgendwie bin ich damit auch unzufrieden.
Was sagt ihr dazu?

Perfekt

Unsicher sah sie sich um, ihre Augen huschten nervös hin und her und spiegelten pure Angst wider. "Wieso ich?", schoss es ihr immer wieder durch den Kopf. Darauf achtend, immer in Bewegung zu bleiben und nicht stehen zu bleiben, zog sie ihre Jacke weiter zu und versteckte die Hälfte ihres Gesichtes hinter dem wärmenden Stoff. Man dürfte sie nicht finden, nicht bevor sie es fertig gebracht hatte. Sie würde sich nicht fangen lassen, das würde sie nicht zulassen.
Der Regen prasselte laut auf den Fenstern und bei jedem Schritt, den sie machte, platschte das Wasser auf der Straße laut auf.
Auf ihren Wangen schimmerten nasse Wasserperlen, wobei man nicht erkennen konnte, ob es Tränen oder Regentropfen waren. Ihr Atem ging schnell und unregelmäßig und ständig beschleunigte sie ihre Schritte, dabei rannte sie schon fast.
Die Reisverschlüsse der militärgrünen Jacke klimperten bei jedem Schritt, den sie machte, doch darauf achtete sie nicht. Sie musste einfach nur rennen, dann würde alles gut werden, das redete sie sich immer wieder ein und langsam begann sie es auch zu glauben.
Vor ihr tauchte schon das Meer auf, also war der Hafen nicht mehr weit. In ihren Augen wich die Angst, dafür füllten sie sich mit ein wenig Hoffnung, doch weitaus mehr mit Verzweiflung. "Nicht aufgeben, immer weiter rennen", flüsterte sie immer wieder während sie immer schneller rannte.
Und nach wenigen Minuten stand sie vor vielen großen Schiffen, die im Wasser auf ihre nächste Ausfahrt waren, angebunden an dicke und feste Eisenringe.
Mit schmerzerfülltem Blick trat sie an den Rand des Steinblocks, der sich aus dem Wasser erhob und an dem nur ein einziges Schiff angebunden war. Nun rannte sie nicht mehr, nun war sie nicht mehr sicher. Panisch blickte sie noch einmal den Kai entlang und seufzte, eher aus Angst als aus Erleichterung.
Melancholisch blickte sie die dunkle Wasseroberfläche an, sie war spiegelglatt und spiegelte das von Angst geprägte Gesicht der jungen Frau wider. Ohne nachzudenken strich sie über ihre Wange und ihre Lippen, über ihr ganzes, von Regen genässtes, Gesicht.
Sie wollte sich herunterbeugen, die Wasseroberfläche berühren und dann würde wieder alles gut sein.
Aber sie wusste, wenn sie ihre Hände in das kalte Wasser tauchen würde, würde die Oberfläche brechen, wie eine Glasscheibe, wie ihr Herz.
Sie begann, flach zu atmen und strich eine braune glänzende Haarsträhne aus dem Gesicht. Vorsichtig glättete sie ihre Hose und zog die Jacke aus, ein eng anliegendes T-Shirt mit V-Ausschnitt kam zum Vorschein. Nun sah sie perfekt aus, wie es sich ihre Mutter immer gewünscht hatte.
„Mama“, flüsterte sie mit erstickter Stimme. Sie konnte sich noch genau an den Tag, an dem ihre Mutter gestorben war. Sie hatte vor der Schule auf den blauen Honda, den die Familie neu gekauft hatte, gewartet, doch er war nicht gekommen. Also war sie zu Fuß nach Hause gegangen.
Außer Atem hatte sie die Haustür geöffnet und war sogleich von ihrem tränenüberströmten Vater in die Arme genommen worden. Zuerst hatte sie nicht verstanden, warum er weinte, doch als er mit einem Schluchzen auf das Foto ihrer Mutter blickte, war alles klar gewesen. Und sie hatte noch nicht einmal geweint.
Doch jetzt weinte sie, jetzt wo es schon zu spät war. Alles war zu spät.
Zögernd lehnte sie sich nach vorne, um die Wasseroberfläche noch einmal zu mustern, sie schien so perfekt, wie sie es immer sein wollte.
Dann sprang sie.
Das Wasser war kalt, eiskalt sogar. Sie krampfte sich zusammen, sank immer weiter nach unten und ihre Lungen fühlten sich langsam mit Wasser.
An den Wimpern ihrer immer noch geöffneten Augen bildeten sich kleine Luftbläschen und zerplatzen sofort wieder.
Sie hatte etwas gewollt, was klappte, was perfekt verlief. Und sie hatte es geschafft.
Dieser Tod war perfekt.
 
awwwwwwwwww *mich wiederhol*

Ich weiß ja auch nicht, was ich an Selbstmordgeschichten finde, aber ich mag sie eben ^^
Vor allem kann ich meine Gefühle immer so schön auslassen, wenn ich sowas schreibe und grade depri bin (was ich meistens bin, wenn ich solche Geschichten schreibe ^^)
Hmpf... ich weiß immernoch nicht, wie ich meine Geschichte zu Ende schreiben soll, aber dein Ende ist... perfekt eben ^^

Mach mehr! ^^
 
Danke für das ganz liebe und einzelne FB, HDL ;)
Hab jetzt mal eine neue Geschichte, ohne Selbstmord aber trotzdem noch etwas melancholisch. Mir fehlt noch ein Titel, habt ihr einen Vorschlag?

Ohne Titel

„Schön, dich zu sehen“, hörte sie ihn sagen.
Langsam bewegte sie ihren Kopf nach oben und wieder nach unten, was ein Nicken sein sollte. Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen, es war so schön ihn wieder zu spüren, seinen Atem auf ihrer Haut zu spüren, sodass sich ihre Nackenhaare aufstellen und seine sanfte Stimme leise sprechen zu hören, es war das schönste Gefühl auf der Welt.
Vorsichtig streckte sie ihre Hand aus, um die seinige zu ergreifen. Er hatte große Hände, die sich schützend um ihre eigenen, zarten Hände schlossen. Sie atmete tief ein und hielt die Luft für einen Moment an, um seinen Herzschlag zu spüren. Ruhig löste sich seine rechte Hand von ihrer und glitt nach oben, um sanft ihre blassen Wangen zu streicheln. Sie konnte es genau spüren, wie er mit den langen Fingern bis zu ihrem Kinn glitt und dann wieder nach oben. Noch einmal wiederholte er diese Bewegung, um ihr Kinn dann sanft in die Hände zu nehmen und ihre Lippen auf seine zu legen. Es war ein zaghafter Kuss, als wäre sie zerbrechlich und würde zerspringen, wenn er seine Lippen zu sehr auf ihre presste, doch es machte ihr nichts aus, sie fand es gut.
Es schien, als würde alles um sie still werde um den beiden zuzusehen, die junge Frau konnte keinen Laut ihrer Umgebung vernehmen, sie hörte nur sein leises Atmen.
Er schloss sie in die Arme, ganz fest, als ob er sie vor etwas schützen wollte. Sie konnte seine feuchten, sanften Lippen für einen kurzen Moment auf ihrer Stirn spüren, bis sie sich kurze Zeit später wieder voneinander lösten.
Ihre Stirn fühlte sich immer noch ganz warm von dem Kuss an und sie genoss dieses Gefühl, sie fühlte es nicht oft. Wie lang war es wohl schon her, dass sie sich das letzte Mal getroffen hatten? Sie wusste es nicht, auf jeden Fall hatte es sich für sie wie eine Ewigkeit angefühlt.
Erneut beugte er sich zu ihr, um ihr einen Kuss zu geben, diesmal leidenschaftlicher, sie konnte förmlich das Knistern beim Küssen spüren und es war eine ganz neue Erfahrung, bis jetzt hatte er sie immer nur leicht und vorsichtig geküsst.
Als er sie losließ und die Luft tief einzog, horchte sie auf. Er war beunruhigt, das spürte sie.
„Sag mir, was macht dir Sorgen?“, flüsterte sie in sein Ohr.
Ein trauriges Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Dafür hatte er sie immer am meisten geliebt, sie wusste immer wie er sich fühlte. Doch sie würde es nie wieder tun dürfen.
„Mein Kleines...ich liebe dich sehr. Aber in den letzten Wochen ist alles so kompliziert geworden. Sie kommen uns auf die Schliche. Und ich halte es für besser, wenn...“
Sein Satz wurde durch ihr Schluchzen unterbrochen. Ihr blutroter Mund stand weit offen, aber sie schrie nicht, sie gab nur ein herzzerreißendes Schluchzen von sich.
„Nein, nein...das meinst du nicht wirklich“, schluchzte sie.
Ihre Augen füllten sie mit Tränen, die bald an ihren geröteten Wangern herunterkullerten.
Es war nicht wahr, dass er das gerade gesagt hatte. Sie strich über seine Wange, sie konnte die Bartstoppeln genau fühlen und sie konnte seinen schnellen Atem hören.
„Doch, ich meine es genau so wie ich es gesagt habe“, erwiderte er mit schwacher Stimme.
Langsam ließ sie ihre Hand sinken und ihren Kopf hängen. Ihr Herz fühlte sich auf einmal leer an, alles was sie bis jetzt gefühlt hatte war auf einmal verschwunden.
„Ich verstehe. Aber kannst du mir eines noch sagen?“
„Natürlich, frage.“
„Ist dein Blick genau so leer wie mein Herz? Denn du weißt, ich kann ihn nicht sehen...“
Und sie blickte ihn aus blinden Augen direkt in die Seele.
 
hey sarah

also. ich hab hier glaub ich noch nie reingeschrieben, wofür ich mich schämen sollte;)
ich liebe deinen schreibstil, deine melancholischen, depressiven texte finde ich genial. genau solche liebe ich
auch die letzte geschichte gefällt mir total. am anfang ist alles so schön und dann plötzlich, boom, ist der traum zerplatzt :verliebt:
einen titelvorschlag hab ich nicht wirklich, bin nicht so gut in dem ;)

weiter so, werd sicherlich etwas öfter vorbeischauen

hdl, jesi
 
hey

Bei dem Abschiedsbrief an Marianne hab ich schlucken müssen:weinen:
Du kannst gefühle sehr gut in worte fassen!
Und auch deine Geschichten über Selbstmord sind sehr tiefgründig und regen einen zum Nachdenken an:)

Mach weiter so

Shiny
 
Mensch, überall bekommst du mehr FB wie ich *heul* ^^

Nein, du verdienst es ja :)

Beim Schluss deiner letzten Geschichte hab ich richtig Gänsehaut bekommen...
wie immer schön geschrieben :D Und sag bloß nicht mehr, ich würde besser schreiben :p

*knuff*
 
²Joe: Das werd ich immer sagen ;)

Neue Story-ohne Titel

Langsam bildete sich eine Gänsehaut auf ihren blassen Armen. Ihr seidenes, rotbraunes Haar fiel perfekt und ihre langen, dunklen Wimpern betonten ihre smaragdgrünen Augen, welche nervös hin- und her huschten.
Bald würde er zurück sein. Sie hörte schon sein Brüllen, fühlte schon die wohl vertrauten Schmerzen.
Ängstlich schlug sie ihr Buch zu und stand auf. Orientierungslos irrte sie in der großen Wohnung herum. Diese war spärlich eingerichtet, es gab keine zerbrechlichen Gegenstände, damit bei einer der häufigen Wutausbrüche des stämmigen Mannes nicht so viel zu Bruche ging.
Langsam schlich das Mädchen mit nackten Füßen wieder in ihr Zimmer und starrte aus dem Fenster. Als sie die Scheinwerfer des Autos sah, schauderte sie.
Ihre Mund wurde trocken, ihre Augen allerdings feucht und schon bald rannen Tränen an ihren bleich gewordenen Wangen herunter. Wieso kam er denn jetzt schon nach Hause? Er hatte doch gesagt, sie würde schon schlafen, wenn er heim kam. Das hatte sie einigermaßen beruhigt.
Doch er hatte gelogen. Es war erst zehn und er war schon wieder da. Dieser Mann war ein Lügner, das hatte sie doch eigentlich schon gewusst, wieso hatte sie ihm vertraut? Wieso war sie eigentlich noch hier und nicht schon längst zur Polizei gegangen?
Diese Fragen schossen ihr alle innerhalb weniger Sekunden durch den Kopf, während sie beobachtete, wie er aus dem silbernen Mercedes ausstieg.
Er war nicht alleine, da war auch noch eine junge Frau im Auto. Jetzt stieg auch sie aus, sie lächelte ihn dabei an. Ihre blonden Haare waren auffällig, wahrscheinlich nur gefärbt. Die Lippen der Frau waren rot angemalt, doch die Farbe war leicht verschmiert. Ein Makel an diesem perfekten Wesen.
Panisch wich das ängstliche Mädchen einen Schritt vom Fenster zurück, ihre Augen weit geöffnet. Ihr war plötzlich sehr kalt geworden. Sie wandte ihren Blick von dem Auto ab und verkroch sich unter ihrer Decke. Er würde trotzdem wissen, dass sie noch wach war.
Man konnte das Klicken des Türschlosses genau hören und als er lachend das Wohnzimmer betrat. Es war ein dunkles Lachen und nicht wirklich fröhlich. Auch sie lachte, doch ihr Lachen war ehrlich und hell.
Schneller, als sie es gehofft hatte, öffnete sich die Tür ihres Zimmers und Licht fiel auf ihr Gesicht. Ungewollt öffnete sie die Augen und blickte direkt in seine braunen, verärgerten Augen.
„Wieso bist du noch wach?“, fragte er grollend. Sie gab keine Antwort.
Mit einem Schritt war er an ihrem Bett und zog sie am linken Arm hoch, so dass sie auf ihrem Bett kniete. Als sein Blick auf ihr viel zu kurzes Nachthemd viel, wich der Groll aus seinem Blick der Lust.
„Ich will dir eine Freundin vorstellen, meine Süße...“, säuselte er und zog sie aus ihrem schützenden Zimmer in das Wohnzimmer hinein, wo diese Blondine stand. Sie grinste ihr Gegenüber an. Sie blieben nicht lange im Wohnzimmer.
„Komm meine Süße, wir spielen ein schönes Spiel“, flüsterte er in das Ohr des Kindes und sie ging mit ihm und seiner neuen Freundin widerstandslos in das Schlafzimmer.
Als sie von ihm auf das Bett geschmissen wurde, rutschte ihr Nachthemd noch ein Stückchen hoch. Es kam ihr vor, als würde ihr Herzschlag für eine Sekunde aussetzen.
Leise fiel die Tür hinter ihnen zu.
 
°° Wie kommst du auf solche grässlichen Ideen?
(ok, die Bemerkung war dumm, meine Geschichten sind ja auch nicht grade Friede-Freude-Eierkuchen Geschichten, aber trotzdem...) Ich hab schon wieder Gänsehaut bekommen... Bah... Der Mann ekelt mich an...

Tja, was kann man denn noch sagen? Ich freu mich immer, wenn du ne neue Geschichte gepostet hast :) Also mach schön weiter ^^
 
hallöchen,

find die letzte Story super. Ganz, ganz schlimm xD, aber super. Du hast alles so genau und schön beschrieben. =)
Schreib weiter!

LG,
Niki
 
wow, ich hab mal wieder keine Ahnung was ich sonst sagen soll, aber so kann ich das ja hier nicht stehen lassen, also versuch ich's mal anders: das is einfach der absolute Hammer, genial beschrieben wie sie gerade fühlt auch wenn, finde ich zum. irgendwie ein kleiner Überraschungsmoment fehlt... ;) aber dass das Ende so "plötzlich" ist gleicht das wieder aus, also einfach genial!

glg
Sandra
 
Dein letzter Text wirkt auf mich wie ein Textfragment. Meiner Meinung nach ein wenig zu kurz, wenngleich ich sagen muss, dass es vielleicht ganz gut ist, wenn man nicht weiter lesen muss. Dennoch spinnt das Gehirn unaufhaltsam die Gedanken des zuvor Gelesenen unaufhaltsam weiter, sodass es im Prinzip schon egal ist.

Grässliche Idee oder nicht; die Welt mag uns vielleicht größtenteils als eine heile vorkommen, doch sie ist es nicht. Ganz und gar nicht! Die Welt ist düsterer als uns lieb ist. Fast schon täglich lesen wir über Misshandlungen und Familientragödien, sodass dieser Text nicht von ungefähr stammt.

Sprachlich wirkt der Text auf mich gut. Inhaltlich hätte er vielleicht ein wenig detaillierter sein können. Abschweifungen kamen nur kurz vor, als sie die Schreie innerlich hörte und die Schmerzen fühlte. Empfindungen kamen für mich ebenfalls zu kurz. Vielleicht wäre ein genauer Blick hinter des Mannes Maske bereichernd gewesen; jede Bewegung seinerseits als gut insziniertes Schauspiel. Immerhin sieht das Mädchen nicht nur den Mann, sie sieht auch das Monster dahinter... Doch trotz aller Kritik spreche ich Dir ein Lob aus. Gut gemacht! Gefällt mir.
 
Oh danke, solch ein Lob hätte ich mir nicht erwartet :)
Habe heute eine neue Geschichte angefangen, sie wird diesmal hoffentlich mal länger, hier habe ich erstmal Kapitel 1.1:

Antarktika

1.1 Matthew und Cathlynne

Ihr Atem fühlte sich auf seiner Haut sehr kalt an, nicht wie sonst. Ihre eisblauen Augen musterten ihn zum hundertsten Mal und auf ihrer fast weißen Haut bildete sich eine Gänsehaut. Es war ihr anzusehen, dass sie Angst vor etwas hatte, doch er wusste nicht, was sie beunruhigte.
Mit zitternden Fingern strich er ihr durch das seidene Haar, welches golden in der Sonne, die durch die Fensterscheibe schien, glänzte. Zauberhaft war das Wort, welches Cathlynne, so hieß sie, am besten beschrieb. Sie war so schön, dass sie ihm manchmal wie eine Vision vorkam.
Matthew verzog das Gesicht – er wurde schnulzig. Seine dichten, braunen Augenbrauen zogen sich zusammen und seine schwarzen Locken wippten hin- und her als er den Kopf schüttelte, um diese ganz und gar unmännlichen Gedanken zu vertreiben. Es war gar nicht seine Art, so etwas zu denken, doch bei Cathlynne konnte er es nicht vermeiden, sie war einfach die Frau für ihn. Obwohl er sich natürlich jetzt noch nicht auf ein Mädchen festlegen wollte, dachte er manchmal darüber nach, wie es wohl wäre, wenn Cathy einmal seine Frau werden würde. Seinen Freunden erzählte er selbstverständlich nichts von diesen Träumen, sie würden ihn nur auslachen.
Um cool zu wirken, strich er sich durch das Haar und setzte dabei einen gewissen Schlafzimmer-Blick auf, welcher andere Mädchen sofort ohnmächtig hätte werden lassen, doch dieses wunderbare Wesen, welches dicht an ihm stand, bemerkte ihn gar nicht. Er schubste grinsend.
„Was ist denn?“, fragte Cathlynne ein wenig verärgert. Welcher Gentleman schubste schon eine Lady? Aber Matt war ja kein Gentleman, das hatte sie ganz vergessen. Eigentlich war einer von denen, die sie hasste: Ein eingebildeter Macho, der nur sich selbst liebte und die Frauen als Spielzeug betrachtete. Und doch hatte sie sich auf ein Date mit ihm eingelassen.
Es war ein wirklich schöner Abend gewesen, er hatte sie in ein schickes Restaurant ausgeführt und der Champagner war nie ausgegangen, aber das war ja nicht die Hauptsache. Was sie überrascht hatte war, wie charmant Matthew gewesen war. Das war so ganz und gar nicht seine Art, er wollte sie also wahrscheinlich nur um den Finger wickeln, damit er sie schneller ins Bett bekam. Solche Typen kannte sie leider zu gut.
„Nichts nichts….“, murmelte Matthew enttäuscht. Wieso ignorierte sie seine Versuche nur? Schließlich ging man nicht mit jemand aus, um ihn dann nicht zu beachten, das war unhöflich. Aber Matthew hatte gut Reden, er konnte sich nur zu gut an all die Mädchen erinnern, mit denen er aus Langeweile ausgegangen war und denen er dann nicht einmal zugehört hatte, wenn sie was erzählten. Nur bei ihm war es etwas Anderes, er war ein Mann. Und er konnte sich so etwas leisten, er würde ja schließlich jedes Mädchen kriegen, ohne überhaupt mit ihm geredet zu haben.
„Dann ist ja gut, ich dachte schon du hättest irgendwelche Probleme mit mir!“, erwiderte Cathlynne mit einem genervten Unterton.
Sie warf ihre goldig glänzenden Haare nach hinten und strich ihre brandneue Jeans glatt. Langsam fing Matthew an, sie zu langweilen. Er wollte fummeln, aber reden konnte er nicht – typisch Mann. Genervt verdrehte die junge Frau ihre Augen und betrachtete scheinbar interessiert ihre frisch manikürten Fingernägel. Er ödete sie an.
„Ach was, mit dir? Du bist doch wunderhübsch, wie könnt ich mit dir Probleme haben?“, versuchte Matthew sein Date zu beruhigen und ihr gleichzeitig ein Kompliment zu machen. In seinen Augen war das geglückt, doch er konnte ja nicht wissen, was in seinem Gegenüber gerade vorging.
Cathy legte die Hand auf seinen Schenkeln und sah ihm tief in die Augen. Sie war sauer, weil er sie dem Anschein nach nur nach ihrem Aussehen bewertete, doch ein wenig spielen würde ja nicht schaden.
„Komm, hier gibt es ein Hinterzimmer“, hauchte sie ihm ins Ohr. Sie konnte fühlen, wie er den Atem anhielt.
Matt schauderte und blickte in Cathlynne’s Augen. Vor einigen Minuten waren diese noch angsterfüllt gewesen, warum auch immer, doch jetzt war es anders, ihr Blick war undefinierbar und doch eindeutig. Er war an seinem Ziel angekommen – oder? Der plötzliche Sinneswandel seines Dates war ihm nicht geheuer, irgendwas hatte sie doch vor. Doch vorerst würde er mitspielen, im Notfall konnte er immer aussteigen. Langsam stand er auf.
„Ich lasse mich von dir führen“, murmelte er und blickte sie auffordernd an.
Ein geheimnisvolles Lächeln umspielte ihre Lippen. Er ließ sich also voll und ganz auf dieses kleine Spielchen ein, doch wie lange würde er es mitspielen? Gespannt auf das, was als nächstes passieren würde, stand sie ebenfalls auf und nahm in an der Hand.
Auf dem Weg an das hintere Ende des großen, mit vielen Leuten gefüllten Raumes drehte sie sich kein einziges Mal um und blieb ganz ruhig, nicht wie Matt, der vor Aufregung zitterte und dem tausende Fragen durch den Kopf schossen:
Was hat sie mit mir vor? Spielt sie wirklich nur ein Spiel? Was wird passieren? Ist es wirklich richtig?
Er würde es erst erfahren, wenn sie diese kleine Tür ganz hinten erreicht hatten und den winzigen Raum, der dahinter verborgen war, betreten hatten. Und das war gerade geschehen.
Nun drehte sich Cathy zu ihm um und zog ihn am Kragen eng an sich. Ihre Augen waren halb geschlossen und sie hatte sich nach hinten an die Wand gelehnt. Matthew schauderte erneut, aber diesmal wegen der Temperatur. Es war kalt, zu kalt für ihn. Wieso gab es hier keine Heizung, wie in dem großen Raum?
Seine Finger begannen zu zittern und es kam ihm vor, als wäre Cathlynne’s Haut noch ein wenig blasser geworden, wobei das schon fast nicht mehr möglich war. Ihre Augen musterten ihn und ihre Hände strichen sanft über seine Wange, doch sie wärmten nicht, sie waren auch kalt. Vor wenigen Sekunden hatte er diese Hände noch auf seinem Schenkel gefühlt und da waren sie eindeutig warm gewesen. Was war hier los?
Cathlynne beugte sich nach vorne, um Matthew einen langen Kuss zu geben. Bald war es soweit.
„Was ist denn los, Baby?“, fragte sie scheinbar besorgt, innerlich allerdings triumphierend.
Matthew wich einen Schritt zurück, das war ihm ein wenig unheimlich. Er griff mit der linken Hand nach der Türklinke hinter ihm.
„Ich…ich muss jetzt gehen…“, stotterte er noch einen Satz zusammen und drückte dann die Klinke nach unten, um dann fast panisch wieder in den großen Raum, der von Musik erfüllt war, zu stürmen.
Doch auch hier verweilte er nicht lange. Er schnappte sich seine schwarze Lederjacke, warf ein wenig Trinkgeld auf den Tisch und verließ dann überstürzt die Party.
Die kalte Nachtluft wirkte warm im Vergleich zu den Temperaturen vorher im Zimmer.
 
Hey Sarah... :hase:

wow, das erste Kapitel ist ja total packend, ich liebe den Anfang mit dem Atem, ich bekommen gleich Gänsehaut... :lol:
Schreib schnell weiter so... ich freue mcih schon auf Kapitel 2.

Glg yvi :umarmung:
 
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Na du :)
Schöner Anfang, ich freu mich schon auf mehr :)
brr... irgendwie ist mir jetzt richtig kalt geworden ^^ (oder ich habs erst jetzt bemerkt :p)
Naja, mehr kann man ja nicht dazu sagen, ich mag deine Geschichten eigentlich alle sehr gerne :)

*knuff*
 
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